Wandern im Wallis

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Einzigartige Blütenpracht im Turtmanntal Nr. 1968
Turtmann, Bini • VS

Einzigartige Blütenpracht im Turtmanntal

Die Wanderung beginnt mit einem Rundgang durch den gepflegten Dorfkern von Turtmann, der von prächtigen Patrizierhäusern geprägt ist. Es folgt ein steiler Anstieg über gewundene Waldpfade. Lichte Wiesen öffnen den Blick ins Rhonetal und auf die umliegenden Gipfel. Bald erscheinen üppige Büschel von Adonisröschen, die in ihrer goldgelben Pracht leuchten. Diese geschützte Art blüht schweizweit nur hier sowie in der Region Saxon in der Zeit von April bis Mitte Mai. Unterwegs entdeckt man weitere farbige Blüten von Schlüsselblumen, Veilchen, Leberblümchen und mehr. Nach dem Dorfkern von Unterems ziehen sich die Höhenmeter gemächlich durch zartgrünes Dickicht und über liebliche Wiesen bis Tuminen hinunter. Mit etwas Glück erblickt man Esel, die sich das frische Gras schmecken lassen. Ab dem Wendepunkt an der Brücke gelangt man auf einen historischen Saumweg, der 1842 erstmalig in Karten als Verbindung zwischen dem Rhonetal und dem Turtmanntal dargestellt wurde. Die Turtmänna rechts und die Chummuleitig zur Linken begleiten eine Weile den Weg mit ihrem frischen Rauschen, bis die Wanderung in die Weinhänge am Fusse des Chrizhubil übergeht. Ein Picknickplatz lädt zum Verweilen ein, bevor der restliche Abstieg mit weiteren Adonisröschen bezaubert.

Im Schnee über den Gemmipass Nr. 1811
Gemmipass — Sunnbüel • VS

Im Schnee über den Gemmipass

Schon im 18. und 19. Jahrhundert überquerten erste Touristen die Gemmi. Unter diesen befanden sich Künstler, Dichter und Politiker, wie etwa der Berner Universalgelehrte Albrecht von Haller, Mark Twain, Alexandre Dumas, Lenin und Picasso. Sie alle logierten im Berghotel Schwarenbach auf halbem Weg zwischen Leukerbad und Kandersteg. Die ursprüngliche Zollstation wurde 1742 zum Berghaus umgebaut und ist auch heute ein willkommener Etappenort, wo man sich – zurückgelehnt an die sonnenwarme Hauswand – gerne bewirten lässt.

Während der Seilbahnfahrt hinauf zum Gemmipass könnte mancher Bauch ein wenig rebellieren, so steil schwebt die Kabine die Felswände entlang in die Höhe. Von oben sieht Leukerbad aus wie ein Spielzeugdorf. Diesen Tiefblick von der Aussichtsplattform sollte man nicht verpassen, ehe man sich den Dreitausendern und der Weite des Daubensee-Plateaus zuwendet. Tiefgefroren und zugeschneit lässt sich der See unter der weissen Hochfläche jedoch nur erahnen. Planierte Trassees überqueren die glitzernde Fläche, die einen für Langläufer, die anderen für Winterwanderer.

Dass der Weg über die Gemmi immer noch so viel Natur zu bieten hat, ist nicht selbstverständlich. In den 1950er-Jahren bestanden Pläne für eine Passstrasse, die glücklicherweise wieder in der Schublade verschwanden. So «zieren» denn heute nur ein paar Hochspannungsleitungen die ansonsten kaum berührte Landschaft. Auf dem Sunnbüel am Ende der Wanderung verführt noch einmal eine Berghausterrasse dazu, sich Sonne und Bergsicht noch länger hinzugeben, bevor es mit der Luftseilbahn wiederum schwindelerregend steil nach Kandersteg hinuntergeht.

Schattenspiele im Val d’Anniviers Nr. 1930
Vercorin, poste — Grimentz, Carovilla • VS

Schattenspiele im Val d’Anniviers

Morgenstund hat Gold im Mund: Das gilt jedenfalls bei dieser Wanderung. Sie verbindet die beiden Skigebiete Vercorin und Grimentz. Die Route ist an der Westseite des Val d’Anniviers angelegt, die etwas schattiger ist als der Sonnenhang von St-Luc und Chandolin.
Damit führt die Tour durch eine Gegend, die im Hochwinter nur bis zum Mittag gut besonnt ist. Am Ziel der Wanderung in Grimentz verschwindet die Sonne an den kürzesten Tagen des Jahres bereits um 14 Uhr hinter den Bergen. Deshalb empfiehlt es sich, die Wanderung am Vormittag anzutreten. Die Topografie hat einen unschlagbaren Vorteil: Auch wenn es im Verlauf des Winters schon länger nicht mehr geschneit hat, zeigt sich die Landschaft hier oft noch immer gut eingeschneit und winterlich.
Die Route verläuft fast durchwegs ausserhalb des Pistengebiets. Nach einem zackig steilen Einstieg geht es mit kleineren Auf- und Abstiegen taleinwärts. Mehrere Abschnitte führen durch schattige, tief verschneite Wälder. Dazwischen werden sonnig gelegene und aussichtsreiche Maiensässe durchquert. Der maschinell präparierte Winterwanderweg ist durchwegs auf Strässchen oder breiten Wald- und Alpwegen angelegt und verläuft parallel zu einer Langlaufloipe.

Unterwegs in der wilden Natur des Oberwallis Nr. 1808
Giw — Simplon Hospiz • VS

Unterwegs in der wilden Natur des Oberwallis

Mit Muskelkraft von einer berühmten Ortschaft zur nächsten – das ist die Grundidee dieser Bergwanderung. Sie beginnt in Visperterminen, dem typischen Walliser Dorf, das für seinen Weisswein Heida berühmt ist. Bei der Ankunft am Simplonpass befindet man sich an der historischen Querung zwischen der Schweiz und Italien, die schon in der Steinzeit (also vor über 4000 Jahren) genutzt wurde. Die Tour beginnt gemächlich: Man steigt zunächst in einen kleinen Sessellift, der hinauf zum Giw fährt, dem eigentlichen Startpunkt der Bergwanderung. Noch ein Kaffee auf der Terrasse des Restaurants, ein Blick auf die umliegende Bergwelt, vor allem auf das Weisshorn – und los geht’s! Nach einem Aufstieg von 45 Minuten auf einem einfachen Weg ist der Gibidumpass erreicht. Mit einem (kleinen) Umweg nach links gelangt man zum bezaubernden See gleichen Namens. Dann folgt der Abstieg ins Nanztal. Die Bäume, von denen es oben am Gibidumpass nur noch wenige gibt, werden wieder zahlreicher. Tief im grünen Tal finden plätschert die Gamsa. Der Bach entsteht aus dem Schmelzwasser des Gamsagletschers und fliesst im Dorf Gamsen in die Rhone. Er wird auf einer Brücke überquert und der Anstieg zum Bistinenpass beginnt. Dieser ist mit seinen 2418 Metern der höchste Punkt der Wanderung. Die Schönheit der Lärchen und der Alpenrosen lässt einen alle Mühen vergessen. Nun wird der Weg enger und unregelmässiger, die Umgebung steiniger. Nach dem Überqueren des Passes folgt der Abstieg in Richtung Simplon. Schnell kommt das kleine Plateau mit dem Hospiz in Sicht, an dem diese Bergwanderung endet.

Urtümliche Natur südlich von Saas-Almagell Nr. 1815
Heidbodme — Mattmark • VS

Urtümliche Natur südlich von Saas-Almagell

Beim kleinen Bergrestaurant auf Heidbodme könnte man schon mal hängen bleiben. Zu schön ist die Aussicht auf das Saastaler Bergpanorama, zu gemütlich die Terrasse und zu entspannend die Ruhe über dem Furggtälli. Die lange Wanderung duldet jedoch keinen allzu späten Aufbruch.
Hoch in der Flanke zieht sich der Bergwanderweg hinein in das karge Furggtälli. An steilen Passagen sind hin und wieder Seilgeländer angebracht. Je weiter man in das Tal dringt, desto steiniger wird es. Beim Antronapass wandert man über ausgedehnte Felsplatten. Entlang der schweizerisch-italienischen Landesgrenze steigt der Weg in die Höhe, bevor er mit einem Abstecher nach Italien um das Jazzihorn herum zur Jazzilücke führt. Diese Strecke führt exponiert durch eine sehr steile Felsflanke. Sie ist zwar gut mit Halteseilen ausgerüstet, trotzdem braucht es hier unbedingt Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Mit etwas Glück segelt gerade ein Adler um die Felsen. Der Tiefblick geht zum Lago di Cingino. Die Bruchstein-Staumauer des Sees ist bekannt für die Steinböcke, die an der Staumauer herumklettern und Salz lecken.
Hinter der Jazzilücke betritt man das Ofental und damit wieder eine neue Welt mit eindrücklichen Bergen und Gletschern. Zuerst durch steinige Hänge, dann durch den wunderschönen Talboden mit rauschenden Bächen führt der Weg zum Mattmark-Stausee. Während des Baus des Damms brach 1965 ein Teil des Allalingletschers ab. 500 000 Kubikmeter Eis verschütteten die Baracken der Bauarbeiter. 88 Menschen, mehrheitlich italienische Gastarbeiter, kamen ums Leben. Kein anderer Stausee in der Schweiz forderte so viele Menschenopfer.

Tieflick im Saastal Nr. 1911
Staldenried — Stalden VS • VS

Tieflick im Saastal

Von der Station der Gondelbahn in Staldenried führt die Route auf der Strasse zur Kurve bei Pt. 1104 hinunter und auf einem schmalen Pfad weiter hangabwärts. Der Weg mit eindrücklichem Tiefblick hinunter zur schäumenden Saaser Vispa verläuft nun stellenweise einer früheren Suone entlang und erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Später geht es über Geröllstufen hinunter zu einer alten Steinbogenbrücke über die Saaser Vispa und hinauf zum Weiler Raftgarten. Von hier bis Resti folgt der neue, fussgängerfreundlich eingerichtete Abschnitt, der eine letzte Weglücke schliesst, entlang des historischen Verkehrswegs zwischen Stalden und Macugnaga. Diese alte Handelsroute führte über den Monte Moropass auf die Südseite des Alpenhauptkamms. Ein Teil des Wanderwegs verläuft diesem geschichtsträchtigen Weg entlang, und der andere Abschnitt wurde gut gesichert in den Hang unterhalb der Kantonsstrasse verlegt. So ist es nicht mehr nötig, die Strasse zu überqueren. Auf der gegenüberliegenden Talseite ist zwischen den Birken der bereits zurückgelegte Weg erkennbar. Nach dem Überqueren der Matter Vispa und einem kleinen Gegenanstieg ist der Bahnhof Stalden erreicht.

Entlang der höchsten Suone von Nendaz Nr. 1807
Combatzeline — Siviez (Super-Nendaz) • VS

Entlang der höchsten Suone von Nendaz

In der Gemeinde Nendaz befinden sich acht Suonen, historische Bewässerungskanäle des Wallis, denen allesamt entlanggewandert werden kann. Die höchstgelegene dieser acht Suonen ist die Bisse de Chervé bei Siviez, Super-Nendaz. Sie führt heute kein Wasser mehr, doch der Weg entlang dieser Suone bietet eine wunderschöne Höhenwanderung von Combatzeline bis zum türkisfarbenen Stausee Lac de Cleuson.

Mit dem Sessellift «Novelli» geht es luftig hinauf bis nach Combatzeline. Nach einem stärkenden Kaffee im Restaurant Combatseline mit Aussicht auf das Rhonetal startet die Wanderung. Hoch über dem Tal folgt man der Suone. Mit Blick auf den strahlenden, türkisfarbenen Lac de Cleuson wandert es sich viel leichter, während im Rücken das wunderbare Rhonetal liegt. Stets hoch oben gelangt man tiefer in das Tal hinein während die mächtigen Walliser Berge näherrücken. Am Ende der Bisse de Chervé beginnt dann der Abstieg zum Stausee. Wer Glück hat, kann hier die imposanten, für das Wallis typischen, schwarzen Eringerkühe sichten. Am Ufer angelangt, folgt man diesem direkt entlang bis zur Staumauer. Unterwegs kann man am Ufer eine Pause einlegen und die Füsse im kalten Wasser abkühlen.

Die Staumauer des Sees gilt es dann zu überqueren, bevor ein enger und steiler Zickzack-Weg den Abstieg einläutet. Kurz danach fühlt man sich in eine andere Welt versetzt, denn der Wanderweg verläuft durch ein dschungelähnliches Dickicht aus einheimischen Pflanzen. Die Landschaft verändert sich auf dem Weg dem Ziel entgegen und statt dem Dickicht durchwandert man nun Moorlandschaften. Müde erreicht man schon bald wieder den Ausgangspunkt Siviez, wo auf einer der Terrassen der Restaurants auf die gelungene Wanderung angestossen werden kann.

 

Einen Blick in den Illgraben werfen Nr. 1894
Chandolin, poste • VS

Einen Blick in den Illgraben werfen

Murgänge sind selten. Nicht so im Illgraben, dessen Trichter vom Rhonetal aus gut zu sehen ist. Bei starkem Regen und bei Gewittern kommt es hier zwei- bis dreimal jährlich zu Murgängen. Dann vermengt sich der brüchige und leicht erodierbare Zellenkalk von der Nordseite des Grabens mit dem Quarzit unterhalb des Illhorns. Der Zellenkalk verdichtet das Geschiebe, in das sich grosse Brocken von Quarzit mischen. Weil es so häufig zu Murgängen kommt, eignet sich der Illgraben ideal für die Forschung.
Imposant ist aber auch der Ausblick vom Rand des Illgrabens. Er ist einfach über ein Bergsträsschen zu erwandern. Oder aber man nimmt sich einen Tag Zeit und verdient sich den Ausblick mit einer anspruchsvollen, aber meist schattigen Tour wie dieser Wanderung. Durchs Dorf Chandolin geht es erst hinunter zur Kirche und Richtung Soussillon, steil abwärts über schuttbedeckte Hänge und entlang von Felswänden. Immer wieder fällt der Blick aufs Rhonetal. Richtung Ponchèt steigt der Weg wieder an. Hier ist man alleine im nach Fichten und Arven riechenden Wald, man spürt die Kraft der Natur hautnah. Bei Ponchèt beginnt ein weniger anstrengender Teil entlang der Bisse de Ponchèt. Am östlichsten Punkt der Suone, bevor diese in den Wald abbiegt, kann geradeaus ein erster Blick in den Illgraben geworfen werden, zur Sicherheit am besten auf dem Bauch liegend. Danach folgt man mehr oder weniger dem Kraterrand, steigt dabei nach dem Punkt 2049 sehr steil und etwas ausgesetzt auf, bevor der Weg den Illgraben verlässt und sich entlang der Waldgrenze durch eine märchenhafte Landschaft zieht. Am Horizont zeigen sich die weissen Berge und der Gletscher oberhalb von Zinal. Den Masten des Skilifts entlang steigt man ab zur Cabane Illhorn und zurück nach Chandolin.

Auf schattigen Pfaden rund um Grimentz Nr. 1896
Grimentz, pl. du Mélèze • VS

Auf schattigen Pfaden rund um Grimentz

Die mindestens ein halbes Jahrtausend alte Bisse de St-Jean wurde gegen Ende der 1950er-Jahre stillgelegt. Nach einer zweijährigen Restaurierung im traditionellen Stil erhielt die Suone 2012 ein zweites Leben geschenkt – sehr zur Freude von Wanderern und Spaziergängern.
Von Grimentz aus überquert man auf dem Weg hinunter zur auch als Grand Bisse bekannten Suone zweimal den Wildbach La Gougra, der den Stausee Lac de Moiry speist. Der historische Bewässerungskanal folgt seinem ursprünglichen Verlauf bis zum Dorf St-Jean und windet sich dabei zwischen Lärchenwäldern und Wiesenlandschaften hindurch. Unterwegs gewähren Lichtungen immer wieder freie Sicht auf das Tal und auf einige der hohen Gipfel der Kaiserkrone von Zinal.
Die grösstenteils in den Boden gegrabene Suone erfüllt hier und da immer noch ihren ursprünglichen Zweck. So werden etwa oberhalb von Mayoux einige kleine Felder direkt mit Wasser aus dem Kanal versorgt, der in der Nähe des hübschen Wasserfalls La Puchotaz endet.
Der Rückweg führt zunächst erneut der Suone entlang und danach auf einem Waldpfad in Richtung St-Jean-d’en Haut. Zwischen St-Jean und Grimentz eröffnet ein interaktiver Lehrpfad interessante Einblicke in die regionale Tierwelt.

Im Gebirge hoch über Saas-Fee Nr. 1886
Felskinn — Mattmark • VS

Im Gebirge hoch über Saas-Fee

Wer eins zu eins mehr über die Gletscher und deren Rückgang erfahren will, der wird auf dieser Wanderung hoch über Saas-Fee gut bedient. Ohne grosse Gefahr können auf dem Hohlaub- und dem Allalingletscher Gletscherspalten und Gletschertische bewundert werden. Wo sich das Eis soeben zurückgezogen hat, werden von Gletscherzement überzogene blank geschliffene Felsen sichtbar. Eindrücklich lässt sich nachverfolgen, wie der Gletscher Gesteinsbrocken ins Tal verfrachtet. Unter dem Eis sprudelt Schmelzwasser hervor und sammelt sich in Gletscherseen, wo schon bald wieder erste Pflanzen wachsen. Und vielleicht entdeckt man sogar Gletscherflöhe, die in dieser unwirtlichen Umgebung überleben. Doch Achtung: Der Weg ist zwar nicht sehr anspruchsvoll, verläuft  aber  doch  in  einer  Höhe  von 3000 Metern über Meer, hier kann das Wetter plötzlich umschlagen und die Orientierung schwierig werden.
Die Wanderung beginnt bei der Seilbahnstation Felskinn und führt über Firn- und Eisreste bis zum Egginerjoch, wo die Britanniahütte in Sicht kommt. Wegen des tauenden Permafrosts nimmt man nicht den direktesten Weg, sondern folgt im grossen Bogen den weiss-blau-weissen Markierungen zur Hütte, weit weg vom drohenden Steinschlag.
Von der über 100-jährigen SAC-Hütte führt der sogenannte Glacier Trail, der erst vor Kurzem ins Wanderwegnetz aufgenommen worden ist, hinunter auf den Hohlaubgletscher und entlang der Stangen darüber hinweg. Nach einem Moränenrücken erreicht man den Allalingletscher, der ebenfalls überquert wird. Vom Schwarzbergchopf geht es dann nur noch hinunter bis zum türkis schimmernden Mattmark-Stausee, der vom grössten Erddamm Europas zurückgehalten wird.

Auf Schneeschuhen über dem Vispertal Nr. 1617
Visperterminen, Busterminal • VS

Auf Schneeschuhen über dem Vispertal

Start und Ende dieser Schneeschuhwanderung befindet sich in Visperterminen, ein Bergdorf am Eingang des Vispertals, welches auf Walliserdeutsch «Tärbinu» genannt wird. Bekannt ist der Weisswein Heida, dessen Trauben hier an einem der höchstgelegenen Weinberge Europas wachsen. Der Schneeschuhtrail führt zunächst von der Bushaltestelle Visperterminen (Talstation) durch den oberen Teil des Dorfes. In der ersten Kurve biegt man ab, um anschliessend auf einem kleinen Pfad in Richtung des Waldes zu wandern. Dort angekommen, führt einen die erste Abzweigung nach rechts. Zur Linken münden zwei weitere Pfade in denselben Weg. Über eine massive Brücke wird der mächtige Riedbach sicher überquert. Kurz über die Strasse gewandert, geht es im Lowinuwald entlang eines kleinen Baches weiter. Achtung: Dieser Wegabschnitt kann je nach Schneeverhältnissen schräg abfallend sein. Wandernde mit unsicherem Tritt biegen besser bereits nach der Überquerung des Riedbachs links ab und wandern über Oberi Bodma in Richtung Hüoterhüsi.  Für die anderen heisst es jetzt auf der linken Seite halten, um in der Nähe der Lichtung Hüoterhüsi auf den nächsten Weg zu kommen. Das Hüoterhüsi heisst so, weil früher, als die Suonen noch in Betrieb waren, der Wasserhüter von dort aus für den Unterhalt der Wasserleitungen sorgte.  Nun geht es zurück in Richtung Bodma. Kurz nach dem Verlassen des Waldes führt die Route bei der Verzweigung nach Undri Bodma. Auf dieser wird der Bach Bodweri-Niwa zweimal überquert. Hier schweift der Blick immer wieder in die eindrückliche Walliser Bergwelt mit ihren Viertausendern. Ab und zu zeigt sich sogar das Matterhorn. Bei einer kleineren Lichtung der Strassengerade biegt man scharf links ab, um quer über ein Feld nach Riedhof zu gelangen. Der letzte Teil führt auf Hartbelag zur selben Bushaltestelle in Visperterminen zurück.

Winterliche Tour im Tal der Salentse Nr. 1864
Morthey, centre • VS

Winterliche Tour im Tal der Salentse

Auf dieser Winterwanderung wechseln sich Abschnitte im Wald mit Passagen im Siedlungsgebiet ab. Man wandert auf dem kleinen, aber interessanten Netz von Winterwanderrouten der Skistation Ovronnaz. Auf diesem lassen sich verschiedene Abschnitte zu dieser leichten Tour rund um das Unterwalliser Bergdorf zusammenfügen. Aufgepasst: Im ausgedehnten Dorfgebiet ist die Markierung gelb, erst wenn man das Siedlungsgebiet verlässt, ist sie pink.
Vom etwas tiefer gelegenen Ortsteil Morthey folgt man zunächst auf dem Trottoir der Route des Bains, schwenkt nach der nächsten Kurve in den Chemin Bellevue ein und gelangt auf diesem zügig zum Waldrand. Weiterhin sanft ansteigend, geht es ins Nachbardorf Mayens-de-Chamoson und von dort durch den Wald nach Patiers hinauf.
Oberhalb des Weilers ist eine Langlaufloipe angelegt, parallel zu ihr verläuft der Winterwanderweg. Ohne nennenswerte Höhendifferenzen führt er am Parkplatz und Langlaufzentrum Tourbillon vorüber nach Lui Teise. Die Wanderung verläuft auf diesem Abschnitt meist im Wald, doch Lichtungen und Lücken zwischen den Bäumen sorgen immer wieder für schöne Ausblicke zum Rhonetal und zu den darüber aufragenden Drei- und Viertausendern des Unterwallis. Besonders markant ist die nahe, mehrere Hundert Meter hohe und fast senkrechte Fluh der Ardève.
Beim Weiler Lui Teise steigt man zur Strasse ab, die vom Dorf zur Sesselbahn-Talstation führt, folgt dieser einige Schritte talauswärts und zweigt dann ins Tobel des Bergbachs Salentse ab. Der nun folgende Abstieg dem Wasserlauf entlang ist ein besonders reizvoller Abschnitt der Tour. Der Bach wird zweimal überquert. Nach der zweiten Brücke geht es zurück ins Dorfzentrum von Morthey.

Dem Wasser entlang in Grächen Nr. 1846
Gasenried, Dorfplatz — Grächen, Post • VS

Dem Wasser entlang in Grächen

Nicht riesig, aber doch imposant ist die Eiswand hinten beim Riedgletscher. Genau genommen ist es nur ein kleiner Teil des Gletschers – ein verlorenes Stück Eis, das vom Gletscher weit oben wohl einmal abgebrochen ist. In diesem Bergtal kann man gut erahnen, wie gross dieser Gletscher einmal war. An den Rändern ziehen sich riesige Schutthügel talwärts, dazwischen hat das Eis einst ein breites Trogtal ausgefressen.
Das eindrückliche Bild müssen sich die Kinder aber erst erarbeiten. Von Gasenried aus geht es erst etwas mehr als 300 steile Höhenmeter durch einen verzauberten, losen und mit Felsen versetzten Wald hinauf, der sich vorzüglich zum Geschichtenerfinden eignet. Einmal oben, überquert ein Brücklein den Bach. Dem Wasserlauf gilt es mehr oder weniger zu folgen bis ans Talende mit seinem Gletschertor und anschliessend wieder zurück. Auf dem Gletschervorfeld kann man mit Bräteln und Spielen am Bach Stunden verbringen. Danach geht es hinunter zur Eggeri-Suone, die oberste alte Wasserleitung oberhalb Grächens, wo bestens Rindenschifflein auf die Reise geschickt werden können. Es lohnt sich, hier viel Zeit einzuplanen. Der Eggeri folgt die Familie, es geht immer leicht abwärts. Nach dem Ritigraben biegt ein Weg ab, hinunter zur Chilcherisuone, der man weiter Richtung Grächen folgt. Anfangs des Dorfes trifft man schliesslich auf den Robi-Spielplatz.
Gasenried mit dem Bus zu erreichen, ist etwas schwierig, da nur wenige Busse fahren, jeweils frühmorgens oder spät nachmittags. Wer die Wanderung deswegen in umgekehrter Richtung machen will, muss bedenken, dass die Schifflein in den Suonen nur abwärts schwimmen, was wiederum den Fluss der Wanderung unterbricht.

Natur pur am Rhoneknie Nr. 1842
Branson, Pont du Rhône — Vernayaz • VS

Natur pur am Rhoneknie

Schon mal eine Gottesanbeterin von Nahem beobachtet? In ihr dreieckiges Gesicht geblickt, das einem stoisch anschaut? Es ist ein eindrücklicher Moment, nicht nur für die Kinder, wenn man auf dieser Familienwanderung das Glück hat, die grazilen Wesen zu finden. Das braucht etwas Geduld, aber glücklicherweise bietet die kurze Wanderung auch sonst einiges, was die Kinder unterhält. Schon der Aufstieg ins Naturschutzgebiet Les Follatères ist spannend: Da krabbeln schwarze Käfer, springen Heuschrecken, sonnen sich Eidechsen. Einmal die Höhe erreicht, blickt man übers Rhonetal. Es sieht aus wie eine Modelleisenbahnanlage mit all seinen Zuglinien, Baggern und Autobahnen. Die gute Aussicht hat auch das Militär geschätzt. Am markanten Felskopf beim Rhoneknie steht ein getarnter Bunker mit Schiessscharten. Danach senkt sich der Pfad und führt durch Grasmatten und Waldstücke. Hier gilt es, aufmerksam und ruhig zu sein, um die fünf Zentimeter grossen Gottesanbeterinnen zwischen den Gräsern am Wegrand ausfindig zu machen. Nur die Zuversicht nicht verlieren! Am wahrscheinlichsten trifft man sie im Spätsommer an, wenn sie sich nicht mehr in einem der zahlreichen Larvenstadien befinden. Dann wechselt ihre Farbe auch nicht mehr: Sie sind entweder braun oder grün, je nach Umgebung. Die Tierchen sind nicht scheu. Einmal entdeckt, schauen sie einen interessiert an.
Hoffentlich gestärkt durch die Naturbeobachtung macht man sich auf den Rest der Wanderung, der leider mit dem bisher erlebten in keiner Weise mithalten kann. Der Weg führt auf ein Asphaltsträsschen, das dem Ufer der Rhone folgt. Kurz vor Dorénaz verlässt man den markierten Wanderweg, überquert den Fluss, später die Autobahn. Danach biegt ein kleiner Weg auf ein Industriegelände ab, man erreicht so den Bahnhof von Vernayaz.

Spektakuläre Suone über dem Rhonetal Nr. 1850
Icogne, village — Chermignon-d'en-Bas • VS

Spektakuläre Suone über dem Rhonetal

Auf dieser Wanderung kann man ein Kapitel der Walliser Weingeschichte erleben. Die Grand Bisse de Lens, die heute zum Kulturerbe von Crans-Montana gehört, wurde im 15. Jahrhundert unter anderem für die Bewässerung der Weinberge gebaut. Ohne Wasser kein Wein!
Von Icogne aus folgt man den Wegweisern zur Grand Bisse de Lens. Immer dem Wasser entlang schlängelt sich der Weg unter schattenspendenden Tannen durch Felder und Wiesen, bis man am Revers du Châtelard ankommt. Die Aussicht auf Sion und die Berge um Les Diablerets ist an dieser Stelle einfach gigantisch. Der Wasserlauf schmiegt sich von da an eng an die steile Felswand, und der schmale Wanderweg wirkt im ersten Moment gar abenteuerlich. Ein Seil und Geländer sichern den Weg auf diesem Abschnitt. Unglaublich, unter welchen Anstrengungen und Gefahren die früheren Walliser dieses Werk gebaut haben.
Am Gratausläufer des Châtelards (Pt. 1030) lädt ein Aussichtspunkt zum Verweilen und Entdecken ein. Von hier aus hat man eine unverdeckte Aussicht auf das Rhonetal, und man kann einen Abstecher auf die Spitze des Châtelards machen, wo die monumentale Christ-Roi-Statue steht. Etwas weniger spektakulär geht es gemütlich, immer der Suone entlang, ins Weindorf Chermignon-d’en-Bas.

Via Hôtel Weisshorn zum Lac du Toûno Nr. 1897
Zinal, centre — St-Luc, poste • VS

Via Hôtel Weisshorn zum Lac du Toûno

Planetenweg, Observatorium François-Xavier Bagnoud, Planetarium: St-Luc ist die Hauptstadt der Astronomie für jedermann. Ende der 1980er-Jahre hatten zwei Wissenschaftler aus der Region die Idee, die Himmelskunde zum Thema touristischer Attraktionen zu machen. Der Astrophysiker und Nobelpreisträger Michel Mayor ist ein Botschafter des «Bergdorfs der Sterne», das Besuchern des Val d’Anniviers eine einzigartige Kombination von Wissenschaft und Natur bietet. Den Sternen ein wenig näher kommt man auch auf der zweitägigen Wanderung von Zinal über das historische Hôtel Weisshorn und den Lac du Toûno bis nach St-Luc.
Ab  «Zinal, Centre»  führt  die  Wanderland-Route  Nr. 6 bis zum Hôtel Weisshorn, dem Ziel des ersten Tags  der  Wanderung.  Nachdem  die  ersten 500 Höhenmeter erklommen sind, folgt, nun auf flacherem Gelände, ein Panoramaweg mit herrlichem Blick auf mehrere Viertausender. Nach der Übernachtung im geschichtsträchtigen Hotel geht es zum Start des zweiten Tags auf einem Bergweg nach Les Faches und weiter zum Lac du Toûno. Vom See aus unternehmen trainierte Wanderer   einen   Abstecher   auf   den  über 3000 Meter hohen Gipfel des Toûno und folgen dazu den blauen-weissen Markierungen. Zurück auf Les Faches biegt die Route nach rechts ab und führt hinunter Richtung St-Luc, vorbei an den Cascades de Vuibiesse und entlang des Torrent des Moulins. Auf Le Prilett bietet sich die Gelegenheit für eine Stärkung, bevor die Wanderung nach einem letzten Stück auf asphaltiertem Untergrund bei der Bushaltestelle «St-Luc, Poste» zu Ende geht.

Bergwandern im Binntal Nr. 1884
Binn, Feld • VS

Bergwandern im Binntal

Über zwanzig Mineralienarten wurden bisher nirgends anders auf der Welt als im Binntal gefunden. Dazu gehören der Baumhauerit und der Hutchinsonit, aber auch Mineralien mit «einheimischeren» Namen wie etwa Wallisit und Binnit. Die Fundstellen tief im Berg sind nur Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zugänglich. Aber auch auf der Halde vor dem Stollen kann man funkelnde Schätze finden. Die Grube liegt am Weg zum Mässersee auf dieser abwechslungsreichen Tageswanderung. Der See entspricht ganz dem Bild des idyllischen Bergsees, gesäumt von einigen alten Bäumen, mit einer kleinen Alphütte und bewacht vom dunklen Massiv des Schwarzhorns. Im Norden reicht dabei der Ausblick bis ins Aletschgebiet. Auch Blumenfreunde kommen hier auf ihre Rechnung, gedeihen im Binntal doch nicht weniger als 700 Pflanzenarten, darunter 14 Enziane und acht Arten von Knabenkräutern. Die Schweizer Skicross-Weltmeisterin und Olympionikin Fanny Smith hat sich aufgemacht, dieses Naturparadies auf einer Bergwanderung zu entdecken. Auf dem Rückweg legt sie bei der Mineraliengrube Längenbach eine Pause ein. Was die glitzernden Kristalle und olympisches Edelmetall gemeinsam haben, erfährt man im Video zu diesem Wandervorschlag.

Sonnenterrasse über dem Saastal Nr. 1619
Gspon • VS

Sonnenterrasse über dem Saastal

Hoch über dem Saastal liegt das sonnenverwöhnte Gspon. Das kleine Bergdorf bietet nicht nur traumhafte Aussicht, sondern mit einem Laden und einem Gasthaus auch sonst alles, was es braucht. Dazu befindet sich in Gspon der höchstgelegene Fussballplatz Europas: Kein anderer Sportplatz liegt gleich hoch wie die Ottmar Hitzfeld Arena auf 1900 Metern Höhe. In der Saison des Schneeschuhwanderns ist allerdings nicht viel von ihr zu sehen. Sie ist unter Schnee begraben.
Wer zum Schneeschuhwandern anreist, kann beruhigt ausschlafen, denn früh aufstehen lohnt sich nicht. Die Sonne erreicht das nach Westen ausgerichtete Gspon erst am späten Vormittag und scheint dann dafür bis in die Abendstunden. Zuerst von der Sonne beschienen wird die obere Schlaufe des Gspon-Trails, die auf dem Rückweg mit dem Waldegga-Trail kombiniert werden kann. Der Gspon-Trail wird am besten von der Bergstation der Luftseilbahn aus in Richtung Süden begonnen. Am Hotel-Restaurant Alpenblick vorbei steigt man vor der kleinen St.-Anna-Kapelle hinunter zum Weiler Ze Hiischinu. Unterhalb der Talstation des Skilifts vorbei führt der Trail in einem Bogen Richtung Höhenweg und die Skipisten querend wieder über Furini nach Gspon. Statt zur Bergstation der Luftseilbahn abzusteigen, geht es auf gleicher Höhe weiter zur Sportarena, wo man auf den Waldegga-Trail stösst. Inzwischen sollte die Sonne auch diesen nordseitigen Teil erreicht haben. Im stillen Lärchen- und Arvenwald zeugen ihre Spuren im Schnee von Gämsen und Hirschen. Um sie nicht aufzuschrecken, verhält man sich am besten möglichst ruhig. Im Wald finden sich weitere Trails, die aber nicht markiert sind. Auf teilweise gleichem Rückweg führt der Waldegga-Trail an der Sportarena vorbei und steil hinunter zur Bergstation der Luftseilbahn.

 

Eintauchen in die Bergwelt oberhalb von Zinal Nr. 1895
Zinal, village de vacances — Zinal, centre • VS

Eintauchen in die Bergwelt oberhalb von Zinal

Die auf 2142 Metern gelegene Cabane du Petit Mountet ist die ideale Adresse für Hüttenneulinge und Familien. Die private Berghütte ist von Zinal aus ohne allzu grosse Anstrengung erreichbar und bietet mit ihren hübschen Zimmern, den vorhandenen Duschgelegenheiten und der saisonalen Küche kleinen und grossen Wanderern mehr Annehmlichkeiten als höher gelegene Unterkünfte. Gastgeberin ist seit einigen Jahren die ehemalige Krankenpflegerin Sarah Beney (geborene Melly), die damit eine Familientradition fortsetzt: Vor ihr waren sowohl ihre Grosseltern als auch ihre Eltern und ihr Bruder als Hüttenwarte tätig, zum einen auf Petit Mountet und zum anderen, ebenfalls im Val d’Anniviers, auf Tracuit.
Start der Wanderung ist bei der Bushaltestelle «Zinal, Village de vacances». Die Route folgt zunächst für etwa zwei Kilometer dem Lauf der Navisence, führt danach über eine Brücke und auf der anderen Seite hinauf Richtung Le Vichiesso. Achtung beim Punkt 1856: hier nicht den gelb, sondern den rot-weiss markierten Weg nehmen. Die nur wenige Gehminuten später von der nächsten Gabelung abgehenden Wege führen beide nach Petit Mountet, der linke ist aber der direktere. Zurück nach Zinal geht es über den rot-weiss markierten Weg, der unterhalb der Hütte nach links abbiegt. Beim Punkt 2247 ignoriert man den Alpinwanderweg (blau-weiss markiert), hält sich stattdessen rechts und steigt im Zickzack ab bis zurück zum Punkt 1856. Ab da folgt man dem gelb markierten Weg, der zuerst über und danach entlang der Navisence verläuft. Diese überquert man kurz nach dem Fussballplatz, von wo aus der letzte Kilometer der Wanderung bis ins Dorfzentrum von Zinal führt.

Eine Nacht auf Tracuit Nr. 1902
Zinal, village de vacances • VS

Eine Nacht auf Tracuit

Die Cabane de Tracuit auf über 3200 Metern ist die höchstgelegene Berghütte im Val d’Anniviers. Die Hightechunterkunft ist ein beliebter Zwischenhalt auf dem Weg zum Bishorn (4151 m) und bietet ihren Gästen, ob Bergsteigern oder Wanderern, viele Annehmlichkeiten. Nach dem Aufstieg mit Start in Zinal und einer Nacht in der Höhe geht es am nächsten Tag auf dem blau-weiss markierten Weg hinauf zum Col de Milon. Pickel oder Steigeisen braucht es dafür nicht, aber trittsicher sollte man schon sein.
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Bushaltestelle «Zinal, Village de vacances», von wo aus die Route parallel zum Torrent de Tracuit ansteigt. Der Bach wird zweimal überquert, bevor es dann beim Punkt 2254 nach rechts in Richtung des Roc de la Vache geht. Beim Punkt 2478 wird erneut abgebogen, diesmal nach links – von hier aus bis zur Berghütte gilt es fast 800 Meter Höhenunterschied zu überwinden. Der nächste Morgen beginnt mit einem knapp halbstündigen Abstieg auf derselben Strecke wie am Vortag, bevor die Route auf den blau-weiss markierten Weg einbiegt. Dieser führt zunächst bergab und auf der anderen Seite der Talmulde - über Geröllfelder und mit Ketten gesichert - wieder hinauf zum Col de Milon. Auf dem Weg hinunter ins Tal lässt sich in der Cabane Arpitettaz ein wohlverdienter Kaffee oder im Lac d’Arpitetta ein erfrischendes Bad geniessen. Danach wird Kurs auf die Navisence genommen. Achtung: nicht den blau-weissen Markierungen folgen, sondern auf dem rot-weiss markierten Weg bleiben. Nach der Überquerung des Flusses führt der letzte Teil der Wanderung über Le Vichiesso und anschliessend der Navisence entlang bis nach Zinal.

Wintervielfalt im Goms Nr. 1684
Münster VS — Biel VS • VS

Wintervielfalt im Goms

Nicht nur für Langläufer, sondern auch für Winterwanderer hält das Goms ein verheissungsvolles Angebot bereit. Zur Auswahl stehen mehrere parallel verlaufende gepfadete Routen – vom verschneiten Uferweg bis zur sonnigen Variante an erhöhter Lage.
Die vorliegende Kombination verbindet mehrere Äste zu einer kontrastreichen Tour. Für den Einstieg wird ein Teilstück des «Rundwegs Flugplatz» genutzt. Der gepfadete Weg kreuzt mehrmals die Loipen, verläuft aber mehrheitlich ausserhalb des Langlaufraums. Danach geht es ins schattige, aber schneereiche Blinnental: Ein kurvenreicher Kreuzweg führt zu einer Waldlichtung, an deren Rand die Stalenkapelle steht. Obwohl dort im Winter keine Gottesdienste stattfinden, kann man der kleinen Orgel lauschen: An der Wand hängt ein Kopfhörer; auf Knopfdruck werden einige Musikstücke abgespielt, die vor Ort aufgenommen wurden.
Viel Sonnenschein geniesst man auf dem dritten Abschnitt der Tour. Er führt über das Ritzingerfeld; bei der weit herum sichtbaren Muttergotteskapelle laden Sitzbänke an geschützter Lage zu einem aussichtsreichen Zwischenhalt ein. Zwei, drei weitere Kehren im Sonnenhang führen noch etwas höher hinauf, danach geht es zurück in den Talboden.

Natur und Kultur im Val d’Hérens Nr. 1679
La Luette — La Vernaz VS • VS

Natur und Kultur im Val d’Hérens

Die exotisch geformten Erdpyramiden sind dem eiszeitlichen Hérens-Gletscher zu verdanken. Vor etwa 10 000 Jahren zog er sich während der letzten Eiszeit aus dem heutigen Rhonetal ins Val d’Hérens zurück. Dabei hinterliess er bei Euseigne mächtige Moränen. Die harte, zusammengebackene Masse ist sehr wasserdicht und widerstandsfähig gegenüber Frost- und Auftauprozessen, denen sie seit den Eiszeiten ausgesetzt ist. Grosse Gesteinsbrocken wirken wie Schutzhelme, sodass die darunterliegende Masse weniger erodiert als das umliegende Gestein und als Türmchen aufragt. Die eindrücklichen Erdpyramiden sind als Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung geschützt und werden trotz ihrer Widerstandsfähigkeit im Verlauf der Jahrhunderte irgendwann verschwunden sein.
Auf dieser Wanderung wechseln sich längere Abschnitte auf asphaltierten Strassen mit schmalen Traumpfaden ab. Nach dem Höhepunkt der Wanderung, den Erdpyramiden, folgt mit der katholischen Kirche in Hérémence eine weitere Sehenswürdigkeit. Die 1970 fertig gebaute Kirche war damals ein umstrittenes Bauwerk. Heute gilt die schneeweisse, trutzige Kirche als kulturhistorisch wichtiger Kirchenbau. Beim Weiterwandern nach La Vernaz leuchten die Gletscher von Wildhorn und Wildstrubel in der Ferne.

Genusswanderung über dem Rhonetal Nr. 1792
Morthey, centre — Fully, poste • VS

Genusswanderung über dem Rhonetal

Im Herbst freut sich der Jäger übers Wild und der Sammler über Kastanien. Auf dieser Herbstwanderung werden beide fündig. Auf halber Strecke liegt in Chiboz das Relais des Chasseurs, bekannt für seine Wildspezialitäten, während am Tagesziel ein Kastanienwald auf die Sammler wartet. Die Fährte wird in Ovronnaz im Ortsteil Morthey in Richtung Chibo d’en Haut aufgenommen, auf rund 1300 Metern über Meer, umgeben von den hohen Berggipfeln des Haut de Cry, Petit und Grand Muveran sowie Grand Chavalard. Die abwechslungsreiche Wanderung verläuft in der ersten Hälfte ohne grosse Höhenunterschiede auf einem panoramareichen Weg. Der grossartige Ausblick ins Rhonetal ist ständiger Begleiter. An kargeren Stellen strahlen die Felsen die angenehme Wärme der Herbstsonne ab. Es herrscht ohnehin ein mildes Klima, das den Weinbau begünstigt. Bei Chiboz kommt man an einer Mühle vorbei, die von einer Suone gespeist wird. 1950 von einer Lawine zerstört, wurde die Mühle rund 40 Jahre später wiederaufgebaut. Ein Verein betreibt sie heute, um die traditionsreiche Kultivierung von Roggen zu erhalten. Traditionell und rustikal geht es im Familienbetrieb Relais des Chasseurs weiter, der für liebevoll angerichtete Wildspezialitäten, Pilzgerichte, Raclette und Eringer Rindfleisch weitherum bekannt ist.
Nach der kulinarischen Rast beginnt der Abstieg nach Fully (Vers l’Eglise), meist entlang der asphaltierten Strasse, umgeben von der herbstlichen Rebenlandschaft. Im Kastanienwald von Fully angekommen, dürfen Besucherinnen und Besucher für den Eigengebrauch Marroni sammeln. Übrigens: Den «Chestine» ist jeweils im Oktober eigens ein zweitägiges Fest gewidmet.
Höhenweg auf dem Simplon Nr. 1788
Simplon Hospiz — Simplon Dorf, Post • VS

Höhenweg auf dem Simplon

Am Simplon quälen sich Sattelschlepper auf gut 2000 Meter, Hochspannungsleitungen surren auf der Passhöhe, und Sendemasten vermitteln zwischen Nord und Süd. Pässe sind Transitzonen, manchmal für Naturliebhaber nicht gerade schön, aber kulturhistorisch spannend. Den Simplonpass haben schon die alten Römer benutzt, bedeutend wurde er allerdings erst, als Kaspar Stockalper den Saumpfad ausbaute und Napoleon diesen später zur Heerstrasse erweiterte.
Die Wanderung beginnt beim Simplon-Hospiz. Der Weg führt zunächst ein kleines Stück der Strasse entlang und zweigt dann links ab. Hinter der rostigen Barriere und dem Wegweiser nach Simplon Dorf verschwindet der Verkehrslärm, und eine schöne Moorlandschaft mit kleinen Tümpeln und dem Rotelschsee tut sich auf.
Immer etwa auf gleicher Höhe und mit prächtiger Sicht auf die Walliser Alpen geht es an der Südflanke des Hübschhorns entlang in Richtung Homatta, einer kleinen Alp hoch über der Passstrasse. Der schmale Weg führt durch lichte Lärchenwälder und dichten Wachholder, bis er in eine Schotterpiste mündet, die offenbar einst für den Bau von Lawinenschutzwällen angelegt worden ist. Bei Homatta zeigt der Wegweiser in Richtung Hobielestafel, von wo aus es steil hinunter nach Simplon Dorf geht. Wer allerdings die uralten Lärchen im Hittuwald bestaunen möchte, nimmt auf halber Höhe nicht den direkten Weg ins Dorf, sondern folgt dem Panoramaweg und nach drei Serpentinen der Suone Chrummbacheri bis zur Passstrasse. Von hier ist es nur noch ein kurzes Stück auf Asphalt bis in Dorfzentrum.
Im Hittuwald bietet sich gegen Ende Oktober ein wahres Farbenspektakel: Je nach Höhe und Lage sind die Lärchen noch blassgrün, schon grellgelb oder bereits feuerorange.