Wandern im Winter

309 Einträge wurden gefunden
Schneeschuhtour auf der Ibergeregg Nr. 1933
Ibergeregg • SZ

Schneeschuhtour auf der Ibergeregg

Der Ausgangspunkt der Wanderung ist die Passhöhe Ibergeregg, die man im Winter mit dem Auto oder einem Alpentaxi ab Schwyz oder Oberiberg erreichen kann. Eine Postautoverbindung gibt es im Winter nicht. Vom Restaurant Passhöhe führt die markierte Schneeschuhroute zuerst nach Südosten durch den Nadelwald in Richtung Felszahn des Chli Schijen. Hier trifft man auf das typische Moor- und Waldgelände, in dem sich das Auerwild wohlfühlt. Darum ist es auf dieser Tour sehr wichtig, den Schneeschuhpfad nicht zu verlassen. In den tiefen Mulden unter den ausladenden Ästen können sich im Winter viele Tiere gut verbergen. Die Bäume sind an dieser Stelle mit Flechten verziert, was von wenig Licht und viel Feuchtigkeit zeugt.
Ab dem kleinen Pass auf Pt. 1502 geht es zurück zum Ausgangspunkt der Passhöhe Ibergeregg. Diesmal aber führt der Weg am abschüssigen Südhang des Chli Schijen entlang und weiter durch lichtere Baumbestände. Zwischendurch kann man auf die Innerschweizer Bergwelt rund um den Stoos blicken. Fronalpstock, Chlingenstock, Hängst oder Lauchstock sind in einem imposanten Grat aufgereiht. Weiter westlich kann man sogar den Pilatus erkennen. Gut, wer hier früh unterwegs ist. Gegen Ende Winter kann der Schnee aufgrund der Geländeausrichtung und der niedrigen Höhe sehr sulzig werden.
Die Alphütten am Ober Altberg mit dem markanten Kreuz in den weiten Bergmatten laden zum Verweilen und zum Picknick an der Sonne ein. Via Chalchboden erreicht man wieder ein bewaldetes Gebiet, das westseitig zur Passstrasse und zur Ibergeregg führt. Noch einmal kann man von hier die markanten Mythen bestaunen.

Weitsicht im Luzerner Hinterland Nr. 1931
Wauwil — Alberswil, Dorf • LU

Weitsicht im Luzerner Hinterland

Hier ist der Kanton Luzern am weitesten: Wo sich heute die riesige Ebene des Wauwilermooses ausdehnt, lag einst ein See. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er trockengelegt. Seither wird die Moorebene landwirtschaftlich genutzt. Ein Teil des Gebiets gilt als Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung. Ein Beobachtungsturm bietet einen guten Einblick.
Einen noch umfassenderen Blick auf die Gegend geniesst man von der Burg Kastelen. An der Ruine kommt man auf der Wanderung von Wauwil nach Alberswil vorbei. Unterwegs geniesst man schöne Ausblicke zu Rigi und Pilatus, dahinter zeichnen sich die Gipfel der Glarner, Urner und Berner Alpen ab.
Die Tour führt zunächst quer durch das Wauwilermoos nach Schötz, von dort über sanft gewelltes Wiesenland zum bewaldeten Burghügel. Die einstige Wehr- und Wohnanlage der Grafen von Kyburg wurde im Bauernkrieg beschädigt und verfiel danach. Um die Jahrtausendwende hat man sie restauriert und konserviert. Bei dieser Gelegenheit wurde ein stählerner Aussichtsturm in den Steinturm eingezogen. Von dessen oberer Plattform öffnet sich eine eindrückliche Aussicht über die Mauerzinnen hinweg zum Wauwilermoos und zu den Alpen.

Schattenspiele im Val d’Anniviers Nr. 1930
Vercorin, poste — Grimentz, Carovilla • VS

Schattenspiele im Val d’Anniviers

Morgenstund hat Gold im Mund: Das gilt jedenfalls bei dieser Wanderung. Sie verbindet die beiden Skigebiete Vercorin und Grimentz. Die Route ist an der Westseite des Val d’Anniviers angelegt, die etwas schattiger ist als der Sonnenhang von St-Luc und Chandolin.
Damit führt die Tour durch eine Gegend, die im Hochwinter nur bis zum Mittag gut besonnt ist. Am Ziel der Wanderung in Grimentz verschwindet die Sonne an den kürzesten Tagen des Jahres bereits um 14 Uhr hinter den Bergen. Deshalb empfiehlt es sich, die Wanderung am Vormittag anzutreten. Die Topografie hat einen unschlagbaren Vorteil: Auch wenn es im Verlauf des Winters schon länger nicht mehr geschneit hat, zeigt sich die Landschaft hier oft noch immer gut eingeschneit und winterlich.
Die Route verläuft fast durchwegs ausserhalb des Pistengebiets. Nach einem zackig steilen Einstieg geht es mit kleineren Auf- und Abstiegen taleinwärts. Mehrere Abschnitte führen durch schattige, tief verschneite Wälder. Dazwischen werden sonnig gelegene und aussichtsreiche Maiensässe durchquert. Der maschinell präparierte Winterwanderweg ist durchwegs auf Strässchen oder breiten Wald- und Alpwegen angelegt und verläuft parallel zu einer Langlaufloipe.

Weisse Weiden im Waadtländer Jura Nr. 1929
La Givrine • VD

Weisse Weiden im Waadtländer Jura

Die Umgebung von St-Cergue in der Südwestecke des Waadtländer Juras erinnert landschaftlich ein wenig an Skandinavien. Zwar bäumt sich die Jurakette noch einmal kräftig zur La Dôle auf, ehe sie zum Genfersee ausläuft. Doch abgesehen von diesem gebirgigen Ausreisser ist die Topografie der Gegend vornehmlich von sanften Formen geprägt. Ausserhalb des Dorfs, das auf einem Plateau hoch über dem Genfersee liegt, gibt es viel juratypisches Weideland, das von Tannenwäldern kreuz und quer durchzogen wird. Wenn Schnee liegt, was hier dank der Höhenlage im Winter häufiger vorkommt als im Flachland, bietet die Landschaft eine wunderbar ruhige Weite: In Wellen breitet sich das Mosaik von offenem Gelände und Waldgebieten bis zum Horizont aus.
Ein vielseitiges Netz von Schneeschuhtrails durchzieht die Gegend. Doch auch mit gewöhnlichen Wanderschuhen hat man Gelegenheit, den Reiz dieser Landschaft in vollen Zügen zu geniessen. Dafür eignet sich der Winterwanderweg, der vom Weiler La Givrine zur Alphütte Vermeilley führt. Er verläuft auf einem breiten Trassee, quert verschneite Weiden und zwischendurch auch kleine Waldgebiete. Gelegentlich kreuzt man eine Loipe, doch meist wandert man durch einsame Weiten.

Am Sonnenhang des Bellinzonese Nr. 1928
Bellinzona — Gudo, Serta • TI

Am Sonnenhang des Bellinzonese

Das Tessin zählt zu den traditionsreichen Weinbaugebieten der Schweiz. Auf den überwiegend kleinräumig parzellierten und im Nebenerwerb bewirtschafteten Flächen wird hauptsächlich Merlot angebaut. Zu den bevorzugten Lagen gehört die Gegend um Bellinzona. Insbesondere die Hänge nördlich des Talflusses Ticino profitieren von hervorragender Besonnung.
Quer durch das Rebgebiet zieht sich die «Via delle vigne». Der Weinweg beginnt in Sementina und führt nach Gudo. Die Tour lässt sich aber gut bereits in Bellinzona starten; auf diese Weise ergibt sich eine einfache und abwechslungsreiche Wanderung für einen Tagesaufenthalt im Tessin.
Das erste Teilstück folgt dem Talfluss Ticino durch den Auenwaldpark Saleggi-Boschetti. Nach der Unterquerung der Autobahn geht es dem Wildbach Sementina entlang aufwärts, danach auf dem Weinweg in stetem Auf und Ab Richtung Westen. Zwischendurch werden Waldgebiete durchquert, doch immer wieder öffnen sich schöne Ausblicke zur Magadino-Ebene und zum Monte Tamaro. Dass hier ein ungewöhnlich mildes Klima herrscht, zeigt sich deutlich an der Vegetation: Neben Kakibäumen sieht man auch vereinzelte Olivenbäume und sogar Agaven.

Wintersonne im Engelbergertal Nr. 1926
Brunni — Engelberg • OW

Wintersonne im Engelbergertal

In Engelberg ist man dem Himmel etwas näher als anderswo. Im Mittelalter sollen hier die Engel vom Berg herab einem Mönch verkündet haben, wo er sein Kloster zu gründen hat. Heute sind die Himmelsstürmer eher weltlicher Natur: Am Titlis lockt ein grosses Skigebiet. Pisten stehen auch am Brunni-Hang auf der gegenüberliegenden Talseite zur Verfügung. Hier gibt es zusätzlich mehrere sonnig gelegene Winterwanderrouten.
Besonders lohnend ist die Tour von der Brunnihütte ins Dorf hinunter. Sie beginnt mitten im Skigebiet bei der Bergstation der Brunni-Sesselbahn, führt aber nur ganz am Anfang kurz der Piste entlang und verläuft dann auf einem ausschliesslich den Wanderern vorbehaltenen Trassee. An den Alphütten des Rigidalstafels vorüber steigt man bei schönster Aussicht zum Titlis mässig steil nach Ristis ab, wo es nochmals den Pistenraum zu queren gilt. Danach lässt man das Skigebiet endgültig hinter sich.
Der weitere Abstieg zum Talboden weist ein angenehmes Gefälle auf, da er durchwegs auf einem (verkehrsarmen) Strässchen verläuft. In weiten Kehren geht es talauswärts zum Spisboden und von dort in einem weitläufigen und aussichtsreichen Bogen über Schwand nach Engelberg.

Höhenwege in der Surselva Nr. 1925
Andiast, posta — Breil/Brigels, posta • GR

Höhenwege in der Surselva

Das Wintersportgebiet Brigels-Waltensburg-Andiast weist eine eindrückliche Vielfalt an präparierten Winterwanderwegen auf, die sich mit etlichen Ästen und Querverbindungen zu einem ansprechenden Netz zusammenfügen. Manche dieser Strecken sind pfannenfertige Routen. Wer will, kann sich seine Tour aber auch à la carte zusammenstellen. Zu diesem Zweck kombiniert man einfach Abschnitt um Abschnitt.
Auf diese Weise kommt man auch zu einer der längsten und schönsten Winterwanderungen der Gegend. Sie verläuft quer durch das Skigebiet und liegt doch meist ausserhalb des Pistenraums. Wer sich gerne abseits des Skirummels bewegt, kommt hier somit auf seine Kosten. Die Medaille hat allerdings ihre Kehrseite, denn an der Strecke liegen auch keine Bergbeizen und Pistenbars. Daher gilt es, vorgängig ein Picknick einzupacken.
Gestartet wird im Dörfchen Andiast im Osten der Region. Von dort führt die Wanderung hinüber nach Brigels. Dabei beschreibt sie zwei weite Bogen in die stillen Täler der Wildbäche Ladral und Flem. Dazwischen verlaufen ausgedehnte Abschnitte am sonnigen und aussichtsreichen Südhang hoch über Brigels. Orientierungshilfen unterwegs bieten die Wegweiser mit den Nummern 4, 3 und 14.

Rundtour auf Schneeschuhen im Greyerzerland Nr. 1924
La Valsainte, Couvent • FR

Rundtour auf Schneeschuhen im Greyerzerland

Charmey ist ein Eldorado für das Schneeschuhlaufen. Signalisierte Routen gibt es unter anderem am Vounetse-Westhang und entlang des Jaunbachs. Ein anspruchsvoller, aber landschaftlich besonders eindrücklicher Trail ist im weitläufigen Tal des Bergbachs Javro angelegt.
Ausgangspunkt ist das Kloster La Valsainte. Dabei dürfte es sich um einen der stillsten Orte der Schweiz handeln, denn der Kartäuserorden, dem das Kloster zugehört, ist für eine besonders strenge Observanz bekannt: Schweigen, Einsamkeit, Gebet und Arbeit prägen das Leben der Mönche.
Weil Aussenstehende keinen Zutritt haben, ist es nicht möglich, die klösterliche Stille hinter den Klostermauern als Besucher zu erleben. Doch Ruhe findet man auch in der umliegenden Natur, denn in der Gegend gibt es kaum Hektik und Zivilisationslärm.
Die Rundtour führt vom Kloster zuerst auf der Schattseite durch bewaldete Tobel und über verschneite Weiden zum Gehöft Pré de l’Essert. Die kleine Kapelle auf dem nahe gelegenen Hügel ist ein schönes und aussichtsreiches Zwischenziel. Durch Wälder und über offenes Gelände geht es auf der Sonnseite in einem weiten Bogen zurück nach La Valsainte.

Am Sonnenhang von Grindelwald Nr. 1923
Bussalp — Grindelwald, Mühlebach Schule • BE

Am Sonnenhang von Grindelwald

Der «Höhenweg 1600» im Tal von Grindelwald ist ein beliebtes Sommerziel, bietet aber auch im Winter reichen Genuss. Ohne grosse Aufstiege verläuft er über verschneite Alpweiden und durch stille Bergwälder. Seinen Namen trägt er, weil sich ein grosser Teil der Strecke um eine Höhenlage von rund 1600 Metern bewegt.
Als präparierter Winterwanderweg führt der aussichtsreiche Höhenweg von der Bussalp zunächst zum Holzmattenläger hinunter, von dort in leichtem Auf und Ab dem Sonnenhang entlang taleinwärts. Unterwegs öffnen sich immer wieder eindrückliche Ausblicke auf den weitläufigen Talboden von Grindelwald und zur Gipfelkette von Wetterhorn, Schreckhorn und Eiger. Besonders schön ist die Aussicht bei den Alphütten von Holewang und von Nodhalten. Dazwischen wird ein Lawinenhang gequert – allerdings völlig gefahrlos, denn eigens für die Winterwanderer steht eine Galerie zur Verfügung.
Der Abstieg ins Tal führt in weiten Kehren bei eindrücklicher Sicht aufs Wetterhorn nach Mühlebach. Er verläuft auf einem Strässchen, das streckenweise auch als Schlittelweg genutzt wird. Ist die Strecke bereits aper, dann ist es angenehmer, mit der Gondelbahn ab Bort nach Grindelwald zurückzukehren.

Hügeltour im Appenzellerland Nr. 1922
Schwägalp, Säntis-Schwebebahn — Kronberg • AR

Hügeltour im Appenzellerland

Zuerst hinauf, dann hinunter: So verlaufen Wanderungen in den Bergen üblicherweise. Bei der Schneeschuhwanderung von der Schwägalp zum Kronberg verhält es sich etwas anders: Nach einem sanften Aufstieg geht es abwärts, zum Abschluss gibt es einen beachtlichen Anstieg.
Die Tour weist noch eine weitere Besonderheit auf: Auch in milden und eher schneearmen Wintern findet man hier – zumindest im ersten Teil – geradezu arktische Verhältnisse vor. Während der Wintermonate bleibt die Sonne nämlich den ganzen Vormittag hinter dem mächtigen Bollwerk des nahen Säntis. Der Auftakt der Wanderung führt deshalb durch eine oft tief verschneite Landschaft; an den Bäumen hängt dicker Raureif.
Das ändert sich nach der Chammhaldenhütte, wo sich das Panorama zusehends auffächert. Westlich des dominanten Alpsteins erstrecken sich malerisch gestaffelte Reihen von Hügelkämmen, die sich bis ins Toggenburg ziehen, im Osten schweift der Blick zum Hohen Kasten und zu den Vorarlberger Höhen. Auch die Sonne ist jetzt über den Säntis geklettert und heizt einem beim nun folgenden Aufstieg Richtung Kronberg wacker ein. Die frische, klare Bergluft und die weite Rundsicht bringen viel Genuss beim Finale der Wanderung.

Durch Solothurner und Aargauer Auenlandschaften Nr. 1927
Olten — Aarau • SO

Durch Solothurner und Aargauer Auenlandschaften

Dichte Verkehrsströme durchziehen das Schweizer Mittelland. Von Strassen und Bahnen bekommt man auch auf der Wanderung entlang der Aare etwas mit, jedenfalls aus Distanz. Mehrheitlich verläuft die Tour jedoch durch stille und idyllische Auenlandschaften.
Der wasserreichste Fluss der Schweiz ist auch im Winter ein lohnendes Wanderziel: Zwischen Olten und Aarau säumen ihn Uferwege fast durchwegs auf beiden Seiten. Kombiniert man links- und rechtsufrige Abschnitte, dann ergibt sich eine interessante Route, die durch viel intakte Natur führt und zugleich einige Überraschungen bietet.
Eines der schönsten Teilstücke liegt ausgerechnet bei einem eher beklemmenden Bauwerk: Am Fuss des Atomkraftwerks Gösgen plätschert die Aare munter wie ein junger Bergbach dahin – um wenig später zu einem veritablen Strom aufzulaufen. Reizvoll ist auch der Bally-Park in Schönenwerd, der geometrisch geordnete Weg- und Gehölzanlagen mit Elementen des englischen Landschaftsgartens vereint.
Ein Teil der Wanderroute verläuft auf dem «Solothurner Waldwanderweg». Informationstafeln vermitteln interessante Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Waldnutzung, Naturschutz, Kraftwerksbetrieb und Hochwasserschutz.

Streifzug durch das Grauholz bei Bern Nr. 1919
Habstetten, Rössli • BE

Streifzug durch das Grauholz bei Bern

Pilze haben ulkige Namen: Gedrungener Wulstling, Butterrübling oder Kahler Krempling. Auch die Farben- und Formenpracht bringt manch einen zum Staunen. Doch das sind nur die Fruchtkörper der Pilze. Erstaunliches spielt sich im Untergrund ab. Da bilden die Pilzfäden wahre Netze und verbinden Bäume miteinander, schützen deren Wurzelwerk und festigen die Böden. Ab Spätsommer lassen sich besonders viele Pilze entdecken.
Diese Entdeckungstour führt ins Grauholz, ein Naherholungsgebiet der Stadt Bern. Ausgangspunkt ist Habstetten, ein Weiler nördlich von Bolligen. Ab Haltestelle Rössli führt der Wanderweg in Richtung Forsthaus für kurze Zeit auf einer kleinen, asphaltierten Strasse hinauf zum Waldrand. Ab hier verläuft die Wanderung auf Waldsträsschen und -wegen. Nebst den Pilzen hat das Grauholz noch eine andere Überraschung parat: Die Aussicht vom Schwarzchopf über den Moossee bis in den Jura ist wunderschön. Vorübergehend hört man hier aber auch das Rauschen der nahen Autobahn. Ist man einmal hinter dem Grat, verstummt der Verkehr, und Stille umgibt einen. Vom Schwarzchopf geht es hinunter in Richtung Sädelbachhüttli. Gleich fünf Wanderwege treffen sich an dieser Kreuzung mit Picknicktischen, Feuerstellen und Waldhaus. Ab hier steigt der Weg in Richtung Habstetten nochmals an und verläuft dann flach zurück zum Ausgangspunkt.
Die Wanderung ist kurz. Das Bestaunen der Pilze jedoch braucht viel Zeit. Und wer sich noch ein Körbchen mit Speisepilzen füllen will – maximal zwei Kilogramm sind im Kanton Bern gestattet, und Schonzeiten gibt es keine –, der muss noch mehr Zeit einrechnen.

Auf schattigen Pfaden rund um Grimentz Nr. 1896
Grimentz, pl. du Mélèze • VS

Auf schattigen Pfaden rund um Grimentz

Die mindestens ein halbes Jahrtausend alte Bisse de St-Jean wurde gegen Ende der 1950er-Jahre stillgelegt. Nach einer zweijährigen Restaurierung im traditionellen Stil erhielt die Suone 2012 ein zweites Leben geschenkt – sehr zur Freude von Wanderern und Spaziergängern.
Von Grimentz aus überquert man auf dem Weg hinunter zur auch als Grand Bisse bekannten Suone zweimal den Wildbach La Gougra, der den Stausee Lac de Moiry speist. Der historische Bewässerungskanal folgt seinem ursprünglichen Verlauf bis zum Dorf St-Jean und windet sich dabei zwischen Lärchenwäldern und Wiesenlandschaften hindurch. Unterwegs gewähren Lichtungen immer wieder freie Sicht auf das Tal und auf einige der hohen Gipfel der Kaiserkrone von Zinal.
Die grösstenteils in den Boden gegrabene Suone erfüllt hier und da immer noch ihren ursprünglichen Zweck. So werden etwa oberhalb von Mayoux einige kleine Felder direkt mit Wasser aus dem Kanal versorgt, der in der Nähe des hübschen Wasserfalls La Puchotaz endet.
Der Rückweg führt zunächst erneut der Suone entlang und danach auf einem Waldpfad in Richtung St-Jean-d’en Haut. Zwischen St-Jean und Grimentz eröffnet ein interaktiver Lehrpfad interessante Einblicke in die regionale Tierwelt.

Neuenburg, die «gelbe Stadt» Nr. 1888
Neuchâtel — St-Blaise, CFF • NE

Neuenburg, die «gelbe Stadt»

Neuenburg ist eine Stadt, die Farbe bekennt. Gelb, um genau zu sein. Denn die Gebäude im Stadtzentrum sind aus dem Hauterive-Stein, einem ockerfarbenen Sedimentgestein. Geologen nennen ihn «Pierre Jaune». Bereits von den Römern verwendet, wurde das Material zunächst in Steinbrüchen mitten in der Stadt, später etwas weiter entfernt, in Hauterive und Saint-Blaise, abgebaut. Der letzte dieser Steinbrüche schloss 1972 seine Tore und ist für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Nach einem Stadtbummel können Besucher und Besucherinnen entlang des Sees nach Saint-Blaise spazieren und je nach Lust und Laune gar im See baden.
Der Place Pury ist mit zahlreichen ockerfarben schimmernden Fassaden geschmückt. Von dort geht es das Ufer entlang zum ehemaligen Expo-Gelände Jeunes-Rives mit seinen lebendigen Parks. Vorbei am Schwimmbad Nid-du-Crô kommt man schliesslich zur Anlegestelle von Hauterive und zum Museum Laténium. Nach dem Hafen folgt der Strand von Hauterive, der bei gutem Wetter zum Baden einlädt. Oder - ein paar Minuten weiter - der Strand von Saint-Blaise. Später warten im Dorfzentrum weitere schöne Gebäude aus dem gelben Stein. Je nach Wohnort geht   es   schliesslich   weiter   zum   Bahnhof «St-Blaise CFF» oder aber zurück zum Bahnhof «St-Blaise Lac», um von dort den Heimweg anzutreten.

Fernsicht und Gipfelschau im Voralpengebiet Nr. 1351
Linden, Dorf — Oberdiessbach • BE

Fernsicht und Gipfelschau im Voralpengebiet

Die Attraktion dieser Wanderung am Tor zum Emmental ist nicht die im Wald versteckte Falkenfluh, sondern der abwechslungsreiche Höhenweg über die Schafegg mit Blick zum Jura und zu den Alpen. Der Ausgangspunkt Linden ist Motorradfans auf der ganzen Welt ein Begriff, denn hier wohnt Moto2-Töfffahrer Tom Lüthi, der bei Weltmeisterschaften schon zahlreiche Podestplätze eingefahren hat. Bei der Kirche geht es zunächst in Richtung Heimenschwand aus dem beschaulichen Dorf hinaus. In Sichtweite des Skilifts führt ein steiles Strässchen zum Weiler Schöntalmatt und weiter den Hang hinauf. Bei der Wegkreuzung Pt. 987 geht man nach links dem Strässchen entlang ins schattige Chrüzholz hinein. Zwischen den Fichtenstämmen hindurch sind die Gebäude der Kaserne Jassbach sichtbar. Bei der Kreuzung bei Pt. 1041 geht es rechts weiter den Wald hinauf. Bei Farnere entzückt die schöne Aussicht zu den verschneiten Berner Alpen. Etwa eine Viertelstunde später, beim Haus mit den vielen Holzfiguren führt die Route hier unterhalb dieses Hauses aussichtsreich weiter. Auf der lang gezogenen Schafegg ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Von hier oben sieht man übers Mittelland bis zu den Jurahöhen, zu den grünen Hügeln des Emmentals und zu den felsigen Alpengipfeln. Auf der Aeschlenalp stehen viele Einzelbäume und Baumgruppen, die später im Sommer den Weidetieren willkommenen Schatten spenden. Der Geländeschulter entlang verläuft der Wanderweg am Gehöft Barichti vorbei zur Falkenfluh und dem gleichnamigen Weiler. Von oben ist der steile Abgrund von Bäumen verdeckt. Durch noch kahlen Wald und an ergrünenden Wiesen und Feldern vorbei leitet der Wanderweg hinunter nach Oberdiessbach. Erst von dort zeigt sich die bewaldete, von Felsen durchsetzte Fluh in ihrer ganzen Schroffheit.

Rasante Fahrt auf dem Hasliberg BE Nr. 1882
Käserstatt — Lischen • BE

Rasante Fahrt auf dem Hasliberg BE

Hoch über Meiringen im winterlich-schattigen Aaretal kann man stundenlang den sonnigen Hängen am Hasliberg entlangwandern und Sonne tanken. Vielleicht trifft man dort auf den Muggestutz, der Haslizwerg. Insbesondere im Sommer stehen der älteste Haslizwerg und seine Freunde im Mittelpunkt des Geschehens, wie man auch im Video zu diesem Wandervorschlag sieht. Mit etwas Glück sehen die Kinder am Berg nicht nur den einen oder anderen Zwerg, sondern (etwas grösser) auch den ehemaligen Schwingerkönig und erfolgreichen Kranzschwinger Matthias Glarner, der das Haslital seine Heimat nennt. Nach erledigter Arbeit geniesst auch er die gut präparierten Winterwanderwege, Schlittel- und Skipisten sowie die unglaubliche Aussicht auf den Brienzersee und die hinter dem Haslital aufragenden Fels- und Eisriesen der Jungfrauregion. Die Winterwanderung beginnt bei der Bergstation Käserstatt, woher man, der Wegweisung zur Schlittelpiste folgend, fast bis Chüemad hochwandert. Von dort geht es in rasanter Fahrt durch den Mägisalpwald bis zur Bidmi. Von dort wandert man zur Station Lischen weiter und schwebt – wenn man nochmals möchte – mit der Bergbahn zurück zum Startpunkt.

Schneeschuhwanderung im Toggenburg Nr. 1881
Selamatt • SG

Schneeschuhwanderung im Toggenburg

Superlative hat die auf rund 1500 Metern gelegene Alp Sellamatt nicht nötig – der Alpstein mit dem Säntis und der Wildhauser Schafberg im Norden und die sieben Churfirstengipfel mit ihrer ikonischen Silhouette im Süden bieten optische Höhepunkte zuhauf. Die markanten Gipfel von Chäserrugg, Hinderrugg, Schibenstoll Zuestoll, Brisi, Frümsel und Selun hat man immer fest im Blick, wenn man bei der Liftstation Selamatt die Schneeschuhe anzieht. Der Sellamatt–Zinggen-Trail führt in einer grossen Runde über die gesamte Alp Sellamatt – ein weitläufiges Hochplateau, das den Churfirsten auf halber Höhe zwischen Tal und Gipfel vorgelagert ist. Wenn sich die winterliche Schneedecke über die liebliche Landschaft gelegt hat, herrscht hier oben eine herrliche Ruhe. Für die Geräuschkulisse sorgen einzig der Wind, der durch die alten Fichten bläst, die Tannenhäher, die sich krächzend um die Samen der Tannzapfen zanken, oder die markanten Pfeiftöne der Alpendohlen, die sich im Hochwinter in tieferen Lagen ihr Essen suchen. Und wer weiss – mit etwas Glück hört man in dieser Toggenburger Klangwelt auch einmal die «choge schöne» Töne einer Naturjodlerin, wie das Video zum Wandervorschlag zeigt.

Urbane Wanderung in Montreux VD Nr. 1880
Château-de-Chillon — Auditorium Stravinsky • VD

Urbane Wanderung in Montreux VD

Keine andere Schweizer Stadt wird so oft mit Musik in Verbindung gebracht wie Montreux, dessen Jazz Festival globale Strahlkraft hat. Wer also die Stadt an der Riviera zu Fuss erkundet, wandelt auch immer auf den Spuren der Musik. Zum Beispiel auf dem Weg zum Auditorium Stravinsky, dem ehemaligen Tonstudio der legendären Band Queen oder dem Casino Montreux, an dessen Brand Deep Purples legendärer Song «Smoke on the Water» erinnert. Start- oder Endpunkt ist eines der bekanntesten Schweizer Schlösser: das Château Chillon. Wie ein gestrandetes Schiff steht es auf einer kleinen Felseninsel. Schon Victor Hugo, Jean‑Jacques Rousseau und Alexandre Dumas haben der wehrhaften Anlage aus dem 11. Jahrhundert die literarische Ehre erwiesen. Doch wohl kein Werk wurde so bekannt wie Lord Byrons Gedicht «Der Gefangene von Chillon». Byron liess sich dafür von der Geschichte des François Bonivard, Prior von Genf, inspirieren. Bonivard, der die Genfer Unabhängigkeit befürwortete, verbrachte sechs Jahre Haft in Chillon. Bei einer Schlossbesichtigung taucht man ins Mittelalter ein. Für Gänsehaut sorgen die unterirdischen Gewölbe, einst Bonivards Gefängnis. Von den dunklen Kellerräumen tritt man hinaus an die frische Luft. Die einfache urbane Wanderung vom Schloss nach Montreux – entlang des Genfersee-Ufers und vorbei an gepflegten Gärten und mondänen Hotelpalästen aus der Belle Époque – ist zu jeder Jahreszeit ein Genuss. Dafür sorgen nicht nur die zahlreichen gepflegten Einkehrmöglichkeiten, sondern auch die fantastische Aussicht vom Genfersee bis zu den markanten Zacken der Dents du Midi.

Hoch über dem Gürbetal Nr. 1874
Rüeggisberg, Post — Gschneit • BE

Hoch über dem Gürbetal

Rösti mit Bratwurst, Cordon bleu vom Schwein ­– und tamilisches Curry. Auf dem Längenberg wartet ein etwas anderer Landgasthof: Das Restaurant Bütschelegg, in dem mit Seevaratnam Thekalolibawam ein ehemaliger Asylsuchender aus Sri Lanka wirtet, ist ein ideales Wanderziel.
Zu Beginn der Wanderung lohnt es sich, von der Haltestelle aus einen fünfminütigen Abstecher zu machen: Die hohen Mauern der Klosterruine Rüeggisberg springen schon bald ins Auge. Erhalten ist nur ein kleiner Teil des ehemaligen Cluniazenserpriorats, das im Mittelalter zu den bedeutendsten Klosterbauten der Schweiz gehörte und eine wichtige Station auf dem Jakobsweg war.
Nach einer kurzen Strecke durch das Dorf Rüeggisberg führt ein Feldweg erst Richtung Riggisberg, bevor er bei Mättiwil die Hauptstrasse quert und steil zum Wald ansteigt. Der Specht klopft, der Weg ist gesäumt von Brombeeren und Ebereschen. Hier gibt es viele Pfade und Abzweigungen, weshalb man gut nach den gelben Wanderwegzeichen Ausschau halten sollte. Nach einer guten halben Stunde tritt man aus dem Wald, überquert die Hauptstrasse und steigt noch einmal steil hoch – bevor man sich eine Pause auf der Terrasse gönnen kann. Fünf Minuten zu Fuss vom Restaurant entfernt wartet dann noch das Wahrzeichen der Bütschelegg: ein grosses Vermessungsdreieck mit perfekter Rundumsicht, die vom Berner Oberland bis zum Neuenburgersee reicht. Der Abstieg führt dem Waldrand entlang nach Buchweid und zur Postautohaltestelle Gschneit.

Dem Wasser entlang durch das Seeland Nr. 1868
Aarberg — Biel / Bienne • BE

Dem Wasser entlang durch das Seeland

Mehr als 22 Kilometer und kaum eine Steigung: Auf der Strecke von Aarberg nach Hagneck und weiter bis nach Biel ist gemütliches Flanieren ohne grosse Anstrengungen angesagt. Der Weg führt fast immer dem Wasser entlang, wo Vögel und mit viel Glück sogar Biber beobachtet werden können. Für Pausen gibt es schöne Rast- und Badeplätze sowie gemütliche Seebeizli. Und in den Altstädtchen von Aarberg und Nidau lässt sich die bewegte Geschichte der Region gut nachverfolgen.
Die Wanderung beginnt am Bahnhof von Aarberg, führt zuerst mitten durch die Altstadt und dann über   die    gedeckte    Holzbrücke    aus   dem 16. Jahrhundert. «Hagneck, Uferweg» heisst es auf den Wegweisern, und schon bald wird der Hagneck-Kanal erreicht. In der Ferne taucht der Chasseral auf, und jenseits des Hochwasserdamms sind die Bauern emsig auf ihren Feldern unterwegs.
Im Dorf Hagneck führt der Weg über den Kanal und durch den Wald hinunter bis zum 2015 neu erbauten Flusskraftwerk. Hier lohnt sich ein Abstecher bis ganz an den See, bevor die Wehrbrücke überquert wird und es dem Seeuferweg entlang weiter in Richtung Biel geht.
Kurz vor dem Ziel führt die Route in Ipsach an den Nidau-Büren-Kanal, überquert ihn bei der ersten Brücke, kommt am Strandbad, dem Yachthafen von Nidau und dem Schloss vorbei und endet schliesslich am Bahnhof von Biel.

Stadtspaziergang durch Biel Nr. 1867
Biel / Bienne • BE

Stadtspaziergang durch Biel

Biel ist in vielerlei Hinsicht ein reizvolles Ausflugsziel. Die grösste zweisprachige Stadt der Schweiz ist stark industriell geprägt, insbesondere von der Uhrenbranche, und hat eine reichhaltige und vielfältige Architektur zu bieten. So versetzen die schönen Häuser der Altstadt den Betrachter einige Jahrhunderte zurück in die Vergangenheit, während zahlreiche später hinzugekommene Gebäude aufzeigen, wie sich die hiesigen Architekten vom Bauhausstil inspirieren liessen. Vervollständigt wird das Bild durch mehrere neue Quartiere, die in den letzten Jahren im Stadtzentrum und in dessen unmittelbarer Umgebung entstanden sind.
Die Wanderung mit Start und Ziel am Bahnhof gibt einen guten Überblick über die Architektur der Seelandmetropole. Den Auftakt bildet der Aufstieg zum Pavillon mit Blick auf den Bieler Hafen und Teile der Stadt. Nach einem kurzen Stück dem Waldrand entlang führt der Weg wieder hinab, vorbei an der Pasquart-Kirche, die durchaus als Doppelgängerin der Pariser Sacré-Cœur durchgehen könnte. Noch ein paar Schritte gegen Osten, und schon ist die schmucke Altstadt erreicht. Danach geht es in südöstlicher Richtung bis zu einem 240 Meter langen, schlangenförmigen Gebäude, dem neuen Sitz von Omega und Swatch, und zur Schüssinsel, einer mehrfach preisgekrönten grünen Oase. Noch weiter im Süden folgt der Längholzwald, bekannt für seine Findlinge, von denen rund 50 unter Schutz stehen. Der letzte Teil des Spaziergangs, nun wieder in urbaner Umgebung, führt vorbei am markanten Kongresshaus über den Zentralplatz mit einem der 72 Brunnen der Stadt und schliesslich hinein in die geschäftige und lebhafte Bahnhofstrasse.

Durchs Leimental nach Basel Nr. 1873
Hofstetten SO, Unterdorf — Basel SBB • SO

Durchs Leimental nach Basel

In Binningen werden seit 1755 dreimal täglich Temperatur, Luftdruck und Niederschlagsmenge gemessen und aufgezeichnet. Die Basler Klimareihe ist damit eine der ältesten und wertvollsten der Welt. Sie zeigt, wie sich das Klima über einen langen Zeitraum entwickelt hat. Die Wanderung von Hofstetten SO nach Basel führt am Schluss zum Margarethenpark, wo die Hütten und Messstationen der meteorologischen Station Basel-Binningen stehen. Auf der Tour durchquert man das wenig bekannte, aber hübsche Leimental.
Den Auftakt macht ein Felsrücken: das Chöpfli, das angesichts des weiten und flachen Leimentals schon fast gebirgig anmutet. Trocken und warm ist es hier oben, das gefällt der Flaumeiche. Sie kommt bestens mit kargen Standorten zurecht und ist für die Artenvielfalt ausgesprochen wertvoll. Ihre lockere Krone lässt viel Licht durchdringen, weshalb sich auf dem Waldboden rund um die Flaumeiche reiches Leben ausbreitet.
Nach dem Chöpfli folgt die Durchquerung des Leimentals auf Feldwegen und, mit einigem an Hartbelag, über Dorfstrassen an blühenden Kirschbäumen vorbei bis an den Ortsrand von Biel-Benken. Biel und Benken heissen auch die beiden Störche, die seit Jahren auf der Kirche brüten. Auf der Mobilfunkantenne gegenüber hat neuerdings ein zweites Paar sein Nest gebaut. Zum Abschluss wandert man in Wäldern. Der Weg verläuft teils direkt auf der Landesgrenze. Mal sind die Wegmarkierungen schweizerisch, mal französisch, und zwischendurch kann man sich über die Grenzsteine die Hand reichen. Die Wald- und Wiesenlandschaft zieht sich bis vor Binningen, wo man entlang des Dorenbachs und durch den Margarethenpark den Bahnhof Basel SBB erreicht.

Am Ufer des Neuenburgersees Nr. 1870
Chevroux, port — Portalban, village • VD

Am Ufer des Neuenburgersees

An einem Seeufer eine Wanderung zu finden, die nicht stets auf Fahrstrassen und pfeilgerade verläuft, ist schwierig. Diese Familienwanderung beginnt in Chevroux und führt über einen gewundenen Holzsteg durch einen Teil des Naturschutzgebietes Grande Cariçaie. Es ist ein wilder Wald, und Tafeln erzählen von seinen Bewohnern und von der Geschichte des Ortes. Einst wohnten Pfahlbauer hier, heute sind es vor allem allerlei Getier und vielfältige Pflanzen. Kaum ist der Steg fertig, folgt ein Höhepunkt: Ein Picknickplatz am Fusse eines kleinen Wasserfalls lädt zur Rast ein. Es lohnt sich, hier genug Zeit einzuplanen, denn der Ort bietet vielfältige Möglichkeiten, um zu spielen.
Nun folgt ein Abschnitt auf einem dieser langen und breiten und somit eher langweiligen Wege. Bald ist aber Ostende erreicht. Hat man Glück, verkaufen die Bewohner an einem Stand lokale Produkte wie Zopf oder Nidlechueche. Wenig später trifft man auf das Pfahlbauerdorf von Gletterens (Village Lacustre), wo einige nachgebaute Häuser besucht werden können. Danach führt ein Steg durchs Schilf an den Strand.
Sind die Kinder nach dem Baden noch zum Wandern zu motivieren, steigt man etwas in die Höhe. Der Weg verläuft nun aussichtsreich Portalban entgegen. Unterwegs lassen sich die zahlreichen ferngesteuerten Rasenmäher der Luxusvillen bestaunen, bevor man in Portalban erneut baden kann.

Ein Tag an der Alten Aare Nr. 1869
Dotzigen — Aarberg • BE

Ein Tag an der Alten Aare

Auf der Alten Aare zwischen Aarberg und Lyss geschah 1687 ein tragisches Unglück: Zwei aneinandergebundene Schiffe, mit 137 Flüchtlingen hoffnungslos überladen, versanken in den Fluten des Flusses. 111 Flüchtlinge verloren dabei ihr Leben. Es waren französische Hugenotten, die wegen Glaubenskriegen ihr Land verlassen mussten und auf Aufnahme in der Schweiz hofften. Beim Sportzentrum Grien in Lyss erinnert heute noch ein kleines Denkmal an die Tragödie. Die Künstler Gianni Vasari und Umberto Ocaña haben es zusammen mit Asylsuchenden zur Eröffnung des Hugenottenwegs Aarberg – Lyss geschaffen.
Diese Wanderung verläuft auf der ganzen Strecke mehr oder weniger der Alten Aare entlang. Ab und zu gibt es Wegvarianten. Oft folgen sie ebenso dem Fluss – mit einer Karte in der Hand kann man sich also kaum verlaufen. Den Reiz dieser Flusstour macht der Wechsel von der fast unberührten Natur und den Auswirkungen der Zivilisation aus. So folgen auf Naturschutzgebiete breite Autostrassen, die Kartbahn Lyss oder auch der Tierpark Erlebniswelt Seeteufel mit dem benachbarten Tropenpflanzenrestaurant Florida. Schliesslich überwiegen aber die Naturschutzgebiete, und sie sind es wert, besucht zu werden. Mächtige Föhren, Schilftümpel mit Fröschen, lauschige Flussarme, aus denen imposante Altholzstämme ragen, vom Biber angeknabberte Bäume und manch ein behaglicher Ort zum Rasten: Eindrücklich, dass so viel Natur in der Agglomeration möglich ist. Und wer Glück hat, hört am Anfang der Wanderung noch Nachtigallen oder den seltenen Kuckuck.