Wandern im Winter • Schweizer Wanderwege

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Im Seilbahnland Nidwalden Nr. 2121
Wirzweli • NW

Im Seilbahnland Nidwalden

Im Sommer ist auf der Dürrenbodenalp viel Betrieb. Kühe weiden, es wird Alpkäse produziert. Im Winter liegt die Alp unter einer Schneedecke. Das Alpleben aber hat sich nicht von der Alp verabschiedet. Auf zwei Alphütten werden bis ins neue Jahr hinein Dutzende Rinder mit dem Heu von der Alp gehirtet. Eine Frage der Ökonomie: damit das Heu im Tal für die Winterfütterung der Kühe reicht. Auf die Dürrenbodenalp gelangt man im Winter am einfachsten via die Gummenalp, und zwar wie folgt: Nach der Fahrt mit der Gondel zum Wirzweli folgt der kurze Weg geradeaus über die im Winter weiss geräumte Strasse bis zur Talstation der Gummenalpbahn. Als Erstes lockt oben der kurze Abstecher zum Kreuz. Titlis und Walenstöcke sind hier zum Greifen nah. Die Wanderung führt dann am Berggasthaus Gummenalp vorbei über die verschneite Alpstrasse hinunter zur Dürrenbodenalp, wo man vielleicht die Rinder sehen oder hören kann. Ein Ahornbaum weist nun die Richtung. Der Weg trifft hier auf die ganzjährig geöffnete Wiesenbergstrasse. Der Winterwanderweg lässt diese links liegen und führt hinunter über verschneite Matten zum Berggut Hinter Huismatt und quert wenig später auf der Wirzwelistrasse den Steinibach. Bei der Talstation der Gummenalp schliesst sich der Kreis.
Im Baselbieter Tafeljura von Dorf zu Dorf Nr. 2118
Anwil, Dorf — Tecknau • BL

Im Baselbieter Tafeljura von Dorf zu Dorf

Posamentendörfer nannte man diese Dörfer im Baselbieter Tafeljura früher. Weil hier in Heimarbeit Posamenten, Seidenbänder, gewoben wurden. Sie liegen für Nicht-Basler versteckt hinter der ersten Jurakette. Erst der Bau des Hauenstein-Basistunnels (1912–1916) zwischen Olten und Tecknau machte sie einfach und schnell erreichbar. Und die Reise lohnt sich! Der als «Erlebnispfad passepartout» grün ausgeschilderte Weg führt von Dorf zu Dorf. Er startet in Anwil und führt hinab über das Naturschutzgebiet Tal zu den Talweihern. Nun folgt er der noch jungen Ergolz aufwärts nach Oltingen. Ein Rundgang lohnt sich. Es ist ein hübsches, lebendiges Dorf. Weiter geht es durch einen Hohlweg hinauf zu landwirtschaftlichen Monokulturen. In der Ferne ist die Dunstwolke des Atomkraftwerks Leibstadt zu erkennen. Das Dorf Wenslingen besticht durch seine Obstgärten zwischen den Häusern. Überhaupt sind die Dörfer hier bekannt für ihre Hochstammkulturen. In Anlehnung an ihre frühere Geschichte werden die Produkte aus Steinobst unter der Marke «Posamenter» verkauft. Der letzte Abschnitt dieser Wanderung hinunter nach Tecknau führt noch einmal durch Naturschutzgebiet. Ein zwanzig Meter hoher Wasserfall und die Karsthöhle Bruderloch bilden den Abschluss dieser Baselbieter Wanderung.
Winterzauber im Lötschental Nr. 2120
Lauchernalp — Wiler (Lötschen), Talstation • VS

Winterzauber im Lötschental

Die Lauchernalp befindet sich im Kerngebiet des Unesco-Weltkulturerbes Jungfrau-Aletsch und ist bekannt für ihre schneesicheren und sonnigen Skipisten. Die breite Fahrstrasse hinunter nach Wiler dient im Winter gleichzeitig als Winterwanderweg, Talabfahrtspiste für die Skifahrer und Schlittelbahn. Das hat den Vorteil, dass sie immer perfekt präpariert und offen ist. Allerdings teilt man sich den Weg mit den anderen Nutzern. Wer den Skifahrern aus dem Weg gehen will, kommt am besten nicht vor 11 Uhr zur Talstation und startet den Abstieg am frühen Nachmittag, bevor die Skifahrer aus dem Skigebiet ins Tal hinuntersausen. Vorher bietet sich der Besuch einer der Restaurantterrassen in dieser hochalpinen Gegend an, die vom majestätischen Bietschhorn dominiert wird. Die Wanderung beginnt an der Bergstation und führt entlang der Ferienhäuser zum Weiler Fischbiel. Danach verläuft die Route mehrheitlich im lichten Lärchenwald, der besonders nach Neuschneefällen zauberhaft ist. Immer wieder bieten Lichtungen freie Sicht auf die Berge und auf die Lötschenlücke am Ende des Tals. Wer vor der Heimreise noch Zeit hat, kann einen Rundgang im Bergdorf Wiler unternehmen. Hier hängen an vielen Hausfassaden geschnitzte Masken aus Arvenholz, die an die «Tschäggättä» erinnern, die wilden Gestalten des Lötschentaler Fasnachtsbrauchtums.
Winterruhe am Hallwilersee Nr. 2116
Boniswil — Mosen • AG

Winterruhe am Hallwilersee

Im Winter ist es am Hallwilersee still. Die meisten Restaurants und Hotels haben geschlossen. Die Schiffe verbleiben in der Werft. Auch das Schloss Hallwil macht Winterpause. Keine Menschenseele weit und breit. Doch der See hat darob seinen Reiz nicht verloren. Im Gegenteil. Diese Wanderung bietet drei Stunden stilles Vergnügen. Sie startet in Boniswil. Man quert das Dorf und erreicht schon bald das Boniswiler Ried, an dessen Rand das Schloss Hallwyl steht. Ab hier folgt diese Wanderung dem rechten Seeufer aufwärts, immer der Sonne entgegen. Man kommt dabei an weiteren Rieden vorbei, später an Rebbergen, die vom milden Klima am Wasser profitieren … und immer wieder an Badehäuschen. Doch jetzt im Winter sind sie von Möwen besetzt, und am Ufer entlang schwimmen die Enten ungestört. Kurz nach dem Wellnesshotel Seerose verlässt der Weg für eine ganze Weile das Seeufer. Der Blick weitet sich nun und reicht bis in die Alpen. Nach Unteräsch führt der Weg wieder hinunter an den See und über das Altmoos nach Mosen und seinem Campingplatz, der gegenüber dem Bahnhof von Mosen liegt.
Abseits der Pistenhektik auf der Lenzerheide Nr. 2117
Parpan, Post • GR

Abseits der Pistenhektik auf der Lenzerheide

Die Lenzerheide ist eine der beliebtesten Wintersportdestinationen mit unzähligen Skipisten, einer Biathlon- und einer Langlaufarena sowie einem dichten Netz an präparierten Winterwanderwegen und Schneeschuhrouten. Abseits des Trubels, gleich nebenan liegt der Rundweg 207 bei Parpan, ideal für eine gemütliche Winterwanderung bei nicht optimalen Pistenverhältnissen oder zur Erholung nach intensiven Skitagen. Die Winterwanderung beginnt in Parpan und führt über das Langlaufzentrum zur Alpkäserei Parpan. Während im Sommer durch die grossen Panoramafenster dem Käser bei der Arbeit zugesehen werden kann, bleibt das Käsekessi im Winter kalt. Infotafeln, das Fenster zum Käsekeller und der Selbstbedienungskühlschrank machen die Alpkäserei aber trotzdem zu einem lohnenden Zwischenstopp. Nach einem kurzen Aufstieg zum Tschuggen erreicht man ein kleines Plateau. Bei der Abzweigung Innerberg geht es durch kurze Waldstücke nach Mittelberg, wo der Winterwanderweg auf die Langlaufloipe trifft. Der folgende Abschnitt ist ein gutes Beispiel für die Koexistenz verschiedener Wintersportarten, die vor allem durch gegenseitige Rücksichtnahme funktioniert. Entlang der Loipe geht es zurück zum Langlaufzentrum und nach Parpan.
Winterliche Freiberge Nr. 2114
Les Breuleux • JU

Winterliche Freiberge

Diese Schneeschuhwanderung führt im leichten Auf und Ab über jurassische Wytweiden. Es handelt sich dabei um die für die Freiberge typische Kulturlandschaft. Wald und Weiden wechseln sich hier ab, und in den Weiden stehen solitäre, mächtige Tannen, die den Tieren im Sommer Schatten spenden. Wytweiden sind meist Gemeineigentum, auf das die Bauern im Sommer ihre Tiere, Kühe und Pferde, zum freien Auslauf treiben. Die Wytweiden, die man auf der Wanderung südlich von Les Breuleux durchstreift, könnten schöner nicht sein. Da gibt es keinen Hof und keinen Weiler, stattdessen eine weite, schöne Winterlandschaft. Unterwegs fallen die Windräder auf dem Mont Crosin auf. Von Weitem schon kann man sie sehen und hören. Und man trifft auch auf die dorfeigene kleine Skistation Les Breuleux mit einer Buvette, wo man einkehren und von dort aus den Kindern beim fröhlichen Schlitteln und Skifahren zusehen kann. Alles ganz ohne Beschallung. Hier ist auch schon die Hälfte der Wanderung erreicht. Der zweite Teil des Schneeschuhtrails führt wieder über Wytweiden. Diesmal sind sie mit Dolinen übersät. Sie sind mit Holzlatten eingezäunt, damit sich kein Tier verletzen kann. Nach einem letzten kurzen Aufstieg erreicht man den Dorfrand von Les Breuleux.
Beatenberg und die verschneiten Berner Alpen Nr. 2113
Beatenberg — Beatenberg, Waldegg • BE

Beatenberg und die verschneiten Berner Alpen

Es ist, als würde man über eine fast endlos lange Aussichtsterrasse wandern, mit Blick entweder auf die Niesenpyramide und auf das Dreigestirn mit dem Schreckhorn links daneben, je nachdem, in welche Richtung man sieht, und den dazwischen ebenso schönen Bergen: Sulegg, Lobhörner, Schwalmere, Doldenhorn, First und Dreispitz. Dieser zehn Kilometer lange Winterwanderweg hoch über dem Thunersee verdient unumwunden die Prädikate «grossartig» und «erhaben». Die Wanderung beginnt bei der Bergstation der Standseilbahn in Beatenberg. In drei Kehren geht es hinauf zur Alp Bode und zu der Waldstrasse, die nach Waldegg führt. Der Winterwanderweg ist angenehm präpariert, es wandert sich auf ihm durch den stillen, weissen Wald fast wie von selbst. Ab und zu lässt er den Blick auf die Berge zu, aber auch auf die Weiler von Beatenberg, dem Dorf, das sich über fünf Kilometer Länge an die Hänge des Niederhorns schmiegt und sich das längste Dorf der Schweiz rühmt. Erst bei Rischere Bödeli verlässt man den Wald und quert den Sundbach, um nach Rischere Änderbort zu gelangen. Kurze Zeit später erreicht man Waldegg, den östlichen Dorfteil von Beatenberg.
Waadtländer Bergwinter Nr. 2112
Col de Bretaye • VD

Waadtländer Bergwinter

Der Zug lässt Meter um Meter die Zivilisation hinter sich, je höher er sich emporwindet, bis zum Col-de-Bretaye, wo er in eine aufgeregt fröhliche Wintersportwelt eintaucht. Diese Schneeschuhwanderung zum Lac des Chavonnes aber verspricht stille Natur. Sobald das Mayen Morgex und die Piste des Petit-Chamossaire gequert sind, ist man in einer einsamen Winterwelt, und spätestens am Lac des Chavonnes erliegt man ihrem Reiz. Es ist der grösste der vier Bergseen am Col-de-Bretaye, die dem tonigen Untergrund geschuldet sind. Im Hochwinter legen die Berge kalte Schatten auf das Eis. Doch im gleichnamigen Hôtel-Restaurant ist es warm, und die gepflegte Speisekarte lockt. Weiter geht es auf schmalem Pfad dem Ufer entlang und dann in der Sonne hinauf zur Alpstrasse. Man folgt ihr bis zum Sattel Pt. 1795. Er trennt das Becken des Lac des Chavonnes von der nächsten Geländekammer. Der Schneeschuhtrail zweigt hier nach rechts ab auf den Rückweg. Zurück auf dem Col-de-Bretaye, bleibt hoffentlich vor der Rückfahrt Zeit, die grandiose Aussicht zu geniessen. Sie reicht von den Waadtländer Alpen, mit Les Diablerets und dem Grand Muveran, bis zum Mont-Blanc-Massiv mit seinen spitzen Bergen und mittendrin der weissen Kuppe, seiner Majestät, dem Mont Blanc, dem höchsten Berg der Alpen.
Familienwanderung bei Bern Nr. 2101
Bern, Elfenau — Bern Flughafen • BE

Familienwanderung bei Bern

Diese Wanderung beginnt in der Elfenau in Bern, bei der Endstation des Busses. Die letzten Häuser von Bern und Muri verschwinden bald, durch eine Allee taucht man ein in den Wald. Die Tour eignet sich gut für Familien: Sie ist auch mit dem Kinderwagen möglich. Im Abstieg zur Bodenackerfähre überquert sie zwei, drei Wurzelstellen, danach ist der gesamte Weg einfach begehbar und führt meist flach der Aare entlang. Laut Berechnung dauert die viereinhalb Kilometer lange Wanderung etwas mehr als eine Stunde – doch mit kleinen Kindern kann es gut länger werden. Die Pause im «Fähribeizli», die Wartezeit bei der Fähre, das Beobachten der Tiere in der Auenlandschaft, die Zvieripause, das Spielen am Wasser und das Beobachten der Flugzeuge im Belpmoos füllen einen kompletten Nachmittag. Die Fahrt mit der Bodenackerfähre ist eindeutig der Höhepunkt der Wanderung: Fünf Teilzeit-Fährleute befördern damit pro Jahr gegen 40'000 Personen über die Aare. Die Fähre wird das ganze Jahr betrieben, nur eine Woche im Februar ist sie in Revision. Heute ist sie die einzige von ehemals vier Gierfähren zwischen Thun und Bern. Der zweite Teil der Wanderung führt durch das Naturschutzgebiet «Selhofenzopfen» Richtung Flughafen Bern-Belp. Viele «Hündeler» sind unterwegs, Wasservögel und Insekten können beobachtet werden. Der Weg verläuft auf einem Damm zwischen Giesse und Aare. Das Grün des Wassers in Kombination mit dem Schilf und den freigelegten Steinbänken: ein majestätischer Anblick. Die Ebene im Belpmoos weitet sich, und zum Schluss braust ab und zu ein Flugzeug über die Landebahn.
Vom Glatttal über den Laubberg an den Rhein Nr. 2068
Glattfelden — Eglisau • ZH

Vom Glatttal über den Laubberg an den Rhein

Die Via Natura ist ein Weitwanderweg, der sich als Rundtour durch den ganzen Kanton Zürich zieht. Die insgesamt rund 200 Kilometer lange Strecke verbindet Naturzentren, Naturschutzgebiete und Naturlandschaften. Beispielhaft für den gesamten Themenweg ist dessen dritte Etappe. Sie führt vom Glatttal an den Rhein. Ausgangspunkt der Tour ist die Bahnstation Glattfelden. Abwechslungsweise auf Naturpfaden, Kies- und Asphaltsträsschen geht es sanft aufsteigend nach Wölflishalden. Wo früher Ackerbau betrieben wurde, gedeihen heute Pflanzen, die trockene und magere Standorte bevorzugen. Durch den Wald gelangt man auf die Hochebene des Laubbergs. Die Via Natura verläuft auf diesem Abschnitt auf dem Gottfried-Keller-Dichterweg; an verschiedenen Standorten begegnet man Tafeln mit Gedichten des Schriftstellers. Dessen Eltern stammten aus Glattfelden, wo er selbst in seiner Jugend öfters Ferien verbrachte. So weilte er auch mehrmals beim Paradisgärtli, einem Aussichtspunkt mit schönem Blick hinunter zum Rhein. Durch ein Mosaik von Wald und Lichtungen geht es nach Rheinsfelden hinunter. Vorerst etwas abseits des Ufers wandert man zwischen einem Auenwaldstreifen und der parallel dazu angelegten Strasse flussaufwärts. Beim Naturschutzgebiet Neuhus öffnet sich die Sicht auf den Rhein. Sitzbänke laden dazu ein, an diesem idyllischen Schauplatz zu rasten. Auf Feldwegen und Asphaltsträsschen geht es dem Auenwald entlang nach Eglisau. Ehe man den Bahnhof aufsucht, lohnt es sich, den Rhein zu überqueren und die historische Altstadt zu besichtigen. Die sonnigen Hänge, die sie umgeben, werden seit Jahrhunderten für den Weinbau genutzt.
Entlang der Allaine Nr. 2063
Courtemaîche — Porrentruy, gare • JU

Entlang der Allaine

Das Vorhaben: eine rund dreistündige Wanderung flussaufwärts entlang der Allaine, von Courtemaîche nach Courchavon und Porrentruy. Hühner gackern, ein Brunnen plätschert, in den Gärten stehen farbige Rutschbahnen und Schaukeln – das Zentrum von Courtemaîche ist beschaulich. Der Wanderweg führt steil hoch, zwischen Einfamilienhäusern hindurch in den Wald. Weich gehts auf einem Singletrail durchs hohe Gras. Gelb, pink und weiss leuchten Hahnenfuss, Klee und Schafgarbe. Beim nächsten Forstweg wartet eine modern ausgebaute Waldhütte mit Feuerstelle, Holz, Tischen und Bänken. Der Weg führt gemütlich hinauf und hinunter, grosse Holzbeigen säumen den Weg. In Courchavon fällt der Blick als Erstes auf den Tour de Mormont, einen spätgotischen Glockenturm von 1628. Rundherum grasen friedlich Schafe. Nach der Überquerung der Allaine und der Bahngleise gehts noch ein letztes Mal hoch in den Wald. Danach folgt der Weg gemütlich der Allaine. Beim Pont d’Able weiden Pferde: Die Ferme du Bonheur bietet verschiedenste Aktivitäten mit Tieren für Kinder und Jugendliche mit und ohne Einschränkung an. Am Stadtrand von Porrentruy steht die Loretokapelle. Der Innenraum wird durch farbige Glasfenster erhellt und beeindruckt mit seiner Akustik. Hinter dem Bahnhof ragt das mächtige, mittelalterliche Schloss auf: Von hier aus lässt sich die gesamte Altstadt überblicken. Eine lange Treppe führt zu den tiefer gelegenen Strassen: Pflastersteine, Brunnen, bemalte Fassaden. Ein goldenes Wildschwein schmückt ein Geländer – das Wappentier von Porrentruy.
Grosse Schneeschuhspuren ob Engelberg Nr. 2049
Fürenalp • OW

Grosse Schneeschuhspuren ob Engelberg

Die Schneeschuhwanderung auf dem Grotzli-Trail bietet beste Bergerlebnisse. Dafür sorgen die grandiose Sicht auf die Spannörter und die Titlis-Nordwand. Alles ist hier auf engstem Raum: ein angenehmer und sanfter Schneeschuhtrail inmitten schroffer hochalpiner Berge. Die Wanderung startet an der Bergstation der Fürenalpbahn und steigt in einigen Kehren hinunter zu den kleinen Tännlein, die in Gruppen stehen. «Grotzli» nennt man in der Innerschweiz kleinwüchsige Bäume an der Baumgrenze. Sie wachsen langsam, sie bleiben klein, sind selten mehr als vier oder fünf Meter hoch. Hier finden Wildtiere, Hühner und Vögel Unterschlupf. Und früher auch Bären, wie die Entdeckung im Jahr 2020 einer Wurfhöhle beweist. Die hier gefundenen Bärenknochen sind zwischen 9500 und 12 400 Jahre alt. Der Schneeschuhtrail durchquert das Grotzli bis zu einem Aussichtspunkt mit Sicht auf die Spannortlücke. Von dort steigt man wiederum in sanften Kehren hinauf nach Eggen und weiter zum Aussichtspunkt P. 1895 mit einer Bank, dem höchsten Punkt der Wanderung mit einmaliger Sicht auf die Titlis-Nordwand. Ein kleiner Schlenker noch in Richtung Surenenpass westwärts, dann dreht die Richtung, und es geht sanft hinunter zu den Alpgebäuden der Alp Hinter Fürren und zur Bergstation. Als Zugabe gibt es noch den kleinen Abstecher zum Hundschuft, einem Aussichtspunkt hoch über dem Engelbergertal.
Hoch über Verbier Nr. 2050
Croix-des-Ruinettes • VS

Hoch über Verbier

Wer im Frühling noch einmal Lust auf eine gemütliche Schneeschuhtour oder Winterwanderung verspürt, hat es nicht immer leicht. Entweder die Bahnen sind bereits ausser Betrieb, oder die Routen führen schon mehr über Gras als über knirschenden Schnee. Eine gute Möglichkeit bietet sich hoch über Verbier. Der Wintersportort ist bis Mitte April in Vollbetrieb, und die Route von Les Ruinettes bis zur Cabane du Mont Fort verläuft nie tiefer als 2200 Meter. Die Tour ist zwar als Schneeschuhwanderung markiert, ist aber meistens eine bestens präparierte, breite Piste. Die Schneeschuhe können dann auch auf dem Rucksack bleiben. Von Le Châble geht es mit der Gondelbahn bis nach Verbier Station und dann weiter mit der nächsten Bahn bis Les Ruinettes. Hier befindet man sich zwar mitten im Skigebiet, die markierte Schneeschuhtour führt allerdings schön abseits der Pisten zunächst bis La Chaux. Fast ohne Steigung wandert man hoch über dem Tal dem Hang entlang. Gegenüber erheben sich die teilweise über 4000 Meter hohen Gipfel des Grand-Combin-Massivs, und in der Ferne glitzern die Gletscher des Mont Blanc. Bei La Chaux taucht man nochmals kurz in den Skitrubel ein, bevor es rund 200 Höhenmeter hinauf zur Cabane du Mont Fort geht. In den Steilhängen der umliegenden Berge sind die Spuren der wagemutigen Freerider zu sehen, die sich in Verbier gerne ein Stelldichein geben. In der SAC-Hütte treffen dann Skifahrer, Schneeschuhläuferinnen und Winterwanderer zusammen und bestaunen bei Walliser Spezialitäten von der Terrasse aus das imposante Bergpanorama. Zurück geht es auf demselben Weg bis Les Ruinettes.
Dem Eiger entgegenwandern Nr. 2051
Männlichen — Kleine Scheidegg • BE

Dem Eiger entgegenwandern

Wer immer schon mal Eiger, Mönch und Jungfrau von ganz nah und mit allen Sinnen erleben wollte, dem sei diese Winterwanderung empfohlen. Zu Beginn und am Schluss kreuzt man den Skizirkus, im Mittelteil gibt es aber einen malerischen und erstaunlich ruhigen Teil durch einen lichten Arvenwald. Langsam erreicht man die Waldgrenze und taucht ein in die Welt der uralten und knorrigen Bäume, die den garstigen Lebensbedingungen auf über 2000 Metern ü. M. trotzen. Dazwischen ragen die blassen Überreste toter Stämme wie zerbrochenes Elfenbein aus dem Schnee. Wer noch mehr Aussicht als das Dreigestirn will, plant zu Beginn den etwa dreiviertelstündigen Abstecher hinauf auf den Gipfel des Männlichen ein, Royal Walk genannt. Zurück bei der Bergstation, sucht man ein violettes Tor, wo drei Winterwanderwege gleichenorts beginnen. Dieser Weg trägt die Nummer 63, der man fortan folgt. Er ist der einzige Winterwanderweg, der nicht gleichzeitig auch von Schlittlern benutzt wird. Das hat seinen Grund, denn es geht einige Male steil bergab und bergauf, weshalb Stöcke oder gar Spikes den Wandernden gute Dienste leisten. Bei Bustiglen beginnt der letzte Aufstieg durch ein Wildschutzgebiet, eindrücklich nah der Eigernordwand. Schliesslich erreicht man die Kleine Scheidegg. Wer den Tag mit etwas Süssem abrunden will, wechselt auf den Schlitten oder den Zug und fährt nach Wengen hinunter: In der Confiserie Vincenz gibt es Eigergrüessli, Mönchkristalle und Jungfrauspitzli. Die Pralinés werden seit Jahrzehnten hergestellt.
Unaufgeregt geradeaus Nr. 2014
Saas-Almagell, Dorfplatz • VS

Unaufgeregt geradeaus

Vom Ausgangspunkt in Saas-Almagell sieht man das Ziel. Bis dort hinauf sind es gut zwei Stunden über hell knirschenden Schnee, unaufgeregt der verschneiten Saaser Vispa entlang zwischen hohen Bergen, immer geradeaus dem Talboden entlang bis zum Stausee Mattmark. Mattmark und sein Staudamm, das ist auch die Geschichte der Erschliessung des Saastals, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit einer Strasse und einem Postauto einsetzte. Sie, die Strasse und später die Elektrizität waren die Voraussetzungen für den touristischen Aufschwung im Tal. Doch der Weg war steinig und hart wie die Felsen, welche diese Winterwanderung flankieren. Zermeiggen, der Weiler, wurde abgerissen. Man erinnert sich an den Gletschersturz 1968, als an der Baustelle Mattmark 88 Arbeiter ihr Leben lassen mussten. Eine Karte braucht es nicht. Den Weg kann hinauf man nicht verfehlen. Er ist mit Ratraks bestens präpariert und da sind auch die Längsläufer, die Skater, die Tourengänger, die des Wegs gehen. Geradewegs immer Richtung Süden geht es vom Dorfplatz von Saas-Almagell an die Saaser Vispa und über eine Brücke an deren linkem Ufer bis kurz vor vor Zermeiggern und dem Staubecken. Hier wechselt der Weg das Ufer der Vispa und folgt nun dem präparierten, breiten Pfad, bis hinauf zur Staumauer und dem Restaurant Mattmark. Wer will, kann noch über die Staumauer gehen. Dann aber geht es den gleichen Weg wieder zurück nach Saas-Almagell. Die Wanderung wird begleitet von Moränenwällen, die von den Kreten in die Tiefe schwingen mit darauf einem feinen Saum von kahlen Lärchen. Es ist eine unaufgeregte Wanderung mit tollem Höhepunkt, dem Blick von der Staumauer in die Bergwelt. Darüber glitzert die Sonne und unten liegt helltürkis das Eis. Wunderschön!
Zum Burgäschisee im Wasseramt Nr. 2046
Etziken, Dorf — Sunnhalde • SO

Zum Burgäschisee im Wasseramt

Diese Wanderung startet in Etziken Dorf, wohin man mit dem Bus gelangt. Auf der Hinfahrt fällt der Wasserturm mitten in einem kleinen Wäldchen auf. Er steht auf dem höchsten Punkt der Umgebung, dem 526 Meter über Meer gelegenen Gütsch. 1931 wurde der Turm mitsamt zwei Brunnenstuben erbaut, um die Wasserversorgung des Wasseramts sicherzustellen. Den Wasserturm kann man auf Anmeldung besichtigen. Man erreicht ihn über ein Strässchen, das den Wanderweg nach 400 Metern verlässt und beim Wasserturm in einen Naturweg übergeht. Folgt man ihm, so gelangt man bei einer Hütte mit Spielplatz und Feuerstelle zurück auf den Wanderweg. Nun geht es auf breiten Wald- und Landwirtschaftswegen Richtung Burgäschisee, wo es Stege gibt, auf denen man die Wasserflora und die Fauna beobachten kann. Diese Wanderung umgeht den See zur Hälfte im Uhrzeigersinn. Schön ist es, am Ufer zu sitzen oder an der Feuerstelle zu picknicken. Es gibt auch eine Bootsvermietung, am östlichen Ufer ein Strandbad mit Beizli und sogar eine Badestelle, wo man ins Wasser springen kann. Weiter geht die Wanderung durch den Wald oder dem Waldrand entlang hinauf zur Solothurner Exklave Steinhof. Ausgangs des Dorfs, etwas abseits des Wanderwegs, befindet sich ein gigantischer Findling, die Grossi Flue. Der Rhonegletscher hat ihn aus dem Val de Bagnes hierhergetragen. Kinder lieben es, darauf herumzuklettern. Von Steinhof führt der Weg durch einen besonnten Wald mit Stechpalmen zur Bushaltestelle bei Sunnhalde hinunter.
Über das Bruederholz nach Basel Nr. 2056
Ettingen, Dorf — Basel, Margarethen • BL

Über das Bruederholz nach Basel

Die gut 50 Meter, die sich der Hügelzug Bruederholz erhebt, sind im Nu bezwungen. Doch sie er-zählen viele Geschichten: In den Steilhängen hausten einst «Waldbrüder» in den Gehölzen und Büschen, die dem Hügelzug den Namen gaben. Im Norden steht der Wasserturm, nicht unweit davon die Schanze, wo mit Kanonensalven die Kriegszüge Napoleons abgewehrt wurden, und die Klosterkirche St. Margarethen. Die Wanderung beginnt in Ettingen. Gemächlich erklimmt man den sanften Rücken des Brueder-holz und folgt ihm auf der Ostflanke zum Predigerhof entlang der Kornfelder – gespickt mit knallro-ten Mohnblüten –, der Rebgärten und Waldlichtungen. Dort lädt der Baumgarten mit Buvette, Wollschwein- und Hühnergehege zum Verweilen ein. In der Ferne lockt der Wasserturm. Seine 164 Stufen zu bezwingen, lohnt sich allemal. Trotz seinen 50 Metern Starthilfe ist seine Aussichtsplatt-form immer noch 69 Meter tiefer als die höchste Turmspitze in Basel. Das Turmglöckchen der Kirche St. Margarethen läutet das Wanderziel ein. In der Ferne sieht man die Kapellen ihrer zwei Schwes-tern Ottilie (Tülligerhügel) und Chrischona (St. Chrischona). Wer noch mehr Glocken und «Schällen» hören will, verköstigt sich nebenan im ehemaligen Rinderstall und Hofrestaurant Schällenursli.
Entdeckungen im Neuenburger Jura Nr. 1629
La Vraconnaz, Les Rochettes — Fleurier • NE

Entdeckungen im Neuenburger Jura

Es ist nicht überliefert, ob Napoleon wirklich einmal in dieser Ecke der Schweiz war. Bis heute erinnert jedoch ein bewaldeter, von Felsrippen durchzogener Hügel in der Form seines legendären Huts an ihn. Hier zeigt sich der Jura von seiner abwechslungsreichen Seite: Moorlandschaften, ausgedehnten Weiden mit mächtigen Fichten, die dem Wetter trotzen und den Weidetieren Schutz bieten und eine spannende Höhle. Der Wanderweg führt in Richtung La Vraconnaz einem sonnigen Hang entlang. Der Blick schweift über das Hochmoor Mouille de la Vraconnaz, das tiefer unten eingebettet in der Ebene liegt. Bald ist St-Olivier erreicht. Wer den Abstecher mit gleichem Hin- und Rückweg zur Höhle weglassen möchte, wandert von hier direkt nach La Côte-aux-Fées und verkürzt so die Wanderung um etwa 45 Minuten. Zur Höhle folgt man einem hölzernen Schild und dem Wegweiser Richtung Noirvaux. Beim Waldrand lädt eine offizielle Feuerstelle zum Bräteln ein. Ein steiler und mit Eisenketten gesicherter Pfad führt hinunter zum Eingang der Höhle Grottes aux Fées. Gebückt oder kriechend gelangt man zu einem Ausguck mitten in einer Felswand. Nach dem beschaulichen Dorf La Côte-aux-Fées folgen längere Abschnitte auf Asphalt. Erst beim Weiler Chez Juvet wird der Wanderweg wieder zum schmalen Pfad und führt einer felsdurchsetzten Krete entlang hinunter zum früheren Restaurant Chapeau de Napoléon. Von diesem Aussichtspunkt sieht man weit über das grüne Val de Travers. Im Nachmittagslicht wirft der Hügel einen hutförmigen Schatten über Fleurier. Später beim Blick zurück vom Bahnhof unten, ist gut nachvollziehbar, wie dieser Hügel zu seinem Namen gekommen ist. Doch zuerst wartet ein steiler Abstieg über Treppenstufen und Kalkgeröll, der Konzentration und Trittsicherheit erfordert.
Eiswanderweg im Engadin Nr. 2037
Madulain • GR

Eiswanderweg im Engadin

Die Winternächte im Engadin sind kalt, und es hat meist zuverlässig Schnee – ideale Voraussetzungen für Eis. Warum also nicht mal eine Winterwanderung auf den Schlittschuhen unternehmen? Zwischen Madulain und Zuoz gibt es einen Eisweg, der parallel zu einem Winterwanderweg verläuft. Ideal also auch für Familien: Falls eine Person keine Lust auf Schlittschuhfahren hat, kann sie trotzdem mitwandern. Der Weg führt grösstenteils flach dem glitzernden Inn entlang, flankiert von Hecken und Auen, die tief verschneit oder mit Raureif bedeckt märchenhaft aussehen. Vorbei also die Zeiten, wo man auf einem kleinen Eisfeld stundenlang im Kreis herumgefahren ist: Auf dem Eisweg fährt es sich von gemütlich bis zügig geradeaus. Das Natureis ist gut präpariert, kleinere Unebenheiten gibt es, sie stören das Gleiten aber kaum. Einmal gibt es eine Erhebung von einigen Höhenmetern – für nicht geübte Schlitt- schuhläufer nicht einfach zu meistern. Die Stelle kann aber am Rand auf einer Schneepiste überwunden werden. Für kleine Kinder gibt es in der Engadin River Ranch Stützhilfen zum Stossen. Immer wieder gibt es «Bänkli» zum Picknicken, bei der River Ranch ein «Besenbeizli» mit Getränken und Kuchen. Wer Schlittschuhe und Helme nicht selbst mitbringt, kann sie in Zuoz oder in La Punt Chamues-ch mieten. Von beiden Sportgeschäften ist es 10 bis 15 Minuten zu Fuss bis zum Eisweg. Der Weg ist je nach Wetterbedingungen von Weihnachten bis Ende Februar jeweils von 10.30 Uhr bis 16.30 Uhr (bei guter Witterung) geöffnet, Eintritt frei, freiwilliger Unkostenbeitrag erwünscht.
Winterlicher Gang dem Greifensee entlang Nr. 2042
Maur, See — Greifensee, Städtli • ZH

Winterlicher Gang dem Greifensee entlang

Der Greifensee ist eines der wertvollsten Naturschutzgebiete im Kanton Zürich und als Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung ausgeschieden. Im Winter nutzen Zugvögel aus dem Norden die offene Wasserfläche und die Riedgebiete, um dort die kalte Jahreszeit zu verbringen. Krick-, Knäk-, Schnatter- und Löffelente, Reiher-, Tafel- und Schellente sorgen für buntes Treiben auf dem See, der im Winter durch Vögel belebter ist als im Sommer. Ebenfalls ein Gast aus dem Norden ist die Rohrdommel. Rund 60 weitere Arten von Brutvögeln kann man am Greifensee antreffen. Gleichzeitig ist der Greifensee ein beliebtes Naherholungsgebiet. Die Greifensee-Stiftung sorgt dafür, dass Natur und Mensch sich wohlfühlen und mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen aneinander vorbeikommen – zum Beispiel mit der Naturstation Silberweide und der Beobachtungsplattform, von der aus die Vogelwelt entdeckt werden kann. Bestens geeignet für Naturentdeckungen ist die Wanderung von Maur über Riedikon und Niederuster nach Greifensee. Die Tour führt an den Rand der für Vögel wertvollen Riedflächen beim Riediker- und Rällikerriet, zur Beobachtungsplattform und mit einem Abstecher dem Aabach entlang ans Seeufer bei Riedikon. Hier hat man gute Chancen, Hinweise auf Biber zu finden – etwa Frassspuren an Bäumen und Sträuchern – oder mit etwas Glück den Biber selbst zu treffen. Wichtig ist, gleich wie im Sommer, auf den Wegen zu bleiben und Hunde an die Leine zu nehmen. Wildtiere haben zur kalten Jahreszeit nur sehr begrenzte Energiereserven zur Verfügung, und die brauchen sie zum Überleben.
Winterseenwanderung bei St. Moritz Nr. 2038
St. Moritz Bad, Kath. Kirche — Celerina • GR

Winterseenwanderung bei St. Moritz

Die Wanderung startet am westlichen Ende des St. Moritzersees beim kleinen kioskähnlichen Cafferino nahe der katholischen Kirche. Hier gibt es die letzte Stärkung vor der kurzen und gemütlichen Winterwanderung vom St. Moritzersee über den Lej da Staz nach Celerina. Am östlichen Seeende angelangt, geht es leicht ansteigend zur Meierei Acla Dimlej, einem ehemaligen Gutsbetrieb, der derzeit renoviert wird. Hier folgt man der Via Dimlej, die von St. Moritz herkommend geradewegs zum Lej da Staz führt, einem See mitten in einem Hochmoor. Im Sommer kann man hier baden, im Winter steht das Eis für das Schlittschuhlaufen bereit, damit man auf der 400 Meter langen Bahn seine Runden und Pirouetten drehen kann. Der dortige Kiosk bietet eine heisse Suppe oder ein Croque da Staz mit gereiftem Bergkäse und diverse heisse Drinks an. Es beginnt nun der zweite Teil der Wanderung in Richtung Celerina. Der Weg ist bestens präpariert und ausgeschildert. Er führt am Rand des Hochmoors zum Wald und erreicht bald die nächste Lichtung, auch sie ein Hochmoor, das aber im Winter tief verschneit ist. Nach einem weiteren Waldstück sieht man die weite Ebene mit der Kirche San Gian auf einem Hügel. Daneben entdeckt man weisse Haufen. Es ist der Schnee, den Kanonen für den Olympia Bob Run St. Moritz–Celerina schneien. Man quert die Schienen der Bahnlinie von St. Moritz nach Punt Muragl, wandert über die Ebene und ist zehn Minuten später im Dorf Celerina.
Rund um das Ruedertal Nr. 2043
Schiltwald, Wendeplatz • AG

Rund um das Ruedertal

Am Ausgangspunkt der Rundwanderung, in Schiltwald, steht erhaben, aber einsam das alte Schulhaus aus dem Jahr 1912. Der Steinbau mit Türmchen war Schauplatz im Roman «Schilten» des leider ein wenig in Vergessenheit geratenen Schriftstellers Hermann Burger (1942–1989). Im finsteren Roman voller abgründigem Humor aus dem Jahr 1976 berichtet ein junger Lehrer anlässlich der Inspektorenkonferenz über die Zustände im Schulbetrieb. Ausgangspunkt der Wanderung rund ums obere Ruedertal ist die Postautoendstation Schiltwald. Hier steigt der Weg gleich steil hinauf auf den Hügelzug, der das Tal westlich abschliesst. Ab Ende März lohnt sich ein Abstecher kurz hinter Schiltwald in Richtung Kröschhof zu den Weihern in der Wolfgrueben. Hier haben sich Glöggli- frösche niedergelassen. Der eigentliche Wanderweg führt über ein Hochplateau mit Kiesgruben über die Krete des Höhenzugs zum Weiler Nütziweid. Hier beginnt der Abstieg ins Tal, nach Schmiedrued, vorbei an den schmucken Weilern Hochrüti und Löhren. Und gleich geht es wieder hinauf durch das Birchtobel auf die Höhen des östlichen Talabschlusses. Hinter der Klinik im Hasel zweigt der Weg rechts ab in Richtung Bründli- chrüz. Bald darauf taucht man in den Wald ein, um am anderen Ende rechts hinunter ins Tal zurück zum Ausgangspunkt Schiltwald abzuzweigen. Die Wanderung über die Höhen bietet zahlreiche Aussichten auf die Jurahöhen und die Alpen, über das Suhrental, das Wynental und natürlich hinab ins Ruedertal. Sie ist ganzjährig gut begehbar. Im Winter können die oft überraschend steilen, aber kurzen Auf- und Abstiege etwas glitschig sein. Dafür wird man bei klarer Winterluft mit viel Weitsicht belohnt.
Historische Perlen im Basler Jura Nr. 1948
Frenkendorf-Füllinsdorf • BL

Historische Perlen im Basler Jura

Die Stadt Basel liegt nicht weit entfernt von Frenkendorf, dem Start und Ziel dieser Rundwanderung. So ist es nicht verwunderlich, dass die Gegend dicht mit Wohnsiedlungen bebaut ist. Gleich nach Frenkendorf steigt der Weg dem südlich vom Dorf gelegenen Hügel entlang hinauf. Vor allem nach Norden, in Richtung Deutschland, ist die Aussicht über den Rhein hinweg fantastisch. Nach dem ersten Anstieg führt ein flacher Weg am Waldrand entlang zum historischen Gebäude von Bad Schauenburg, wo sich im Mittelalter ein Kloster befand. Dank des Thermalwassers entstand dort ein Kurort und ein Hotel, das zwischen 1900 und dem Zweiten Weltkrieg seine Blütezeit erlebte. Da die Bäder jetzt geschlossen sind, kann die heilende Kraft des Wassers nicht mehr genossen werden. Wanderende können hier jedoch eine Pause einlegen und sich im Hotel stärken, bevor sie sich wieder auf den Weg machen. Dieser führt zuerst teilweise durch den Wald. Nach einem letzten Aufstieg erreicht man einen unbewaldeten Hügel, auf dem die Ruinen von Neu Schauenburg thronen. Die Überreste aus dem 13. Jahrhundert wurden durch das Erdbeben in Basel 1356 stark beschädigt. Die Ruinen befinden sich heute in Privatbesitz und wurden kürzlich saniert. Die Wanderung führt weiter durch die für den Basler Jura typische Hügellandschaft. Vereinzelte Waldschneisen erlauben einen Blick auf die nahe gelegenen städtischen Gebiete im Norden. Ein im Herbst und Winter gut besonnter und dadurch beliebter Weg am Waldrand bringt die Wandernden zurück nach Frenkendorf. Es bietet sich eine letzte Gelegenheit, noch einmal die Häuser mit landwirtschaftlicher Vergangenheit dieses mittlerweile sehr grossen Dorfes zu bewundern.
Rund um den Hegewald Nr. 1949
Ufhusen, Käserei Dorf — Eriswil, Station • LU

Rund um den Hegewald

Ausgangspunkt dieser Wanderung, die zwischen den Kantonen Bern und Luzern verläuft, ist das Dorf Ufhusen. Ein schmaler, ein Kilometer langer Pfad verläuft zunächst entlang eines plätschernden Bachs. Anschliessend führt er in den Wald, bevor steiler zu einem Bauernhaus hinuntergeht. Seine Holzfassade ist von Wind und Wetter gezeichnet. Von hier aus überblickt man die vielen Hügel, die diese Region charakterisieren. Auch der Hegewald ist nun in Sicht. Nach einer Abzweigung mit Picknickplatz führt der Waldweg hinunter ins Tal. Von hier aus geht es zunächst rechts am Hang entlang, dann nach einigen hundert Metern nach links den Abhang hinunter. Nach diesem Abstieg auf dem teilweise ins Gelände eingeschnittenen Weg gilt es, die Kräfte für den nächsten Aufstieg zu bündeln. Wieder oben angekommen bietet die Älbechegg freie Sicht auf die umliegende Landschaft. Der Weg führt nämlich auf einem Kamm abwechselnd auf- und wieder absteigend bis zum Endpunkt der Wanderung. Huttwil und das Mittelland sind zur Rechten, das waldreiche Napfgebiet zur Linken. Neben der Landschaft mit Wiesen, Tannen und Bauernhöfen hält auch der Wanderweg einige Sehenswürdigkeiten bereit. So zum Beispiel den Älbacher Lochstein, ein alter Grenzstein, der die Kantonsgrenze markiert, oder ein Hügel, der bis 2025 mit Messinstrumenten zur Verbesserung der Wettervorhersage ausgestattet ist. Nach diesem bedeutungsvollen Ort schlängelt sich der Weg zwischen Bauernhöfen hindurch und verliert dabei allmählich an Höhe. Der Abstieg wird kurz vor Eriswil noch steil. Im Ort erinnert eine Tafel daran, dass das Dorf am 8. Juni 2007 durch Sturzfluten eines heftigen Gewitters verwüstet wurde.