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Aussichtsreiche Wanderung zum kristallklaren Wannisbortsee Nr. 2268
Furi — Innertkirchen, Innere Urweid • BE

Aussichtsreiche Wanderung zum kristallklaren Wannisbortsee

Oberhalb des beschaulichen Dorfes Guttannen im Berner Haslital liegt auf 2104 Metern Höhe der Wannisbortsee – ein Hochgebirgssee wie aus dem Bilderbuch: eiskalt, glasklar und in allen Blautönen schimmernd. Im Sommer blühen pinke Alpenrosen an seinen Ufern, während im Hintergrund das Ritzlihoren majestätisch in die Höhe ragt. Die Wanderung zum Wannisbortsee dauert von Guttannen rund drei Stunden und kann mit dem Alpentaxi erheblich abgekürzt werden. So kann man rund 700 Höhenmeter Aufstieg einsparen, was sich empfiehlt, wenn die Wanderung nach einem erfrischenden Bad im Wannisbortsee fortgesetzt wird – zum Beispiel Richtung Bänzlouwialp. Auch hier blüht links und rechts der Rhododendron ferrugineum – im Volksmund Alpenrose genannt – und setzt einen intensiven Kontrast zur graugrünen Gebirgswelt. Bei der Ober Homad wartet eine idyllische Hochebene, auf der Bergföhren und Heidelbeersträucher wachsen. Beim Abstieg zur Bänzlouwialp bahnt sich der Wanderweg durch teils üppiges Farngewächs. Nach der Überquerung des Bänzlouwibaches ist die Alp erreicht. In sanftem Auf und Ab geht es nun weiter Richtung Alp Blatten. Unterwegs können einem Schafe, Ziegen, Kühe und gar Pferde begegnen. Tatsächlich liegt der Wanderweg teilweise im Bereich einer Herdenschutzzone, die auch im Gelände markiert ist. Der Ausblick auf die gegenüberliegende Bergkette ist während der gesamten Wanderung grossartig. Nachdem das imposante Ritzlihoren zurückgelassen worden ist, wandert der Blick nun auf den Gallouwisteck und weiter bis zum Wetterhorn. Im Südwesten thront das gewaltige Massiv der Engelhörner, und im Tal ist bereits Innertkirchen ersichtlich. Der Abstieg ab Alp Blatten ist relativ steil, und in vielen Kehren und Wenden verliert man schnell zahlreiche Höhemeter – fast 900 sind es bis ins Haslital hinunter, wo einen bei der Haltestelle «Innertkirchen, Innere Urweid» der Bus wieder abholt.
Übers Nägelisgrätli zum Rhonegletscher Nr. 2267
Grimsel Passhöhe • BE

Übers Nägelisgrätli zum Rhonegletscher

Der Grimselpass ist geprägt vom Verkehr, von Kraftwerksanlagen und von Hochspannungsleitungen. Trotzdem ist es eine faszinierende Gegend: während Jahrtausenden von Gletschern geformt, den rauen Bedingungen auf 2164 Metern über Meer ausgesetzt und doch sanft vom warmen Licht des Südens beschienen. Auf der Passhöhe am Totesee treffen sich Motorradfahrer, Wanderinnen und Ausflügler zum Morgenkaffee. Anschliessend geht es für die Motorisierten nur noch bergab, zu Fuss kann man hingegen nach Höherem streben. Der Wanderwegweiser steht hinter dem Restaurant Alpenrösli und zeigt in Richtung Nägelisgrätli und Rhonegletscher. Nach einem kleinen, namenlosen Seelein nahe der Passstrasse steigt der Weg bereits steil an. Teilweise wie ein Saumweg ausgebaut, führt er dem Vorder Gärstenhorn entgegen bis aufs Nägelisgrätli. Schön zu sehen sind überall die Spuren der längst verschwundenen Gletscher. Schmal oder besonders abschüssig ist der Grat nirgends. Ein erster Höhepunkt der Tour ist der Grätlisee. Er liegt geschützt in einer vom Eis in die Felsen geschliffenen Mulde. Oft spiegeln sich der schneebedeckte Galenstock und die anderen imposanten Dreitausender in der glatten Wasseroberfläche. Influencer haben dies auch schon entdeckt, überlaufen ist der Spot trotzdem noch nicht. Nach dem See führt der Wanderweg noch weiter über Geröllfelder, bis der Rhonegletscher in seiner ganzen Pracht zum Vorschein kommt. Wie von einem Balkon aus sieht man den neun Kilometer langen Eisstrom vom Einzugsgebiet bis zur Zunge und zum immer grösser werdenden Gletschersee nahe der Furkapassstrasse. Hier, beim Punkt 2651, endet der offizielle Wanderweg. Die Markierungen gehen allerdings noch weiter, und man kann getrost bis auf die prägnante Moräne absteigen. Danach ist eine Rückkehr zum Grimselpass auf derselben Route empfehlenswert.
Aussichtsreich zum Oberaarsee Nr. 2266
Grimsel Passhöhe — Berghaus Oberaar • BE

Aussichtsreich zum Oberaarsee

1719 war es, als der Fund einer grossen Kristallkluft am Fusse des Vorder Zinggestocks eine Euphorie im Haslital auslöste. Um die 50 Tonnen Kristalle bargen die Strahler in den darauffolgenden Jahren aus der 40 Meter langen Höhle. Sie verkauften die Steine nach Mailand und Paris, wo aus ihnen Schmuck und Kunstgegenstände gefertigt wurden. Drei der Kristalle sind heute noch im Naturhistorischen Museum in Bern zu sehen, die Strahler gaben sie dem Staat Bern als Steuern ab. Den grossen Fund macht man auf der Familienwanderung von der Grimselpasshöhe zum Berghaus Oberaar wohl nicht. Aber mit etwas Ausdauer findet sich hier schon das eine oder andere glasklare Kristallspitzchen, das sich zu Hause auf dem Nachttischchen gut macht. Am besten, man packt dazu Hammer und Meissel in den Rucksack – und einen Schraubenzieher zum Stochern. Den einzigen grösseren Aufstieg gibt es am Anfang: Mit Aussicht auf den Totesee und den Grimselpass wandert man in Spitzkehren bis zur Hüsegghütte, wo das mitgebrachte Znüni genossen werden kann. Fortan zieht sich der Granitweg die Höhe haltend der Flanke des Sidelhorens entlang. Bald sieht man den Vorder Zinggestock und den Grimselsee, an dessen rechtem Ufer die leere Kristallkluft liegt – unerreichbar für Wandernde. Umso mehr geniesst man die raue Gebirgswelt, der die Kraftwerke Oberhasli mit ihren Anlagen Strom abtrotzen: Triebteseewli wie auch Oberaarsee haben Staumauern. Die ehemals für die Mitarbeitenden gebauten Seilbahnen sind heute öffentlich: So beginnt diese Wanderung mit der Fahrt mit der Sidelhornbahn vom Grimsel Hospiz aus auf die Passhöhe – alternativ fährt das Postauto auf die Passhöhe – und wird mit der Talfahrt in der Oberaarbahn beendet. Das Berghaus Oberaar rundet die Wanderung ab: Hier kann eingekehrt werden – und wer am nächsten Tag noch Lust auf eine kurze Wanderung zum Gletschertor des Oberaargletschers hat, kann hier auch übernachten.
Zwei Tage im Vorfeld des Unteraargletschers Nr. 2265
Grimsel, Hospiz • BE

Zwei Tage im Vorfeld des Unteraargletschers

Kurz bevor das Postauto nach kurvenreicher Fahrt von Meiringen aus den Grimselpass erreicht, eröffnet sich rechterhand eine eindrückliche Sicht in ein langes und tief eingekerbtes Tal. Zwischen glatt geschliffenen Talflanken schimmert der grünliche Grimsel-Stausee, und weit im Hintergrund ragt das Finsteraarhorn in den Himmel. Es ist eine urweltliche, allerdings auch vom Menschen geprägte Szenerie, die sich gut auf einer zweitägigen Wanderung zur Lauteraarhütte und zurück erkunden und erleben lässt. Sie beginnt beim Hotel Grimsel Hospiz und verläuft am Nordufer des Grimselsees entlang. Der Abschnitt ist zwar lang, überrascht aber immer wieder mit kleinen Mooren, sprudelnden Bächen und einigen mächtigen Arven. Überall an den felsigen Hängen sind die Spuren der einst mächtigen Gletscher auszumachen. Beim westlichen Ende des Grimselsees beginnt das Vorfeld des Unteraargletschers, eine weite Auenlandschaft mit viel Kies und Sand, durch die sich die junge Aare schlängelt. Manchenorts konnten bereits Sträucher und Bäume Fuss fassen, während andernorts erst Moose den jungen Boden bedecken. Durch den Klimawandel hat sich der Gletscher in den letzten Jahrzehnten weit zurückgezogen und hat auch mächtig an Dicke verloren. Nach einem etwa einstündigen, aber technisch einfachen Aufstieg ist dann die Lauteraarhütte SAC erreicht. Der traditionelle Steinbau sitzt auf einer kleinen Schulter auf fast 2400 Metern, mit eindrücklichem Blick auf die Viertausender Finsteraarhorn, Lauteraarhorn und Schreckhorn. Auf der Terrasse, die sich fast um das ganze Haus zieht, lässt es sich herrlich ausruhen, und mit etwas Glück kann man in der Umgebung Gämsen ausmachen. Am zweiten Tag geht es dann auf derselben Strecke zurück zum Grimselpass.
Filigrane Gäste an den Gastlosen Nr. 2241
Abländschen, Jaungrund • BE

Filigrane Gäste an den Gastlosen

Nicht umsonst werden die Gastlosen zuweilen als Saanenländer Dolomiten bezeichnet. Wie eine überdimensionale Zahnreihe ragen bis zu 300 Meter hohe, schier senkrechte Felswände in den Himmel im Grenzgebiet der Kantone Bern, Freiburg und Waadt. Es ist eine zauberhafte Landschaft mit wunderbaren Alpweiden und Bergwiesen, auf denen es bei schönem Sommerwetter nur so summt und brummt. Die Rundwanderung startet und endet bei der Postautohaltestelle «Abländschen, Jaungrund». Der Weg führt stetig bergan über Weiden bis zum ersten Etappenziel, dem Obere Ruedersberg. Kurz hinter der Alp ist ein Autoparkplatz mitsamt WC-Kabine eingerichtet, den vor allem Kletternde gern nutzen. Der Weg führt nun kurz einem Bergbach entlang, an dessen Ufer der Schlangenknöterich und andere feuchteliebende Pflanzen wachsen. Am besten zieht man zwischen Ende Mai und Ende August an einem sonnigen und nicht allzu windigen Tag los. Bei solchen Bedingungen fliegen nämlich entlang des Wegs Dutzende Schmetterlinge mit ihren filigranen Flügelchen von Blüte zu Blüte. Dann wird es steiniger, und ein ruppiger, kurzer Anstieg führt bis an den Fuss der Wandflue. Wer Glück hat, kann hier den Apollofalter finden, der mit seinen roten Augenflecken auf den weissen Flügeln unverwechselbar ist. Über eine steile Alpwiese und durch ein kleines Waldstück geht es der Wand entlang immer weiter aufwärts. Das Panorama – Richtung Süden zum Grischbachtal und gegen Osten Richtung Simmental – ist beeindruckend. Dann ist der Anstieg geschafft: Flach führt der Weg nun teilweise über Kalkschutt bis zu Wolfs Ort, einem Übergang zur Freiburger Seite der Gastlosen. Diese Wanderung bleibt auf der Berner Seite, führt im Zickzack hinab in Richtung Oberi Bire am Venners Chöpfli und danach ungefähr einen Kilometer auf einer asphaltierten Strasse wieder zurück in Richtung Obere Ruedersberg. Der Weg zum Postauto ist nun derselbe wie am Anfang der Wanderung.
Bei den Haslizwergen im Winter Nr. 2200
Mägisalp — Bidmi • BE

Bei den Haslizwergen im Winter

Was machen Zwerge im Winter? Schlafen natürlich, tief in einer Höhle irgendwo, wo niemand sie findet. Im Herbst haben sie ihre Häuschen verriegelt und eingewintert, die Adlerschaukel abgehängt, die Feuerstellen geputzt und die Bänke versorgt. So tun sie es jedenfalls auf dem Hasliberg im Berner Oberland. Im Winter führt eine Schneeschuhroute von der Mägisalp nach Reuti über den Zwergenweg. Ein einfach zu begehender Sommerwanderweg, der bei wenig Schnee auch ohne Schneeschuhe machbar ist. Er führt oft durch den Wald, der aber immer wieder die Aussicht freigibt auf die gegenüberliegenden Engelshörner, den Eiger, den Grindelgrat und den Wildgärst. Und natürlich auf den tiefblauen Brienzersee, der so kalt scheint wie immer. Das Wandern auf dem Zwergenweg ist für Eltern älterer Kinder besonders lustig: Immer wieder erinnern die Posten an die Familienzeit, die man hier oben – oder auch sonst wo beim Wandern – verbracht hat. Fühlt sich gut an: Man schwelgt in den Erinnerungen, ohne auf ein Kind aufpassen zu müssen. Kurz vor der Gummenalp und auch danach gibt es Feuerstellen, wo mit etwas Glück auch noch Holz aus der Sommersaison vorzufinden ist. Eine Einladung, Zündhölzer und etwas zum Bräteln mitzubringen. Wers klassisch mag, kehrt auf der Gummenalp im Alphittli Gummen zusammen mit den Skifahrenden ein. Bald geht es weiter mit dem zweiten Teil, wo schliesslich ein kleines Zwergenlabyrinth wartet, das auch im Winter begehbar ist. Gut, hat es frisch geschneit, so kann man seinen Fussabdrücken folgen, um aus dem Labyrinth herauszufinden. Und so neigt sich ein sonniger Wandertag mit einer kurzen, einfachen Wanderung dem Ende zu: Man kehrt zurück in den Skirummel und zur Seilbahn hinunter nach Meiringen.
Von der Mondlandschaft an der Lenk Nr. 2164
Leiterli (Bergstation) • BE

Von der Mondlandschaft an der Lenk

Das Ziel dieser nicht allzu langen Rundwanderung scheint nicht von dieser Welt: Über die Gryde oberhalb des Betelbergs zieht sich der Wanderweg durch eine eindrückliche Kraterlandschaft. Weiss-graue Dolinen sind es, entstanden während Jahrhunderten, in denen Schmelz- und Regenwasser das weisse Gipsgestein immer und immer wieder bearbeitet haben und dieses sich auflöste. Gleichzeitig bildeten sich Hohlräume unter den Dolinen, die mit der Zeit einstürzten und die Dolinen nochmals vergrösserten. Geblieben ist eine kleine Mondlandschaft, karg und bröcklig, mit tiefen Wasserrunsen, unterdessen teilweise überwachsen von Wacholder-, Erika- und Heidelbeersträuchern. Gleichzeitig mit dem Gips entstand vor rund 200 Millionen Jahren in einem untiefen Meer auch Rauhwacke, ein poröser, gelblicher Kalkstein. Er ist etwas härter als der Gips, und deshalb entdeckt man bereits auf dem Hinweg zur Gryde einige kleine daraus bestehende Felstürme, die den Weg säumen. Die einfache Familienwanderung beginnt an der Bergstation der Betelberg-Gondelbahn. Gleich zu Beginn lässt sich ein kleiner, fürs Wandern aber abwechslungsreicherer Umweg über das Leiterli machen – im Sommer lohnt es sich auch, hier nach Heidelbeeren Ausschau zu halten. Bald schon erblickt man die verwitterte, weisse Landschaft der Gryde. Einige Tümpel und kleinere Dolinen kündigen an, was folgen wird. Beim Punkt 1983 geht es nach rechts weiter, beim Punkt 2077 beginnt der Höhepunkt: Schwindelfreie und geübte Berggehende wagen sich tiefer in die Kraterlandschaft hinein als andere – der markierte Wanderweg führt kurvenreich und manchmal beidseitig abschüssig bis zur Schutzhütte. Mit etwas Vorsicht ist der Weg aber für Kinder gut machbar. Wer danach noch mag, steigt auf zum Gipfel des Stübleni, bevor der Rückweg zur Bergstation ansteht.
Vom Simmental zum Thunersee Nr. 2134
Oey-Diemtigen — Gwatt, Moos • BE

Vom Simmental zum Thunersee

Diese Wanderung ist ideal für heisse Tage. Die Route führt mehrheitlich unter einem Schatten spendenden Blätterdach der Simme entlang. Wem es dann immer noch zu warm ist, hat unterwegs viele Gelegenheiten, die Füsse im Wasser zu kühlen. Und am Ziel wartet der Thunersee mit Bademöglichkeiten. Die Wanderung beginnt in Oey und führt idyllisch dem Simmeufer entlang bis zum Stauwehr Simmenporte. Wenn die Simme viel Wasser führt, dann schiesst sie mit ohrenbetäubendem Getöse über das Wehr in die Tiefe. Nach einem kurzen Stück entlang der Hauptstrasse und unter der Autobahnbrücke hindurch erreicht man bei Wimmis die Feuerstelle Herrenmätteli, wo ein grosser Spielplatz zum Verweilen und Picknicken einlädt. Ein weiterer Höhepunkt ist die Überquerung der längsten freitragenden Holzbrücke der Schweiz, die nur für Velofahrende sowie für Fussgängerinnen und Fussgänger gebaut wurde. Nach der Brücke führt der Weg wieder hinunter zur Simme, die hier in die Kander mündet. Die letzte Etappe der Wanderung führt bei Hani weg vom Wasser und hinauf auf eine sanfte Anhöhe mit herrlicher Aussicht auf den Thunersee. In Gwatt endet die Wanderung. Wer sich abkühlen will, findet im Bonstettenpark ideale Badegelegenheiten.
Winteridylle bei Gstaad Nr. 1945
Lauenen b. Gstaad, Rohrbrücke • BE

Winteridylle bei Gstaad

Eine Winterwanderung rund um den zauberhaften Louwenesee verspricht ein unvergessliches Erlebnis in einer märchenhaften Umgebung. Der idyllische See am Ende des Louwenetals präsentiert sich im Winter inmitten einer zauberhaften Kulisse aus verschneiten Berggipfeln und Wäldern. Ausgangspunkt dieser Wanderung ist das charmante Dörfchen Lauenen bei Gstaad. Die Route führt zunächst dem malerischen Louwibach entlang, gesäumt von Tristen – sorgfältig erstellte Heuhaufen mit anmutigen Kegelspitzen, die aus der Ferne wie schneebedeckte Zelte wirken. Am Waldrand fällt Schnee von den Bäumen und ploppt auf die dicke weiche Schneedecke. Nach einem kurzen Aufstieg durch den Wald stösst man auf den Weg, der am Osthang direkt zum Louwenesee führt. Hier befindet sich das heimelige Wanderbeizli Bochtehus - ein 300 Jahre altes Bauernhaus - das mit urchigen Gerichten aufwartet. Der knisternde Ofen sorgt für wohlige Wärme und lädt zum Aufwärmen und Geniessen der regionalen Spezialitäten ein. Gestärkt geht es weiter - sanft ansteigend - vorbei an imposanten Felswänden, von denen lange Eiszapfen herabhängen. Am Ende des Tals angekommen, schweift der Blick über den zugefrorenen Louwensee, der im Winter eine unwirkliche Ruhe ausstrahlt. Hier, im tief verschneiten Talkessel, kann man die Stille der Natur in vollen Zügen genießen, nur das Knirschen der eigenen Schritte im Schnee durchbricht die Stille. Am rechten Seeufer entlang geht es vorbei an Schilf und Zäunen, auf deren Pfählen jeweils ein Schneehäubchen sitzt. Der Weg führt sanft fallend an der westlichen Talflanke entlang nach Launen, wo sich die Winterlandschaft nochmals in ihrer ganzen Pracht zeigt.
Beatenberg und die verschneiten Berner Alpen Nr. 2113
Beatenberg — Beatenberg, Waldegg • BE

Beatenberg und die verschneiten Berner Alpen

Es ist, als würde man über eine fast endlos lange Aussichtsterrasse wandern, mit Blick entweder auf die Niesenpyramide und auf das Dreigestirn mit dem Schreckhorn links daneben, je nachdem, in welche Richtung man sieht, und den dazwischen ebenso schönen Bergen: Sulegg, Lobhörner, Schwalmere, Doldenhorn, First und Dreispitz. Dieser zehn Kilometer lange Winterwanderweg hoch über dem Thunersee verdient unumwunden die Prädikate «grossartig» und «erhaben». Die Wanderung beginnt bei der Bergstation der Standseilbahn in Beatenberg. In drei Kehren geht es hinauf zur Alp Bode und zu der Waldstrasse, die nach Waldegg führt. Der Winterwanderweg ist angenehm präpariert, es wandert sich auf ihm durch den stillen, weissen Wald fast wie von selbst. Ab und zu lässt er den Blick auf die Berge zu, aber auch auf die Weiler von Beatenberg, dem Dorf, das sich über fünf Kilometer Länge an die Hänge des Niederhorns schmiegt und sich das längste Dorf der Schweiz rühmt. Erst bei Rischere Bödeli verlässt man den Wald und quert den Sundbach, um nach Rischere Änderbort zu gelangen. Kurze Zeit später erreicht man Waldegg, den östlichen Dorfteil von Beatenberg.
Betriebsamkeit und Ruhe am Grimselpass Nr. 2019
Handegg, Gelmerbahn — Grimselpass • BE

Betriebsamkeit und Ruhe am Grimselpass

Im Naturschutzgebiet Grimsel herrscht derzeit geschäftige Betriebsamkeit. Schwere Lastwagen bringen Baumaterial den Berg hinauf, Motorräder rasen durch die Kurven und erzeugen dröhnende Geräusche. Unterhalb der Staumauer des Räterichsbodensees arbeiten Bagger und Förderbänder und sortieren Kies nach Grösse. Weiter oben bei der Staumauer Spitallamm stehen zwei riesige Baukräne, die den ganzen Tag Beton in eine Schalung gießen. Die Wanderung von Handegg auf den Grimselpass führt vor Augen, welche Themen die Menschheit derzeit stark beschäftigen: Naturschutz, Energie und Verkehr. Die Wanderung führt immer wieder in ruhige und abgeschiedenen Ecken in einer grossartigen Gebirgslandschaft. Der Weg von Handegg führt leicht ansteigend über Geröll und durch einen lichten Wald bis zu einer ersten Steinbogenbrücke. Bald wird die noch junge Aare ein zweites Mal überquert, und es folgt eine steile Stufe, die zum Räterichsbodensee führt. Zusammen mit dem Gelmer-, Grimsel-, Oberaar- und Totesee liefert er seit Jahrzehnten Wasser zur Gewinnung von wertvollem Winter- und Sommerstrom. Gelegentlich sind Rufe von Kletterern auf den geneigten, vom Gletscher glattpolierten Granitplatten zu hören. Eine weitere Stufe führt zum Grimselsee, wo das Hospiz auf dem markanten Spittelnollen thront. Eine neue Staumauer wird bis 2025 direkt vor der bestehenden gebaut, da eine Sanierung zu aufwändig gewesen wäre. Der Wanderweg verläuft weiter zwischen See und Passstrasse, bis er schließlich in einigen Kehren den Wasserscheide auf dem Grimselpass auf 2164 m ü. M. erreicht.
Gipfelerlebnis im Diemtigtal Nr. 2023
Achseten, Kirche — Grimmialp • BE

Gipfelerlebnis im Diemtigtal

«Atemberaubende Aussicht», «überwältigendes Panorama», «Aussichtspunkt erster Klasse»: Zahlreiche Gipfel passen zu diesen Beschreibungen und machen sich in den Herzen der Wandernden und in den sozialen Medien die Goldmedaille um den schönsten Ort zum Bestaunen der Landschaft streitig. Da es keine rein objektiven Kriterien für die Wahl des schönsten Gipfels einer Region gibt, warum nicht den höchsten nehmen? Mit 2652 Metern über Meer überragt die Männliflue den Naturpark Diemtigtal im Kanton Bern. Aber Achtung: Um diese unglaubliche Aussicht geniessen zu können, braucht man einiges an Kondition. Der Aufstieg von Achseten auf die Grimmialp überwindet nämlich ganze 1700 Höhenmeter. Nicht fit genug dafür? Kein Problem. Man kann sich auch mit dem Otterepass «zufriedengeben» und von dort direkt absteigen. So spart man fast 400 Höhenmeter. Die Wanderung beginnt in Achseten, von wo aus die Route rasch über das Entschligetal steigt. Zu Beginn geht man auf einer Strasse, dann auf einem Weg, der teilweise durch den Wald führt. Auf der Höhe der Otterealp ist es an der Zeit, die Zivilisation mehr und mehr hinter sich zu lassen und aufsteigend in die immer wildere, aber dennoch grüne Landschaft einzutauchen. Beim Überqueren vom Otterepass hilft ein Blick nach oben zur Männliflue, um sich zu entscheiden, ob man den steilen und bei nassem Wetter rutschigen Weg hoch zum Gipfel noch in Angriff nehmen möchte oder lieber direkt zur Alp Mittelberg absteigt. Das einzig Unglückliche dabei ist, dass der letzte Teil des Wegs zur Grimmialp auf hartem Belag verläuft, was für die ohnehin schon ziemlich beanspruchten Beine nicht ganz ohne ist.
Panoramaweg zur Grossen Scheidegg Nr. 2103
Schwarzwaldalp — Grosse Scheidegg • BE

Panoramaweg zur Grossen Scheidegg

Bereits die Anreise löst Glücksgefühle aus: Vorbei am Belle-Époque-Hotel Rosenlaui und den imposanten Felswänden der Engelhörner kriecht das Postauto von Meiringen aus die engen, steilen Kurven hinauf zur Schwarzwaldalp. Im Chalet-Hotel Schwarzwaldalp am Ausgangspunkt der Wanderung darf man sich dann durchaus schon eine Stärkung gönnen – zum Beispiel eine der legendären Cremeschnitten –, bevor es dann auf dem sogenannten Romantikweg in Richtung Hornseewli und Grosse Scheidegg geht. Nach einem kurzen Stück zurück auf der Passstrasse zweigt der Wanderweg zur Brochhütte ab und steigt gehörig an. Auf den Alpweiden fallen die mächtigen Bergahorne auf, die sich im Herbst spektakulär verfärben und in warmem Gelb zu leuchten beginnen. Je weiter man auf dem Alpsträsschen die Südhänge hinaufsteigt, desto schöner wird auch die Aussicht auf die gegenüberliegenden Bergriesen und Gletscher. Für einen Abstecher zum Hornseewli verlässt man bei Pfanni den Romantikweg und nimmt noch ein paar Höhenmeter unter die Füsse. Für eine Rast am einsamen Seeli inmitten wunderbarer Blumenwiesen lohnen sich diese alleweil. Danach geht es wieder hinunter zur Alp Scheidegg Oberläger und über eine Kuppe bis Gratschärem. Hier wird der Blick frei auf die Kleine Scheidegg und die bedrohlich-schwarze Eigernordwand. Bis zur Passhöhe der Grossen Scheidegg, wo sich schwitzende Velofahrer gegenseitig auf die Schulter klopfen, ist es nun nicht mehr weit, und die folgende Fahrt mit dem Postauto hinunter ins Gletscherdorf ist mindestens ebenso spektakulär, wie es die Anfahrt war.
Zur Loge über dem Unteren Grindelwaldgletscher Nr. 2089
Pfingstegg • BE

Zur Loge über dem Unteren Grindelwaldgletscher

Im Jahr 2005 löste sich unterhalb der Stieregghütte in Grindelwald eine Moräne. Ein grosser Teil der Alpterrasse rutschte auf den Unteren Grindelwaldgletscher ab, und das Berggasthaus, das nun unmittelbar an der Geländekante stand, musste aufgegeben werden. Weil die stützenden Eismassen weggeschmolzen sind und der Permafrost auftaut, verlieren die steilen Bergflanken ihren Halt, und ganze Geländepakete rutschen ab. Heute ist es kaum noch vorstellbar, dass dieses ausgehobelte Tal bis vor wenigen Jahrzehnten noch mit Gletschereis gefüllt war. Bei der Pfingstegg, wo die Wanderung startet, ist noch nichts von diesem Drama zu sehen. Mit jeder Wegbiegung wird der Blick zu den mächtigen Fiescherhörnern eindrücklicher. Etwa auf 1600 Metern folgt der Weg einer neuen Route, die nach den Ereignissen von 2005 angelegt wurde. Früher ging es mehr oder weniger flach weiter zur Stieregghütte, nun steigt der Pfad zum neu gebauten Berghaus Bäregg auf, das auf stabilem Felsuntergrund steht. Die einladende Sonnenterrasse ermöglicht einen Blick hinunter zum Hangabriss. Wer genau hinschaut, entdeckt noch Reste der Grundmauern der Stieregghütte an der Abrisskante. Das leckere Verpflegungsangebot der «Bäregg» und die Aussicht laden vor dem Abstieg zum Einkehren ein.
Abwechslungsreicher Höhenweg im Gantrischgebiet Nr. 2087
Gurnigel, Berghaus — Zollhaus FR • BE

Abwechslungsreicher Höhenweg im Gantrischgebiet

Diese Wanderung im Naturpark Gantrisch führt durch eine Sturmwindfläche, die der Orkan Lothar im Jahr 1999 hinterlassen hat. Der Wanderweg führt einem Gratrücken entlang mit Aussicht auf beide Seiten: übers Mittelland und Schwarzenburgerland zum Jura im Westen oder im Osten zur Gantrischkette und zu den Berner Viertausendern. Nach Schwarzenbühl leitet die Route am Südhang des Gäggers über den Gäggersteg. Dieser Holzsteg führt zum Teil mehrere Meter hoch an umgestürzten Bäumen und aufgestellten Wurzeltellern vorbei durch die Sturmwindfläche. Kurz nach dem verheerenden Sturm herrschte hier ein undurchdringliches Durcheinander von entwurzelten und abgebrochenen Fichten. Inzwischen wachsen wieder kleine Bäume zwischen dem Totholz, und die Sturmfläche ist voller Leben. Infotafeln informieren die Besucher, dass Totholz und «Unordnung» wichtig sind für die Artenvielfalt, denn sie bieten Lebensraum für Insekten, Vögel und Säugetiere. Der heranwachsende Wald besteht aus mehr Laubbäumen. Er ist vielfältiger als der ursprüngliche, einförmige Fichtenwald und wird deshalb zukünftigen Stürmen besser trotzen. Nach der Überschreitung der Pfyffe beginnt der Abstieg hinunter nach Zollhaus. Kurz vor diesem Ort liegt die Grenze zwischen den Kantonen Bern und Freiburg.
Blick ins Kiental und darüber hinaus Nr. 2081
Ramslauenen • BE

Blick ins Kiental und darüber hinaus

Auf der einen Seite Niesen und Thunersee, auf der anderen die Berner Alpen: Das Panorama auf dieser Rundwanderung lässt nichts zu wünschen übrig. Je nach Vorliebe kann sie als Eintageswanderung oder als gemütliche Zweitagestour mit Übernachtung in der Grathütte gemacht werden. Nur eines muss man sein: schwindelfrei. Mit der Seilbahn erreicht man Ramslauenen, wo der steile Aufstieg beginnt. Im Zickzack gewinnt der Weg an Höhe. Ab Rüederigs wandert man entlang des ersten Grats, doch der Weg ist stets etwas vom Abgrund entfernt. Nach zwei Stunden steht schliesslich der Eintrag ins Gipfelbuch an. Vom Gehrihore aus überblickt man auch den Rüederigsgrat: Während er gegen Westen abschüssig und felsig ist, verläuft der Wanderweg über die östliche, weniger steile Flanke, die mit Gras bewachsen ist. Nun steht die erste Schlüsselstelle bevor: Am besten nimmt man sich Zeit, um die kurze, mit Seilen gesicherte, weil abschüssige Passage und eine Leiter zu meistern. Danach wandert man einfach bis zur Grathütte. Die kleine Alphütte ist gemütlich eingerichtet, nur an den Wochenenden bewartet und bietet auf Voranmeldung zehn Schlafplätze. Der zweite Teil führt nun über den Giesigrat, die Schlüsselstelle kommt am Anfang. Ein Seil hilft, den kurzen, ausgesetzten Weg über der Westflanke zu meistern. Der restliche Weg ist vergleichbar mit jenem vom Rüederigsgrat. Bei Punkt 2306 unterhalb des Sattelhore ist der Grat definitiv zu Ende, es folgt der lange, aber landschaftlich schöne Abstieg dem Bachligraben entlang zurück nach Ramslauenen.
Dem Eiger entgegenwandern Nr. 2051
Männlichen — Kleine Scheidegg • BE

Dem Eiger entgegenwandern

Wer immer schon mal Eiger, Mönch und Jungfrau von ganz nah und mit allen Sinnen erleben wollte, dem sei diese Winterwanderung empfohlen. Zu Beginn und am Schluss kreuzt man den Skizirkus, im Mittelteil gibt es aber einen malerischen und erstaunlich ruhigen Teil durch einen lichten Arvenwald. Langsam erreicht man die Waldgrenze und taucht ein in die Welt der uralten und knorrigen Bäume, die den garstigen Lebensbedingungen auf über 2000 Metern ü. M. trotzen. Dazwischen ragen die blassen Überreste toter Stämme wie zerbrochenes Elfenbein aus dem Schnee. Wer noch mehr Aussicht als das Dreigestirn will, plant zu Beginn den etwa dreiviertelstündigen Abstecher hinauf auf den Gipfel des Männlichen ein, Royal Walk genannt. Zurück bei der Bergstation, sucht man ein violettes Tor, wo drei Winterwanderwege gleichenorts beginnen. Dieser Weg trägt die Nummer 63, der man fortan folgt. Er ist der einzige Winterwanderweg, der nicht gleichzeitig auch von Schlittlern benutzt wird. Das hat seinen Grund, denn es geht einige Male steil bergab und bergauf, weshalb Stöcke oder gar Spikes den Wandernden gute Dienste leisten. Bei Bustiglen beginnt der letzte Aufstieg durch ein Wildschutzgebiet, eindrücklich nah der Eigernordwand. Schliesslich erreicht man die Kleine Scheidegg. Wer den Tag mit etwas Süssem abrunden will, wechselt auf den Schlitten oder den Zug und fährt nach Wengen hinunter: In der Confiserie Vincenz gibt es Eigergrüessli, Mönchkristalle und Jungfrauspitzli. Die Pralinés werden seit Jahrzehnten hergestellt.
Malerisches Wandern über dem Thunersee Nr. 2059
Mülenen — Därligen • BE

Malerisches Wandern über dem Thunersee

Seit exakt 70 Jahren ehrt auf der Meielisalp anlässlich seines 100. Geburtstags ein Denkmal den Schweizer Maler Ferdinand Hodler. An dieser Stelle schuf er das erste Bild seiner Reihe von Landschaften am Thunersee. Noch viel länger, nämlich seit mindestens 300 Jahren, steht gleichenorts eine mächtige Sommerlinde. Sie erhält einzig Konkurrenz durch die atemberaubende Aussicht, die bei Sonnenuntergang jeweils zu einem besonders intensiven Erlebnis wird. Aber bereits die Wanderung zu diesem kraftvollen Ort kann mit einigen Höhepunkten aufwarten. Der einzige nennenswerte Anstieg ist schon nach einem halben Kilometer zu bewältigen. Von Mülenen führt der Weg zum Schlund des Suldgrabens und steigt durch einen Wald hoch nach Aeschiried. Nach einer guten Stunde öffnet sich der Blick ins Frutigtal, über den tiefblauen See und die ihn umgebenden Berg- und Hügelketten. Nun geht es auf dem Panoramarundweg Thunersee in pittoresker Landschaft weiter Richtung Därligen. Unterwegs laden gemütliche Grillplätze zum Verweilen ein. Kurz vor Ankunft auf der Meielisalp wird der Spissibach dank spektakulärer Hängebrücke mühelos überquert. Das Ziel der Wanderung ist schliesslich sanft über Weiden und durch Wald absteigend erreicht.
Aufs sonnige Cheibehore Nr. 2036
Chrindi • BE

Aufs sonnige Cheibehore

Das bei Sommerwanderern bekannte und beliebte Stockhorn hat Anhängern von Freiluftaktivitäten auch während der kalten Jahreszeit viel zu bieten. Nach dem Ausstieg aus der Seilbahn an der Mittelstation Chrindi hat man die Qual der Wahl: Wandern mit oder ohne Schneeschuhe oder sogar – wenn es die äusseren Bedingungen erlauben – Schlittschuhlaufen oder Eisfischen auf dem Hinderstockesee. Von Kopf bis Fuss eingemummelt und ausgestattet mit einer kurzen Angelrute, einer Schneeschaufel, einem Eisbohrer, einer langen Kelle und einem Schlitten versuchen hier hoffnungsvolle Frische-Fische-Fänger ihr Glück. Auf der Schneeschuhroute aufs Cheibehore kann man sie dabei beobachten und unterwegs, zumindest bei schönem Winter, reichlich Vitamin D tanken. Von der Mittelstation der Stockhornbahn geht es ein kurzes Stück zum Hinderstockesee hinunter und rechter Hand um das Gewässer herum. An der Gabelung am Ende des Sees schlägt man den linken Weg ein und nimmt den recht steilen Aufstieg in Angriff, der über Schneefelder und eine kurze Krete hinauf zum Cheibehore führt. Von hier aus eröffnet sich ein herrlicher Ausblick auf die Berner Alpen und die Gantrischkette. Nach dem Gipfel folgt ein angenehmer Abstieg bis ans linke Ufer des Oberstockesees – der mit seiner Schnee- und Eisdecke ein besonders malerisches Bild bietet – und diesem entlang. Auf der anderen Seeseite geht es zunächst hinauf zum im Winter leider geschlossenen Berggasthaus Oberstockenalp und danach durch Waldstücke und über Lichtungen wieder zum Hinderstockesee hinab. Der letzte Abschnitt der Wanderung zurück auf dem Hinweg gibt noch einmal Gelegenheit, die Geduld und, je nach Temperatur, den Durchhaltewillen der Eisfischer zu bewundern.
Viel Sonne und Aussicht im Saanenland Nr. 2026
Schönried • BE

Viel Sonne und Aussicht im Saanenland

Die aussichtsreichste Winterwanderung des Saanenlands führt auf den Hugeligrat. Der gut besonnte Bergrücken oberhalb von Schönried bietet eine umfassende Rundsicht auf den weiten Talboden von Gstaad, ins angrenzende Pays d’Enhaut und zu den Felszacken der Gastlosen. Seit die Bahnen und Pisten im Skigebiet Rellerli stillgelegt wurden, gehört die Gegend ganz den Liebhabern stiller Naturgenüsse. Im Winter zählen dazu die Schneeschuhläufer und die Winterwanderer; für beide Gästegruppen sind dort eigene Routen ausgesteckt. Eine als Rundweg angelegte präparierte Winterwanderroute zieht sich von Schönried den Hang hinauf bis zum Hugeligrat. Mit gut 700 Höhenmetern Auf- und Abstieg ist die Tour kein blosser Spaziergang, sondern eine echte winterliche Wanderung, die den Kreislauf ordentlich in Schwung bringt. Wird die Wanderung wie hier vorgeschlagen im Uhrzeigersinn ausgeführt, so folgt auf einen steilen Aufstieg ein Abstieg mit moderatem Gefälle, was einen ausgiebigen Genuss des üppigen Panoramas erlaubt. Wer den Ausflug mit einer speziellen Note versehen will, nimmt einen Schlitten mit und funktioniert den Abstieg in eine rasante Abfahrt um; in diesem Fall empfiehlt es sich, die Tour in umgekehrter Richtung anzugehen.
Zu Fuss vom Kanton Bern ins Wallis Nr. 1947
Selden, Gasthaus Steinbock — Ferden, Dorf • BE

Zu Fuss vom Kanton Bern ins Wallis

Das Gasteretal ist ein verwunschenes, abgeschiedenes und trotzdem einfach zugängliches Tal bei Kandersteg. Vom Bahnhof fährt ein kleiner Bus zum Ausgangspunkt Selden. Nach der Überquerung der Hängebrücke beginnt der lange, steile Aufstieg. Die Hochebene hinter der Gfelalp lädt zu einer ersten Pause ein. Weiter geht es dem Lötschengletscher entlang. Die ganzjährigen Schneefelder sind gut ausgetreten und markiert. Kurz darauf beginnt der schwierigste Teil des Aufstiegs, der mitten durch eine felsige Steilstufe verläuft. Der Weg ist zwar sehr gut mit Ketten abgesichert und klar markiert, Schwindelfreiheit ist aber Voraussetzung. Kurze Zeit später ist bereits die Lötschenpasshütte in Sicht. Hühner flattern frei herum und aus Holz geschnitzte Trolle bewachen die Hütte. So kann man in aller Ruhe essen und schlafen. Erholt startet man am nächsten Tag den Abstieg. Die Aussicht auf das Bietschhorn ist einmalig. Der Weg wird bald steiler, und im Zickzack werden schnell Höhenmeter vernichtet. Die Umgebung wechselt von steinig-alpin zu saftig-grün und entsprechend erscheinen schon bald die ersten Kühe. Auf der Kummenalp kann man einkehren und das Panorama noch einmal einsaugen. Danach verläuft der Weg zu grossen Teilen im Wald, wunderschön entlang einem Bach. Schon bald erreicht man das Endziel Ferden, ein typisches Walliserdorf, in dem sich urchige Chalets aneinanderreihen.
Einsame Wege über der Schwarzen Lütschine Nr. 2010
Burglauenen — Zweilütschinen • BE

Einsame Wege über der Schwarzen Lütschine

Auch in der Jungfrauregion, einem der bekanntesten Ausflugsgebiete der Schweiz, gibt es Gegenden, die wenig besucht sind. Dazu gehört die Flanke der Faulhornkette. Ein Bergwanderweg führt vom Tal der Schwarzen Lütschine den Sonnenhang hinauf, traversiert ihn auf halber Höhe und senkt sich danach wieder zum Talboden. Ausgangspunkt der Tour ist das Dörfchen Burg- lauenen. Die Landschaft auf den Höhenstufen ist wild und abgesehen von der alpwirtschaftlichen Nutzung weitgehend unberührt. Über Wiesenpfade, dann auf schmalen und steilen Strässchen und schliesslich im Wald geht es hinauf zum Vorsass Sengg. Lichtungen am Weg gewähren schöne Ausblicke ins Tal. Einen deutlich anderen Charakter weist das zweite Drittel der Tour von Sengg zur Alp Iselten auf. Zunächst geht es steil hinunter in den Graben des Louwibachs, danach führt ein schmaler, teilweise etwas ausgesetzter Pfad karg bewachsenen Felshängen entlang. Einige exponierte Passagen sind hangseits mit einem Seil bzw. mit Ketten ausgestattet. Am Ende eines von Blockschutt durchsetzten Waldgebiets gelangt man zum Inner Blatti. Hier öffnet sich der Blick gegen das Lauterbrunnental hin. Der letzte Abschnitt der Tour kennt nur noch eine Richtung: Von der Wegverzweigung Schwand, dem höchsten Punkt der Wanderung, geht es abwärts, und zwar auf einem sehr schönen, gut erhaltenen historischen Verkehrsweg. Der teilweise mit Natursteinen gepflasterte Serpentinenweg führt im Wald an senkrechten Felswänden, Runsen und Halden vorbei. Der Abstieg endet zwischen den Dörfern Lütschental und Gündlischwand. Die nächstgelegene Bahnstation ist Zweilütschinen.
Zweitagestour zur Geltenhütte Nr. 1994
Lauenensee • BE

Zweitagestour zur Geltenhütte

Die Umgebung der Geltenhütte ist ein riesiger Spielplatz für Familien: Zwei Schwemmebenen laden zum Baden und Spielen ein, mehrere Wasserfälle können hautnah besucht werden. Im Herbst pflücken mutige Kinder gar erste Eiszapfen. Da lohnt es sich, genügend Zeit zu haben. Und das ist der Fall auf dieser Zweitageswanderung. Sie beginnt am berühmten Louwenesee bei Gstaad, folgt die ganze Zeit dem Gältebach. Langweilig wird es nie: Wasserfall folgt auf Wasserfall, Picknickplatz auf Spielplatz, und im unteren Teil hat es genügend Holz fürs Bräteln. Die Wanderung überwindet in zwei Stufen rund 600 Höhenmeter, dazwischen liegt ein flaches Tälchen, der Undere Feisseberg, an dessen Ende der imposante Gälteschutz stiebt. Besonders der zweite Aufstieg ist für Kinder konditionell anstrengend und auch technisch fordernd. Im oberen Drittel führt er hinter einem kleinen – manchmal aber auch ausgetrockneten – Wasserfall hindurch. Abschüssige Stellen gibt es kaum. Dafür sind die Ausblicke auf die Berge rundherum eindrücklich. Mehrmals beeindruckt der Bach, dessen Wasser sich tief in den Stein gefressen hat. Mit vielen Eindrücken im Kopf erreicht man schliesslich die Unterkunft. Die wunderschön gelegene Geltenhütte des Schweizer Alpen-Club ist gut für Familien eingerichtet.
Unterwegs auf der Via Berna Nr. 1984
Engstlenalp — Hasliberg Reuti, Dorf • BE

Unterwegs auf der Via Berna

Man ahnt schon auf der Fahrt mit dem Postauto hoch ins tief eingeschnittene Gäntel (Gental), dass es später auch zu Fuss interessant wird. Startpunkt ist die Engstlenalp mit dem pittoresken See und dem markanten Berghotel. Die Wanderung führt Richtung Tannalp, auf dem neuen Fernwanderweg Via Berna, der auf diesem Abschnitt mit der Via Alpina geht. Kaum gehts los, bestätigt sich die Vorfreude. Schon in der ersten Stunde eröffnet es einem atemberaubende Blicke hinunter ins Gental und hinüber ins vergletscherte Gauligebiet. Alles ist hier feudal abgesichert, nur wenn Mountainbiker entgegenkommen, wird es gelegentlich etwas eng. Auf der Tannalp folgt ein kurzes Rendez-vous mit der Freizeitgesellschaft, die lieber gefahren wird, als dass sie selbst geht. Auf dem asphaltierten Strassenstück, das von der Bergstation Melchsee-Frutt dem Tannensee entlangführt, verkehrt sogar eine Zugskomposition. Man ist froh, auf den ruhigen Weg zum Bal- meregghoren abzweigen zu können. Der Weg wird schmal, nirgends heikel, aber wer nicht schwindelfrei ist, dürfte auf dem Grat herausgefordert sein. Belohnt wird man reich – mit einer Horizonterweiterung über die Berge des Oberhasli. Man ist fast ein wenig erleichtert, wenn nach den vielen Tiefblicken das Panoramarestaurant Alpentower in Sichtweite kommt. Von Planplatten auf den Hasliberg wartet dann ein saftiger Abstieg von ca. 1200 Höhenmetern, jedoch auf einem angenehmen, nie zu steilem Weg.