Wer wandert, zeigt Haltung

Image

Wer wandert, zeigt Haltung

Kürzlich ist mir Post von einem Engadiner Hotel ins Haus geflattert, das ich im Coronaherbst 2020 anstelle meines Stammhauses in Tirol als Basis für Wanderungen genutzt habe. Eher unmotiviert holte ich die Gazette aus der Folie, in der Erwartung, dass ich die stilvoll präsentierten Inspirationen und Leistungen des Hotels in näherer Zukunft ohnehin nicht werde nutzen können.

Entsprechend rasch sollte das Durchblättern gehen. So war zumindest meine Absicht. Doch bereits das Titelblatt weckte mein Interesse: «WANDERN SEHNSUCHT» stand da in grossen Lettern geschrieben. Ab Seite 5 folgte der dazugehörige Artikel mit dem Titel «Warum alle wieder in die Berge wollen». Ich weiss nicht, wer Autor des Textes ist. Was ich jedoch weiss: Er hat mir mit seinen Zeilen aus dem Herzen gesprochen. Einige Zitate möchte ich deshalb gerne wiedergeben.

««Wandern hat neue Facetten bekommen. Junge Menschen suchen nicht nur den besten Ausblick, sondern auch das beste Licht für das perfekte Foto. Es gibt sie, die «Hikefluencer», die Bergtouren als Erlebniswelten inszenieren. Und auch wenn manche Routen eher nach Modenschau als sportlicher Betätigung aussehen – sie bringen Menschen raus in die Natur.»»

««Millenials und Gen Z entdecken die Berge – nicht als sportliche Leistungsschau, sondern als Ort der Erdung. Wer wandert, meint heute oft: abschalten, auftanken, sich spüren. «Selfcare» nennen es die einen, «Auslüften» die anderen.»»

««So viel Technik, so viele Gadgets – und doch: Wer wirklich wandert, weiss, dass das Smartphone irgendwann in der Jackentasche verschwindet. Weil der Moment, wenn sich der Horizont öffnet, das weiche Licht auf dem Gletscher liegt und die Stille in den Ohren rauscht, einfach nicht digitalisierbar ist. Wandern vermittelt mitunter die schönsten Analog-Momente unserer Zeit.»»

««Was das Wandern so besonders macht, ist nicht nur die Landschaft, sondern das, was mit einem passiert. Irgendwann […] werden die Gedanken klarer, Gespräche tiefer, Stille intensiver. Vielleicht, weil der Weg den Fokus lenkt. Oder weil der Körper geht und der Kopf endlich nicht mehr rennen muss.»»

««Was früher als bieder galt, ist heute bewusst. Wer wandert, zeigt Haltung: Ich nehme mir Zeit. Ich bewege mich aus eigener Kraft. Ich erobere mir die Welt nicht per Algorithmus, sondern Schritt für Schritt. In einer Welt, die permanent beschleunigt, ist Wandern ein stilvoller Kontrapunkt. Es ist das neue Cool: leise, echt und frei von Eitelkeit. Und gerade deshalb so anziehend.»»

Danke, liebes Team vom Hotel Walther Pontresina für diese so treffenden Gedanken.

Hüttenwanderin

Mehr Infos

Tags

Blog #schweizerwanderwege Hüttenwanderin Storys

Mit Klick auf ein Tag können Sie dieses in Ihrem Account hinzufügen und erhalten auf Ihre Interessen zugeschnittenen Content vorgeschlagen. Tags können nur in einem Account gespeichert werden.

Kommentare

Noch keine Kommentare

Artikel wurde dem Warenkorb hinzugefügt.