Fitnesskur für verunstaltete Wanderwegsignale

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Fitnesskur für verunstaltete Wanderwegsignale

Unbarmherzig brennt die Sonne an diesem Morgen des 19. Juni 2025 auf das Haupt des Ortsmitarbeiters der Zürcher Wanderwege, Peter Schaffner. Noch 1 Kilometer Wanderweg-Kontrolle und dann ist der geplante Einsatz für heute zu Ende. Das wären dann noch 30 Minuten Gehzeit-Einsatz mit der Leiter am Rücken, so wie in den vergangenen Jahren erfahren.

Doch «oha lätz», aus den 30 Minuten wurden beinahe 1.5 Stunden...! Die Eishockey-Fanatiker haben ein neues Betätigungsfeld gefunden! Vermutlich nach einer schmerzlichen Niederlage im vergangenen Winter: Wanderweg-Signale bekleben, das erlöst – so vermute ich – den persönlichen (und egoistischen) Frust der enttäuschten Hardcore-Fans!

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Traurige Ausbeute: Bei der Kontrolle von 800 m Wanderweg Laufstrecke mussten 4 Wanderwegsignale demontiert und ersetzt werden. Foto: Peter Schaffner, Juni 2025

Jetzt werden auch die Nerven des Ortsmitarbeiters gestresst! Doch der erinnert sich rasch an eine funktionierende «Betty Bossi» Rezeptur: Im Felde reinige ich keine mit Kleber verunreinigten Wegweiser und Signale! Ich schraube sie ab – auch wenn mal waghalsig der Leiterfuss am stark geneigten Hang in der Luft baumelt – und ersetze sie vor Ort durch neue Signale.

Zu Hause lege ich die malträtierten Objekte in ein mit Putzmittel aufgefrischtes, warmes Wasserbad, lasse sie dort 24 bis 48 Stunden liegen. Der Putzeimer, auf der Geschirr-Ablagefläche der Wohnküche platziert, muss spätestens nach 48 Stunden unaufgefordert verschwinden, so hat es die Haushaltvorstands-Mitarbeiterin befohlen.

Danach lassen sich die auf den Wegweisern aufgetragenen Kleber relativ einfach entfernen, auch der zähe Leim kann unter Daumen reibendem «Abschmirgeln» gelöst werden (Achtung: Lösungsmittel können die Farblacke angreifen und zerstören).

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Zuversicht kommt auf: Nach der Reinigung sehen die Signalträger schon ganz ordentlich aus! Foto: Peter Schaffner, Juni 2025

Bei den Alurhomben entferne ich auch die aufgeklebte gelbe Folie, reinige den Untergrund blitzblank und beklebe die blanken Metallrhomben mit neuen Folien. Dabei gibt es zwei kleine Hürden: Vielfach muss die Rhombenfolie auf das Format des Alu-Untergrundes anpassend ausgeschnitten werden. Beim Aufkleben ist eine ruhige Hand gefordert, damit die Folie von Beginn weg korrekt passt und keine Luftblasen eingeschlossen werden.

Und dann strahlt ein wohltuendes Lächeln aus dem Gesicht des Signalretters: Material gerettet, Zustand fast wie neu und lieber Ortsmitarbeiter, das hast Du wirklich gut gemacht! «Man soll nicht nur Gutes tun sondern auch darüber sprechen», hat mir mal der Gemeindepräsident von Kerns ins Ohr geflüstert.

Ach ja, und auf die Uhr habe ich nicht geschaut. Vermutlich sind zwei Stunden vergangen, doch das spielt keine Rolle, denn der Spass am Erfolg überwiegt!

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Wie neu! Selbst der Ortsmitarbeiter freut sich an der erfolgreichen Wiederinstandsetzung. Foto: Peter Schaffner, Juni 2025.

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