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Zu den Anfängen des Lawinenschutzes in Leukerbad Nr. 2197
Leukerbad • VS

Zu den Anfängen des Lawinenschutzes in Leukerbad

Lawinen sind in Leukerbad allgegenwärtig. Der Walliser Ferien- und Kurort wurde mehrmals von verheerenden Lawinenabgängen heimgesucht. Das Dorf gehört deshalb zu den ersten, die mit Schutzbauten die Gefahr abzuwenden versuchten. Im 16. Jahrhundert wurde eine 80 Meter lange und 4 Meter hohe Leitmauer erbaut, welche die Schneemassen am Dorf vorbei zu Tal leiten sollte. Auf der Winterwanderung von Leukerbad über Lompera zum Majingsee passiert man die noch bestens erhaltene Lawinenleitmauer im steilen Waldaufstieg zwischen dem Dorfende bei der Bushaltestelle Lärchenwald und dem Restaurant Weidstübli. Bevor der Weg in den Wald eintaucht, schlängelt er sich vom Busterminal Leukerbad durch den Dorfkern mit seinen alten und gepflegten Holzhäusern und vorbei an der imposanten Alpentherme mit dem historischen Bäderkomplex. Sind nach einer knappen Wanderstunde das Dorf, die Schutzmauer und das Restaurant Weidstübli passiert, übernimmt die eindrückliche Bergwelt das Zepter. Zusehends enger wird das Tal, hohe Berge mit steilen Felswänden schiessen links und rechts in die Höhe: Schwarzhorn, Daubenhorn, Rinderhorn, Majinghorn und Torrenthorn. Hat es zuvor üppig geschneit, hört man von Weitem Lawinen zu Tal donnern. Gut, ist man auf dem präparierten Weg in sicherer Distanz. Vom Majingsee, wo die Tour endet, ist im Winter nichts zu sehen. Die weisse Fläche lässt seine Präsenz nur erahnen. Zurück geht es auf demselben Weg. Am Panorama kann man sich in der ruhigen Umgebung nochmals ausgiebig sattsehen, bevor das quirlige Leukerbad zurückkehrt. In einem der zahlreichen Restaurants lässt sich die kurze, hübsche Tour Revue passieren.
Alpine, geschichtsträchtige Wanderung beim Grossen St. Bernhard Nr. 2186
Col du Grand-Saint-Bernard • VS

Alpine, geschichtsträchtige Wanderung beim Grossen St. Bernhard

Diese Tour führt durch eine magische Landschaft zwischen imposanten Gletschergipfeln und glasklaren Seeperlen. Verwegene Schmugglerpfade, historische Saumwege und leichte Kletterpartien sorgen für Spannung und Abwechslung. Von der Passhöhe beim Hospice, an den Hundezwingern und der Talstation eines ehemaligen Skiliftes vorbei, folgt man nordwestlich bergwärts dem rot-weiss-rot markierten Wanderweg. Man erreicht ein kleines Seenplateau und steigt dann wieder zunehmend steiler durch Schrofengelände zur Aussichtsplattform mit den Fundamenten der einstigen Bergstation an der Petite Chenalette. Nun wird das Gelände anspruchsvoller, was das Gros der Wandernden abschreckt und zum Umkehren bewegt. Kurz am Grat entlang führt der weiss-blau-weiss markierte Alpinwanderweg in einen kleinen Einschnitt hinunter. Mit vier Leitern bestückt zieht sich eine leichte Kletterpassage durch die Südflanke zum Gipfel der Grande Chenalette. Darauf folgt überwiegend Gehgelände nordwestlich dem Kamm entlang zur Pointe de Drône. Fantastisch ist nun der Blick zum Seenplateau der Lacs de Fenêtre. Nun folgt man dem Westgrat abwärts in leichter Kletterei über Blockwerk hinunter ins Fenêtre d’en Haut – ein paar heikle Stellen sind mit Tritten und Drahtseil entschärft. Hier trifft man wieder auf einen Pfad. Auf dem Kamm geht es weiter bis zum Fenêtre de Ferret. Dort biegt man nach links und steigt südwärts auf italienischem Terrain ab. Teilweise ist der Bergpfad nur schwach erkennbar, Steinmännchen helfen bei der Orientierung. Bald erreicht man bei den Alphütten Montagna Baus die Passstrasse. Parallel dazu wählt man den alten Römerweg, passiert nach dem Gegenanstieg die grosse Statue des heiligen Sankt Bernhard und kann auf einem Höhenweg zum Ausgangspunkt zurückkehren.
Höhenweg ins Fieschertal Nr. 2174
Lax — Fiesch • VS

Höhenweg ins Fieschertal

Für diesen Höhenweg muss man gar nicht so hoch hinauf – und doch bietet er tolle Aussichten auf das Goms. Und: Im Frühling ist er früher und im Herbst länger begehbar als seine Artgenossen in höheren Lagen. Ein kurzer Anstieg bleibt einem zu Beginn aber doch nicht erspart. Vom kleinen Walliser Dorf Lax an der Furka-Bahnlinie geht es knapp 200 Höhenmeter hinauf über bewässerte Wiesen bis zum Altbach. Ist dieser einmal erreicht, bleibt die Höhe praktisch konstant und der Weg führt über dem Tal gemütlich in Richtung Fieschertal. Auf den Wegweisern ist immer auch Laggera vermerkt, so heisst der beliebte Weg bei den Einheimischen. Der Weg führt stellenweise direkt der Fiescher- und der Laggerwyssa entlang, zwei Suonen, die während Jahrhunderten Wasser aus dem Fieschertal auf die Wiesen von Fiesch und Lax geführt haben. Nachdem sie viele Jahre trocken lagen, fliesst jetzt teilweise wieder Wasser in den Leitungen. Neben ihrem eigentlichen Zweck sind sie nun auch hübsche Begleiterinnen für alle Wanderinnen und Wanderer, die entspannt gegen den Strom gehen. Mächtige Fichten und Lärchen säumen den schattigen Weg, und immer wieder wird der Blick frei auf das Dorf Ernen mit seiner prominent gelegenen weissen Kirche, auf die Hotels und Ferienhäuser von Fiesch oder auch nur auf Wiesen mit weidenden Schwarznasenschafen oder Graueseln. Oberhalb von Fieschertal (nicht nur das Tal, sondern auch ein Dorf heisst so) fliesst das Wasser der Suone spektakulär durch einen hölzernen Känel. Der Wanderweg folgt ihm über einen neu gebauten Steg. Danach verlässt er den Wasserlauf und führt steil hinunter ins Tal. Von Fieschertal geht man dann ein Stück direkt dem Ufer des Wysswassers entlang zurück in Richtung Fiesch, bevor man den Fluss überquert und via den Alt Chirchwäg ins Feriendorf gelangt. Am Wegrand stehen hier noch ein paar uralte Walliser Stadel auf Stelzen. Kurz vor dem Dorf können zudem die Gleitschirmfliegerinnen und -flieger beim Landen und die Matterhorn-Gotthard-Bahn beim Überwinden der engen Kurven beobachtet werden.
Zwei Tage zwischen Muverans und Diablerets Nr. 2165
Jorasse — Pont de Nant • VS

Zwei Tage zwischen Muverans und Diablerets

Der Muveran ist nicht der bekannteste Gipfel im Alpenbogen, doch es gibt gleich zwei davon: den Petit und den Grand Muveran. Sie zu erklimmen, ist etwas für Bergsteigerinnen und Bergsteiger. Dank der Tour des Muverans können Wandernde sie aber immerhin umrunden – und das ist nicht weniger spektakulär. Die Hüttentour führt in vier Etappen über sechs Pässe durch die Walliser und die Waadtländer Alpen. Dank guter öV-Anbindung kann auch nur ein zweitägiger Ausschnitt davon gewandert werden. Diese Wanderung startet im Ferienort Ovronnaz, hoch über dem Rhonetal. Bei den ersten Höhenmetern bis Jorasse hilft die Sesselbahn. Dann zeigen die Wegweiser bereits das Tagesziel Derborence oder das Zwischenziel Rambert an. Über ausgedehnte Alpen und steile Felsstufen führt der Weg in alpines Gelände unterhalb der Muverans, wo sich gerne Steinböcke tummeln. Vorbei an der Cabane Rambert CAS wandert man weiter zum Col de la Forcle. Danach geht es fast nur noch bergab: zunächst am Lac de la Forcle vorbei, dann immer dem Flüsschen Dorbonne entlang, bis zwischen den Lärchen der lauschige Lac de Derborence hindurchblitzt. Im 18. Jahrhundert haben hier zwei Bergstürze von den Steilhängen der Diablerets eine einzigartige Landschaft geformt. Am zweiten Tag stehen zunächst ein schweisstreibender Aufstieg zum Pas de Cheville und dann ein gemütlicher Spaziergang über sanfte Wiesen bis zur Alp Anzeinde an. Hier bietet sich die Refuge Giacomini für einen Zwischenhalt an, bevor es erneut in die Höhe zum Col des Essets geht. Damit wären die Höhenmeter dann auch schon fast geschafft. Bis zum Weiler Pont de Nant, von wo ein Bus zurück ins Tal fährt, führt der Wanderweg abwechslungsreich über Weiden, durch Schluchten und vorbei an alten Alphütten.
Allerlei Geschichten an der Südrampe Nr. 2158
Raron — Ausserberg • VS

Allerlei Geschichten an der Südrampe

Nicht ganz zwei Stunden ist sie lang, diese einfache Tour. Interessierte Wandernde werden aber deutlich mehr Zeit benötigen, denn es gibt viel zu sehen. Schon in Raron lohnt sich der Besuch der beiden Kirchen: Die eine ist in den Felsen gehauen, die andere steht oben auf dem Felsen. Die Felsenkirche St. Michael ist das grösste Gotteshaus Europas der Neuzeit, das sich in einem Felsen befindet. Damit ist sie auch ein Ort für eine Abkühlung. Oben thront die Burgkirche St. Romanus mit einer schönen Freske und dem Grab des Dichters Rilke. Im Dorf geht die Wanderung am Maxenhaus mit dem wohl ältesten Briefkasten der Schweiz vorbei. Er wurde Ende des 18. Jahrhunderts eingebaut. Spannend am Haus sind auch die Fensterbögen, die nur einige Zentimeter aus dem Boden ragen: Im 16. Jahrhundert wurden Parterre und Keller mehrfach überschwemmt und mit Geröll gefüllt. Nach diesen Besuchen geht es steil durch ein Feld den Hang hinauf zur Niwa-Suone. Diese führt meist schon im April Wasser, für Abkühlung ist also auch hier gesorgt. Man folgt dem fliessenden Wasser, meist am Schatten, bis St. German. Wer nicht im dortigen Restaurant rasten will, kann dies in einer alten Stallscheune tun, die vor einigen Jahren in den Rastplatz Briggilti umgebaut worden ist. Kurz nach dem Dorf geht es wieder bergauf. Man wandert auf dem alten Säumerpfad, auf dem die Bauern früher ihren Wein von St. German nach Ausserberg gebracht haben. Umgekehrt gingen die Menschen auf diesem Weg zur Messe nach Raron. Der Boden ist gepflästert mit Natursteinen. Einmal oben, führt der breite Weg aussichtsreich und sonnig bis nach Ausserberg mit seinen drei bekannten Suonen.
Vom Grenzdorf am Simplon in die wilde Natur Nr. 2147
Gondo, Kirche — Zwischbergen, Bord • VS

Vom Grenzdorf am Simplon in die wilde Natur

Schmuggler, Goldrausch und ein tragischer Bergsturz: Damit wird Gondo oft in Verbindung gebracht. Themen, die auch beim Startpunkt der Wanderung, gleich vor dem Zollposten, sichtbar sind: Der Schmugglerbrunnen erinnert an den heimlichen Warentransport über die Grenze; neben dem heutigen Stockalperturm steht auf einem Schild die Uhrzeit für den nächsten Ausflug zum Goldwaschen; und am historischen Stockalperturm, heute ein Hotel mit Restaurant, zeugt der neue Gebäudeteil aus Beton vom Bergsturz, der im Herbst 2000 das alte Gemäuer zerstört hat. Gleich gegenüber beginnt die Wanderung hinauf ins stille Zwischbergental entlang des Stockalperwegs. Am Ziel lockt der Berggasthof Bord mit einer kleinen, aber feinen Speisekarte. Rechts neben dem Wasserfall, wo der Fluss Grossus Wasser zu Tal rauscht, schlängelt sich parallel zur kurvigen Strasse ein Pfad in die Höhe. Er ist abgeschirmt vom Dach der Bäume, sodass Ruhe einkehrt. Die frische Morgenluft wirkt wie ein zweiter Espresso. Und plötzlich steht es da: ein Grüppchen Rehe, das auf der saftigen Wiese frühstückt. Auf leisen Sohlen geht es weiter in die Schlucht hinauf, über Treppen und vorbei an abenteuerlustigen Canyoning-Gruppen. Sind die ersten paar Hundert Höhenmeter überwunden, führt der Weg bei der Postautohaltestelle Hof links hinunter zur Brücke, um auf der anderen Seite in den Wald einzutauchen. Die Buchenwälder des Zwischbergentals seien die einzigen ihrer Art im Oberwallis, informiert eine Tafel. Zuerst eng und bewaldet, bietet das Tal später, wenn sich die Bäume lichten, schöne Ein- und Ausblicke. Weiter wandert man stetig dem Fluss folgend bis zum Stausee Sera. Von dort dauert es schliesslich nur noch eine halbe Stunde zur gemütlichen Sonnenterrasse des Wanderbeizli.
Entlang der Bisse de Clavau bei Sion Nr. 2133
Sion — St-Léonard • VS

Entlang der Bisse de Clavau bei Sion

Die Bisse de Clavau wurde im 15. Jahrhundert gebaut und bewässert heute noch die Rebhänge zwischen Sion und St-Léonard. Die Trockensteinmauern, mit denen der steile Hang terrassiert ist, gehören zu den höchsten mörtellosen Steinmauern in Europa. Die Wanderung beginnt am Bahnhof in Sion und führt durch die Altstadt hinauf zur Bisse. Ab hier führt der Weg entlang dem Wasserlauf. Hangseitig ragt die kunstvoll gebaute Mauer bis zu acht Meter senkrecht in den Himmel, und talseitig geht man am Rand eines ebenso tiefen Abgrunds. Der Weg ist meistens breit, aber an zwei engen Stellen kann es für nicht schwindelfreie Personen schwierig werden. Zwei Restaurants mit Terrassen mitten in den Reben laden zu einer Pause ein. Auf der gesamten Strecke hat man eine wunderbare Sicht ins Rhonetal und zu den verschneiten Gipfeln des Val d’Hérens. Nach etwa einer halben Stunde wird das Gelände flacher, der Weg breiter und die Trockensteinmauern kleiner. Hier kann man die Unterschiede zwischen den Rebstöcken der einzelnen Parzellen beobachten. Einige sind sehr alt und haben knorrige, verdrehte Stämme, andere sind erst vor Kurzem gepflanzt worden. Bei Les Granges beginnt der Abstieg nach St-Léonard. Das malerische Dorf ist bekannt für seinen unterirdischen See, der von Mitte März bis Ende Oktober besucht werden kann.
Die alten Lärchen des Saastals Nr. 2109
Kreuzboden — Saas-Grund, Unter dem Berg • VS

Die alten Lärchen des Saastals

Schon auf der Fahrt mit der Gondelbahn von Saas-Grund hinauf auf den 2400 Meter hoch gelegenen Kreuzboden wird einem klar: Hier hat die Natur mit grosser Kelle angerichtet. Wie eine breite Wand ragen die Pyramiden und Zacken der Mischabelgruppe hoch über Saas-Fee in den blauen Himmel: Mit dem Dom und seinen 4546 Metern als höchster Erhebung und links davon mit dem breiten Alphubel und dem Allalinhorn. Die Schneeschuhwanderung beginnt auf dem geschäftigen Kreuzboden, und nach einer langen Anreise kann man sich im Restaurant mit dem riesigen Panoramafenster nochmals stärken. Dann aber geht es los, und das so richtig genüsslich: Es geht durchgehend abwärts, und dies nirgends zu steil. Bis zur Mittelstation Trift ist der Weg in der Regel auch für Winterwanderer präpariert; waren schon viele Schneeschuhläuferinnen oder andere Winterwanderer unterwegs, ist auch die zweite Hälfte nach Saas-Grund mit Wanderschuhen begehbar. Neben der Bergsicht sind die uralten Lärchen und Arven besonders eindrücklich. Gleich unterhalb des Kreuzbodens stehen bereits einige mächtige Exemplare, aber auch unterhalb der Triftalp, im geschlossenen Wald, trifft man auf eindrückliche Methusalems. Ein wunderbares Plätzchen für ein Picknick ist die Triftalp. Bei den etwa einem Dutzend Häuschen und Hütten steht die pittoreske Triftkapelle. Im Zentrum des kleinen Altars steht eine Statue von Mönchsvater Antonius, und während der Alpzeit wird hier ein Bittgottesdienst abgehalten. Gleich unterhalb der Triftalp gibt es die Gelegenheit, sich im Café Triftalp bei einem Kaffee aufzuwärmen – oder gleich ein Fondue zu geniessen. Schliesslich geht es im Zickzack hinunter durch den Wald nach Saas-Grund.
Schlaufe durch die Gommer Talsohle Nr. 2108
Biel (Goms) — Gluringen • VS

Schlaufe durch die Gommer Talsohle

Ein guter Plan für einen gemütlichen Wintertag: zwei Stunden mit den Schneeschuhen auf dem Rotten-Trail ab Biel eine Runde drehen und anschliessend via Feldkapelle nach Gluringen spazieren, wo das gastronomische Ziel dieser Genusswanderung liegt. Der Einstieg in den Rotten-Trail befindet sich in der Nähe des Bahnhofs, gleich rechts des Schopfs, der vor der Brücke am Rotten liegt. Mit den Schneeschuhen geht es dem verschneiten Flussufer entlang. Während das eisige Wasser vorbeirauscht, lösen sich die mystisch anmutenden Nebelschlieren langsam auf, die an manchen Morgen über den Bäumen hängen. Immer der pinken Markierung folgend und ohne grosse Höhenunterschiede zu überwinden, ist nach knapp einer Stunde Blitzingen erreicht. Wer dort in der Gade-Bar bei Olympia Sport rastet, roste nicht, heisst es. Denn der kuschelige Imbiss gilt als Treffpunkt für Langläuferinnen, Mountainbiker und Wandernde. Durch den Weiler Bodme, der sich mit seinen wunderschönen traditionellen Häusern eine besondere Ausstrahlung bewahrt hat, nimmt der Rundweg seine Wendung und führt auf der anderen Seite des Rottens wieder zurück nach Biel. Weiter geht es auf etwas erhöhter Lage mit weitem Blick ins Tal, vorbei an alten Ställen und wuscheligen Eselchen, bis sich beim Bahnhof Biel der Kreis wieder schliesst. Ohne Schneeschuhe folgt zum Ausklang ein Spaziergang durch das Dorf und über einen Winterwanderweg in östliche Richtung zum wohl beliebtesten Fotosujet der Gegend: zur frei stehenden Ritzingerfeldkapelle. In Gluringen, dem nächsten Dorf, lernen Kids ihre ersten Skischwünge, während gleich gegenüber die «Tenne» hungrige Wintersportlerinnen und -sportler begrüsst.
Winterzauber im Lötschental Nr. 2120
Lauchernalp — Wiler (Lötschen), Talstation • VS

Winterzauber im Lötschental

Die Lauchernalp befindet sich im Kerngebiet des Unesco-Weltkulturerbes Jungfrau-Aletsch und ist bekannt für ihre schneesicheren und sonnigen Skipisten. Die breite Fahrstrasse hinunter nach Wiler dient im Winter gleichzeitig als Winterwanderweg, Talabfahrtspiste für die Skifahrer und Schlittelbahn. Das hat den Vorteil, dass sie immer perfekt präpariert und offen ist. Allerdings teilt man sich den Weg mit den anderen Nutzern. Wer den Skifahrern aus dem Weg gehen will, kommt am besten nicht vor 11 Uhr zur Talstation und startet den Abstieg am frühen Nachmittag, bevor die Skifahrer aus dem Skigebiet ins Tal hinuntersausen. Vorher bietet sich der Besuch einer der Restaurantterrassen in dieser hochalpinen Gegend an, die vom majestätischen Bietschhorn dominiert wird. Die Wanderung beginnt an der Bergstation und führt entlang der Ferienhäuser zum Weiler Fischbiel. Danach verläuft die Route mehrheitlich im lichten Lärchenwald, der besonders nach Neuschneefällen zauberhaft ist. Immer wieder bieten Lichtungen freie Sicht auf die Berge und auf die Lötschenlücke am Ende des Tals. Wer vor der Heimreise noch Zeit hat, kann einen Rundgang im Bergdorf Wiler unternehmen. Hier hängen an vielen Hausfassaden geschnitzte Masken aus Arvenholz, die an die «Tschäggättä» erinnern, die wilden Gestalten des Lötschentaler Fasnachtsbrauchtums.
Hoch über dem Aletschgletscher Nr. 2092
Bettmergrat — Riederalp • VS

Hoch über dem Aletschgletscher

Auf dieser Wanderung kann man die Folgen von schwindendem Gletschereis sehen. Weil die stützenden Eismassen schmelzen und auch der Permafrost auftaut, werden die Hänge auf beiden Seiten des Aletschgletschers instabil. Es kommt zu Felsstürzen und metertiefen Spalten im Boden, weil ganze Gesteinspakete absacken. Die Luftseilbahn von Betten auf die Bettmeralp überwindet etwa so viele Höhenmeter, wie das Eis des Aletschgletschers dick ist: 1000 Meter. Diese Dicke misst der eindrückliche, 23 Kilometer lange Aletschgletscher im Moment noch beim Konkordiaplatz. Während der letzten Eiszeiten reichte sein Eis sogar hoch bis zum Bettmergrat, dem Ausgangspunkt dieser Wanderung. Jetzt liegt der Gletscher tief unten, und jedes Jahr schwinden seine Eismassen noch mehr. Vom breiten Gratrücken im Unesco-Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch aus gibt es immer wieder eindrückliche Ausblicke hinunter aufs Eis und zu Matterhorn, Weisshorn und anderen Viertausendern. Bei der Bergstation Moosfluh befinden sich besonders imponierende Spalten gleich neben dem Wanderweg. Bei der Rieder Furka steht die im viktorianischen Fachwerkstil gebaute Villa Cassel. In der Villa befindet sich auch das Pro Natura Zentrum Aletsch mit vielen Informationen zur Natur im Aletschgebiet.
Durchs Waldbrandgebiet ob Leuk Nr. 2086
Torrentalp — Guttet, Abzw. Umfahrung • VS

Durchs Waldbrandgebiet ob Leuk

Im Jahr 2003 brannten oberhalb von Leuk über 300 Hektaren Wald. Ein Brandstifter hatte das Feuer absichtlich gelegt. Inzwischen sind 20 Jahre vergangen, und im Waldbrandgebiet ist neues, anderes Leben zurückgekehrt. Von der Bergstation Torrentalp führt die Wanderung als aussichtsreicher Höhenweg durch Lärchenwälder und an Alpweiden vorbei. Im Westen erhebt sich die imposante Felsarena von Leukerbad, im Süden reihen sich Drei- und Viertausender aneinander, und unten im Rhonetal breiten sich Häuser und Strassen in Spielzeuggrösse aus. Vom Waldbrand ist von hier aus noch nichts zu sehen. Nach einem kurzen Aufstieg ist beim Obere Guggerhubel der Rand des Waldbrandgebiets erreicht. Bis hier hinauf rasten damals die Flammen. Noch heute, 20 Jahre später, stehen viele verbrannte Bäume aufrecht wie Gerippe über den noch niedrigen, nachwachsenden Jungbäumen. Der Abstieg durch unversehrten Wald mit mächtigen Lärchen, Fichten und Waldföhren vermittelt einen Eindruck davon, wie es im Waldbrandgebiet früher ausgesehen hat. Weiter unten führt der Wanderweg nochmals durch den nachwachsenden Wald, den Zitterpappeln, Birken und Weiden im Herbst besonders farbenfroh schmücken.
Majestätischer Gipfel über der Belalp Nr. 2022
Belalp • VS

Majestätischer Gipfel über der Belalp

Natürlich geht es bergauf, und man muss sich anstrengen, um den Gipfel des Sparrhorn (Sparrhoru im Walliser Dialekt) zu besteigen. Das Sparrhorn gehört aber mit Sicherheit zu den am einfachsten erreichbaren Dreitausendern in der Schweiz. Von der Bergstation Belalp, die man mit der Luftseilbahn von Blatten aus erreicht, führt der leicht ansteigende Weg am schönen Lüsgersee vorbei, der eine kleine Ebene im Berghang bildet. Wir durchqueren saftige Alpweiden und erreichen das Tyndall-Denkmal (Gedenkstein für den irischen Physiker und Bergsteiger des 19. Jahrhunderts). Hier erfahren wir auf einer Panoramatafel die Namen all der Naturwunder zwischen Mont Blanc und Aletschgletscher, die wir in südlicher Richtung bewundern können. Leicht ansteigend geht es weiter nach Hohbiel, wo sich die Bergstation einer Sesselbahn befindet, die von Juli bis August an bestimmten Tagen in Betrieb ist. In diesem Gebiet trifft man unweigerlich auf einige der berühmten Schwarznasenschafe, ein Wahrzeichen des Oberwallis. Die letzte Stunde vor dem Gipfel ist der anspruchsvollste Teil der Wanderung. Es geht steil bergauf, aber der Weg ist auch in den steinigeren Passagen angenehm zu gehen. So erreicht man das 3020 Meter hohe Sparrhorn mit seiner einmaligen Rundsicht ohne zu klettern und geniesst den weiten Blick auf die Alpen im Süden und den Oberaletschgletscher im Norden. Oder vielmehr auf das, was davon noch übrig ist. Der Abstieg erfolgt zunächst auf dem gleichen Weg. Nach dem Tyndall-Denkmal biegen wir jedoch links ab und machen einen Abstecher zum historischen Hotel Belalp aus der Belle Epoque und zur schmucken Kapelle gegenüber. Nun sind es nur noch knapp zwei Kilometer bis zum Ziel.
Britanniahütte und Klein Allalin Nr. 2018
Saas-Fee Mast 4 — Plattjen • VS

Britanniahütte und Klein Allalin

Diese herausfordernde, technisch aber nicht sehr anspruchsvolle Wanderung bietet auch «Nicht-Alpinisten» die Möglichkeit, die Schätze des Hochgebirges zu geniessen. Eine traumhafte Bergtour am Fusse zahlreicher 4000er und Gletscher. Von Saas-Fee aus fahren wir zunächst mit der Seilbahn «Alpin Express» bis zur Mittelstation Morenia. Von dort aus führt die Wanderung auf einem breiten und später einem schmaleren Weg in Richtung Egginerjoch. Mit nur wenig körperlicher Anstrengung befinden wir uns nun bereits auf fast 3000 Metern Höhe. Auf der Nordseite zeigt sich das Mischabelmassiv mit dem Dom, dem Täschhorn und dem Feegletscher. Kurze Zeit später sind wir bereits bei der Hütte. Wer Lust hat, kann von hier den nahen Gipfel des Klein Allalin (3070 m ü. M.) besteigen. Er bietet ein fantastisches Panorama: Vorhin noch nicht sichtbare 4000er (Allalin, Rimpfischhorn, Strahlhorn) tauchen über dem Hohlaub- und Allalingletscher auf und in südlicher Richtung ziert das türkisfarbene Wasser des Mattmark-Stausees die Landschaft. Der einfachste und schnellste Abstieg führt auf demselben Weg zurück nach Morenia, um mit der Seilbahn hinunterzufahren. Schöner und interessanter aber ist der Weg nach Plattjen. Einige steile Passagen sind mit Seilen ausgestattet. Die Aussicht auf das Saastal und die Berge, die sich auf der gegenüberliegenden Seite erheben, ist den Umweg auf jeden Fall wert. Von Plattjen aus kann die Wanderung bis hinunter nach Saas-Fee mit einem letzten Abstieg durch einen Lärchenwald fortgesetzt werden. Wer auf diese letzte Anstrengung verzichten möchte, kann mit der Plattjenbahn direkt hinunter nach Saas-Fee fahren. Der Sommerbetrieb dieser Gondelbahn ist bis 2024 gesichert.
Zeitreise am Simplon Nr. 2085
Schallberg — Simplon Hospiz • VS

Zeitreise am Simplon

Der Weg über den Simplonpass ist die kürzeste Verbindung zwischen Paris und Mailand. Schon im frühen Mittelalter wagten Säumer mit ihren Lasttieren die beschwerliche Reise. Später schwang sich dann der Briger Kaspar Stockalper zum «König des Simplons» auf, liess den Weg aufwendig ausbauen und beherrschte bald den alpenquerenden Handel. Heute führt der Stockalperweg auf den Spuren der alten Säumer als Mehrtageswanderung von Brig bis nach Gondo. Abkürzen konnten die Säumer damals noch nicht. Mühsam kämpften sie sich von Brig auf den 1300 Meter höher gelegenen Pass. Wandernde können heute hingegen die ersten Kilometer auch per Postauto zurücklegen und bei der Haltestelle «Schallberg» aussteigen – es bleibt immer noch eine sportliche Tour bis zur Passhöhe. Zunächst geht es von der Passstrasse hinunter nach Grund, wo sich der Ganterbach, die Taferna und der Nessulbach zur Saltina vereinen. Weiter führt der Weg dann immer der wilden Taferna entlang aufwärts bis zur ehemaligen Taverne, wo die Wirtin den Säumern ihren Wein einst mit Wasser verdünnt haben soll. Das Gasthaus steht noch, Wein gibt es allerdings keinen mehr – und auch kein Wasser. Dafür hat es einen gemütlichen Picknickplatz. Anschliessend geht es nochmals steil hinauf zur Passhöhe. Kurz vor dem Pass empfiehlt sich ein Abstecher an den Hopschusee. Der Wanderweg ist nur mit «Rundweg Simplon-Bergalpe» angeschrieben und führt durch die wunderschöne Passlandschaft. Das Ziel der Wanderung wird durch den riesigen Steinadler markiert, den Soldaten während des Zweiten Weltkriegs als Symbol der Wachsamkeit auf der Passhöhe errichtet haben.
Hoch über Verbier Nr. 2050
Croix-des-Ruinettes • VS

Hoch über Verbier

Wer im Frühling noch einmal Lust auf eine gemütliche Schneeschuhtour oder Winterwanderung verspürt, hat es nicht immer leicht. Entweder die Bahnen sind bereits ausser Betrieb, oder die Routen führen schon mehr über Gras als über knirschenden Schnee. Eine gute Möglichkeit bietet sich hoch über Verbier. Der Wintersportort ist bis Mitte April in Vollbetrieb, und die Route von Les Ruinettes bis zur Cabane du Mont Fort verläuft nie tiefer als 2200 Meter. Die Tour ist zwar als Schneeschuhwanderung markiert, ist aber meistens eine bestens präparierte, breite Piste. Die Schneeschuhe können dann auch auf dem Rucksack bleiben. Von Le Châble geht es mit der Gondelbahn bis nach Verbier Station und dann weiter mit der nächsten Bahn bis Les Ruinettes. Hier befindet man sich zwar mitten im Skigebiet, die markierte Schneeschuhtour führt allerdings schön abseits der Pisten zunächst bis La Chaux. Fast ohne Steigung wandert man hoch über dem Tal dem Hang entlang. Gegenüber erheben sich die teilweise über 4000 Meter hohen Gipfel des Grand-Combin-Massivs, und in der Ferne glitzern die Gletscher des Mont Blanc. Bei La Chaux taucht man nochmals kurz in den Skitrubel ein, bevor es rund 200 Höhenmeter hinauf zur Cabane du Mont Fort geht. In den Steilhängen der umliegenden Berge sind die Spuren der wagemutigen Freerider zu sehen, die sich in Verbier gerne ein Stelldichein geben. In der SAC-Hütte treffen dann Skifahrer, Schneeschuhläuferinnen und Winterwanderer zusammen und bestaunen bei Walliser Spezialitäten von der Terrasse aus das imposante Bergpanorama. Zurück geht es auf demselben Weg bis Les Ruinettes.
Unaufgeregt geradeaus Nr. 2014
Saas-Almagell, Dorfplatz • VS

Unaufgeregt geradeaus

Vom Ausgangspunkt in Saas-Almagell sieht man das Ziel. Bis dort hinauf sind es gut zwei Stunden über hell knirschenden Schnee, unaufgeregt der verschneiten Saaser Vispa entlang zwischen hohen Bergen, immer geradeaus dem Talboden entlang bis zum Stausee Mattmark. Mattmark und sein Staudamm, das ist auch die Geschichte der Erschliessung des Saastals, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit einer Strasse und einem Postauto einsetzte. Sie, die Strasse und später die Elektrizität waren die Voraussetzungen für den touristischen Aufschwung im Tal. Doch der Weg war steinig und hart wie die Felsen, welche diese Winterwanderung flankieren. Zermeiggen, der Weiler, wurde abgerissen. Man erinnert sich an den Gletschersturz 1968, als an der Baustelle Mattmark 88 Arbeiter ihr Leben lassen mussten. Eine Karte braucht es nicht. Den Weg kann hinauf man nicht verfehlen. Er ist mit Ratraks bestens präpariert und da sind auch die Längsläufer, die Skater, die Tourengänger, die des Wegs gehen. Geradewegs immer Richtung Süden geht es vom Dorfplatz von Saas-Almagell an die Saaser Vispa und über eine Brücke an deren linkem Ufer bis kurz vor vor Zermeiggern und dem Staubecken. Hier wechselt der Weg das Ufer der Vispa und folgt nun dem präparierten, breiten Pfad, bis hinauf zur Staumauer und dem Restaurant Mattmark. Wer will, kann noch über die Staumauer gehen. Dann aber geht es den gleichen Weg wieder zurück nach Saas-Almagell. Die Wanderung wird begleitet von Moränenwällen, die von den Kreten in die Tiefe schwingen mit darauf einem feinen Saum von kahlen Lärchen. Es ist eine unaufgeregte Wanderung mit tollem Höhepunkt, dem Blick von der Staumauer in die Bergwelt. Darüber glitzert die Sonne und unten liegt helltürkis das Eis. Wunderschön!
Vom Rhonetal hoch zum idyllischen Bergdorf Nr. 2054
Riddes — Isérables • VS

Vom Rhonetal hoch zum idyllischen Bergdorf

Gern würde man gleich länger am beschaulichen Ausgangsort Riddes verweilen und bei einem Kaffee die Aussicht von der Rhonetalebene auf die Bergkette geniessen. Aber für Pausen bieten sich auf dieser Wanderung auf der «Voie des Érables» (Ahornweg) noch einige Gelegenheiten. Immer wieder kommt man an Informationstafeln vorbei, wo man Wissenswertes über den Baum erfährt, der dem Dorf Isérables seinen Namen gibt. Zunächst führt der Weg entlang der Weinhänge und über den Wildbach. Der historische Weg bis Isérables ist der steilste Abschnitt des Tages, der jedoch angenehm gleichmässig und gut begehbar ansteigt. Im mittleren 19. Jahrhundert legten die einstigen Erbauer jede Kehre so perfekt im Gelände an, dass sich Mensch und Tier sicher zwischen Berg und Tal bewegen konnten. 1942 brachte die Anlage der Seilbahn Erleichterung. Unterwegs lädt ein schattiger Aussichtspunkt mit Trinkbrunnen zu einer Pause ein. Beim Weiler Teur zweigt man scharf links ab, um zur Aussichtsplattform bei Punkt 1129 zu gelangen. Eine Haarnadelkurve später ist das Dorf Isérables erreicht. Den anschliessenden Rundweg sollte man keinesfalls auslassen. Er führt abwechslungsreich zuerst taleinwärts und nach dem Umkehrpunkt entlang des kühlenden Wildbachs und auf schmalen, gemauerten Pfaden zurück.
Auf dem Moosalp-Panoramaweg Nr. 2031
Bürchen, Ronalp — Striggen • VS

Auf dem Moosalp-Panoramaweg

Die Moosalpregion mit den Dörfern Bürchen, Unterbäch und Eischoll liegt auf einer Terrasse hoch über dem Rhonetal zwischen Visp und Raron. Diese Winterwanderung führt auf mittlerer Etage durch die drei kleinen, aber feinen und familiären Skigebiete der Region. Weil die Terrasse am Nordhang liegt, findet man meist bis im März gute Schneeverhältnisse und kann die Sonne trotzdem geniessen. Den grössten Wintersportrummel erlebt man am Start, wo der Winterwanderweg von der Ronalp entlang dem Kinderskilift bergauf führt. Nach wenigen Minuten zweigt der Weg ab, und bis zur Brandalp ist man einsam unterwegs. Die Route führt auf einer Alpstrasse mehrheitlich durch den Wald. Ab und zu geben Lichtungen den Blick in die Berge gegenüber frei, und immer ist es das markante und maiestätische Bietschhorn, das sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Bei der Brandalp kommt man ins Skigebiet von Bürchen. Von hier kann man mit dem Sessellift oder mit dem Brandalp-Blitz, einer Art Melkschemel auf Ski, in Dorf hinunterfahren. Ab der Brandalp bis zum Ziel führt der Winterwanderweg auf einer Strasse, die auch als Skipiste benutzt wird. Immer wieder kommen Skifahrer entgegen, die auf der flachen Strasse aber nicht schnell unterwegs sind.
Am Fuss der Dents du Midi Nr. 2007
Les Cerniers, restaurant — Champéry • VS

Am Fuss der Dents du Midi

Wie Wächter am Eingang zum Wallis ragen die sieben Gipfel der Dents du Midi über 3000 Meter in die Höhe, mit der Haute Cime (3257 m) als höchster Erhebung. Zu ihrem heutigen Namen – zu Deutsch Zacken des Mittags – ist die markante Bergkette wahrscheinlich gekommen, weil es sich die Einwohner des Val d’Illiez Ende des 19. Jahr- hunderts zur Gewohnheit gemacht hatten, an ihr die Zeit abzulesen. Gestützt wird diese Vermutung dadurch, dass die Dent de Bonavau im Südwesten des Massivs auf alten Karten den Namen «Dent-d’une-heure» trägt – die «Ein-Uhr-Spitze». Um einen guten Blick auf die Dents du Midi zu haben, muss erst einmal etwas Höhe gewonnen werden. Ab Les Cerniers geht es über Les Jeurs hinauf bis zur Alp Chindonne und danach im Zickzack bis zum Gipfelkreuz der Dent de Valerette, dem mit 2058 Metern höchsten Punkt der Wanderung. Anschliessend führt der Weg um die Dent de Valère herum, durchquert den Kessel von Chalin und mündet schliesslich in die grasbewachsenen Hänge der Anhöhe Chaux d’Antème. Während des Alpsommers weiden hier zahlreiche Schafe, aufmerksam bewacht von Herdenschutzhunden – den eigenen Vierbeiner sollte man deshalb besser zu Hause lassen. Wenig später ist das Tagesziel erreicht: die Cabane d’Antème am Fuss der Kalksteinwände der Haute Cime. Gestärkt und ausgeruht geht es am nächsten Morgen in den langen Abstieg hinunter nach Champéry, mit einem Abstecher in den charmanten Weiler Barme. Diese grüne Oase zwischen den Dents Blanches und der Arête de Berroi war einst ein wichtiger Ort für den Schmuggel nach Frankreich.
Im Chablais zu den Cornettes de Bise Nr. 2004
Miex, Le Flon • VS

Im Chablais zu den Cornettes de Bise

Der Bus ab Vouvry fährt selten. Die Anreise am Abend zuvor mit einem gut einstündigen Aufstieg über den Chemin de Chevrier, den Geisshirtenweg, ab Le Flon hinauf zum Lac de Taney drängt sich fast auf. Auf dem Col de Taney sieht man den Lac de Taney zwischen den Bergen liegen. Es ist ein beliebter Ort, man ist hier nicht allein. Sobald man aber das Seelein hinter sich gelassen hat, ist es mit dem Tourismus vorbei. Bei den letzten Häusern von Taney verlässt man linker Hand die Alpstrasse, quert den Bach, steigt angenehm im Schatten auf und gelangt kurz vor 1661 Metern ü. M. wieder auf die Alpstrasse, der man bis zur Alp Loz folgt. Links vom Alpgebäude zweigt der Weg ab. Nun geht es über abwechslungsreiches Gelände, vorbei an Senken mit da und dort etwas Wasser, zu den Weiden von Les Crosets hoch, wo der Weg nach links in Richtung des Felsriegels des Tête de Lantsenaire abzweigt. Die Cornettes de Bise, das Ziel der Wanderung, kann man noch nicht sehen. Sie werden sich erst zeigen, nachdem man den Ausläufer des Tête umwandert und die Chaux du Milieu betreten hat, ein Hochtal mit weissen und ockerfarbigen Karstformationen. Bei den Cornettes de Bise handelt es sich um den Berg in Wanderrichtung vorne links. Der Aufstieg zum Gipfel erfolgt vom namenlosen Pass an der Grenze zu Frankreich zwischen den Cornettes und den Rochers de Chaudin und führt über steiniges, oft ruppiges Gelände. Auf dem Rückweg nach Le Flon geht es via Frankreich zum Col de Verne, von wo man durch das Schweizer Vallon de Verne bis zur Alp La Jeur absteigt. Bei Plan de l’Ortie nimmt man den Weg links, der zurück zum Lac de Taney und zum Geisshirtenweg hinunter nach Le Flon führt.
Zu den Quellen der Vièze Nr. 2005
Morgins, poste • VS

Zu den Quellen der Vièze

Die Familienwanderung ins Val de Morgins verspricht viel Farbe. Dies zeigt sich bereits nach einer Viertelstunde bei Eau Rouge, wo ein rotes Bächlein in die Vièze mündet. Man kann es etwas aufwärts bis in einen gemauerten Kanal zurückverfolgen und gelangt zu drei kleinen Steintoren, durch die das Wasser herauskommt. Die Steine im Bachbett sind überzogen von einer glitschigen, roten Schicht – ein wunderbarer Spielplatz. Das Wasser ist weiter oben in den Boden versickert, wobei sich Eisen gelöst hat. Sobald das Wasser an die Oberfläche tritt, bilden sich Eisenoxide und -hydroxide – diese färben es schliesslich rot. Das eisenhaltige Wasser war auch der Grund für den regen Kurtourismus in Morgins im 19. Jahr- hundert. Weiter geht es durch losen Wald. Nach dem Restaurant Cantine de They trifft man auf den Étang de Sassey. Algen schwimmen im Wasser und färben den Teich grün. Tannen und der Tête du Géant spiegeln sich auf der Oberfläche. Hier ist ein idealer Ort, um einen Cervelat über dem Feuer zu bräteln. Gut genährt geht es weiter, denn den letzten Höhepunkt muss man sich etwas verdienen. Am Talende, kurz vor Sassey, zweigt der signalisierte Wanderweg vom Strässchen nach rechts ab. Wer zum gelben Wasser will, bleibt aber noch einige Meter auf dem Strässchen, bis dieses eine Linkskurve macht. Hier führt ein kleiner Pfad geradeaus in den Wald, erst über ein Bächlein, dann der Vièze de Morgins entlang bis zum Ziel: Mitten im Wald liegt ein 80 Meter hoher, mächtiger gelb-schwarzer Kalkrücken, über den stets etwas Wasser fliesst. Aus diesem löst sich Kalk und verleiht dem Fels die gelbe Kruste. Ein eindrücklicher Ort. Schliesslich kehrt man auf demselben Weg zurück nach Morgins.
Auf den Spuren der Mufflons Nr. 2006
Torgon, La Jorette • VS

Auf den Spuren der Mufflons

Nicht alle ausländischen Besucher der Schweizer Berge sind Zweibeiner. Auch Wildtiere wagen sich immer wieder über die Grenze, und manche finden hierzulande sogar eine neue Heimat. Ein Beispiel dafür sind die ursprünglich aus Korsika stammenden Mufflons, entfernte Verwandte des Hausschafs, die in den 1970er-Jahren in das Gebiet oberhalb von Torgon im Walliser Chablais eingewandert sind. Die zurzeit etwa 250 Tiere umfassende Kolonie ist die einzige in der Schweiz – kein Wunder also, dass das Wildschaf mit den grossen gebogenen Hörnern, das ähnlich gut klettert wie ein Steinbock, zum Wahrzeichen der Region geworden ist. Die Mufflons von Torgon zu Gesicht zu bekommen, ist allerdings nicht ganz einfach, legt doch das scheue Tier seit der Ankunft des Wolfs in der Gegend noch mehr Vorsicht an den Tag. Mit etwas Glück – und einem guten Feldstecher – lässt sich jedoch durchaus das eine oder andere Exemplar erspähen, so etwa vom «Sentier des alpages de Vionnaz» aus, der neuen Route 225 von Wanderland Schweiz. Unweit der Bushaltestelle «Torgon, La Jorette» beginnt der Aufstieg, der durch Feld und Wald über die Alp Eusin und unter einer Seilbahn hindurch bis nach Croix führt. Noch etwas weiter oben bietet sich das Alprestaurant La Bourri für eine Imbisspause an. Es lohnt sich, den Feldstecher bereitzuhalten, denn auf den Felsen in Sichtweite zur Terrasse machen es sich manchmal Mufflons bequem. Nach der Rast geht es noch einmal etwas hinauf bis nach Conches, dem höchsten Punkt der Wanderung, von wo aus sich ein prächtiger Ausblick auf den Genfersee und die Alpen bietet. Ein letzter Höhepunkt – oder eine kleine Mutprobe, je nachdem – bildet die Überquerung der Hängebrücke hoch über dem Fluss Avançon.
Über den Sirwoltusattel nach Visperterminen Nr. 2013
Engeloch VS — Giw • VS

Über den Sirwoltusattel nach Visperterminen

Diese Ortsbezeichnung macht auf den ersten Blick neugierig: Sirwoltu. Sie gibt entlang dieser Wanderung einem Pass, einem Weiher, einem See, und einem Gipfel den Namen. Ist die Wanderung eine «sehr wohltuende», wie man den Begriff spontan aus dem Walliserdeutsch übersetzen möchte? Eher nicht, denn von Engeloch beim Simplonpass aus stehen 800 steile Höhemeter bis auf den Sirwoltusattel an. Der happige Aufstieg wird einem durch die liebliche Landschaft an der Baumgrenze und dem imposanten Wasserfall des Ritzibachs erleichtert. Auf einem kurzen Abschnitt in einem Felsband mit einer Leiter ist es etwas ausgesetzt. Dann erreicht man verschiedene Seen, jeder in einem anderen Blau- oder Grünton. Ein letzter Anstieg führt auf den Sattel mit Aussicht auf den Simplonpass und aufs Nanztal und – tief unten – die Gamsa, die man nun umwandert. Bei Obers Fulmoos wird es idyllisch: auf der Ebene fliessen mehrere Bäche, dazwischen wächst Wollgras und Moos. Über einige ausgesetzte Wegstellen folgt man nun lange Zeit der Heido-Suone. Immer wieder schrecken Murmeli auf und huschen durch die Flanke in ihre Löcher. Schliesslich ist der Gibidumsee erreicht, und eine eine gute halbe Stunde später Giw, die Bergstation der Luftseilbahn. Alles in allem trotzdem eine sehr wohltuende Wanderung, auch wenn Sirwoltu etwas ganz anderes bedeutet. Sir kommt von italienisch «Siero» und bedeutet Molke, «volto» heisst gewendet. Es ist also die Flüssigkeit, in welcher der Käse während der Herstellung gewendet wird. Ob auf Sirwoltu früher gekäst worden ist?