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Verborgene Naturschätze im Val Piora Nr. 2261
Piora • TI

Verborgene Naturschätze im Val Piora

Die Vielfalt an Naturwundern im Val Piora ist legendär. Begründet durch die besondere Geologie, entstand eine Fülle an Landschaftsformen und Lebensräumen. Neben den Sedimenten der sogenannten Piora-Mulde stossen hier das Kristallin des Gotthardmassivs und der Gneis und der Schiefer der Lukmanierdecke aufeinander. Quer durch die Piora-Mulde zieht sich eine Dolomitader. In dem bröseligen Gestein konnten sich faszinierende Karstformen wie Dolinen, Höhlen, Schlucklöcher und fossile Schluchten bilden – besonders gut zu sehen rund um den Lago Cadagno. Im Kontrast zu den zackigen Formen stehen die von Gletschern geformten rundlichen Buckel und Mulden des festen Kristallins, in die sich bezaubernde Seen schmiegen. Mitunter fühlt man sich an eine Fjordlandschaft erinnert. Vor allem bei der Ankunft am Lago Ritóm, kaum hat man sich mit einer der weltweit steilsten Standseilbahnen hinauftragen lassen. Ein rund zehn Kilometer langer biologischer Lehrpfad zieht am Südufer des Lago Ritóm entlang zum Zentrum für Alpine Biologie bei der Käserei Alpe di Piora, wo er nahtlos in den Lehrpfad zur Mikrobiologie rund um den Lago Cadagno übergeht. Von Cadagno di Fuori wieder zurück zum Zentrum folgt man der Fahrpiste weiter an der Capanna Cadagno vorbei Richtung Passo del Sole. Bei Pkt. 1981 zweigt man rechts ab und geht immer weiter in Richtung Passo Forca. Der Höhenweg bietet immer wieder schöne Seeblicke. Teilweise sind die Pflasterungen des alten Saumweges noch erhalten. Sehr schön ist es bei Pinett, wo die Höhenroute nach rechts verlassen wird, um zum Rifugio Lago Ritom abzusteigen. Zurück geht es dann wieder auf der Bergstrasse in rund 25 Minuten zur Standseilbahn.
Fossilienwanderung am Monte San Giorgio Nr. 2256
Meride, Paese — Serpiano (funivia) • TI

Fossilienwanderung am Monte San Giorgio

Diese Route verbindet die Kulturerbestätten von Meride, Tremona und Arzo, die alle zum Unesco-Welterbe des Monte San Giorgio gehören. Sie führt zu Steinbrüchen, historischen Siedlungen und bietet atemberaubende Ausblicke – ein faszinierender Mix aus Natur und Paläontologie. Die Wanderung beginnt in Meride, dem idealen Ausgangspunkt zur Erkundung des Monte San Giorgio. Sie führt zunächst zum Archäologischen Park von Tremona und danach zu den Steinbrüchen von Arzo. Auf den gleichen Wegen geht es jeweils wieder zurück nach Meride. Danach berührt die Route weitere bedeutende geologische und historische Punkte wie die Aussichtsterrasse des Val Mara, den Camino Spinirolo, die Ausgrabung Acqua del Ghiffo, das Waldklassenzimmer Carpanee und die Mine Tre Fontane. Entlang des Weges bieten zahlreiche Infotafeln und die App MSG Triassic Park immersive Erlebnisse in Augmented Reality und mittels 360-Grad-Videos. So können kleine und grosse Wandernde in die Urzeit eintauchen und einzigartige Einblicke in die verborgenen Geheimnisse dieser aussergewöhnlichen Region erlangen.
Viel Aussicht auf dem Monte San Giorgio Nr. 2255
Tremona — Meride, Paese • TI

Viel Aussicht auf dem Monte San Giorgio

Der Monte San Giorgio ist ein weltweit bekanntes Natur- und Kulturerbe und berühmt für seine Fossilienfunde aus der Mittleren Trias. Die Wanderung beginnt in Tremona. Schon nach wenigen Minuten gelangt man zum Archäologischen Park, wo die Überreste einer mittelalterlichen Siedlung besichtigt werden können. Weiter geht es nach Meride und zum Fossilienmuseum, das vom Tessiner Architekten Mario Botta entworfen wurde. Hier sind aussergewöhnlich gut erhaltene, 230 Millionen Jahre alte Meeresfossilien ausgestellt, die diesem Gebiet weltweiten Ruhm und den Status als Unesco-Welterbe eingebracht haben. Von Meride führt ein breiter Maultierpfad durch einen dichten Wald nach Cassina und weiter bis nach Forello. Von da ist es nur noch ein kurzer Abstecher bis auf den Gipfel des Monte San Giorgio (1097 m). Hier bietet sich eine atemberaubende Aussicht auf die Tessiner Alpen und den Luganersee. Auf dem Rückweg führt der Weg zunächst recht steil hinunter zur Alpe di Brusino und dann auf einem Pfad durch Wälder und über Wiesen, vorbei an der Kirche San Cristoforo, bevor die Wanderung in Meride endet.
Panoramawanderung auf den Monte Generoso Nr. 2254
Bellavista • TI

Panoramawanderung auf den Monte Generoso

Diese Wanderung führt nicht nur durch eine der spektakulärsten Kulissen des Kantons Tessin, sondern bietet auch einiges an Geschichte. Von der Mittelstation Bellavista, die mit der Zahnradbahn Ferrovia Monte Generoso erreicht werden kann, führt der Weg über malerische Alpwiesen und vorbei an den faszinierenden nevère – natürlichen Kühlschränken aus Stein, die einst zur Milchlagerung dienten. Der Rundweg taucht in eine beeindruckende Berglandschaft ein und führt auf den Gipfel des Monte Generoso (1701 m), von dem sich ein atemberaubendes Panorama über die Seenregion und die Alpen erstreckt – vom Gran Paradiso bis zum Monte Rosa, vom Matterhorn zur Jungfrau und bis zum Gotthardmassiv. Etwas unterhalb des Gipfels thront das ikonische Bauwerk des Architekten Mario Botta, die Fiore di pietra. Hier erwarten Besuchende ein Restaurant sowie ein Ausstellungsraum. Eine unverzichtbare Route für alle, die auf ihrer Wanderung unberührte Natur mit lokalen Traditionen verbinden möchten. Der Tag lässt sich perfekt mit einer entspannten Rückfahrt in der historischen Zahnradbahn aus dem Jahr 1890 abrunden, welche die idyllische Berglandschaft des Naturparks Monte Generoso mit Capolago am Ufer des Luganersees verbindet.
Über die Grenze auf den Monte Bisbino Nr. 2253
Sagno, Paese • TI

Über die Grenze auf den Monte Bisbino

Der Monte Bisbino spielte im Ersten Weltkrieg eine strategische Rolle, weshalb von der italienischen Seite eine Strasse auf den Berg führt und eine beeindruckende Befestigung auf dem Gipfel gebaut wurde. Sie war Teil der Cadorna-Linie und zeugt noch heute von der geschichtsträchtigen Vergangenheit der Landschaft. Vom Dorfkern von Sagno führt der Wanderweg auf einen alten Maultierpfad, der sich zwischen jahrhundertealten Kastanienbäumen hindurchschlängelt. Er führt bis zum Grenzstein bei I Crusétt, wo eine historische Holzwarte steht. Hier verwandelt sich der Weg in einen sanften Pfad, der durch einen Birken- und Flaumeichenwald läuft. Mit zunehmender Höhe weichen die Bäume offenen Weiden, und ein atemberaubendes Panorama auf die Alpen, das Muggiotal und den Monte Generoso eröffnet sich. Von La Sèla führt ein 20-minütiger Aufstieg bis zum Gipfel des Monte Bisbino (1325 m) auf italienischem Boden. Hier erwarten einen die heilige Stätte Beata Vergine, ein Restaurant und eine Wetterstation. An klaren Tagen ist die Aussicht spektakulär! Für den Rückweg geht es zunächst zurück nach La Sèla. Dann folgt man der Forststrasse rechts des Grats, steigt hinab zur San-Martino-Kapelle und erreicht schon bald wieder Sagno.
Urbane Wanderung entlang des Laveggio Nr. 2252
Stabio, Dazio Vecchio — Capolago, Posta • TI

Urbane Wanderung entlang des Laveggio

Der Parco del Laveggio erstreckt sich von Stabio bis nach Riva San Vitale und folgt dem Verlauf des gleichnamigen Flusses. In einer stark urbanisierten Region verbindet dieser Fussweg die letzten verbliebenen Naturgebiete und führt zu einigen ruhigen Oasen – von den Quellen in Stabio bis zur Mündung in den Luganersee bei Riva San Vitale. Dank der guten Anbindung an den öffentlichen Verkehr ist der Park ideal zum Spazieren, Joggen oder Entspannen. Entlang der Strecke durchquert man wertvolle Naturräume und entdeckt zahlreiche kulturelle Sehenswürdigkeiten. Tafeln mit QR-Codes entlang des Weges bieten spannende Einblicke in die Geschichte, die Kultur und das lokale Ökosystem der Region. Der signalisierte Wanderweg beginnt bei der Kirche Santa Margherita in Stabio und verläuft flach auf unbefestigten Wegen durch Felder und Wälder, vorbei an Ligornetto und Genestrerio. In Richtung Rancate und Mendrisio wird die Landschaft urbaner, und der Laveggio fliesst nun zwischen Fabriken und Verkehrsinfrastrukturen hindurch. Die Wanderung endet mit einem weiten Blick über den Luganersee an der Flussmündung in Riva San Vitale.
Durch das ursprüngliche Muggiotal Nr. 2251
Scudellate, Paese — Castel S.Pietro, Obino • TI

Durch das ursprüngliche Muggiotal

Diese Wanderung führt auf Bergpfaden und Panoramastrassen durch das Muggiotal und ermöglicht es, die authentischen Landschaften der Gegend zu erkunden und die Natur hautnah zu erleben. Die Route beginnt im malerischen Dorf Scudellate im oberen Valle di Muggio. Von hier führt eine wenig befahrene, asphaltierte Bergstrasse mit sanfter Steigung zur Ortschaft Roncapiano. Am Oratorium der Seligen Giovanna Falconieri vorbei führt der Weg weiter durch einen kleinen Kastanienhain und erreicht bald darauf die Ortschaft Muggiasca. Nun führt der Pfad durch einen Wald hinab zur Alpe di Germania, einer heute unbewohnten Alp. Nach den Wiesen von Pianspessa mit einem charakteristischen roccolo (einer traditionellen Vogelfanganlage) wird die Landschaft noch eindrucksvoller. Eine Forststrasse führt in etwa 45 Minuten zur Alpe di Caviano mit einer gemütlichen Berghütte auf 957 m ü. M., umgeben von grünen Wiesen und mit herrlichem Bergpanorama. Der letzte Abschnitt nach Obino folgt einem historischen Maultierpfad, der an die Zeiten erinnert, als diese Wege noch von Hirten genutzt wurden.
Entlang der südlichen Grenze des Tessins Nr. 2250
Stabio, Madonnina — Chiasso • TI

Entlang der südlichen Grenze des Tessins

Diese meist flache Wanderung ist ideal für die ganze Familie. Sie verläuft entlang der südlichen Grenze des Mendrisiotto durch Wälder, Felder und Weinberge – perfekt für einen entspannten Ausflug abseits des Verkehrs. Die Route beginnt in Stabio, nahe Gaggiolo, und folgt zunächst der Bahnlinie. Auf der anderen Seite schlängelt sich der Fluss Gaggiolo durch die Landschaft. Zweimal wird er überquert, dann steht man vor der Kirche Santa Margherita, wo der Naturpark Laveggio beginnt. Weiter geht es zu einem Freiluftklassenzimmer, bevor sich der Blick öffnet und die Sicht auf die historischen Weinberge in der Region von Prella freigegeben wird. Durch sanfte Wald- und Wiesenlandschaften führt der Weg nach Brusata di Novazzano, umgeben von Reben und Feldern. Leicht ansteigend führt die Wanderung schliesslich auf den Monte Morello. Von diesem Hügel aus bietet sich ein herrlicher Blick auf die umliegende Landschaft. Danach geht es hinab ins Dorfzentrum von Novazzano. Der letzte Abschnitt verläuft entlang des Penz-Parks und endet am Bahnhof Chiasso.
Durch die waldigen Täler des Monte Generoso Nr. 2249
Salorino, Municipio — Somazzo, Paese • TI

Durch die waldigen Täler des Monte Generoso

Diese mittelschwere Route führt durch die Täler des Monte Generoso auf historischen Maultierpfaden, von denen einige im Inventar der historischen Verkehrswege der Schweiz (IVS) aufgenommen sind. Der Weg führt durch beeindruckende Buchenwälder, vorbei an alten Weilern und bietet einzigartige Ausblicke. Die Wanderung beginnt in Salorino und folgt zunächst einer asphaltierten Strasse bis an den Dorfrand. Danach geht es auf einem flachen, unbefestigten Weg durch einen malerischen Wald nach Campora. Kurz darauf beginnt der Aufstieg auf einem alten Maultierpfad, der sich in Serpentinen durch einen Buchenwald schlängelt und das kleine Dorf Cragno erreicht. Weiter geht es mit spektakulärer Aussicht auf den Monte Generoso. Die Kapelle Cascina d’Armirone lädt zu einer Pause mit Panoramablick ein. Von der Osteria con alloggio la Peonia führt der Weg wiederum auf einem alten Maultierpfad hinab zur Mittelstation der Monte-Generoso-Bahn, San Nicolao. Nach einem kurzen Abschnitt auf einer Forststrasse erreicht man die Einsiedelei San Nicolao, einen Ort der Stille und der Besinnung, bevor der Abstieg nach Somazzo beginnt.
Unterwegs in den Naturparks des Mendrisiotto Nr. 2248
Chiasso — Balerna, Piazza • TI

Unterwegs in den Naturparks des Mendrisiotto

Diese Wanderung ist eine Entdeckungsreise der Naturparks im Mendrisiotto und im Basso Ceresio – ein Eintauchen in unberührte Landschaften. Die Route beginnt am Bahnhof Chiasso und folgt der Signalisierung der Via Gottardo. Schon nach Kurzem befindet man sich mitten in einer faszinierenden, geschichtsträchtigen Landschaft. Durch üppige Wälder, sanfte Weinberge und entlang von atemberaubenden Aussichtspunkten wie der Terrazza Belvedere erreicht man den südlichsten Punkt der Schweiz im Park Penz. Eine Picknickpause bei der Sosta dal Fungiatt und ein Abstecher zur Mühle Daniello, einem versteckten Juwel im Park Valle della Motta, sind sehr zu empfehlen. Der zweite Teil der Wanderung führt von Mendrisio zum Colle degli Ulivi und ins historische Dorf Corteglia, bevor der Weg in den eindrucksvollen Park der Breggia-Schluchten einbiegt. Hier begleiten geologische und paläontologische Wunder die Wandernden bis zum ehemaligen Zementwerk Saceba mit der Mühle Ghitello – ein Halt lohnt sich. Die Wanderung, die gesäumt ist von Landschaften, die die Geschichte dieser einzigartigen Region erzählen, endet mit dem Pfad nach Balerna.
Charmante Dörfer und wilde Landschaft im Muggiotal Nr. 2247
Bruzella, Paese • TI

Charmante Dörfer und wilde Landschaft im Muggiotal

Beim Wandern durch Kastanienhaine, vorbei an graa (Trockenhäusern), Wassermühlen und roccoli (traditionellen Vogelfanganlagen) entdeckt man das Muggiotal, die südlichste Talregion der Schweiz. Der Weg führt durch eine Landschaft voller Traditionen, die bis heute erhalten geblieben sind – ein wahres Freilichtmuseum. Nur 15 Minuten von Mendrisio entfernt befindet sich das malerische Dorf Bruzella, Ausgangs- und Endpunkt der Route. Vom Dorfzentrum aus folgt der Wanderweg einem alten Maultierpfad ins Tal, das vom Fluss Breggia geformt wurde. Schon bald trifft man auf die restaurierte und noch funktionierende Mühle von Bruzella. Nach dem Anstieg hinauf nach Cabbio erreicht man das Ethnografische Museum des Muggiotals (MEVM), das die lokalen Traditionen bewahrt. Der Weg führt weiter ins charmante Dorf Muggio und zur Kirche San Giovanni Battista da Tür inmitten einer grünen, terrassierten Oase der Ruhe. Weiter geht es zur Lichtung Turro dell’Alpe, bevor der Weg durch Wälder und durch das Dorf Casima wieder ins Tal hinabführt und man schliesslich wieder Bruzella erreicht.
Den Frühling besuchen am Monte Generoso Nr. 2235
Bellavista — Bruzella • TI

Den Frühling besuchen am Monte Generoso

Bevor die Bäume am Monte Generoso ausschlagen, gibt es in den Wäldern bereits ein Farbenspiel aus Braun- und Grautönen: Baumstamm steht neben Baumstamm, zu Hunderten ziehen sie sich in die Weite. Die Baumkronen darüber winden sich in den Himmel wie Flammen, zuoberst bildet sich ein Labyrinth aus kleinen Ästchen. Und trotzdem treffen Sonnenstrahlen direkt aufs tote Laub am Boden und lassen dessen warmes Braun stimmungsvoll leuchten. Die Wanderung beginnt an der Mittelstation der Zahnradbahn, die auf den Monte Generoso fährt. Nach einem Startkaffee im Buffet Bellavista führt ein Waldweg hinunter zu einer Lichtung: Wer bereits am Vorabend anreisen mag, kann hier im Tiny House Momò Bellavista mit Fenster zum Sternenhimmel übernachten. Von hier geht es nach links weiter bis auf die Alp Cascina d’Armirone. Hier gab es früher einen Alpbetrieb mit Restaurant, geblieben ist nur die Oratorio di Santa Maria Vergine Assunta mit einem farbigen Rautendekor an der Fassade. Über einen Waldweg und ein Strässchen geht es nun über die Alpe di Castello nach Muggiasca, wo ein Waldpfad hinab ins Valle dei Pascoli sticht. Durch den Wald und an einigen Häuserruinen vorbeigehend, trifft man bald auf ein Nevère, ein rundes, zu zwei Dritteln in den Boden versenktes Steinhaus. Dieses füllten die Bauern im Frühling mit Schnee, um den ganzen Sommer hindurch Milch und Käse kühl lagern zu können. Bei der Alpe di Germania geht es steil hinunter nach Turro. Der Frühling hat hier schon stärker Einzug gehalten, es wird immer grüner. Bald sieht man auf der gegenüberliegenden Talseite Cabbio und erreicht alsdann das hübsche Dörflein Casima. Nun steigt man ganz ins Tal ab und überquert das Flüsschen Breggia, bevor es wieder hinaufgeht nach Bruzella. Wer noch mag, macht vor Bruzella einen kleinen Abstecher über einen alten Saumpfad zur Mulino di Bruzella. Die alte Mühle ist immer noch in Betrieb und hat von April bis Oktober geöffnet.
Auf historischen Spuren durchs Misox Nr. 2234
Roveredo GR, Centro — Grono, Paese • GR

Auf historischen Spuren durchs Misox

Von der Postautohaltestelle Roveredo, Centro biegt man in Fahrtrichtung nach der Unterführung rechts ab, und schon steht man mitten auf einer grünen Schneise, wo einst die Autobahn durch das Dorf führte. Rechts des Hotels Stazione führt das Strässchen Scalinàda di Scòl den Hang hinauf, vorbei an der Schule und aussichtsreich zum Ortsteil San Fedee, wo sich das Hotel Santana einen sehr schönen Platz ausgesucht hat. Gleich gegenüber befindet sich eine verträumte Kastanienselve mit Ruhebänken und Flanierweg sowie das Grotto Zendralli. Wenig oberhalb führt links die Gardelina in nur wenigen Schritten zur Wallfahrtskirche Sant’Anna – mit ihren zwei Steinbogenbrücken und dem früheren Pilgerhaus ein fotogenes Motiv am Eingang des schluchtartigen Val Traversagna. Ist man an der Kirche vorbei, hält man sich bei der nächsten Weggabelung rechts und folgt den Wegschildern Richtung Torre Boggiano. Zuerst geht es durch eine Kastanienselve, dann im Wald immer steiler bergwärts. Anwohner der oberen Rustici haben den Weg asphaltiert, und es können einem öfters auch Velofahrerinnen begegnen. Beim Hinweisschild «Torre di Bogian» biegt man links in den Pfad, der zur grossen Lichtung mit der Turmruine führt. Es bietet sich ein fantastisches Panorama über das ganze Misox und zur Tessiner Riviera. Nur ein kurzes Stück wandert man zur letzten Weggabelung zurück und folgt dem Höhenweg noch etwas talein, um dann wieder auf der Hauptroute abzusteigen. Beim Parkplatz oberhalb der Wallfahrtskirche nimmt man den Wanderweg rechts, passiert bald das wildromantisch gelegene Grotto Gardelina und erreicht bei Provée die Moesa. Nun immer am Fluss entlang nordostwärts. Bald geht es unter der Autobahn hindurch. Doch das berührt die schöne Flusslandschaft kaum. Kurz klettert der Pfad den Hang hinauf zu ein paar versteckten Hütten, dann führt er wieder hinunter zum Fluss. Am Stromverteiler vorbei folgt man schliesslich einem Fahrsträsschen durch weite Wiesen zur Brücke über die Moesa und ins Dorf Grono.
Grenzwandern in der Wildnis des Onsernonetals Nr. 2187
Spruga — Comologno, Paese • TI

Grenzwandern in der Wildnis des Onsernonetals

Im Herbst wirkt das bewaldete Onsernonetal wie ein wogendes Meer aus Naturfarben, aus dem die hoch am Hang klebenden Siedlungen wie Inseln herausragen. Spruga, das hinterste Dorf im Tal, ist ein idealer Ausgangspunkt, um sanft in die wilde Natur einzutauchen. Eine asphaltierte, aber für den motorisierten Verkehr gesperrte Forststrasse führt auf der linken Talseite sanft abwärts Richtung italienischer Grenze. Man kann den 40-minütigen Fussmarsch als Einstiegsmeditation für das sehen, was später kommt. Das erste Ziel sind die Bagni di Craveggia – das historische Freiluftthermalbad im unbewohnten Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Italien. Die teilweise zerfallene Anlage ist so wiederhergestellt, dass man sich ein Bad im knapp 30 Grad warmen Wasser gönnen kann. Die Therme ist frei zugänglich und die Benutzung kostenlos. Nur das Wasser muss man selbst einlassen. Ausser der Wanne, einer kleinen Kapelle und einer Picknickstelle gibt es hier keine Infrastruktur. Mindestens so lohnenswert wie ein Bad im Heilwasser ist die schroffe Bergwildnis im hintersten, italienischen Teil des Tals. Wo genau die Grenze verläuft, kann man nur ahnen. Man überquert sie unbemerkt. Eine zerfallende Kaserne der Carabinieri am Weg macht klar: Es war nicht immer so friedlich wie heute. Dass hier einst Schmugglerrouten durchführten, versteht sich von selbst. Der Rückweg auf der rechten Seite des Isorno enthält dann alle Zutaten einer Tessiner Wanderung: Es ist schmal, steil, einsam und urwaldmässig abenteuerlich, aber nicht gefährlich. Wichtig ist, das Wetter im Blick zu behalten. Nach Niederschlägen können die Seitenbäche, die man überqueren muss, unpassierbar sein. Nach dem Übergang zurück auf die linke Seite des Isorno führt ein Bergweg vorbei an Ruinen früherer Siedlungen, zuerst sanft, dann steil hoch nach Comologno. Hier endet die Wanderung mit einer herrlichen Aussicht über das ganze Tal.
Drei Tessiner Burgen und ein Geisterdorf Nr. 2144
Giubiasco — Bellinzona • TI

Drei Tessiner Burgen und ein Geisterdorf

Im Zentrum von Bellinzona, inmitten von Läden und Lokalen, verbirgt sich der Zugang zu einer längst vergangenen Zeit. Über die Gassen der Altstadt, via Treppen oder Lift, gelangt man zur mittelalterlichen Festung, die auf einem Hügel thront: zum Castel Grande. Wer oben auf dem Gemäuer steht, blickt auf die anderen zwei Wahrzeichen der Tessiner Hauptstadt: die Burgen Montebello und Sasso Corbaro. Seit 2020 gehört das Trio zusammen mit der Wehr- und Stadtmauer zum Unesco-Weltkulturerbe. Die historische Stätte ist das Ziel der dreistündigen Wanderung, die in Giubiasco beginnt. Vom Bahnhof über die Piazza Grande, und schon beginnt der leichte Aufstieg in Richtung Pianezzo. Auf einem Kiesweg geht es zwischen Grün und farbigen Blüten nach Scarpapè. Von einer Terrasse bei der gleichnamigen Ferienunterkunft, die einst ein Grotto war, lässt es sich über die Magadino-Ebene bis zum Lago Maggiore blicken. Danach nimmt der Wald überhand, und der Weg führt über eine kleine Schlucht zu den Ruinen von Prada. Das mittelalterliche Geisterdorf wurde im 17. Jahrhundert auf mysteriöse Weise verlassen. War es die Pest, oder lag es an ungünstigen landwirtschaftlichen Bedingungen? Seit 2019 ist Prada als Kulturerbe von kantonalem Interesse geschützt. Archäologische Arbeiten wurden gestartet, um die Ruinen zu erhalten und Hinweise zu finden, die das Geheimnis lüften könnten. Eine weitere Sehenswürdigkeit von Prada: die Fresken in der restaurierten Kirche Santi Girolamo e Rocco. Es folgt der Abstieg vom bewaldeten Hang durch die Schlucht des Torrente Dragonato. Anstatt den direkten Weg nach Bellinzona hinunterzugehen, lohnt sich ein Abstecher zum Castello di Sasso Corbaro. Von dort führt ein markierter Spazierweg zu den anderen beiden Unesco-Burgen.
Naturerlebnis im Centovalli Nr. 2140
Intragna — Ponte Brolla • TI

Naturerlebnis im Centovalli

Diese kurze und gemütliche Wanderung führt entlang der zauberhaften Melezza, einem Nebenfluss der Maggia, der am Pizzo la Scheggia im italienischen Valle Vigezzo entspringt. Vor der Wanderung lohnt sich ein Spaziergang durch die schmalen Gassen des kleinen Dorfs Intragna, das vor allem wegen seines Kirchturms bekannt ist. Die Wanderung beginnt mit einem einfachen Abstieg vom Bahnhof, vorbei an Weinbergen, hinunter zum Fluss. Der Weg schlängelt sich zwischen malerischen Häusern hindurch und überquert die Ponte dei Cavalli, eine Brücke über den Fluss Isorno. Der nächste Abschnitt der Wanderung führt am Ufer der Melezza entlang. Unterwegs bieten sich zahlreiche Gelegenheiten für einen kurzen Abstecher zum Flussufer, um ein Picknick zu machen oder im glitzernden Wasser zu planschen. Die Grillen zirpen, und auf den saftigen Wiesen grasen Ziegen und Kühe. Auf dem letzten Teilstück durchquert man das Dorf Tegna, das mit seiner bemerkenswerten Architektur bezaubert. Schliesslich führt der Weg nach Ponte Brolla, wo die Melezza in die Maggia fliesst. Beim Überqueren der Brücke, ganz in der Nähe des Bahnhofs, bietet sich ein atemberaubender Blick in die tiefe Schlucht mit ihren faszinierenden Felsformationen, während der Fluss unter einem vorbeirauscht.
Auf der Sonnenseite des Bleniotals Nr. 2106
Campra, Bivio — Camperio, Piera • TI

Auf der Sonnenseite des Bleniotals

Dötra ist ein kleiner Alpweiler. Er liegt auf einer sanft nach Süden geneigten Geländeterrasse. Es gibt hier eine Kapelle und etliche Rustici. Ausserdem eine Capanna und ein Grotto. Kurz: Dötra ist ein Ort, in dem man gerne den Winter geniesst. Man erreicht Dötra von der Valle Santa Maria aus, die ab Olivone zum Lukmanierpass hochführt. Bei der Bushaltestation «Campra, Bivio» beginnt der Weg. Er steigt durch Wald zügig hinauf: Mit dem Aufstieg zur Alp wollte man schon früher keine Zeit verlieren. Zu Beginn führt der Weg über ein Moor, dann geht es durch Wald zum Älplein Ronco Fichètt. Kurz darauf quert man den südlichsten Arm des Ri di Piera. Eine Furt hilft bei wenig Schnee. Bald schon erreicht man die untersten Gebäude von Calzanígh. Schön ist es, nun in der Sonne über offenes Gelände zu wandern, und nur wenig später sind die ersten Häuser von Dötra in Sicht mit der Capanna Dötra, die man an der Fahne erkennt. Man isst hier lokal, die Produkte stammen aus der Region. Die Aussicht auf die Berge im Bleniotal mit dem höchsten Gipfel des Tessins, der Adula, ist atemberaubend. Ein zweiter Alpweg steigt vom Weiler Piera zur Alp Dötra auf. Auch er ist als Schneeschuhpfad ausgesteckt und verbindet Dötra auf schnellstem Weg mit dem Tal. Doch gerne nimmt man sich etwas mehr Zeit und wählt die Alpstrasse. Auf ihr kann man winterwandernd etwas länger die Sonne geniessen. Via die Alpweiler Anvéuda und Oncedo führt sie nach Piera und der Bushaltestation hinunter.
Durch das wilde Lavizzaratal Nr. 2104
Mogno, Colonia Pazzalino • TI

Durch das wilde Lavizzaratal

Die Wildheit spürt man schon auf der Anreise, wenn sich das Postauto enge Serpentinen hinaufwindet und in der Schlucht kurz vor Mogno zwischen den Felsen stecken zu bleiben droht, würde der Fahrer nicht Millimeterarbeit leisten. Zur Schneeschmelze schäumt hier fauchend die Maggia durch. Und später auf der Schneeschuhtour wird man den Ri di Vacarisc kennenlernen, dessen Gurgeln auch unter einer ordentlichen Schneedecke hörbar ist. Mal diesseits, mal jenseits des Bachgrabens folgt die mittelschwere Route uralten Alpwegen in die Höhe und gibt schöne Ausblicke auf den rauen Talschluss des Val Lavizzara preis. Im Winter liegt das Ziel verlassen, die Alpe Vacarisc di Fuori. Im Sommer wird dort der typische Maggiatalkäse hergestellt. Die Mischung aus 70 Prozent Kuhmilch und 30 Prozent Ziegenmilch verleiht dem Formaggio Valle Maggia einen unvergleichlichen Geschmack. Gestartet wird von der Postautohaltestelle «Mogno, Colonia Pazzalino». Man folgt den rosa Stangen östlich durch das kleine Skigebiet. Am gewaltigen Lawinendamm biegt man zum Dorf ab. Die meisten werden sich sicherlich die von Weitem sichtbare Botta-Kirche anschauen wollen. Nach der Kirche geht es dann in den Weg rechts. Vorbei an den Häusern von Mogno folgt die Schneeschuhroute einem Weg mal durch Wald, mal durch freie Flächen nördlich bergwärts über Vacarisc di Dentro zu den Rustici von Vacarisc di Fuori. Die Alpgebäude sind erst weiter oberhalb an der im Sommer beliebten Tour zum Lago di Mognòla. Auf dem gleichen Weg zurück lässt sich dann am Bach des Ri di Vacarisc bei Pir di Sopra in den oberen Weg nach Mogno einfädeln. Zu gerne hätte man vielleicht den unverwechselbaren Maggiakäse gekauft, doch da im Winter hier oben alles geschlossen ist, müsste man im tiefer unten gelegenen Prato-Sornico einen Zwischenstopp einlegen. Ein sehenswertes Dorf mit dem vielleicht urchigsten Dorfladen des Tessins.
Die Schneeinsel oberhalb von Airolo Nr. 2105
Nante — Pesciüm • TI

Die Schneeinsel oberhalb von Airolo

Selbst wenn im Tessin schon längst kein Schnee mehr liegt, überrascht auf der Schattenseite von Airolo eine Winterlandschaft, wie man sie nicht erwartet hätte. Das nördlichste gilt zugleich als schneesicherstes Skigebiet des Tessins. Umso erstaunlicher, dass man die Anlagen schon vor Ostern bereits stilllegt. Diese Tour startet in Nante, allein schon deshalb, um sich mit dem Käse der Caseificio Togni einzudecken. Danach schlägt man den Winterwanderweg zur Mittelstation Pesciüm ein. Es geht zunächst auf einem Strässchen westlich bergwärts zur Siedlung Culiscio. Weiter geht es in gleicher Richtung unter der Seilbahn hindurch und auf einer Forststrasse durch Wald. Der Bach- graben des Riale dei Sassi wird gequert und nach einer ausladenden Kehre weiter oben ein zweites Mal, bevor der Weg die Höhenterrasse von Pesciüm erreicht. Hier biegt die Route in den Winterwanderweg nach rechts ein. Dieser folgt der Höhenlinie nach Westen, quasi dem Sentiero degli alpi, der im Sommer von Käsealp zu Käsealp führt. Er bietet einen grossartigen Blick zur Gotthardpassstrasse, zum Pizzo Lucendro, zum Pizzo Rotondo und zum Chüebodenhorn – stolze Gipfel über dem Bedrettotal. Schliesslich macht der Winterwanderweg einen grossen Schwenk ins Val Pozzuolo unter den eindrücklichen Wänden des Poncione di Vespero, um zur Weggabelung zurückzukehren, an der man sich rechts hält. Es geht leicht bergan, dann am Gehöft Cascina Nuova vorbei und über die kupierte Höhenterrasse im Auf und Ab zur Mittelstation der Seilbahn.
Viel Zeit haben im Bedrettotal Nr. 2107
All'Acqua • TI

Viel Zeit haben im Bedrettotal

Diese kurze Hüttenwanderung eignet sich wunderbar für einen sonnigen und nicht allzu strengen Abstecher in den Tessiner Winter. Zwar sind etwas mehr als 350 Höhenmeter zu meistern, doch hat man dazu genug Zeit, und der Weg ist technisch einfach, verläuft er doch auf dem Sommerwanderweg. Der Schneeschuhtrail zur Capanna Piansecco beginnt in All’Acqua, hinten im Bedrettotal, dort, wo die Nufenenpassstrasse weiter talaufwärts im Winter nicht mehr geräumt wird. Der Aufstieg führt durch leichten Wald stetig bergauf und dauert für eine Familie gut eineinhalb Stunden. Fitte Tagesgäste schaffen ihn natürlich schneller. Oft ist der Weg deshalb auch hart getrampelt und kann gut ohne Schneeschuhe gemeistert werden. Durch die lange Anreise ins Tessin lohnt es sich, in der Hütte zu übernachten. Sie wurde 2020 renoviert. Der Standard ist hoch, kleine Zimmer und ein gut ausgebautes Restaurant lassen einen den Hüttenmief nicht vermissen. Das Hüttenteam ist aufmerksam und herzlich – die Capanna Piansecco wird von einer Genossenschaft in Freiwilligenarbeit betrieben. Wer am nächsten Tag Lust auf eine kleine Zusatztour hat, kann mit den Schneeschuhen zum zugeschneiten Lago delle Pigne laufen. Die Tour führt auf einer Geländeterrasse in leichtem Auf und Ab hin und zurück. Auf der Ebene ganz am Anfang können Kinder aber auch formidabel spielen – von Verstecken bis Frisbeewerfen ist zwischen den vereinzelt stehenden Felsbrocken vieles möglich. Und mit der fantastischen Kulisse von Poncione di Cassina Baggio und Chüebodenhorn und dem stahlblauen Himmel ist auch für die Eltern für Erholung gesorgt, bevor der Abstieg ins Bedrettotal auf demselben Weg wie am Vortag ansteht.
Die Selven von Alto Malcantone Nr. 2119
Arosio, Paese — Miglieglia, Paese • TI

Die Selven von Alto Malcantone

Früher kam im Malcantone die Kastanie fast täglich auf den Tisch. Sie bewahrte die Menschen vor Hunger. Die Früchte wurden in den Selven, in den an die Dörfer angrenzenden Kastanienhainen, geerntet. Über die Jahrhunderte hinweg entstand durch die Nutzung und Pflege der Selven eine einzigartige Kulturlandschaft. Bereits auf der Fahrt über die kurvenreiche Strasse hinauf nach Arosio kann man sie bewundern. Der Kastanie ist der Sentiero del Castagno gewidmet. Er ist mit einer Kastanie auf gelbem Hintergrund ausgeschildert und eigentlich ein Rundwanderweg. Unterwegs wird auf Paneelen die Kultur rund um die Kastanie erzählt, vom Baum und von der Frucht und wie man sie nutzte. Diese Wanderung folgt dem Kastanienweg von Arosio bis Breno. Es sind hübsche Dörfer mit engen Gassen. Im Winter ist es ruhig hier. Wer einkehren will, tut gut daran, sich vorab nach den Öffnungszeiten zu erkundigen. In Breno verlässt der Wanderweg den Kastanienweg und führt über die Via Tortoglio nach Miglieglia. Der Kastanienbaum ist nun eine von vielen Baumarten. Kurz vor Miglieglia quert der Weg die Hauptstrasse. Statt dieser zu folgen, führt er in ein Tobel hinunter und quert hier den Bach. Ein Anstieg zum Schluss, und schon ist die Kirche von Miglieglia, die Chiesa di Santo Stefano al Colle, in Sicht.
Grünes Centovalli, blauer Lago Maggiore Nr. 2025
Rasa — Ronco sopra Ascona, Posta • TI

Grünes Centovalli, blauer Lago Maggiore

Gemütlich tuckert die «Centovallina» das Centovalli hinauf. In Verdasio steigt man um auf die Seilbahn. Rasa ist das einzige Tessiner Dorf ohne Strassenanschluss und nur im Sommer bewohnt. Die Wanderung beginnt direkt bei der Bergstation. Vorbei an der Kirche und durch enge Gassen führt der Weg auf eine offene Fläche mit unregelmässigen Treppenstufen. Im Rücken öffnet sich das Panorama auf das Centovalli und Rasa, bevor der Wald die Wandernden für längere Zeit verschluckt. Mitten durch diesen Märchenwald geht es über felsige oder verwurzelte Abschnitte. Nach Regenfällen kann es rutschig werden. Im Wald fühlt man sich wie im ewigen Herbst: Das Laub am Boden verschwindet auch im Sommer nicht und die hohen, weiten Bäume spenden Schatten bei heissen Temperaturen. Nach dem Wald ist man oben angelangt und wird mit einer fantastischen Aussicht auf den Lago Maggiore belohnt. Eine Pause auf der Bank am Gipfel des Corona di Pinz ist ein Muss. Der Abstieg ist nicht anspruchsvoll, aber die einmalige Aussicht lenkt immer wieder ab. Bei den Abzweigungen muss man aufpassen: Viele Wege führen nach Ronco. Kurz nach Parcassone kommt man beim Grotto da Peo vorbei, wenn man dem gelben Wegweiser nach Ronco folgt. Hier kann man sich stärken, denn auf dem letzten Abschnitt geht es steil bergab. So steil es ist, so schnell geht es vorbei. Bald werden die Stufen länger, bis sich plötzlich der Blick auf die Isole di Brissago und den Kirchturm von Ronco öffnet. Wenige Minuten später ist dann die Kirche erreicht.
An sonnigen Hängen im Centovalli Nr. 2094
Palagnedra — Intragna • TI

An sonnigen Hängen im Centovalli

Ein schlecht gelöschtes Lagerfeuer verursachte 2022 oberhalb von Verdasio einen Waldbrand. Auf dieser Wanderung mitten durch das betroffene Gebiet staunt man, dass schon kurz nach dem Ereignis neues Leben entstanden ist. Von der Bahnstation Palagnedra leitet der Wanderweg hoch zur Via del Mercato, einem alten Saumweg, auf dem die Bauern früher ihre Waren nach Locarno transportierten, und folgt ihm bis Verdasio. Wo oberhalb des Dorfs früher Wald wuchs, stehen nun schwarze Baumgerippe am steilen Hang. Nach einem Jahr ist die Brandfläche nicht mehr ganz leblos. Zwischen den verbrannten Baumstrünken leuchtet erstes Grün von Farnen und Gräsern, und es zeigt sich, dass einige Bäume den Brand trotz verkohlter Rinde überlebt haben. Fast bis zur Alp Monte di Comino hoch säumen verkohlte Strünke den Wanderweg. Vor dem steilen und etwas ruppigen Abstieg lockt das einladende Restaurant Alla Capanna mit seiner schönen Aussichtsterrasse mit Seeblick zum Lago Maggiore zum Einkehren. Mit Steinen gepflästerte Serpentinen führen den Wald hinunter, und die Aufmerksamkeit verlagert sich von der Aussicht zu den Füssen. Unten im Flachen führt der Wanderweg auf einem Strässchen weiter Richtung Intragna. Schon von Weitem ist der Kirchturm dieses sehenswerten Städtchens zu sehen – er ist der höchste im ganzen Tessin.
Panoramawanderung über Locarno Nr. 2017
Cimetta — Mergoscia, Posta • TI

Panoramawanderung über Locarno

Bei der Anreise mit den Bergbahnen zur Wanderung kommt etwas Nostalgie auf. In der historischen Standseilbahn von Locarno zur Pilgerkirche Madonna del Sasso wird das Ticket noch beim Schaffner mit Bargeld bezahlt. Die zweite Etappe erfolgt mit einer modernen Gondelbahn nach Cardada. Von dort geht es mit der letzten offenen Sesselbahn der Schweiz zur Cimetta. Das ist Nostalgie pur. Der Start der Wanderung verzögert sich, da man die Aussicht auf den Lago Maggiore am liebsten für immer geniessen möchte. Das Ziel, die Cima della Trosa, scheint weit entfernt. Doch bald ist man im Rhythmus und der Blick öffnet sich nach links ins grüne Centovalli. Der Anstieg ist steil, aber abwechslungsreich, und die Höhenmeter fliegen dahin. Am Ende warten noch einige steile Passagen mit Steinblöcken. Der Rundumblick vom großen Gipfelkreuz belohnt die Wanderer für ihre Anstrengung. Der Abstieg führt in gemächlichen Schlaufen durch Farn und Gras und vorbei an Schaf- und Ziegenalpen. Einige verkaufen ihren Käse, und an den Brunnen und Flüssen kann man frisches Bergwasser abfüllen. Kurz vor Mergoscia informiert ein Schild über das Hangmoor und die Trockenrasen. Sie sind ein Relikt aus vergangenen Zeiten, als die Region hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt war und das Land terrassiert wurde. Heute pflegt der Verein Pro Mergoscia diese alte Kulturlandschaft. Das Dorf Mergoscia bezaubert mit viel Charme. Rustikale Holzhäuser mit gepflegten, bunten Gärten erfreuen Blumenliebhaber. Von der Kirche geniesst man eine schöne Aussicht auf den Stausee Lago di Vogorno und den dahinterliegenden Lago Maggiore, bevor der Bus die kurvige Strasse zurück nach Locarno fährt.