• Schroffe Felszinnen – die Zähne der Alten. Foto: Andreas Sommer

    Schroffe Felszinnen – die Zähne der Alten. Foto: Andreas Sommer.

  • Das pittoreske Tessiner Bergdorf Brè. Foto: Andreas Sommer

    Das pittoreske Tessiner Bergdorf Brè. Foto: Andreas Sommer.

  • Zunächst geht es durch Birkenhaine
und einen Wald knorpelig verwachsener Buchen. Foto: Andreas Sommer

    Zunächst geht es durch Birkenhaine und einen Wald knorpelig verwachsener Buchen. Foto: Andreas Sommer.

  • Fürstlicher Ausblick vom Monte Brè auf das Luganese und seinen See. Foto: Andreas Sommer

    Fürstlicher Ausblick vom Monte Brè auf das Luganese und seinen See. Foto: Andreas Sommer.

  • Als hätte sich hier eine Schar hünenhafter Gestalten auf den
Grenzkamm gesetzt. Foto: Andreas Sommer

    Als hätte sich hier eine Schar hünenhafter Gestalten auf den Grenzkamm gesetzt. Foto: Andreas Sommer.

  • Zauberwald an der Grenze zu Italien. Foto: Andreas Sommer

    Zauberwald an der Grenze zu Italien. Foto: Andreas Sommer.

  • Im verwunschenen Gelände zeigen sich die Launen der Wetterhexe. Foto: Andeas Sommer

    Im verwunschenen Gelände zeigen sich die Launen der Wetterhexe. Foto: Andeas Sommer.

    Cimadera — Brè • TI

    Felszinnen und Zauberwälder im Val Colla TI

    Im wilden Hinterland von Lugano trieb einst eine garstige Wetterhexe ihr Unwesen. Mit entfesselten Naturgewalten suchte sie die Bewohner der Waldhügel heim. Die verängstigten Wesen verkrochen sich, nur noch die Hasenkönigin bot dem Zauberweib Paroli. Sie berief alle Geschöpfe des Tales zu einem geheimen Rat ein und kündigte an, dass sie in die Ferne ziehen würde, um Hilfe zu holen. Ein Jahr später kehrte sie mit einem mächtigen Gefährten zurück… Aufbruch im pittoresken Tessiner Bergdorf Cimadera. Der Weg führt zunächst durch Birkenhaine und einen Wald knorpelig verwachsener Buchen, welche die Fantasie anregen. Trinkwasser auffüllen in einem der Brunnen am Wegrand lohnt sich, da es weiter oben keine Wasserstellen mehr hat. In der Capanna Pairolo des SAT kann übernachten, wer eine lange Anreise hinter sich hat. Oberhalb der Hütte erstreckt sich an der Grenze zu Italien ein bizarrer Zauberwald, der die schroffen Kalkfelstürme der Denti della Vecchia umwuchert. Als hätte sich hier eine Schar hünenhafter Gestalten auf den Grenzkamm gesetzt. In diesem verwunschenen Gelände zeigen sich die Launen der Wetterhexe manchmal überraschend. Einmal dem Bann der felszähnigen Alten entronnen, können müde Wanderer in der Alpe Bolla gemütlich einkehren. In der Umgebung stehen etliche majestätische Buchen von hohem Alter. Buchen mit lebhaften Wuchsformen sind es auch, die den Abstieg nach Brè begleiten. Dieses beschauliche Dorf ist ein beliebtes Ausflugsziel und mitunter rege besucht. Wer die Wanderung mit einem fürstlichen Ausblick auf das Luganese und seinen See krönen will, erwandert in zusätzlichen 30 Minuten den Monte Brè. Vom «sonnigsten Gipfel der Schweiz» führt eine Standseilbahn an den Stadtrand von Lugano und zurück in die Zivilisation.

    Information

    Capanna Pairolo, 091 944 11 56,
    www.capanna-pairolo.ch
    Alpe Bolla, 091 943 25 70, www.luganoturismo.ch

    Wanderung Nr. 1108

    Publiziert 2015 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Andreas Sommer

    Cimadera
    0:00
    0:00
    Capanna Pairolo SAT
    1:20
    1:20
    restaurant
    accommodation
    Denti della Vecchia
    2:05
    0:45
    Pian di Scagn
    2:45
    0:40
    Alpe Bolla
    2:55
    0:10
    restaurant
    accommodation
    Brè
    4:25
    1:30

    Wandervorschläge

    Einfache Gratroute über dem Val Colla Nr. 2078
    Bogno, Paese — Roveredo TI, Paese • TI

    Einfache Gratroute über dem Val Colla

    Hoch oben sein und die Welt zu Füssen haben. Der Kamm rund um das Tessiner Val Colla ist prädestiniert für eine anspruchsvolle Eintagestour. Wer sich mehr Zeit nehmen will, übernachtet in einer von mehreren Hütten unterwegs. Von Bogno, dem hintersten Dorf im Val Colla, folgt man von der Bushaltestelle «Cappella di Bogno» ein Stück der Hauptstrasse bergab und biegt dann links in den Wanderweg Richtung Passo di San Lucio bergwärts. Der grösste Teil führt steil hinauf durch dichten Wald, der bei Hitze angenehme Kühle spendet. Zuletzt geht es über die Weiden der Alpe Cottino zum Passo di San Lucio mit seinen zwei Hütten. Dort folgt man nordwestlich dem breiten Wiesenkamm hinauf. Man passiert das geschlossene Rifugio Gazzirola und nach einem Steilstück das Gipfelkreuz des Vorgipfels. Relativ flach geht es dann weiter zum Hauptgipfel des Gazzirola. Der Blick nach Nordosten auf lombardischer Seite verrät, dass man dem Kamm endlos folgen könnte. Der benachbarte Camoghè im Norden bildet mit dem Gazzirola das Dach des Südtessins. Im Nordwesten liegt die Magadino-Ebene mit dem Lago Maggiore zu Füssen, im Süden das Luganese. Mit diesem Panorama steigt man die breite und steile Gazzirola-Grasflanke südwestlich ab zum Passo di Pozzaiolo. Dann folgt Genusswandern durch «Balkonien», es geht im leichten Auf und Ab zum Monte Bar. An dessen Südflanke etwas tiefer kann man im Rifugio Monte Bar pausieren. Ansonsten bleibt man auf der Höhe und überschreitet den Caval Drossa. Der Abstieg führt über den Grasrücken zum Kreuz des Motto della Croce, dann etwas unterhalb bei der Weggabelung bei Borís rechts und schliesslich durch Birken- und Farnwald nach Roveredo.
    Zweitägige Grenzwanderung Nr. 1559
    Bogno — Brè sopra Lugano • TI

    Zweitägige Grenzwanderung

    Die Kurven scheinen nahezu endlos, bis man endlich in Bogno, zuhinterst im Val Colla, angelangt ist. Steil windet sich ein Weg aus dem Dorf hoch, über Bergwiesen an einzelnen Ferienhäusern vorbei und schliesslich in den lichten Wald - bis man den Passo di San Lucio erreicht. Hier hat man zum ersten Mal Aussicht auf Italien. Man befindet sich von nun an während zweier Tage immer auf der Grenze, mal mit den Füssen in Italien, mal in der Schweiz. Alpenrosen, schroffe Felsen und liebliche Weiden wechseln sich ab. Hinter jeder Wegbiegung wartet eine neue, unerwartete Aussicht. Und so meistert man auch die Höhenmeter scheinbar mühelos. Am Abend geht es durch den Wald bergab, bis man bei der Capanna Pairolo angelangt. Die Hütte hat italienischen Charme, das Team ist überaus freundlich, und die Hausspezialität ist Polenta. Von der Hütte aus geht es am nächsten Morgen zu den Denti della Vecchia, den Kalkzähnen, die auch beliebt bei Kletterern sind. Steil ragen sie in die Höhe und geben zusammen mit dem Luganersee im Hintergrund ein pittoreskes Fotosujet ab. Danach geht es runter auf die Alpe Bolla - die Hütte befindet sich allerdings etwas weiter unten als der vorgeschlagene Weg. Jetzt folgt der steile Aufstieg auf den Monte Boglia. Hier kann man zum letzten Mal die Rundumsicht geniessen und einen allerletzten sehnsüchtigen Blick auf Italien werfen, bevor es bergab und Richtung Schweiz geht. Der Abstieg erfolgt sanft und knieschonend durch den Wald. Nur der letzte, steile Teil hat es in sich. In Brè sopra Lugano, einem überaus hübschen Dorf, lohnt sich ein kleiner Rundgang.
    San Lucio bis Monte Bar Nr. 1589
    Bogno — Corticiasca • TI

    San Lucio bis Monte Bar

    Neben dem ehemaligen Grenzgebäude in Bogno zweigt der Weg von der Strasse ab. Er steigt über das Val Giumela zur Alpe di Cottino hoch. Man quert dabei schattige Wälder. Unterwegs erklären Tafeln die Geschichte des Tals. Nach verheerenden Katastrophen infolge Übernutzung des Bodens wurde es ab den 1880er-Jahren wieder aufgeforstet. Heute gibt es im Val Colla viermal mehr Wald als vor 150 Jahren, und die Alpen unterhalb des Gazzirola drohen zu verwalden. Um die Alpe di Cottino vor Verbuschung zu bewahren, wird sie mit einer 360 Kühe starken Herde beweidet. Es folgt der letzte, kurze Anstieg zur Capanna San Lucio. Einen Katzensprung davon entfernt liegen der Passo di San Lucio und das gleichnamige italienische Rifugio sowie die mittelalterliche Kirche San Lucio. Die Sicht reicht weit: vom italienischen Val Cavargna zum Comersee, über das Val Colla zum Luganersee und bis zum Monte Rosa. Hinter dem Rifugio San Lucio zweigt der Weg zur Alpe Pietrarossa und in Richtung Monte Bar ab. Er windet sich auf fast immer gleicher Höhe durch das Gelände. Auf der Alpe Pietrarossa gibt es Kühe, Ziegen und Schafe, und es wird Käse hergestellt. Auch auf dem folgenden Wegstück zur Forsthütte Piandanazzo hält man die Höhe und erreicht schliesslich auf der Forststrasse die Capanna Monte Bar mit ihrem tollen Panorama. Das letzte Stück Weg führt via die Alpe Musgatina über Weiden und später auch durch Wald nach Corticiasca und zur Busstation.
    Zu den Winterblüten im Tessin Nr. 1262
    Brè • TI

    Zu den Winterblüten im Tessin

    Im Winter ist die Ortschaft Brè eine wahre Sonnenterrasse. Auf der vom Nordföhn abgewandten Seite, im Schutze des Monte Boglia, kann Wandern hier zu einer schweisstreibenden Angelegenheit werden. Von der Busstation «Brè Paese» durchquert der Weg das Dorf bis zum Parkplatz. Dort beginnt die Überschreitung des mit seinem Kragen so typischen Monte Boglia, der genau auf der Grenze der Schweiz zu Italien liegt. Er ist ein gut gelegener Aussichtsberg mit beeindruckendem Ausblick auf das Sottoceneri und die Poebene. Wenn jedoch auf der Sonnseite bereits grosse Schneeflächen auszumachen sind, empfiehlt es sich, den Berg in westlicher Richtung, entlang der Höhenkurve zu umschreiten. Ansonsten führt der gepflegte, deutlich markierte Wanderweg erst auf der Südseite durch den kargen Buchenwald. Hier gibt es uralte, riesige Einzelbäume zu bewundern. Was die dicken Baumstämme wohl zu erzählen hätten? Die letzten Meter auf dem Grat können von starkem Wind geprägt sein. Ein Verbleib auf dem freistehenden Gipfel kann ungemütlich werden. Der Zickzackabstieg in Richtung Alpe Bolla ist kurz und heftig. Hier, auf der Schattseite, können Schneereste das Durchkommen erschweren. Lebhaft kann man sich vorstellen, wie im dämmrigen Licht einst die Schmuggler mit ihrer Ware unterwegs waren. Heute sind die Zöllner der Alpe Bolla längst abgezogen. Die Entschädigung für den steilen Abstieg folgt jedoch bei Pian di Scagn, wo die Sonne die Südhänge aufwärmt und im Februar kräftige Christrosenstauden blühen. Die Aussicht auf das Monte-Rosa-Massiv ist eine Augenweide. Via Berghaus Alpe Bolla, das im Winter geschlossen ist, gehts durch den Buchenwald der Höhenkurve entlang wieder zurück in Richtung Brè, aus dem Schatten, der Sonne entgegen.

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    Tessin Tessin Bergwanderung Sommer hoch

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