Dotzigen
— Aarberg
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Auf der Alten Aare zwischen Aarberg und Lyss geschah 1687 ein tragisches Unglück: Zwei aneinandergebundene Schiffe, mit 137 Flüchtlingen hoffnungslos überladen, versanken in den Fluten des Flusses. 111 Flüchtlinge verloren dabei ihr Leben. Es waren französische Hugenotten, die wegen Glaubenskriegen ihr Land verlassen mussten und auf Aufnahme in der Schweiz hofften. Beim Sportzentrum Grien in Lyss erinnert heute noch ein kleines Denkmal an die Tragödie. Die Künstler Gianni Vasari und Umberto Ocaña haben es zusammen mit Asylsuchenden zur Eröffnung des Hugenottenwegs Aarberg – Lyss geschaffen.
Diese Wanderung verläuft auf der ganzen Strecke mehr oder weniger der Alten Aare entlang. Ab und zu gibt es Wegvarianten. Oft folgen sie ebenso dem Fluss – mit einer Karte in der Hand kann man sich also kaum verlaufen. Den Reiz dieser Flusstour macht der Wechsel von der fast unberührten Natur und den Auswirkungen der Zivilisation aus. So folgen auf Naturschutzgebiete breite Autostrassen, die Kartbahn Lyss oder auch der Tierpark Erlebniswelt Seeteufel mit dem benachbarten Tropenpflanzenrestaurant Florida. Schliesslich überwiegen aber die Naturschutzgebiete, und sie sind es wert, besucht zu werden. Mächtige Föhren, Schilftümpel mit Fröschen, lauschige Flussarme, aus denen imposante Altholzstämme ragen, vom Biber angeknabberte Bäume und manch ein behaglicher Ort zum Rasten: Eindrücklich, dass so viel Natur in der Agglomeration möglich ist. Und wer Glück hat, hört am Anfang der Wanderung noch Nachtigallen oder den seltenen Kuckuck.