• Man kann sich bildhaft vorstellen, wie hier einst Mönche und Salzhändler die Landschaft durchschritten. Bild: Neuchâtel-Tourismus

    Man kann sich bildhaft vorstellen, wie hier einst Mönche und Salzhändler die Landschaft durchschritten. Bild: Neuchâtel-Tourismus.

  • Ob die «grüne Fee» einem schon hier begegnet? Bild: Neuchâtel-Tourismus

    Ob die «grüne Fee» einem schon hier begegnet? Bild: Neuchâtel-Tourismus.

    La Brévine — Môtiers • NE

    Auf dem Schmugglerpfad ins Val de Travers

    Der Weg war schon im Mittelalter bekannt. Von der Abtei Môtiers führte er ins benachbarte französische Montbenoît. Mönche nutzten ihn, aber auch Salzhändler und gar Schmuggler waren auf der Verbindung zwischen den zwei Abteien unterwegs. Während der Reformation erlangte La Vy aux Moines, wie der Weg genannt wird, eine neue Bedeutung. Die verfolgten Mönche nutzten ihn zur Flucht. Heute ist er ein beliebter Wanderweg. Er führt durch einen wildromantischen Märchenwald, der einem die vergangenen Zeiten durchaus lebendig erscheinen lassen, und an dessen Endpunkt gar eine grüne Fee wartet. Die technisch leichte, rund vierstündige Wanderung startet in La Brévine. Der in einem Hochtal gelegene Ort ist auch als « Sibirien der Schweiz» bekannt. Im Winter können die Temperaturen bis auf -30 Grad Celsius fallen. Im Sommer lockt der dortige See, der Lac des Taillères, zum Baden. Vom Südufer des Sees aus wandert man bergauf in Richtung Les Cottards Dessus. Der idyllische Wald ist hier üppig grün und mit Moosen und Farnen bewachsen. Auf dem Gipfelpunkt La Citadelle eröffnet sich eine Aussicht in die Alpen und auf den Jura. Geschichte und Märchenhaftes erwartet einen auf der anderen Talseite. Der Weg führt an der Tilleul des Catholiques vorbei, einer fünfhundert Jahre alten Linde, in deren hohlen Stamm sich eine Statue der Jungfrau Maria, ein Honigtopf und eine Kerze verstecken. In Môtiers dann erwartet Interessierte die grüne Fee. Ist der Ort doch die Heimat des Absinths. Eine Dauerausstellung in der historischen Absinth-Trocknerei bei Boveresse enthüllt alle Geheimnisse des legendären Getränks. Alle anderen mögen die erwanderten 15 Kilometer mit einem Gläschen Absinth oder einem erfrischenden Wasser im hübschen Môtiers feiern.

    Information

    Erreichbar ist La Brévine mit dem Postauto ab Neuenburg. Ab Môtiers fährt ein Zug zurück.
    Die Absinth-Trocknerei in Boveresse ist von Mai bis Oktober am ersten Sonntag des Monats von 14 bis 17 Uhr geöffnet oder nach Vereinbarung: www.mrvt.ch

    Wanderung Nr. 1773

    Publiziert 2020 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Claudia Peter

    La Brévine
    0:00
    0:00
    Lac des Taillères
    0:50
    0:50
    La Citadelles
    2:40
    1:50
    Boveresse
    3:50
    1:10
    Môtiers
    4:10
    0:20

    Wandervorschläge

    Natur und Kulturgut Nr. 0793
    Couvet • NE

    Natur und Kulturgut

    Die Rundwanderung von Couvet aus bietet viele kulturhistorische, literarische, landschaftliche und geologische Eindrücke. Bereits im Dorf passiert man drei Kulturgüter von regionaler Bedeutung: die Kirche, das Hotel de l'Aigle und das stattliche Haus «Ecu de France». Danach folgt mit dem «Corridor aux loups» ein Leckerbissen aus geologischer Sicht. Dieses attraktive Wegstück wurde nicht, wie man vermuten könnte, in den Fels gesprengt, sondern vor langer Zeit durch die Natur in den Fels geschliffen. Bei Regen oder Nebel ist hier Vorsicht geboten, kann der Untergrund doch glitschig werden. Dasselbe gilt für das Wegstück weiter oben, zwischen Bas des Roches und La Roche, wo Treppenstufen in den Fels geschlagen sind. Beide Passagen sind aber mit Eisenketten bzw. Geländern gesichert. Die Route führt weiter nach Monlési, vorbei an der hohlen Linde (Le Tilleul des catholiques), die ein Marienbild beherbergt, und hinunter nach Boveresse und Môtiers. Hier sind weitere Kulturgüter zu entdecken: etwa der Gutshof Monlési¹, in dem schon Rousseau zu Gast war, oder die Absinth‑Trocknerei¹ und das «Maison des chats»¹ in Boveresse. Môtiers wartet mit weiteren Perlen auf: in der Nähe des Bahnhofs steht die Kirche¹, gleich daneben das einstige Priorat St‑Pierre¹, in dem die Firma Mauler seit 1859 Schaumweine produziert. An der Stirnseite der breiten Grande‑Rue steht das Hôtel des Six‑Communes¹, weiter vorne links das Château d’Ivernois¹ und schräg gegenüber ein Doppelhaus mit dem Musée des Mascarons und dem Rousseau‑Museum. Hier hatte der Schriftsteller von 1762 bis 1765 gewohnt. Zurück nach Couvet geht es per Zug oder in 45 Minuten zu Fuss der Areuse entlang.
    La Vy aux Moines Nr. 0696
    La Brévine — Môtiers (NE) • NE

    La Vy aux Moines

    Die «Vy aux Moines» wurde 2007 als grenzüberschreitender Themenweg eingeweiht. Über eine Strecke von insgesamt 33 Kilometer verbindet sie das Prieuré St‑Pierre in Môtiers mit der Abtei Montbenoît in Frankreich. La Brévine bietet sich als Etappenort an und ist Ausgangsort für die Tageswanderung zurück ins Val‑de‑Travers. Vom Dorfplatz in La Bévine führt der Weg zunächst ein paar Schritte der Hauptstrasse von Môtiers entlang zurück, biegt rechts ab zu einer Weide und führt über eine bewaldetet Anhöhe hinab zum Lac de Taillères. Weiter geht es zum Hof Les Cotards, dann durch Wald und Weiden nach Les Bans und Petite Charbonnière. Einen fünfzehnminütigen Abstecher entfernt liegt die «Glacière de Monlési», eine Eishöhle. Das Eis wurde früher in die Pariser Brasserien geliefert. Die Route führt von der Petite Charbonnière hoch zum Aussichtspunkt La Citadelle, wo noch die Grundmauern eines befestigten Hofes zu erkennen sind. Durch den Wald abwärts verläuft die «Vy aux Moines» bei Monlési unterhalb des Wohnhauses, in dem Jean‑Jacques Rousseau von 1762 – 1765 logierte. Nach der Publikation seines Bildungsromans «Émile» und der staatsheoretischen Schrift «Contrat Social» war in Paris ein Haftbefehl gegen ihn erlassen worden. Am markanten «Tilleul des catholiques» vorbei führt der Weg nach Boveresse. Das «Séchoir à Absinthe» zeugt dort von der Tradition der Wermuth‑Produktion im Tal. Über die Ebene quert der Weg nach Môtiers.
    Im eisigen Les Verrières Nr. 0309
    La Brévine — Les Verrières • NE

    Im eisigen Les Verrières

    Achtung, dies ist keine Wanderung für Anfänger oder für «Grförli». Wer sich zur kalten Jahreszeit in die kälteste bewohnte Region unseres Landes wagt, muss sich richtig ausgerüstet mehrere Stunden lang in dünn besiedelter Naturlandschaft zu bewegen wissen. Die Route im Neuenburger Jura von La Brévine über Les Bayards nach Les Verrières ist zwar markiert, verlangt aber volle Aufmerksamkeit wegen des Verlaufs in bewaldetem, coupiertem Gelände (Karte unerlässlich, Kompass empfohlen) und wegen klimatisch bedingter Gefahren (Eisglätte). Sollten sich Probleme abzeichnen, lieber umkehren als ein Risiko auf sich nehmen. Zwar sinken im geschlossenen, abflusslosen Hochtal von La Brévine die Temperaturen bereits ab Ende November meist tief unter den Gefrierpunkt, doch lässt der Schnee oft bis zum Jahreswechsel auf sich warten. Zu Beginn des Winters lässt sich die Route bei aperem Boden daher mit Wanderschuhen begehen. Wenn dann aber eine weisse Decke der Landschaft einen wahrhaft sibirischen Anstrich verleiht, schnalle man sich Schneeschuhe an die Füsse. Die Richtung der Tour - allgemein gegen Südwesten - wurde mit Absicht so gewählt, dass die wärmenden Sonnenstrahlern von vorne und die bissigen Bisenstösse von hinten kommen. Während der erste und der dritte Abschnitt der Wanderung teilweise offenes Gelände durchqueren, verläuft die mittlere Etappe vorwiegend durch Nadelwald, wo man Schutz vor dem kalten Nordostwind - und im Schatten die extremsten Tieftemperaturen findet (Thermometer mitnehmen, damit man nach der Rückkehr renommieren kann).
    Das Trinkwasser von La Chaux-de-Fonds Nr. ST-31
    Noiraigue, gare — Boudry

    Das Trinkwasser von La Chaux-de-Fonds

    Hydrologischer Ausflug in die Schluchten der Gorges de l'Areuse. Den Wasserhahn in der auf 1'000 m ü.M. liegenden Stadt La Chaux-de-Fonds aufzudrehen ist eine einfache und unachtsame Geste. Dennoch brauchte es eine grosse Dosis von gutem Willen und Scharfsinn dies zu realisieren!

    Ein Angebot von Neuchâtel Rando

    Zeitplan

    Ausgangspunkt

    Station SBB Noiraigue, auf der Bahnlinie Neuenburg - Fleurier

    Vormittag

    Ab der Station Noiraigue gibt's vorab ein kurzer Abstecher in den Nordteil des Ortes, zur Quelle des Baches Noiraigue. Anschliessend ziehen wir weiter auf dem Wanderweg, der Bahnlinie entlang, in Richtung der Schluchten der Gorges de l'Areuse. Der Weg führt vorbei am Elektrizitätswerk von Le Furcil und weiter zum Werk Plan de l'Eau, vor welchem wir die Wasserzuleitung zum Betrieb der Generatoren des Werkes von Les Moyats finden. Entlang der Wasserleitung entdecken wir die nahe gelegene Quelle Bossy und diejenige von Barrage. Weiter führt der Pfad zur prächtigen Steinbrücke von Saut de Brot und zum Wasserwerk Les Moyats. Auf vorgängige Anfrage können die Einrichtungen des Werkes besichtigt werden.

    Mittagessen

    Verpflegung aus dem Rucksack. Über die vor dem Werk über den Bach führende Brücke erreicht man den Rastplatz am gegenüberliegenden Ufer. Während der Hochsaison besteht die Möglichkeit sich im Restaurant bei Champ-du-Moulin zu verköstigen.

    Nachmittag

    Wanderung bis zur SBB-Station Champ-du-Moulin.

    Ziel

    Station CFF Champ-du-Moulin

    Variante

    Ab Champ-du-Moulin, Wanderung durch die eindrückliche, vom Wasser tief in die Felsen eingeschliffene Schlucht bei Le Pont de Vert. Der Weg führt an den Elektrizitätswerken Combe-Garot und Les Chanet vorbei mit anschliesendem Anstieg zum Bahnhof SBB Boudry.

    Links

    Unterrichtsmaterialien

    http://www.isska.ch/fr/prestations/developpement/

    Website

    Neuchâtel Rando

    Passende Produkte aus unserem Shop

    241T Val de Travers

    CHF 22.50

    Tags

    Neuenburg Jura Wanderung Sommer mittel T1

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