• Der Isorno fliesst bei Bagni di Craveggia in die Schweiz. Bilder: Peter Kleiner

    Der Isorno fliesst bei Bagni di Craveggia in die Schweiz. Bilder: Peter Kleiner .

  • Wilde Natur und Einsamkeit: Auf dem Gipfel des Pilone sieht man auf die Täler des Tessins.

    Wilde Natur und Einsamkeit: Auf dem Gipfel des Pilone sieht man auf die Täler des Tessins..

    Spruga — Comologno • TI

    Auf den Gipfel des Pilone

    Meist entspringen Flüsse in der Schweiz und fliessen in die umliegenden Länder. Auf dem Grenzberg Pilone erlebt man aus der Vogelperspektive, wie der Fluss Isorno dieser Logik widerspricht. Auf dem Gipfel liegt einem das Quellgebiet des Isorno zu Füssen - auf italienischem Boden. Ausgangspunkt für die Bergtour ist Spruga. Der gestufte Weg steigt steil durch Weiden und Häuser hinauf zur Siedlung Pian Secco. Von dort zieht sich der breite Weg durch lichten Lärchenwald bis zur Alpe Pesced und dann durch die Flanke des Munzelüm auf den Passo del Bùsan. Ein gutes Weglein führt auf dem Grat zum Pilone. Hier befindet sich die Landesgrenze. Ein 1806 geschlossenes Abkommen zwischen Italien, dem Tessin und der Eidgenossenschaft hat den oberen Talabschnitt Italien zugeschlagen, die Dörfer hingegen sind bei der Schweiz geblieben. Auf dem Gipfel überblickt man gegen Süden eine nun fast menschenleere, von Bergen eingerahmte wilde Landschaft. Die meisten Alpen sind mittlerweile verfallen, der Wald hat die Weideflächen teilweise zurückerobert. Auch talabwärts gibt es Wälder so weit das Auge reicht, darin eingebettet sind die malerischen Dörfer auf der linken Talseite. Nun geht es zum Passo del Bùsan zurück und steil hinunter zu einem der schönsten Tessiner Bergseen, dem Laghetto dei Saléi. Dann wandert man über die Alpe Saléi hinunter nach Comologno. Dort stehen neben rustikalen Häusern auch stattliche Palazzi. Sie wurden von Auswanderern gebaut, die ausserhalb ihres engen Tales zu Reichtum gekommen waren.

    Information

    Erreichbar sind Spruga und Comologno mit dem Postauto ab Locarno. Wer die Wanderung abkürzen will, nimmt die Seilbahn von Alpe Saléi ins Valle di Vergeletto.

    Bar Onsernonese in Spruga, 091 797 17 83
    Palazzo Gamboni in Comologno, 091 780 60 09, www.palazzogamboni.ch
    Osteria Al Palzign in Comologno, 091 797 20 68
    Capanna Alpe Salèi, 091 797 20 32, www.alpesalei.ch

    Wanderung Nr. 1449

    Publiziert 2018 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Peter Kleiner

    Spruga
    0:00
    0:00
    Pian Secco
    0:50
    0:50
    Alpe Pesced
    1:45
    0:55
    Passo del Bùsan
    2:25
    0:40
    Pilone
    3:00
    0:35
    Passo del Busan
    3:25
    0:25
    Laghetto dei Saléi
    3:35
    0:10
    Capanna Alpe Saléi
    3:55
    0:20
    cable_car
    restaurant
    accommodation
    Ligünc
    4:45
    0:50
    Comologno
    5:15
    0:30

    Wandervorschläge

    An sonnigen Hängen im Centovalli Nr. 2094
    Palagnedra — Intragna • TI

    An sonnigen Hängen im Centovalli

    Ein schlecht gelöschtes Lagerfeuer verursachte 2022 oberhalb von Verdasio einen Waldbrand. Auf dieser Wanderung mitten durch das betroffene Gebiet staunt man, dass schon kurz nach dem Ereignis neues Leben entstanden ist. Von der Bahnstation Palagnedra leitet der Wanderweg hoch zur Via del Mercato, einem alten Saumweg, auf dem die Bauern früher ihre Waren nach Locarno transportierten, und folgt ihm bis Verdasio. Wo oberhalb des Dorfs früher Wald wuchs, stehen nun schwarze Baumgerippe am steilen Hang. Nach einem Jahr ist die Brandfläche nicht mehr ganz leblos. Zwischen den verbrannten Baumstrünken leuchtet erstes Grün von Farnen und Gräsern, und es zeigt sich, dass einige Bäume den Brand trotz verkohlter Rinde überlebt haben. Fast bis zur Alp Monte di Comino hoch säumen verkohlte Strünke den Wanderweg. Vor dem steilen und etwas ruppigen Abstieg lockt das einladende Restaurant Alla Capanna mit seiner schönen Aussichtsterrasse mit Seeblick zum Lago Maggiore zum Einkehren. Mit Steinen gepflästerte Serpentinen führen den Wald hinunter, und die Aufmerksamkeit verlagert sich von der Aussicht zu den Füssen. Unten im Flachen führt der Wanderweg auf einem Strässchen weiter Richtung Intragna. Schon von Weitem ist der Kirchturm dieses sehenswerten Städtchens zu sehen – er ist der höchste im ganzen Tessin.
    Karstwanderung auf die Schratteflue Nr. 2070
    Sörenberg, Hirsegg • LU

    Karstwanderung auf die Schratteflue

    Die Schratteflue ist der Höhepunkt des Entlebucher Wanderprogramms: Der mächtige Kalkriegel leuchtet aus der Ferne wie ein riesiges Schneefeld. Erst aus der Nähe offenbart er seine vielfältigen Besonderheiten: messerscharfe Kanten, erodierte Wasserrinnen, dunkle Höhlen und kreisrunde Schlote, versteckte Vegetation und sonderbare Karrenspuren. Der Teufel höchstpersönlich soll hier einst die blühenden Alpwiesen von den Felsen gerissen haben. Dieser eindrückliche Berg lässt sich gut auf einer Wanderung ab der Postautostation Sörenberg, Hirsegg erkunden. Zunächst geht es durch Wald und Weiden bis zur Alp Bodehütte, wo eine Bauernfamilie mit ihren Tieren den Sommer verbringt. Danach wird es steil und garstig, bis sich der Weg über die schroffen Kalkfelsen hinauf zum Heideloch schlängelt. Hier finden Schafe zwischen den Steinen noch ein bisschen Gras und in den Vertiefungen auch Wasser. Nach weiteren knapp 200 Höhenmetern erreicht man den Hängst, den mit 2092 Metern höchsten Gipfel der Bergkette. Bisher war die Sicht stets eingeschränkt. Nun weitet sich der Blick aber zu einem 360-Grad-Pa-norama und neben den Alpen sieht man auch in Richtung Emmental und in der Ferne lässt sich gar der Jura erahnen. Ein Stück geht es nun der Krete entlang, bis der Abstieg folgt. Erneut über bizarre Felsformationen führt der Weg hinunter zur Alp Schlund. Hier freuen sich die Augen der Wandernden und die Mägen der Kühe über viel Grün und statt hartem, trockenen Stein hat man plötzlich weichen, feuchten Moorboden unter den Füssen. Über die Stächelegg, einen sanften Hügelrücken, erreicht man nach einer knappen Stunde den Ausgangspunkt der Wanderung.
    Von Loco auf den Salmone Nr. 0801
    Loco, Paese — Auressio • TI

    Von Loco auf den Salmone

    Der Salmone (1560 m) bietet sich für einen «Augenschein» im Gebiet des geplanten Nationalparkes Locarnese förmlich an – er bietet eine tolle Rundsicht und einen der besten Ausblicke über das Maggiadelta zwischen Locarno und Ascona. Der erste Abschnitt vom Ausgangspunkt in Loco bis zum Passo della Garina verläuft streckenweise auf einem schönen, gepflästerten Weg und führt an zwei Kirchen vorbei. Gleich zu Beginn in Loco befindet sich die Kirche San Remigio. Sie wird bereits 1228 zum ersten Mal erwähnt, ist aber wahrscheinlich sogar noch älter. Nach etwa einer halben Stunde erreicht man das Oratorio del Sassello, eine barocke Kapelle, die mitten im Wald steht. Ihr zweijochiges Schiff wurde gegen Ende des 17. Jahrhunderts erbaut. Über die Alp Ighelon führt der Weg auf den Passo della Garina am oberen Ende einer ausgedehnten Lichtung, über die zahlreiche Alphütten und ‑häuser verstreut liegen. Vom Pass führt der Weg durch Wald und einige kleine Geröllfelder auf den Gipfelrücken des Salmone. Das Gipfelkreuz liegt ganz am östlichen Ende des Rückens. Beim Aufstieg auf den Salmone wie auch beim Abstieg nach Auressio ist stets gut auf die rot‑weissen Markierungen an Bäumen und auf Steinen zu achten, da im Herbst eine dicke Laubschicht den Weg verdeckt. Für den Abstieg nach Auressio wandert man vom Gipfelkreuz etwa 300 Meter zurück auf dem Wanderweg und zweigt dann links, südlich, ab (Wegweiser Richtung Vii und Verscio). Von der grossen Alpweide unterhalb des Gipfelrückens bieten sich besonders schöne Weitblicke über die wilde Bergwelt des Valle Onsernone und des Centovalli.
    Gridone Nr. 0658
    Cortaccio — Mergugno • TI

    Gridone

    Der Gridone zwischen Centovalli und Lago Maggiore ist ein Aussichtsberg der Superlative. Seine Kuppe sieht man schon auf der Anreise zwischen Bellinzona und Locarno und am einfachsten sind die Wanderungen auf der Ostseite des Berges. Hier kann man rund 800 Höhenmeter Auf‑ oder Abstieg einsparen und ab Cortaccio oder Mergugno starten. Sehr abwechslungsreich ist die Kombination beider Routen mit Übernachtung im Rifugio Al Legn. Der Aufstieg zur einmaligen Panoramahütte dauert rund zwei Stunden, wobei der Anmarsch über Cortaccio schöne Tiefblicke Richtung Italien und Canobbio bietet, während die Route ab Mergugno durch den sagenhaften «Bosco sacro» mit seinem grossen Bestand an alpinem Goldregen führt. Wer mag, kann auf der Sonnenterrasse der Hütte ausgiebig rasten, bevor der Weiterweg durch Alpenrosen zum Gridone beginnt (1 h 10). Nach der Bocchetta di Valle trennen sich die Wege; kürzer und anspruchsvoller über felsdurchsetzte Bänder durch die Nordostflanke oder einfacher über eine Rippe hinauf zu Punkt 2138 und von dort den Ziegenpfaden am Grat folgend zum Gipfelkreuz des Gridone (2188 m). Das grandiose Panorama auf die Monte‑Rosa‑Gruppe und den ganzen Alpenbogen verschlägt jedem den Atem - oder war es eventuell das letzte anspruchsvollere Wegstück über felsige Schrofen zum Gipfel (T3)?

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    275T Valle Antigorio

    CHF 22.50

    Tags

    Tessin Tessin Bergwanderung Sommer Gipfelwanderung Gratwanderung Bergwanderung Höhen- und Panoramawanderung hoch T2

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