• Spielerischer Abstieg durch den «Urwald». Bilder: Mia Hofmann

    Spielerischer Abstieg durch den «Urwald». Bilder: Mia Hofmann.

  • Aussicht vor den 152 Stufen auf die Albis-Hochwacht.

    Aussicht vor den 152 Stufen auf die Albis-Hochwacht..

    Albispasshöhe — Sihlwald • ZH

    Vom Albispass ins Sihltal

    «Geschafft! 152 Stufen und eine tolle Sicht auf das Nebelmeer!» Der Eintrag im Gipfelbuch auf dem Aussichtsturm Albis-Hochwacht ist nur eine von vielen lobenden Stimmen. Die Plattform des Turms ragt aus den Baumwipfeln, über Wendeltreppen aus Holz erreichen wir den perfekten 360°-Rundumblick: Zürich, Zürichsee, Tödi, Rigi, Zugersee, Pilatus, Uetliberg und wieder Zürich. Die Wanderung beginnt auf der Albispasshöhe. Schon bald passieren wir ein Schild des Wildnisparks Zürich, dahinter beginnt der Naturwald: Mit Moos bewachsene Äste formen sich zu Wasserfällen, Wurzelstöcke ragen senkrecht aus der Erde, Vögel zwitschern. Spannend am Kretenweg: Der Wald ist auf der Südwestseite normal bewirtschaftet, auf der Nordostseite unberührt. Nachdem der Sihlwald Jahrhunderte lang intensiv genutzt wurde und als «Heizung» der Stadt Zürich diente, wurde die Waldpflege im Jahr 2000 komplett eingestellt. Nach einer halben Stunde erreichen wir den Aussichtsturm, nach weiteren 50 Minuten das Restaurant Albishorn. Nach den hausgemachten Eierspätzli aus der Region und einem Eichhörnli-Kafi – einem Cappuccino mit Haselnussaroma, 2 cl Gravensteiner und Zimtpulver – machen wir uns an den Abstieg. Auf weichem Waldboden gehts sanft abwärts. Tote Bäume, überwachsen mit Efeu, feuchtes Unterholz, überall Moos. Wir nähern uns einem kleinen Bach – sechs Frösche springen in Deckung. Wir beobachten fasziniert, wie die reglosen Tiere neben Blättern nahezu unsichtbar sind. Nach rund 40 Minuten erreichen wir die Sihl, den Bahnhof Sihlwald und etwas weiter vorne das Besucherzentrum. Hier gibts einen riesigen Spielplatz – und noch mehr Tiere: Otter, Fische und Insekten.

    Information

    Erreichbar ist «Langnau a.A., Albispasshöhe» mit dem Postauto über Thalwil oder Baar. Von Sihlwald gelangt man mit dem Zug nach Zürich oder Baar.

    Wildnispark Zürich Sihlwald, Besucherzentrum, 044 722 55 22, www.wildnispark.ch
    Restaurant Albishorn, 044 764 01 67, www.albishorn.com
    Restaurant Sihlwald, 044 713 31 83, www.restaurant-langenberg.ch

    Wanderung Nr. 1378

    Publiziert 2017 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Mia Hofmann

    Albispasshöhe
    0:00
    0:00
    Hochwacht
    0:25
    0:25
    fireplace
    Bürglen
    1:05
    0:40
    Albishorn
    1:20
    0:15
    restaurant
    Tannboden
    2:05
    0:45
    Sihlwald
    2:25
    0:20

    Wandervorschläge

    Zum tauchenden Singvogel an die Sihl Nr. 2236
    Sihlbrugg, Dorf — Langnau-Gattikon • ZH

    Zum tauchenden Singvogel an die Sihl

    Sie kann tauchen, bevor sie fliegen lernt, holt sich ihre Nahrung – Insektenlarven, kleine Krebse und auch mal einen Fisch – aus dem Fluss, brütet an dunklen Orten über dem fliessenden Wasser und huscht bei Flucht unter die Wasseroberfläche. Die Wasseramsel ist ganz und gar mit dem Wasser verbunden und ist der einzige Singvogel in der Schweiz, der fliegen und tauchen kann. Die Wanderung der Sihl entlang, von Sihlbrugg zum Bahnhof Langnau-Gattikon, ist bestens geeignet, um die Wasseramsel zu beobachten. Der schön angelegte Weg verläuft oft nahe oder direkt am Ufer. Wenig idyllisch ist einzig der Ausgangspunkt der Tour in Sihlbrugg Dorf. Strassen, Industriebauten und Autolärm dominieren. Zwanzig Wanderminuten muss man durchhalten, dann übernehmen der Wald, die vielen blumenübersäten Magerwiesen und die Sihl mit ihrer wildromantischen Flusslandschaft. Gewiss – die Strasse durchs Sihltal und die Hochspannungsleitung sind da. Stören tun beide aber nicht: zu laut rauscht der Fluss, zu viel gibt es zu entdecken. Die vielen Seitenbäche etwa, die munter plätschernd der Sihl entgegeneilen. Oder der Bärlauch, der im lichten Wald üppig wächst und mit weissen Blüten die Hänge überzieht. Nach drei Viertel der Tour trifft man auf einen kleinen Campingplatz, der gerne auch Wanderer zu einem Zvieri empfängt. Viel über die Natur um die Sihl zu erfahren gibt es im wenig später auftauchenden Besucherzentrum des Wildnisparks Zürich, einem Naturerlebnispark von nationaler Bedeutung. Die riesigen Laubwälder im Sihlwald werden seit Jahren nicht mehr bewirtschaftet, was eine einmalige Waldlandschaft geschaffen hat. Natürlich fehlen auch Infotafeln zur Wasseramsel und Beobachtungspunkte nicht. Wer den flinken Vogel bis hier noch nicht erspäht hat: jetzt ist dazu die letzte Gelegenheit. Bis zum Bahnhof Langnau-Gattikon grüsst der Fluss aus der Ferne, dafür erfreuen im Frühjahr blühende Weissdornsträucher das Wanderherz.
    Megalithen im Zürcher Säuliamt Nr. 1220
    Affoltern am Albis — Mettmenstetten • ZH

    Megalithen im Zürcher Säuliamt

    Zwischen 4500 bis 1000 vor Christus lebten in Europa Völker, deren Steinbauten bis heute sichtbar sind. Die Zeugen dieser Megalithen-Kultur geben Rätsel auf: Wozu dienten die Steinreihen, Hinkel-, Wackel- und Lochsteine, die sie errichteten? Wanderer dürfen mitfantasieren, wenn sie sich im Säuliamt auf deren Spurensuche begeben. Den meisten der Steine werden kultisch-religiöse Funktionen nachgesagt. Es lockt also eine mystische Frühlingswanderung, bei der Nebelschwaden passende Begleiter sind. Die erste Steinreihe steht in Grüthau (Koordinaten 677’550/235’170) neben dem Waldweg und besteht aus L-förmig aneinandergereihten Sandsteinen. Was auf den ersten Blick nach einem alten Weidezaun aussieht, wurde vermutlich für kultische Zwecke errichtet. Ebenso der Lochstein beim Weiler Grüt (677’400/234’980); sein Loch zeigt bei Tages- und Nachtgleiche den Sonnenauf- und -untergang an. Vor der Homberger Weid liegt ein Wackelstein aus Nagelfluh (678’670/233’760), der zwischenzeitlich nicht mehr aus eigener Kraft bewegt werden kann. Wackelsteine wurden ursprünglich als Orakel oder als Stätten für Opfergaben genutzt. Auch Obelix lässt grüssen: Auf dem Homberg befindet sich ein fast zwei Meter hoher Hinkelstein (678’900/233’720). Gefunden hat ihn der Grundeigentümer knapp unter der Bodenoberfläche, und er hat ihn dann vor dem Zaun seiner Weide aufgestellt. Das «Keltenmürli», eine der eindrücklichsten Megalithen-Anlagen im Knonaueramt, liegt versteckt im Wald oberhalb von Herferswil (679’320/233’920). Die gut erhaltene Megalithen-Reihe ist L-förmig angelegt und im Ganzen etwa 37 Meter lang und sieben Meter breit. Besonders gut ersichtlich sind die grossen, vermoosten Steine der Nord-Süd-Achse.
    Durch Zürichs Alleen Nr. 0876
    Zürich Leimbach Station — Zürich HB • ZH

    Durch Zürichs Alleen

    «Unter den Bäumen regnet es zweimal», schreibt der Berner Pfarrer und Schriftsteller Kurt Marti in einem Gedicht ohne Namen. Bei Regen eine Wanderung unter Bäumen machen? Auf den ersten Blick keine gute Idee. Auf den zweiten Blick ist es einen Versuch wert. Bäume bieten kurzzeitig Schutz bei leichtem Nieselregen und Wind. Vor allem aber machen Bäume die Farbtupfer aus, die Sonne und Himmel an grau verhangenen Tagen verwehren. Die Wanderung durch Zürichs Alleen, über Sport- und Spielplätze, Pärke oder Friedhöfe, führt von Zürich Leimbach der Sihl entlang, vorbei am Höckler und der Allmend bis ins Quartier Enge mit dem Rietbergmuseum, dem Rietbergpark und der Sukkulentensammlung. Weiter geht es entlang des linken Zürichseeufers zum Arboretum, zum Bürkliplatz und schliesslich zum Lindenhof, dem Urkern der Stadt. Dabei wird die Wanderung schon bald zur Zeitreise durch fast 600 Jahre Stadtgeschichte. Jede Generation hat den öffentlichen Raum ihrem Zeitgeist entsprechend gestaltet und mit Bäumen bestückt. Mit jedem Kilometer geht es ein Stück zurück in die Vergangenheit, angefangen von der heutigen Zeit, in der die Biodiversität, der Schutz und die Förderung von heimischen Arten im Mittelpunkt stehen, über das 19. Jahrhundert, als die weite Welt und damit auch die fremdländischen Arten interessierten und man in Zürichs Pärken eine Sammlung von Pflanzen aus allen Kontinenten anlegte. Die Wanderung endet in der mittelalterlichen Zürcher Altstadt mit ihren Linden, die nicht zur Zier gepflanzt wurden, sondern eine symbolische Bedeutung haben: Unter den Linden spielte sich früher - und vielfach auch heute noch - das öffentliche Leben ab.
    Sihlwald Nr. 0416
    Albispass — Stn. Sihlbrugg • ZH

    Sihlwald

    Welch ein Kontrast! Kaum zehn Kilometer von Zürichs Zentrum, von Shopping-, Banken- und Juwelentempeln, liegt einer der ursprünglichsten, alten Wälder der Schweiz. Zwischen Langnau und Sihlbrugg bei Baar bedeckt der Sihlwald die langgezogene Albiskette und ist damit der grösste zusammenhängende Laubmischwald des schweizerischen Mittellandes. 54 verschiedene Waldgesellschaften konnten hier nachgewiesen werden, am verbreitetsten sind dabei ver~ schiedene Ausprägungen des Buchenwaldes. Noch vor 2000 Jahren waren grosse Teile der Schweiz und Deutschlands von einem einzigen, dichten Buchenurwald bedeckt. Mit der Aus~ breitung von Siedlungen und dem Ackerbau verschwand aber fast der ganze Urwald. Auch der Sihlwald wurde in seiner langen Geschichte immer wieder arg übernutzt und ausgebeutet. Nach einer 500-jährigen Nutzung durch die Stadt Zürich wird der Sihlwald jetzt völlig sich selbst überlassen. Obwohl erst in vielen Jahren "vollendet", zeigt uns die Natur schon heute, wie sie dieses Gebiet wieder in einen wilden Buchen~ urwald zu verwandeln gedenkt. Immer wieder stösst man auf mächtige Buchen oder auf alte, umgestürzte Stämme. Hier können die Bäume ihren ganzen, natürlichen Lebenskreislauf durchlaufen, vom Keimling zum kraftstrotzenden Riesen bis zum umgestürzten, langsam ver~ modernden Stamm. Naturnahe Wälder zeichnen sich durch einen hohen Anteil an solchem Alt- und Totholz aus, und eine vielfältige Vogelwelt und zahlreiche seltene Arten im Sihlwald beweisen, dass die Tiere dieses natürliche Durcheinander von Jungem und Altem, Ordentlichem und Chao~ tischem sehr schätzen.Die Wanderung vom Albispass nach Sihlbrugg folgt dem Grat der Albiskette und bietet damit nicht nur einen Einblick in diesen eindrücklichen Wald, sondern auch Fernblicke über den Zürich~ see und bis weit in die Innerschweiz.

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