• Natur pur im Tal entlang des Bachs Ri da Riei. Bilder: Mia Hofmann

    Natur pur im Tal entlang des Bachs Ri da Riei. Bilder: Mia Hofmann.

  • Farnteppiche und uralte
Kastanienbäume.

    Farnteppiche und uralte Kastanienbäume..

    Ponte Brolla — Maggia • TI

    Hoch über dem Valle Maggia

    Ein Meer aus Farn, eine kunstvoll aus Steinen aufgeschichtete Brücke, an der Böschung drei Esel: Im kleinen Tal entlang des Bachs Ri da Riei herrscht Ruhe. Nur der Gipfel des Colma trennt es vom belebteren Valle Maggia ab und schafft eine wilde Welt, wo Bäume und Pflanzen unberührt wachsen dürfen. Leer stehende und teilweise verfallene Steinhäuser zeugen von einer vergangenen Zeit. Der Start der Tour in Ponte Brolla ist eindrücklich: Sobald man von der Brücke, vorbei an ein paar Palmenblättern, ins türkisblaue Wasser blickt, ist der Alltag vergessen. Hinter Tegna steigt der Weg über Steinplatten steil an bis zur kleinen Kapelle Sant’Anna. Durch das verwunschene Tal entlang des Ri da Riei erreicht man den Weiler Streccia, die Wasserscheide. Immer wieder säumen riesige Kastanienbäume, hohle Stämme und Baumstrünke den Weg. Eine Infotafel gibt Auskunft: Ab einem Umfang von sieben Metern bezeichnet man sie als «Riesenkastanie». Rund um Dunzio finden sich drei solche Riesenkastanien. Sie sind zwischen 350 und 700 Jahre alt und haben Waldbrände, Krankheiten und Blitzschläge überlebt - sie gelten als Naturdenkmäler. Ab Dunzio verläuft der Weg ein paar Kilometer auf dem Teersträsschen, um dann noch einmal in einen eigenständigen Wanderweg überzugehen. Langsam taucht man in das bewohnte Valle Maggia ein. Zwischen den gut erhaltenen Dörfern Aurigeno und Moghegno wartet ein weiterer Höhepunkt: der kleine Abstecher zum Wasserfall des Ri di Dentro, der sich über eine Felskante in ein malerisches Becken ergiesst. Über die neue Brücke erreicht man schliesslich den Zielort Maggia.

    Information

    Erreichbar ist Ponte Brolla mit dem Zug oder Bus von Locarno aus. Von Maggia fährt ein Bus nach Locarno zurück.

    Bettola Montana «Da Rosy», geöffnet Sa, So und an Feiertagen, 079 444 31 10, www.ticino.ch > Bettola Montana
    Baracca Backpacker Aurigeno, 079 207 15 54, www.hostel-aurigeno.ch

    Wanderung Nr. 1584

    Publiziert 2019 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Mia Hofmann

    Ponte Brolla
    0:00
    0:00
    Tegna
    0:15
    0:15
    Oratorio Sant' Anna
    0:55
    0:40
    Streccia
    1:35
    0:40
    Dunzio
    1:50
    0:15
    La Forcola da Dünz
    2:20
    0:30
    Aurigeno
    3:10
    0:50
    restaurant
    accommodation
    Moghegno
    3:35
    0:25
    Maggia
    3:55
    0:20

    Wandervorschläge

    Tiefblicke auf den Lago Maggiore Nr. 1179
    Locarno — Tenero • TI

    Tiefblicke auf den Lago Maggiore

    Gleich drei Routen stehen für eine Wanderung von Locarno nach Tenero zur Wahl. Der Uferweg dem See entlang verläuft auf Asphalt und ist während des ganzen Jahres begehbar. Auf halber Höhe angelegt ist der Wanderweg «Collina bassa»; hier gibt es ebenfalls relativ viel Hartbelag, dafür auch schöne Tiefblicke zum See. Noch etwas höher liegt die Route «Collina alta»; sie verläuft streckenweise oberhalb des Siedlungsgebiets und durchquert ausgedehnte Kastanienwälder. Sofern kein Schnee liegt, ist sie auch im Winter gut begehbar. Zwischen den Bäumen hindurch kann man dann immer wieder die schöne Aussicht auf den Lago Maggiore geniessen. Vom Bahnhof Locarno aus spaziert man Richtung Altstadt, zweigt kurz vor der Piazza Grande in die Via delle Monache ab und steigt aufwärts. Schon bald erreicht man den gepflästerten Kreuzweg, der zur Wallfahrtskirche Madonna del Sasso hochführt. Von Monti della Trinità geht es auf einem Treppenweg steil den Hang hoch und schon bald in den Wald. Zuvor lohnt es sich, einen Blick zurückzuwerfen auf das breite Maggiadelta und zu den Brissagoinseln. In leichtem Auf und Ab führt der Naturweg durch schönen Kastanienwald, über Bächlein und zu aussichtsreichen Rastplätzen mit Sitzbänken. Im Raum Via Eco stösst der Wanderweg zurück an die Grenze des Siedlungsgebiets, führt eine Weile zwischen den Häusern hindurch und steigt dann zur Wegkreuzung Ronco di Bosco hoch. Ebenen Wegs auf schönen Naturpfaden, zwischendurch auch auf einer asphaltierten Strasse aufsteigend, gelangt man zur Steinbogenbrücke Pont del Sipp. Von hier an geht es abwärts, vorerst sanft auf einem Waldweg, danach etwas steiler auf einem Strässchen, schliesslich mit markantem Gefälle auf Treppenwegen. An der Pfarrkirche San Bernardo in Contra vorbei gelangt man nach Fraccia und schliesslich nach Tenero.
    Am Südhang von Locarno Nr. 1237
    Madonna del Sasso • TI

    Am Südhang von Locarno

    Bis gerade einmal etwa 1000 Meter über Meer führt diese Bergwanderung. Doch weil nahe des Maggia-Deltas, des tiefsten Punkts der Schweiz, gestartet wird, stellt sich unterwegs trotzdem ein veritables Berggefühl ein. Von der Bergstation der Standseilbahn Locarno-Madonna del Sasso geht es zunächst in leichtem Auf und Ab über Trottoirs und kleine Strässchen quer durch die Ortschaft Orselina. Kurz nach der Durchquerung des ur- wüchsigen Tobels, das der Bergbach Rabissale geschaffen hat, zweigt man hangwärts ab und steigt auf einem Treppenweg in die Höhe. Bei Ronco di Bosco verlässt man das Siedlungsgebiet und taucht in den Kastanienwald ein, der die Südflanke des Cardada, des Hausbergs von Locarno, bis in eine Höhe von rund 1000 Meter umschliesst. Auch der Weg wird rauer: Die akkurat betonierten Stufen weichen unregelmässig geformten Granitplatten, dazwischen finden die Füsse aber auch auf Holzstufen Halt. Die Steigung ist beachtlich - zügig gewinnt man an Höhe. Den Bau dieses Abschnitts zeichneten die Schweizer Wanderwege 2016 mit dem Prix Rando aus. Zwischen den Bäumen hindurch zeigt sich immer wieder das Seebecken von Locarno. Noch schöner ist die Sicht vom Dörfchen Cordonico aus. Ungehindert schweift dort der Blick über den Lago Maggiore und zu den Brissagoinseln sowie zu den umliegenden Berg- gipfeln. Ein schmaler, aber gut gesicherter Höhenweg führt ohne grosse Höhendifferenzen dem Hang entlang durch den Wald Richtung Südwesten. Der lauschige Pfad quert verschiedene Bergbäche, dazwischen öffnet sich wiederholt die Sicht zum See. In San Bernardo endet die ebene Passage. Ein wunderschön angelegter Treppenweg führt in unzähligen Kehren abwärts. Das Gefälle ist etwas weniger steil als beim Aufstieg. Bei All’Eco erreicht man das Siedlungsgebiet von Orselina. Weiterhin absteigend geht es zurück zum Ausgangspunkt.
    Vallemaggia Nr. 0653
    Gordevio • TI

    Vallemaggia

    Zwei alte Dorfkerne besitzt Gordevio, Briee und Villa. Doch wer von der Kantonsstrasse kommt, wo der Bus ins Maggiatal hält, sieht vorerst vor allem Einfamilienhäuser aus jüngeren Jahren. Während die engen, hintersten Täler des Valle Maggia mit schwindender Bevölkerung kämpfen, ist der vordere Teil als Wohnort beliebt. Die Schwemm~ ebene verleiht dem Tal hier eine gewisse Grosszügigkeit und Locarno liegt in tolerierbarer Pendlerdistanz. Von der Bushaltestelle aus führt der Wanderweg linkerhand des Wildbachs Ri da Briee an den Berghang. Den Hang entlang läuft man zunächst auf mit Trockenmäuerchen ge~ säumten Wegen, so genannten «caraa», später durch Kastanienwald oder terrassierte Rebberge mit sorgfältig restaurierten Rustici und Reblauben. Kurz vor Maggia, dem Hauptort des Tals, fällt der Weg ab in die Ebene. Dort thront etwas ausser~ halb des Dorfes die Kirche Santa Maria delle Grazie aus dem 16. Jahrhundert. Imposant angelegt ist auch die Pfarrkirche San Maurizio. Sie ist weiter taleinwärts auf einer kleinen Anhöhe über Maggia gebaut und im Innern modern renoviert. Auenwälder säumen den weiteren Weg nach Lodano. Dort quert die Route die Maggia über eine Brücke und führt auf der gegenüberliegenden Seite wieder das Tal hinaus. Wieder geht es über sorgfältig restaurierte alte Wege und durch die nach altem Vorbild neu angelegten Rebberge von Lodano. Bevor die Wanderung über eine Hänge~ brücke zurück nach Gordevio gelangt, führt sie durch die schmucken Dorfkerne von Moghegno und Aurigeno. Und auch bei diesen beiden Dörfern drängen vom alten Zentrum her moderne Einfamilienhäuser hinaus in die Ebene.
    Cardada Nr. 0655
    Cardada • TI

    Cardada

    Nein, sie ist kein prominenter Gipfel und erreicht nicht einmal die 2000‑Meter‑Marke. Doch weil die Tessiner Täler ‑ Ticinotal mit Langensee/Lago Maggiore, Maggiatal, Verzascatal ‑ am Fuss der Cima della Trosa (1869 m ü.M.) so tief ins Gebirge eingeschnitten sind, finden sich hier beträchtliche Höhenunterschiede. Eine gute Idee deshalb, den Hang über Locarno bis zum Ausflugsziel Cardada mit Bergbahnhilfe zu bewältigen... in beiden Richtungen. Der einstündige Anstieg von der Cardada zur Cimetta (es verkehrt auch eine Sesselbahn) dient zum Einlaufen auf breitem Weg. Dann beginnt die eigentliche Bergwanderung auf weiss‑rot‑weiss markierter Route. Im Abschnitt von der Cimetta zur Cima della Trosa und dann hinunter auf die Alpe di Bietri ist der Zickzackpfad recht steil, schmal und schattenlos, doch ohne exponierte Stellen. Erst bei der Alphütte Bietri mit ihrem Brunnen gibt es wieder eine Möglichkeit, Flüssigkeit zu tanken ‑ gut beraten ist, wer vorher ausreichend Getränke in den Rucksack packt. Die Schlussetappe der lohnenden Rundwanderung führt mit einigem Auf und Ab von der Alpe di Bietri durch schöne Laubwälder zuerst zu Alpe Cardada (Ver~ pflegungsmöglichkeit im Grotto‑Stil) und dann zurück zur Bergstation Cardada. Hier erwarten einen, sofern vor der Talfahrt noch Zeit und Kraft bleiben, verschiedene Freizeitaktivitäten. Ideal für die Cima‑della‑Trosa‑Tour sind die Monate Mai bis November. Eine lohnende Variante, allerdings mit zusätzlich rund 800 Metern Gefälle, beginnt auf der Alpe di Bietri und endet nach zwei Wanderstunden im Dorf Mergoscia am Hang des Verzascatals; Rückkehr nach Locarno mit dem Autobus der regionalen Verkehrsbetriebe FART.

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