Wandern im Winter • Schweizer Wanderwege Home

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Im Schnee über den Gemmipass Nr. 1811
Gemmipass — Sunnbüel • VS

Im Schnee über den Gemmipass

Schon im 18. und 19. Jahrhundert überquerten erste Touristen die Gemmi. Unter diesen befanden sich Künstler, Dichter und Politiker, wie etwa der Berner Universalgelehrte Albrecht von Haller, Mark Twain, Alexandre Dumas, Lenin und Picasso. Sie alle logierten im Berghotel Schwarenbach auf halbem Weg zwischen Leukerbad und Kandersteg. Die ursprüngliche Zollstation wurde 1742 zum Berghaus umgebaut und ist auch heute ein willkommener Etappenort, wo man sich – zurückgelehnt an die sonnenwarme Hauswand – gerne bewirten lässt. Während der Seilbahnfahrt hinauf zum Gemmipass könnte mancher Bauch ein wenig rebellieren, so steil schwebt die Kabine die Felswände entlang in die Höhe. Von oben sieht Leukerbad aus wie ein Spielzeugdorf. Diesen Tiefblick von der Aussichtsplattform sollte man nicht verpassen, ehe man sich den Dreitausendern und der Weite des Daubensee-Plateaus zuwendet. Tiefgefroren und zugeschneit lässt sich der See unter der weissen Hochfläche jedoch nur erahnen. Planierte Trassees überqueren die glitzernde Fläche, die einen für Langläufer, die anderen für Winterwanderer. Dass der Weg über die Gemmi immer noch so viel Natur zu bieten hat, ist nicht selbstverständlich. In den 1950er-Jahren bestanden Pläne für eine Passstrasse, die glücklicherweise wieder in der Schublade verschwanden. So «zieren» denn heute nur ein paar Hochspannungsleitungen die ansonsten kaum berührte Landschaft. Auf dem Sunnbüel am Ende der Wanderung verführt noch einmal eine Berghausterrasse dazu, sich Sonne und Bergsicht noch länger hinzugeben, bevor es mit der Luftseilbahn wiederum schwindelerregend steil nach Kandersteg hinuntergeht.
Schneeschuhtour am Niederhorn Nr. 1938
Beatenberg Vorsass — Habkern, Post • BE

Schneeschuhtour am Niederhorn

Es soll die längste signalisierte Schneeschuhtour im Kanton Bern sein. Mit 18 Kilometern ist das gut möglich – und zu den schönsten gehört sie alleweil. Mit zwei Seilbahnen wird der Ausgangspunkt Beatenberg Vorsass erreicht, wo sich Schlittler, Skifahrer, Wanderer und Schneeschuhläufer im Bergrestaurant treffen. Ein Stück weit teilt man sich den präparierten Weg, bevor sich die Routen bei Flösch trennen. Durch den lichten Föhrenwald verläuft der Schneeschuhtrail über Oberburgfeld bis zur Chüematte, wo an schönen Wochenenden ein Beizli mit Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau zur Rast einlädt. Hier gibt es eine erste Abkürzungsmöglichkeit Richtung Waldegg/Beatenberg. Anschliessend steigt der Trail an bis zur einsamen Alp Oberberg am Gemmenalphorn. Meist bewegt man sich auf dieser Tour nahe der Waldgrenze, wo sich Birkhühner besonders wohlfühlen. Die signalisierte Route zu verlassen, ist aus Rücksicht auf die Wildtiere nicht ratsam. Weiter geht es hinauf auf den Grat, von wo sich ein prächtiger Blick hinunter ins Justistal und zu den Sibe Hängste bietet. Die Kalksteinfelsen des Bergkamms fallen in Richtung Emmental steil ab, laufen auf der Berner Oberländer Seite hingegen sanft aus und bilden die riesige Alp Seefeld. Über Vorders, Mittlers und Hinders Seefeld geht es durch eine faszinierende Moorlandschaft bis zum Grüenebergpass. Bei Hinders Seefeld kann man ein zweites Mal abkürzen Richtung Habkern. Vom Pass steigt man entlang der Alpstrasse bis nach Habkern ab. Hier wachsen die Bergfichten besonders gleichmässig und liefern zuverlässig Nachschub für die Sägerei im Dorf. Aus den schönsten Stücken fertigt der Familienbetrieb Bernatone seine Alphörner. Besseres Tonholz wächst kaum irgendwo sonst.
Ruhe tanken im Gadmertal Nr. 1939
Nessental, Schwendi — Gadmen, Obermaad • BE

Ruhe tanken im Gadmertal

Das Gadmertal ist vor allem im Sommer als Wanderziel bekannt, doch auch im Winter lohnt es sich, ins schneereiche Tal zu reisen. Am besten ab Januar, wenn die Sonne wieder für längere Zeit zu sehen ist. Im Tal gibt es drei ausgeschilderte Winterwanderwege, für diese Wanderung werden zwei zusammengehängt. Jener von Fuhren nach Obermad verläuft meist eben und sonnig am Fusse der Gadmerflüö, einer Bergkette, die oft auch als Gadmerdolomiten bezeichnet wird. Dass sich Gadmen vom althochdeutschen gadum ableitet, sieht man hier gut: Zahlreiche kleine Scheunen, Gaden eben, sind hier anzutreffen. Weil im Tal oft Lawinen niedergehen, soll man die markierten Wege nicht verlassen. Eine Ausnahme ist die historische Passstrasse von 1811, die geräumt wird, damit die Bewohner überhaupt ihr Haus verlassen können. So zieht man los von der Postautohaltestelle «Nessental, Schwendi», wo man übrigens auch in den ausgebauten Bauwagen des B&B Evergrin übernachten kann. Das Strässchen führt dem Gadmerwasser entlang, bis es kurz vor der Talstation der Triftbahn ansteigt und in Haarnadelkurven die Talstufe meistert. Hier leisten je nachdem Spikes oder Stöcke gute Dienste. Bald ist der Talboden und damit Fuhren erreicht, vorher verzaubert einen aber noch ein kleiner, vereister Wasserfall am Wegrand. Entschleunigend wirkt vor allem auch die Ruhe hier: Da der Sustenpass im Winter geschlossen ist, brausen auch keine Töffs durchs Tal. Eine Wohltat.
Zu den Geissen auf Sattel-Hochstuckli Nr. 1935
Sattel Mostelberg • SZ

Zu den Geissen auf Sattel-Hochstuckli

Schon mal auf einer Winterwanderung Glace ge- gessen? Und dazu noch aus Geissenmilch? Diese einfache Wanderung bietet Gelegenheit dazu, verbunden mit einem Besuch im Stall. Im Ziegenhof Blüemlisberg werden in den ersten Monaten des Jahres die Zicklein geboren. Man darf sie besuchen, was besonders die Kinder entzückt. Die Jungen hüpfen im Stroh und schnuppern neugierig an den Fingern der Kinder. An der Bergstation Sattel-Mostelberg beginnt die Rundwanderung. Sie verlässt bald den Skirummel und führt im Gegenuhrzeigersinn um den Engelstock herum. Der sonnige Höhenweg stellt nur wenige Herausforderungen an die Wandernden. Bald erreicht man die Alpwirtschaft Engelstockweid: Sie ist im Winter geschlossen, doch ein Kühlschrank mit Getränken hilft über den ersten Durst hinweg. Mit Aussicht auf den Schwyzer Talkessel mit Reuss, Lauerzer- und Urnersee und auf die Zentralschweizer Alpen geht es weiter zum Blüemlisberg mit seinen Geissen. Der Hofladen mit der Glace lädt zur Rast ein. Anschliessend führt ein Strässchen zum Aussichtspunkt Mostelegg und wieder hinunter zum Herrenboden zurück ins Skigebiet. Der Rückweg zur Bergstation wird schliesslich mit einem Schlenker zur Hängebrücke ausgebaut. Übrigens: Glace aus Geissenmilch «böckelet» nicht. Im Blüemlisberg gelten strenge Hygienevorschriften, damit die Milch nicht verunreinigt wird. Dies könnte sich negativ auf den Geschmack auswirken. Also nur Mut, probieren Sie die Glace!
Im Hochmoor von Rothenthurm Nr. 1934
Rothenthurm • SZ

Im Hochmoor von Rothenthurm

Rothenthurm im Kanton Schwyz liegt zwar nur auf 900 Metern Höhe. Doch die Winter sind eisig kalt hier oben und oft nebelfrei. Sogar die Biber, die über die Hochebene zwischen Rothenthurm und Biberbrugg mäandriert, friert dann zu. Auf dieser Ebene breitet sich das grösste zusammenhängende Hochmoor der Schweiz aus. Eine überaus wertvolle Landschaft, gekennzeichnet durch extreme Artenarmut. Im Hochmoor gibt es keinen Kontakt zum Grundwasser und somit keine Nährstoffe. Die Torfmoose, die im Hochmoor als eine der wenigen Pflanzen gedeihen, verrotten nicht, sondern sterben ab. So wächst das Hochmoor – pro Jahr um rund einen Millimeter. Es entsteht Torf, ein einst begehrter Heiz- und Isolierstoff. Das Hochmoor in Rothenthurm ist dafür verantwortlich, dass die Moorlandschaften in der Schweiz heute geschützt sind. Die Armee wollte in der Rothenthurmer Moorlandschaft einen Waffenplatz bauen. Die Auseinandersetzung hielt das ganze Land in Atem und endete 1987 mit der Annahme der sogenannten Rothenthurm-Initiative, durch welche die Moore der Schweiz unter Schutz gestellt wurden. Albert Marty organisiert Moorführungen. Er liebt die Jahreszeiten im Moor, im Winter schätzt er die Stille und Ruhe. Und die Kälte. Diese kann ganz schön bissig sein auf der kurzen Winterwanderung zwischen dem Bahnhof Rothenthurm und dem «Steinstoss-Stubli» mit seinem urigen Gastraum. Sie führt an ehemaligen Holzhütten für den Torfabbau vorbei – den Turpehüttli – und quert auf halbem Weg die Biber. Der markierte Weg sollte nicht verlassen werden. Das Moor ist auch im Winter eine sensible Landschaft.
Winterwandern durch Surses in zwei Akten Nr. 1936
Cunter, vischnanca — Riom, vischnanca • GR

Winterwandern durch Surses in zwei Akten

Wenn der Schnee fällt, heisst es: Bühne frei für die pinke Signalisation, die durch diese gemütliche Wanderung führt. Als Schauplatz dient das verschneite Surses, ein Seitental des Albulatals. Zu den Hauptprotagonisten gehören drei kleine Dörfer, Cunter, Salouf und Riom, und ein Fluss, die Julia, auf Rätoromanisch Gelgia. Die Winterwanderung beginnt bei Cunter, nahe Savognin. Die Burg von Riom ist bereits von Weitem zu erkennen. Doch der Bogen spannt sich: Man wählt nicht den direkten Weg hinauf, sondern bleibt auf dem Talboden, geht von der Kirche von Cunter den Weg links, der zur Julia führt, und folgt ihr flussabwärts in Richtung Salouf. Nach einer kurzen Passage durch das Industriegebiet geht es über eine Brücke auf die andere Seite des Flussufers. Beim Kieswerk am Stausee Lai da Burvagn biegt die Route nach links ab. Hier beginnt der sanfte Aufstieg nach Salouf. Historische Bauten prägen das Ortsbild des Dorfes. Szenenwechsel: Der Weg macht eine Linksschlaufe durchs Dorf und präsentiert im nächsten Abschnitt, was bisher hinter einem lag. Eine neue Aussicht auf die umliegende Berglandschaft und mittendrin das Dorf Parsonz. Auf einer Bank lässt sich diese Szenerie genauer betrachten, bevor es in Richtung Cunter nach Riom geht. Am oberen Dorfrand befindet sich die gemütliche Ustareia Taratsch, die lokale Spezialitäten in Szene setzt. Im Café Carisch folgt die Zugabe, im Rampenlicht der Zuckerbäckerei steht feine Patisserie. In der Burg von Riom gehen ebenfalls manchmal die Scheinwerfer an. Denn die dramatische Kulisse der rund 800-jährigen Festung wird während des Origen Festival Cultural zur Bühne für Musik, Tanz und Theater – Vorhang auf!
Auf der Rigi Scheidegg Nr. 1932
Rigi Scheidegg • SZ

Auf der Rigi Scheidegg

Die Schneeschuhwanderung beginnt bei der Bergstation der Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg und führt in mehreren Kehren hinunter zu Punkt 1598, der Abzweigung zum Berggasthaus Rigi-Burggeist. Hier gibt es den original Gersauer Käsekuchen. Er ist weitherum bekannt. Das Rezept ist streng geheim. Man kann ihn in der Gersauer Bäckerei Artepane kaufen oder hier im Berggasthaus Rigi-Burggeist geniessen, im einzigen Restaurant auf der Rigi Scheidegg vor oder nach dieser herrlichen Schneeschuhwanderung über die Gersaueralp. Vom Berggasthaus geht es leicht absteigend zur Alp Altstafel. Es folgt ein kurzes Stück über einen etwas steileren Hang zu einem Hag mit einem Gatter: Es ist die Kantonsgrenze zu Luzern. Über die verschneite Alpweide führt der Weg nun zum Stafel Gütsch mit dem Alpkreuz mit Sicht auf den Vierwaldstättersee, auf den Bürgenstock und den Pilatus. Eindrücklich sind auch die Nagelfluhfelsen in der entgegengesetzten Richtung. Kurz darauf beginnt schon der Aufstieg durch den Dimmerwald zum Hinder Dosse, wo man auf den breiten Winterwanderweg zwischen Rigi Kaltbad und Rigi Scheidegg trifft. Ohne Schneeschuhe geht es nun zurück in Richtung der Bergstation der Luftseilbahn Kräbel-Rigi Scheidegg.
Kurz an die Sonne oberhalb Locarno Nr. 1937
Cardada (Funivia) — Capanna Cimetta • TI

Kurz an die Sonne oberhalb Locarno

Gegen die Melancholie bei grauem Winternebelwetter hilft ein Ausflug an die Sonne, etwa nach Cardada ob Locarno. Hier gibt es einen leichten Schneeschuhtrail hinauf zur Cimetta. Und weil Cardada früher ein beliebtes Skigebiet war, gibt es hier auch reichlich Möglichkeiten, sich beim Aufstieg kulinarisch verwöhnen zu lassen. Der Rückweg von Cimetta nach Cardada lässt sich bequem mit der Sesselbahn bewältigen. Von der Bergstation ist man in wenigen Minuten im Feriendörfchen und in der Casa Colmanicchio, dem besten Restaurant auf Cardada. Hier befindet sich auch die Talstation der Sesselbahn nach Cimetta. Gleich rechts neben der Bergstation fängt der Aufstieg an. Nach einigen Schritten betritt man lockeren Wald und gewinnt dank ein paar Kehren schnell an Höhe. Nach einer halben Stunde ist die Alpe Cardada mit der Capanna Cardada erreicht. Ein paar Hundert Meter weiter befindet sich das nächste Restaurant, die Capanna Lo Stallone. Nun folgt der letzte kurze Aufstieg zur Cimetta, dem Gipfel. Erst geht es in Richtung der Sesselbahn. Kurz bevor man das Trassee erreicht, ändert der Weg die Richtung und steigt zum Gipfel an. Hinunter zur nahen Bergstation der Sesselbahn mit der Capanna Cimetta ist es nur mehr ein Katzensprung.
Weisse Weiden im Waadtländer Jura Nr. 1929
La Givrine • VD

Weisse Weiden im Waadtländer Jura

Die Umgebung von St-Cergue in der Südwestecke des Waadtländer Juras erinnert landschaftlich ein wenig an Skandinavien. Zwar bäumt sich die Jurakette noch einmal kräftig zur La Dôle auf, ehe sie zum Genfersee ausläuft. Doch abgesehen von diesem gebirgigen Ausreisser ist die Topografie der Gegend vornehmlich von sanften Formen geprägt. Ausserhalb des Dorfs, das auf einem Plateau hoch über dem Genfersee liegt, gibt es viel juratypisches Weideland, das von Tannenwäldern kreuz und quer durchzogen wird. Wenn Schnee liegt, was hier dank der Höhenlage im Winter häufiger vorkommt als im Flachland, bietet die Landschaft eine wunderbar ruhige Weite: In Wellen breitet sich das Mosaik von offenem Gelände und Waldgebieten bis zum Horizont aus. Ein vielseitiges Netz von Schneeschuhtrails durchzieht die Gegend. Doch auch mit gewöhnlichen Wanderschuhen hat man Gelegenheit, den Reiz dieser Landschaft in vollen Zügen zu geniessen. Dafür eignet sich der Winterwanderweg, der vom Weiler La Givrine zur Alphütte Vermeilley führt. Er verläuft auf einem breiten Trassee, quert verschneite Weiden und zwischendurch auch kleine Waldgebiete. Gelegentlich kreuzt man eine Loipe, doch meist wandert man durch einsame Weiten.
Schattenspiele im Val d’Anniviers Nr. 1930
Vercorin, poste — Grimentz, Carovilla • VS

Schattenspiele im Val d’Anniviers

Morgenstund hat Gold im Mund: Das gilt jedenfalls bei dieser Wanderung. Sie verbindet die beiden Skigebiete Vercorin und Grimentz. Die Route ist an der Westseite des Val d’Anniviers angelegt, die etwas schattiger ist als der Sonnenhang von St-Luc und Chandolin. Damit führt die Tour durch eine Gegend, die im Hochwinter nur bis zum Mittag gut besonnt ist. Am Ziel der Wanderung in Grimentz verschwindet die Sonne an den kürzesten Tagen des Jahres bereits um 14 Uhr hinter den Bergen. Deshalb empfiehlt es sich, die Wanderung am Vormittag anzutreten. Die Topografie hat einen unschlagbaren Vorteil: Auch wenn es im Verlauf des Winters schon länger nicht mehr geschneit hat, zeigt sich die Landschaft hier oft noch immer gut eingeschneit und winterlich. Die Route verläuft fast durchwegs ausserhalb des Pistengebiets. Nach einem zackig steilen Einstieg geht es mit kleineren Auf- und Abstiegen taleinwärts. Mehrere Abschnitte führen durch schattige, tief verschneite Wälder. Dazwischen werden sonnig gelegene und aussichtsreiche Maiensässe durchquert. Der maschinell präparierte Winterwanderweg ist durchwegs auf Strässchen oder breiten Wald- und Alpwegen angelegt und verläuft parallel zu einer Langlaufloipe.
Schneeschuhtour auf der Ibergeregg Nr. 1933
Ibergeregg • SZ

Schneeschuhtour auf der Ibergeregg

Der Ausgangspunkt der Wanderung ist die Passhöhe Ibergeregg, die man im Winter mit dem Auto oder einem Alpentaxi ab Schwyz oder Oberiberg erreichen kann. Eine Postautoverbindung gibt es im Winter nicht. Vom Restaurant Passhöhe führt die markierte Schneeschuhroute zuerst nach Südosten durch den Nadelwald in Richtung Felszahn des Chli Schijen. Hier trifft man auf das typische Moor- und Waldgelände, in dem sich das Auerwild wohlfühlt. Darum ist es auf dieser Tour sehr wichtig, den Schneeschuhpfad nicht zu verlassen. In den tiefen Mulden unter den ausladenden Ästen können sich im Winter viele Tiere gut verbergen. Die Bäume sind an dieser Stelle mit Flechten verziert, was von wenig Licht und viel Feuchtigkeit zeugt. Ab dem kleinen Pass auf Pt. 1502 geht es zurück zum Ausgangspunkt der Passhöhe Ibergeregg. Diesmal aber führt der Weg am abschüssigen Südhang des Chli Schijen entlang und weiter durch lichtere Baumbestände. Zwischendurch kann man auf die Innerschweizer Bergwelt rund um den Stoos blicken. Fronalpstock, Chlingenstock, Hängst oder Lauchstock sind in einem imposanten Grat aufgereiht. Weiter westlich kann man sogar den Pilatus erkennen. Gut, wer hier früh unterwegs ist. Gegen Ende Winter kann der Schnee aufgrund der Geländeausrichtung und der niedrigen Höhe sehr sulzig werden. Die Alphütten am Ober Altberg mit dem markanten Kreuz in den weiten Bergmatten laden zum Verweilen und zum Picknick an der Sonne ein. Via Chalchboden erreicht man wieder ein bewaldetes Gebiet, das westseitig zur Passstrasse und zur Ibergeregg führt. Noch einmal kann man von hier die markanten Mythen bestaunen.
Hügeltour im Appenzellerland Nr. 1922
Schwägalp, Säntis-Schwebebahn — Kronberg • AR

Hügeltour im Appenzellerland

Zuerst hinauf, dann hinunter: So verlaufen Wanderungen in den Bergen üblicherweise. Bei der Schneeschuhwanderung von der Schwägalp zum Kronberg verhält es sich etwas anders: Nach einem sanften Aufstieg geht es abwärts, zum Abschluss gibt es einen beachtlichen Anstieg. Die Tour weist noch eine weitere Besonderheit auf: Auch in milden und eher schneearmen Wintern findet man hier – zumindest im ersten Teil – geradezu arktische Verhältnisse vor. Während der Wintermonate bleibt die Sonne nämlich den ganzen Vormittag hinter dem mächtigen Bollwerk des nahen Säntis. Der Auftakt der Wanderung führt deshalb durch eine oft tief verschneite Landschaft; an den Bäumen hängt dicker Raureif. Das ändert sich nach der Chammhaldenhütte, wo sich das Panorama zusehends auffächert. Westlich des dominanten Alpsteins erstrecken sich malerisch gestaffelte Reihen von Hügelkämmen, die sich bis ins Toggenburg ziehen, im Osten schweift der Blick zum Hohen Kasten und zu den Vorarlberger Höhen. Auch die Sonne ist jetzt über den Säntis geklettert und heizt einem beim nun folgenden Aufstieg Richtung Kronberg wacker ein. Die frische, klare Bergluft und die weite Rundsicht bringen viel Genuss beim Finale der Wanderung.
Am Sonnenhang von Grindelwald Nr. 1923
Bussalp — Grindelwald, Mühlebach Schule • BE

Am Sonnenhang von Grindelwald

Der «Höhenweg 1600» im Tal von Grindelwald ist ein beliebtes Sommerziel, bietet aber auch im Winter reichen Genuss. Ohne grosse Aufstiege verläuft er über verschneite Alpweiden und durch stille Bergwälder. Seinen Namen trägt er, weil sich ein grosser Teil der Strecke um eine Höhenlage von rund 1600 Metern bewegt. Als präparierter Winterwanderweg führt der aussichtsreiche Höhenweg von der Bussalp zunächst zum Holzmattenläger hinunter, von dort in leichtem Auf und Ab dem Sonnenhang entlang taleinwärts. Unterwegs öffnen sich immer wieder eindrückliche Ausblicke auf den weitläufigen Talboden von Grindelwald und zur Gipfelkette von Wetterhorn, Schreckhorn und Eiger. Besonders schön ist die Aussicht bei den Alphütten von Holewang und von Nodhalten. Dazwischen wird ein Lawinenhang gequert – allerdings völlig gefahrlos, denn eigens für die Winterwanderer steht eine Galerie zur Verfügung. Der Abstieg ins Tal führt in weiten Kehren bei eindrücklicher Sicht aufs Wetterhorn nach Mühlebach. Er verläuft auf einem Strässchen, das streckenweise auch als Schlittelweg genutzt wird. Ist die Strecke bereits aper, dann ist es angenehmer, mit der Gondelbahn ab Bort nach Grindelwald zurückzukehren.
Rundtour auf Schneeschuhen im Greyerzerland Nr. 1924
La Valsainte, Couvent • FR

Rundtour auf Schneeschuhen im Greyerzerland

Charmey ist ein Eldorado für das Schneeschuhlaufen. Signalisierte Routen gibt es unter anderem am Vounetse-Westhang und entlang des Jaunbachs. Ein anspruchsvoller, aber landschaftlich besonders eindrücklicher Trail ist im weitläufigen Tal des Bergbachs Javro angelegt. Ausgangspunkt ist das Kloster La Valsainte. Dabei dürfte es sich um einen der stillsten Orte der Schweiz handeln, denn der Kartäuserorden, dem das Kloster zugehört, ist für eine besonders strenge Observanz bekannt: Schweigen, Einsamkeit, Gebet und Arbeit prägen das Leben der Mönche. Weil Aussenstehende keinen Zutritt haben, ist es nicht möglich, die klösterliche Stille hinter den Klostermauern als Besucher zu erleben. Doch Ruhe findet man auch in der umliegenden Natur, denn in der Gegend gibt es kaum Hektik und Zivilisationslärm. Die Rundtour führt vom Kloster zuerst auf der Schattseite durch bewaldete Tobel und über verschneite Weiden zum Gehöft Pré de l’Essert. Die kleine Kapelle auf dem nahe gelegenen Hügel ist ein schönes und aussichtsreiches Zwischenziel. Durch Wälder und über offenes Gelände geht es auf der Sonnseite in einem weiten Bogen zurück nach La Valsainte.
Höhenwege in der Surselva Nr. 1925
Andiast, posta — Breil/Brigels, posta • GR

Höhenwege in der Surselva

Das Wintersportgebiet Brigels-Waltensburg-Andiast weist eine eindrückliche Vielfalt an präparierten Winterwanderwegen auf, die sich mit etlichen Ästen und Querverbindungen zu einem ansprechenden Netz zusammenfügen. Manche dieser Strecken sind pfannenfertige Routen. Wer will, kann sich seine Tour aber auch à la carte zusammenstellen. Zu diesem Zweck kombiniert man einfach Abschnitt um Abschnitt. Auf diese Weise kommt man auch zu einer der längsten und schönsten Winterwanderungen der Gegend. Sie verläuft quer durch das Skigebiet und liegt doch meist ausserhalb des Pistenraums. Wer sich gerne abseits des Skirummels bewegt, kommt hier somit auf seine Kosten. Die Medaille hat allerdings ihre Kehrseite, denn an der Strecke liegen auch keine Bergbeizen und Pistenbars. Daher gilt es, vorgängig ein Picknick einzupacken. Gestartet wird im Dörfchen Andiast im Osten der Region. Von dort führt die Wanderung hinüber nach Brigels. Dabei beschreibt sie zwei weite Bogen in die stillen Täler der Wildbäche Ladral und Flem. Dazwischen verlaufen ausgedehnte Abschnitte am sonnigen und aussichtsreichen Südhang hoch über Brigels. Orientierungshilfen unterwegs bieten die Wegweiser mit den Nummern 4, 3 und 14.
Wintersonne im Engelbergertal Nr. 1926
Brunni — Engelberg • OW

Wintersonne im Engelbergertal

In Engelberg ist man dem Himmel etwas näher als anderswo. Im Mittelalter sollen hier die Engel vom Berg herab einem Mönch verkündet haben, wo er sein Kloster zu gründen hat. Heute sind die Himmelsstürmer eher weltlicher Natur: Am Titlis lockt ein grosses Skigebiet. Pisten stehen auch am Brunni-Hang auf der gegenüberliegenden Talseite zur Verfügung. Hier gibt es zusätzlich mehrere sonnig gelegene Winterwanderrouten. Besonders lohnend ist die Tour von der Brunnihütte ins Dorf hinunter. Sie beginnt mitten im Skigebiet bei der Bergstation der Brunni-Sesselbahn, führt aber nur ganz am Anfang kurz der Piste entlang und verläuft dann auf einem ausschliesslich den Wanderern vorbehaltenen Trassee. An den Alphütten des Rigidalstafels vorüber steigt man bei schönster Aussicht zum Titlis mässig steil nach Ristis ab, wo es nochmals den Pistenraum zu queren gilt. Danach lässt man das Skigebiet endgültig hinter sich. Der weitere Abstieg zum Talboden weist ein angenehmes Gefälle auf, da er durchwegs auf einem (verkehrsarmen) Strässchen verläuft. In weiten Kehren geht es talauswärts zum Spisboden und von dort in einem weitläufigen und aussichtsreichen Bogen über Schwand nach Engelberg.
Schneeschuhwanderung im Toggenburg Nr. 1881
Selamatt • SG

Schneeschuhwanderung im Toggenburg

Superlative hat die auf rund 1500 Metern gelegene Alp Sellamatt nicht nötig – der Alpstein mit dem Säntis und der Wildhauser Schafberg im Norden und die sieben Churfirstengipfel mit ihrer ikonischen Silhouette im Süden bieten optische Höhepunkte zuhauf. Die markanten Gipfel von Chäserrugg, Hinderrugg, Schibenstoll Zuestoll, Brisi, Frümsel und Selun hat man immer fest im Blick, wenn man bei der Liftstation Selamatt die Schneeschuhe anzieht. Der Sellamatt–Zinggen-Trail führt in einer grossen Runde über die gesamte Alp Sellamatt – ein weitläufiges Hochplateau, das den Churfirsten auf halber Höhe zwischen Tal und Gipfel vorgelagert ist. Wenn sich die winterliche Schneedecke über die liebliche Landschaft gelegt hat, herrscht hier oben eine herrliche Ruhe. Für die Geräuschkulisse sorgen einzig der Wind, der durch die alten Fichten bläst, die Tannenhäher, die sich krächzend um die Samen der Tannzapfen zanken, oder die markanten Pfeiftöne der Alpendohlen, die sich im Hochwinter in tieferen Lagen ihr Essen suchen. Und wer weiss – mit etwas Glück hört man in dieser Toggenburger Klangwelt auch einmal die «choge schöne» Töne einer Naturjodlerin, wie das Video zum Wandervorschlag zeigt.
Rasante Fahrt auf dem Hasliberg BE Nr. 1882
Käserstatt — Lischen • BE

Rasante Fahrt auf dem Hasliberg BE

Hoch über Meiringen im winterlich-schattigen Aaretal kann man stundenlang den sonnigen Hängen am Hasliberg entlangwandern und Sonne tanken. Vielleicht trifft man dort auf den Muggestutz, der Haslizwerg. Insbesondere im Sommer stehen der älteste Haslizwerg und seine Freunde im Mittelpunkt des Geschehens, wie man auch im Video zu diesem Wandervorschlag sieht. Mit etwas Glück sehen die Kinder am Berg nicht nur den einen oder anderen Zwerg, sondern (etwas grösser) auch den ehemaligen Schwingerkönig und erfolgreichen Kranzschwinger Matthias Glarner, der das Haslital seine Heimat nennt. Nach erledigter Arbeit geniesst auch er die gut präparierten Winterwanderwege, Schlittel- und Skipisten sowie die unglaubliche Aussicht auf den Brienzersee und die hinter dem Haslital aufragenden Fels- und Eisriesen der Jungfrauregion. Die Winterwanderung beginnt bei der Bergstation Käserstatt, woher man, der Wegweisung zur Schlittelpiste folgend, fast bis Chüemad hochwandert. Von dort geht es in rasanter Fahrt durch den Mägisalpwald bis zur Bidmi. Von dort wandert man zur Station Lischen weiter und schwebt – wenn man nochmals möchte – mit der Bergbahn zurück zum Startpunkt.
Auf Schneeschuhen über dem Vispertal Nr. 1617
Visperterminen, Busterminal • VS

Auf Schneeschuhen über dem Vispertal

Start und Ende dieser Schneeschuhwanderung befindet sich in Visperterminen, ein Bergdorf am Eingang des Vispertals, welches auf Walliserdeutsch «Tärbinu» genannt wird. Bekannt ist der Weisswein Heida, dessen Trauben hier an einem der höchstgelegenen Weinberge Europas wachsen. Der Schneeschuhtrail führt zunächst von der Bushaltestelle Visperterminen (Talstation) durch den oberen Teil des Dorfes. In der ersten Kurve biegt man ab, um anschliessend auf einem kleinen Pfad in Richtung des Waldes zu wandern. Dort angekommen, führt einen die erste Abzweigung nach rechts. Zur Linken münden zwei weitere Pfade in denselben Weg. Über eine massive Brücke wird der mächtige Riedbach sicher überquert. Kurz über die Strasse gewandert, geht es im Lowinuwald entlang eines kleinen Baches weiter. Achtung: Dieser Wegabschnitt kann je nach Schneeverhältnissen schräg abfallend sein. Wandernde mit unsicherem Tritt biegen besser bereits nach der Überquerung des Riedbachs links ab und wandern über Oberi Bodma in Richtung Hüoterhüsi. Für die anderen heisst es jetzt auf der linken Seite halten, um in der Nähe der Lichtung Hüoterhüsi auf den nächsten Weg zu kommen. Das Hüoterhüsi heisst so, weil früher, als die Suonen noch in Betrieb waren, der Wasserhüter von dort aus für den Unterhalt der Wasserleitungen sorgte. Nun geht es zurück in Richtung Bodma. Kurz nach dem Verlassen des Waldes führt die Route bei der Verzweigung nach Undri Bodma. Auf dieser wird der Bach Bodweri-Niwa zweimal überquert. Hier schweift der Blick immer wieder in die eindrückliche Walliser Bergwelt mit ihren Viertausendern. Ab und zu zeigt sich sogar das Matterhorn. Bei einer kleineren Lichtung der Strassengerade biegt man scharf links ab, um quer über ein Feld nach Riedhof zu gelangen. Der letzte Teil führt auf Hartbelag zur selben Bushaltestelle in Visperterminen zurück.
Vom Eigental auf's Rägeflüeli Nr. 1633
Eigenthal, Talboden • LU

Vom Eigental auf's Rägeflüeli

Wenn die Sonne lacht und der Schnee lockt, zieht es nicht nur Luzerner in «ihr» Naherholungsgebiet am Pilatus. Das Rägeflüeli ist ein ideales Gipfelziel für die ganze Familie. Eigental darf übrigens mit oder ohne «h» geschrieben werden. Das Postauto Nr. 71 fährt regelmässig vom Bahnhof Luzern in 40 Minuten hoch zum Eigental mit der (fast) gleichnamigen Ortschaft Eigenthal. An sonnigen Wintertagen kann viel los sein im sonst beschaulichen Eigental: Dann teilen sich viele Wintersportler die liebliche Landschaft am Fusse des Pilatus mit diversen Schlittelhängen, Langlaufloipen, Winterwanderwegen und einige Schneeschuhrouten. In gemächlichem Schritt geht es entlang des Rümlig nach Buchsteg, wo die Beschilderung der Route mit den pinkfarbenen Wegweisern sowie der eigentliche Aufstieg beginnen. Durch offenes Alpgelände folgt die Tour mehrheitlich dem Wanderweg, führt im Mittelteil durch ein Waldstück und schliesslich zur Alp Gumm, welche sich dank einer Sitzgelegenheit und schöner Sicht auf die Pilatuskette im Süden bestens für eine Pause eignet. Nach weiteren 40 Minuten und insgesamt 600 Höhenmetern ist das neu erstellte Gipfelkreuz auf dem Rägeflüeli erreicht. Die Aussicht auf das Mittelland mit dem Jura im Westen, dem Schwarzwald im Norden und der erhabenen Königin der Berge im Osten – die Rigi –ist einzigartig. Doch die Krönung der Tour kommt erst noch: Im stiebenden Pulverschnee die Hänge runterrennen, darauf hat sich die Familie schon lange gefreut!
Winterwandern am Faulhorn Nr. 1799
First (Grindelwald) — Bussalp • BE

Winterwandern am Faulhorn

Auf dieser zauberhaften Winterwanderung sind Eiger, Mönch und Jungfrau fast ständige Begleiter. Die konditionell anspruchsvolle Strecke ist gleichzeitig ein Schlittelweg. Wer statt hinunter zu wandern eine stiebende Abfahrt bevorzugt, zieht einen Schlitten hoch. Bei guten Schneeverhältnissen ist die Schlittenfahrt bis Grindelwald hinunter möglich und mit über 12 Kilometern die längste in Europa. Auf dem Weg zum fast 200 Jahre alten Berghotel Faulhorn sieht man vor der Eigernordwand die Gondeln der V-Bahn schweben. Von der First führt der Weg in einem kurzen, steileren Aufstieg zur Gummihitta und dann flacher zum Bachalpsee, der meist unter einer schneebedeckten Eisschicht liegt. Nach einem weiteren längeren Anstieg ist die Reetihitta erreicht und bis zum Faulhorn ist es nicht mehr weit. Die eindrückliche Aussicht vom Gipfel zum Brienzersee hinunter, über das Mittelland bis zum Jura und in den Schwarzwald entschädigt für alle Anstrengungen beim Aufstieg. Das Berghotel ist im Winter geschlossen. Nun wartet nur noch der aussichtsreiche Abstieg zur Bussalp.
Den Piz Darlux GR besteigen Nr. 1801
Alp Darlux • GR

Den Piz Darlux GR besteigen

Auf über 2280 Metern über Meer liegt der Ausgangspunkt dieser Schneeschuhtour: die Alp Darlux. Erreichbar ist sie mit dem Sessellift von Bergün über Pros da Darlux. Zur Talstation spaziert man vom Bahnhof durch das im 12. Jahrhundert gegründete malerische Bündner Dörfchen, während man sich die Sage von den Zwergen und dem gespaltenen Felsen erzählt. Die geht so: Im Wald bei Bergün liegt ein riesiger gespaltener Granitblock. Am Ansatz des Risses stecken zwei Keile, die aussehen, als ob sie den Fels geteilt hätten. Früher, sagt man, bedeckte der Stein eine Zwergenhöhle. Wie Zwerge so gutmütig sind, halfen sie den Bergüner Bauern mähen und jäten. Als sie von zwei Jungen entdeckt wurden, war es mit Ruhe und Frieden im Zwergenreich vorbei. So mussten sie sich einen neuen Platz suchen. Bevor sie umzogen, zerstörten sie mit zwei Keilen den Stein und waren nie mehr gesehen. Oben angekommen geniesst man erst einmal die phänomenale Aussicht auf die Berglandschaft. Mit angeschnallten Schneeschuhen geht es der rechts liegenden Skipiste entlang zum Piz Darlux. Entgegengesetzt zu den ins Tal bretternden Wintersportler/innen gelangt man nach einigen Höhenmetern auf einen Sattel. Die erste Hälfte ist geschafft. Dem Grat folgend, nähert man sich Stück für Stück dem Bergüner Hausberg. Vorsicht ist mit Wechten geboten: bitte genügend Abstand zum Grat halten. Nach eineinhalb Stunden wird man auf dem Gipfel des Piz Darlux mit einem atemberaubenden Alpenpanorama auf den Piz Üertsch und den Piz Ela belohnt. Der Rückweg erfolgt auf gleicher Route. Die vorhin im Rücken gelegenen Piz Rugnux und Piz Spadlatscha sind jetzt zu sehen. Am Ende der Tour wärmt einen ein Getränk von der SnowHill Hütte wieder auf.
Vom Turren zum Schönbüel Nr. 1863
Turren • OW

Vom Turren zum Schönbüel

Bis vor wenigen Jahren noch sausten am Turren Skifahrer über die Hänge. Panoramawelt Lungern-Schönbüel hiess die Destination und war die Skiheimat für viele Obwaldner. Heute sind die Lifte rückgebaut, und das Gebiet ist ganz dem sanften Tourismus gewidmet. Winterwanderer, Schneeschuhgänger und Skitourenfahren kommen hier vollständig auf ihre Rechnung. Diese Schneeschuhtour führt zum Bärghuis Schönbüel hinauf, das auf einem Hochplateau unter dem Höch Gumme und dem Arnifirst steht. Erst aber geht der Trail im grossen Bogen lang und sanft ansteigend über die Alp Breitenfeld bis zu einem kleinen Stafel bei Pkt. 1796 und von da nur leicht ansteigend über die Üsseri Alp zum Tüfengrat. Einem Muss! Von hier überrascht die Sicht über den Brienzersee bis zum Niesen, mit dem Brienzer Rothorn und den Bergen des Berner Oberlands. Der Trail kehrt zur Alp Breitenfeld zurück, führt nun knapp am Pkt. 1864 vorbei und hinüber zu einem Wasserreservoir. Weiter geht es bis zur südöstlichen Kante des Hangs, der zum Schönbüel aufsteigt. Der Anstieg ist steil, verläuft aber immer in sicherem Gelände. Man tut gut daran, den Stangen zu folgen. Vom Bärghuis Schönbüel aus ist die Sicht noch umfassender als vom Tüfengrat. Da sieht man den Titlis und die Berner Alpen mit ihren Gletschern. Das Panorama ist so grandios, dass man sich fast zum Aufbrechen zwingen muss. Beinahe von selbst geht es über die weiten Hänge der ehemaligen Skipisten zum Alpweiler Breitenfeld. Von hier hält man die Richtung bei und wandert über die Luegi und dann steil hinunter zum Berggasthaus Turren und zur orangen Luftseilbahn.
Winterliche Tour im Tal der Salentse Nr. 1864
Morthey, centre • VS

Winterliche Tour im Tal der Salentse

Auf dieser Winterwanderung wechseln sich Abschnitte im Wald mit Passagen im Siedlungsgebiet ab. Man wandert auf dem kleinen, aber interessanten Netz von Winterwanderrouten der Skistation Ovronnaz. Auf diesem lassen sich verschiedene Abschnitte zu dieser leichten Tour rund um das Unterwalliser Bergdorf zusammenfügen. Aufgepasst: Im ausgedehnten Dorfgebiet ist die Markierung gelb, erst wenn man das Siedlungsgebiet verlässt, ist sie pink. Vom etwas tiefer gelegenen Ortsteil Morthey folgt man zunächst auf dem Trottoir der Route des Bains, schwenkt nach der nächsten Kurve in den Chemin Bellevue ein und gelangt auf diesem zügig zum Waldrand. Weiterhin sanft ansteigend, geht es ins Nachbardorf Mayens-de-Chamoson und von dort durch den Wald nach Patiers hinauf. Oberhalb des Weilers ist eine Langlaufloipe angelegt, parallel zu ihr verläuft der Winterwanderweg. Ohne nennenswerte Höhendifferenzen führt er am Parkplatz und Langlaufzentrum Tourbillon vorüber nach Lui Teise. Die Wanderung verläuft auf diesem Abschnitt meist im Wald, doch Lichtungen und Lücken zwischen den Bäumen sorgen immer wieder für schöne Ausblicke zum Rhonetal und zu den darüber aufragenden Drei- und Viertausendern des Unterwallis. Besonders markant ist die nahe, mehrere Hundert Meter hohe und fast senkrechte Fluh der Ardève. Beim Weiler Lui Teise steigt man zur Strasse ab, die vom Dorf zur Sesselbahn-Talstation führt, folgt dieser einige Schritte talauswärts und zweigt dann ins Tobel des Bergbachs Salentse ab. Der nun folgende Abstieg dem Wasserlauf entlang ist ein besonders reizvoller Abschnitt der Tour. Der Bach wird zweimal überquert. Nach der zweiten Brücke geht es zurück ins Dorfzentrum von Morthey.