• Der Blick auf den Rhonegletscher vom Wanderziel aus.

    Der Blick auf den Rhonegletscher vom Wanderziel aus.. Bild: Reto Wissmann

  • Auf der Passhöhe der Grimsel trifft man auf Touristen.

    Auf der Passhöhe der Grimsel trifft man auf Touristen.. Bild: Reto Wissmann

  • Blick auf den Grimselpass, den Totesee und das Sidelhoren.

    Blick auf den Grimselpass, den Totesee und das Sidelhoren.. Bild: Reto Wissmann

  • In der Weite lässt sich das Gärstenhorn blicken.

    In der Weite lässt sich das Gärstenhorn blicken.. Bild: Reto Wissmann

  • Ein Findling mit Steinmännchen auf dem Nägelisgrätli.

    Ein Findling mit Steinmännchen auf dem Nägelisgrätli.. Bild: Reto Wissmann

  • Der Grätlisee, dahinter der Galenstock.

    Der Grätlisee, dahinter der Galenstock.. Bild: Reto Wissmann

  • Zwei Berggehende auf einer Moräne.

    Zwei Berggehende auf einer Moräne.. Bild: Reto Wissmann

    Grimsel Passhöhe • BE

    Übers Nägelisgrätli zum Rhonegletscher

    Der Grimselpass ist geprägt vom Verkehr, von Kraftwerksanlagen und von Hochspannungsleitungen. Trotzdem ist es eine faszinierende Gegend: während Jahrtausenden von Gletschern geformt, den rauen Bedingungen auf 2164 Metern über Meer ausgesetzt und doch sanft vom warmen Licht des Südens beschienen. Auf der Passhöhe am Totesee treffen sich Motorradfahrer, Wanderinnen und Ausflügler zum Morgenkaffee. Anschliessend geht es für die Motorisierten nur noch bergab, zu Fuss kann man hingegen nach Höherem streben. Der Wanderwegweiser steht hinter dem Restaurant Alpenrösli und zeigt in Richtung Nägelisgrätli und Rhonegletscher. Nach einem kleinen, namenlosen Seelein nahe der Passstrasse steigt der Weg bereits steil an. Teilweise wie ein Saumweg ausgebaut, führt er dem Vorder Gärstenhorn entgegen bis aufs Nägelisgrätli. Schön zu sehen sind überall die Spuren der längst verschwundenen Gletscher. Schmal oder besonders abschüssig ist der Grat nirgends. Ein erster Höhepunkt der Tour ist der Grätlisee. Er liegt geschützt in einer vom Eis in die Felsen geschliffenen Mulde. Oft spiegeln sich der schneebedeckte Galenstock und die anderen imposanten Dreitausender in der glatten Wasseroberfläche. Influencer haben dies auch schon entdeckt, überlaufen ist der Spot trotzdem noch nicht. Nach dem See führt der Wanderweg noch weiter über Geröllfelder, bis der Rhonegletscher in seiner ganzen Pracht zum Vorschein kommt. Wie von einem Balkon aus sieht man den neun Kilometer langen Eisstrom vom Einzugsgebiet bis zur Zunge und zum immer grösser werdenden Gletschersee nahe der Furkapassstrasse. Hier, beim Punkt 2651, endet der offizielle Wanderweg. Die Markierungen gehen allerdings noch weiter, und man kann getrost bis auf die prägnante Moräne absteigen. Danach ist eine Rückkehr zum Grimselpass auf derselben Route empfehlenswert.

    Information

    Hotel-Restaurant Alpenrösli, Grimselpass, 033 973 12 91, grimselpass.com

    Hotel-Restaurant Grimsel Passhöhe, 033 973 11 37hotel-grimselpass.ch

    Wanderung Nr. 2267

    Publiziert 2025 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Reto Wissmann

    GPS-Routendaten herunterladen

    Grimsel Passhöhe
    0:00
    0:00
    Nägelisgrätli
    1:05
    1:05
    Grätlisee
    1:55
    0:50
    Pt. 2651
    2:15
    0:20
    Grätlisee
    2:35
    0:20
    Nägelisgrätli
    3:15
    0:40
    Grimsel Passhöhe
    4:00
    0:45

    Wandervorschläge

    Aussichtsreich zum Oberaarsee Nr. 2266
    Grimsel Passhöhe — Berghaus Oberaar • BE

    Aussichtsreich zum Oberaarsee

    1719 war es, als der Fund einer grossen Kristallkluft am Fusse des Vorder Zinggestocks eine Euphorie im Haslital auslöste. Um die 50 Tonnen Kristalle bargen die Strahler in den darauffolgenden Jahren aus der 40 Meter langen Höhle. Sie verkauften die Steine nach Mailand und Paris, wo aus ihnen Schmuck und Kunstgegenstände gefertigt wurden. Drei der Kristalle sind heute noch im Naturhistorischen Museum in Bern zu sehen, die Strahler gaben sie dem Staat Bern als Steuern ab. Den grossen Fund macht man auf der Familienwanderung von der Grimselpasshöhe zum Berghaus Oberaar wohl nicht. Aber mit etwas Ausdauer findet sich hier schon das eine oder andere glasklare Kristallspitzchen, das sich zu Hause auf dem Nachttischchen gut macht. Am besten, man packt dazu Hammer und Meissel in den Rucksack – und einen Schraubenzieher zum Stochern. Den einzigen grösseren Aufstieg gibt es am Anfang: Mit Aussicht auf den Totesee und den Grimselpass wandert man in Spitzkehren bis zur Hüsegghütte, wo das mitgebrachte Znüni genossen werden kann. Fortan zieht sich der Granitweg die Höhe haltend der Flanke des Sidelhorens entlang. Bald sieht man den Vorder Zinggestock und den Grimselsee, an dessen rechtem Ufer die leere Kristallkluft liegt – unerreichbar für Wandernde. Umso mehr geniesst man die raue Gebirgswelt, der die Kraftwerke Oberhasli mit ihren Anlagen Strom abtrotzen: Triebteseewli wie auch Oberaarsee haben Staumauern. Die ehemals für die Mitarbeitenden gebauten Seilbahnen sind heute öffentlich: So beginnt diese Wanderung mit der Fahrt mit der Sidelhornbahn vom Grimsel Hospiz aus auf die Passhöhe – alternativ fährt das Postauto auf die Passhöhe – und wird mit der Talfahrt in der Oberaarbahn beendet. Das Berghaus Oberaar rundet die Wanderung ab: Hier kann eingekehrt werden – und wer am nächsten Tag noch Lust auf eine kurze Wanderung zum Gletschertor des Oberaargletschers hat, kann hier auch übernachten.
    Hoch hinaus zur Gelmerhütte Nr. 1990
    Gelmersee — Handegg, Kunzentännlein • BE

    Hoch hinaus zur Gelmerhütte

    Die Gelmerbahn gilt als die steilste offene Standseilbahn Europas mit einer maximalen Steigung von 106 Prozent. Sie fährt einen in zwölf Minuten von Handegg auf 1412 Metern ü. M. bis an den Gelmersee auf 1860 Metern – zum Teil fühlt es sich fast überhängend an. An schönen Sommertagen ist sie oft ausgebucht. Der Gelmersee ist ein wunderschöner Stausee, dessen Wasser türkisfarben glitzert und der von steilen Felswänden umgeben ist. Hier kam es 2017 zu einem Felssturz, der mehrere Wanderer verletzt hat. Seither ist nie mehr etwas passiert, doch gibt es markierte Bereiche, in denen man nicht anhalten sollte. Ausserdem werden regel-mässig Sicherheitssprengungen durchgeführt. Der Weg rund um den See wird von vielen wander-unerfahrenen Touristen in Turnschuhen besucht, schlägt man aber bei Undrist Diechter den Pfad Richtung Gelmerhütte ein, wird es einsamer. Steil geht es hinauf, immer wieder hat man eine wunderbare Aussicht auf den See, der stets kleiner wird. Man hält auf eine kleine Kuppe zu. Hat man sie erreicht, sieht man die Gelmerhütte, die etwa 150 Höhenmeter weiter oben liegt. Nach einer Stärkung auf der Hütte geht es auf demselben Weg hinunter, spektakulär um den See herum und bis zur Staumauer. Hier lohnt sich ein letzter Blick zurück, bevor man den steilen, aber schönen Weg hinunter nach Chöenzetennlen einschlägt, wo sich ein Parkplatz und eine Postautohaltestelle befinden.
    Pioniere in der Grimsel Nr. 1070
    Räterichsboden • BE

    Pioniere in der Grimsel

    Flechten sind klein und unscheinbar, beeindrucken aber, sobald man sich mit ihnen beschäftigt, wie auf der Familienwanderung zur Bächlitalhütte im Grimselgebiet. Diese beginnt auf dem Staudamm im Räterichsboden. Zwischen der orangefarbenen Zierlichen Gelbflechte (Xanthoria elegans) zeigt dort die gelbgrünliche Landkartenflechte (Rhizocarpon geographicum) eindrücklich, wie langsam Flechten wachsen: In den circa 70 Jahren, seit es die Mauer gibt, breitete sich jede einzelne Flechte nur wenige Millimeter aus. Der Blick rundherum lässt einen dann den Atem anhalten: Riesige, glatt geschliffene Felsen leuchten grün - sie sind mit der Landkartenflechte bedeckt. Kaum vorstellbar, wie alt diese Flechten sind - und nicht nur den Kindern kommt das Alter des eigenen, 70-jährigen Grossvaters plötzlich unbedeutend vor. Auf dem Weg zur Hütte zeigen neun einfache Posten (A-I) des Flechtenpfads die Faszination der Flechten auf - ohne dazugehörigen Flyer und das Büchlein mit einer Fotosammlung von Flechten bleiben die Geheimnisse allerdings verborgen. Der erste Teil der Wanderung führt meist über Felsentreppen bergauf. Auf circa 2100 Metern über Meer angelangt, durchwandert man eine kleine Schwemmebene. An deren Ende führt der markierte Bergwanderweg direkt nach Westen. Ein zweiter, unmarkierter Weg führt über Steinplatten weiter zum Bächlisee, wo sich die grosse Schwemmebene, der Bächlisboden, öffnet. Zum Bächlisboden führt auch der markierte Weg, allerdings nicht an den See. Die Ebene kann frei und gefahrlos traversiert werden - sie lädt auch ein zum Rasten, Baden und Bächestauen. Ein steiler Anstieg bleibt noch bis zur Hütte. Wer dabei nach rechts abbiegt, trifft auf ein idyllisches Seelein inmitten flechtenbewachsener Felsbrocken. Von der Hütte weiter ins Tal hinein führt ein Weg bis fast zur Zunge des Bächligletschers.
    Auf dem Grimsel-Kristallweg Nr. 0469
    Grimsel Hospiz — Handegg • BE

    Auf dem Grimsel-Kristallweg

    Sie beginnt spannend, die Geschichte von den Kristallen die seit Millionen von Jahren, eng aneinandergedrückt, in ihren Höhlen leben. Einer der Kristalle ist der kleine Grims. Ihm ist es langweilig in seiner Kluft, er will raus an die frische Luft, die Sonne und den Wind spüren, Tiere und Blumen beobachten. «Grims - Ein Ausreisser auf dem Kristallweg» ist die literarische Vorlage für den Kristall-Erlebnisweg der von Grimsel Hospiz nach Handegg führt. Im Buch entdecken zwei Kinder mit ihrem Vater die Kristallkluft von Grims und seinen Freunden. Der pfiffige Kristall nützt die Gunst der Stunde und lässt sich an einem Rucksackbändel nach draussen ziehen. Sein Abenteuer auf dem Kristallweg beginnt, und auch wandernde Familien sind plötzlich mittendrin... Bei seinem Ausflug lernt der Grims die Murmeltiere kennen, nascht an Heidelbeersträuchern, befreit das Echo aus seiner misslichen Lage und einmal landet er gar auf dem Grund des Sees. Die Orte aus dem Buch entdecken wandernde Kinder auf dem Erlebnisweg wieder: das Chessibidmer Flachmoor, die Kristallklüfte (Werkzeug mitnehmen) und der Echostandort - allesamt sind es von der Natur geschaffene Erlebnisposten. An der Brätelstelle beim Säumerstein lässt sich der Erlebnishunger mit einer Cervelat stillen. Danach dauert es nur noch wenige Minuten bis zum Familienhotel Handeck. Hier endet der Kristallweg, und auch der Grims kehrt am Ende des Buches wieder zu seiner Familie zurück. Bis zur Abfahrt des Postautos können die Kinder sich noch auf dem Spielplatz mit Trampolin austoben oder nebenan beim Handeggfall eine Mutprobe wagen: eine Hängebrücke spannt sich in 70 Metern Höhe hinüber zur Talstation der Gelmerbahn.

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    Bern Berner Oberland Bergwanderung Sommer mittel T2

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