Wandern um die Welt
Wandern um die Welt
Schwelgen Sie noch in Ihren Ferienerinnerungen oder haben Sie Fernweh und brauchen etwas Inspiration? Unsere Wandervorschläge entführen Sie in Schweizer Landschaften, die uns an ferne Orte erinnern.
Ob ein Hauch von Yosemite in Lauterbrunnen, fjordähnliche Seen wie in Norwegen, die wilden Vulkanlandschaften, die an Island erinnern, oder die kristallklaren Bergseen, die ein wenig an die Malediven denken lassen – die Schweiz bietet all das und mehr. Selbst die sanften Hügel und idyllischen Weinregionen lassen das Flair der Toskana aufleben.
Erkunden Sie die Schweiz und erleben Sie die Welt!
Ein Abstecher ins Val Calnègia
Die Höhen über dem Entlebuch
Rund um den Breccaschlund
Pünktlich für Ihre Wochenendpläne wandert der aktuelle Wandervorschlag jeden Donnerstagabend in Ihr Postfach.
Die Anden hinter St. Moritz
Im Oktober sind die Gräser im Val Bever braun, das Geröll liegt grau und von grünen Flechten überzogen unter dem tief dunkelblauen Engadiner Himmel. Auch diese Farben erinnern den ehemaligen Bergführer Yussif Calderón, der heute als Arzt in der Schweiz lebt, an seine Heimat Bolivien. Das Val Bever bietet auch topografisch verblüffende Ähnlichkeiten mit dem bolivianischen Hochland. So erinnert der Piz Grisch etwa an den Illimani, Yussif Calderóns Hausberg, 6438 Meter hoch, den man von La Paz aus sieht. Während in den Sommermonaten von Spinas Station aus in der Regel Richtung Jenatschhütte aufgebrochen wird, bietet sich später im Jahr, wenn die Hütte geschlossen ist, der Weg über den Suvrettapass nach St. Moritz an. Es ist eine lohnende, lange Wanderung, die meist oberhalb der Baumgrenze durch karges, alpines Gebiet führt. Ein kaum merklicher Aufstieg führt von Spinas Station erst durch Lärchenwälder, dann dem Bach Beverin entlang nach Zembers da Suvretta, wo der Weg in südlicher Richtung abzweigt. Hier erfolgt nun ein Aufstieg ins Hochtal Suvretta da Samedan, das wild, abgeschieden und kaum bewachsen am meisten an die bolivianische Andenlandschaft gemahnt. Dort allerdings leben die Campesinos auf über 4000 Metern – und Yussif Calderón erzählt gern, wie die Hochlandbevölkerung Wege gefunden hat, auch ohne Gemüse zu Vitaminen zu kommen. Vom Pass Suvretta auf 2615 Metern direkt am Fuss des Juliers bietet sich ein grossartiger Blick ins Tal und auf die mächtigen Engadiner Gipfel auf der anderen Seite von St. Moritz. Sie spiegeln sich auch im Lej Suvretta, einem kleinen Bergsee, der unmittelbar nach der Passhöhe auftaucht. Der Abstieg ins Tal erfolgt nach Champfèr.
Durchs Hintere Lauterbrunnental
Im mondänen Gebiet der «Swiss Skyline» schwebt die Schilthornbahn begleitet vom James-Bond-Soundtrack von Stechelberg nach Gimmelwald. Doch bereits an der Bergstation ist es mit Glitz and Glamour vorbei: Zeit für Ruhe und Natur. Das malerisch-verschlafene Dörfchen Gimmelwald hinter sich gelassen, geht es im kühlen Wald bereits steil aufwärts. Auf 1978 Metern über Meer angekommen, belohnt der fantastische Blick auf die schneebedeckte Jungfrau und den Talkessel mit imposanten Nordwänden für all die Mühen. Wer es noch etwas spektakulärer möchte, nimmt den Aufstieg aufs Tanzbödeli unter die Füsse, bevor es weiter zum Ziel des ersten Tages geht. Nach einem romantischen Candle-Light-Dinner im aussichtsreichen Berghotel Obersteinberg, welches als nächtliche Lichtquellen ausschliesslich über Kerzen und Petroleumlampen verfügt, schläft man entweder im Massenlager oder in einem der heimeligen Zimmer. Das Berghotel ist nur zu Fuss erreichbar und befindet sich inmitten der mächtigen Bergwelt des Hinteren Lauterbrunnentals. Die Zeit scheint hier still zu stehen und Ruhe-Suchende kommen voll und ganz auf ihre Kosten. Nach einem währschaften Frühstück geht es am nächsten Tag weiter in Richtung Oberhornsee. Die schöne Strecke kann mit einigen Leckerbissen für die Augen aufwarten: beeindruckend ist nicht nur das Panorama, inklusive Wasserfällen, sondern auch der friedliche See. Sein klares blaues Wasser lädt zur Rast. Hier oben ist die Welt tatsächlich noch in Ordnung. Weiter über die Oberhornmoräne sind die Wandernden auf dem höchsten Punkt angelangt. Über den Tanzhubel geht es bergab. Zugegebenermassen ist es zuweilen etwas steil; Wanderstöcke sind empfehlenswert, damit einen die Beine talauswärts nach Stechelberg zu tragen vermögen.
Schroffe Felsen, luftige Höhen
Natürlich, die Ebenalp lockt mit der Luftseilbahn, die in wenigen Minuten in spektakuläre Höhen schwebt. Dorthin, wo sich das Wildkirchli, die berühmte ehemalige Einsiedelei, malerisch an die Felsen duckt. Heute ist der Ort ein Magnet für Ausflügler - wer Abgeschiedenheit und Einkehr in der Natur sucht, wählt die gegenüberliegende Seite im Tal: Vom Endbahnhof des Zügleins in Wasserauen ist das erste Etappenziel bereits sichtbar, die Bogartenlücke. Schroff und steil ragen die Kalkfelsen beidseits des Passübergangs auf. Etliche Wanderer nehmen den Aufstieg Richtung Seealpsee noch auf sich, doch nach dem Wald zweigt der Pfad zur Lücke linkerhand ab. Von da an gilt das alte Gesetz: Je höher und anspruchsvoller, desto einsamer werden die Wege. Den Rest der rund 1000 Höhenmeter über farbig leuchtenden Alpwiesen teilt man sich fast nur mit vereinzelten Kühen. Bei Bogarten kurz nach der Lücke zweigt rechterhand ein blau-weiss markierter Alpinwanderweg ab. Dieser bietet eine Gratwanderung über die Marwees mit atemberaubenden Tiefblicken. Es ist ein eher leichter Alpinwanderweg, verlangt aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sowie Vorsicht bei Nässe (Gras!). Alternativ steigt man ins Tal ab und wandert auf direktem Weg zur Hundsteinhütte oder nach Bolenwees mit Bademöglichkeit am See. Anderntags führt der Weg am Fählensee vorbei zu den restaurierten Gebäuden der Häderenalp. Der Abstecher Richtung Altmann, wo eine Steinbockkolonie lebt, ist weiss-rot-weiss markiert, aber anspruchsvoll. Die letzten Höhenmeter sind ausgesetzt und steil, aber mit Stufen im Fels und Drahtseil gesichert. Beim Altmannsattel geht es zunächst nach rechts, bis kurz darauf ein guter Weg linkerhand zum Zwinglipass herabführt und weiter nach Wildhaus. Alternativ kann man von der Häderen direkt zum Zwinglipass wandern.
Um stets über den aktuellen Stand der Laubfärbung in den verschiedenen Regionen der Schweiz informiert zu sein, empfehlen wir Ihnen den Laubtracker!
Farbige Überraschung bei den Jöriseen
Die Terrassen des Lavaux am Genfersee
Aussichtsreich über dem Oeschinensee
Berauschende Aussichten bei Saas-Fee
Im Gletscherdorf herrschen herbe Töne vor: Sowohl die hehre Bergkulisse als auch die Architektur verdeutlichen die betörende Spannung von Hell und Dunkel, die einen kaum irgendwo sonst so eindrücklich umfängt. Die Wanderung beginnt gemütlich; durch verwinkelte, leicht ansteigende Gässchen an Stadel und Chalets vorbei zur Station der Hannig-Bergbahn. Gemächlich hievt die in die Jahre gekommene silbergraue Gondel die Besucher hinauf zur Bergstation. Diese schenkt schon eine wunderbare Sicht auf das gegenüber prunkende Dreigestirn: Lagginhorn und Weissmies sind veritable Viertausender, das Fletschhorn muss sich ein wenig bescheiden. Das rustikale Bergrestaurant verlockt zu einem einfachen Imbiss. Der Bergwanderweg nach Mällig tändelt nicht lange; er windet sich zielstrebig nach oben. Nach einigen Serpentinen wird der Weg für eine Zeit flach und führt zu einer einladenden Bank, einem ersten Aussichtspunkt mit berückender Sicht auf das Allalinhorn, den Alphubel und die nach Norden schwenkende Mischabelgruppe. Doch es geht weiter. Nach etwas mehr als einer Stunde ist der Mällig erreicht. Nun heisst es, die Aufmerksamkeit ganz den Berner Alpen zu widmen. Beherrscht von den mächtigen Palisaden, Bietsch-, Aletsch-, und Finsteraarhorn, reiht sich dort Gipfel an Gipfel. Aller gleissenden Anmut zum Trotz mahnt auch dieser Aussichtspunkt zum Abstieg. Stracks geht es hinunter. Es ist ein recht steiniger Weg, der sich durch Geröllfelder und Felsriegel windet, aber nach unten hin immer gangbarer wird. Beim Punkt 2274 sorgt ein nach Norden zeigender Wegweiser für Verwirrung. Es gilt tatsächlich, nordwärts gegen Saas-Tamatten abzusteigen. Ziemlich oberhalb dieses schmucken Weilers mündet unser Pfad in den berühmten Höhenweg aus Grächen. Es verbleibt ein angenehmes Wegstück durch lauschige Lärchenwälder, die den Osthang von Saas-Balen und Saas-Grund säumen. Bald stossen wir auf die ersten Häuser von Saas-Fee.
Atemberaubende Krete
Ob von unten, von oben oder von der Seite: Der Creux du Van im Kanton Neuenburg ist aus jedem Blickwinkel sehenswert. Besonders facettenreich präsentiert er sich auf der Rundwanderung mit Start und Ziel in Noiraigue. Der Anstieg ist zwar ziemlich steil, aber jeden Schweisstropfen wert. In den Kehren des Sentier des 14 Contours tun sich mit jedem Höhenmeter neue Ausblicke auf. Noch ein paar letzte Schritte zwischen Fichten und Laubbäumen, und plötzlich liegt der majestätische Felsenkessel vor einem, mit Neuenburger- und Bielersee im Hintergrund. Das nächste Stück verläuft dicht an dessen Kante entlang – links von der Trockensteinmauer für die Schwindelfreien, rechts davon für alle anderen. Als Zwischenhalt auf der Hochebene bietet sich die «Ferme du Soliat» an – allerdings ist das auch per Auto erreichbare Gasthaus oft gut besucht. Der Creux du Van erfreut sich grosser Beliebtheit, was nicht zu übersehen ist: Viele der Besucher verhalten sich leider nicht so, wie es in einem Naturschutzgebiet angebracht wäre. Auf dem weiteren Weg der Krete entlang sieht man oft Steinböcke, die sich von den Wanderern nicht aus der Ruhe bringen lassen. Durch den Wald geht es dann auf sanft abfallenden Wegen bis fast zum Fuss der Felswand hinunter. Nach der Fontaine Froide, deren Wasser wegen des hier herrschenden Permafrosts ganzjährig 4,1 Grad kalt ist, und der geschichtsträchtigen «Ferme Robert», wo man eine «Saucisson au Pinot Noir» oder eine der anderen Spezialitäten des Hauses geniessen kann, führt die Tour über einen letzten Abstieg zurück nach Noiraigue.
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