Rein in den Wanderherbst

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Zwölf herbstliche Wandervorschläge

Rein in den Wanderherbst

Der Herbst in der Schweiz ist die ideale Zeit zum Wandern: Die Landschaft erstrahlt in lebendigen Farben, der Himmel ist weit, die Luft klar und frisch, und die Sonne sorgt noch immer für angenehme Wärme. Die optimale Zeit, die Natur zu erkunden!

Unsere zwölf Wandervorschläge bringen Sie an Orte, an denen Sie die Herbstlandschaft mit allen Sinnen geniessen können. Egal, ob Sie auf der Suche nach einem gemütlichen Wanderung, einer Bergwanderung mit Hüttenübernachtung oder einer anspruchsvolleren Route auf einem Alpinwanderweg sind, wir haben für jeden Geschmack etwas ausgesucht.

Höhenweg ins Fieschertal Nr. 2174
Lax — Fiesch • VS

Höhenweg ins Fieschertal

Für diesen Höhenweg muss man gar nicht so hoch hinauf – und doch bietet er tolle Aussichten auf das Goms. Und: Im Frühling ist er früher und im Herbst länger begehbar als seine Artgenossen in höheren Lagen. Ein kurzer Anstieg bleibt einem zu Beginn aber doch nicht erspart. Vom kleinen Walliser Dorf Lax an der Furka-Bahnlinie geht es knapp 200 Höhenmeter hinauf über bewässerte Wiesen bis zum Altbach. Ist dieser einmal erreicht, bleibt die Höhe praktisch konstant und der Weg führt über dem Tal gemütlich in Richtung Fieschertal. Auf den Wegweisern ist immer auch Laggera vermerkt, so heisst der beliebte Weg bei den Einheimischen. Der Weg führt stellenweise direkt der Fiescher- und der Laggerwyssa entlang, zwei Suonen, die während Jahrhunderten Wasser aus dem Fieschertal auf die Wiesen von Fiesch und Lax geführt haben. Nachdem sie viele Jahre trocken lagen, fliesst jetzt teilweise wieder Wasser in den Leitungen. Neben ihrem eigentlichen Zweck sind sie nun auch hübsche Begleiterinnen für alle Wanderinnen und Wanderer, die entspannt gegen den Strom gehen. Mächtige Fichten und Lärchen säumen den schattigen Weg, und immer wieder wird der Blick frei auf das Dorf Ernen mit seiner prominent gelegenen weissen Kirche, auf die Hotels und Ferienhäuser von Fiesch oder auch nur auf Wiesen mit weidenden Schwarznasenschafen oder Graueseln. Oberhalb von Fieschertal (nicht nur das Tal, sondern auch ein Dorf heisst so) fliesst das Wasser der Suone spektakulär durch einen hölzernen Känel. Der Wanderweg folgt ihm über einen neu gebauten Steg. Danach verlässt er den Wasserlauf und führt steil hinunter ins Tal. Von Fieschertal geht man dann ein Stück direkt dem Ufer des Wysswassers entlang zurück in Richtung Fiesch, bevor man den Fluss überquert und via den Alt Chirchwäg ins Feriendorf gelangt. Am Wegrand stehen hier noch ein paar uralte Walliser Stadel auf Stelzen. Kurz vor dem Dorf können zudem die Gleitschirmfliegerinnen und -flieger beim Landen und die Matterhorn-Gotthard-Bahn beim Überwinden der engen Kurven beobachtet werden.
Panoramaweg zur Grossen Scheidegg Nr. 2103
Schwarzwaldalp — Grosse Scheidegg • BE

Panoramaweg zur Grossen Scheidegg

Bereits die Anreise löst Glücksgefühle aus: Vorbei am Belle-Époque-Hotel Rosenlaui und den imposanten Felswänden der Engelhörner kriecht das Postauto von Meiringen aus die engen, steilen Kurven hinauf zur Schwarzwaldalp. Im Chalet-Hotel Schwarzwaldalp am Ausgangspunkt der Wanderung darf man sich dann durchaus schon eine Stärkung gönnen – zum Beispiel eine der legendären Cremeschnitten –, bevor es dann auf dem sogenannten Romantikweg in Richtung Hornseewli und Grosse Scheidegg geht. Nach einem kurzen Stück zurück auf der Passstrasse zweigt der Wanderweg zur Brochhütte ab und steigt gehörig an. Auf den Alpweiden fallen die mächtigen Bergahorne auf, die sich im Herbst spektakulär verfärben und in warmem Gelb zu leuchten beginnen. Je weiter man auf dem Alpsträsschen die Südhänge hinaufsteigt, desto schöner wird auch die Aussicht auf die gegenüberliegenden Bergriesen und Gletscher. Für einen Abstecher zum Hornseewli verlässt man bei Pfanni den Romantikweg und nimmt noch ein paar Höhenmeter unter die Füsse. Für eine Rast am einsamen Seeli inmitten wunderbarer Blumenwiesen lohnen sich diese alleweil. Danach geht es wieder hinunter zur Alp Scheidegg Oberläger und über eine Kuppe bis Gratschärem. Hier wird der Blick frei auf die Kleine Scheidegg und die bedrohlich-schwarze Eigernordwand. Bis zur Passhöhe der Grossen Scheidegg, wo sich schwitzende Velofahrer gegenseitig auf die Schulter klopfen, ist es nun nicht mehr weit, und die folgende Fahrt mit dem Postauto hinunter ins Gletscherdorf ist mindestens ebenso spektakulär, wie es die Anfahrt war.
Hochtalwanderung am Klausenpass Nr. 1997
Urnerboden, Dorf — Linthal, Bergli • UR

Hochtalwanderung am Klausenpass

Die Wanderung beginnt auf der grössten Alp der Schweiz, dem Urnerboden. Krimifans werden die Umgebung aus der ersten Staffel «Wilder» sofort wiedererkennen. Die erste Hälfte führt dem Fätschbach entlang, links stets die markante Bergkette der Jegerstöck im Blick. Im Spätherbst laden unzählige zugefrorene Pfützen zum Kaputttreten oder Kieselstein-Boccia-Spielen ein; bei warmem Wetter bieten sich Plätze zum Planschen und Bräteln an. Nach einem kurzen Abschnitt auf der Klausenpassstrasse führt ein Pfad in den Wald hinauf. Durch den grün überwachsenen Boden wähnt man sich fast wie in einem Märchenwald. Oft ist der richtige Weg etwas schwer auszumachen. So können sich die Kinder als Detektive beweisen und ihn anhand der Wanderwegmarkierungen ermitteln. Nach zweimaliger Überquerung der Passstrasse verläuft der Weg durch idyllische Wiesen abwärts, und man hat das eindrucksvolle Panorama des hinteren Glarnertals stets vor sich. Ein Abstecher zum tosenden Wasserfall Berglistüber darf natürlich nicht fehlen. Der Zugangsweg wurde mit Geldern aus dem Post-Förderpreis 2021 saniert. Im Spätherbst empfiehlt es sich, die Wanderung allenfalls in umgekehrter Richtung anzugehen, da die Sonne erst nach dem Mittag die ganze Hochebene des Urnerbodens bescheint.
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Zweitagestour zur Geltenhütte
Lauenensee • BE

Zweitagestour zur Geltenhütte

Die Umgebung der Geltenhütte ist ein riesiger Spielplatz für Familien: Zwei Schwemmebenen laden zum Baden und Spielen ein, mehrere Wasserfälle können hautnah besucht werden. Im Herbst pflücken mutige Kinder gar erste Eiszapfen. Da lohnt es sich, genügend Zeit zu haben. Und das ist der Fall auf dieser Zweitageswanderung. Sie beginnt am berühmten Louwenesee bei Gstaad, folgt die ganze Zeit dem Gältebach. Langweilig wird es nie: Wasserfall folgt auf Wasserfall, Picknickplatz auf Spielplatz, und im unteren Teil hat es genügend Holz fürs Bräteln. Die Wanderung überwindet in zwei Stufen rund 600 Höhenmeter, dazwischen liegt ein flaches Tälchen, der Undere Feisseberg, an dessen Ende der imposante Gälteschutz stiebt. Besonders der zweite Aufstieg ist für Kinder konditionell anstrengend und auch technisch fordernd. Im oberen Drittel führt er hinter einem kleinen – manchmal aber auch ausgetrockneten – Wasserfall hindurch. Abschüssige Stellen gibt es kaum. Dafür sind die Ausblicke auf die Berge rundherum eindrücklich. Mehrmals beeindruckt der Bach, dessen Wasser sich tief in den Stein gefressen hat. Mit vielen Eindrücken im Kopf erreicht man schliesslich die Unterkunft. Die wunderschön gelegene Geltenhütte des Schweizer Alpen-Club ist gut für Familien eingerichtet.

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Entschleunigung bei der Stadt Freiburg
Abbaye de Hauterive • FR

Entschleunigung bei der Stadt Freiburg

Auf dieser knapp neun Kilometer langen Wanderung in Freiburg lassen sich die herrlichen Herbstfarben in vollen Zügen geniessen. Dieser sanft hügelige Rundweg ist nur ein Steinwurf von der Stadt Freiburg entfernt und gut zugänglich. Der Startpunkt ist bei der Abbaye de Hauterive. Nach 50 Metern geht es zunächst den Schotterweg hinauf nach Grangeneuve auf der rechten Seite. Nach der Käserei geht es weiter in Richtung des grossen Bauernhofs La Tioleyre, und mit der ersten Abzweigung auf der linken Seite wird die Wanderung fortgesetzt. Ein paar hundert Meter weiter nimmt man an der Kreuzung den Sentier de la Tuffière. Dieser Weg begleitet das Mäandern der Saane und ist gut ausgeschildert. Der Fluss entspringt kilometerweit entfernt am Sanetschpass im Wallis und mündet, nachdem er verschiedene Seen gespeist hat, in die Aare. Der idyllische Weg führt die Wandernden durch den schönen Herbstwald und lädt immer wieder zu kleinen Pausen auf den Waldbänken und Picknickplätzen ein. So kann die Farbpalette der Bäume, die den Weg meterhoch überragen, ausgiebig bewundert werden. Nach etwa 45 Minuten ist die Tuffière-Brücke erreicht und überquert. Nach 50 Metern geht es dem ausgeschilderten Weg nach auf die linke Seite. So gelangt man am rechten Ufer zurück zum Ausgangspunkt Hauterive. Dort sollte man sich die Zeit nehmen, die berühmte Abtei von Hauterive aus dem 12. Jahrhundert zu besuchen. Dieses geschichtsträchtige Gotteshaus ist ein Ort, um neue Energie zu tanken oder im herrlichen Garten auf einer Bank ein Sonnenbad zu nehmen. Im Klostershop gibt es eine Reihe von künstlerischen Werken der Mönche, wie Aquarelle, Holz- und Steinskulpturen. Auch kulinarische Produkte werden angeboten.

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Rundwanderung im Val Malvaglia
Dègro, stazione filovia • TI

Rundwanderung im Val Malvaglia

Die Wanderung beginnt bei der Bergstation der Gondelbahn, etwas erhöht über dem sehenswerten Dörfchen Dagro. Mit Blick zu den herbstlich verschneiten Dreitausendern führt der von Trockensteinmauern gesäumte Wanderweg hoch Richtung Pianzéi und Alpe di Prou. Mit dem Wiederaufbau der Trockensteinmauern wurden historische Wegabschnitte wieder aufgewertet, die typisch sind für die Region. Nach Cascina di Dègro erfordert der steinige Zickzackpfad im Bergwald etwas Konzentration, damit man auf der richtigen Spur bleibt. Am besten hält man sich an die ausgetretenste Spur. Bald lichtet sich der Wald, und der nun wieder deutliche Bergweg führt an der Selbstversorgerhütte Capanna Prou vorbei und hinüber zur Alpe di Cióu. Neben den Steinhäusern starten oft Gleitschirmflieger zu ihren Flügen über dem Tal. Hier beginnt der Abstieg zurück nach Cascina di Dègro und von dort auf dem gleichen Weg, aber nun mit Aussicht Richtung Süden und Westen weiter hinunter zur Bergstation. Vor dem Besuch des einladenden Restaurants wenige Schritte daneben lohnt sich ein etwa dreiviertelstündiger Abstecher den wiederaufgebauten Trockensteinmauern entlang hinunter ins Dörfchen Dagro.

Da möchte ich hin
Wo finde ich die farbigste Wanderung?

Um stets über den aktuellen Stand der Laubfärbung in den verschiedenen Regionen der Schweiz informiert zu sein, empfehlen wir Ihnen den Laubtracker!

Suonenwanderung im Unterwallis Nr. 1503
Barrage de Tseuzier — Crans-s.-S., Le Pas de l'Ours • VS

Suonenwanderung im Unterwallis

In den Bergen ob Crans-Montana lässt sich eine der spektakulärsten Suonenwanderungen mit fantastischen Aussichten erleben. Suonen sind freie Wasserleitungen und dien(t)en der Bewässerung von Weiden und waren Trink-, Tränk- und Waschwasserleitung. Die meisten befinden sich an den trockenen Walliser Südhängen. Erfinderische Walliser bauten sie als Holzkanäle am Berg, welche an Balken im Felsen aufgehängt sind. In den Suonen gibt es Wasserräder, die einen Hammer antreiben. Dessen regelmässige Schläge kann man bis weit nach unten hören und hat so die Bestätigung, dass das Wasser fliesst. Die Suone Bisse du Ro soll über 500 Jahre alt sein. Der Bergwanderweg, welcher neben der Wasserleite verläuft, ist so spektakulär in den Felsen gebaut, dass Schwindelfreiheit unbedingte Voraussetzung ist, um diese Wanderung zu machen. Sie hat es in sich, obwohl sie recht gemütlich beim Stausee Lac de Tseuzier beginnt. Zur Einstimmung schaut man am besten über das Geländer auf der anderen Seite in den Abgrund. Zunächst geht es auf einem breit angelegten Bergwanderweg in Richtung Bisse du Ro. Die Aussicht ins Unterwallis ist hinreissend und die Lärchen leuchten hier im Herbst golden um die Wette. Bei Er de Chermignon gibt es noch Gelegenheit für eine kleine Stärkungspause am Picknicktisch, danach heisst es ab zur Suone. Auf dem Weg, der rechterhand senkrecht «das Loch ab» fällt, sollte man aufmerksam wandern und nicht stehen bleiben, wie einem das Schild zu Beginn des Abschnittes befiehlt. Sind die ausgesetzten Stellen passiert, ist es nicht mehr weit zum Ziel. Kurz vor dem Dorf lädt noch eine Buvette ein, damit man sich vom diesem Nervenkitzel erholen kann.
Hoch über dem Seealpsee auf den Säntis Nr. 1506
Wasserauen — Säntis • AI

Hoch über dem Seealpsee auf den Säntis

Er ist quasi ein Pflichtgipfel: der Säntis gehört immer dazu, wenn man von Wanderungen spricht, die man in der Schweiz einmal gemacht haben will. Der mit 2501 Metern über Meer höchste Gipfel im Alpsteingebiet ist mit seinem markanten Wetterturm weitherum sichtbar. Zudem ist eine Gipfelwanderung zwar anstrengend, aber technisch relativ einfach. Keine Überraschung also, dass an diesem herbstigen Morgen im Zug in Richtung Wasserauen gut fünfzig Wanderer aller Altersgruppen sich einfinden. Das Seealp-Tal liegt noch im Schatten und das ist gut so, beginnt die Wanderung doch gleich mit einem steilen Anstieg in Richtung Klein-Hütten. Es geht auf schmalem Pfad durch einen bunten Herbstwald, die Blätter rascheln rot-braun unter den Wanderschuhen. Plötzlich öffnet sich die Sicht hinter einem und man sieht weit ins Appenzellerland. Weiter geht es auf einem schönen, bequemen Höhenweg in Richtung Meglisalp. Ein wunderbarer Ausblick auf die von der Morgensonne erleuchteten Schäfler und Ebenalp auf der gegenüberliegenden Talseite begleiten einen bis der Weg im Talende bei der Meglisalp mündet. Der Talboden mit seinen grasüberwachsenen Hügeln oder dem Restaurant bietet sich für eine Pause an. Denn nachher fordert einem die zweite Etappe der Wanderung einiges ab. Steil geht es jetzt im Zickzack hinauf, zuerst durch eine zerklüftete Karstlandschaft, dann durch ein Geröllfeld in das mit Steinplatten eine schmale, gewundene Treppe gelegt wurde. Das Ziel, das alte Gasthaus, scheint direkt über einem zum Greifen nah, doch die letzten Höhenmeter sind hart erkämpft. Schlussendlich ist es aber doch ganz plötzlich geschafft, das Gasthaus und nochmals etwas höher die Aussichtsplattform sind erreicht. Die Aussicht in die Alpen, allen voran die Churfirsten, sind die wohltuende Belohnung für die müden Beine. Abwärts geht es dann ganz bequem: Die Säntis-Bahn bringt einen in zehn Minuten zur Schwägalp runter.
Herbst beim Freiberg Kärpf Nr. 1353
Mettmenalp — Kies • GL

Herbst beim Freiberg Kärpf

Auf der Mettmenalp wandert man im Wildtierschutzgebiet Freiberg Kärpf. Zum Schutz von seltenen und bedrohten Wildtieren ist hier die Jagd verboten. Vielleicht kreist während dieser Wanderung ein Adler oder Bartgeier am Himmel oder man entdeckt Steinböcke, Gämsen, Murmeltiere und andere Wildtiere. Im Jahr 1548 gegründet, ist es das älteste Wildtierschutzgebiet in Europa. Benannt ist es nach dem Kärpf, der von der Leglerhütte aus gut zu sehen ist. Doch bevor diese aussichtsreiche SAC-Hütte erreicht ist, wandert man zuerst noch dem Mettmensee, auch Garichtisee genannt, entlang. Beim Blick zurück zur Staumauer dieses 1931 fertiggestellten Stausees bieten die zerklüfteten Gipfel des Glärnischmassivs, darunter Vrenelis Gärtli, einen überwältigenden Anblick. Wenn es gefroren ist, erfordert der mit Eiszapfen gesäumte, vereiste Weg dem See entlang etwas Vorsicht. Bei der Niderenalp sind während der Alpsaison Getränke und Alpprodukte erhältlich. In angenehmer Steigung führt der Bergwanderweg weiter hinauf zur Leglerhütte. Hier an diesem schönen Ort lohnt sich eine Pause! Von einer Felsklippe sieht man hinunter zu den verschiedenfarbigen Bergseen Engisee und Chammseeli, die man nach einem Abstieg auf einem steilen Zickzackweg erreicht. Nach einem kurzen Gegenaufstieg steht man auf dem Franzenhorn und folgt dem breiten Grasrücken zum Schönaufurggeli. Nun wartet noch der Abstieg hinunter nach Kies, der mit dem Alpentaxi knieschonend verkürzt werden kann.
Die Höhen über dem Entlebuch Nr. 1342
Marbachegg — Sörenberg, Hirsegg • LU

Die Höhen über dem Entlebuch

Wenn im Herbst die Sonne lange Schatten wirft und die Bauern mit Vieh und Käse zurück im Tal sind, dann wird es trotzdem nicht still in den Bergen. Dann nämlich fängt die Saison der Pilz- und Beerensammler an. Eines ihrer sehr beliebten Gebiete sind die Wälder unter der Marbachegg. Diese Wanderung jedoch löst sich von den Früchten des Herbsts. Sie führt zu den landschaftlichen Höhepunkten des Biosphärenreservates Entlebuch: der Karstlandschaft der Schratteflue mit dem unvergleichlich weiten Blick auf die Berge. Die Wanderung startet auf der Marbachegg und führt als Erstes Weiden und dem Weiler Kadhus entlang zur Alp Imbrig an den Fuss der Schratteflue. Den Sommer über betreibt diese Alp auch eine Alpwirtschaft und verkauft Käse. Hier geht der Weg in einen Bergpfad über. Er steigt steil über die Westseite der Schratteflue, die Schafflue, hinauf und wechselt dann unterhalb des Hängsts zur Ostflanke der Schratteflue. Das Gipfelglück darf nicht fehlen. Vom Hängst aus geht es hinunter Richtung Heideloch. Es folgt eine eindrückliche Karstlandschaft, die es im Abstieg zur Alp Silwängen zu überqueren gilt. Ausrutscher sind hier nicht zu empfehlen! Weiter zur Alp Schlund auf breiter Alpstrasse. Von hier aus führt ein weicher Pfad über Moore immer Richtung Nordwest durch Stächelegg. Weiter unten gehen die Moore in Alpweiden über, und nach einer knappen Stunde ist die Bushaltestation «Sörenberg, Hirsegg» erreicht.
Luftiger Gipfel, scharfe Grate und weiter Himmel
Innerthal — Innerthal, Post • SZ

Luftiger Gipfel, scharfe Grate und weiter Himmel

Steile Pfade und schmale Grate führen über den Zindlenspitz. Wer schwindelfrei und trittsicher ist, erlebt hier eine alpine Atmosphäre mit weiter Sicht und noch weiterem Himmel. Wer mit dem Postauto anreist, muss bereits ab Innerthal zu Fuss gehen. Das ist zugegebenermassen nicht optimal, da etwa drei Kilometer über Hartbelag führen, bevor man auf den Wanderweg abbiegen kann. Wer mit einem Auto anreist, kann bis Vorderbruch fahren. Nach der Haarnadelkurve über den Ziggenbach gibt es einen Parkplatz (bei Pt. 923), und gleich gegenüber beginnt der Wanderweg. Ein streckenweise steiniger Pfad führt hinauf zur Alp Zindlen. Ein mächtiger Felszahn ragt darüber in den Himmel, und da soll es hinaufgehen? Wer darob gleich noch durstiger wird, der ist auf der Alp Zindlen richtig. Hinter einem Türchen, angeschrieben mit «Selbstbedienung», finden sich Getränke und ein Kässeli. Und da ist auch noch ein Wegweiser, der unmissverständlich in Richtung Zindlenspitz zeigt. Na also, dann weiter über steile Kehren aufwärts. Ein paar Meter muss sogar etwas im Fels gekraxelt werden, und der Gipfelgrat ist ziemlich luftig. Aber welch eine Belohnung, hier oben zu stehen: das erhabene Gefühl, weit über der Alltagswelt zu stehen, die Sicht über den halben Alpenbogen und jetzt, im Herbst, das zauberhafte Licht und die besondere Stille. Wer noch nicht an seine Grenzen gekommen ist, wählt als Abstieg die weiss-blau-weiss markierte Route, die etwas unterhalb des Gipfels beginnt und auf der Nordseite des Zindlenspitzes hinunterführt. Ein erstes Stück über den Grat ist ziemlich ausgesetzt und mit einigen Ketten ausgerüstet. Anschliessend gehts durch einen steilen Hang hinunter nach Hohfläschenmatt. Entspannt lässt sich nun der weitere Abstieg geniessen, mit Zwischenhalt bei der bewirteten Hohfläschhütte. Wenig später verzweigen sich die Wege, um entweder zurück nach Innerthal zu wandern oder via Aberliboden hinab nach Vorderbruch.

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Zu den magischen Höllgrotten
Neuägeri, Schmittli — Baar • ZG

Zu den magischen Höllgrotten

Auf einem breiten Kiesweg geht es durchs bewaldete Lorzentobel, begleitet von kleinen Wasserfällen, die über die zahlreichen Flussschwellen fliessen. Wer mehr über die Bedeutung des Gewässers für Mensch und Natur erfahren möchte, findet Informationen auf den Schautafeln zum Industriepfad Lorze. Mit der Industrialisierung gewann die Anbindung der Berg- an die Tal- gemeinden des Kantons Zug an Bedeutung. Wie lange dieser Prozess schon dauert, zeigen die drei - je nach Blickwinkel - fast übereinanderliegenden Brücken in der Mitte der Wanderstrecke. Sie stammen aus verschiedenen Bauepochen: eine Holzbrücke von 1759, ein Bogenviadukt aus Naturstein von 1910 und die neue Betonkonstruktion von 1985. Bis zu den Höllgrotten ist es nun nicht mehr weit. Zwar kann man hier ins Innere der Erde vordringen, der Name hat aber ursprünglich nichts mit «Hölle» zu tun, er leitet sich vielmehr von «Hell» ab, einem Wort, das für die Waldlichtung in der Nähe stand. Die Höllgrotten sind weltweit einmalig: Während andere Tropfsteinhöhlen in Millionen von Jahren entstanden sind, bildeten sich die Höllgrotten in einer Rekordzeit von «nur» 3000 Jahren. Im Inneren sind in farbiges Licht getauchte Seen, Stalaktiten, Stalagmiten und versteinerte Baumwurzeln zu bestaunen. In den Steinformationen können kleine Höhlenforscherinnen mit Fantasie fabelhafte Wesen entdecken. Da die Tempe- ratur auch im Sommer um die zehn Grad beträgt, sollte entsprechende Kleidung mitgenommen werden. Gelegenheit einzukehren bietet das Restaurant Höllgrotten, das für seine Fischgerichte bekannt ist. Auf dem Lorzenuferweg geht es in rund einer Stunde nach Baar, vorbei am Areal der einst grössten Baumwollspinnerei der Schweiz.

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