Picknick Magazin 3/2016

Sag es mit Blumenkohl

Innen knackig, aussen knusprig: gerösteter Blumenkohl schmeckt auch kalt hervorragend.
Gerösteter Blumenkohl
1 |
mittelgrosser Blumenkohl |
6 EL | Sonnenblumenöl |
2 EL | Meersalz |
1 | Sojajoghurt |
4 EL | Haselnuss-Bulgur |
4 EL | Hanfsamen-Dukkah |
2 EL | Pfefferminzöl |
2 EL | Granatapfelkerne |
etwas | Petersilienkresse für die Garnitu |
- Blumenkohl so rüsten, dass noch einige Hüllblätter dran bleiben.
- Waschen, trocken tupfen.
- Mit Sonnenblumenöl bestreichen und mit Meersalz würzen.
- Im Ofen bei 190° C rösten, bis er bissfest ist und eine goldbraune Farbe hat (ca. 20 Min.).
- Alternativ kann man den Blumenkohl auch sous-vide in einer Gemüsebouillon garen (1 Std. bei 63° C).
- Danach 15 Minuten in den 210 Grad heissen Backofen geben und kurz auf den Grill legen, damit er noch mehr Röstaromen und Farbe bekommt.
Tipp: Noch einige Hüllblätter dranlassen. Sie verkohlen im Ofen zwar ein wenig, geben dem Gericht aber optisch und vom Aroma her noch einen zusätzlichen Kick.
Rezept Artisan-Sauce (Dip)
Der Dip besteht aus Sojajoghurt, das man fertig kaufen kann. Das Hanfsamen-Dukkah, Haselnuss-Bulgur und Pfefferminzöl werden frisch zubereitet. Zum Dekorieren braucht es Granatapfelkerne und Petersilienkresse.
V
Hanfsamen-Dukkah
10 g | Sesam |
10 g | Koriandersamen |
10 g | Kreuzkümmelsamen |
15 g | Walnüsse |
15 g | Haselnüsse |
5 g | Fleur de Sel |
- Sesam, Koriander-, Kreuzkümmelsamen und Nüsse im Ofen leicht rösten bis sie fein aromatisch riechen und leicht Farbe angenommen haben.
- Danach zusammen mit dem Fleur de Sel (Meersalz) grob mörsern und gut vermischen.
V
Haselnuss-Bulgur
100 g | Bulgur |
20 g | Zwiebeln |
Sonnenblumenöl | |
500 g | Gemüsefond |
15 g | Haselnüsse, geröstet und grob gehackt |
15 g | Haselnussöl |
Salz und Pfeffer |
- Zwiebeln in Sonnenblumenöl leicht anschwitzen.
- Bulgur beigeben und mit Gemüsefond ablöschen.
- Immer wieder Gemüsefond dazugeben und wie ein Risotto kochen.
- Sobald das Bulgur gar ist, geröstete Haselnüsse und Haselnussöl beigeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
V
Pfefferminzöl
70 g | Pfefferminz-Blätter |
200 g | Sonnenblumenöl |
Minze in kochendem Wasser kurz blanchieren und im Eiswasser abschrecken. Diesen Vorgang drei Mal wiederholen. Danach Pfefferminzblätter so gut wie möglich auspressen. Pfefferminze mit Sonnenblumenöl mixen. Anschliessend passieren und abkühlen.
Anrichten für zu Hause
1 | gerösteter Blumenkohl |
20 g | Sojajoghurt |
4 EL | Haselnuss-Bulgur |
4 EL | Hanfsamen-Dukkah |
2 EL | Pfefferminzöl |
2 EL | Granatapfelkerne |
Petersilienkresse für die Garnitur |
- Blumenkohl auf Sojajoghurt und Bulgur und anrichten, mit einem Löffel das Dukkah darüber geben.
- Das Ganze mit Granatapfelkernen, Pfefferminzöl und frischer Petersilienkresse garnieren.

Luca Tribò und Mark Thommen, The Artisan
Blumenkohl süss-sauer
Nachfolgend noch ein Rezept, bei dem der Blumenkohl zuerst gedämpft, dann im Ofen geröstet und mit einer süss-sauren Sauce serviert wird.
Zubereitung Blumenkohl
1 | Blumenkohl, ca. 800 g |
- Ofen auf 220 ° C vorheizen.
- Einen Topf mit Deckel, der den ganzen Blumenkohl fassen kann, auf den Herd stellen.
- Den Topf 2 cm mit Wasser füllen, das Wasser zum Kochen bringen, den Blumenkohl hinein setzen.
- Deckel auflegen, Hitze ein wenig reduzieren, 9 bis 10 Minuten dämpfen.
- Kohl aus dem Topf nehmen und in einem Sieb abkühlen und trocknen lassen.
- Blumenkohl auf ein mit Backtrennpapier belegtes Blech setzen und im Ofen während 40 Minuten backen.
Zubereitung Sauce
50 g | Speck in Würfel geschnitten |
30 g | Kapern |
2 EL | Zitronensaft |
1 EL | Ahornsirup |
1 TL | schwarzer Pfeffer, grob gemahlen |
1 Messerspitze | Zimt |
2 EL | Olivenöl |
- Speck in einem kleinen Pfännchen 5 Minuten auslassen bis er knusprig ist.
- Kapern dazugeben und kurz anziehen lassen.
- Zitronensaft, Ahornsirup, Pfeffer und Zimt beigeben, umrühren und 1 bis 2 Minuten köcheln lassen.
- Vom Herd nehmen und Olivenöl einrühren.
- Sauce separat zum Blumenkohl servieren.
Zusammengestellt von:
Martin Weiss, Urchuchi
Ein spannendes Gewächs

Eine der ältesten Abbildungen eines Blumenkohls.
Sie stammt aus dem 1554 gedruckten «Cruydt-boeck» des flämischen Botanikers und Arztes Rembertus Dodoens. Das Bild zeigt eine relativ kleine Rosette in einem stattlichen Blätterrock. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die Blütenrosetten grösser und die Blätter kleiner gezüchtet.
Lässt man den Blumenkohl weiter wachsen, dann schiessen überall Stängel in die Höhe, an denen sich Blüten bzw. Blumen bilden. Was wir essen, ist also genau genommen der Blütenstand.
Mathematiker fasziniert das Innenleben des Blumenkohls, weil die Sprossen wie «Bäumchen» aussehen, die sich in kleinere «Bäumchen» verzweigen, die ihrerseits noch kleinere «Bäumchen» bilden, was eine fast unendlich verzweigte, fraktale Struktur ergibt. Beim Romanesco, einer Variante des Blumenkohls, die in Rom gezüchtet wurde (deshalb Romanesco), lässt sich diese fraktaler Bauweise noch besser beobachten:
Hier bilden die Sprossen kleine Türmchen, die wieder Türmchen bilden. Daraus entsteht eine spiralförmige Pyramide die der Fibonacci-Formel folgt: 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13..., zwei Zahlen addiert, ergeben jeweils die nächste. Entdeckt hat Leonardo Fibonacci die Formel beim Wachstum einer kopulierenden Kaninchen-Population im Jahr 1202.

Text und Rezept-Fotos:
Martin Weiss, Urchuchi
Alle Rezepte finden Sie im