Winterwandern ohne kalte Füsse
In glitzerndem Weiss mitten auf der Winterwanderung sind sie die ärgsten Feinde der Wandernden: kalte Füsse. Warum werden gerade die Füsse kälter als andere Körperstellen und wie kann man sie warmhalten?
Vera In-Albon

Kalte Füsse können einem die Winterwanderung gehörig verderben. Warum gerade die Füsse leiden und wie man Sie warmhält.
Die Wärmeverteilung des Körpers läuft über die Adern, die wie Heizrohre das warme Blut im Organismus verteilen. Da der Körper bei Kälte seine Kerntemperatur in den lebenswichtigen inneren Organen und im Gehirn aufrecht zu erhalten versucht, durchblutet er diese Bereiche stärker als die Extremitäten, die Hände und Füsse. Diese spielen für die Lebenserhaltung eine geringere Rolle und werden an kalten Tagen mit weniger wärmendem Blut versorgt. Deshalb muss die Wärme dafür entweder von aussen oder von innen kommen.
Wie die Füsse warm bleiben

Heisser Tee hält den Körper von innen warm. Foto: Severin Nowacki
Mit der richtigen Ausrüstung kann kalten Füssen vorgebeugt werden: Qualitativ gute, stabile, wasser- und kälteresistente Schuhe mit dicken Gummisohlen schützen vor Kälte und Nässe. Nasse Füsse frieren mehr, daher sollten die Schuhe, mit denen im Schnee gegangen wird, mit einer Tex-Membran ausgestattet sein. Auf keinen Fall dürfen sie aber zu eng sitzen. Wenn der Schuh drückt, ist die Durchblutung erschwert und es kann an der Stelle keine isolierende Luftschicht geben. Die Haut hat somit kein Wärmepolster, auch wenn die Socken dick sind. Diese sollten übrigens aus Naturmaterialien sein. Baumwollsocken bleiben durch Schwitzen nass und die Füsse frieren. Ist der Schuh trotz dicker Sohle ungefüttert, helfen Einlegesohlen. Diese gibt es aus Lammfell, Plüsch, Thermomaterialien oder sogar mit batteriebetriebener Heizung.Für warme Füsse kann auch täglich vorgesorgt werden: Fussmassagen, Fussbäder und durchblutungsfördernde Fusscremes und regelmässige Bewegung an der frischen Luft stellen die wärmende Blutzufuhr in die verengten Gefässe sicher.
Stechender Kuhnagel

Winterwandern: besser geniessen mit warmen Füssen. Foto: Severin Nowacki
Der arge Schmerz meldet sich meist beim Eintritt von der Kälte in die warme Stube. Er sticht, wenn sich die verengten Blutgefässe von leichten Erfrierungen an Fingern und Zehen durch rasches Aufwärmen zu schnell wieder ausdehnen. Um Kuhnagel zu verhindern, wärmt man Hände und Füsse am besten langsam auf. Zum Beispiel durch ein Wasserbad, welchem laufend wärmeres Wasser zugefügt wird.
Übrigens: Kuhnagel hat nichts mit Kühen zu tun. Auf Schweizerdeutsch heisst es nicht «Chue-Nagel» sondern «Chuen-Agel». «Chuen» ist ein altes Wort für «kühn», kann aber auch «sehr», «fest»oder «stark» bedeuten. Ein «Agel» ist ein Stechen oder Stachel. Kuhnagel ist also ein starkes Stechen.