10 Wanderwege in der Schweiz mit Wow-Effekt

Kurz vor dem Tomlinshorn fällt der Blick zurück auf die eindrückliche Felsformation. Bild: Raja Läubli
Die Steilvorlage bei Luzern
Bereit, 1585 Höhenmeter zu erklimmen? Für schwindelfreie Gipfelstürmer:innen gehört diese spektakuläre Gratwanderung auf den Pilatus definitiv auf die Bucketlist. Ab Luzern fährt der Bus ins Eigenthal, dem Ausgangsort der abwechslungsreichen Sommerwanderung. In den nächsten rund fünfeinhalb Stunden führt die Route zunächst durch eine moderate Moorlandschaft, bevor der Aufstieg zum Rottosse die Beinmuskeln beansprucht. Es folgen ausgesetzte Passagen, leichte Kletterstellen und abschüssige Bergflanken. Die Belohnung am Ziel, dem Pilatus Kulm: Ein Bergpanorama, das sich definitiv sehen lassen kann.
Natur-Spa im Entlebuch
Moorgebiet, Wasserfall und luxuriöse Kneippanlage – diese Wanderung in der UNESCO Biosphäre Entlebuch hat so einiges zu bieten. Zuerst die trockenen Fakten, bevor wir zum Nassen übergehen: Die Dauer beträgt gute fünf Stunden, die Distanz rund 15 Kilometer. Von Sörenberg führt die Route durch das wohltuende Moorgebiet auf den aussichtsreichen Bleikechopf, von wo sich die gesamte Alpenkette rund um den Titlis zeigt. Die zweite Hälfte trumpft mit belebendem Gewässer: Ein tosender Wasserfall und eine Kneippanlage, die müde Wanderfüsse wieder munter macht – einfach herrlich.

Belohnung für die Füsse: Erfrischung in der Kneippanlage. Bild: Mia Hofmann
Die rund zweieinhalbstündige Sommerwanderung führt zum unteren Grindelwaldgletscher. Von der Pfingstegg windet sich der Wanderweg in der Schweiz (für schwindelfreie Menschen geeignet) entlang der Felsen zum Gasthaus Bäregg. Unterwegs öffnet sich der Blick auf die mächtigen Fiescherhörner und auf die Gletscherlandschaft, in der sich das Eis zurückzieht. Die fehlende Stütze und das Auftauen des Permafrosts lösten 2005 einen Hangrutsch aus und das einstige Berggasthaus musste aufgegeben werden. In der Zwischenzeit führt eine neue Route zum neuen Berghaus Bäregg, das auf stabilem Felsuntergrund steht. Von der Sonnenterasse blicken die Gäste hinunter in den Hangabriss und gegenüber direkt zum Eiger.
Ein Kubus und eine Pyramide sind der Blickfang dieser familienfreundlichen Rundwanderung ab Maschenkamm in den Flumserbergen: Die würfelförmige Spitzmeilenhütte auf 2087 Metern über Meer, die oberhalb des Schilstals thront sowie die daneben liegende Pyramide des Spitzmeilen. Was das Auge sonst noch erfreut: Ein sensationeller Rundblick auf die Churfirsten, die Alvierkette und den Ringelspitz – der höchste St. Galler Gipfel.
Filmstars wie Audrey Hepburn und Sophia Loren haben hier schon eingecheckt – im historischen Luxushotel auf dem Bürgenstock. Ob sie wohl hingewandert sind? Wer weiss, wer weiss. Jedenfalls lohnt es sich, denn dieser Wanderweg in der Schweiz zwischen Ennetbürgen und dem Resort über dem Vierwaldstättersee bietet eine filmreife Kulisse: Eine Oscar verdächtige Aussicht in die Innerschweizer Bergwelt und ein abenteuerlicher Felsweg. Zur Crème-de-la-Crème gesellt sich ein weiterer Protagonist: Der Hammetschwand-Lift, der höchst gelegene Lift Europas aus der Belle Époque. Wanderschuhe an und Film ab.
Bleiben wir grad noch etwas beim oben erwähnten Thema: Inspiriert vom Felsenweg auf dem Bürgenstock liess der Tourismuspionier Anton Bon 1905 an der Rigi ebenfalls eine Promenade in Gestein hauen. Das sagt Ihnen nichts? Dann auf zur Wanderung von Weggis via Rigi Kaltbad nach Vitznau. Nebst der Aussicht vom Felsenweg sorgen geologische Formationen für einen besonderen Hingucker: Ein Felsentor, entstanden durch ineinander verkeilte Nagelfluhbrocken.

Vor langer Zeit lag der Schwellisee noch in einem Arvenwald. Bild: Markus Ruff
Zwei Bergseen, zwei Welten
So nah beieinander und doch so anders: Diese Wanderung in der Schweiz am Rande des Aroser Skigebietes zeigt ganz schön auf, wie rasch sich manchmal die Landschaft unterwegs verändert. Bereit einzutauchen? Von der Talstation Hörnlibahn führt ein breiter Weg zum Schwellisee, der im Sommer und Herbst umgeben von Wiesen zum Baden einlädt. Bereits 200 Höhenmeter weiter oben zeigt sich eine neue Facette der faszinierenden Bergwelt – die archaische Landschaft am Älpliseehorn mit seinen mächtigen Geröllfeldern. Baden ist im eiskalten Bergsee weniger angesagt, dafür spiegelt sich darin die Felspyramide des Älplihorns – was für ein Anblick.
Naturerlebnis für die ganze Familie
Es ist schwierig die Augen von ihm zu lassen: Gleich zu Beginn dieser Wanderung in der Schweiz – nach einer nostalgischen Anreise via Madonna del Sasso auf die Cimetta – fesselt der Lago Maggiore die Blicke an sich. Die familienfreundliche, rund dreieinhalbstündige Panoramawanderung über Locarno auf die Cima della Trosa belohnt den steilen Aufstieg zudem mit einem Blick ins Centovalli und einer Rundumaussicht beim Gipfelkreuz. Der Abstieg führt durch das charmante Dorf Mergoscia mit seinen rustikalen Holzhäusern.

Die Aussicht vom Cima della Trosa belohnt den strengen Aufstieg. Bild: Wanderblondies

Der Lauenensee in seiner ganzen Pracht. Bild: Andreas Staeger
Prachtvolle Ausblicke im Saanenland
«I gloube i gange no meh…» – na, wie geht der Song der Mundartband Span weiter? Genau! «A Louenesee». Diese abwechslungsreiche Bergwanderung in den Berner Alpen lässt zuerst von oben auf das Saanenland blicken und führt schliesslich zum besungenen Bergsee. Die viereinhalbstündige Sommerwanderung (Juni – Oktober) startet in Gsteig bei Gstaad. Der Aufstieg führt entlang der Burgfälle, durch Tannenwald und über Weideland auf die Walliser Wispile. Diese erste steile Etappe wird mit einer wunderbaren Höhenwanderung belohnt, bevor es auf einem breiten Weg hinunter zum Louwenensee (Lauenensee) geht.
Zwischen Mattertal und Saastal
Auch wenn es später noch technisch wird, startet die imposante Panoramawanderung oberhalb von Grächen zunächst gemütlich: Von Grächen führt die Seilbahn zur Hannigalp auf 2100 Metern Höhe. Von dort aus wird in den nächsten zwei Stunden auf dem direktesten Weg das Wannehorn bestiegen – vorbei an Lärchen und Rhododendren sowie verschiedenen Bergblumen, die in der immer karger werdenden Landschaft hervorstechen. Auf dem Gipfel angekommen, bietet sich eine fantastische Rund-um-Aussicht auf die umliegenden hohen Bergspitzen und Gletscher. Der technisch anspruchsvolle Abstieg führt auf dem Gipfelgrat zurück zur Hannigalp.

Blick herunter auf Visp. Bild: Pascal Bourquin
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