Wandern im Winter • Schweizer Wanderwege Home

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Ruhige Tour oberhalb von Rougemont Nr. 0907
La Manche • VD

Ruhige Tour oberhalb von Rougemont

Es ist ein stilles Tal, durch das die Schneeschuhroute «La Manche» führt. Wer Ruhe sucht, ist hier richtig. Die Abgeschiedenheit leitet die Aufmerksamkeit auf die Natur, auf kleine, faszinierende Phänomene. Bergahorn, Föhre, Rottanne, Lärche und Haselsträucher stehen am Wegrand, kurz vor Ende der Tour sogar eine kleine Arve. Sie haben sich im Herbst zurückgezogen, ihre Energien gesammelt und warten auf die ersten Frühlingssonnenstrahlen. Im Mai dann geschehen tausend kleine Wunder: Die Knospen öffnen sich, hellgrüne Nadeln und Blätter spriessen hervor, später Blüten und Zapfen. Wer genau hinschaut, merkt, dass die Natur auch im Winter voller Leben ist. Der Rundgang beginnt in La Manche, zu Deutsch der Ärmel. Der ärmelartige Routenverlauf hat vor allem auch für Familien den Vorteil, dass die Tour fast überall abgekürzt werden kann. Leider ist der Startpunkt nur mit dem Auto oder dem Taxi erreichbar. Doch dass es sich lohnt, zeigt sich schon auf der ersten Anhöhe: Über dem Tal reiht sich Gipfel an Gipfel, vom Le Rubli über den Rocher Plat bis zum Rocher du Midi. Mit diesem Panorama im Rücken läuft es sich auf einem Trassee bis La Neirive, wo die Sonnenterrasse einer Alphütte zum Verweilen einlädt. Der höchste Punkt der Wanderung ist bei Raye du Baillif, dem Aussichts- und Umkehrpunkt zugleich. Mit etwas Glück zeigt sich ein Adler, der sein Nest in den steilen Felsen der Rochers des Rayes platziert hat. Der Rückweg führt hinunter über Weiden und Hügel. Die Wanderer treffen auf kleine Äste, die aus den Schnee hervorlugen. Die verdorrten, unscheinbaren Beeren daran sind für Vögel überlebenswichtig. Berberitze und Vogelbeeren sind wichtige Nahrungsquellen. Die gefiederten Tiere zeigen sich ihrerseits erkenntlich: Mit ihrem Kot verteilen sie die Samen für neue Pflanzen.
Über vier Schultern wandern Nr. 0908
H. Les Sciernes • FR

Über vier Schultern wandern

Diese Wanderung entführt ins Intyamon, ins Tal zwischen den Bergen, wie die Greyerzer das Tal südlich von Bulle nennen. Zuhinterst, wo die Saane vom Waadtland im rechten Winkel ins Freiburgische fliesst, hier liegt etwas erhöht am Südhang der Weiler Les Sciernes d’Albeuve, ein überaus reizvoller, lieblicher Weiler, wo sich die Menschen vor Hunderten von Jahren ansiedelten und die Wälder rodeten. Genauso wie an den Berghängen rundherum. Dunkle Wälder und weisse, mit Schnee bedeckte Alpweiden wechseln sich hier ab. Die Landschaft gleicht einem Scherenschnitt und ist ein Vexierbild zugleich. Kneift man die Augen zu und schaut in den Schnee, so werden Erinnerungen an den Sommer wach, an saftige Alpweiden, Kühe und Käse. Öffnet man die Augen weit und betrachtet den Wald, so flüstert er Geschichten aus dem Untergrund, vom Fels, vom Boden und vom Wasser. Nichts ist hier dem Zufall überlassen, jeder Baum, jede Hecke und jedes Stück Wald, sei es noch so klein oder schmal, hat seinen Grund und oft auch seine Funktion. Auch in Les Sciernes d’Albeuve ist nichts dem Zufall überlassen. Jede offene Fläche ist eine fruchtbare Geländeschulter mit ebenem Land, jeder Wald dazwischen ein flachgründiges Steilbord, dessen Laub- und Nadelbäume die darunterliegenden Häuser vor Lawinen und Steinschlag schützen. Über unbewaldete, offene Flächen und durch Wälder geht es zu den Prés d’Albeuve hinauf, bis zu den Alpweiden am Dent de Lys. Unschwer ist in der Geländeform der Einfluss des Gletschers zu erkennen, der, von Süden her vorstossend, das Gelände geformt hat. Die Wanderung führt durch eine einsame, winterliche Landschaft. Einkehren kann man kaum: Die Auberge Les Préalpes in Les Sciernes d’Albeuve ist von Januar bis März geschlossen, in der restlichen Zeit nur am Wochenende offen. Auch die Buvette des Skiclubs Dent de Lys auf den Prés d’Albeuve ist unregelmässig geöffnet.
Dem Plasselbschlund entlang Nr. 0909
Schwarzsee, Gypsera — Le Brand • FR

Dem Plasselbschlund entlang

Schwyberg, Berra und Käsenberg: So heissen die drei Berge, die der Kaiseregg, dem Hausberg der deutschsprachigen Freiburger, vorgelagert sind. Sie bilden einen hufeisenförmigen Gebirgskranz, auf dessen Krete sich von Gipfel zu Gipfel auf fast immer gleicher Höhe leicht und mühelos Schneeschuh wandern lässt. Dies mit wunderbarem Blick auf die Freiburger und Waadtländer Alpen, den Moléson und ganz im Westen die Jurakette. Weniger überwältigend, vielmehr schrecklich und faszinierend zugleich ist das Tal, das dieser Gebirgskranz hufeisenförmig umrandet: der Plasselbschlund. Es ist ein Schlund, wo andere Gesetze gelten als in den Dörfern, an den Hängen und auf den Bergen rundherum, ein Schlund, der Wald und Weiden und ganze Häuser verschluckt. Rau und ohne Pardon ist hier die Natur. Diese Wanderung führt von Schwarzsee auf den Schwyberg und weiter immer der Kante zum Plasselbschlund entlang bis zur Berra. Von Weitem schon weist ein Triangulationsdreieck den Weg – ein sicheres Zeichen für einen ausserordentlich guten Aussichtspunkt. Der Abstieg erfolgt über den Käsenberg, den dritten Berg im Gebirgskranz hinunter zur Talstation Le Brand der Sesselbahn auf die Berra. Ein Shuttlebus verkehrt unregelmässig nach La Roche. Eine lohnende, etwas längere Alternative führt zum Kloster La Valsainte und nach Charmey. Sie ist nicht markiert und erfordert Kenntnisse in der Einschätzung alpiner Gefahren und in der Orientierung. Dafür wartet am Ende als Belohnung ein Bad in den Bains de la Gruyère. Übrigens: die Ortsnamen entlang des Wegs rechts und links zeigen, dass es sich hier um eine Wanderung entlang der Sprachgrenze handelt.
Gipfeltour mit Seesicht Nr. 0910
La Lécherette • VD

Gipfeltour mit Seesicht

Auf dem Weg zu den Monts Chevreuils erzählen die Spuren der Wildtiere manch eine Geschichte. Frische Pfotenabdrücke, in den Schnee gescharrte Löcher und wenige Blutstropfen zeugen von der erfolgreichen nächtlichen Jagd eines Marders nach einer Wühlmaus. Unverkennbar ist seine Doppelspur mit den nebeneinander liegenden Abdrücken der Vorder- und Hinterpfoten. Später finden sich die Spuren eines Hermelins, die etwa ähnlich klein sind wie die Abdrücke eines Eichhörnchens. Hoppelspuren von Hasen und die gerade, schmale Spur eines schnürenden Fuchses kreuzen den Schneeschuhtrail. Die Wildtiere treibt meist nur eines durch den Schnee: Sie sind auf der Suche nach Futter. Der gut markierte Schneeschuhtrail führt in angenehmer Steigung von La Lécherette aus durch eine landschaftlich reizvolle Gegend mit sanften Kuppen, kurzen Waldpartien und mit Baumgruppen bestandenen Ebenen. Die Dächer der Alphütten tragen dicke Federbetten aus Schnee. Bald zeigt sich der aufgestaute, grünblaue Lac de l’Hongrin, der sich mit mehreren Armen in die Seitentäler verzweigt. Nach einem letzten, etwas steileren Schlussaufstieg ist der höchste Gipfel der Monts Chevreuils erreicht. Neben Schneeschuhwanderern besuchen auch viele Skitourengeher diesen formschönen Aussichtsberg. Von hier oben sieht man zahlreiche Berner, Freiburger, Waadtländer und Walliser Gipfel. Beim Abstieg auf der Nordseite versinken die Schneeschuhe in weichem Pulverschnee. Nach wenigen Minuten passiert der Weg die einladende Cabane des Monts Chevreuils nahe eines stillgelegten Skilifts. In leichtem Auf und Ab führt der mit rosaroten Pflöcken markierte Pfad zurück Richtung La Lécherette. Dabei hat man die eindrücklichen, schroffen Berggipfel der Gummfluh vor sich.
Verschneites Appenzell Nr. 0911
Schwägalp — Kronberg • AR

Verschneites Appenzell

Mächtig und wie eine riesige Burgmauer ragt der Alpstein mit dem Säntis als höchstem Gipfel im Süden des hügeligen Appenzellerlandes in die Höhe. Es ist eine lange Kette von Türmen, Zinnen und Graten, und manchenorts sind die Kalkschichten aus dem Urmittelmeer durch die Alpenfaltung derart gestaucht, dass sie senkrecht in den Himmel hinaufschiessen. Beim Ausgangspunkt dieser Wanderung auf der Schwägalp ist man diesen Kalkwänden besonders nah, während man auf dem Kronberg, einem vorgelagerten Aussichtsberg, einen einmalig weiten und schönen Blick auf das Massiv hat. Die Route ist viel begangen und markiert, und bei tragfähigem Schnee wird sie oft auch mit Wanderschuhen, also ohne Schneeschuhe, begangen. Von der Postautohaltestelle auf der Schwägalp führt der Weg über eine kleine Ebene mit verstreuten Höfen und Ställen zur Chammhaldenhütte des SAC (nur an Wochenenden offen). Auf dem folgenden Wegstück nördlich durch den Brugger Wald sollte man unbedingt den pinken Markierungen folgen, um die Tiere im Wildschutzgebiet nicht zu beunruhigen oder gar in die Flucht zu schlagen - eine Karte der Schutzgebiete findet man auf www.respektiere-deine-grenzen.ch. Nach einem etwa zwanzigminütigen Abstieg folgen die knapp 400 Höhenmeter Aufstieg auf den Kronberg. Gleich neben dem Berggasthaus befindet sich die Bergstation der Luftseilbahn, die einen nach Jakobsbad bringt. Wer Lust hat, kann statt mit der Bahn auch zu Fuss absteigen, auf der markierten Route via Scheidegg, Chlepfhütte und Blattersegg nach Gontenbad. An beiden Talorten kann man die roten Züglein der Appenzeller Bahn besteigen.
Winterzauber in Preda Nr. 0947
Preda • GR

Winterzauber in Preda

Startpunkt dieser Scheeschuhtour ist der Bahnhof Preda, der an der RhB Albulalinie liegt. Die Bahnfahrt von Chur aus ist sehr kurzweilig, denn auf der Albulalinie zwischen Thusis und St. Moritz sieht man zahlreiche Viadukte und Tunnel. Eine besondere Ingenieursmeisterleistung ist das 1901 bis 1902 erbaute Landwasserviadukt, welches in einer langgezogenen Kurve über das Landwassertal führt und direkt in einen Tunnel übergeht. Dessen Portal wurde inmitten einer Felswand gebaut. Die Streckenführung zwischen Bergün und Preda, wo die 400m Höhendifferenz mit zahlreichen Kehrtunnels und Viadukten überwunden werden müssen, ist ebenso eindrücklich. Von Preda führt die Schneeschuhroute nach Preda Dadains und von dort aus über eine verschneite Ebene. Es lohnt sich, für diese Wanderung auf einen schönen Tag zu warten, denn bei sonnigem Wetter ist das verschneite Albulatal herrlich. Dies besonders, wenn in den letzten Tagen ein wenig Schnee gefallen ist, so dass die Bäume schön weiss sind. Der Anstieg beginnt durch den Wald zum Grat von Crestas da Palpuogna. Oben angekommen präsentiert sich ein grossartiges Panorama über eine nahezu unberührte Winterlandschaft zum verschneiten Lai da Palpuogna. Die Albulapassstrasse ist im Winter nur schwer zu erkennen. Auf dieser befindet man sich jedoch bereits nach kurzer Zeit und folgt ihr einige Meter bis man sich im winterlich verschneiten Wald befindet. Die Wanderung führt an einem tollen Aussichtspunkt vorbei, wo sich ein schönes Winterfoto in Richtung Bergün machen lässt. Zurück in Preda kann die Wanderung mit einer Schlittenfahrt nach Bergün auf der 6km langen Schlittelbahn ergänzt werden. Schlitten können beim Bahnhof Preda gemietet werden.
Zur Buvette von Ovronnaz Nr. 0804
Ovronnaz, Chevaley • VS

Zur Buvette von Ovronnaz

Bekannt ist der kleine Ferien- und Kurort Ovronnaz hoch über dem Rhonetal nicht zuletzt für sein Thermalbad. Noch angenehmer, als es ohnehin schon ist, wird das Eintauchen ins warme Wasser nach einem Ausflug in die Umgebung. Ein schönes Ziel für eine Wanderung, mit Wander- oder Schneeschuhen, ist die Buvette de Loutze. Die Strecke, die zum Teil einem Fussweg folgt, ist präpariert und gut signalisiert (pink). Vom Centre nordique aus geht es zwischen Tannen und Lärchen stetig hinauf. Plötzlich ist der Wald zu Ende, und vor den Augen des Wanderers entfaltet sich auf den nächsten paar Hundert Metern bis zum Croix de Loutse ein herrliches Panorama. Von nun an bilden mächtige Berge und Felsen die Kulisse der Wanderung. Der Blick schweift Richtung Süden auf das Rhonetal und die Kette der Walliser Alpen. Beeindruckende Gipfel, die jedoch zu weit entfernt sind, um alle Details erkennen zu können – ganz im Gegensatz zum Petit Muveran, der in Marschrichtung direkt vor einem liegt. Das Ziel des Ausflugs ist nun nicht mehr fern. Kurz vor der Buvette de Loutze führt der Weg an einer Käserei vorbei. Diese ist zwar im Winter geschlossen, doch im nahe gelegenen Bergrestaurant kann man ihre Erzeugnisse das ganze Jahr über geniessen. Bei Hervé Crittin, seit 18 Jahren Wirt der Buvette, ist der Käse seines Nachbarn sowohl zum Mitnehmen als auch als Fondue oder auf einem Walliser Teller erhältlich. Besonders gut schmeckt er bei schönem Wetter auf der kleinen, windgeschützten Terrasse. Für den Rückweg bietet sich der Pfad Richtung Colonie an, der sich durch den Wald hinunter nach Ovronnaz schlängelt.
Auf und ab im Jura vaudois Nr. 0805
La Givrine — St-Cergue • VD

Auf und ab im Jura vaudois

La Givrine, der zweitletzte Halt auf der Bahnstrecke von Nyon über Saint-Cergue nach La Cure, ist ein idealer Ausgangspunkt für eine Wanderung durch die verschneite Landschaft des Waadtländer Juras. Los geht es – noch ohne Schneeschuhe – auf einem gut präparierten und grün signalisierten Weg, der nach einem sanften Anstieg zuerst durch den Wald und dann auf eine grosse Lichtung führt. Nach der Buvette La Genolière, einer kleinen Senke und einer weiteren, welligen Passage im Wald ist die Alphütte Le Vermeilley erreicht; hier kann man nicht nur mittags, abends oder zwischendurch etwas essen, sondern auch in einer mongolischen Jurte übernachten. Frisch gestärkt geht es zurück bis zur Ferme de Haut Mont, wo die Schneeschuhe angeschnallt werden. Der nun pink markierte Weg verläuft zuerst in östlicher Richtung und biegt nach etwa 500 Metern scharf nach Süden ab. Hinter dem nächsten Hügel dreht die Route nach rechts und folgt dem südlichen Rand einer kleinen Mulde. Es folgt eine Linkskurve, bevor es erst hinab und dann wieder Richtung Süden hinauf nach Fruitières de Nyon geht. Der abschliessende Abstieg nach Saint-Cergue führt zunächst ostwärts über eine Lichtung, noch einmal durch den Wald und über eine kleine Weide und biegt dann auf den Weg nach La Borsatte ein. Auch auf der letzten, von vielen Richtungswechseln geprägten Etappe der Wanderung wechseln sich Wälder und Weiden munter ab. Nur noch einige Hundert Meter nach Osten, und schon tauchen die ersten Häuser von Saint-Cergue auf. Wenige Minuten später ist dann auch der Bahnhof erreicht.
Dem Huiskafi auf der Spur Nr. 0806
Wirzweli • NW

Dem Huiskafi auf der Spur

Das Nidwaldner Wirzweli ist eine Hochburg des Huiskafis. Das starke Gebräu ist hier oben in jedem Gasthaus in mannigfaltiger Weise zu finden. Was für eine Einladung zu einer Schneeschuhtour: Zum Einlaufen geht es von der Bergstation Wirzweli vorbei an einer Kapelle, an diversen Skiliften und Wirtschaften bis zur Gummenalp-Seilbahn. Dann aber wechselt die Umgebung vom fröhlichen Skibetrieb zum stillen Wald. Bald passiert die Route ein auffälliges Tipizelt, schlängelt sich die erste Steigung hinauf am Lang Boden vorbei. Zum Dürrenboden hin und auf die Chienerenegg, dem höchsten Punkt der Schneeschuhreise, wird die Topografie wieder steiler. Die Chienerenegg belohnt die Rakettisten mit einem prächtigen Gipfelpanorama der Zentralschweiz. Die Route überquert die Ächerlistrasse, passiert die Alp Ächerli, führt durch eine Mulde und sanft ansteigend zum auffälligen, hölzernen Älplerkreuz auf der Kuppe. Nach dem Geniessen der Aussicht geht es weiter zur Bergkapelle Holzwang, die sich hinter dem bewaldeten Grat versteckt und für Besucher, die sich nähern, erst im letzten Moment sichtbar wird. Die hübsche Kapelle und der luftige Blick hinunter nach Obwalden belohnen den Wanderer. Auf demselben Weg geht es zurück zum Älplerkreuz, von dort abwärts an der Alp Ächerli vorbei zur Alpwirtschaft Langbodenstubli. Jetzt, gegen Ende der Tour, bestellen die Gäste hier ein Huiskafi. Mit Wärme im Bauch gelangen sie etwas später über Hinter Husmatt zurück zu den ersten Häusern der Feriensiedlung.
Unterwegs im Goms 2 Nr. 0810
Münster • VS

Unterwegs im Goms 2

Schneeschuhtouren im Goms haben ihren besonderen Reiz. Die Ausgangspunkte der Touren liegen auf dem offenen und lichtdurchfluteten Talboden, doch schon bald verschwinden die meisten Routen in einem weiten Wald, der die Hänge fast lückenlos und über 700 Höhenmeter bedeckt. So wird man eine geraume Zeit und meist auf einer Waldstrasse in die Höhe stapfen – ein beruhigendes und fast meditatives Erlebnis. Auf etwa 2000 Metern dann tritt man wieder ins Freie und hat das ganze lang gezogene Tal zu Füssen sowie unzählige Drei- und Viertausender im Panorama. Eine nicht zu schwierige und auch nicht zu lange Tour führt von Münster, einem der grössten Dörfer des Tales, hoch zur Galmihornhütte auf 2113 Metern. Diese wurde 1934 vom Skiclub Münster erbaut, um eine Basis für die beliebten Skirennen vom Gebiet der Hütte hinunter nach Münster zu haben, und nach einem Vollbrand 1985 neu erbaut. Der Bahnhof Münster liegt am unteren Dorfende. Am oberen Ende des Dorfes angelangt, unterhalb der auf einem Hügel stehenden St. Antonius-Kapelle, ist es Zeit, die Schneeschuhe anzuschnallen. Für den Aufstieg durch den Bawald gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste Variante führt in langen Kehren auf einer Forststrasse bis zum Punkt 1887 beim Judestafel. Alternativ kann man den Kapellenhügel östlich umgehen und bei den beiden Brücken über den Minstigerbach in den Wald hoch und nun in vielen Zickzackkehren zum Judestafel hinaufsteigen. Bei Punkt 1637 lässt sich von dieser Alternative auch auf die Waldstrasse wechseln. Vom Judestafel führt der Aufstieg über den breiten Rücken und, nun oberhalb der Waldgrenze, zur Galmihornhütte. Die letzte Kehre der Forststrasse unter den Lawinenverbauungen ist nicht sicher; und auf jeden Fall sollte die Lawinensituation beachtet werden.
Auf Schneeschuhen durchs Kiental Nr. 0533
Kiental • BE

Auf Schneeschuhen durchs Kiental

Fünf Schneeschuhrouten sind im Kiental signalisiert, eine davon führt als zwölf Kilometer lange Rundwanderung von Kiental‑Dorf bis zum Tschingelsee und wieder zurück. Startort ist der Parkplatz bei der Sesselbahn Ramslauenen, von dort aus folgt man den pinkfarbenen Wegweisern mit Schneeschuhgänger‑Pikto drauf. Die Route gewinnt etwas an Höhe und trifft nach kurzer Zeit auf die Schneeschuhroute, die von Ramslauenen herabführt. Nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke verzweigt sich der Weg bei Fulbrunni und bietet bereits Ermüdeten die Gelegenheit, umzukehren, alle andern erreichen bald den unter Naturschutz stehenden Tschingelsee. Im Sommer fährt hier das Postauto vorbei und weiter auf die Griesalp. Während der Wintermonate besteht die Möglichkeit, vom Dorf aus mit dem Privatauto auf der gebührenpflichtigen Fahrstrasse bis zu den Parkplätzen im Tschingel und beim Tschingelsee fahren. Für Einsteiger/innen sind beide gute Ausgangspunkte, um rund um den See mit den ersten Schritten auf Schneeschuhen zu beginnen. Zudem ist das offene Gelände rund um den Tschingelsee sonniger, als es weiter vorne im Tal der Fall ist. Der Parkplatz im Tschingel ist Wendepunkt der Rundwanderung. Die Route führt nun nahe der Fahrstrasse dem See entlang und erreicht kurz darauf die Abzweigung bei Fulbrunni. Talauswärts bis zum Dorf beeindrucken nun wieder die stillen Waldpartien und das murmelnde Gornerewasser. Die markierten Schneeschuhrouten im Kiental stehen unter dem Motto «Respektiere deine Grenzen». Ein Übersichtsplan mit wildverträglichen Schneeschuhrouten ist beim Tourismusbüro erhältlich oder von dessen Website herunterladbar.
Pays d'Enhaut Nr. 0412
Les Mosses — Col des Mosses • VD

Pays d'Enhaut

Welches ist die schönste Jahreszeit zum Wandern? Der Frühling mit seiner Blütenpracht? Der Sommer? Oder doch der Herbst mit seinen klaren Tagen und knackigen Farben? Noch bis vor wenigen Jahren wäre kaum jemand auf den Gedanken gekommen, den Winter als schönste Jahreszeit vorzuschlagen. Natürlich sollen hier nicht Monate gegeneinander ausgespielt werden, aber eine Wanderung durch eine frisch verschneite Winterlandschaft, unter einem tiefblauen Himmel und einer hell leuchtenden Sonne, erfrischt und belebt einen nebelgeplagten Unterländer besser als jedes Wochenende in der überfüllten Wellness‑Anlage. Einen wahren Boom hat dabei des Schneeschuhlaufen erlebt, und jährlich werden neue Routen ausgesteckt. Ein ideales Gebiet für leichtere Schneeschuhtouren ist dabei das Pays‑d'Enhaut. Bekannt ist das «Oberland» nicht für eisbedeckte Dreitausender, steigt man aber in die Höhe, bemerkt man bald, dass in diesen Waadtländer Voralpen mit zahlreichen Güpfis und Hubeln eine gehörige Portion Alpen steckt.Eine kürzere, wunderschöne Tour führt von der Passstrasse des Col des Mosses östlich auf die Pra Cornet, eine kleine, unbewaldete Hochebene auf knapp 1700 Metern Höhe. Obwohl die Tour mit acht Kilometern nicht sehr lang ist, bietet sie viel Abwechslung: es geht über weite, offene Hänge, vorbei an typischen Alpgebäuden, durch einen Wald, in einem weiten Bogen um eine Hochebene, und belohnt auch mit spannenden Ausblicken auf das Tarent‑Massiv und im Osten zur schroffen Krete der Arpilles‑Kette. Spielt das Wetter und ist man mit guten Freunden unterwegs, so wird es nicht verwundern, wenn man nachmittags, bei einem Bier oder Eiskaffee auf der Sonnenterrasse des Restaurants, gleich die Tour für das nächste Weekend plant. Die Woche im Büro wird schliesslich lang und der Nebel dick genug sein.
Schneeschuhwandern im freiburgischen Wintersportparadies Nr. 2202
Les Paccots, Les Rosalys • FR

Schneeschuhwandern im freiburgischen Wintersportparadies

Die Skistation Les Joncs-Corbetta ist ein Vergnügen für Jung und Alt. Hier erfreuen sich Kinder am Schlitteln und stehen das erste Mal auf den Skiern. Etwas Geübtere fahren mit dem Tellerlift bis unter den Gipfel der Corbetta, wo die Erwachsenen auf Schneeschuhen von Süden her aufsteigen. Der Schneeschuhtrail hinauf zur Corbetta ist bequem zu gehen. Von der Busendstation Les Rosalys steigt er zum gleichnamigen Restaurant auf. Schon bald hört man Kinderstimmen. Sie verraten: Das Skigebiet ist ganz nah. Kurz nach dem Parkplatz verlässt der Trail die Strasse rechts und führt querfeldein. Wo eine Alphütte in Sicht ist, nimmt er die Spur links hinunter zum Wald und folgt dann rechts dem Strässchen zur Hütte der Alp La Tornare. Hundert Meter weiter geht es stramm zur Hütte der Alp Vuichouda hinauf und weiter zum Gipfelziel. Die Sicht reicht nun vom Moléson über den Dent de Lys bis zum Mont-Blanc und dem Chablais. Im Abstieg von der Corbetta trifft der Trail auf die Skiwelt und deren Lifte. Zwischen Wald und Skilift geht es hinunter zum Lac des Joncs. Via Les Rosalys erreicht man wieder die Busstation.
Schneeschuhwanderung auf den Chasseron Nr. 1200
Les Rasses, village • VD

Schneeschuhwanderung auf den Chasseron

Nachdem man auf dem gut beschilderten Schneeschuhtrail den Skilift und ein Ferienhausquartier hinter sich gelassen hat, taucht man in einen stillen Winterwald ein. Nur ihre Spuren verraten die Anwesenheit von Feldhase, Fuchs und Eichhörnchen. Der Wald wird lichter und die Aussicht immer besser. Ohne die schützenden Bäume spürt man dafür den Wind stärker. Stellenweise ist fast aller Schnee weggeblasen. Je nach Bisenlage muss man den Winden trotzen, bis man dem kahlen Höhenrücken entlang das Hotel auf dem Chasseron erreicht. Nach einer Aufwärmpause bei einem Mauler-Fondue oder einer der köstlichen Torten, für welche das Restaurant bekannt ist, schafft man später problemlos die noch fehlenden fünf Minuten zum höchsten Punkt. So sanft der Rücken des Chasseron auf der Aufstiegsseite ist, so steil fallen die Felsen auf der anderen Seite ab. Mit seinen 1607 Metern ist der Chasseron nicht besonders hoch, doch er bietet eine grossartige Aussicht vom Säntis bis zu den Savoyer Alpen, von den Jurahöhen über die Vogesen bis zum Schwarzwald. Schon die Römer wussten diesen Weitblick zu schätzen und errichteten in Gipfelnähe einen Wachtturm. Beim Bau des Hotels vor über hundert Jahren wurden römische Münzen gefunden. Auf dem Rückweg liegt einem der Neuenburgersee zu Füssen, darüber erheben sich die weissen Alpengipfel. Ab und zu ragen die vertrockneten Stängel des Gelben Enzians aus dem Schnee, der im Sommer mit seinen gelben Blüten die Weiden schmückt. Über Juraweiden und durch aufgelockerten Fichtenwald schreitet man wieder Les Rasses entgegen.
Panorama Trail in Obwalden Nr. 1183
Langis • OW

Panorama Trail in Obwalden

Die Beschreibung zum Panorama Trail aufs Jänzi verspricht nicht zu viel: Die Aussicht, besonders auf dem letzten Wegstück über den breiten Bergrücken zum Gipfelkreuz, ist wirklich traumhaft. Die ganze Zentralschweizer Berg-Prominenz bis hin zu den Berner Dreitausendern zeigt sich in ihrem schönsten Winterkleid. Die markierte Schneeschuhroute beginnt bei der Postautostation Langis. Die ersten zwei Kilometer führen durch lichten Föhrenwald entlang der gemächlich mäandrierenden Grossen Schliere. In manchem knorrigen und dick verschneiten Bäumchen sind mit wenig Fantasie Trolle, Feen oder Kobolde zu erkennen. Nach zehn Minuten besteht bereits eine Einkehrmöglichkeit im Bergrestaurant Schwendi-Kaltbad. Abends wird es romantisch: der Weg ab Langis wird bis hierhin mit Laternen beleuchtet. Weiter geht es über Brücklein, ab und zu die Langlaufloipe querend, bis der Pfad bei Pt. 1409 nach rechts abbiegt und es moderat aufwärts geht, bis zur Egg. Nun sind es nochmals 30 abwechslungsreiche Minuten durch sonnige Lichtungen zum Gipfelkreuz. Durch die nordwestliche Ausrichtung des Aufstieges kann es am Morgen jeweils bis zur Egg sehr schattig sein. Über offene Weiden geht es nun in rasantem Schritt hinunter nach Siwellenbrunnen und weiter zur Wolfetsmatt. Welche Geschichten sich wohl hinter diesen Namen verbergen? Bei Huebermettlen wird die tief verschneite Alpstrasse erreicht, die in leichtem Auf und Ab bis zur Glaubenbergstrasse führt. Während der letzten Viertelstunde auf der geräumten und asphaltierten Fahrstrasse retour zum Langis heisst es Vorsicht vor den zahlreichen motorisierten Ausflüglern. Im Langis kann man die müden Knochen im Restaurant aufwärmen und die Wartezeit auf den nächsten Postautokurs versüssen.
Den ganzen Tag im Schnee Nr. 1122
Atzmännig SSA — Atzmännig, Schutt • SG

Den ganzen Tag im Schnee

Gemächlich bringt der Sessellift die Schneeschuhläufer zur Bergstation. Dort oben beginnen die zwei Schneeschuhrouten des Atzmännig-Gebietes. Doch bevor die Schneeschuhe angeschnallt werden, geniessen die, welche an einem Vitamin-D-Defizit leiden, die Aussicht auf die Alpen und aufs Nebelmeer, aus dem sie gerade empor getragen worden sind. Hinter der Sesselliftstation beginnt die signalisierte Schneeschuhroute und führt nach einem kleinen Abstieg zwischen den Tannen zunächst den Berg hoch. Hier stehen Rigi, Churfirsten, Säntis und die Berge von Österreich in Reih und Glied. Die aussichtsreiche Tour führt dem Waldrand entlang bis man nach dem breiten Grat auf eine grosse Lichtung gelangt. Dort, beim Hinteren Rotstein, trennen sich die beiden Routen: wer gerne die lange Route nimmt, steigt rechts nochmals auf und macht die grosse Runde via Chrüzegg und Oberchamm. Linkerhand geht es ziemlich steil hinunter, perfekt um einen Gang höher zu schalten und jauchzend durch die stiebende Glitzerpracht zu rennen. Von der Fläche macht man einige Schlenker durch den Wald, bis man den prachtvollen Laubbaum einsam aber königlich mitten im Schnee stehen sieht. Von dort sind die Hinteraltschwand und das Restaurant Altschwand nur noch zwei Minuten entfernt. Die Schneeschuhroute geht auf der gegenüberliegenden Strassenseite für ungefähr 600 Meter im tiefen Schnee weiter. Dann wird die Strasse erneut gequert. Für die nächsten 200 Meter muss man auf dieser weitergehen. Je nach Schneeverhältnissen werden die Schneeschuhe dafür besser abgeschnallt. Beim alten Haus an der rechten Strassenseite bei Mittelaltschwand sind sie aber schnell wieder angezogen. Von hier führt die Route neben der kaum befahrenen Strasse, aber durch unangetasteten Schnee, bis zur Talstation Atzmännig. Wer danach noch Energie hat, meistert die Schlittenabfahrt oder fährt noch ein paar Mal die Skipiste hinunter.
Aufregende Ausblicke auf dem Hochalp Trail Nr. 1596
Urnäsch, Anker • AR

Aufregende Ausblicke auf dem Hochalp Trail

Auf der gut 1500 Meter hohen Hochalp geniesst man nebst Panoramasicht auf den Alpstein auch gutbürgerliche Küche im gleichnamigen Berggasthaus. Dessen Öffnungszeiten sollten im Winter allerdings vorgängig telefonisch erkundigt werden. Start dieser Schneeschuhwanderung ist in Urnäsch, einem urchigen Appenzellerdorf mit rund 2300 Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Ortschaft liegt auf dem Weg zur Schwägalp und pflegt das bekannte Brauchtum des Alten Silvesters mit den Silvesterkläusen. Vom Startpunkt an der Bushaltestelle Urnäsch, Anker geht es leicht ansteigend hinauf Richtung Bruggerenwald. Der abwechslungsreiche Weg führt durch lauschige Wäldchen, vorbei an traditionellen Holzbauten und über offene, verschneite Weiden. Der Blick schweift dabei stets über die typisch sanfte Appenzeller Hügellandschaft. Auf halbem Weg zum Bruggerenwald befindet sich das Aussichtsrestaurant Alpenblick mit wirklich herrlichem Ausblick auf das Säntismassiv und die Voralpen. Im Bruggerenwald angekommen, führt nun der pink beschilderte Schneeschuhwanderweg auf einem bewaldeten Geländerücken in Richtung Rossmoos. Der östliche Aufstieg reicht nun alleweil, um die Lunge in Schwung zu bringen. Gut 350 Höhenmeter sind es hinauf zur Hochalp. Oben angekommen, erhebt sich vor den Augen der prächtige Säntis, die markanten Zacken der Churfirsten und im Rücken hat man den Bodensee und das Fürstenland. Anschliessend führt der Weg führt entlang des Kesselgrats des Rossmoos, bis man auch dem Alpstein den Rücken zuwendet. Schnurstracks geht es nun im Zickzack talwärts, Richtung Bruggerenwald in die Aufstiegsroute. Auf dem Rückweg nach Urnäsch können vielleicht die eigenen Aufstiegsspuren im Schnee nochmals ausgemacht werden