Wandern in der Zentralschweiz • Schweizer Wanderwege Home

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Rigi Nr. 0585
Brunnen — Rigi Kaltbad • SZ

Rigi

Zwei besonders lohnende Wander‑Etappen am Vierwaldstättersee führen von Brunnen über Rigi Scheidegg (Übernachtungsgelegenheit im Berg~ gasthaus, Luftseilbahn) nach Rigi Kaltbad. Sie lassen sich natürlich auch einzeln absolvieren. Das erste Teilstück ist eine recht anspruchsvolle Tageswanderung, das zweite dann ein beschau~ licher Bummel auf dem Trassee einer stillgelegten Bahnstrecke. Bei Brunnen im Kanton Schwyz erhebt sich steil das Ostende des Rigi‑Massivs: der Urmiberg. Fast 800 Höhenmeter gilt es in einem einzigen Anlauf zu bewältigen ‑ das ist immerhin mehr als die Hälfte der Gesamtsteigung bis nach Rigi Kaltbad. Zum Lohn für die Mühe finden sich immer wieder Rastpunkte mit prächtigen Rund~ blicken auf Berge und Seen. Obwohl die Route als Bergwanderweg markiert ist, gibt es hier ‑ ausser an Fitness und Ausdauer ‑ keine alpinistischen Anforderungen. Ja, meist kann man auf Flur‑ und Waldwegen zu zweit nebeneinander gehen. Vom Urmiberg bis Rigi Scheidegg dominiert die alpwirtschaftliche Seite des Wandergebiets, wo es einzig den Sennen erlaubt ist, mit Motorfahrzeugen herumzukurven. Die zweite Etappe zwischen Rigi Scheidegg und Rigi Kaltbad ist dann stärker durch Ausflügler belebt. Hier kommen auch Freunde der Eisenbahntechnik auf ihre Rechung: Wo heute der weitgehend ebene Wanderweg verläuft, dampfte ab 1874 die 1931 stillegelegte Scheideggbahn. Das stählerne Viadukt bei Unterstetten und ein 75 Meter langer Tunnel zeugen noch von dieser Episode. Naturliebhaber dürfte es interessieren, dass das autofreie Erholungsparadies an der Rigi grossen Wert auf die Erhaltung der biologischen Vielfalt legt.
Walenpfad Nr. 0587
Chrüzhütte — Brunnihütte SAC • NW

Walenpfad

Wer zum ersten Mal die Bannalp besucht, dem stockt im ersten Augenblick der Atem, so himmelstürmend türmen sich die Gipfel der Walenstöcke und ihre dunklen Flühe über der Bannalp auf. Doch da sind auch die Matten mit den grasenden Kühen und der Bannalpsee inmitten des Tales, welcher der ganzen Szenerie eine mystische, aber auch beruhigende Note verleiht. Verschiedene Rundwege und der Kinderwan~ derweg «Zwärgliweg» führen um den Bannalpsee, sodass sich die Anreise auch für gemütliche Wanderungen lohnt. Der Walenpfad, der um die Walenstöcke herum nach Brunni führt, verlangt hingegen gute Trittsicherheit und Schwindelfrei~ heit. Von der Bergstation Chrüzhütte gehts zuerst leicht abwärts zum Berghaus Urnerstafel östlich des Bannalpsees. Von dort steigt der Weg an zur Alp Oberfeld, wo Wandernde den ersten Durst stillen und Alpprodukte wie Ziegenkäse kaufen können. Danach folgt der anspruchsvollste Teil der Tour. Sowohl die steilsten Aufstiege wie auch die exponiertesten Passagen mit schwindelerregenden Tiefblicken sind bis zur Walegg zu bewältigen. Die Walegg ist der höchste Punkt der Wanderung und ein willkommener Platz für eine Rast. Auf der anderen Seite steigt man ab zur Walenalp, wo eine Schweizer-Familie-Feuerstelle zur nächsten Pause einlädt. Danach gehts noch einmal bergauf durch Wald, über Geröllfelder und Alpweiden nach Rosenbold und zur Brunnihütte. Für müde Füsse ist hier der «Kitzelpfad» der willkommene Abschluss. Dieser Barfussweg um den Härzlisee führt über unterschiedliches Bodenmaterial wie Holzschnitzel, Wasser oder Kies, sodass die Fusssohlen angenehm massiert und zuweilen auch etwas gekitzelt werden.
Obwaldner Höhenweg Nr. 0588
Melchsee-Frutt — Eggen • OW

Obwaldner Höhenweg

Der Obwaldner Höhenweg umrundet den ganzen Kanton Obwalden. In fünf Tagesetappen führt er vom Pilatus über den Glaubenberg zum Brünigpass, dann hinüber zur Melchsee‑Frutt und weiter über den Storeggpass nach Grafenort. Die letzte Etappe von der Melchsee‑Frutt nach Eggen oberhalb Grafenort kann auch gut als Eintagestour unternommen werden. Der Weg ist jedoch ziemlich anspruchsvoll, er verlangt gute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit, eine solide Ausdauer und etwas Orientierungsvermögen. Der ganze Weg ist zwar mit den Wanderlandwegweisern mit der Routen~ Nummer 57 ausgeschildert, und auch weiss‑rot~ weisse Farbmarkierungen sind vorhanden, doch diese sind nicht immer optimal sichtbar, und die Wegspur ist im Gras und Gestrüpp zuweilen kaum zu erkennen. Wer sich die Route vornimmt, erlebt aber neben der Anstrengung eine abwechslungs~ reiche Landschaft und Aussichten auf grüne Hügel, schroffe Flühe und spitze Felsgipfel. Als Einstimmung wartet auf der Melchsee‑Frutt der spiegelnde Melchsee. Dann führt der Weg den wilden Flanken des Melchtals entlang. Der Anfang des Weges bis Unter Stafel ist noch leicht. Dann folgt der anspruchsvollste Teil bis Unter Boden. Hier ist der Weg nicht immer deutlich zu sehen, er führt durch teilweise abschüssiges Gelände, wo auch mal ein Geländerseil gute Dienste leistet. Danach ist noch genügend Ausdauer gefragt für das mehrmalige Auf und Ab bis zum Storeggpass. Dahinter gehts noch hinab zur Alp Eggen, von wo eine kleine Luftseilbahn nach Mettlen hinunter~ schwebt. Ein letztes, aber gemütliches Auslaufen entlang der Engelberger Aa führt zum Bahnhof Grafenort.
Pilatus Nr. 0589
Gfellen — Pilatus • LU

Pilatus

Als letzte Etappe der Rundtour Luzern‑Napf‑Pilatus bietet sich die sensationelle Alternativroute ab Gfellen im Tal des Grossen Entlenbachs an. Bei der Endstation des Postautos beim Hotel/Restau~ rant Gfellen folgt man dem Wegweiser zu den einzelnen Ferienhäuschen. Rasch ist der Asphalt hinter einem und der allmähliche Anstieg erfolgt auf einem Wiesenpfad bis zum Hof Mittlisthütten. Hier steigt der Pfad in der schattigen Schlucht des Eibachs an. Dort, wo der Weg verschüttet, bieten Seile sicheren Halt. Bei der ersten Abzweigung via Alpeli zum Risetestock. Achthundert Meter tiefer grüsst Gfellen im Sonnenlicht, und im Südwesten sind neben dem Stockhorn in der Ferne die Berner Alpen erkennbar, aber auch der Blick vom Titlis über die Urner Alpen bis zum Tagesziel Pilatus nimmt einen gefangen. Ab jetzt ist der Höhenweg mit seinem spektakulären Rundblick ein ständiges Auf und Ab. Der Pfad ist oft felsig, führt teilweise auch über Heide‑ und Grasland mit schönem Hochmoorcharakter. Nach der Tripolihütte sind stotzige Passagen mit Holztreppen und Seil~ sicherung zu bewältigen, bis der Aussichtspunkt Mittaggüpfi erreicht ist. Von hier trennen einen drei abwechslungsreiche Wegstunden vom Pilatus, für die man lieber mehr Zeit einrechnet, denn rasches Gehen ist in Karstgelände unmöglich. Auch gilt es, nach dem 200 Meter tiefer gelegenen Felli die «eingebüsste» Höhe bis zum Widderfeld wieder wettzumachen. Der überhängende Abstieg über Felsen, der jetzt folgt, ist mit Seilen und Eisenstangen gesichert, am besten steigt man ihn rückwärts gehend hinab. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier unerlässlich, auch für die Passage vom Gemsmättli auf dem Gratweg bis zum Tomlishorn hinüber. Von da ist das Ziel mitsamt japanischen Touristen nicht mehr weit.
Via Suworow Nr. 0590
Biel (Kinzig) — Muotathal • UR

Via Suworow

Vom 27. auf den 28. September 1799 marschierte der russische General Alexander Suworow mit seinen Truppen von Altdorf her über den Chinzig Chulm in das Muotatal ein. Auf den Spuren dieses Marsches kann man auf dem im Sommer 2011 eröffneten Kulturweg ViaSuworow wandern. Gleich nach dem Verlassen der Seilbahn in Biel beginnt der Aufstieg zum Chinzig Chulm, zunächst gemächlich, um danach die steile Flanke unterhalb der Fruttstägen hinauf zur Passhöhe zu queren. Oben auf dem Pass öffnet sich eine prächtige Aussicht auf die Urner Alpen bis hin zum Gotthard‑Massiv. Nordwärts erblickt man die Rossstock‑Fulen‑Kette mit ihren bizarren Felsformationen. Wer sich für die Fortsetzung auf der Via Suworow entscheidet, steigt in mehreren Stufen über die Alpsiedlungen im Chinzer‑ und Wängital hinunter nach Grund und Liplisbüel. Wer die Variante über die Seenalp unter die Füsse nimmt, macht zwar einen kleinen Umweg, wird aber mit dem idyllischen Seenalperseeli entschädigt. Bevor der Abstieg durch das Hürital nach Muotathal in Angriff genommen wird, laden die Alpkäserei Liplisbüel und weiter unten das gleichnamige Restaurant zur Einkehr ein. Auf der alten Hüritalstrasse geht es über Grüenenboden und Stali hinunter nach Chapf. Nach der Überquerung der Hüribachschlucht führt ein Fusspfad, teilweise mit Steinplatten belegt, steil bergab nach Muotathal – und bereits laden auf der gegenüberliegenden Talseite die Hänge in Richtung Pragelpass zur nächsten Etappe der Via Suworow ein.
Unterwegs in Nidwalden Nr. 0591
Niederrickenbach — Niederbauen • NW

Unterwegs in Nidwalden

Der ideale Ausgangspunkt für diese Wanderung ist Luzern, denn so lässt sich die schon sehr kurzweilige Wanderungen durch die Benutzung unterschiedlichster Transportmittel noch abwechslungsreicher gestalten: Es sind Schmalspurbahn, Luftseilbahn, Postauto und Schiff. Es geht also mit der Luzern‑Stans‑Engelberg‑Bahn (LSE) in Richtung Engelberg. Bei der Station Niederrickenbach wird die Bahn verlassen. Von dort schwebt die Luftseilbahn nach Niederrickenbach hoch. Kurz nach der Bergstation führt die Wanderung an Kapelle und Kloster Niederrickenbach vorbei. Der Klosterkiosk, mit zahlreichen Produkten aus der Klosterkräuterei und ‑apotheke, zeugt davon, dass die 15 Benediktinerinnen den Klosterbetrieb nach wie vor mit viel Hingabe und Liebe pflegen. Leicht ansteigend geht es weiter auf dem Bergwanderweg zur Bärenfallen hoch, von wo die Stafel der Beckenrieder Alp zu sehen ist. Ab dort folgt die Wanderung dem Nidwaldner Höhenweg (Nr. 88) bis zu seinem Ende bei der Station Niederbauen. Zuvor kostet der Aufstieg zum Grat des Fulbergs noch ein paar Schweisstropfen. Die sind die Aussicht vom Punkt 1777 wert: Die Rigi, die Mythen, Urnersee und viele Berggipfel mehr sowie die bis hierher zurückgelegte Wanderstrecke lassen sich erblicken. Auch das Ziel, das Berggasthaus und die Bergstation Niederbauen, ist sichtbar, so dass der Duft des wohlverdienten Kaffees oder Biers zum Schluss der Wanderung schon fast zu riechen ist. Die Luftseilbahn bringt Wandernde von der Bergstation nach Emmetten und das Postauto nach Beckenried oder weiter nach Luzern. Wer Zeit und Lust hat, wechselt in Beckenried auf das Schiff und geniesst die Abendsonne auf dem Schiffsdeck mit einer frischen Seebrise im Gesicht.
Weg der Schweiz Nr. 0596
Stn. Tellsplatte — Brunnen Schiffsstation • UR

Weg der Schweiz

1991 feierte die Schweiz ihr 700‑jähriges Bestehen. Zu dieser 700‑Jahr‑Feier der Schweiz wurde rund um den Urnersee, den südlichsten und romantischsten Teil des Vierwaldstättersees, ein abwechslungsreicher Wanderweg angelegt. Der Weg der Schweiz beginnt auf der Rütliwiese, der Wiege der Schweiz, wo 1291 Vertreter der Stände Uri, Schwyz und Unterwalden mit Eid bezeugten, für einander einzustehen und sich von nun an gemeinsam dem Feind zu stellen. Dieser geschichtsträchtige Weg der Schweiz führt über Seelisberg, Bauen, Isleten‑Isenthal, Seedorf, Flüelen, Tellsplatte, Sisikon und Morschach nach Brunnen. Der Wanderweg ist gut ausgebaut und beschildert – die grünen Wanderland‑Wegweiser mit der Nummer 99 führen einen sicher ans Ziel. 35 Kilometer lang ist der Weg der Schweiz, jeder Kanton hat einen Weganteil, der sich nach der damaligen Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner richtet, sodass jedem Schweizer, jeder Schweizerin rund 5 Millimeter gehören. Marmorsteine mit den Kantonswappen und den Jahrzahlen des Eintritts in die Schweizerische Eidgenossenschaft markieren die Wegstrecken. Der Wanderweg ist ideal mit Schiff, Bergbahn, Bahn und Bus erschlossen und ermöglicht es, den Weg in beliebig lange Abschnitte einzuteilen.
Etzel Nr. 0598
Pfäffikon (SZ) — Einsiedeln • SZ

Etzel

Am Bahnhof Pfäffikon ist die Orientierung am Hauptwegweiser einfach: Etzel Kulm als höchstes Zwischenziel und Einsiedeln als Tagesziel weisen die Marschrichtung nach Süden. Der Blick reicht schon von hier aus bis zum knapp 1100 Meter hohen Etzel hinauf. Im Nu ist das Oberdorf (Fussgängerzone) durchquert. Über steile Stufen neben einer neuen Siedlung, wandert man alsbald um ein idyllisches Holzchalet herum, an blühenden Wiesen vorbei hinauf zur Strasse, die die Autobahn überquert. Gleich rechts bei der Linkskurve geht es über Wegtritte stetig bergauf zum Weiler Luegeten mit dem gleichnamigen Ausflugsrestaurant an bester Aussichtslage. Ein kurzes Stück der Strasse entlang, die als Etzelstrasse am Waldrand links abzweigt. Dort den Waldpfad einschlagen, der die Etzelstrasse mehrmals überquert. Braune (Pilger~ weg) und gelbe Markierungen an Bäumen sind sichere Wegzeichen. Nach der Schnäggeburg mit der Ruhebank weist nach 15 Minuten ein Schild zum Strickliweg hin, der zunächst als breite Wald~ strasse und später beim Strickli nach 573 Tritten und unzähligen Wurzeltritten direkt zum Etzel Kulm mit dem Aussichtsrestaurant führt. Nach verdienter Rast steht der Abstieg zur Etzelpasshöhe mit der dortigen St.‑Meinrads‑Kapelle an. Auf der Strasse einen Kilometer hinab bis zur Tüfelsbrugg, die über die Sihl führt. Rechts gelangt ein Pfad über Wiesen und kleine Bachtobel nach Hinterhorben. Von hier geht es direkt südwärts auf der Asphaltstrasse dem Galgenchappeli entgegen. Diese Panorama~ strecke mit Blick auf den Sihlsee und die Berge mündet bei der Unterführung in die alte Etzel~ strasse, die direkt zum Klosterplatz des Städtchens Einsiedeln führt.
Nach Seelisberg Nr. 0576
Beckenried — Seelisberg • NW

Nach Seelisberg

Die Leitlinie dieser Wanderung bildet der Vierwaldstättersee, dessen Name von den vier angrenzenden Waldstätten, den heutigen Kantonen Uri, Unterwalden, Schwyz und Luzern, herrührt. Umgeben von den Bergen der Zentralschweiz liegt der Ferienort und Ausgangsort Beckenried am Südufer des Sees. Startpunkt der Wanderung ist die Schifflände in Beckenried. Nicht zu übersehen ist da der riesiege Pfosten mit unzähligen Wanderwegweisern als Ideenlieferant für folgende Wandertage. Diese Wanderung nach Seelisberg folgt der Schweiz‑Mobil‑Route Nummer 2, sie ist gut signalisiert und das Ziel lässt sich problemlos finden. Los geht’s in Richtung Risleten, zuerst auf Hartbelag der Seepromenade entlang mit Blick auf die Rigi auf der anderen Seeseite. Nach Rütenen entzieht sich die Autobahn hoch oben dem Sichtfeld, aus Häuserfassaden werden grüne Baumkleider und der Untergrund wechselt zum Kiesweg. Eine imposante Baggeranlage steht bei Risleten draussen im See und regt die Fantasie an. Hier wird jedoch nicht nach Öl oder Schätzen gebohrt, sondern Kiessandmaterial für die Innerschweizer Bauwirtschaft aus dem Wasser geschippt. Dann drängt sich der Weg in die urchig‑schöne Risletenschlucht hinein und klettert steil hoch zu einem stiebenden Wasserfall. Es folgt ein schöner Teil auf einem waldigen Höhenpfad. Zwischen den Bäumen hindurch schimmert der See mit Gersau auf der gegenüberliegenden Seeseite. Das letzte Wegstück verläuft wieder auf Hartbelag nach Seelisberg, wo sich die Wanderung bei einem kühlen Getränk ausklingen lässt. Wer noch nie auf dem Rütli war, könnte das nun nachholen, es liegt ganz in der Nähe. Von Seelisberg hinunter nach Treib erspart die Standseilbahn den Abstieg zu Fuss. Wer genug Zeit hat, kann von hier aus gemütlich mit dem Schiff nach Luzern fahren.
Kleinkraftwerke  Nr. 0579
Siebnen — Innerthal • SZ

Kleinkraftwerke

1909 kaufte die Stadt Zürich das Kurhotel Bad und sicherte sich damit ein Standbein im hinteren Wägital. Erste Pläne für den Bau eines Kraftwerks mit dem Wasser der Wägitaler Aa lagen schon im ausgehenden 19. Jahrhundert vor, doch erst 1921 folgte der erste Spatenstich. Der dazwischen~ liegende Weltkrieg hatte das Projekt verzögert, die Argumente dafür jedoch gestärkt: Die Schweiz musste energietechnisch unabhängig werden. Die Bevölkerung vor Ort hatte sich zu fügen. Innerthal wurden weiter hangaufwärts neu aufgebaut. 40 Prozent der Bevölkerung sah sich jedoch gezwungen, ausserhalb der Heimat eine neue Existenz aufzubauen. 1920 zählte das Dorf in den Schwyzer Alpen 363 Personen, zehn Jahre später, als das Tal geflutet war, noch 223. Heute erscheint das hintere Wägital als idyllisches Wandergebiet mit einem stillen See, der nur im Frühling mit den typisch kahlen Rändern als grosser Stausee zu erkennen ist. Zum Kraftwerk gehört auch der deutlich kleinere Stausee bei Rempen, der als Ausgleichsbecken dient. Mit billigem Strom kann hier Wasser hochgepumpt und damit Elektrizität gespeichert werden. Auf der Wanderung vom Kraftwerk Siebnen aus geht man kurz vor Flüebödeli unter dicken Druckstollen durch, bald darauf werden oberhalb von Rempen die Druckleitungen am Hang erkennbar. Neben dem Wasserkraftwerk und dessen Geschichte beein~ drucken die landschaftlichen Gegensätze des Tals: Lange wandert man durch eine liebliche Hügellandschaft. Bei Vorderthal steigt der Weg eine steile Felsstufe hoch zum Oberi Tritt. Dort öffnet sich überraschend der Ausblick auf die alpine Landschaft über dem See.
Klewenalp Nr. 0592
Stn. Klewenalp — Emmetten • NW

Klewenalp

In knapp zehn Minuten trägt einen die Gondel von Beckenried hinauf auf das Klewenalp‑Plateau in 1600 Metern Höhe. Nach einem Kaffee auf der Sonnenterrasse des Berggasthauses wird der rollstuhl‑ und kinderwagentaugliche Wanderweg um den Klewenstock unter die Füsse genommen. Bereits nach fünf Gehminuten schmiegt sich als eines der letzten Häuser der Klewenalp das Alpstübli in die Wegkurve. Unter dem Sessellift durch, dann lediglich ein kurzes Wegstück weiter und schon taucht rechterhand das Naturfreundehaus Röten auf. Kaum dreht der Weg um den Klewenstock herum zeigt sich schon eine Fahne im Wind flattern: Weiss‑rot wie das Nidwaldner Wappen sind die Sonnenschirme, die auf der Terrasse des Berggasthauses Tannibüel Schatten spenden. In dem kleinen Tal, das sich hinter dem Klewenstock auftut, sind Wandernde nun endgültig in einer Welt angekommen, wo die Zeit langsamer läuft. Über blühende Alpwiesen führt der Weg weiter. Bald verengt sich das Tal. Wie eine nahezu biblische Raststätte präsentiert sich nach einem kurzen Aufstieg auf der Twäregg eine aus mächtigen Baumstämmen gezimmerte Picknicktafel. Von der Twäregg führt der Weg im Zickzack hinab zur Stockhütte. Kurz vor der Bergstation der Gondelbahn, die die Wanderung um den Abstieg nach Emmetten verkürzen kann, findet sich ein neu eingerichteter Rastplatz am Waldrand. Hier zweigt linkerhand ein steiler Weg ab hoch zum Stock. Lehrtafeln informieren über den Nutzen der Bäume zum Schutz vor Lawinen, Steinschlag, Rutschungen und Murgängen. Der Stock lohnt mit einem letzten Rundumblick, bevor der Abstieg hinunter nach Emmetten folgt.
Romantische Hotels Nr. 0617
Sachseln — Sarnen • OW

Romantische Hotels

Diese Wanderung führt an mehreren Orten vorbei, die mit dem Nationalheiligen «Bruder Klaus» eng verbunden sind. Hauptziel dieser Route, die ganzjährig begangen werden kann, ist das ehemalige Kurhaus Nünalphorn, das heutige Hotel Paxmontana. Nach einer umfassenden, von der Denkmalpflege eng begleiteten Restaurierung wurde es im Dezember 2011 wiedereröffnet. Schon von aussen ist die Bezeichnung «romantisches Hotel» zutreffend, aber die Jugendstil‑Interieurs verleihen dem Haus einen ganz speziellen Charakter. Die Wanderung beginnt am Bahnhof in Sachseln, und bereits nach wenigen Minuten erscheint die Pfarr‑ und Wallfahrtskirche St. Theodul aus dem 17. Jahrhundert im Blickfeld. Beidseits der Eingangspforte zeigen Mosaiken den Bruder Klaus, dessen Gebeine und Eremitenrock im Kircheninnern verehrt werden. An den Turm der Kirche angebaut ist die Grabkapelle des Heiligen. Durch ein neueres Wohnquartier steigt der Weg über Endi bergwärts nach Flüeli‑Ranft. Hier lohnt sich die Besichtigung der auf einem Hügel thronenden Kapelle St. Borromäus. Auch das Geburts‑ und das Wohnhaus von Bruder Klaus stehen hier (nur von April bis Oktober geöffnet). Ein Muss ist der Abstieg in die Ranftschlucht zur Eremitenklause und zur Oberen und Unteren Ranftkapelle. Nach dem Wiederaufstieg schlendert man durch die Pergola zum Hotel Paxmontana. Wer hier nicht übernachten will, kann zur Hohen Brücke weiterwandern. Sie wurde 1893 erstmals erbaut, die heutige Brücke stammt von 1943 und ist mit 100 Metern Höhe über dem Fluss angeblich die höchste Brücke Europas. Dem Rand der Melchaaschlucht entlang gelangt man zu einer Lourdesgrotte und erreicht kurz danach Sarnen.
Ein Tag im Tierpark Goldau Nr. 0478
Tierpark Goldau — Lauerz • SZ

Ein Tag im Tierpark Goldau

Der Bergsturz von Goldau im Jahre 1806 formte eine urtümliche von den Naturgewalten geprägte Landschaft. Mächtige Bäume ragen in den Himmel, und die übereinandergetürmten Felsbrocken sind von Moosen überwuchert. Im Jahre 1925 wurde in dieser Urlandschaft der Natur‑ und Tierpark Goldau gegründet. Rund 100 einheimische und europäische Wildtierarten leben hier in einem artgerechten Lebensraum. Fast wie in freier Wildbahn können Wölfe, Bären und Luchse, Steinböcke, Hirsche, Rehe und viele andere Tierarten beobachtet werden. Ein Aufenthalt im Tierpark Goldau ist für Kinder aller Alterstufen ein Erlebnis, ermöglicht doch die grosse Freilaufzone hautnahe Begegnungen mit den Tieren. Kein Gitter oder Zaun trennt die Besucher von den Sikahirschen und den Mufflons. Die zutraulichen Tiere lassen sich von Kindern gerne füttern und streicheln. Rechts und links des Rundweges befinden sich die naturnah gestalteten Gehege mit Bachläufen und Weihern. Im Park geben Infotafeln Auskunft über Lebensweise und Verhalten der Tiere, Tierpark‑Ranger beantworten Fragen und geben Tipps. Im Tierparkmobil geht es um die Rückkehr von Wolf und Bär und die Bartgeier‑Ausstellung informiert über Wiederansiedlungsprojekte in den Alpen. Die Stunden im Tierpark vergehen wie im Flug, der Aufenthalt macht hungrig. Grillstellen und Picknickplätze laden zum Bräteln und Verweilen ein. Danach spaziert man noch bis zum Goldseeli und auf lauschigen Pfaden durch die Ried‑ und Schilflandschaft bis zum Lauerzersee, wo die Insel Schwanau von einer mittelalterlichen Burgruine gekrönt wird.
Im Napfgebiet Nr. 0509
Trub — Langnau im Emmental • BE

Im Napfgebiet

In fast perfektem Halbkreis von Ost über Nord nach West verläuft diese Frühlingstour im bernischen Teil des Napfberglandes. Ausgangspunkt ist das einstige Klosterdorf Trub, von Langnau her mit dem Bus erreichbar. Ein Täufer-Lehrpfad folgt streckenweise der Wanderroute und berichtet von einer Christenverfolgung hier im hintersten Teil des Emmentals: Weil sich die bibeltreuen Täufer nicht der Obrigkeit unterziehen wollten, wurden sie bis ins 18. Jahrhundert verbannt, eingesperrt oder gar hingerichtet. Nach dieser finsteren Geschichte erscheint die lichte Landschaft mit ihrem Flickenteppich aus Forsten, Wiesen und Weiden umso harmonischer, sobald die 1000-Höhenmeter-Marke überschritten ist. Auf teils bequemen Flursträsschen, teils schmalen Waldpfaden folgt die durchgehend gut markierte Wanderroute über Stauffen, Hohmatt und Geissgratflue meist einem aussichtsreichen Grat zwischen zwei Gräben bis zur Lüderenalp. Unterwegs geht der Blick zum nahen Nachbarn Napf, der mit 1408 m ü.M. höchsten Erhebung des ganzen Nagelfluhmassivs am Alpenrand. Auf der Lüderenalp bieten sich Möglichkeiten für Verpflegung, vorzeitige Talfahrt und, falls gewünscht, auch Übernachtung. Nun wendet sich der Weg über Rafrüti, Egg und Hohgrat mit zuerst geringem, zum Schluss dann ordentlich steilem Gefälle nach Süden, dem Tagesziel Langnau im Tal der Ilfis entgegen. Auch dieser Abschnitt des Maibummels, der sich zu anderen Jahreszeiten ebenso gewinnbringend unter die Füsse nehmen lässt, ist eine Gratwanderung mit Rund- und Weitsicht. Für diejenigen, die die Wanderung abkürzen möchten: Beim Weiler Egg führt eine Weg hinunter in den Gohlgraben zur Haltestelle Mettlen, wo ein Bus nach Langnau fährt.
Aaschlucht Nr. 0514
Grafenort — Engelberg • OW

Aaschlucht

Die gemütliche Wanderung entlang der Engelberger Aa von Grafenort nach Engelberg bietet sich im Hochsommer ganz besonders an: Der Weg führt über weite Strecken durch angenehm kühlen Wald. Startpunkt ist der Bahnhof Grafenort. Hier befindet sich das imposante Herrenhaus mit Baujahr 1690, das heute den Mönchen des Benediktinerklosters Engelberg als Ferienhaus dient. Einzelne Räume können für spezielle Anlässe gemietet werden. Der Weg verläuft parallel zur Zentralbahn und zur Aa, die während der Wanderung mehrmals überquert wird, in sanfter, konstanter Steigung flussaufwärts. In Obermatt freuen sich industriekulturell interessierte Wandernde über den Anblick des mächtigen, über 100‑jährigen Elektrizitätswerks mit seinem Ausgleichsbecken. Etwa auf halbem Weg, am Eingang der eigentlichen Aaschlucht, bieten sich kurz nacheinander zwei Plätze zum Picknicken oder Bräteln an: als erstes der alte Rastplatz im Wald einige Hundert Meter vor Obermatt mit grossen Tischen und Bänken aus Holz, als zweites kurz nach dem Kraftwerk der neu geschaffene Rastplatz Aaschlucht mit grossem Steintisch und Stühlen aus Baumstämmen. Bei einem heftigen Unwetter im Sommer 2005 war der alte Weg an der Aa zu einem grossen Teil zerstört worden. Bei der Instandsetzung des Weges entstand auch der neue Rastplatz. Frisch gestärkt geht es der tosenden Aaschlucht entlang weiter nach oben. Stellenweise führt der Weg in abenteuerlicher Höhe auf neu gebauten Hängebrücken über die Schlucht. Diese Brücken sind die Prunkstücke des neu gebauten Wanderweges und werden auch Kinder begeistern. Aus dem Wald heraustretend, können die Wandernden das beeindruckende Bergpanorama auf sich wirken lassen. Sie treffen auf den ruhigen Eugenisee, wo der Weg nun nicht mehr ansteigt, sondern bis zum Bahnhof Engelberg flach verläuft.
Engelbergertal Nr. 0523
Engelberg — Talstation Fürenalpbahn • OW

Engelbergertal

Für die lange und anspruchsvolle Rundwanderung von Engelberg über die Fürenalp braucht es genügend Zeit. Sieben Stunden reine Gehzeit mit jeweils 800 Höhenmetern im Auf‑ und Abstieg sind wahrlich kein Spaziergang. In Engelberg folgt man zunächst den Wegweisern dorfauswärts in Richtung Horbis. Der Weg führt am Kloster und an der Lourdesgrotte vorbei und trifft kurz darauf auf die Horbisstrasse. Mit dem «Ende der Welt» ist glücklicherweise nur das Restaurant am Ende des Horbistales gemeint. Eine Gelegenheit zur Einkehr, dann beginnt der steile 500‑Meter‑Aufstieg durch den Bergwald bis nach Ober Zieblen. Es ist das anstrengendste und auch monotonste Wegstück der gesamten Wanderung. Bei der Alphütte von Ober Zieblen, wo eine Transportseilbahn verankert ist, ändert sich die Szenerie. Auf dem Höhenweg wandert man hinüber nach Dagenstal, quert den Bergbach und steigt am Gegenhang entlang aufwärts bis zur Fürenalp mit Restaurant und Seilbahnstation. Bei der Fürenalp folgen Wandernde den Wegweisern in Richtung Usser Äbnet und Stäuber. Bei der Äbnetalp bietet sich die Möglichkeit, mit einer kleinen Seilbahn bis nach Stäfeli hinabzuschweben und so die Wanderung abzukürzen. Wer weiterwandert trifft dann auf den Stäuberfall, hier zweigt der Weg rechts ab und trifft auf die ViaAlpina, die nationale Route Nummer 1 von SchweizMobil, die vom Surenenpass herabführt. Angenehm geht es nun am Stierenbach entlang talauswärts, am Weg liegen die Berggasthäuser Stäfeli und Alpenrösli und künigen das baldige Ende dieser langen Wanderung an. Ein letztes Stück geht's noch weiter, über Herrenrüti zur Talstation der Fürenlpbahn: ab hier fährt zum Glück ein kostenloser Shuttle‑Bus bis ins Zentrum von Engelberg.
Silberen und Pragelpass Nr. 0524
Vorder Richisau — Pragelpasshöhe • GL

Silberen und Pragelpass

Der Startpunkt für die anspruchsvolle Rundtour auf die Silberen ist Richisau. Zu Beginn folgt die Route kurze Zeit der Passstrasse Richtung Pragelpass. Bei der Brücke (Unter Gampel) zweigt der Bergweg zur Silberen südwärts ab, folgt kurz dem Bach und windet sich dem steilen Wiesenhang empor. Schmal ist der Pfad, der im Sommer von Alpenblumen jeder Farbe überwachsen ist. Nach Regentagen ist der unebene Untergrund erdig und rutschig. Die erste Anhöhe ist auf dem Alpeli erreicht. Der Wegweiser zeigt Richtung Südosten. Von nun an verläuft der Weg auf einem breiten Saumpfad. Kurz darauf präsentiert sich ein herrlicher Aussichtspunkt: In der Tiefe schimmert der grünblaue Klöntalersee, aus dem Linthtal ragen Fronalpstock und Mürtschenstock gen Himmel. Bis zum Schattgaden auf der Hinter Silberenalp geht es weiter über und dem Rossmattertal entlang,am Hüttli der Vorder Silberen vorbei, den Blick auf das Glärnischmassiv gerichtet. Beim Schattgaden (Wegweiser beim Brunnentrog) ändert die Marschrichtung gen Westen. Der Weg führt nun über einen grasbewachsenen und von Wasser geprägten Abhang weiter in die Höhe bis zum Hochplateau der Silberen. Der weitherum sehr gut sichtbar markierte Bergweg führt direkt zum Gipfelkreuz der Twärenen, dem höchsten Punkt der Tour. Für den Abstieg geht man rund 50 Meter auf dem Hinweg zurück bis zum auf dem hellen Fels markiertem Richtungswechsel gen Nordosten zum Pragelpass. Die von Rinnen und Rillen zerfurchten Karrenfelder gehen allmählich ins grüne Weidland über. Vorbei an der Alphütte Butzen endet der steile Weg auf der Pragelpasshöhe (Parkplatz Ost). Wer noch Lust hat, steigt weiter nach Richisau ab. Besser wäre eine Übernachtung auf der Passhöhe. Als dritte Variante bietet sich der Taxidienst der Pragel‑Garage an.
Auf dem Skulpturenweg von Dietwil Nr. 0528
Eschenbach (LU) — Oberrüti Bahnhof • LU

Auf dem Skulpturenweg von Dietwil

Kinder werden ihre Freude haben: Allerlei geheimnisvolle Figuren sind in dem lichten Waldstück oberhalb von Dietwil im Unterholz am Wegrand zu entdecken: ein verhexter Pferdekopf zum Beispiel, auf Klein‑Mädchen‑Höhe angewachsene Pilze und Blumen, ein Wiesel, das frech aus einem Korb hervorlugt, ein Biber und sogar ein Delfin, der über dem Waldbach Purzelbäume in die Luft schlägt. Sie alle sind mit der Motorsäge aus Wurzelstöcken und Baumstämmen herausgesägt ‑ nachdem der Lothar‑Sturm übers Land gezogen war, hatte der ehemalige Dietwiler Landwirt Bruno Rölli angefangen, die kindlich anmutenden Kunstwerke aus dem nutzlos gewordenen Holz zu schaffen. Mit 17 seiner Arbeiten wurde 2005 in dem Wald im Altweier ein Skulpturenweg eingerichtet. Unterdessen ist manche Figur mit Moos überwachsen, an dem einen oder anderen Wurzelstock ranken sich echte Pilze hoch. Mittendrin in dem verwunschenen Reich liegt ein grosszügiger Picknickplatz. Am Ausgangspunkt der Wanderung ist das mächtige Kloster von Eschenbach nicht zu übersehen. Sein Ursprung geht auf das 14. Jahrhundert zurück. Heute wird es von Zisterzienserinnen bewohnt und ist für seine Web‑ und Stickereiarbeiten bekannt. Von Eschenbach aus läuft es sich angenehm leicht auf grösstenteils breiten Kieswegen. Der Weg führt bald in ein kleines Wäldchen, bald an alten Apfelbaumgärten vorbei, die meiste Zeit jedoch geht es über weiten Matten mit wilden Hecken. Unbemerkt gelangt man so aus dem Luzernischen ins aargauische Freiamt. Derweil sich im Süden die Rigi hoch über dem Vierwaldstättersee in den Himmel zeichnet.
Restaurant Blasenberg Nr. 0494
Unterägeri — Zug • ZG

Restaurant Blasenberg

Hoch über dem Zugersee thront die Bauernwirtschaft zum Blasenberg. Die Aussicht auf den See und die Vorderalpen ist einzigartig. Eines Königs würdig ist auch die Spezialität, die hier auf den Tisch kommt: goldbraun gebratenes Junghähnchen, genannt Kapaun. Liebevoll werden die (kastrierten) Güggel von den Limachers auf dem Hof aufgezogen. In stundenlanger Arbeit bereitet sie Madlen im Ofen zu und serviert sie an weiss gedeckten Tischen in der Bauernstube. Eine exklusive Delikatesse, die nur auf Vorbestellung erhältlich ist (unbedingt zwei Tage vorher bestellen). Die Wanderung beginnt in Unterägeri. An Bauernhöfen vorbei führt der Weg nach Zittenbuech, wo eine prächtige Sicht auf den Ägerisee den Aufstieg belohnt. Durch den Wald führt der Weg bergan über den Nollen zum Buschenchappeli, wo sich der Blick auf Rigi und Pilatus öffnet und ein Zipfel des Vierwaldstättersees zu erhaschen ist. Eingerahmt von Birken steht eine kleine Kapelle, die dem Heiligen Wendelin gewidmet ist. Vorbei am Früebüel, dem landwirtschaftlichen Forschungszentrum der ETH, geht es zum Eigenrieter Hochmoor. Danach beginnt der Zugerberg. Wald und Kuhweiden wechseln sich ab, bis der Vordergeissboden, die Bergstation der Zugerbergbahn, auftaucht. Mit Ausblicken auf den Zugersee wandert es sich locker abwärts zum kulinarischen Finale, dem zarten Kapaun! Zum Dessert empfiehlt sich ein Stück des luftigen Lebkuchens und ein hausgemachter Eierlikör ? im Anschluss lässt der von Kirschbäumen gesäumte einstündige Abstieg nach Zug Zeit zum Verdauen. Ein Geheimtipp ist das Lädeli des Klosters Maria Opferung (kurz vor der Zuger Stadtgrenze), das Süssmost, Eierkirsch, Dörrfrüchte und Schafswürste aus eigener Produktion verkauft.
Gasthaus Bergli, Linthal Nr. 0495
Gumen — Linthal • GL

Gasthaus Bergli, Linthal

Von Linthal fahren Wandernde mit der Standseilbahn hinauf nach Braunwald und weiter mit der Kombibahn auf den Gumen. Der Weg beginnt links vom Gasthaus und führt geradeaus unterhalb des Vorderen und des Hinteren Eggstocks. Bald zweigt er links ab und das Ortstockhaus taucht auf (schöne Sonnenterrasse mit Weitblick). Bei Chatzenstafel verzweigt sich der Weg erneut. Um nach Ober Stafel zu gelangen, halten Wandernde sich rechts. Der Pfad weitet sich hier zur Alpwirtschaftsstrasse. Kurz nach Ober Stafel biegt die Route rechts ab und steigt nun wieder etwas an. Bald wird das «verzauberte» Bergetenseeli erreicht. Der Weg führt leicht steigend durch dichtes Erlengebüsch zur Rieter Ortstafel. Zwischen Alphütten geht es in einer letzten Steigung hinauf zum Felsgrat. Von hier an führt die Route steil bergab. Der Weg über die ausgetretene Kuhweide ist etwas schwer zu erkennen: Generell einfach fast senkrecht hinunter zur Alp Rietberg wandern. Von Rietberg sind es fünf Minuten Marschzeit zum Berggasthaus Nussbüel, wo es eine Terrasse, einen Spielplatz und den «besten Gugelhopf der Welt» gibt. Der Weg Richtung Klausenpassstrasse führt geradeaus in den Wald. Bei der Verzweigung danach biegt die Route links ab und erreicht so bald die Passstrasse. In der Kurve zweigt der Fussweg von der Strasse ab, führt steil eine Wiese hinunter und hält sich dann links dem Bach nach. Über einen kleinen Hügel an einem Bauernhaus vorbei, dann erwartet einen das Restaurant Bergli. Hier können Wandernde ins Postauto nach Linthal steigen oder den Wegweisern folgen. Der Pfad führt den Hang hinunter, die Passstrasse kreuzend, zur Stelle, wo der Fätschbach in die Linth fliesst. Dann geht es geradeaus dem Fluss nach zum Bahnhof.
Auf dem Weg der Schweiz Nr. 0563
Rütli — Bauen • UR

Auf dem Weg der Schweiz

Wer vom Schillerbalkon auf der Marienhöhe bei Seelisberg die Aussicht geniesst, bekommt, wohl ohne es zu wissen, dasselbe Panorama vorgesetzt wie die Parlamentarier in Bern. Mit einem Unterschied: Dies ist das Original. Der Genfer Maler Charles Giron verewigte in seinem Wandbild im Nationalratssaal 1901 nämlich exakt aus dieser Perspektive alle Schauplätze der Tell‑Geschichte. Ein so geschichtsträchtiger Ort passt bestens zum «Weg der Schweiz». Als Geschenk der 26 Kantone an die Bevölkerung zur 700‑Jahr‑Feier der Eidgenossenschaft rollt er so quasi die ganze Geschichte derselben auf. Gestartet wird mit dem Teilstück der Urkantone Uri, Schwyz, Unterwalden und Luzern auf der Rütliwiese, dem Geburtsort der Schweiz. So wie ein halbes Dutzend weiterer Etappenorte am 35 Kilometer langen «Weg der Schweiz» erreicht man die Wiese bequem per Schiff. Und am stilvollsten in einem der fünf Dampfschiffe, unter denen «Uri» das älteste, «Schiller» das formvollendetste, «Gallia» das schnellste und die «Stadt Luzern» das prestigeträchtigste ist. Nicht ganz ohne ist der Aufstieg über 850 Treppenstufen nach Seelisberg. Was umgekehrt, für den Abstieg nach Bauen, genauso gilt. Doch werden Wandernde unterwegs mit einem Dauerpanorama der Luxusklasse belohnt. In Bauen, das sich aufgrund der geschützten Lage über ein geradezu mediterranes Klima freut, wachsen Palmen, Feigen und allerhand exotische Blüten. Und man ist stolz, dass der Komponist der Landeshymne «Trittst im Morgenrot daher» hier geboren wurde. Das Geburtshaus von Pater Alberik Zwyssig hat sich allerdings nicht nur seinetwegen einen Namen gemacht: Es beherbergt heute das renommierte Gourmetrestaurant Zwyssighaus.
Zürichsee-Rundweg Nr. 0461
Start point — Pfäffikon SZ • ZH

Zürichsee-Rundweg

Richterswil liegt am Südufer des Zürichsees, an der Grenze zum Kanton Schwyz, im Rücken breitet sich eine sanfte Hügellandschaft aus. Innert einer halben Stunde ist es von Zürich aus erreicht. Es lohnt sich, vor dem Loswandern den alten Dorfkern mit seinen Riegelhäusern zu durchstreifen. Nicht zu vergessen ist die Fontäne Richterswil, sie ist mit 101 Metern weltweit der höchste Springbrunnen, der mit blosser Schwerkraft betrieben wird. Die Wanderung folgt einer Etappe der Regionalen Route Nummer 84 des Wanderlandes Schweiz, dem Zürichsee-Rundweg. Man folge einfach den entsprechenden grünen Markierungen auf den gelben Wegweisern. Startpunkt ist die Schifflände von Richterswil. Um das Siedlungsgebiet hinter sich zu lassen, leitet die Route die Wandernden am Rand von Wollerau vorbei, durch Sihlegg und gelangt in Schindellegi zuerst an den Bahnhof und schliesslich an die Sihl, die vom Druesberg im Kanton Schwyz herfliesst. Der Weg folgt ihr eine Weile. Bei Bleiken überqueren Wandernde den Fluss und lassen ihn hinter sich, um auf den Etzel zu steigen. Auf dem beliebten Ausflugsberg finden sich noch mehrere Militärbunker aus dem Zweiten Weltkrieg, die damals die Sperrlinie Etzel bildeten. Ist der Kuli erreicht, beschert er Aussicht auf den Zürichsee, die St. Galler, Glarner und Schwyzer Alpen. Nach einem angemessenen Genussstopp, geht's in den Abstieg, wo nach kurzer Zeit auf der Etzel-Passhöhe die Kapelle St. Meinrad auftaucht. Sie ist nach dem Heiligen Meinrad von Einsiedeln benannt, der zwischen 928 und 935 dort gelebt hat. Via Luegeten gehts weiter ans Ziel der Wanderung, Pfäffikon. Wer noch etwas Energie übrig hat, mag sich vielleicht vor der Heimfahrt im Wasserpark Alpamare vergnügen oder einfach den Tag im Restaurant am See ausklingen lassen.
Walenpfad Nr. 0465
Brunnihütte SAC — Bergstation Bannalpsee • OW

Walenpfad

Ab Engelberg trägt die Luftseilbahn und anschliessend ein Sessellift (fährt unregelmässig, sich vorgängig informieren, Tel 041 639 60 60/66) Wandernde zum Ausgangspunkt dieser Tour, der Brunnihütte, in der man sich vor der Wanderung stärken oder, wer gern früh startet, sogar übernachten. Gleich neben der Hütte liegt der kleine Härzlisee, um den ein Barfussweg angelegt ist, auf dem Kitzelpfad können Wandernde testen, wie verschiedene Naturmaterialien sich anfühlen und wie das Gehen ohne Wanderschuhe wäre. Die Route steigt dem Ober Staffelberg und den Walenstücken entlang stetig ab Richtung Walenalp. Die Bergkulisse und der Blick ins Engelbergertal sind grandios. Wer eine Cervelat dabei hat, kann sie an der Feuerstelle der Schweizer Familie auf der Walenalp bräteln. Alle andern geniessen, bei entsprechendem Wetter, die Sicht bis ins Mittelland, bevor der Aufstieg auf die Walegg folgt, auf den höchsten Punkt der Wanderung auf 1951 Metern über Meer. Das Ziel der Wanderung, der Bannalpsee, liegt bereits in Sichtweite. Vorerst wird jedoch der Talkessel des Stausees in einem grossen Bogen über geröllreichen Untergrund umrundet. Wer findet, er sei genug gewandert, kann auf halber Seehöhe gerade hinuntersteigen, die offizielle Walenpfad-Route umrahmt jedoch den See via die Restaurants Urnerstafel und Chrüzhütte, wo die Luftseilbahn nach Oberrickenbach hinunterfährt. Das Postauto bringt Wandernde weiter zum Bahnhof Wolfenschiessen.
Frühlingsaussicht Nr. 0479
Unterägeri — Zug • ZG

Frühlingsaussicht

In einer knappen halben Stunde gelangen Wandernde mit dem Bus vom Bahnhof Zug nach Unterägeri. Das Dorf, das im 19. Jahrhundert noch Kurort war, besitzt aus KGS-Sicht «nur» Kulturgüter von regionaler Bedeutung - ein Besuch der an der Alten Landstrasse gelegenen Kirche Heilige Familie ist aber durchaus zu empfehlen. Danach führt die Route nicht dem Ägerisee entlang Richtung Morgarten, wo 1315 die Habsburger geschlagen wurden, sondern in südwestlicher Richtung über Boden und Brunegg hinüber zum Kantonshauptort Zug. Die Strecke ist Teil der nationalen Wanderland-Route Nummer 3 (Alpenpanoramaweg) und führt durch Wald und über Wiesen, vorbei an Moorgebieten wie etwa dem Zigermoos und bietet landschaftlich abwechslungsreiche und attraktive Einblicke in einen durchaus ländlichen Teil des sonst wirtschaftlich geprägten Kantons Zug. Wer vor allem auf eine schöne Aussicht erpicht ist, kann von (Under oder Ober) Brunegg Richtung Zugerberg abzweigen und von dort mit der Bahn in wenigen Minuten Richtung Schönegg und Zug hinunter fahren. Die Wanderwegroute folgt der landschaftlich schöneren Variante, die erneut durch Moorgebiet, über Wiesen- und Weideland sowie an zahlreichen im Frühling wunderschön blühenden Kirschbäumen vorbeiführt. Der Weg verläuft via Urihof und Bilgerihof, einem stattlichen alten Haus, Richtung Zug. Von hier aus geniesst man bereits eine schöne Aussicht auf die Altstadt und auf den See. Von Steren führt eine Kiesstrasse relativ steil zur Kapelle Sankt Verena hinunter, die im Innern eine Vielzahl von Votivtafeln beherbergt. Einem Stationenweg mit Bildstöcken folgend, erreicht man über Rägeten in wenigen Minuten die Altstadt von Zug, wo abschliessend einige Kulturgüter von nationaler Bedeutung zu finden sind.