Wandern im Winter • Schweizer Wanderwege Home

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Zeitlos im Val Sinestra Nr. 1865
Vnà, Jalmèr • GR

Zeitlos im Val Sinestra

Über Jahrhunderte Lehenshof und Hospiz an der Handelsroute über den Fimberpass und bis ins 20. Jahrhundert auch Zollamt, zählt der Hof Zuort mit seinem Gasthaus zu den kleinsten Mitgliedern bei den Swiss Historic Hotels. Ein Idyll, wo selbst das Smartphone stumm bleibt. In aller Stille lässt es sich hier wunderbar entspannen. Allein schon ein Besuch im Restaurant bringt einen ins Schwärmen. Man speist in historischem Ambiente köstliche lokale Spezialitäten wie Capuns, Pizokel oder Cullas da Vnà, eine Art Knödel aus roh geraffelten Kartoffeln, Mehl, Speck und Engadiner Wurst. Das Val Sinestra zweigt bei Ramosch, nordöstlich von Scuol, vom Inntal ab und schneidet sich tief gegen Norden in die Grenzberge zum österreichischen Tirol hinein. In Vnà heisst es Endstation für den öffentlichen Verkehr. Ein Bummel durch das hübsche Dörfchen mit seinen typischen Engadiner Häusern macht den Anfang dieser Winterwanderung. Dann folgt man auf einem gepfadeten Weg dem Strässchen talein Richtung Zuort. Am Wegrand laden Bänke zum Verweilen ein. Eine jede ist mit Kehrschaufel und Besen ausgerüstet. Tolle Idee, um die Sitzfläche von allfälligem Schnee, Sand oder Wasser zu befreien. Nach einer knappen Stunde zweigt bei Pkt. 1741 rechts der Pfad nach Griosch ab. Dieser steigt sanft zum Maiensäss Pra S. Peder auf. Die weitläufige Höhenterrasse bricht westseitig abrupt ins Tal ab. Ein Abstecher zur Kante lohnt sich: Die Erosion hat aus dem Moränenschutt der einstigen Gletscher Erdpyramiden modelliert. Die Einheimischen nennen sie «ils Cluchers», die Kirchtürme von Zuort. Von Griosch führt die gepistete Spur zum Bach. Es geht über die Brücke und flach nach Zuort. Von dort kehrt man auf dem Zufahrtsweg nach Vnà zurück.
Rundwanderung im Herzen der Zentralschweiz Nr. 1866
Andermatt, Brücke • UR

Rundwanderung im Herzen der Zentralschweiz

Auf dem Dorfplatz in Andermatt, wo früher die Postkutsche ihren letzten Stopp vor dem Erklimmen des Gotthards einlegte, werden heute die Schneeschuhe angezogen. Ein paar Snacks für unterwegs können hier noch eingekauft werden, im Anschluss gibt es keine Einkehrmöglichkeiten mehr. Direkt der Unteralpreuss entlang, folgt man dem pink markierten Weg bis zum ersten steilen Anstieg. Über die im Winter verlassenen Alpen Flies, Vorder- und Hinder Hölzli geht es mit einer angenehmen Steigung bergaufwärts. Zur Linken flankieren die Gipfelspitzen des Pazola- und Rossbodenstocks die Sicht. Bei guten Verhältnissen lassen sich hier Skitourenfahrer bei ihrer Abfahrt beobachten. Daneben schlängelt sich die Matterhorn-Gotthard-Bahn durch die Winterlandschaft zum Oberalppass. Auf der Alp Mettlen angelangt, sollte unbedingt eine Verschnaufpause eingelegt werden. Einerseits, weil der höchste Punkt der Tour erreicht ist, andererseits um die eindrücklich verschneite Tallandschaft zu geniessen. Auf dem Rückweg folgt man weiterhin den Markierungen und versucht beim Hinuntergehen nicht auf die eigenen Schneeschuhe zu stehen, da man breiter gehen muss als gewöhnlich. Unterwegs wird die Skipiste überquert, also ist Vorsicht angesagt. Mit Aussicht auf das Bergdorf Andermatt mit den markanten Neubauten ist bald das Schützenhaus erreicht. Wer möchte, kann im Anschluss bei der kleinen Mariahilf-Kapelle einen Zwischenhalt einlegen und auf einem Bänkli die Winterszenerie einatmen. Nach einigen letzten Höhenmetern erreicht man den Ausgangspunkt an der Unteralpreuss. Nun folgt man dem Fluss bis zum Dorfkern und kann dort gemütlich auf die gelungene Schneeschuhwanderung anstossen.
Einzigartiger Morteratschgletscher Nr. 1797
Morteratsch • GR

Einzigartiger Morteratschgletscher

Die Legende besagt, dass die arme Seele der Annetta den Tod ihres Verlobten Aratsch in einer Gletscherspalte mit den Worten: «Mort Aratsch» (Aratsch ist tot) beklagte. Die genervten Sennen auf der Alp setzten Annettas Spuk mit einem Fluch ein Ende. Da wälzte sich der Gletscher vom Berg hinunter durchs Tal und begrub alles unter seinen Eismassen . Heute scheint dieser Fluch gebannt, denn der Morteratschgletscher zieht sich schnell zurück (von 1900 bis 2017 um 2.5 km!). Beim Hotel Morteratsch lenkt einen der Winterwanderweg über das Gleis durch ein abstraktes Tor in Richtung eines offenen Waldes. Den Fluss Ova da Morteratsch stets zu seiner Linken, führt der Pfad ohne grosse Höhendifferenz ins Val Morteratsch. Die markanten, bis 4000 Meter hohen Bergformationen wie Piz Bernina, Piz Argient oder Piz Zupò und links auch Chapütschol, bleiben stets in Sicht. Näher bei den Eismassen bemerkt man, dass die Anzahl Bäume weiter abnimmt. Grund dafür ist der Rückzug des Gletschers: Je näher am Gletscher, desto weniger lang hat die Vegetation Zeit zu wachsen. Hier kommt es nicht selten vor, dass sich Winterwandernde und mit Langläufer den Weg teilen müssen. Auf dem letzten Teil der Winterwanderung entdeckt man in immer kleiner werdenden Intervallen Schilder mit Jahreszahlen. Diese repräsentieren den Standort der Gletscherzunge im jeweiligen Jahr. Das dramatische Ausmass des Gletscherschwundes in den letzten Jahrzehnten wird so anschaulich visualisiert. Nach insgesamt 127 Höhenmetern kommt man am finalen Aussichtspunkt auf das Gletschermassiv und die umliegenden Berge an. Übrigens war hier der Stand des Gletschers 2015. Auf der gleichen Route geht es zurück zum Hotel Morteratsch. Bei der Talstation Diavolezza in Pontresina gibt es seit Oktober 2020 eine Virtual Reality-Installation, welche den Klimawandel thematisiert und aufzeigt, wie die Zukunft der Gletscherwelt aussehen könnte.
Sonne geniessen vor den schattigen Diablerets Nr. 1802
Col-du-Pillon, Glacier 3000 • VD

Sonne geniessen vor den schattigen Diablerets

In längst vergangenen Zeiten war der Sanetschpass als Übergang von Bern ins Wallis eine wichtige Verbindung. Als im 19. Jahrhundert der Strassenbau aufkam, galten jedoch andere Kriterien: Das Gelände am Col du Pillon ist deutlich flacher, und die Scheitelhöhe liegt auf 1546 Metern rund 700 Meter tiefer als diejenige des Sanetschpasses. So wurde von 1840 bis 1885 die Strasse von Aigle her bis ins bernische Gsteig gebaut. Der Col du Pillon hat heute vor allem touristische Bedeutung. Die meisten, die auf dem Pass aus dem Postauto steigen, eilen mit ihren Skis gleich zur Luftseilbahn, um ins Diablerets-Gebiet weiterzureisen – zum Glück für alle Schneeschuhwandernden. Etwa hundert Meter müssen auf der Strasse in Richtung Les Diablerets zurückgelegt werden, dann beginnt der Schneeschuhtrail «Parcours du Rard». Nach ein paar Kehren auf einem schneebedeckten Strässchen biegt er nach rechts auf einen Sommerweg ab. Durch Wald, einige Bachläufe querend und mehr und mehr über Lichtungen strebt die gut markierte Route der Alp Le Rard entgegen. Die Lage des Trails ist ideal: Auf der sonnigen Seite des Col du Pillon lässt sich gut aufgewärmt die Sicht auf die schattige Talseite mit dem mächtigen Diablerets-Massiv geniessen. Bei Le Rard wendet sich der Trail schon wieder in die andere Richtung. Wem dies zu schnell geht, kann bis zur Alp Iserin zu den Alphütten wandern, die in Sichtweite und in wenig steilem Gelände, aber nicht auf markierten Routen liegen. Der Rückweg führt zum Lac Retaud. Das Restaurant am zugeschneiten See bewirtet seine Gäste auch im Winter. Zurück zum Col du Pillon geht es wieder über das Strässchen, das man mit Winterwandernden teilt.
Sonnenterrasse über dem Saastal Nr. 1619
Gspon • VS

Sonnenterrasse über dem Saastal

Hoch über dem Saastal liegt das sonnenverwöhnte Gspon. Das kleine Bergdorf bietet nicht nur traumhafte Aussicht, sondern mit einem Laden und einem Gasthaus auch sonst alles, was es braucht. Dazu befindet sich in Gspon der höchstgelegene Fussballplatz Europas: Kein anderer Sportplatz liegt gleich hoch wie die Ottmar Hitzfeld Arena auf 1900 Metern Höhe. In der Saison des Schneeschuhwanderns ist allerdings nicht viel von ihr zu sehen. Sie ist unter Schnee begraben. Wer zum Schneeschuhwandern anreist, kann beruhigt ausschlafen, denn früh aufstehen lohnt sich nicht. Die Sonne erreicht das nach Westen ausgerichtete Gspon erst am späten Vormittag und scheint dann dafür bis in die Abendstunden. Zuerst von der Sonne beschienen wird die obere Schlaufe des Gspon-Trails, die auf dem Rückweg mit dem Waldegga-Trail kombiniert werden kann. Der Gspon-Trail wird am besten von der Bergstation der Luftseilbahn aus in Richtung Süden begonnen. Am Hotel-Restaurant Alpenblick vorbei steigt man vor der kleinen St.-Anna-Kapelle hinunter zum Weiler Ze Hiischinu. Unterhalb der Talstation des Skilifts vorbei führt der Trail in einem Bogen Richtung Höhenweg und die Skipisten querend wieder über Furini nach Gspon. Statt zur Bergstation der Luftseilbahn abzusteigen, geht es auf gleicher Höhe weiter zur Sportarena, wo man auf den Waldegga-Trail stösst. Inzwischen sollte die Sonne auch diesen nordseitigen Teil erreicht haben. Im stillen Lärchen- und Arvenwald zeugen ihre Spuren im Schnee von Gämsen und Hirschen. Um sie nicht aufzuschrecken, verhält man sich am besten möglichst ruhig. Im Wald finden sich weitere Trails, die aber nicht markiert sind. Auf teilweise gleichem Rückweg führt der Waldegga-Trail an der Sportarena vorbei und steil hinunter zur Bergstation der Luftseilbahn.
Durch geheimnisvollen Winterwald Nr. 1775
Mostelberg, Bergstation • SZ

Durch geheimnisvollen Winterwald

Diese Schneeschuhtour ist besonders bei viel Neuschnee ein Genuss. Schon die Fahrt mit der Drehgondelbahn ist ein Erlebnis: Die Gondeln drehen sich einmal um ihre eigene Achse und lassen die Gäste das aussichtsreiche Panorama erst recht geniessen. Auf knapp 1200 Metern angekommen, eröffnet sich ein kleines Winterparadies für Familien: Skilifte, Schlittelpiste, Kinderland, ein Laternenweg oder ein Schneeschuhtrail bieten für jeden Geschmack etwas – vorausgesetzt, man mag es beschaulich. Für das erste Stück lässt man die Schneeschuhe am besten auf dem Rucksack, denn es geht in schwindelerregender Höhe über die 374 m lange Hängebrücke Skywalk. Zum Greifen nah sind die gezuckerten Tannenspitzen und weit unten gurgelt der Lauitobelbach in seinem weissen Bett. Auf der anderen Seite heisst es dann Schneeschuhe anschnallen: das Abenteuer geht weiter. Auf einer Waldstrasse führt der Rundweg nach Nordosten, leicht auf- und abwärts, bis nach rund einer Stunde Wanderzeit bei Mäderen eine Verzweigung erreicht wird: Geradeaus ginge es zur Station Biberegg, wo stündlich ein Bus zur Talstation der Gondelbahn fährt. Der Rundweg jedoch biegt nach rechts ab und stetig aufwärts werden 300 Höhenmeter überwunden. Inzwischen schlängelt sich der Schneeschuhpfad im tief verschneiten Wald den Hang hinauf, um unter der schweren Schneelast ächzende Tannen, über kleine Brücklein und zuletzt durch offenes Gelände zum Grat bei der Bannegg. Bei klarem Wetter ist das Bergpanorama ein Genuss, bei Nebel oder Schneetreiben wird die Unternehmung zu einem kleinen Abenteuer. Nachdem der geografische Höhepunkt bei Spilmettlen (ca. 1460 m) erreicht ist, sind die Strapazen beim rasanten Abwärtsspringen durch den tiefen Pulverschnee bald vergessen.
Rundweg auf dem Col du Marchairuz Nr. 1822
Col du Marchairuz • VD

Rundweg auf dem Col du Marchairuz

Auf dem Col du Marchairuz beginnen zwei Rundwege, französisch Boucles genannt. Diese Tour führt über den längeren Weg. Kaum ist er gestartet, taucht der Schneeschuhwanderer in einen Wald mit alten, knorrigen Fichten ein. Die Bäume stehen dicht an dicht und sind mit langen, bartartigen Flechten behangen. Der Weg führt dem Grat entlang durch diesen Märchenwald, was dem Besucher Zeit lässt, um die Stimmung zu geniessen. Dann gelangt der Wanderer zur Alphütte Monts de Bière Derrière. Dort zweigt der Weg nach links ab. Die pinke Markierung ist gut zu erkennen. Nach einer kurzen Schlaufe folgt bei einer weiteren Markierung eine Abzweigung nach rechts. Kurze Zeit später tritt der Wanderer aus dem Wald und schreitet über die weite Ebene von Prè de Denens. Hier gibt es die Möglichkeit, nach links abzubiegen und die Abkürzung über den kurzen Rundweg entlang der Langlaufloipe zur Strasse bei Fontaine Froide zu nehmen. Auf dieser Tour wählt man aber die grosse Runde, die durch lichten Wald zur Alp La Perrause führt. Wunderschön erheben sie sich, die kräftigen, frei stehenden Jurafichten. Die Landschaft ist offen und lieblich. Eine Hasenspur quert den Trail, und eine Fuchsspur verliert sich im Wald. In einem grossen Bogen führt die Route schliesslich über ein Feld zum Fontaine Froide, wo man die Strasse queren muss. Hier ist es nun etwas knifflig, den Weg zu finden. Auf der anderen Seite der Strasse folgt der Wanderer dem türkis markierten Schlittelweg und steigt einen knappen Kilometer zum Ausgangspunkt zurück. Die Piste kann gut benutzt werden, es gibt nicht viele Schlittler hier. Zurück auf dem Col du Marchairuz, kann man sich die Wartezeit auf den Bus im Hôtel-Restaurant du Marchairuz verkürzen
Der Schamserberg und seine Kirchen Nr. 1824
Lohn GR, Dorf — Mathon, Muntsulej • GR

Der Schamserberg und seine Kirchen

Lohn, das Bündner Dorf am Schamserberg, zählt rund 50 Einwohner – und verfügt über ein Kuriosum: Die Kirche weist gleich zwei Türme auf, die in unterschiedlichen Epochen erbaut wurden. Man sieht den schmucken, auf einem Geländevorsprung stehenden Bau weitherum, was umgekehrt bedeutet, dass man vom kleinen Friedhof neben dem Doppelturm eine grossartige Aussicht hat. Eindrücklich ist das Panorama auch auf der Winterwanderung vom Dorf nach Libi hinauf. Der erste Teil verläuft zwar im Wald, doch schon bald ermöglichen Lücken zwischen den Bäumen Ausblicke zu den Gipfeln des Schamsertals. Oberhalb eines Tipizelts, in dem im Winter Fondueabende veranstaltet werden, verzweigt sich der Weg. Für diese Wanderung empfiehlt es sich, den Aufstieg rechts zu wählen und damit den Rundweg im Gegenuhrzeigersinn zu begehen. Bei Nutschias passiert man die Baumgrenze. Der Winterwanderweg ist jetzt ein Prachtboulevard, der eine kolossale Sicht zur Gipfelkette des Rheinwalds erlaubt. Nach zwei, drei weiten, aussichtsreichen Kurven erreicht man die Hochebene Libi. Wo im Sommer saftige Alpweiden einen lieblichen Bergsee umgeben, erstreckt sich im Winter eine weite weisse Ebene. Dahinter reihen sich die verschneiten Gipfel von Domleschg und Schanfigg aneinander. Kaum ein Laut ist in der Bergstille zu vernehmen. Allerlei Tierspuren verraten indessen, dass hier auch im Winter viel Betrieb herrscht. In leichtem Abstieg gelangt man bei herrlichem Ausblick zum Piz Vizan nach Dros. Danach geht es etwas steiler in den Wald und in einem weiten Bogen hinunter nach Mathon. Auch hier gibt es eine kleine, eigentümlich ausgestattete Kirche: Die Empore und die kleine Orgel sind mit geradezu wilder Bauernmalerei verziert.
Der Heinzenberg und seine Kirche Nr. 1825
Obertschappina, Skilift • GR

Der Heinzenberg und seine Kirche

Im Dörfchen Obertschappina begrüsst einen als Erstes die frei auf einer Anhöhe stehende Kirche mit ihrem schmucken Schieferplattendach. Ein guter Ort, etwas Energie zu tanken, denn die sechsstündige Winterwanderung braucht Kondition. Sie führt zum Glaspass und nach Obergmeind und quert einzelne Skipisten, verläuft aber mehrheitlich ausserhalb des Skigebiets. Zum Einstieg geht es auf der «Stutz-Runde» in einer weiten Kehre durch den stillen Bergwald sanft aufwärts nach Bruneir. Einem Skilifttrassee entlang wandert man nun mässig steil in die Höhe und erneut im Wald auf fast ebenem Weg in einem grossen Bogen zur Waldgrenze hoch. Jetzt öffnet sich eine grossartige Rundsicht talwärts ins Domleschg; im Süden ragt majestätisch der Piz Beverin in den Himmel. Zusammen mit seinem Nachbargipfel, dem Bruschghorn, prägt er von nun an das Panorama bis zum Zwischenziel Glaspass. In sanftem Auf und Ab schlängelt sich der gepfadete Winterwanderweg über verschneite Alpweiden bis zum Berggasthaus nahe der Passhöhe dahin. Statt auf gleicher Route zum Ausgangspunkt zurückzukehren, empfiehlt es sich, eine als «Höhenweg Glaspass» ausgeschilderte Variante zu nutzen. Der gepfadete Weg führt zunächst zum Alpweiler Obergmeind, dem Zentrum des kleinen Skigebiets. Hier kreuzen sich die Skilifte, zugleich gibt es mehrere Restaurants. Danach wird die Tour Richtung Oberurmein fortgesetzt. Erneut gibt es viel Weite und Aussicht. Kurz vor Oberurmein wird in grosszügigen Kurven Höhe abgebaut. Zurück nach Obertschappina geht es praktisch ohne Gefälle. Bei der reformierten Kirche oberhalb der Postautohaltestelle lädt eine lange Holzbank dazu ein, bis zur Rückfahrt ins Tal nochmals viel Sonne und Aussicht zu geniessen.
Schneeschuhtour auf der Mullernalp Nr. 1826
Naturfreundehaus Fronalp • GL

Schneeschuhtour auf der Mullernalp

Das Wintersportgebiet Mullern erstreckt sich auf einer Hochebene von der Mullern- bis zur Fronalp und liegt zwischen 1100 und 1400 m.ü.M. Es bietet nebst einem Skilift und einer Langlaufloipe auch Schneeschuhtrails und Winterwanderwege. Alle Schneeschuhtouren sind lawinensicher, aber leider rudimentär ausgeschildert. Der Höhepunkt dieses kleinen und unbekannten Gebietes bildet zweifellos die phänomenale Aussicht. Hier gehen die Alpen ganz unmittelbar ins flache Mittelland über. Der Blick schweift von den nahen Gipfeln der Glarner Alpen nahezu senkrecht ins Tal und hinaus in die Linthebene. Die kurze Schneeschuhrundtour beginnt beim Berggasthaus Naturfreundehaus Fronalp. Sie führt nordöstlich über offenes Gelände leicht hinunter an den Rand des Chummenwaldes. Die Tafeln 13, 12, 11 und 10 weisen den Weg zur Signalisation 8 beim Brunner. Ab der Tafel 7 folgt man im dichten Fichtenwald der linken Spur abwärts bis zur Tafel 6. Hier hält man sich rechts und steigt hinauf zur Tafel 3, dem Umkehrpunkt. Scharf rechts führt die Spur nahezu eben im Wald zurück zur Signalisation 7. Wieder auf offenem Feld, folgt man der eigenen Spur zurück zum Ausgangspunkt. Die Tafeln sind recht weit auseinander positioniert und es braucht etwas Übung, sie zu finden. Auch die Reihenfolge ist gewöhnungsbedürftig und darf einen nicht aus dem Konzept bringen. Das Berggasthaus «Naturfreundehaus Fronalp» am Start- und Zielort lockt mit einer schönen und gemütlichen Aussichtsterrasse. Ein Blick auf die Menükarte verführt zu hausgemachten Speisen. Wir sind im Glarnerland und wer ihn liebt, den Schabziger, sollte sich die Zigerhörnli nicht entgehen lassen.
Weisses Weideland im Berner Jura Nr. 1688
Les Prés-d'Orvin, Bellevue • BE

Weisses Weideland im Berner Jura

Gut 1600 Meter hoch ist der Chasseral, die Antenne auf dem Gipfel ragt ein paar zusätzliche Dutzend Meter in den Himmel – ihre Spitze ist der höchste Punkt im Schweizer Jurabogen. Der lang gezogene Felsrücken weist einige ordentlich tiefe Einkerbungen und damit auch entsprechend schroffe Flühe auf. Ausgesprochen sanft geformt ist hingegen der Südosthang, der sich gegen Orvin hinunterzieht. Das Dorf selbst liegt auf einer Terrasse unterhalb eines bewaldeten Steilhangs. An dessen oberem Ende, auf rund 1000 Metern Höhe, erstreckt sich eine schöne Ebene, die schon vor Jahrhunderten gerodet wurde, seither von den Dorfbewohnern als Weideland für ihre Tiere genutzt und darum Les Prés-d’Orvin genannt wird. Die Streusiedlung verfügt über ein kleines Skigebiet und ein Loipennetz. Auch wer zu Fuss unterwegs ist, kommt auf seine Rechnung. Ein als Rundweg angelegter Winterwanderweg führt über aussichtsreiche Weiden, zwischendurch auch durch den Wald. Zu Beginn und am Ende verläuft die Strecke auf Strässchen, was etwas unschön ist, wenn kein Schnee liegt. Doch bei winterlichen Bedingungen wandert es sich hier umso leichter. Der Hauptteil der Route führt entweder über Kieswege oder quer durch das Weideland.
Wintersonne im Chablais Nr. 1689
Villars-sur-Ollon — Villars-sur-Ollon Golf • VD

Wintersonne im Chablais

Die Passstrasse über den Col de la Croix ist im Winter für den motorisierten Verkehr gesperrt. Ein Teilstück dient jedoch als Winterwanderroute. Sie führt in einem weiten Bogen durch den sonnigen Südosthang oberhalb von Villars-sur-Ollon und ermöglicht einen wenig anstrengenden Aufstieg vom Dorf zur Bergbahn-Zwischenstation Golf. Der pinkfarbig signalisierte Winterwanderweg beginnt im Quartier Roches Grises oberhalb des Dorfzentrums. Man erreicht den Ausgangspunkt, indem man vom Bahnhof Villars-sur-Ollon zehn Minuten auf der gelb signalisierten Wanderroute Richtung Col de la Croix bzw. Col de Soud aufsteigt. Die Winterwanderroute verläuft teilweise im Skigebiet. Sie kreuzt zwei-, dreimal eine Piste und ein Sesselbahntrassee, doch meist bewegt man sich abseits des Pistenraums. Einzig Langläufern begegnet man regelmässig, denn das Trassee wird hälftig als Loipe genutzt. Bei schöner Sicht zum Diablerets-Massiv und zum Grand Muveran wandert man weiter nach La Verneyre. Dort wird es etwas steiler, auch die Perspektive ändert sich: Nun rücken die Gipfel des Unterwallis und Savoyens ins Blickfeld. Prachtvoll glänzen die Dents du Midi im klaren Licht der Wintersonne, links davon ist gar der Mont Blanc zu erkennen.
Auf Schneeschuhen zum Passwang Nr. 1820
Wasserfallen • BL

Auf Schneeschuhen zum Passwang

Höhepunkt dieser kurzen Schneeschuhwanderung ist die Krete vom Vogelberg zum Passwang, ein Aussichtspunkt, wo man bei schönem Wetter bis zu den Alpen und über die weiten Hügelzüge des Juras sieht. Wer die stattlichen Bauernhäuser, die Wälder und die steilen Felsen betrachtet, fühlt sich leicht und frei. Kein Wunder, trieben sich hier im 19. und 20. Jahrhundert die sogenannten Juravagabunden herum. Einer von ihnen ist bis heute bekannt geblieben: der Passwang-Louis. Luigi Bottati, so sein bürgerlicher Name, war ein gern gesehener Vagant. Er hatte weder eine feste Unterkunft noch eine feste Arbeit und hielt sich mit Charme und Gefälligkeiten über Wasser. Der gutmütige Mann stammte aus einer wohlhabenden Familie im Veltlin, die ihn verbannt hatte, weil er als Legionär in den italienisch-libyschen Feldzug gezogen war. Auf Umwegen gelangte er auf den Passwang, wo er in den 1930er-Jahren beim Bau der Passwangstrasse mithalf. Er blieb zeitlebens in der Region, bis er 1981 in Oensingen starb. Die Schneeschuhtour zieht sich erst ein breites Tal hinauf. Oben verlässt man den signalisierten Weg, ein Schild weist den Weg zum Grat. Dieser ist ausgesetzt, doch hat man genug Platz, um einige Meter vom Abgrund entfernt in Sicherheit zu wandern. Leider ist Wasserfalle mit nicht ganz 1000 Metern ü. M. nicht immer schneesicher. Hat man die Aussicht genossen, geht es – mit einem Abstecher ins Berghaus Vogelberg – auf demselben Weg zurück zur Bahn.
Aussichtsreiche Schneeschuhtour im Jura Nr. 2203
Col de la Vue des Alpes • NE

Aussichtsreiche Schneeschuhtour im Jura

Die Vue des Alpes wird ihrem Namen gerecht: Bei klarem Winterwetter ist die Aussicht vom Säntis bis weit hinunter zum Mont-Blanc grandios. Diese Schneeschuhtour startet beim Langlaufzentrum bei der Bushaltestelle Vue-des-Alpes. Schnell verlässt man den Lärm der viel befahrenen Strasse Richtung Mont d’Amin, und nach einem kurzen Anstieg schreitet man über die offene Krete an einzelnen, lichten Bäumen vorbei. Schon hier geniesst man eine schöne Aussicht. Nördlich liegt die lang gezogene Stadt La Chaux-de-Fonds mit ihren streng ausgerichteten Häuserreihen. Bald verlässt der Weg die Krete, und man taucht in dichteren Wald ein – die Abzweigung bei Punkt 1386 ist gut ausgeschildert. Da diese Passage nördlich ausgerichtet ist und von der Sonne kaum erreicht wird, bilden Frost und Wind bizarre Schneeformationen an den Bäumen. Nach kurzem Abund darauf folgendem Aufstieg erreicht man den Punkt 1351, wo der Weg wieder in Richtung Pass abbiegt und die Langlaufloipe kreuzt. Weil die offenen Jurahügel stark ausgesetzt sind, reisst einem hier der Wind an den Kleidern. Der Schnee knirscht unter den Schneeschuhen beim leichten Abstieg zur Combe de la Chaux d’Amin, und schon bald erreicht man wieder die Passhöhe Vue des Alpes.
Tiefblick im Kandertal Nr. 1682
Kandersteg • BE

Tiefblick im Kandertal

Die Höh ist heute ein reizvoller Aussichtspunkt oberhalb von Kandersteg, zu erreichen über einen gepfadeten Winterwanderweg. Einst war sie Schauplatz eines Naturereignisses von geradezu apokalyptischen Dimensionen. Ursprünglich war das Kandertal nämlich von Gletschern tief ausgeschliffen und von hohen Felswänden umgeben. Doch als sich nach der letzten Eiszeit die Gletscher zurückzogen, entlud sich der Druck der Gesteinsmassen in einem gewaltigen Bergsturz, der das Landschaftsbild komplett veränderte: Von den Fisistöcken donnerten enorme Felsmassen in die Ebene und prallten als Brandungswelle an die gegenüberliegende Talwand. Die Spuren dieses Aufschlags sind dort noch heute zu sehen. Das Gebiet Risete oberhalb des Bahnhofs Kandersteg macht mit seinen tief eingeschnittenen Erosionshängen einen unwirtlichen, ja geradezu abweisenden Eindruck. Das Bild täuscht jedoch, denn die Höh, wie der höher liegende Teil des Schuttgebiets genannt wird, lädt zu einer attraktiven Rundwanderung ein. Im Winter wird die Route als Winterwanderweg gepfadet. Sie führt hinauf zur Risetenegg, wo sich eine eindrückliche Sicht auf Kandersteg und die umliegenden Gipfel öffnet. Der Auf- und der Abstieg verlaufen mehrheitlich durch den Wald.
Winterzauber im Entlebuch Nr. 1683
Heiligkreuz • LU

Winterzauber im Entlebuch

Relativ kurz, aber attraktiv und vielseitig ist die winterliche Rundwanderung zum Entlebucher Aussichtspunkt First. Start und Ziel liegen in Heiligkreuz am Schattenhang oberhalb von Schüpfheim. Das Dörfchen besteht aus einer stattlichen Kirche, einer nicht minder grosszügigen Beiz und einigen Bauernhäusern. Trotz der bescheidenen Höhenlage gibt es einen Skilift, der den beklemmend steilen Hang nach First überwindet. Als Wanderer bewältigt man das Gefälle glücklicherweise nicht in der Direttissima, sondern auf Umwegen. Ein gepfadeter Winterwanderweg führt im Gegenuhrzeigersinn in einem weiten Bogen in die Höhe. Auf dem Kulminationspunkt der Wanderung liegt an schöner Aussichtslage das Bergrestaurant First: Gegen Süden erblickt man den Felsrücken der Äbnistettefluh und der Schafmatt, im Osten breiten sich Pilatus und Schimbrig aus, im Norden schweift der Blick über das Mittelland sowie, über das Napfgebiet hinweg, bis zum Jura. Der Abstieg zurück nach Heiligkreuz verläuft streckenweise entlang der Skipiste. Winterwanderer laufen allerdings kaum Gefahr, unter die Bretter zu kommen: Die Pisten sind ausserhalb der Schulferien einzig am Wochenende sowie am Mittwochnachmittag geöffnet.
Wintervielfalt im Goms Nr. 1684
Münster VS — Biel VS • VS

Wintervielfalt im Goms

Nicht nur für Langläufer, sondern auch für Winterwanderer hält das Goms ein verheissungsvolles Angebot bereit. Zur Auswahl stehen mehrere parallel verlaufende gepfadete Routen – vom verschneiten Uferweg bis zur sonnigen Variante an erhöhter Lage. Die vorliegende Kombination verbindet mehrere Äste zu einer kontrastreichen Tour. Für den Einstieg wird ein Teilstück des «Rundwegs Flugplatz» genutzt. Der gepfadete Weg kreuzt mehrmals die Loipen, verläuft aber mehrheitlich ausserhalb des Langlaufraums. Danach geht es ins schattige, aber schneereiche Blinnental: Ein kurvenreicher Kreuzweg führt zu einer Waldlichtung, an deren Rand die Stalenkapelle steht. Obwohl dort im Winter keine Gottesdienste stattfinden, kann man der kleinen Orgel lauschen: An der Wand hängt ein Kopfhörer; auf Knopfdruck werden einige Musikstücke abgespielt, die vor Ort aufgenommen wurden. Viel Sonnenschein geniesst man auf dem dritten Abschnitt der Tour. Er führt über das Ritzingerfeld; bei der weit herum sichtbaren Muttergotteskapelle laden Sitzbänke an geschützter Lage zu einem aussichtsreichen Zwischenhalt ein. Zwei, drei weitere Kehren im Sonnenhang führen noch etwas höher hinauf, danach geht es zurück in den Talboden.
Stille Ecke des Oberengadins Nr. 1686
La Punt-Chamues-ch — Cinous-chel-Brail • GR

Stille Ecke des Oberengadins

La Plaiv: So heisst die nordöstliche Ecke des Oberengadins. Die Bezeichnung bedeutet auf Deutsch «Pfarrei» und hat historische Wurzeln: Die heutige Tourismusregion dieses Namens ist nahezu deckungsgleich mit dem Gebiet der einstigen Pfarrei Zuoz, die seinerzeit in scharfer Konkurrenz zum Nachbarn Samedan stand. Noch heute ticken die Uhren hier etwas anders und gemächlicher als weiter oben in den mondänen Destinationen von St. Moritz, Sils oder Pontresina. Zwar gibt es auch in der «Pfarrei» einzelne Skilifte, doch in erster Linie kommen hier Langläufer und Wanderer zum Zug. La Plaiv: So heisst auch der Winterwanderweg, der das weite Tal des jungen Inn der Länge nach durchzieht. Aufgrund der Höhenlage ist es hier das ganze Jahr deutlich kälter als im Unterland, sodass sich die Landschaft auch in relativ schneearmen Wintern meist im weissen Kleid zeigt. Die gepfadete Route zieht sich von La Punt talabwärts von Dorf zu Dorf bis nach Cinuos-chel. Unterwegs geniesst man immer wieder wechselnde Aussichten. Tipp zur Zeitplanung: Im Hochwinter halten die Dreitausender im Südosten die Sonnenstrahlen bis in den späten Vormittag vom Talboden fern. Umso besser besonnt ist das Tal dafür am Nachmittag.
Ein Hauch von Arktis im Toggenburg Nr. 1687
Wildhaus Oberdorf • SG

Ein Hauch von Arktis im Toggenburg

Winterwandern je nach Lust und Ausdauer: Das ist im Gebiet Wildhaus-Oberdorf zuoberst im Toggenburg möglich. Mitten im Skigebiet beginnt die Wanderung nach Gamperfin. Rasch lässt man das Surren der Bahnen und Lifte und das schnittige Sausen der Skis auf der Piste hinter sich, und schon bald umfängt einen grossartige Stille. Mächtige Tannen gruppieren sich auf der verschneiten Weide, dahinter erhebt sich die bewaldete Flanke des Gamserruggs. Lichtvolle Weite erfüllt die idyllische Gegend – eine arktische Anmutung liegt in der klaren Bergluft. Wer durch eine solch paradiesisch schöne Landschaft wandert, erlebt ein wahres Wintermärchen. Die Tour besteht aus drei miteinander verbundenen Schlaufen. Die erste kann für sich allein begangen oder mit der zweiten und der dritten kombiniert werden. Wenn die Strecke auf ganzer Länge ausgeschöpft wird, so ergibt sich eine ansprechende und interessante Tagestour. Die dritte Schlaufe führt in einem weiten Bogen um den Gamperfinboden. An ihrem tiefsten Punkt liegt das Gamperfinhaus. Das rustikale Bergbeizchen wird vom Skiclub Grabserberg betrieben; auch Wanderer und Schneeschuhläufer sind willkommen.
Sich den Chasseron verdienen Nr. 1819
Les Rasses, village • VD

Sich den Chasseron verdienen

Diese Schneeschuhtour startet im kleinen Dorf Les Rasses mit seiner markanten Kirche. Die Aussicht auf den Neuenburgersee und die Alpen ist schon von hier aus einzigartig – das beeindruckt wohl auch regelmässig die Gäste des alten und schön renovierten Grand Hôtel des Rasses. Die Tour startet beim Skilift. Gleich zu Beginn taucht man in einen lichten Fichtenwald ein. Der Weg führt geradeaus. So kann man sich erst etwas aufwärmen. Bei Les Cluds gibt es eine kleine Buvette, und von dort aus steigt die Route nun stetig an. Der Weg ist gut markiert, sodass man ihn auch bei schlechteren Wetterverhältnissen leicht findet. Man passiert lichte Wälder und Wiesen, die mit einzelnen Fichten durchsetzt sind. Sie glitzern im Winter weiss bepudert. Welch ein Vergnügen, durch diese liebliche Landschaft zu wandern! Bald schon wird der Gipfel des Chasseron über den östlichen Grat erreicht, wo es die Möglichkeit gibt, sich im Berghaus zu verpflegen. Die Aussicht auf die Alpen ist fantastisch. Nun führt der Weg über die Krete zum Petites Roches, wo der Skilift endet. Der sanfte Abstieg der Krete entlang nach Les Avattes ist ebenfalls zum Geniessen: tief verschneite Bäume, Jurafelsen und wunderschöne Ausblicke auf das Plateau romand. Danach wird es etwas steiler, und bald schon taucht man wieder in den Fichtenwald ein. Der Weg führt in einem grosszügigen Zickzack zurück nach Les Rasses, wo man im Grand Hôtel des Rasses einkehren kann. Der gepflegte Speisesaal erstrahlt im Stil der Belle Époque, mit grossen Vorhängen, Parkettboden, Kronleuchtern und runden Tischen mit weissen Tischtüchern. Wer hier wohl schon alles diniert hat?
Auf dem Roggi’s Trail GR Nr. 1595
Parsonz • GR

Auf dem Roggi’s Trail GR

Ausgangspunkt dieser Schneeschuhwanderung ist das malerische Dörfchen Parsonz, nahe Savognin mit gut 300 Einwohnerinnen und Einwohnern. Bis 1970 wurde im Dorf fast ausschliesslich die Sprache Surmeirisch gesprochen, eine regionale Mundart des Rätoromanischen. Der Wandel und die deutschsprachigen Zuzüger haben diesen lokalen Dialekt aber fast komplett verdrängt. Den Besuchern offeriert sich vom Dorf Parsonz, am Westhang des Tales Surses, die prachtvolle Aussicht auf den stolzen über 3000 Meter hohen Piz Mitgel. Dieser mächtige Gipfel begleitet die Wandernden dann auf dem grössten Teil der aussichtsreichen Tour. Von Parsonz aus führt der Trail zunächst bis zur südlichen Dorfgrenze. Mit Schneeschuhen führt der nächste Wegabschnitt bergauf in Richtung Piz Martegnas, durch verschneite Wälder, über Hügel und vorbei an vielen idyllischen Maiensässen. Die ruhige und besinnliche Schneeschuhwanderung flacht kurz vor der Hälfte der Strecke ab und es folgt ein entspannter Abschnitt auf offenem Weg Richtung Tigias Davains. Dort trifft man auf ein hübsches Bergbeizli namens Roggis Baizli, welches zum Verweilen einlädt und mit einem Ausblick auf die Berge Piz Mitgel, Piz Ela und Tinzerhorn belohnt. Der Rückweg hinunter ins Dorf Parsonz geleitet die Wandernden von nun an bergab in Richtung Cresta da Lei, über schneebedeckte und aussichtsreiche Alpwiesen und durch romantische kleine Wäldchen. Der ganze Weg ist eher offen und die Bergwelt lässt einen staunen. Die Schneeschuhtour findet am südlichen Dorfrand von Parsonz ihr Ende.
Schneeschuhtraum auf Gitschenen UR Nr. 1598
Gitschenen • UR

Schneeschuhtraum auf Gitschenen UR

Der kurze, aber abwechslungsreiche Schneeschuhtrail führt durch Wald und offenes Gelände und ist besonders für Familien und Anfänger geeignet. Fein glitzert der frisch gefallene Schnee in der Morgensonne. Die Luft ist kalt und klar, kein Geräusch stört die Stille. Der Blick schweift vom Uri Rotstock zum Älpler, Maisander und Brisen. Was diese Bergnamen wohl bedeuten mögen? Die Vorfreude auf die bevorstehende Schneeschuhwanderung ist gross! Schritt für Schritt geht es vorwärts, durch die tief verschneite Winterlandschaft. Hier und dort queren Tierspuren den Trail, einmal ist es ein Hase, ein anderes Mal ein Reh. Es raschelt, Schnee fällt von den weissen Tannen, welche die Last fast nicht tragen können. Der mit 2.5 Kilometern recht kurze, dafür sehr abwechslungsreiche und in traumhafter Landschaft gelegene Schneeschuhtrail führt von der Seilbahn hoch zur Bergstation des Skilifts. Leicht abwärts geht es durch lichten Wald zur Vorderen Schrindi, immer den Markierungsstangen folgend. Von dort sind es nur wenige Meter bis zum Aussichtspunkt mit imposantem Tiefblick. Damit ist die Hälfte der Tour bereits geschafft. In einer Schlaufe geht es auf der Südseite des Bergkamms durch offenes Gelände wieder retour, stetig ansteigend zurück zum Skilift. Inzwischen hat dieser den Betrieb aufgenommen und es herrscht munteres Treiben in diesem kleinen Skigebiet. Was für ein Paradies für die Kinder aus Isenthal: Am Morgen die Schulbank drücken und am Nachmittag auf die Piste! Die Wartezeit auf die Luftseilbahn wird durch einen Trunk im Berggasthaus Gitschenen verkürzt (MI/DO Ruhetag). Und wem dies zu hektisch erscheint, bestellt einfach nochmals eine heisse Ovo, lehnt sich zurück und lässt die Sonne eine weitere halbe Stunde lang Gesicht und Herz erwärmen.
Hoch über Sörenberg Nr. 1713
Sörenberg, Rothornbahn — Sörenberg, Hirsegg • LU

Hoch über Sörenberg

Die Tour startet an der Talstation der Luftseilbahn, die auf das Brienzer Rothorn fährt. Wenn der Frühling naht, scheint die Sonne schon früh über den mächtigen Riegel, der den Kanton Luzern vom Berner Oberland trennt. Die Schneedecke ist trotzdem noch solide und lässt bis mindestens zum Saisonschluss Ende März schönes Schneeschuhwandern zu. Die markierte Route führt zunächst ein kleines Stück der Langlaufloipe entlang, zweigt dann nach links ab zur Alpkäserei Schlacht hinauf. Diese heisst nicht umsonst so: 1380 gingen hier die Obwaldner auf die Entlebucher los und sollen gar den damals dort wohnhaften Senn in die heisse Schotte getaucht haben. Der Trail folgt nun ein Stück der Skipiste, bevor er dann kurz vor der Talstation des Sessellifts Steinetli nach links abzweigt und über offenes Gelände stetig bergan bis auf die 1635 Meter hohe Blattenegg verläuft. Dieser Übergang hat etwas Zauberhaftes: Während des ganzen Aufstiegs dominiert die Rothornkette die Aussicht und plötzlich öffnet sich der Blick in Richtung Hohgant und Schrattenfluh. Hinunter geht es über die noch tief unter dem Schnee verborgene Moorlandschaft. Immer wieder kreuzt man Langlaufloipen. Bis zum Berggasthaus Salwideli gehen auch die Schneeschuhläufer ein Stück auf dem Winterwanderweg. Das frühere Schulferienheim inmitten der prächtigen Landschaft zwischen Emmental und Entlebuch ist heute ein beliebtes Restaurant. Nach einem kurzen Abstieg zur Ferienhaussiedlung Wagliseiboden steigt die Route nochmals an bis zur Alp Schlund. Dann geht es zunächst durch eine sanfte Senke, später über einen Rücken mit phänomenaler Rundumsicht und schliesslich steil den Hang hinab bis zur Hauptstrasse und zur Postautohaltestelle Sörenberg.
Von St. Antönien nach Partnun Nr. 1712
St. Antönien, Rüti — St. Antönien, Platz • GR

Von St. Antönien nach Partnun

Keine Spur von Frühling Ende März in St. Antönien. Im abgelegenen Dorf über dem Prättigau hält der Winter das Zepter noch fest in der Hand. Gut möglich, dass die Messlatte in Partnun am Wegrand eine Schneehöhe von zwei Metern anzeigen wird. Schnee ist das prägende Element in St. Antönien, oder besser gesagt die Lawinen. Das Tal ist eng, die Hänge der umliegenden Berge sind steil. Chüenihorn, Schafberg, Sulzfluh, Schijenflue, Schollberg und Eggberg heissen sie - am Chüenihorn und am Eggberg stehen die grössten Lawinenverbauungen der Schweiz mit gut 16 Kilometern Länge. Wert: 22 Millionen Franken. Ernst Flütsch hat gelernt, mit der Lawinengefahr zu leben. Er wirtete während 36 Jahren im Berghaus Sulzfluh in Partnun. Dass der Weg nach St. Antönien zwischendurch geschlossen oder im Frühling am Nachmittag aus Sicherheitsgründen gar gesperrt ist, ist für ihn Alltag. Partnun selbst sei sicher, sagt er. Die kurze Winterwanderung nach Partnun verläuft auf einer breiten, angenehm ansteigenden Strasse. Sie ist überschneit und für Motor- fahrzeuge gesperrt. Omnipräsent ist das Thema Lawinen. Beim Start der Wanderung im Ortsteil Rüti erblickt man die Verbauungen am Eggberg, bald schon zeigen sich an den Hängen links und rechts Risse oder kleine Rutsche in der Schneedecke. Einzigartig sind die Ruhe und die Sicht auf die Bergwelt. Einzig vom eingeschneiten Schanielabach ist ein Gurgeln zu vernehmen. Hat man sich in Partnun gestärkt und am Panorama sattgesehen, führt die Tour auf gleicher Strecke zurück - zu Fuss oder auf einem gemieteten Schlitten.