Wandern im Winter • Schweizer Wanderwege Home

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Unaufgeregt geradeaus Nr. 2014
Saas-Almagell, Dorfplatz • VS

Unaufgeregt geradeaus

Vom Ausgangspunkt in Saas-Almagell sieht man das Ziel. Bis dort hinauf sind es gut zwei Stunden über hell knirschenden Schnee, unaufgeregt der verschneiten Saaser Vispa entlang zwischen hohen Bergen, immer geradeaus dem Talboden entlang bis zum Stausee Mattmark. Mattmark und sein Staudamm, das ist auch die Geschichte der Erschliessung des Saastals, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit einer Strasse und einem Postauto einsetzte. Sie, die Strasse und später die Elektrizität waren die Voraussetzungen für den touristischen Aufschwung im Tal. Doch der Weg war steinig und hart wie die Felsen, welche diese Winterwanderung flankieren. Zermeiggen, der Weiler, wurde abgerissen. Man erinnert sich an den Gletschersturz 1968, als an der Baustelle Mattmark 88 Arbeiter ihr Leben lassen mussten. Eine Karte braucht es nicht. Den Weg kann hinauf man nicht verfehlen. Er ist mit Ratraks bestens präpariert und da sind auch die Längsläufer, die Skater, die Tourengänger, die des Wegs gehen. Geradewegs immer Richtung Süden geht es vom Dorfplatz von Saas-Almagell an die Saaser Vispa und über eine Brücke an deren linkem Ufer bis kurz vor vor Zermeiggern und dem Staubecken. Hier wechselt der Weg das Ufer der Vispa und folgt nun dem präparierten, breiten Pfad, bis hinauf zur Staumauer und dem Restaurant Mattmark. Wer will, kann noch über die Staumauer gehen. Dann aber geht es den gleichen Weg wieder zurück nach Saas-Almagell. Die Wanderung wird begleitet von Moränenwällen, die von den Kreten in die Tiefe schwingen mit darauf einem feinen Saum von kahlen Lärchen. Es ist eine unaufgeregte Wanderung mit tollem Höhepunkt, dem Blick von der Staumauer in die Bergwelt. Darüber glitzert die Sonne und unten liegt helltürkis das Eis. Wunderschön!
Eiswanderweg im Engadin Nr. 2037
Madulain • GR

Eiswanderweg im Engadin

Die Winternächte im Engadin sind kalt, und es hat meist zuverlässig Schnee – ideale Voraussetzungen für Eis. Warum also nicht mal eine Winterwanderung auf den Schlittschuhen unternehmen? Zwischen Madulain und Zuoz gibt es einen Eisweg, der parallel zu einem Winterwanderweg verläuft. Ideal also auch für Familien: Falls eine Person keine Lust auf Schlittschuhfahren hat, kann sie trotzdem mitwandern. Der Weg führt grösstenteils flach dem glitzernden Inn entlang, flankiert von Hecken und Auen, die tief verschneit oder mit Raureif bedeckt märchenhaft aussehen. Vorbei also die Zeiten, wo man auf einem kleinen Eisfeld stundenlang im Kreis herumgefahren ist: Auf dem Eisweg fährt es sich von gemütlich bis zügig geradeaus. Das Natureis ist gut präpariert, kleinere Unebenheiten gibt es, sie stören das Gleiten aber kaum. Einmal gibt es eine Erhebung von einigen Höhenmetern – für nicht geübte Schlitt- schuhläufer nicht einfach zu meistern. Die Stelle kann aber am Rand auf einer Schneepiste überwunden werden. Für kleine Kinder gibt es in der Engadin River Ranch Stützhilfen zum Stossen. Immer wieder gibt es «Bänkli» zum Picknicken, bei der River Ranch ein «Besenbeizli» mit Getränken und Kuchen. Wer Schlittschuhe und Helme nicht selbst mitbringt, kann sie in Zuoz oder in La Punt Chamues-ch mieten. Von beiden Sportgeschäften ist es 10 bis 15 Minuten zu Fuss bis zum Eisweg. Der Weg ist je nach Wetterbedingungen von Weihnachten bis Ende Februar jeweils von 10.30 Uhr bis 16.30 Uhr (bei guter Witterung) geöffnet, Eintritt frei, freiwilliger Unkostenbeitrag erwünscht.
Aufs sonnige Cheibehore Nr. 2036
Chrindi • BE

Aufs sonnige Cheibehore

Das bei Sommerwanderern bekannte und beliebte Stockhorn hat Anhängern von Freiluftaktivitäten auch während der kalten Jahreszeit viel zu bieten. Nach dem Ausstieg aus der Seilbahn an der Mittelstation Chrindi hat man die Qual der Wahl: Wandern mit oder ohne Schneeschuhe oder sogar – wenn es die äusseren Bedingungen erlauben – Schlittschuhlaufen oder Eisfischen auf dem Hinderstockesee. Von Kopf bis Fuss eingemummelt und ausgestattet mit einer kurzen Angelrute, einer Schneeschaufel, einem Eisbohrer, einer langen Kelle und einem Schlitten versuchen hier hoffnungsvolle Frische-Fische-Fänger ihr Glück. Auf der Schneeschuhroute aufs Cheibehore kann man sie dabei beobachten und unterwegs, zumindest bei schönem Winter, reichlich Vitamin D tanken. Von der Mittelstation der Stockhornbahn geht es ein kurzes Stück zum Hinderstockesee hinunter und rechter Hand um das Gewässer herum. An der Gabelung am Ende des Sees schlägt man den linken Weg ein und nimmt den recht steilen Aufstieg in Angriff, der über Schneefelder und eine kurze Krete hinauf zum Cheibehore führt. Von hier aus eröffnet sich ein herrlicher Ausblick auf die Berner Alpen und die Gantrischkette. Nach dem Gipfel folgt ein angenehmer Abstieg bis ans linke Ufer des Oberstockesees – der mit seiner Schnee- und Eisdecke ein besonders malerisches Bild bietet – und diesem entlang. Auf der anderen Seeseite geht es zunächst hinauf zum im Winter leider geschlossenen Berggasthaus Oberstockenalp und danach durch Waldstücke und über Lichtungen wieder zum Hinderstockesee hinab. Der letzte Abschnitt der Wanderung zurück auf dem Hinweg gibt noch einmal Gelegenheit, die Geduld und, je nach Temperatur, den Durchhaltewillen der Eisfischer zu bewundern.
Winterwandern übers Eis Nr. 2040
Glacier du Sex Rouge • VD

Winterwandern übers Eis

Übers Eis führt diese Winterwanderung, über blankes Glatteis aber nicht. Vor Spalten oder anderen Gefahren muss man sich nicht fürchten - die Wanderung ist auf der ganzen Länge einfach zu gehen, gut präpariert und markiert und damit sicher. Sie beginnt mit drei Seilbahnfahrten vom Col du Pillon bis zum Col de Zanfleuron und führt dann ebenen Wegs westwärts. Bald schon sieht man den Quille du Diable, den Teufelskegel, über den eine gruselige Legende erzählt wird. Vor langer Zeit lebten die hiesigen Hirten im Überfluss, sie hüteten ihr Vieh auf den fruchtbaren Wiesen. Eines Tages bat eine alte Frau einen Hirten, ihr beim Tragen ihres riesigen Sacks zu helfen, was er ihr verweigerte. Die Frau aber war eine Fee, und sie beklagte sich beim Teufel persönlich über die Hochnäsigkeit der Hirten. Dieser verwünschte den Ort, der sodann zu kargen Halden verkam. Schnee fiel, der Gletscher wuchs. Der Teufel und seine Kumpane fühlten sich hier wohl und kegelten – am liebsten nachts und bei Unwettern. Mit riesigen Felsbrocken versuchten sie, den Quille du Diable am Rande des Gletschers zu treffen, und manch ein Brocken verfehlte sein Ziel und fiel auf die über 1000 Meter weiter unten gelegene Alp Derborence. 1714 trieben sie es besonders wild, es kam zu einem grossen Bergsturz. Mehr als ein Dutzend Hirten starben. Seither blicken die Bauern bei Sturm sorgenvoll hinauf zum Quille du Diable und senden ein Gebet zum Himmel. Heute sind die Zeiten friedlicher, und im Refuge l’Espace nur wenige Meter neben dem Quille du Diable – er heisst offiziell La Tour St-Martin – lässt es sich über einem steilen Abgrund gemütlich einkehren, bevor man auf demselben Weg wieder zurückwandert.
Winterseenwanderung bei St. Moritz Nr. 2038
St. Moritz Bad, Kath. Kirche — Celerina • GR

Winterseenwanderung bei St. Moritz

Die Wanderung startet am westlichen Ende des St. Moritzersees beim kleinen kioskähnlichen Cafferino nahe der katholischen Kirche. Hier gibt es die letzte Stärkung vor der kurzen und gemütlichen Winterwanderung vom St. Moritzersee über den Lej da Staz nach Celerina. Am östlichen Seeende angelangt, geht es leicht ansteigend zur Meierei Acla Dimlej, einem ehemaligen Gutsbetrieb, der derzeit renoviert wird. Hier folgt man der Via Dimlej, die von St. Moritz herkommend geradewegs zum Lej da Staz führt, einem See mitten in einem Hochmoor. Im Sommer kann man hier baden, im Winter steht das Eis für das Schlittschuhlaufen bereit, damit man auf der 400 Meter langen Bahn seine Runden und Pirouetten drehen kann. Der dortige Kiosk bietet eine heisse Suppe oder ein Croque da Staz mit gereiftem Bergkäse und diverse heisse Drinks an. Es beginnt nun der zweite Teil der Wanderung in Richtung Celerina. Der Weg ist bestens präpariert und ausgeschildert. Er führt am Rand des Hochmoors zum Wald und erreicht bald die nächste Lichtung, auch sie ein Hochmoor, das aber im Winter tief verschneit ist. Nach einem weiteren Waldstück sieht man die weite Ebene mit der Kirche San Gian auf einem Hügel. Daneben entdeckt man weisse Haufen. Es ist der Schnee, den Kanonen für den Olympia Bob Run St. Moritz–Celerina schneien. Man quert die Schienen der Bahnlinie von St. Moritz nach Punt Muragl, wandert über die Ebene und ist zehn Minuten später im Dorf Celerina.
Schneeschuhtour in der Leventina Nr. 2030
Dalpe, Villaggio • TI

Schneeschuhtour in der Leventina

Schneeschuhlaufen in der Leventina? Doch, das funktioniert tatsächlich, und zwar leidlich gut. Die tieferen Regionen des Talbodens liegen zwar bloss auf knapp 300 Metern Höhe; vielerorts gedeihen dort Palmen und Rebstöcke. Doch weiter oben nimmt die Landschaft rasch einen alpinen Charakter an. Vom Haupttal gehen dort raue Seitentäler ab, die im Winter tief verschneit sein können. Eines davon ist das Val Piumogna. Eine interessante und abwechslungsreiche, als Rundwanderung angelegte Schneeschuhtour führt in das Tal hinein. Ihren Ausgangspunkt nimmt sie in Dalpe. Das kleine, auf einer sonnigen Hochebene gelegene Dorf verfügt über ein Lebensmittelgeschäft, eine Kirche sowie 15 kleinere und grössere Kapellen. An einigen davon kommt man auf der Schneeschuhtour vorüber. Der signalisierte Trail beginnt im Dorfzentrum und führt zunächst in einem weiten Bogen zum Lärchenwald von Boscobello. Von dort steigt man, mehrheitlich im Wald, sanft zum Alpweiler Piumogna auf, wo der gleichnamige Talfluss überquert wird. Talauswärts geht es vorerst ebenen Wegs weiter, dann folgt ein kurzer, aber steiler Abstieg nach Vallascia. Schliesslich gelangt man zurück auf den Talboden und nach Dalpe.
Auf dem Moosalp-Panoramaweg Nr. 2031
Bürchen, Ronalp — Striggen • VS

Auf dem Moosalp-Panoramaweg

Die Moosalpregion mit den Dörfern Bürchen, Unterbäch und Eischoll liegt auf einer Terrasse hoch über dem Rhonetal zwischen Visp und Raron. Diese Winterwanderung führt auf mittlerer Etage durch die drei kleinen, aber feinen und familiären Skigebiete der Region. Weil die Terrasse am Nordhang liegt, findet man meist bis im März gute Schneeverhältnisse und kann die Sonne trotzdem geniessen. Den grössten Wintersportrummel erlebt man am Start, wo der Winterwanderweg von der Ronalp entlang dem Kinderskilift bergauf führt. Nach wenigen Minuten zweigt der Weg ab, und bis zur Brandalp ist man einsam unterwegs. Die Route führt auf einer Alpstrasse mehrheitlich durch den Wald. Ab und zu geben Lichtungen den Blick in die Berge gegenüber frei, und immer ist es das markante und maiestätische Bietschhorn, das sofort die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Bei der Brandalp kommt man ins Skigebiet von Bürchen. Von hier kann man mit dem Sessellift oder mit dem Brandalp-Blitz, einer Art Melkschemel auf Ski, in Dorf hinunterfahren. Ab der Brandalp bis zum Ziel führt der Winterwanderweg auf einer Strasse, die auch als Skipiste benutzt wird. Immer wieder kommen Skifahrer entgegen, die auf der flachen Strasse aber nicht schnell unterwegs sind.
Winterwanderperle in der Surselva Nr. 2032
Vella, Sumsiaras — Lumbrein, vitg • GR

Winterwanderperle in der Surselva

Die Val Lumnezia ist ein Geheimtipp für Winterwanderungen. Am Sonnenhang des «Tals des Lichts», wie es auf Deutsch genannt wird, stehen verschiedene präparierte Routen mit viel Aussicht zur Verfügung. Paradestück ist die Wanderung von Vella nach Lumbrein. Wer sie beschreitet, geniesst ständig wechselnde Ausblicke von der Signina-Gruppe beim Taleingang bis zum markanten Felszahn des Piz Terri zuhinterst im Tal. Vom Dorfzentrum des Talhauptorts wandert man zunächst ohne nennenswerte Steigung nach Davos Munts. Bei der weiten Fläche vor dem gleichnamigen Restaurant handelt es sich um einen zugefrorenen Badesee. Durch ein kleines Tobel steigt man auf einem schmalen Weg kurz, aber steil ab; ein Seil als Handlauf gibt Halt und Sicherheit. Über verschneite Alpweiden geht es in kontinuierlichem, sanftem Anstieg taleinwärts weiter. An verschiedenen Standorten laden Holzbänke zur Rast. Im Bergwald des Uaul da Cuschaias ist der höchste Punkt der Tour erreicht. Der nun auf einem breiten Trassee angelegte Winterwanderweg führt in einem weiten Bogen nach Lumbrein hinunter. Dieser Teil der Strecke wird auch als Schlittelpiste genutzt. Wer einen Schlitten dabei hat, kann den Abstieg somit auf vergnüglich-rasante Weise verkürzen.
Schneeschuhtour hoch über dem Urner Reusstal Nr. 2033
Mittel Arni • UR

Schneeschuhtour hoch über dem Urner Reusstal

Das Urnerland scheint nicht unbedingt für Schneeschuhtouren prädestiniert zu sein. Der Talboden ist schmal und von steilen, felsigen Hängen gesäumt. Doch auch in diesem Eldorado der Vertikalen gibt es Gebiete, die annähernd flach sind. Eines davon ist die Arnialp. Skilifte gibt es auf der Geländestufe hoch über Amsteg nicht, die Gegend ist deshalb den Liebhabern unberührter Winternatur vorbehalten. Zwei Schneeschuhtrails, von denen jeder aus zwei langgezogenen Schlaufen besteht, sind auf der Alp ausgesteckt. Die insgesamt vier kurzen Rundtouren lassen sich optimal zu einer einfachen Tagestour zusammenstellen, die keine hohen Ansprüche an Technik und Kondition stellt und zugleich sehr schöne und vielfältige Naturerlebnisse bietet. Besonders eindrücklich ist die Sicht zur Windgällen und zum Bristen auf der gegenüberliegenden Seite des Reusstals sowie ins Maderanertal, das sich zwischen den beiden Gipfeln öffnet. Die Arnialp ist vom Tal aus mit zwei Seilbahnen erschlossen. Die Seilbahn Intschi-Arnisee hat den Vorteil, dass der Bus unmittelbar bei der Talstation hält.
Durch Entlebucher Moorgebiete Nr. 2034
Sörenberg, Post • LU

Durch Entlebucher Moorgebiete

Sörenberg verfügt über ausgedehnte Moorlandschaften. Die Gebiete weisen grosse ökologische Qualitäten auf und bieten zugleich einen sehr reizvollen Anblick. Riedgräser und lockere Bestände von Nadelbäumen bringen im Sommer und Herbst viel Farbe in die Landschaft. Im Winter, wenn die Pracht unter einem Schneeteppich verborgen ist, sind die Moorgebiete stille und abgeschiedene Kleinode. Eines dieser Landschaftsjuwelen ist das Totmoos. Es liegt am Sonnenhang hoch über der Waldemme. Ein Winterwanderweg führt vom Dorf hinauf. Der Aufstieg verläuft fast durchwegs über Alpweiden. Das offene Gelände ermöglicht eine ungehinderte Aussicht zur Brienzer-Rothorn-Kette auf der gegenüberliegenden Talseite. Zurück ins Tal geht es auf der Glaubenbielen-Passstrasse. Im Winter ist diese für Motorfahrzeuge gesperrt. Es lohnt sich jedoch, die Wanderung nur dann zu unternehmen, wenn auch wirklich Schnee liegt, denn sonst marschiert man für längere Zeit auf Asphalt. Allerdings ist dieser Abschnitt ohnehin relativ schneesicher, denn das Gebiet liegt im Dezember und Januar mehrheitlich im Schatten. Wer eine möglichst sonnenreiche Tour wünscht, sollte sich somit erst ab Februar auf den Weg machen.
Winteridylle am Col du Pillon Nr. 2035
Col du Pillon — Les Preises • VD

Winteridylle am Col du Pillon

Diese Schneeschuhwanderung hat zwei Teile: Zuerst geht es auf vielbegangenen Wegen und mit wunderschöner Aussicht bis zum Lac Retaud. Anschliessend folgt der Abstieg bis nach Les Preises an der Passstrasse: Ein Weg durch viel ruhige Natur, der viel weniger begangen wird. Und dazwischen wird eingekehrt. Doch der Reihe nach: Vom Col de Pillon aus zweigt man 200 Meter westlich in den Winterwanderweg ein. Hier informiert ein grosses Schild, welche der acht Wege offen sind - sie können fast nach Belieben miteinander kombiniert werden. Dem Winterwanderweg folgt man zwei grosse Kurven lang. Dann zweigt der Schneeschuhtrail 7 rechts ab. Es geht durch Wald und Weide hinauf nach Le Rard. Die Aussicht wird immer grosszügiger, und bei der Alphütte lohnt sich deswegen eine Pause, bevor man wieder westwärts wandert Richtung Lac Retaud. Dieser ist auch im Winter, gefroren und zugeschneit, eine Perle. Sobald ihn am Morgen die Sonne erreicht - zwischen zehn und elf Uhr -, macht die dortige Terrasse des Restaurants den Sonnenanbetern das Weitergehen schwer. Nach der Einkehr geht es auf dem Winterwanderweg hinunter Richtung Col de Pillon. Bei Les Roseires biegt die Schneeschuhroute 6 rechts steil ab. Der Wegverlauf ist hier weniger klar, dafür aber solid ausgeschildert. Der ruhige Teil durch die Natur beginnt.
Schneeschuhtour entlang der Göschenerreuss Nr. 2039
Göschenen • UR

Schneeschuhtour entlang der Göschenerreuss

Während des Baus des Eisenbahntunnels wohnten in Göschenen die Arbeiter, mehr schlecht als recht. Ein Stationenweg führt durch das Dorf und erzählt ihre Geschichte. Von 1970 bis 1980 wurde die erste Röhre für die Autos gebaut und nun, bis 2029, die zweite. Der alpenquerende Verkehr prägt dieses Dorf am Gotthard. Aber da gibt es auch die bei Kletterern beliebten Granitfelsen unter dem Dammastock. Eine kurze Schneeschuh-Erkundungstour führt in ihre Richtung, von Göschenen entlang der Göschenerreuss bis zum Weiler Abfrutt und dann, ungewohnt und überraschend für eine Schneeschuhwanderung, durch Bergsturzwald zurück nach Göschenen. Entlang des Wegs trifft man mit etwas Glück Eisformationen auf dem Wasser und am Fels: Steine im Bach tragen Eiskränze, Eiszapfen hängen in den Wänden. Man wandert am Nordhang. Es ist frisch, es ist hier richtig Winter. Vom Bahnhof Göschenen geht es bis zum Dorf und zur Brücke über die Göschenerreuss, wo sich das Göschenertal auftut. Die Brücke braucht man nicht zu queren, sondern wandert über die Ringstrasse am Kraftwerk Göschenen AG vorbei ins Tal hinein. Nach ein paar Hundert Metern, kurz vor einer nächsten Brücke, beginnt der Schneeschuhtrail. Er steigt entschieden zur Bitzi auf. Am anderen Ufer sieht man die Häuser des Weilers Abfrutt, später die Kirche und das ehemalige Schulhaus. Hier macht der Weg eine Kehre. Er führt nun talauswärts und in den Wald hinein. Ab und zu ist es einfacher, ohne Schneeschuhe weiterzuwandern: Man befindet sich im Bergsturzwald, wandert zwischen Granitblöcken. Kurz darauf trifft man auf einen Weg, der im Sommer geradewegs nach Göschenen führt. Der Schneeschuhtrail aber ändert die Richtung, geht knapp 200 Meter taleinwärts und trifft kurz darauf auf die Aufstiegsspur.
Auf die verschneite Alp Solalex Nr. 2041
Cergnement, parking • VD

Auf die verschneite Alp Solalex

Dieser winterliche Ausflug in die Waadtländer Alpen lässt sich gut in einem Wort beschreiben: hybrid. Denn die Route ist halb schattig, halb sonnig sowie halb Schneeschuhwanderung und halb Winterwanderung. Einzig das kulinarische Ziel macht keine halben Sachen, sondern leistet mit seinen Käsespezialitäten ganze Arbeit. Der Startpunkt liegt oberhalb von Gryon, bei der Busstation Cergnement des Shuttlebusses (Navette). Mit den Schneeschuhen gelangt man von hier in rund einer Stunde auf die Alp Solalex. Sie führt vorbei an mit Eiszapfen behangenen Felswänden, zwischen verschneiten Tannen hindurch und über den eiskalten Fluss. Zwischen dem Miroir d’Argentine, einer silbern schimmernden Bergwand, und dem Diableretsmassiv macht sich die Sonne auf dem ersten Abschnitt rar. Im tiefsten Winter zeigt sie sich sogar in Solalex erst am frühen Nachmittag. Zum Glück gibt das Hinaufstapfen schön warm. Wer trotzdem friert, kann sich beim Zwischenziel, dem kuschligen Berggasthaus Refuge de Solalex, nahe an den Kamin setzen, und spätestens beim Blick in die Menükarte wird es Käsefans so richtig warm ums Herz: Vacherin Mont d’Or aus dem Ofen, Raclette am Feuer oder das bekannte Fondue, mit dem das Team 2019 eine Goldmedaille gewonnen hat. Nach der Schlemmerpause geht es wieder ein kurzes Stück auf demselben Weg zurück und bei der ersten Abzweigung nach rechts. Beim Rückweg auf dem Winterwanderweg in Richtung Les Ernets hat man die Sonne nun stets im Gesicht. Die Schneeschuhe haben hier ausgedient und können an den Rucksack geschnallt werden. Leichtfüssig erfolgt der Abstieg auf dem breiten Panoramaweg. Das letzte Stück führt auf der Strasse hinab zur Bushaltestelle Cergnement.
Wintersonne im Landwassertal Nr. 2028
Davos Laret, Landhaus — Davos Platz • GR

Wintersonne im Landwassertal

Kontrastreich verläuft die Winterwanderung von Davos Laret nach Davos Platz: Die ersten zwei Drittel führen durch Bergwälder im Winterkleid und über aussichtsreiches verschneites Weideland. Der letzte Abschnitt hingegen zeigt das städtische Gesicht des Tourismus- und Kongressorts Davos. Der gepfadete Weg schlängelt sich zunächst durch einen bewaldeten Schattenhang nach Wolfgang. Dort steigt man am Rand des Skigebiets zum Schluochtwald auf. Nahezu ebenen Wegs gelangt man am Sonnenhang zum schönsten Punkt der Tour: Am Ende des Walds öffnet sich eine weite Sicht auf das Landwassertal. Eine Ruhebank lädt zur aussichtsreichen Rast ein. Nach kurzem, aber steilem Abstieg zum Weiler Meierhof geht es nach Davos Dorf, wo man auf die Hohe Promenade einschwenkt, die nach Davos Platz führt. Der im 19. Jahrhundert angelegte Spazierweg verläuft als Höhenweg oberhalb des Siedlungsgebiets dem Waldrand entlang. Er bietet eine interessante Aussicht über die Dächer der Alpenstadt Davos hinweg zu den Wäldern und Bergen der Umgebung. Trotz des dicht überbauten Talbodens ist die Gebirgslandschaft noch immer von viel Natur geprägt.
Viel Sonne und Aussicht im Saanenland Nr. 2026
Schönried • BE

Viel Sonne und Aussicht im Saanenland

Die aussichtsreichste Winterwanderung des Saanenlands führt auf den Hugeligrat. Der gut besonnte Bergrücken oberhalb von Schönried bietet eine umfassende Rundsicht auf den weiten Talboden von Gstaad, ins angrenzende Pays d’Enhaut und zu den Felszacken der Gastlosen. Seit die Bahnen und Pisten im Skigebiet Rellerli stillgelegt wurden, gehört die Gegend ganz den Liebhabern stiller Naturgenüsse. Im Winter zählen dazu die Schneeschuhläufer und die Winterwanderer; für beide Gästegruppen sind dort eigene Routen ausgesteckt. Eine als Rundweg angelegte präparierte Winterwanderroute zieht sich von Schönried den Hang hinauf bis zum Hugeligrat. Mit gut 700 Höhenmetern Auf- und Abstieg ist die Tour kein blosser Spaziergang, sondern eine echte winterliche Wanderung, die den Kreislauf ordentlich in Schwung bringt. Wird die Wanderung wie hier vorgeschlagen im Uhrzeigersinn ausgeführt, so folgt auf einen steilen Aufstieg ein Abstieg mit moderatem Gefälle, was einen ausgiebigen Genuss des üppigen Panoramas erlaubt. Wer den Ausflug mit einer speziellen Note versehen will, nimmt einen Schlitten mit und funktioniert den Abstieg in eine rasante Abfahrt um; in diesem Fall empfiehlt es sich, die Tour in umgekehrter Richtung anzugehen.
Gesperrt: Schneeschuhrunde im Toggenburg Nr. 2027
Hemberg • SG

Gesperrt: Schneeschuhrunde im Toggenburg

Eine flache, fast ringsum von Wald umgegebene Anhöhe: Das ist der Salomonstempel. Nicht etwa eine Kirche steht dort, sondern bloss ein grosses Haus. Erbaut wurde es im frühen 19. Jahrhundert von einem Bauern namens Salomon Grob, den man heute wohl als etwas kauzig bezeichnen würde. Dem Dorfpfarrer gab der Mann zu verstehen, das Anwesen sei sein Tempel. Doch anders als der erste Tempel der Juden zu Jerusalem, den sein Namensvetter 3000 Jahre zuvor hatte errichten lassen, handle es sich um ein Bauwerk voller Leben, so Grob: Am Boden gebe es Erdbeeren, Heidelbeeren und Preiselbeeren, die Säulen seien nicht toter Stein, sondern Wettertannen, und unzählige Vögel würden mit ihrem Gesang den Herrn preisen. Der Salomonstempel ist der höchste Punkt eines Schneeschuhtrails, der als Rundtour ab Hemberg ausgesteckt ist. Das Dorf liegt in voralpinem, für das Schneeschuhlaufen gut geeigneten Hügelland. Abschüssige und lawinengefährdete Hänge gibt es hier nicht, dafür sanft gewellte Höhen, zwischen denen Täler und Tobel das Gelände formen. So bietet das Gelände erfahrenen Schneschuhwanderinnen und -wanderern Möglichkeiten, sich neben der Spur auszutoben und gleichzeitig ist es ideal für Einsteigerinnen und Einsteiger.
Mit Schneeschuhen auf dem Simplon Nr. 1957
Simplon, Monte Leone • VS

Mit Schneeschuhen auf dem Simplon

Er wurde 23 und schrieb am Simplon Heldengeschichte. Dem Peruaner Geo Chávez gelang als Erstem der Flug über die Alpen. Am 23. September 1910 überquerte er mit seiner Blériot-Eindeckermaschine den 2006 Meter hohen Pass zwischen Brig und dem oberitalienischen Domodossola – und verunglückte bei der Landung so schwer, dass er vier Tage später starb. Sein Flug ging in die Geschichte ein, so wie manch andere Begebenheit am Simplon. Die Simplonpost etwa, die in ihrer Hochblüte Mitte des 19. Jahrhunderts pro Jahr 28 000 Menschen in Postkutschen über den Pass transportierte. Oder der 19,8 Kilometer lange Simplontunnel, bei seiner Eröffnung 1906 längster Eisenbahntunnel der Welt. Er brachte den legendären Simplon-Orient-Express in die Schweiz, der Paris mit Istanbul verband. Bis in den Frühling hinein kann auf dem geschichtsträchtigen Pass Schneeschuh gelaufen werden, auf einer bestens markierten Rundtour. Sie startet beim Hotel Monte Leone und steuert als Erstes den mächtigen Adler aus Stein an. Er erinnert an die Grenzbrigade 11, die hier im Zweiten Weltkrieg die Grenze zu Italien sicherte. Bald später taucht man ein in die gewaltige Naturlandschaft der weiten Passebene. Im munteren Auf und Ab wird der unter Schnee verschwundene Hopschusee erreicht. Fast zum Schluss ist eine kurze Steilstelle samt Felsenpassage zu bewältigen, die bei viel Neuschnee sorgfältig auf allfällige Schneerutsche beurteilt werden sollte. Nach eineinhalb Stunden ist man zurück beim Hotel Monte Leone und seiner Sonnenterrasse, wo es sich gut auf das Postauto warten lässt.
Sonniger Col des Mosses Nr. 1958
Col des Mosses • VD

Sonniger Col des Mosses

Diese Schneeschuhtour lebt von Gegensätzen: zwischen dem Rummel an der Strasse über den Col des Mosses und der unberührten Abgeschiedenheit auf dem Aussichtspunkt Oudiou; zwischen den sanften Hügeln der Waadtländer Voralpen und dem Blick auf das schroffe Hochgebirge in der Ferne; zwischen den eisigen Schneemassen an den Schattenhängen der Gipfel und den ersten Frühlingsboten im Ormont-Tal. Beim Start bei der Postautohaltestelle auf dem Col des Mosses lässt man die Schneeschuhe besser noch auf dem Rucksack, denn zunächst geht es 400 Meter der Hauptstrasse entlang gegen Süden. Beim Restaurant Le Chaussy und bei einer öffentlichen Toilettenanlage zweigt der Weg dann links ab und führt über ein geräumtes Strässchen in Richtung La Comballaz. Bereits hier ist die Schneeschuhroute Nummer 10 gut ausgeschildert. Bei einer kleinen Brücke wird es endgültig Zeit, die Schneeschuhe anzuschnallen und talabwärts zu stapfen. Nach einer guten halben Stunde erreicht man nochmals eine Strasse: die im Sommer bei Motorradfahrern beliebte Route des Voëttes. Die Schneeschuhroute taucht nun aber schnell in die Einsamkeit des Waldes ein und steigt die 350 Hö- henmeter bis Oudiou an. Auf- und Abstieg sind in einer grossen Acht angelegt und entsprechend abwechslungsreich – sofern die vorgegebene Richtung eingehalten wird. Bei der Ankunft oben tritt man aus dem Wald, und es öffnet sich ein fantastischer Blick zu den nahen Gipfeln von Oldehore, Sex Rouge und des Massivs Les Diablerets. In der Ferne leuchten die Gletscher des Mont Blanc und der Walliser Viertausender in der gleissenden Frühlingssonne. Der Rückweg nach Les Mosses ist – abgesehen von den Varianten durch die grosse Acht – derselbe wie der Hinweg.
Auf dem Rücken der Churfirsten Nr. 1959
Chäserrugg • SG

Auf dem Rücken der Churfirsten

Bereits die Einfahrt mit der Luftseilbahn in die Bergstation Chäserrugg ist imposant. Das von den international bekannten Basler Architekten Herzog & de Meuron gebaute Gebäude erinnert an einen Pharaonenhut. Bevor es auf die Winterwanderung Rosenböden geht, lohnt sich ein Abstecher ins Bergrestaurant. Der Blick durchs Fenster in Breitleinwandformat auf die Bergwelt ist spektakulär. Die Wanderung startet danach direkt vor dem Restaurant und zieht sich über zwei Plateaus hinweg – es sind aber nur wenige Höhenmeter vom oberen zum unteren zu überwinden. Auf dem Weg ist die Aussicht imposant, rund 500 Gipfel sind sichtbar. Bei gutem Wetter sieht man weit in die Bündner Berge und Glarner Alpen hinein. Im Osten erhebt sich das Alviermassiv, dahinter die Drei Schwestern im Fürstentum Liechtenstein und die Vorarlberger Berge. Richtung Norden befindet sich der Alpstein, dahinter ist der Bodensee zu erkennen. Richtung Süden fallen die Flanken der Churfirsten steil hinunter zum Walensee. Oftmals kann man aber auch auf ein Nebelmeer hinunterblicken. So oder so empfiehlt es sich, auf einer der vielen Bänke Platz zu nehmen und die Wintersonne zu geniessen. Der sich behutsam in die Landschaft einfügende Bau auf dem Chäserrugg wurde 2021 von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz als «Landschaft des Jahres» ausgezeichnet. Sie würdigte damit die behutsame Erneuerung der Tourismusinfrastruktur in einer hochsensiblen Landschaft. Der Name Chäserrugg stammt übrigens nicht von einem Käserücken ab. In früheren Zeiten nannte man den ersten oder letzten Churfirst – je nach Sichtweise – auch «Kaiserruck». In alten Karten heisst er «Hasta Caesaris», was «Lanze des Kaisers» bedeutet.
Schneeschuhtour auf dem Grenchenberg Nr. 1893
Untergrenchenberg • SO

Schneeschuhtour auf dem Grenchenberg

Den früheren Bundesrat aus dem Kanton Solothurn zog es immer wieder auf die Hochebene des Grenchenbergs. Allerdings nur mit Wanderschuhen. Während seiner Amtszeit in den 1970er und 1980er Jahren waren Schneeschuhe noch nicht im Trend. Der Bus fährt vom meist grünen Grenchen hoch auf den winterlichen Grenchenberg. Die Strasse war um 1930 während einer kurzen Krise in der Uhrenindustrie ein Arbeitsbeschaffungsprojekt für deren Fachkräfte. Die Stadt Grenchen liess Strassen und den Flughafen bauen, um die Uhrmacher zu beschäftigen und um zu verhindern, dass sie in andere Teile der Welt abwanderten. Die Busendstation ist beim Restaurant und Bauernhof Untergrenchenberg. Der Schneeschuhtrail beginnt gleich hinter den Gebäuden und führt an der Jurasternwarte vorbei zum höchsten Punkt der Schneeschuhwanderung auf einer Anhöhe von 1382 Metern. Wenige Schritte weiter steht man am Rand der eindrücklichen Felswände der Wandflue mit spektakulärer Aussicht übers Mittelland zu den Gipfeln der Alpen. Der 50 Meter hohe Felsabbruch der Wandflue entstand durch einen Bergsturz, der neben den Bergstürzen von Flims und Goldau zu den grössten der Schweiz gehört. Als sich am Ende der Eiszeit der Rhonegletscher zurückzog und kein Eis mehr die Bergflanken stützte, donnerten Fels- und Gesteinsmassen bis zur Aare hinunter. Die Hochebene des Grenchenbergs ist oft von starken Jurawinden abgeblasen. Je nach Wetterverhältnissen ist nur eine dünne Schneedecke vorhanden. Bei P. 1278 führt eine Abkürzung direkt zum Untergrenchenberg zurück. Wenige Schritte nördlich davon befindet sich die Gedenkstätte für Willi Ritschard, der 1983 auf einer Wanderung auf seinem Grenchenberg verstarb.
Winterwandern in den Freibergen Nr. 1940
Le Creux-des-Biches — Saignelégier • JU

Winterwandern in den Freibergen

Die Freiberge oder Franches-Montagnes sind ein Hochplateau auf über 1000 Meter über Meer. Typisch für diese reizvolle Juralandschaft sind ausgedehnte Weiden, Nadelwälder und mächtige, einzeln oder in Gruppen wachsende Fichten, die einst als Wetterschutz für Weidetiere gepflanzt wurden. Diese Winterwanderung verläuft zum grössten Teil auf Asphaltsträsschen, die oft schwarz geräumt sind. Von Le Creux-des-Biches ist es nicht weit zum kleinen Dorf Le Peupéquignot, das erste Einkehr- und Aufwärmgelegenheiten bietet. Ums Dorf herum erstrecken sich kunstvoll restaurierte Trockenmauern, und je nach Windrichtung hört man das Rauschen der Windturbinen vom nah gelegenen Hügel. Nun folgt der schönste Abschnitt der Wanderung querfeldein auf einem glitzernden Schneeteppich mit weiter Sicht über die verschneite Ebene. Fuchs und Hase verraten ihre Anwesenheit mit zahlreichen Spuren im Schnee. Im 14. Jahrhundert war die Region noch fast menschenleer. Um Neusiedler anzulocken, welche den Wald roden und das Land bewirtschaften sollten, erliess der damalige Fürstbischof einen Freibrief, der Einwanderern und ihren Nachkommen grosse Freiheiten gewährte und sie von Steuern befreite. So kam die Gegend zu ihrem Namen «Freiberge». Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert fanden hier viele Täuferfamilien eine Zuflucht. Bald taucht Le Noirmont auf, das überragt wird von der palastähnlichen Rehaklinik hoch über dem Ort. Von hier führt der Winterwanderweg wenig attraktiv nahe der Hauptstrasse und in langen Geraden weiter Richtung Les Emibois und Saignelégier. Unterwegs gibt es aber zwei Haltestellen, um die Wanderung abzukürzen.
Auf dem Sonnenbalkon im Val d’Hérens Nr. 1798
Les Haudères, centre • VS

Auf dem Sonnenbalkon im Val d’Hérens

Diese Schneeschuhwanderung bietet grossartige Aussicht auf die Dent Blanche, dem 4357 Meter hohen Wahrzeichen des Val d’Hérens. Mit vom Wind aufgewirbelten Schneefahnen, Gipfelwolken oder Schatten auf ihren Flanken wandelt sie im Verlauf des Tages immer wieder ihr Aussehen. Von der Bushaltestelle in Les Haudères führt die Route auf dem Wanderweg Richtung La Forclaz zwischen den Häusern hindurch nach Osten zum Dorfrand. Nun weist der erste pinkfarbene Wegweiser zu einem schmalen Pfad, der im Zickzack den steilen Hang aus dem eisigen Schatten hinauf an die Sonne führt. Bei La Forclaz macht der Trail einen grossen Bogen um den alten Dorfkern mit seinen sonnengebräunten, dunkeln Holzhäusern vorbei zur Dorfstrasse. Je nach Schneeverhältnissen müssen die Schneeschuhe für wenige Minuten getragen werden. Über Wiesen und Weiden steigt man zum Wald auf, direkt in Richtung Dent Blanche. Bei Abzweigungen lohnt es sich, auf die Schilder zu achten, denn es hat viele Schneeschuhspuren und Wege, die jedoch nicht zur Alp Bréonna hochführen. Von der Alp aus scheint die weisse Berggestalt der Dent Blanche zum Greifen nah. Beim Abstieg durch den Lärchenwald leuchten ab und zu gelbgrüne Wolfsflechten. Diese strauchförmige Flechte wächst nur in höheren Lagen auf der Rinde von Nadelbäumen. In engen Kurven leitet der Trail den Bergwald hinunter und an den beiden Skiliften vorbei zurück nach La Forclaz. Vom Dorf geht es in nördlicher Richtung durch ein kleines Tälchen Richtung La Sage. Bei Les Coulâyes überquert der Trail die Strasse und führt dann in weiten Bogen hinunter auf den Talboden und zurück nach Les Haudères, wieder mit der Dent Blanche im Blick.
Gemütliche Rundtour auf der Bannalp Nr. 1800
Chrüzhütte • NW

Gemütliche Rundtour auf der Bannalp

Nach einem kurzen Ruckeln öffnet sich die Tür der kleinen blauen Gondel zu einer imposanten Bergkulisse. Stillen Wächtern gleich thronen Walenstöcke, Sättelistock und Ruchstock über der Bannalp. Kein Wunder, zieht diese majestätische Szenerie Schneeschuhwanderinnen, aber auch Skifahrer an. Dennoch ist das Gebiet nicht überlaufen. Die wunderbar in die Landschaft eingebettete Schneeschuhroute ist mit 3 km und 140 Höhenmetern im Auf- und im Abstieg eher kurz, aber abwechslungsreich und deshalb für Familien gut geeignet. Im Dezember und Januar werfen die Bergriesen jedoch ihren Schatten auf die auf 1700 Metern gelegene Bannalp, weshalb ein Besuch eher im Februar oder März zu planen ist. Wer keine eigene Ausrüstung hat, kann diese an der Talstation mieten. Von der Bergstation führt die gut markierte Route abwärts nach Westen, bald durch lockeren Tannenwald. Viele Tierspuren queren den Weg: Wer sie wohl hinterlassen hat? Wenn linkerhand die mit Holzschindeln eingekleidete Kapelle erscheint, kann eine Zusatzschlaufe angehängt werden, welche rund um das Berggasthaus Bannalpsee führt (im Winter geschlossen). Der still daliegende, tief eingeschneite Stausee lässt kaum erahnen, dass an der Nidwaldner Landsgemeinde 1934 die Wogen hoch gingen und das Volk gegen den Willen von Politik und Wirtschaft den Bau der Staumauer und damit die eigenständige Stromproduktion forderte. Über offenes Gelände geht es entlang des Sees hoch Richtung Berggasthaus Urnerstaffel. Der Betonbau ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber bei Kaffee, Sirup oder einer knusprigen Rösti wird dies zur Nebensache. 15 Minuten später ist die Seilbahn erreicht und es wird Zeit, von den stillen Wächtern Abschied zu nehmen.
Winterwunderland oberhalb des Walensees Nr. 1883
Habergschwänd • GL

Winterwunderland oberhalb des Walensees

Die Schneeschuhtour beginnt mit einer Sesselfahrt von Filzbach nach Habergschwänd, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Die Geschichte von Filzbach geht zurück bis zur Zeit von Kaiser Augustus. Einst Standort eines Wachturmes, lebt die Ortschaft oberhalb des Walensees heute grösstenteils vom Tourismus. Vom Bergrestaurant Habergschwänd begibt man sich nun über den Zuezboden, vorbei am Skiclubhaus Hausen zur markanten Felswand des Sunnespitz. Dabei werden zwei Bäche überquert und kurz nach dem Wegweiser Habergschwänd Winkel nach links abgebogen. Skitourengänger kamen hier auch vorbei, die auf den Hängen ihre Slalomspuren hinterlassen haben. Auf dem Nüenchamm imponieren grosse Eiszapfen, die von den verschneiten Bäumen hängen. Auf dem Sattel des Ober Nüen angekommen, bezaubert die Aussicht auf den gefrorenen Obersee, den Rautispitz und auch den Fronalpstock zwischen den Bäumen. Man verliert nun einige Höhenmeter beim kurzen Abstieg durch einen winterlich verschneiten Wald. Die schon schöne Aussicht wird bei der Ankunft an der Lichtung Steinböden in ein eindrückliches Bergpanorama verwandelt. Nachdem man den Sattelboden hinter sich gelassen hat, folgt der zweite kleinere Aufstieg hoch zur Chrampfegg. Auf stetiger Höhe geht es nun durch mehr oder weniger dichte Wälder, bis nach der Alphütte Mittlist Nüen der letzte Abschnitt der Tour beginnt. Dabei lässt sich ab und zu tief unten der Walensee auf der linken Seite blicken. Nach einem steileren Abstieg erscheint schon die Sesselbahn. Der Weg führt auf dem bereits bekannten Abschnitt zurück zur Bergstation Habergschwänd.