• Der Weg führt stetig das Val Mingèr hinauf – bis zum ersten Herbstschnee.

    Der Weg führt stetig das Val Mingèr hinauf – bis zum ersten Herbstschnee.. Bild: Severin Nowacki

  • Die Wanderung startet im Val S-charl, bei der Verzweigung mit dem Val Mingèr.

    Die Wanderung startet im Val S-charl, bei der Verzweigung mit dem Val Mingèr.. Bild: Severin Nowacki

  • Im Unterengadin faszinieren im Herbst nicht nur die Hirschbrunft, sondern auch die gelben Lärchen.

    Im Unterengadin faszinieren im Herbst nicht nur die Hirschbrunft, sondern auch die gelben Lärchen.. Bild: Severin Nowacki

  • Der Übergang Sur il Foss ist gleichzeitig die Grenze des Nationalparks.

    Der Übergang Sur il Foss ist gleichzeitig die Grenze des Nationalparks.. Bild: Severin Nowacki

  • Auf dem Abstieg ins Val Plavna bietet sich ein wunderbarer Weitblick.

    Auf dem Abstieg ins Val Plavna bietet sich ein wunderbarer Weitblick.. Bild: Severin Nowacki

  • Murgänge verändern die Landschaft im Val Plavna ständig.

    Murgänge verändern die Landschaft im Val Plavna ständig.. Bild: Severin Nowacki

  • Rau und wild: das Val Plavna.

    Rau und wild: das Val Plavna.. Bild: Severin Nowacki

  • Beim Schloss Tarasp ist das Ende der Wanderung erreicht.

    Beim Schloss Tarasp ist das Ende der Wanderung erreicht.. Bild: Severin Nowacki

    Scuol, Val Mingèr — Tarasp, Fontana • GR

    Zur Hirschbrunft ins Val Mingèr

    Im Schweizerischen Nationalpark gibt es zwei Gebiete, um den König des Waldes zu beobachten: Das bekanntere ist das Val Trupchun, das von S-chanf aus einfach erreicht werden kann. Das schönere hingegen ist das Val Mingèr, ein abgelegenes Hochtal weit unten im Engadin. Zwischen Mitte September und Mitte Oktober stehen hier die Chancen gut, Hirsche bei der Brunft zu sehen – oder zumindest zu hören. Und hat man einmal kein Glück, so entschädigt einen die unberührte Naturlandschaft mit Föhrenwäldern, rauschenden Bergbächen und wilden Felszacken. Während der Sommersaison fährt ein Postauto vom Thermalkurort Scuol das Val S-charl hinauf bis zur Verzweigung beim Val Mingèr. So spart man lange Wanderkilometer der Talstrasse entlang. An der Haltestelle zeigt der Wegweiser in Richtung Sur Il Foss, einem Zwischenziel dieser Tour. Der Wanderweg führt sogleich von der Strasse weg und dem Wasser entlang in die Abgeschiedenheit des Nationalparks. In den Lärchen- und Föhrenwäldern im Talboden und an den Hängen des Piz Mingèr und des Piz dals Cotschens werben die Hirsche im Herbst lautstark um die Gunst der Hirschkühe. Auch wenn es vielleicht bessere Beobachtungsposten gäbe, darf der Weg im Nationalpark nie verlassen werden, und Picknicks sind nur an den dafür vorgesehenen Rastplätzen erlaubt. Zudem ist Hunden der Zutritt untersagt. Der Weg steigt ständig an bis zum 2316 Meter über Meer gelegenen Übergang Sur il Foss. Dieser bildet gleichzeitig die Grenze des Parks. Dahinter öffnet sich ein weiteres prächtiges Bergtal, das Val Plavna, das im Gegensatz zum Val Mingèr von Alpwirtschaft geprägt ist. Dem Wegweiser Richtung Tarasp Fontana folgend, führt der Wanderweg nun an der Alp Plavna vorbei wieder hinunter ins Engadiner Haupttal. Von Tarasp Fontana fährt ein Postauto zurück nach Scuol.

    Information

    Keine Restaurants unterwegs. Verpflegungsmöglichkeiten in Scuol, S-charl und Tarasp

    Das Postauto von Scuol-Tarasp, staziun bis Scuol, Val Mingèr fährt von Ende Mai bis Mitte Oktober.

    Wanderung Nr. 2283

    Publiziert 2025 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Reto Wissmann, 2025

    GPS-Routendaten herunterladen

    Scuol, Val Mingèr
    0:00
    0:00
    Sur il Foss
    2:15
    2:15
    Alp Plavna
    2:55
    0:40
    Resgia Plavna
    4:25
    1:30
    fireplace
    Tarasp, Fontana
    5:05
    0:40

    Wandervorschläge

    Unwetterschäden im Val S-Charl Nr. 2088
    Scuol-Tarasp — S-charl • GR

    Unwetterschäden im Val S-Charl

    Diese Wanderung führt in eine Welt, die von den Naturgewalten des Wassers und der Geröllströme geprägt ist, die das Val S-charl durchziehen. Hier zeigen sich die Folgen von Unwettern mit starken Niederschlägen. Nach den letzten Häusern von Scuol und Vulpera taucht man in eine wilde Naturlandschaft. Im tief eingeschnittenen Bachbett kommt das Wasserrauschen besonders laut zur Geltung. Riesige Blöcke im Wasser, verkeilte Baumstämme und unterspülte Ufer zeugen von den enormen Wassermassen, die bei Unwetter hier durchtosen. Vom schmalen, stellenweise mit Ketten gesicherten Pfad aus erlebt man hautnah die Kraft des Wassers. Ein steiler Aufstieg führt vom Bachbett hoch zum Strässchen nach S-charl, das von eindrücklichen Schuttströmen gesäumt ist. Diese Geröllmassen werden von den brüchigen Dolomitgipfeln heruntergewaschen. Nach jedem starken Niederschlag muss die Strasse wieder freigebaggert werden. Bei Pradatsch verlässt der Wanderweg die Strasse und führt als kleiner Pfad durch eindrücklichen, moosreichen Bergwald. Der letzte Wegabschnitt auf der Schotterstrasse führt am Bergbau- und Bärenmuseum Schmelzra vorbei, das vom Blei- und Silberabbau im Tal zeugt und an den Braunbären Lumpaz erinnert, der 2005 die Gegend durchstreifte.
    In der Wildnis des Nationalparks Nr. 1316
    Pradatsch — Il Fuorn • GR

    In der Wildnis des Nationalparks

    Eine Wanderung durch den Schweizerischen Nationalpark gleicht für ihn einem Theaterstück aus lauter Tönen und Geräuschen: Kurt Eggen- schwiler, Leiter der Abteilung Akustik/Lärmminderung an der Eidgenössischen Forschungsinstitution EMPA, hört hin und analysiert, wo andere unwissend vorbeigehen. Der Wald etwa ist für den Akustiker ein grosser, natürlicher Konzertsaal, die Bäume liefern ein wunderbares Klangerlebnis und die Ouvertüre zur Tour. Es folgen Bachlandschaften, der Inbegriff eines ruhigen Ortes, totale Ruheräume, die den Menschen irritieren, Kuhglocken, die für uns zur akustischen Kulisse einer Bergwanderung gehören, das Brausen des Windes, der alles andere übertönt, eine Geländeerhebung, die funktioniert wie eine Lärmschutzwand, und zum Schluss eine viel befahrene Strasse, die zum Lärmteppich gehört, der uns täglich umgibt und uns zurückholt in die Zivilisation. Die Hörspielwanderung startet in Pradatsch im Val S-charl. Der Weg steigt durchs Val Mingèr bis zum Rastplatz auf der Alp Mingèr und verlässt den Nationalpark bei Sur il Foss vorübergehend. Bis hierhin ist die Tour wenig anstrengend, der folgende Aufstieg auf die 2677 Meter hohe Fuorcla Val dal Botsch ist aber steil und kräftezehrend. Oben angekommen, ist man zurück im Nationalpark, es geht an den langen, im Vergleich zum Aufstieg aber moderaten Abstieg zur Ofenpassstrasse. Ständiger Begleiter ist ein wilder Bergbach, an dessen Ufer wartet auf halbem Weg ein schöner Rastplatz. Nach der Querung der Ofenpassstrasse folgt die Route der Ova dal Fuorn bis zum Hotel Il Fuorn, wo der Bus nach Zernez fährt. Im Nationalparkgebiet dürfen die Wege nicht verlassen werden.
    Im Reich des Tannenhähers Nr. 0795
    S-charl — Ofenpass • GR

    Im Reich des Tannenhähers

    Für die Rätoromanen ist er das Symbol ihrer Stärke und ihres Durchhaltewillens, für den Besucher ist er ein mystisch‑zauberhafter Ort: der God Tamangur. Hunderte von knorrigen, bis zu 800 Jahre alten Zirben stehen an der Nordwestflanke des Piz Murtera und lassen einen nur noch staunen. Ebenso faszinierend ist der Tannenhäher, der Zehntausende von Arvennüssen sammelt und als Wintervorrat vergräbt. Mit den vergessenen Nüssen sichert er zugleich die Verjüngung des Arvenwaldes. Zu Beginn und am Ende des Waldes können zudem Murmeltiere beobachtet werden. Im God Tamangur lassen sich gut und gerne einige Stunden verbringen, es lohnt sich also, in S‑charl genug früh aufzubrechen. Mit dem Verlassen des Waldes führt die Wanderung fortan durch eine karge, aber faszinierende Gebirgslandschaft. Bei Funtana da S‑charl biegt die Route ins Valbella ein. Hat man erst mal den ästhetisch störenden Skilift hinter sich gelassen, entschädigt einen eine karge Hochebene, dann ein Pfad am Steilhang mit Aussicht auf schöne Gebirgsformationen. Bei Chaschlot, kurz vor der Ankunft auf dem Ofenpass, beeindrucken schliesslich von der Erosion ausgewaschene Felsformationen.
    Auf den Munt la Schera im Nationalpark Nr. 2180
    Buffalora P10 — Il Fuorn P6 • GR

    Auf den Munt la Schera im Nationalpark

    Kurz nachdem Schweden 1909 mit dem Sarek-Nationalpark den ersten Nationalpark in Europa gegründet hatte, folgte die Schweiz am 1. August 1914 mit dem zweiten. Zu diesem Zeitpunkt war bereits ein grosser Teil des heutigen Nationalparkgebiets durch intensive Nutzung ausgebeutet und kahlgeschlagen worden. Doch dank des strengen Schutzes konnte sich bis heute wieder ein einzigartiger Reichtum an Pflanzen- und Tierarten entwickeln. Auf dieser Wanderung stehen die Chancen gut, Huftiere wie Hirsche, Gämsen oder Steinböcke aus naher Distanz zu beobachten, da die Tiere hier nicht gejagt werden. Bei Buffalora führt der Wanderweg durch das Bachbett der Ova dal Fuorn und weiter hoch zur Alp Buffalora. Am Fuss des Munt Chavagl mit seinen auffälligen Erdströmen beginnt das Nationalparkgebiet. Die gut markierte Wanderung bietet immer wieder wunderbare Ausblicke über herbstlich verfärbte Lärchenwälder und Gipfel. Spätestens auf dem Munt la Schera lohnt sich ein Blick in den Himmel, wo regelmässig Bartgeier kreisen. Hinter dem türkisfarbenen Wasser des Stausees im Livignotal leuchten die verschneiten Gipfel im Berninagebiet. Der zu Beginn etwas steilere Abstieg über lockeres Geröll erfordert Trittsicherheit. Nach der Alp la Schera führt der Wanderweg durch einen Föhrenwald hinunter nach Il Fuorn.

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    Graubünden Südostschweiz Bergwanderung Sommer hoch T2

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