• Die Kapelle St-Brice steht in einer Waldlichtung nahe der Landesgrenze. Bild: Thomas Gloor

    Die Kapelle St-Brice steht in einer Waldlichtung nahe der Landesgrenze. Bild: Thomas Gloor.

  • Imposant: Riesenbuche in der Nähe von St-Brice. Bild: 5. Solothurner Waldwanderung

    Imposant: Riesenbuche in der Nähe von St-Brice. Bild: 5. Solothurner Waldwanderung.

    Rodersdorf — Schönenbuch • SO

    Grenzwandern vor den Toren von Basel

    Die Wanderung startet im Solothurner Dörfchen Rodersdorf und quert die ganze Breite des Leimentals hinauf zur Waldkrete. Dort spriesst im Sog des milden Klimas der oberrheinischen Tiefebene bereits der Buchenjungwuchs im satten Hellgrün, während der Winter noch am Jurakamm kratzt. Der grenznahe Wald gehört zu den grössten eichenreichen Wäldern der Schweiz; die vielen vorjährigen Eicheln auf dem Boden zeugen davon. Dass auf Lössböden - er besteht aus verwehtem Feinsand aus der Eiszeit der Schotterebenen des Rheins - eigentlich die Buche von Natur aus zu Hause ist, zeigt ein riesiges Exemplar an der Landesgrenze nahe St-Brice. Es sei die grösste Buche der Nordwestschweiz, sagen die Solothurner Forstbehörden. Beeindruckt von diesem imposanten Baum geht es weiter zur Kapelle St-Brice, die in einer grossen Waldlichtung steht. Im Mittelalter war sie ein berühmter Wallfahrtsort. Daneben befindet sich ein im typischen hellgelben Riegelbau des Elsass gebauten Bauerngasthof, der aber leider geschlossen ist. Weiter führt der Weg über den Wessenberg durch eichenreiche Altholzbestände, und wer Glück hat, hört dort den mittlerweile selten gewordenen Mittelspecht klopfen. Nach dem Abstieg folgt man nicht dem Wanderweg nach Hagenthal-le-Haut, sondern dem Weg (nicht markiert) auf der Krete durch den Eichenwald, der nochmals an die heute dominierende Baumart erinnert. Nach einem kurzen Stück auf der Hauptstrasse geht es nach Schönenbuch hinunter. Kaum merkbar läuft man der Landesgrenzen entlang. Erst die Nummernschilder der parkierten Autos geben Gewissheit, wieder in der Schweiz zu sein.

    Information

    Erreichbar ist «Rodersdorf, Station» mit dem Tram ab Basel. Von «Schönenbuch, Dorf» fährt der Bus zurück nach Basel.

     

    Wanderung Nr. 1580

    Publiziert 2019 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Thomas Gloor

    Rodersdorf
    0:00
    0:00
    St-Brice (F)
    1:05
    1:05
    fireplace
    Wessenberg
    1:50
    0:45
    Schönenbuch
    3:10
    1:20

    Wandervorschläge

    Über das Bruederholz nach Basel Nr. 2056
    Ettingen, Dorf — Basel, Margarethen • BL

    Über das Bruederholz nach Basel

    Die gut 50 Meter, die sich der Hügelzug Bruederholz erhebt, sind im Nu bezwungen. Doch sie er-zählen viele Geschichten: In den Steilhängen hausten einst «Waldbrüder» in den Gehölzen und Büschen, die dem Hügelzug den Namen gaben. Im Norden steht der Wasserturm, nicht unweit davon die Schanze, wo mit Kanonensalven die Kriegszüge Napoleons abgewehrt wurden, und die Klosterkirche St. Margarethen. Die Wanderung beginnt in Ettingen. Gemächlich erklimmt man den sanften Rücken des Brueder-holz und folgt ihm auf der Ostflanke zum Predigerhof entlang der Kornfelder – gespickt mit knallro-ten Mohnblüten –, der Rebgärten und Waldlichtungen. Dort lädt der Baumgarten mit Buvette, Wollschwein- und Hühnergehege zum Verweilen ein. In der Ferne lockt der Wasserturm. Seine 164 Stufen zu bezwingen, lohnt sich allemal. Trotz seinen 50 Metern Starthilfe ist seine Aussichtsplatt-form immer noch 69 Meter tiefer als die höchste Turmspitze in Basel. Das Turmglöckchen der Kirche St. Margarethen läutet das Wanderziel ein. In der Ferne sieht man die Kapellen ihrer zwei Schwes-tern Ottilie (Tülligerhügel) und Chrischona (St. Chrischona). Wer noch mehr Glocken und «Schällen» hören will, verköstigt sich nebenan im ehemaligen Rinderstall und Hofrestaurant Schällenursli.
    Durchs Leimental nach Basel Nr. 1873
    Hofstetten SO, Unterdorf — Basel SBB • SO

    Durchs Leimental nach Basel

    In Binningen werden seit 1755 dreimal täglich Temperatur, Luftdruck und Niederschlagsmenge gemessen und aufgezeichnet. Die Basler Klimareihe ist damit eine der ältesten und wertvollsten der Welt. Sie zeigt, wie sich das Klima über einen langen Zeitraum entwickelt hat. Die Wanderung von Hofstetten SO nach Basel führt am Schluss zum Margarethenpark, wo die Hütten und Messstationen der meteorologischen Station Basel-Binningen stehen. Auf der Tour durchquert man das wenig bekannte, aber hübsche Leimental. Den Auftakt macht ein Felsrücken: das Chöpfli, das angesichts des weiten und flachen Leimentals schon fast gebirgig anmutet. Trocken und warm ist es hier oben, das gefällt der Flaumeiche. Sie kommt bestens mit kargen Standorten zurecht und ist für die Artenvielfalt ausgesprochen wertvoll. Ihre lockere Krone lässt viel Licht durchdringen, weshalb sich auf dem Waldboden rund um die Flaumeiche reiches Leben ausbreitet. Nach dem Chöpfli folgt die Durchquerung des Leimentals auf Feldwegen und, mit einigem an Hartbelag, über Dorfstrassen an blühenden Kirschbäumen vorbei bis an den Ortsrand von Biel-Benken. Biel und Benken heissen auch die beiden Störche, die seit Jahren auf der Kirche brüten. Auf der Mobilfunkantenne gegenüber hat neuerdings ein zweites Paar sein Nest gebaut. Zum Abschluss wandert man in Wäldern. Der Weg verläuft teils direkt auf der Landesgrenze. Mal sind die Wegmarkierungen schweizerisch, mal französisch, und zwischendurch kann man sich über die Grenzsteine die Hand reichen. Die Wald- und Wiesenlandschaft zieht sich bis vor Binningen, wo man entlang des Dorenbachs und durch den Margarethenpark den Bahnhof Basel SBB erreicht.
    Vom Schwarzbubenland an die Birs Nr. 1036
    Mariastein — Aesch (BL) • SO

    Vom Schwarzbubenland an die Birs

    Ausgangsort dieser Wanderung ist das Kloster Mariastein, das am Rand eines Felsplateaus liegt. Genau dort soll ein Hirtenjunge beim Spielen die Felswand hinuntergefallen sein, während seine Mutter in der Mittagshitze in einer Höhle schlief. Das besagt eine Legende. Als die Mutter erwachte, ihr Kind nicht mehr fand und ins Tal eilte, traf sie ihren Sohn dort unversehrt an. Er berichtete, er sei von einer Frau aufgefangen worden. Es soll sich dabei um die Erscheinung der Gottesmutter Maria gehandelt haben. Zum Dank wurde eine Kapelle über der Höhle errichtet, in der die Mutter geschlafen hatte. Ihr Gnadenbild befindet sich in der Höhlenkapelle unterhalb der heutigen Benediktiner-Klosterkirche. Von dieser heiligen Höhle geht es zu weiteren mystischen Höhlen. Zuvor geht es jedoch an der Ritterburg Rotberg vorbei. Sie wurde im 13. Jahrhundert erbaut und dient heute als Jugendherberge. Gruppen können hier ein paar Rittertage verbringen. Der steile Aufstieg zum Blaueberg führt durch den Chälegraben. Mittendrin lädt ein Grillplatz zum Verweilen ein. Er ist umgeben von mit Moosen bewachsenen grossen und kleinen Felslöchern. Man erzählt sich, dass eine aus lauter Riesen bestehende Familie diese Schlucht bewohnt haben soll. Die spielenden Kinder sollen mit ihren Fersen und Zehen wild um sich geschlagen und dabei diese Löcher- und Höhlenlandschaft geformt haben. Diese Höhlengeschichten gleich zu Beginn der Wanderung geben viel zu reden. Dies kann man zum Beispiel im Restaurant Bergmatten bei Kaffee und Kuchen, während des Wanderns auf dem lang gestreckten Blauenkamm durch naturnahe Buchenwälder oder bei einem Glas Blauburgunder im Winzerbeizli in der Vorderen Klus oder am Schluss im Restaurant Gasthof Mühle in Aesch.
    Von Kleinlützel zum Restaurant Neumühle (JU) Nr. 0930
    Kleinlützel — Restaurant Neumühle • SO

    Von Kleinlützel zum Restaurant Neumühle (JU)

    Ausgangspunkt der Wanderung ist Kleinlützel im Kanton Solothurn. Nach einer halben Stunde Wanderzeit trifft man bereits auf den ersten Grenzstein und wandert im Kanton Jura weiter. Die letzte Etappe führt zum Restaurant Neumühle in Roggenburg im Kanton Jura. Die Dreikantonewanderung bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Dazu gehört die Ruine Löwenburg in der Gemeinde Pleigne (JU). Die Burg wurde vor 800 Jahren von einem Adelsgeschlecht aus dem Sundgau erstellt und beeindruckt durch einen imposanten Wehrhof. Nur wenige Wanderminuten entfernt liegt der Gutsbetrieb der Christoph-Merian-Stiftung. Hier empfiehlt sich der Besuch des Museums mit den Silex-Funden aus der Steinzeit. Sehenswert ist auch die kleine Kapelle mit dem Himmelsgewölbe. Auch das Restaurant Neumühle, das sich als Referenz zur nahen Grenze auch als «Moulin neuf» bezeichnet, hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Vor 300 Jahren wurden die Gebäude als Kloster erstellt. In den Wirren der französischen Revolution verschwanden die Mönche. 1966 kaufte die Merian-Stiftung die Anlage, die sich seit 2003 im Besitz der Basler Familie Weck befindet. Das «Moulin» verwöhnt seine Gäste mit einer kreativen saisonalen Bioküche. Ganzjährige Spezialität sind die Forellen aus dem eigenen Teich. Von der hausgemachten Pasta über das Fondue bis zum Surprise-Menü mit sieben Gängen ist alles «natürlich bio», so das Motto des sympathischen Familienbetriebs. Ab September setzt Arvid Weck, der Sohn von Christine, die uns auf der Wanderung begleitet hat, Hirsch auf die Karte. Das Wild stammt vom Demeterhof Probstenberg im Berner Jura. In idyllischer Umgebung wachsen hier die Rothirsche von Oliver Bürgi auf. Apropos Grenzen: Die Sprach- und Landesgrenze liegt nur wenige Meter von der Tür der «Neumühle» entfernt. Bei der Brücke lag früher noch die Zollstation.

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    213T Basel

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    Solothurn Nordwestschweiz Wanderung Sommer Winter mittel T1

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