• Vom Weg durch die Wiesen auf dem Höhenzug ist der Doubgs nicht zu sehen.   Bild: Sabine Joss

    Vom Weg durch die Wiesen auf dem Höhenzug ist der Doubgs nicht zu sehen. Bild: Sabine Joss.

    St-Brais — St-Ursanne • JU

    Auf dem Hügelzug zum Doubs

    Ein grosses Jurawappen auf dem Boden vor dem Dorfbrunnen in St‑Brais zeigt unübersehbar, in welchem Kanton man sich befindet. In Wanderrichtung links sieht man nahe des Dorfs auffällige Felsen im Wald. In Höhlen unterhalb davon wurden verschiedene Funde vom Paläolithikum bis zur Bronzezeit gemacht. Unter anderem entdeckte man Knochen von Höhlenbären und ein Zahn von einem Neandertaler. Vorerst wandert man der wenig befahrenen Strasse entlang und kommt an einer langen, eindrücklichen Allee aus Bergahorn vorbei. Später führt ein Feldweg abwechslungsreich der Höhe entlang über Wiesen und durch Wald. Auf der linken Seite ist der lange, breite Rücken des Clos du Doubs zu sehen. Der Doubs unten im Tal ist von hier oben verdeckt. Rechts breiten sich die bewaldeten Hügelketten der Freiberge aus und das dichter besiedelte Tal der Sorne zwischen Glovelier und Delémont. Eingebettet zwischen Wiesen und Weiden liegt Montmelon‑Dessus. Der Wanderweg führt einige hundert Meter daran vorbei – in diesem kleinen Dorf gibt es kein Restaurant. Bald steht man am Ufer des ruhig dahinströmenden Doubs. An warmen Sommertagen gleiten immer wieder Kanus vorbei. Der Bahnhof von St‑Ursanne liegt einige Wanderminuten oberhalb des Orts. Vor dem kurzen Schlussaufstieg lohnt sich noch ein gemütlicher Bummel durch dieses schmucke Städtchen. Zahlreiche Touristen verströmen Ferienatmosphäre und zahlreiche Restaurants und Läden laden noch länger zum Verweilen ein.

    Information

    Wanderung Nr. 0774

    Publiziert 2013 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Sabine Joss

    St-Brais
    0:00
    0:00
    La Saigne Dessus
    1:05
    1:05
    Montmelon
    2:15
    1:10
    St-Ursanne
    3:10
    0:55

    Wandervorschläge

    Durch die vielfältigen östlichen Freiberge Nr. 1673
    La Combe — Tramelan • JU

    Durch die vielfältigen östlichen Freiberge

    Eine sanft gewellte Hochebene von 200 Quadratkilometern Ausdehnung, gut 1000 Meter über Meer gelegen und ein raues Klima: Nicht verwunderlich, war diese Gegend bis ins 14. Jahrhundert weitgehend menschenleer. Dann lockte der damalige Fürstbischof von Basel mit der Befreiung von bestimmten Steuern neue Siedler an, wenn sie das Land rodeten und bewirtschafteten. Darauf geht der Name «Freiberge» zurück. Die Freiberge strahlen nach wie vor eine wohltuende Freiheit und Ruhe aus. Aber langweilig wird es nie, denn die Landschaft ist kleinräumig strukturiert in kleine Tälchen mit Dolinen, Feuchtgebieten, Weiden mit Hecken und Buschwerk, lichten Wäldern und aussichtsreichen Höhen, Einzelhöfen, kleinen Dörfern und überraschenden Gasthöfen. So etwa gleich an der Bahnstation La Combe. Wo man sich fast am Ende der Welt wähnt, steht ein stattliches Wirtshaus. Mit dem Aufstieg durch eine Waldflanke beginnt der Streifzug durch diesen einzigartigen Landstrich. Die Wegweiser zeigen zuverlässig die Richtung, doch zuweilen wandert man fast weglos über Weideland. Nach Les Genevez führt der Weg entlang einer langen Trockenmauer und durch Wald und über Weiden auf eine Höhe, wo ein Grillplatz zu einer letzten Rast einlädt, ehe der Weg nach Tramelan hinunterleitet.
    Gläserne Entdeckungen Nr. 1058
    Le Bémont (JU) — Soubey • JU

    Gläserne Entdeckungen

    Einst waren die Glasereien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der ganzen Region. Entlang des Doubs arbeiteten ihre Glaser vom 16. bis ins 19. Jahrhundert unter Hochdruck. Doch was sich damals an den Ufern des Flusses getan hat, dem diese Wanderung folgt, ist weitgehend in Vergessenheit geraten und längst vom Gehölz überwachsen. Die Wanderung führt zu den Spuren einer dieser Jura-Glasereien, jener in Lobschez, und beginnt in Le Bémont. Von da aus geht es nach Nordosten. Beim Kreuz nimmt man die absteigende Strasse auf der linken Seite. Am Eingang zum Weiler La Bosse geht es links in Richtung Les Pommerats. Der Weg führt weiter zum Etang de Schluchter, der hungrige Karpfen beherbergt. Dann auf einem kleinen Pfad hinab ins Tal. In Les Pommerats nimmt man den ansteigenden Weg auf der rechten Seite der Strecke. Oben angekommen muss eine Schranke passiert werden, bevor eine geteerte Strasse erreicht wird. Auf dieser folgt ein langer und gerader, aber schön zu gehender Abschnitt. Schliesslich nimmt man an der Gabelung die linke Abzweigung, um ins Tal hinabzusteigen. Es beginnt ein langer Abstieg im Wald. Bald ist der Doubs erreicht. Es geht nun 30 Minuten entlang seines Ufers nach Clairbief zur roten Hängebrücke. Hier stand einmal die Glaserei. Heute hat die Vegetation wieder die Oberhand gewonnen. Mit etwas Fantasie kann man sich noch vorstellen, wie das Leben der Glaser an diesem wilden, idyllischen Ort war. Dann geht es ein letztes Mal hinauf, einem steilen Steinweg folgend, um hernach wieder in Richtung Soubey hinabzusteigen. Natürlich darf ein Besuch der Kirche, deren Fenster vom berühmten Künstler Coghuf gefertigt wurden, nicht fehlen.
    Au Fil du Doubs Nr. 0560
    Soubey — St-Ursanne • JU

    Au Fil du Doubs

    Im Hotel du Cerf in Soubey, dem Ausgangspunkt der leichten, aber langen Wanderung, gibt es nur ein Thema: Fische. Damit ist nicht nur die Speisekarte gemeint, die mit frischen Forellen in allen Variationen glänzt. Das «du Cerf» ist das «Basislager» der Angelfreunde: Denn bei Wirt Alain José bekommen sie Tages‑ und Wochenpatente oder auch einfach nur ein paar Tipps für unterwegs. Wer nicht französisch spricht, wendet sich an den «Basler Tisch», wo oft hervorragende Fliegenfischer anzutreffen sind. Denn der Doubs ist hier, wo schon bald ein Naturpark entsteht, besonders fischreich. Die Flusslandschaft nahe an der Grenze zu Frankreich überrascht auch mit ihrer reichhaltigen Flora und Fauna und verzaubert mit ihrer Ruhe. Zweite Anlaufstelle in Soubey ist die alte Mühle aus dem Jahr 1565, die letzte einer ganzen Reihe. Danach gehts dem Fluss entlang weiter nach Tariche. Sollte man hier auf der falschen Flussseite sein, wenn man den Doubs schon bei La Charbonnière überquert hat, ist das auch kein Problem: Einfach ein wenig gestikulieren und rufen, und schon rückt der Wirt mit seinem Boot aus und setzt die Gäste fürs Mittagessen über. Spezialität des Hauses? Natürlich Forelle. Welche Uferseite man für den zweiten Teil der Wanderung wählt, spielt keine Rolle. Beide führen ohne nennenswerte Auf‑ und Abstiege nach St‑Ursanne. Das historische Zentrum des mittelalterlichen Städtchens mit seinen Bürgerhäusern aus dem 14. bis 16. Jahrhundert hat sich über die Jahrhunderte nur wenig verändert. Bekannteste Sehenswürdigkeit ist das Kloster mit Kreuzgang und romanisch‑gotischer Stiftskirche, deren Ursprünge auf das 12. Jahrhundert zurückgehen.
    Mit dem Postauto Nr. 0291
    Soubey, garage — St-Ursanne Bahnhof • JU

    Mit dem Postauto

    Die Postautofahrt über den Clos du Doubs, den Hügelzug zwischen den Doubsschlaufen, bietet bereits einige schöne Aussichten, etwa auf das Städtchen St‑Ursanne oder über das Tal des Doubs. Die Wanderung beginnt an der Endstation (Soubey garage). Wer Soubey nicht nur als Durchfahrtsort in Erinnerung halten will, steigt bereits bei Soubey village aus. Stattliche Jura‑Bauernhöfe prägen das Dorfbild. Die unter Denkmalschutz stehende Kirche St‑Valbert soll die einzige Schweizer Kirche nördlich der Alpen mit einem Dach aus Kalksteinplatten sein. Die dünnen Platten stammen aus Steinbrüchen der Region und sind ausserordentlich schwer, dafür aber fast unbegrenzt haltbar. Nun folgt der Wanderweg dem Lauf des Doubs. Mal erscheint er als blaues Band, mal grün, bleiern oder schwarz, dann wieder bildet er weisse Schaumkronen, wenn er über steinigen Grund eilt, und auf einmal glänzt er wie ein dunkler Spiegel, wenn er wie ein See fast stillzustehen scheint. Bei La Charbonnière führt ein Steg auf die andere Uferseite, und bei Tariche lockt ein Restaurant, wiederum auf der gegenüberliegenden Flussseite, doch dank der Fähre ist es nicht unerreichbar. Nachdem man dem Doubs nach Osten, Norden und zuletzt Westen gefolgt ist, erscheint St‑Ursanne, das durch ein malerisches, mittelalterliches Stadtbild mit drei schönen Stadttoren besticht. Neben dem gut erhaltenen Stadtkern schätzen durstige Wanderer/innen sicher auch die zahlreichen gemütlichen Bistros und Restaurants. Ganz beendet ist die Wanderung allerdings noch nicht. Bis zum Bahnhof, der oberhalb des Städtchens liegt, rechne man mit etwa einer Viertelstunde Fussmarsch.

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    Jura Jura Wanderung Sommer mittel

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