• Weit oben fährt die Bahn über das Guggenloch-Viadukt.

    Weit oben fährt die Bahn über das Guggenloch-Viadukt..

  • Klein, aber fein: eine Quelle im Moos.
Bilder: Severin Nowacki

    Klein, aber fein: eine Quelle im Moos. Bilder: Severin Nowacki.

    Bazenheid — Lichtensteig, Bahnhof • SG

    Der Thur entlang

    Die Wanderung von Bazenheid nach Lichtensteig ist in jeder Hinsicht abwechslungsreich. Unterwegs gibts Wiesen, Wälder, Wasser, Weiler und Wirtschaften. Auch wenn man sich auf dem Thurweg befindet, bleibt man nie lange am Fluss. Der fliesst hier nämlich wild und ungezähmt, häufig in einem tiefen Graben. Der Wanderweg taucht immer wieder ab, quert die Thur und windet sich dann erneut hoch zu Kühen, Wäldern, Bauernhäusern. Es ist Zora Debrunners Lieblingsabschnitt des Thurwegs. Die Lichtensteiger Autorin und Bloggerin hat ihr Leben lang an der Thur gelebt, erst im Thurgau, jetzt im Toggenburg. Und immer hat sie diese Urangst vor dem Hochwasser mit sich getragen. Darum sagt sie auch: «Ich möchte nie direkt an der Thur leben, aber immer in ihrer Nähe sein.» Zu ihrem Motto passt diese Wanderung ganz wunderbar. Start ist im Städtchen Bazenheid, von wo aus es über Wiesen hinab zum Fluss geht. Hier wird die Thur ein erstes Mal überquert. Man folgt ihr ein kurzes Stück, dann steigt man an, quert Lütisburg, bevor man wieder zur Thur kommt, die man beim Guggenloch abermals quert. Hier sieht man auch das imposante Guggenloch-Bahnviadukt. Sodann steigt der Weg wieder an, führt über Wiesen an der Bahnstation Lütisburg vorbei, quert einige weitere Weiler, bis man ins hübsche Städtchen Bütschwil absteigt. Unterhalb Bütschwil befindet sich der 1963 erbaute Drahtsteg, der Fussgängern vorbehalten ist. Auf ihm überquert man den Fluss leicht wippend ein weiteres Mal, quert Felder, bevor die Burgruine Rüdberg erreicht wird. Nun bleibt der Weg auf der rechten Uferseite, man wandert auf Feldwegen und Pfaden Richtung Lichtensteig.

    Information

    Erreichbar sind Bazenheid und Lichtensteig mit dem Zug aus Wil (SG) oder Wattwil. Er hält an fast jedem Ort am Weg.

    Hotel Bären in Bazenheid, 071 931 21 10, www.baeren-bazenheid.ch
    Café Huber in Lichtensteig, 071 987 69 49, www.cafe-huber.ch

    Wanderung Nr. 1296

    Publiziert 2017 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Marina Bolzli

    Bazenheid
    0:00
    0:00
    Mühlau
    0:15
    0:15
    restaurant
    Lütisburg
    0:50
    0:35
    Guggenloch
    1:05
    0:15
    Lütisburg Station
    1:25
    0:20
    Bütschwil
    2:20
    0:55
    Neudietfurt
    3:25
    1:05
    Lichtensteig, Bahnhof
    4:25
    1:00

    Wandervorschläge

    Historische Spuren und viel Natur bei Jonschwil Nr. 2162
    Jonschwil, Kreisel • SG

    Historische Spuren und viel Natur bei Jonschwil

    Diese Wanderung führt an einen unaufgeregten Ort. Jedenfalls ist er dies heute. In den 1970er-Jahren löste ein Artikel über das hiesige Geschehen während des Zweiten Weltkriegs eine nationale Debatte aus. Denn beim Süsack-Wald bei Jonschwil wurde am Abend des 10. November 1942 ein Landesverräter hingerichtet. Ernst Schrämli hatte dem deutschen Konsulat in St. Gallen vier Artilleriegranaten, eine Panzergranate, den Schlüssel eines militärischen Depots und einige offenbar nicht sehr wertvolle schriftliche Nachrichten und Skizzen vermittelt. Dafür erhielt er 500 Franken und die Aussicht auf ein deutsches Visum. Der Journalist Niklaus Meienberg kritisierte die Ungerechtigkeit der Militärjustiz während des Krieges: Während man die Kleinen aufhängen würde, liesse man die Grossen laufen. Auf dieser einfachen Wanderung kann das historische Geschehen ausgiebig diskutiert werden – man wandert nämlich fast immer nebeneinander auf Strässchen, oft auch auf asphaltierten. Erst passiert man bei Grund die ehemalige Kiesgrube, die heute ein wertvolles Amphibienlaichgebiet ist. Nach dem kleinen Anstieg belohnt einen oben das Ausflugsrestaurant Wildberg: Unter der grossen Linde auf dessen Terrasse kann ein wunderschönes Panorama genossen werden. Erst eben, dann abfallend und durch Wald erreicht man schliesslich Punkt 630; hier machen Geschichtsinteressierte einen kurzen Abstecher auf dem Wanderweg Richtung Jonschwil nach Seewadel. Das erste Haus am Waldrand ist das ehemalige Munitionsdepot, wo Schrämli damals erschossen worden ist. Dem Ortsrand von Oberuzwil folgend – eventuell mit einer Pause in der dortigen Badi – gelangt man zum Bettenauer Weiher. Auf dessen Oberfläche schwimmen Hunderte von weissen Seerosen. Es ist einer von zwei natürlichen Beständen in der ganzen Schweiz. Am ehemaligen Moorweiher wurde bis 1945 auch Torf gestochen. Nun ist es nicht mehr weit bis Jonschwil.
    Ein Weg zum 40. Geburtstag des Kantons Jura Nr. 1985
    Glovelier — St-Ursanne, porte St-Pierre • JU

    Ein Weg zum 40. Geburtstag des Kantons Jura

    Aus Anlass zum 40-jährigen Bestehen des Kantons Jura wurde 2019 ein Gedenkweg eingeweiht. Dieser wurde von Freiwilligen von Jura Rando angelegt und führt von Glovelier nach St-Ursanne. Nach der Durchquerung von Glovelier geht es hinauf in die Combe du Bé. Der Aufstieg durch die Schlucht ist steil, wird auf dieser Wanderung aber fast der einzige bleiben. Auf der Krete lichtet sich der Wald und gibt den Blick frei ins Vallée de Delémont. Hier oben betten sich Wiesen und Weiden in eine hügelige Landschaft ein, wie sie auch für die nahen Freiberge typisch ist. Nach der Passage des Punkts, an dem die drei jurassischen Bezirke Delémont, Porrentruy und Franches-Montagnes zusammentreffen, beginnt schon bald der Abstieg zum Doubs. Der einem Felsvorsprung entlang verlaufende Pfad fällt steil ab, und es lässt sich leicht erahnen, wie viel Arbeit hier von den Freiwilligen geleistet wurde. Auf einem wieder etwas breiteren Weg gelangt man nach Tariche, wo ein Restaurant und ein Campingplatz Gäste am Ufer des Doubs empfangen. Hier kann mit einer Fähre übergesetzt werden – ist diese nicht in Betrieb, bleibt man bis zur Brücke bei Montmelon-Dessous auf der Südseite des Doubs. Die Route folgt dem gemächlich dahinfliessenden Doubs, bevor der Anblick des 1876 eingeweihten Eisenbahnviadukts das letzte Teilstück ankündigt. Das im Berg dahinter klaffende Loch stammt von einer ehemaligen Kalkmine, in der mittlerweile an der Lagerung von radioaktiven Abfällen geforscht wird. Den Abschluss der Wanderung bildet der Weg über die historische Pont Saint-Jean hinein ins mittelalterliche Städtchen St-Ursanne.
    Am Schauenberg auf historischen Wegen Nr. 1917
    Dussnang, Brückenwaage — Elgg • ZH

    Am Schauenberg auf historischen Wegen

    Der Schauenberg oberhalb von Elgg im Kanton Zürich ist ein historisch bedeutender Ort. Das ist unschwer an den Mauerresten der Höhenburg zu erkennen, die hier um das Jahr 1300 stand. Schwieriger zu erkennen ist, weshalb der Weg, der zur Burgruine führt, im Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz (IVS) aufgeführt ist, einer von vielen, auf denen das Wegnetz der Schweizer Wanderwege verläuft. Es ist dies der Auftrag des Bundesgesetzes über die Fuss- und Wanderwege und eine Massnahme, die den Erhalt und die Pflege dieser historischen Wege sichern soll. Der historische Weg zur Burg ist jener breite, von einer alten Dornbuschhecke begrenzte Weg, der vom Burghügel nach Westen zieht. Die Hecke ist stark ausgelichtet, der Fahrweg hat seinen historischen Charakter verloren. Trotzdem: Eine Wanderung auf den Schauenberg lohnt sich nur schon der Aussicht auf das Tösstal und die Alpen wegen. Mit Start im thurgauischen Dussnang wird der Ausflug zur anstrengenden Tageswanderung. Die grösste Herausforderung wartet zu Beginn: der Grat über den Taneggerbärg. Schmal ist er und mit ein paar ruppigen Passagen gespickt. Nach Niederwies wird im munteren Auf und Ab erst über Wiesen, später auf lauschigen Waldpfaden das Chabishaupt erklommen. Durch die Bäume ist gegenüber bereits der Schauenberg zu sehen. Dazwischen liegt – weit unten im Tal – der tiefblaue Bichelsee. Einmal steil bergab und auf der anderen Seite nicht minder steil wieder hoch, dann ist der Schauenberg erreicht. Auf dem letzten Abschnitt nach Elgg lockt mit dem wildromantischen Farenbachtobel und seinen zehn Brücken ein letzter Höhepunkt.
    Ein Blick auf Babelis Welt 1 Nr. 1075
    Start point — Schönengrund • SG

    Ein Blick auf Babelis Welt 1

    Da liegt rechts das Toggenburg, links das Appenzellerland. Auf dem Wilket betrachtet ein Wanderer all die Hügel, die ihm zu Füssen liegen, und stellt fest: «Würde man mit dem grossen Bügeleisen über diese Landschaft fahren, wäre sie glatt dreimal so gross.» Der Neckertaler Höhenweg führt auf seiner ersten von drei Etappen von Mogelsberg zur Wilkethöchi und dann über das Bergrestaurant Bergli und über weitere Aussichtspunkte nach Schönengrund. Das Neckertal gehört nicht zu den grossen touristischen Regionen der Schweiz und konnte darum seine landschaftliche Unschuld bewahren, darin liegt auch sein Reiz. Und weil die Dörfer und Höfe noch erscheinen wie vor über 100 Jahren, erinnert die Szenerie wie kaum woanders an die Appenzeller Bauernmalerei. Eine grosse Meisterin dieser Volkskunst war Anna Barbara Aemisegger-Giezendanner (1831-1905), genannt «Babeli Giezendanner». Sie malte besonders detailreich, eigentliche Wimmelbilder. Babeli Giezendanner wird heute von Kunstsammlern teuer gekauft, in ihrer Zeit aber kämpfte sie als alleinerziehende Witwe in einem rastlosen Leben stets um ihre Existenz. Nach Mogelsberg sind die Hügel zunächst noch rund und weich, auch nicht allzu hoch. Schon nach wenigen Kilometern aber werden die kleinen Täler schroffer und die Erhebungen kantiger. Im Toggenburg liegen die Alpen tief, der alpine Charakter setzt sich schon auf 800 Höhenmetern durch. Im Berggasthaus Alp Wimpfel macht am Wochenende eine erste Stärkung Sinn, danach beginnt der Aufstieg auf die Wilkethöchi. Die Route führt dann in schönem Auf und Ab durch die typische Streusiedlungslandschaft mit schmucken Bauernhäusern. Vor Schönengrund sind die Hügel dann wieder kleiner - rund und weich wie die Seelen der ansässigen Bauern.

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    226T Rapperswil

    CHF 22.50

    Tags

    St. Gallen Nordostschweiz Wanderung Sommer Uferwanderung hoch T1

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