Mels, Post — Weisstannen • SG

Igel im Weisstannental

Igel sind Insektenfresser, ihr Körper ist auf Käfer ausgerichtet. Da diese aber in vielen Lebensräumen des Igels nicht mehr häufig vorkommen, hat er auf Schnecken umgesattelt. Die Wanderung von Mels SG nach Weisstannen führt durch eine Natur, in der sich Igel wohlfühlen: Nichts stört hier die Krabbler, die ihnen Nahrung bieten. Start ist beim Dorfplatz Mels. Bald ist die Seez überquert. Die Igelstation Mels findet sich in der alten Fabrik, die sich etwas oberhalb der Brücke an den Hang schmiegt. Auf beiden Seiten des Weisstannentals führt ein Weg talaufwärts, der rechte bietet aber mehr Erlebnis: etwa einen Abstecher zum pittoresken Chapfensee und eine Rast in Vermol, einer seit Jahrhunderten ganzjährig bewohnten Bergsiedlung. Um sie zu erschliessen, baute man im 18. Jahrhundert die Pflastersteinstrasse, auf der man nun schnell Höhe gewinnt. Sie ist längst nur noch ein Wanderweg und bietet ab und zu einen tollen Talblick. Beim Güetli zweigt ein Weg zum Chapfensee ab, ein Umweg, der sich lohnt. Der See selbst ist schnell umrundet und bietet mit Feuerstellen und einem Alpbeizli gute Möglichkeiten zur Rast. Ziel der nächsten Etappe ist Vermol. Der schmucke Weiler wird oberhalb des Dörfchens erreicht. Bei der Kapelle unten findet man zurück auf die alte Verbindung nach Weisstannen. Es geht nun noch über sieben Kilometer taleinwärts zuerst nach Schwendi, dann nach Weisstannen, immer noch Igelgebiet. Die stacheligen Tiere halten in der Höhe länger Winterschlaf. Dafür sind sie oft gesünder, dem vielfältigen Nahrungsangebot sei Dank. Sollte man unterwegs einem Igel begegnen, ist er aber wahrscheinlich krank, denn gesunde Igel schlafen am Tag. Er gehört dann in die Igelstation Mels, wo er aufgepäppelt wird.

Information

Igelstation Mels, Fabrikstrasse, 8887 Mels,
Besichtigung auf Anfrage möglich,
078 716 21 70
Hotel Gemse Weisstannen, 081 723 17 05, www.weisstannen.ch
Gasthaus Alpenrösli, Vermol, 081 723 17 71

Wanderung Nr. 1225

Publiziert 2016 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

Balz Rigendinger

Mels, Post
0:00
0:00
Güetli
1:20
1:20
Chapfensee
1:50
0:30
restaurant
fireplace
Vermol
2:40
0:50
restaurant
fireplace
Schwendi
3:50
1:10
Weisstannen
4:50
1:00

Wandervorschläge

Auf direktem Weg auf den Gonzen Nr. 1988
Sargans • SG

Auf direktem Weg auf den Gonzen

Eine schroffe Felswand erhebt sich über den sattgrünen Wäldern von Sargans: Der Gonzen ist ein spektakulärer Aussichtsberg. Und er kann auf einer anspruchsvollen Alpinwanderung erklom-men werden. Zuerst aber geht es vom Bahnhof sehr schnell weg aus dem Ort, eine Treppe hoch, und schon erreicht man das Schloss. Es wird klar: Da steht einem noch einiges bevor. 1400 Höhenmeter sind es bis auf den Gonzen, dessen Gipfel auf 1830 Metern liegt. Es gibt die Variante, zuerst auf dem Rheintaler Höhenweg zu bleiben, bevor man dann auf bequem breiten Wegen über verschiedene Alpen zum Gipfel steigt. Doch die bleibt für den Rückweg aufgehoben. Also los auf den direkten weiss-blau-weiss markierten Weg und über die Leitern. Die Wege im Wald steigen angenehm und regelmässig an, sie sind mit Trockenmauern stabil gebaut. Das liegt daran, dass hier früher Erz abgebaut wurde. Tatsächlich kommt man sogar an den Ruinen eines ehemaligen Knappenhauses vorbei. Knappen wurden die Bergarbeiter genannt, die unter Tag arbeiteten. Danach stehen die beiden Schlüsselstellen an: Ein kurzes Stück ist äusserst ausgesetzt über einem Steilhang und mit Ketten gesichert, gleich gefolgt von den zwei Leitern, die über einen Felsvorsprung hinweghelfen. Bald taucht man aus dem Wald auf und kommt zum Älpli. Hier verlässt man den markierten Pfad, steigt durch die Alpweide hoch und hält sich dabei an den aus Steinen gebauten Zaun. Wenig später biegt man auf eine Forststrasse, den Rieterweg, ein, bevor beim kleinen Holzhaus bei Wang ein gut sichtbarer Pfad ansteigt und durch die Lawinenverbauungen auf direktem Weg auf den Gipfel führt. Die Sicht auf das Rheintal, den Bodensee, die Churfirsten und den Walensee ist gigantisch. Und sogar das Schloss ist jetzt wieder sichtbar, winzig klein.
Lochsitenkalk bewegt die Welt 1 Nr. 1447
Weisstannen — Pizolhütte • SG

Lochsitenkalk bewegt die Welt 1

Im Grenzgebiet der Kantone Glarus, St. Gallen und Graubünden liegt die 300 Millionen Jahre alte Verrucano-Decke über 35 bis 50 Millionen Jahre jungem Flysch. Lange Zeit gab diese verkehrte Abfolge der Decken Rätsel auf, bis die Geologen mit ihr die Alpenbildung als die Überschiebung von Decken erklären konnten. Nirgendwo sonst auf der Erde ist das Phänomen so klar erkennbar wie in diesem Gebiet. 2008 wurde es darum zum Unesco-Welterbe erklärt. Auf dem Weg von Weisstannen über den Lavtinasattel zur Pizolhütte durchwandert man die verkehrte Abfolge der Gesteine. Von der Busstation Weisstannen folgt man dem Gufelbach bis zum Batöni, einem eindrücklichen Talkessel, wo das Wasser von drei Wasserfällen in die Tiefe kracht. Nun geht es dem Lavtinabach entlang zum Lavtinasattel. Fast die ganze Zeit über befindet man sich im Flyschgebiet. Härtere, schroffe Gesteinsschichten - meist Sandstein - wechseln sich ab mit weichen, tonigen Lagen. Letztere sind leicht abfallend und mit Gras bewachsen. Darüber liegen die schroffen Zacken aus Verrucano, der Hochwart und die Lavtinahörner. Dazwischen liegt der Lochsitenkalk - er diente als Gleitmittel bei der Verschiebung der Gesteine. Über den Lavtinasattel gelangt man in ein Hochtal, das mit dem 2844 Meter hohen Pizol abschliesst. Unter dessen Gipfel lag bis vor Kurzem der Pizolgletscher, der mit seinem Wasser den Wildsee speiste. Dieser könnte blauer nicht sein, baden ist erlaubt. An seinem östlichen Ufer befindet sich die Wildseeluggen. Von hier steigt man über einige Serpentinen und später nördlich des Twärchamms zur Pizolhütte. Hier fährt eine Sesselbahn hinunter nach Wangs (Fahrplan beachten).
Bergfrühling am Alvier Nr. 1230
Bergstation Alvier • SG

Bergfrühling am Alvier

Alpenblumen faszinieren. Manche sind von ihrer Vielfalt an Farben und Formen berührt, andere von den zierlichen Blüten oder den unglaublichen Anpassungsfähigkeiten der Pflanzen, die sie auf weit über 4000 Metern und an den ödesten und sturmumpeitschtesten Stellen überleben lassen. Ein lohnendes Gebiet für eine frühsommerliche Alpenblumenwanderung sind die südlichen Abhänge der Alvier-Kette hoch über Sargans. Hier gibt es kühle und feuchte, aber auch sonnige und warme Wälder, wasserdurchtränkte Rasen neben trockenen Rasen, Gebüsche, Geröll und auch Felsen. Die Wanderung plant man am besten als zweitägige Exkursion - sie wäre mit 26 Kilometern Länge und 1400 Metern Aufstieg etwas viel für einen Tag. Und die Übernachtung im Berghaus Sennis ist ein Erlebnis für sich: Das ehemalige Kurhaus liegt idyllisch an einem verträumten Waldsee. Und mit zwei Tagen Wandern hat man schliesslich auch Zeit, um in aller Ruhe die Blumen zu bestimmen, zu fotografieren oder zu zeichnen. Die beiden Wandertage führen auf unterschiedlichen Routen über die weiten Hänge der Alpen Palfris, Gastilun und Malun. Ein botanisches Kleinod liegt im Gebiet Hinterelabria: Hier mischen sich Bergsturzmassen, Gebüschland- schaften und Feuchtgebiete zu einem artenreichen Lebensraum - einem Lebensraum zudem, der vom hungrigen Vieh meistens verschont wird. Auch wer sich nur einen Tag freinehmen kann, kommt zum Zug; an Sonntagen verkehrt ein Bus bis zur Haltestelle «Gonzen, Palfris Scheidweg»; damit ist man bereits etwa 400 Meter über dem regulären Ausgangspunkt. Von hier wandert man beispielsweise bis zur Alp Malun und kehrt da wieder um. Eine andere Alternative: mit der Luftseilbahn von Ragnatsch (zwischen Flums und Sargans) hoch nach Palfris und in etwa viereinhalb Stunden zur Alp Sennis und zurück.
Durch drei Länder Nr. 0894
Älpli — Sareis • GR

Durch drei Länder

Die Tour über das Barthümeljoch bringt den Wanderer an einem Tag in drei Länder. Sie startet in der Schweiz bei der Bergstation Älpli. Der breite Alpweg wird beim ersten Wegschild Richtung Jeninser Obersäss verlassen. Der Weg führt nun einige Zeit entlang des Vilans. Holzstege erleichtern anfangs das Passieren mooriger Wiesenhänge. Auf dem Hochplateau geht es links auf einem Wiesenpfad weiter, über den Kamm am Fuss eines Kegels und hinab zur Alp Bad. Von dort ist der Unterst See mit seiner smaragdgrünen Farbe bald erreicht. Stünde nicht noch die Besteigung des Barthümeljochs an, wäre das tannenumsäumte Idyll der perfekte Picknickort. Nach einem kurzen Abstieg im felsigen Bachbett steigt ein Strässchen hinauf, das später durch einen kurzen Tunnel (Taschenlampe mitnehmen!) zur Alp Ijes führt. Weiter geht es ostwärts, bis der Wegweiser zum Barthümeljoch hinaufzeigt. Beim Barthümeljoch begrüsst einen eine alte Eisentafel mit den Lettern «Österreich». Hier lässt sich bei prächtiger Rundsicht das mitgebrachte Picknick geniessen, bevor der Liechtensteiner Höhenweg einen über einige steile und ausgesetzte Passagen zur Pfälzerhütte und damit ins Fürstentum leitet. Wer zwei Tage für die Tour vorgesehen hat, übernachtet in der gemütlichen Hütte mit Blick auf den Dreiländergipfel Naafkopf. Der Aufstieg zum Augstenberg, mit 2359 Metern der höchste Punkt der Tour, hat es in sich, doch die Aussicht vom Gipfelkreuz ins Ländle bis zum Rheintal lässt die Mühen rasch vergessen. Auf dem Fürstin-Gina-Weg, dem klassischen Liechtensteiner Panoramaweg, wird die Bergstation Sareis (Bim Chrüz) erreicht. Wer nur einen Tag unterwegs ist, lässt sich nur allzu gerne mit dem Sessellift nach Malbun hinuntertragen.

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CHF 22.50

Tags

St. Gallen Südostschweiz Bergwanderung Sommer hoch

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