• Eine spektakuläre Steintreppenpassage führt über rund 825 Stufen hinunter nach Naters 
Bilder: Matthias Pfammatter

    Eine spektakuläre Steintreppenpassage führt über rund 825 Stufen hinunter nach Naters Bilder: Matthias Pfammatter.

  • Die Bewässerungsanlagen erfrischen die Wanderer.

    Die Bewässerungsanlagen erfrischen die Wanderer..

    Eggerberg — Brig-Glis • VS

    Verlängerte Südrampe

    Wandern auf Asphalt und Beton macht wenig Freude. Um die Wanderfüsse zu schonen, wurde die Lötschberger Südrampe verlängert und führt heute über spektakuläre Natursteintreppen und entlang der Drieschtneri-Suone nach Naters. Vorher hiess es oberhalb von Brigerbad: runter ins Tal und von dort aus auf der asphaltierten Strasse bis nach Brig. Die Interessengemeinschaft Wanderweg Lötschberger hat mit dem Projekt eine hartbelagsfreie Netzlücke geschlossen und deshalb 2014 den Prix-Rando-Sonderpreis für hartbelagsfreie Wanderwege erhalten. Der Wanderklassiker startet in Hohtenn. In Lalden Bahnhof beginnt die Verlängerung, ab Anstieg Brigerbad, beim Rastplatz mit Holztischen, sind alle Wege neu gebaut. Der erste Bahnwanderweg Europas ist aber nicht nur etwas für Bähnler: Das neue Teilstück führt mehrheitlich weit oberhalb der BLS-Strecke durch, mitten durch den Schutzwald. Die Sonne brennt heiss am Südhang - ohne die vielen Bewässerungsleitungen und Suonen am Wegrand gäbe es keinen Schutzwald. Und ohne diesen wäre die Bahnlinie - und natürlich auch der aufwendig gebaute Wanderweg - Steinschlag und Erosion direkt ausgesetzt. Aus den Bewässerungsleitungen spritzt einen Tag pro Monat Wasser: im Sommer auch für Wandernde eine angenehme Erfrischung. Rund 825 Treppenstufen über kunstvolle Natursteintreppen legen Wanderinnen und Wanderer bis Naters zurück - diese gehen zwar in die Beine, sind aber ein Erlebnis für sich und bieten viele reizvolle Ausblicke in den Talboden. Trockensteinmaurer aus dem ganzen Wallis haben die kleinen Wanderkunstwerke auf traditionelle Bauweise erstellt. Erst in Naters kommen Wandernde wieder mit Hartbelag in Kontakt. Der schöne Dorfkern macht den Weg an den Briger Bahnhof aber wieder wett.

    Information

    www.bls.ch/suedrampe

    Hotel Bergsonne Eggerberg, 027 946 12 73

    Wanderung Nr. 0890

    Publiziert 2014 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Sabina Brack

    Eggerberg
    0:00
    0:00
    Stn. Lalden
    0:40
    0:40
    Abzweigung Brigerbad
    1:00
    0:20
    Mundbachschlucht
    1:45
    0:45
    Naters
    3:05
    1:20
    Brig-Glis
    3:15
    0:10

    Wandervorschläge

    Höhenweg hoch über dem Mattertal Nr. 1210
    Moosalp — Jungen • VS

    Höhenweg hoch über dem Mattertal

    Mehrere Suonen versorgen seit dem 14. Jahrhundert die trockene Augstbordregion zwischen Embd, Törbel und Zeneggen mit Wasser. Wasser ist hier besonders kostbar, wenn man bedenkt, dass Stalden-Ackersand im Talboden der trockenste Ort der Schweiz ist. Der Jahresniederschlag beträgt durchschnittlich 545 mm. Zum Vergleich: Der Säntis ist der nässeste Ort der Schweiz mit 2837 mm Jahresniederschlag. Die Suonen in der Augstbordregion wurden über die Jahrhunderte teils verlegt und erneuert, teils auch aufgegeben. Die jüngste Leitung, das «Niw Wärch», wurde zwischen 1947 und 1951 gebaut, ist aber eine Rohr- und Stollenleitung unter dem Boden, sodass man vom Wasser nichts sieht. Deshalb ist unsere Wanderung nur «fast» eine Suonenwanderung. Typischerweise verläuft sie aber mit wenig Höhendifferenz entlang der Berghänge. Der Weg ab Moosalp ist gut ausgebaut und bietet traumhafte Aussichten auf die Walliser Hochalpen, besonders auf die 4000er-Gipfel der Mischabelgruppe auf der gegenüberliegenden Talseite. Hin und wieder führt der Weg auf kurzer Distanz auch durch einen Stollen. Bei der Alp Läger oberhalb Embd zweigt die Suone unterirdisch ab zur Fassung beim Embdbach. Ab hier wird der Bergwanderweg schmaler, geht mehr auf und ab und weist, je näher man Jungen kommt, auch ein paar exponierte Passagen auf. Diese sind zwar mit Geländern und Halteseilen gut gesichert, aber Schwindelfreiheit ist dennoch nötig. Auf der Alp Jungen geniesst man nochmals eine wunderbare Sicht über das Mattertal, und oben zeigen sich nun auch Brunegghorn, Weisshorn und Bishorn, drei vergletscherte Gipfel, die mit ihren Formen das Idealbild von Bergen verkörpern.
    Höchstgelegener Weinberg Europas Nr. 1521
    Visp — Visperterminen • VS

    Höchstgelegener Weinberg Europas

    An den steilen Hängen unterhalb des Dorfs Visperterminen liegt Europas höchster zusammenhängender Weinberg. Zwischen 650 und 1150 Meter über Meer stehen die Rebstöcke auf Terrassen mit hohen Trockensteinmauern und überwinden so auf engstem Raum 500 Höhenmeter. Eine ausgeprägte Südlage des Hanges ermöglicht es, zusammen mit den grossen Steinflächen der Trockensteinmauern, eine Art Wärmekammer zu bilden, um den Trauben im Spätherbst die nötige Reife zu verleihen. Als Perle der Alpenweine wird der Heidawein bezeichnet. Die kleinbeerige Traube ist auch eine aromatische und süsse Tafeltraube. Der strohgelbe, nach Nüssen, Honig und exotischen Früchten schmeckende Wein sollte nach der Wanderung unbedingt versucht werden. Unterwegs trifft man auf zahlreiche Informationstafeln, die viel Wissenswertes über den Weinbau, die Anbaumethoden etc. erzählen. Die Wanderung beginnt beim Bahnhof Visp und führt zunächst durch die malerische Altstadt und an der Kirche vorbei, bis bei der Postautohaltestelle Bächji die Hauptstrasse überquert wird. Für die bessere Bewirtschaftung des Rebberges ist der Weg ab hier bis Graue Egga asphaltiert. Nun geht es, wieder auf Naturwegen, ein kurzes Stück abwärts bis nach Oberstalden und aus dem bisherigen «Reblehrpfad» wird der «Tärbiner Kulturweg» mit nicht weniger interessanten Hinweisen zu lokalen Besonderheiten. Ein alter Saumweg führt das letzte Stück hinauf ins Heidadorf. Nebst der grandiosen Aussicht lohnt es sich auf jeden Fall, im alten Dorfteil einen Rundgang einzuschalten.
    Den Suonen entlang Nr. 0787
    Ausserberg — Eggerberg • VS

    Den Suonen entlang

    Die Wanderung von Ausserberg entlang der 1381 erbauten Niwärch ins Baltschiedertal und entlang der Gorperi-Suon nach Eggerberg ist eine der spektakulärsten Suonenwanderungen im Wallis. Wer schwindelfrei und trittsicher ist, kann auf dem teilweise ausgesetzten Weg imposante Tiefblicke geniessen. Die Wanderung beginnt am Bahnhof Ausserberg oder bei der Kirche. Zuerst geht es durch die teilweise steilen Felder zum Weiler Niwärch hinauf. Oberhalb der Häuser, wo die sattgrünen Felder schlagartig ins bräunlich trockene Grasland wechseln, fliesst die Suone. Der Weg folgt dem Wasserlauf bis nach Choruderri. Der folgende Abschnitt ist seit dem Bau des 1,7 Kilometer langen Niwärchstollens zwar überflüssig, doch die SAC-Sektion Blümlisalp und die SAC-Ortsgruppe Ausserberg halten die historische Niwärch mit ihren restaurierten Holzchänneln seit 1973 instand. Beim Übergang in die Felsen stockt der Atem. Danach führt ein schmales, aber gutes Weglein über schwindelerregende Abgründe nach Ze Steinu tief im Baltschiedertal. Auf der anderen Bachseite geht es abwärts der Gorperi-Suon entlang nach Eggerberg. Hier werden die exponierten Stellen seit einer umfassenden Sanierung in den Dreissigerjahren mit kurzen Stollen umgangen. Als Adrenalintest ist an einer überhängenden Fluh einer der alten Holzchännel mit Gehweg rekonstruiert worden. Doch auch ohne den exponierten Chänilzug Mehrheji oder die alte Niwärch ist die Wanderung tief in das wilde Bergtal lohnend.
    Bierwandern Nr. 0520
    Hohtenn — Ausserberg • VS

    Bierwandern

    Vom Bahnhof Hohtenn führt der Weg ein Stückchen der asphaltierten Strasse entlang abwärts, dann geht es auf Naturboden links hoch und bald schon in sanftem Auf und Ab dem sonnigen Südhang entlang. Schwindelfreie Wandernde entscheiden sich beim Wegweiser Lidu für den Abstieg zum lohnenswerten, schattigeren Weg über die moderne Hängebrücke. Besonders schmale Stellen sind hier mit Drahtseilen gesichert. Man wandert entlang den Suonen, den historischen Bewässerungskanälen. Bei der Rarnerkumme trifft der Weg wieder auf die Bahngeleise. Im gemütlichen Gartenbeizli bietet sich Gelegenheit zum Einkehren. Hier wird auch das Ausserberger Bier ausgeschenkt. Der Weg führt jetzt teilweise durch angenehm kühle Tunnels, dann auf der schwindelerregenden Eisenbahnbrücke über das Tal des Bietschbachs. Am Aussichtspunkt Riedgarten vorbei und bis nach Ausserberg führt der Wanderweg immer wieder den Suonen entlang. Passend zur Wanderung heisst das lokale Bier denn auch Suonen Bräu. Es wird in der ehemaligen Sennerei im Dorfzentrum in drei Sorten gebraut: So gibt es das helle Suonen Gold, das dunkle Suonen Perle und das Suonen Kräuter. Das Bierbrauen ist hier auch Hobby. Führungen werden auf Voranmeldung angeboten. Kosten können durstige Wandernde das Bier unten an der Bahnlinie, im Restaurant Bahnhof. Auch wer das Bittere im Bier nicht so mag, wird es gern haben, denn es ist mild und leicht süsslich.

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