• Städtli und Schloss Werdenberg. Bilder: Verein «Die Schweizer Schlösser»

    Städtli und Schloss Werdenberg. Bilder: Verein «Die Schweizer Schlösser».

    Kurhaus Voralp — Schloss Werdenberg • SG

    Von See zu See zum Schloss Werdenberg

    Ob der Werdenbergersee natürlichen Ursprungs ist oder ob er künstlich aufgestaut wurde? Die Geschichte gibt hier keine klare Antwort. Der kleine See am Fusse des Schlossberges diente Werdenberg als Wasserreservoir. Der andere aufgestaute See auf Gemeindeboden von Grabs ist der Voralpsee hoch oben in der bergigen Landschaft der Alvierkette. Er ist Ausgangspunkt der Wanderung. Der Bergsee wurde erst durch einen eiszeitlichen Felssturz zum See und bildet heute das Herzstück einer alpinen Bilderbuchlandschaft. Wenn man mit dem Postauto vom Bahnhof Buchs herkommend am Werdenbergersee vorbeifährt, hat man das Wanderziel bereits vor Augen: Mächtig posiert das Schloss auf dem Ausläufer eines Bergrückens - unter sich zwei Gassen mit den Wohnbauten aus Holz, die fast genauso alt sind wie die ursprüngliche Burg der Montforter Grafen. Die Häuser meiden die Rheinebene. Sie war damals wegen des mäandrierenden Flusses weder Kultur- noch Bauland. Anders die weit hinaufreichenden, teilweise bewaldeten Bergrücken: Hier an den steilen Hängen sitzen stattliche Bauerngehöfte, wird noch heute Vieh gehalten, und dort an einem sonnigen Platz hat der Graf seine Pferde gesömmert. Nach Grabs öffnet sich nun die ganze Landschaft mit jeder Kehre der Bergstrasse etwas mehr. Kaum hat man die Übersicht bis weit das Rheintal hinunter, wird der Bergrücken flacher, die Bergwände sind nun zum Greifen nah. Wald, Wiese und Bergsee verschwimmen zu einer zeitlosen Landschaft, die seit der Grafenzeit gleich geblieben ist. Vom See geht die Wanderung über Weiden und führt von Chalchofen bis Lidmäl ein kurzes Stück den Rheintaler Höhenweg entlang. Nach der Passage durch den schönen Bannwald überrascht die Aussicht auf die Rheinebene. Kurz vor dem Ziel kommt man am Grillplatz Egeten vorbei und erreicht das Schloss von seiner Hangseite her.

    Information

    Schloss Werdenberg, 081 771 29 50, www.schloss-werdenberg.ch
    Berggasthaus Voralp, 081 771 38 48, www.voralp.ch

    Wanderung Nr. 1285

    Publiziert 2016 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Verein «Die Schweizer Schlösser»

    Kurhaus Voralp
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    Voralpsee
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    restaurant
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    Chalchofen
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    fireplace
    Rogghalm
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    Untergatter
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    Egeten
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    fireplace
    Schloss Werdenberg
    2:35
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    Wandervorschläge

    Weitsicht im Luzerner Hinterland Nr. 1931
    Wauwil — Alberswil, Dorf • LU

    Weitsicht im Luzerner Hinterland

    Hier ist der Kanton Luzern am weitesten: Wo sich heute die riesige Ebene des Wauwilermooses ausdehnt, lag einst ein See. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er trockengelegt. Seither wird die Moorebene landwirtschaftlich genutzt. Ein Teil des Gebiets gilt als Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung. Ein Beobachtungsturm bietet einen guten Einblick. Einen noch umfassenderen Blick auf die Gegend geniesst man von der Burg Kastelen. An der Ruine kommt man auf der Wanderung von Wauwil nach Alberswil vorbei. Unterwegs geniesst man schöne Ausblicke zu Rigi und Pilatus, dahinter zeichnen sich die Gipfel der Glarner, Urner und Berner Alpen ab. Die Tour führt zunächst quer durch das Wauwilermoos nach Schötz, von dort über sanft gewelltes Wiesenland zum bewaldeten Burghügel. Die einstige Wehr- und Wohnanlage der Grafen von Kyburg wurde im Bauernkrieg beschädigt und verfiel danach. Um die Jahrtausendwende hat man sie restauriert und konserviert. Bei dieser Gelegenheit wurde ein stählerner Aussichtsturm in den Steinturm eingezogen. Von dessen oberer Plattform öffnet sich eine eindrückliche Aussicht über die Mauerzinnen hinweg zum Wauwilermoos und zu den Alpen.
    Mit Säntisblick vom Kronberg nach Weissbad Nr. 1478
    Kronberg — Weissbad • AI

    Mit Säntisblick vom Kronberg nach Weissbad

    In Jakobsbad scheinen die Bäder einer vergangenen Epoche anzugehören. Darüber, auf dem Kronberg, macht dafür die Höhenkur fast süchtig. Wer Mühe hat, sich von Sonnenterrasse und Panorama loszureissen, sei beruhigt: Weite Sicht und weiter Himmel sind auf der ganzen Wanderung garantiert, und das nächste Berggasthaus folgt schon bald. Besonders der Säntis ist ein allgegenwärtiger Blickfang. Mit seinen rund 2500 Metern ist er zwar nicht besonders hoch, dank seiner gegen Norden vorgeschobenen Lage bildet er aber eine von Weitem sichtbare Landmarke. Im Schwarzwald soll es beispielsweise Häuser geben mit dem Namen «Säntisblick». Seine exponierte Lage macht den Säntis auch zum Berg der Wetterextreme. Er ist der nässeste Ort der Schweiz mit einem jährlichen Niederschlag von etwa 2500 Millimetern. Zum Vergleich: Im Mittelland bis zum Alpenrand sind es rund 1000 bis 1400 Millimeter. Vielleicht ist es fast ein bisschen beruhigend, dass es unterhalb des Säntis doch ganz beschaulich zu- und hergeht. Mit viel Weitblick führt die Wanderung über den Kamm des Kronbergs zur Kapelle St. Jakob, wo es einst auch Heilquellen gegeben haben soll. Bald darauf ist die Scheidegg mit der zweiten Bergbeiz erreicht. Dem Namen entsprechend verzweigen sich hier mehrere Wege. Die Route folgt dem Grat oder auch etwas seitlich in den Flanken. Bei den Weiden von Melchuelisspitz muss man etwas besser auf die Route achten, weil die Wegspur, die hier quer durch das Grünland führt, auf etwa 200 Metern kaum sichtbar ist. Bald danach ist der Talgrund bei Weissbad erreicht, wo in den Kurhotels auch heute noch in Heilwasser gebadet werden kann.
    Rund um den Gamser Rugg Nr. 1168
    Gamsalp — Oberdorf • SG

    Rund um den Gamser Rugg

    Die Nordhänge des Toggenburgs zwischen Alt St. Johann und Wildhaus sind grosszügig mit Bergbahnen und Bergrestaurants ausgerüstet und nicht zuletzt deshalb ein beliebtes Wanderziel. Der Gamser Rugg zählt offiziell nicht zum mächtigen und berühmten Massiv der Churfirsten. Vielleicht ist dies der Grund dafür, dass die Gamsalp etwas weniger frequentiert wird als der benachbarte Chäserrugg. Mit zwei Sesselbahnen gelangt man von Wildhaus bequem zum Ausgangspunkt. Von der gemütlichen Terrasse des Bergrestaurants Gamsalp ist die Aussicht auf den Säntis und hinunter ins Rheintal fantastisch. Im Aufstieg zum Sattel auf dem Geopfad erfährt man Interessantes über die Entstehung der Churfirsten. Je nach Jahreszeit blühen hier Türkenbund, Feuerlilien, Alpenanemonen und Strauss-Glockenblumen. Der Abstieg vom Sattel bis zur Alt Hütte führt durch spektakuläre Karstfelder. Hier blüht der Türkenbund manchmal bis weit in den Herbst, und in den gegenüberliegenden Hängen kann man mit etwas Glück Gämsen beobachten. Von Alt Hütte bis zum Kurhaus Voralp wandert man auf der Alpstrasse, das letzte Stück ist asphaltiert. Der Voralpsee liegt etwas weiter unten in einer Senke. An warmen Sommertagen wird man den kurzen Abstecher hinunter (und den Wiederaufstieg) zum Voralpsee für eine Abkühlung gerne in Kauf nehmen. Bei Gamperfin muss man dem Wegweiser Richtung Herti folgen, um den interessanten Abschnitt des Moorwegs nicht zu verpassen. Dieser führt rund um die urwüchsige Landschaft des geschützten Hochmoors, auf einem Pfad durch einen lichten Wald mit vielen Heidelbeeren und Blumen. Über das Moor führt ein Holzsteg, damit die Pflanzen geschützt bleiben. Ab Herti geht es weiter auf der Alpstrasse bis nach Ölberg. Über Weiden und durch lichten Wald ist die Mittelstation Oberdorf rasch erreicht, von wo man mit der Sesselbahn sanft ins Tal schweben kann.
    Vom Onsernonetal ins Centovalli Nr. 1037
    Loco, Paese — Intragna • TI

    Vom Onsernonetal ins Centovalli

    Das Onsernonetal liegt im «Wilden Süden» der Schweiz, mitten im geplanten Nationalpark Locarnese. Es ist ein Gebiet der Extreme, steil und zerklüftet, mit tiefen Schluchten, bedeckt von einem riesigen, urwaldähnlichen Wald. Die kurze, einfache Wanderung von Loco nach Intragna eignet sich bestens, um die Gegend kennenzulernen. Die Busse von Locarno ins Val Onsernone fahren nur spärlich. Gut, dass es das TaxiAlpino gibt, das die Wanderer jederzeit am Bahnhof in Intragna abholt und zum Ausgangspunkt in Loco chauffiert. Der Abstieg in die «Höllenschlucht» des Isorno führt vorbei am Dorf Niva, wo in den terrassierten Weinbergen ein schöner Biowein produziert wird. Nach dem Überqueren der Stahlbrücke steigt der Weg an und führt mehrheitlich durch Eichen- und Kastanienwald, der im Sommer begehrten Schatten spendet. Nur selten kann man durch das dichte Blätterdach einen Blick auf die gegenüberliegende Hangseite mit den Dörfern Loco und Auressio erhaschen. Ab und zu steht ein Bildstöcklein am Wegrand. Sie wurden erbaut, um die Heiligen in der von den Naturgewalten geprägten Landschaft um Schutz vor ebendiesen zu bitten. Der Säumerpfad wurde bereits im Mittelalter für den Transport von Waren zwischen den Dörfern des Onsernonetals und dem Hafen in Ascona benutzt. Die Wanderung verläuft praktisch zu 100 Prozent auf Hartbelag. Aber nicht auf Asphalt oder Beton, sondern auf einer Natursteinpflästerung. Diese und die unzähligen Trockenmauern befinden sich heute noch in einwandfreiem Zustand, und das mit wenig Unterhaltsaufwand; die Wegebauer hatten ihr Handwerk offenbar im Griff. Bei Pila tritt der Weg definitiv aus dem Wald und der Blick Richtung Locarno und Lago Maggiore öffnet sich. Nach einem kurzen Abstieg erreicht man Intragna, von wo man mit dem weiss-blauen Regiozug bequem zurück nach Locarno oder via Domodossola nach Brig fährt.

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    237T Walenstadt

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    St. Gallen Südostschweiz Wanderung Sommer Kulturwanderung mittel

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