• Alte Buchenstämme in allen Formen: Aufstieg von Brè zum Monte Boglia. Bilder: natur-welten.ch

    Alte Buchenstämme in allen Formen: Aufstieg von Brè zum Monte Boglia. Bilder: natur-welten.ch.

    Brè • TI

    Zu den Winterblüten im Tessin

    Im Winter ist die Ortschaft Brè eine wahre Sonnenterrasse. Auf der vom Nordföhn abgewandten Seite, im Schutze des Monte Boglia, kann Wandern hier zu einer schweisstreibenden Angelegenheit werden. Von der Busstation «Brè Paese» durchquert der Weg das Dorf bis zum Parkplatz. Dort beginnt die Überschreitung des mit seinem Kragen so typischen Monte Boglia, der genau auf der Grenze der Schweiz zu Italien liegt. Er ist ein gut gelegener Aussichtsberg mit beeindruckendem Ausblick auf das Sottoceneri und die Poebene. Wenn jedoch auf der Sonnseite bereits grosse Schneeflächen auszumachen sind, empfiehlt es sich, den Berg in westlicher Richtung, entlang der Höhenkurve zu umschreiten. Ansonsten führt der gepflegte, deutlich markierte Wanderweg erst auf der Südseite durch den kargen Buchenwald. Hier gibt es uralte, riesige Einzelbäume zu bewundern. Was die dicken Baumstämme wohl zu erzählen hätten? Die letzten Meter auf dem Grat können von starkem Wind geprägt sein. Ein Verbleib auf dem freistehenden Gipfel kann ungemütlich werden. Der Zickzackabstieg in Richtung Alpe Bolla ist kurz und heftig. Hier, auf der Schattseite, können Schneereste das Durchkommen erschweren. Lebhaft kann man sich vorstellen, wie im dämmrigen Licht einst die Schmuggler mit ihrer Ware unterwegs waren. Heute sind die Zöllner der Alpe Bolla längst abgezogen. Die Entschädigung für den steilen Abstieg folgt jedoch bei Pian di Scagn, wo die Sonne die Südhänge aufwärmt und im Februar kräftige Christrosenstauden blühen. Die Aussicht auf das Monte-Rosa-Massiv ist eine Augenweide. Via Berghaus Alpe Bolla, das im Winter geschlossen ist, gehts durch den Buchenwald der Höhenkurve entlang wieder zurück in Richtung Brè, aus dem Schatten, der Sonne entgegen.

    Information

    Ristorante Vetta Monte Brè, 091 971 20 45, www.vetta.ch
    Hotel Ristorante Pizzeria Firenze, Castagnola,
    091 970 14 01, www.albergofirenze.ch

    Wanderung Nr. 1262

    Publiziert 2016 ‒ Präsentiert von Schweizer Wanderwege

    Stefan und Sandra Grünig-Karp, natur-welten.ch

    Brè
    0:00
    0:00
    Carbonera
    1:05
    1:05
    Sasso Rosso
    2:15
    1:10
    Monte Boglia
    2:50
    0:35
    Pian di Scagn
    3:20
    0:30
    Alpe Bolla
    3:30
    0:10
    Brè
    5:02
    1:32

    Wandervorschläge

    Frühlingsgefühle im Südtessin Nr. 1861
    Cabbio, Posta — Muggio, Paese • TI

    Frühlingsgefühle im Südtessin

    Die Pfingstrose wächst nicht nur in den Gärten, sondern auch wild. Zum Beispiel an südexponierten Hängen im Tessin und im angrenzenden Italien. Diese Wanderung führt zu den Pfingstrosen am Sasso Gordona über dem Valle di Muggio. Die beste Zeit, die Pfingstblüte zu erleben, ist der Mai. Die Wanderung startet in Cabbio. Für den Sasso Gordona wählt man den Weg, der via Alp Arla zum italienischen Rifugio Prabello führt. Die Via Posta Vecchia hinauf geht es ins Dorf. Nach gut 100 Metern folgt eine Linkskurve. Nach dem Museo etnografico verlässt man das Dorf. Der Weg macht nun eine weitere scharfe Kehre nach rechts auf die Mulattiera, einen bequemen Alpweg, der südlich des Geländerückens in Richtung des Poncione di Cabbio ansteigt. Im angenehm schattigen Wald kommt man an den ehemaligen Alpgebäuden von Arla vorbei und erreicht nördlich des Dosso d’Arla eine Wegverzweigung. Sie liegt auf einem Sattel mit herrlicher Aussicht. Auf dem Weg rechts ist es ein Katzensprung zum Rifugio Prabello. Am gegenüberliegenden Bauernhof vorbei steigt ein Pfad über die Weide zum Fuss des Sasso Gordona und zu den Pfingstrosen auf. Der Weg zum Gipfel ist mit Ketten gesichert. Pfingstrosen gibt es auch am südlichen Ausläufer des Sasso Gordona. Ihn erreicht man über einen Pfad ausgehend vom Rifugio Prabello. Für den Abstieg nach Muggio gibt es den nicht ausgeschilderten Pfad, der vom Rifugio entlang der Landesgrenze leicht ansteigend auf den Poncione di Cabbio führt und anschliessend rechterhand über eine Krete im Buchenwald zur ehemaligen Grenzstation Bonello absteigt. Hier zweigt auch der Weg ab, der durch das Val Luasca nach Muggio führt.
    Felszinnen und Zauberwälder im Val Colla TI Nr. 1108
    Cimadera — Brè • TI

    Felszinnen und Zauberwälder im Val Colla TI

    Im wilden Hinterland von Lugano trieb einst eine garstige Wetterhexe ihr Unwesen. Mit entfesselten Naturgewalten suchte sie die Bewohner der Waldhügel heim. Die verängstigten Wesen verkrochen sich, nur noch die Hasenkönigin bot dem Zauberweib Paroli. Sie berief alle Geschöpfe des Tales zu einem geheimen Rat ein und kündigte an, dass sie in die Ferne ziehen würde, um Hilfe zu holen. Ein Jahr später kehrte sie mit einem mächtigen Gefährten zurück… Aufbruch im pittoresken Tessiner Bergdorf Cimadera. Der Weg führt zunächst durch Birkenhaine und einen Wald knorpelig verwachsener Buchen, welche die Fantasie anregen. Trinkwasser auffüllen in einem der Brunnen am Wegrand lohnt sich, da es weiter oben keine Wasserstellen mehr hat. In der Capanna Pairolo des SAT kann übernachten, wer eine lange Anreise hinter sich hat. Oberhalb der Hütte erstreckt sich an der Grenze zu Italien ein bizarrer Zauberwald, der die schroffen Kalkfelstürme der Denti della Vecchia umwuchert. Als hätte sich hier eine Schar hünenhafter Gestalten auf den Grenzkamm gesetzt. In diesem verwunschenen Gelände zeigen sich die Launen der Wetterhexe manchmal überraschend. Einmal dem Bann der felszähnigen Alten entronnen, können müde Wanderer in der Alpe Bolla gemütlich einkehren. In der Umgebung stehen etliche majestätische Buchen von hohem Alter. Buchen mit lebhaften Wuchsformen sind es auch, die den Abstieg nach Brè begleiten. Dieses beschauliche Dorf ist ein beliebtes Ausflugsziel und mitunter rege besucht. Wer die Wanderung mit einem fürstlichen Ausblick auf das Luganese und seinen See krönen will, erwandert in zusätzlichen 30 Minuten den Monte Brè. Vom «sonnigsten Gipfel der Schweiz» führt eine Standseilbahn an den Stadtrand von Lugano und zurück in die Zivilisation.
    Monte Brè Nr. 0660
    Castagnola — Monte Brè • TI

    Monte Brè

    Der Monte Brè im Osten über Lugano ist einer der schönsten Tessiner Aussichtsberge und ein ideales Winterwanderziel. Drei recht unterschiedliche Etappen führen auf den 925 Meter hohen Gipfel. Im Vorort Lugano Castagnola bei der Endstation der Stadtbuslinie 1 beginnt ein Uferbummel auf dem Sentiero dell´olivo nach Gandria. Längs dieses Lehrpfades sind 18 mehrsprachige Informationstafeln dieser Steinfrucht gewidmet. Das klimamilde Gandria präsentiert sich zur Winterszeit deutlich ruhiger als während der sommerlichen Hochsaison. Der Grenzort zu Italien ist Ausgangspunkt für den Aufstieg über schmale Pfade durch nun laublosen Bergwald zum Dorf Brè (Brè Paese) in einer Senke östlich des Monte Brè. Ein Spazierweg führt dann in einer Viertelstunde zum Gipfel für den Tiefblick auf Lugano mit seinem See und den Weitblick zum umgebendenden Kranz der Berge. Die Standseilbahn zur Talfahrt in die Stadt (sie endet im Vorort Cassarate) verkehrt jeweils bis 31. Dezember und dann wieder ab 1. März. Wenn sie im Januar und Februar zur Revision stillgelegt ist, kehrt man zu Fuss nach Brè Paese zurück und besteigt dort den Bus zur Rückreise Richtung Lugano.
    Zwischen den Zähnen der Alten Nr. 0311
    Monte Brè — Sonvico • TI

    Zwischen den Zähnen der Alten

    Von Lugano aus fährt eine Standseilbahn auf den Gipfel des Monte Brè, den Ausgangspunkt dieser Wanderung. Nach einem kurzen Abstieg wandert man auf Kopfsteinpflaster zwischen rustikalen Steinhäusern durch die Gassen des Dorfs Brè. Nach dem öffentlichen Grillplatz ausserhalb des Dorfs führt der Wanderweg über Weiden in den winterkahlen Wald hinein. Nach einigen Kurven steht man oben auf der Krete und wandert dann dem Westhang des Monte Boglia entlang zur Alpe Bolla. Zwischen Mitte Dezember und Ende Januar blühen dort zu Hunderten die Christrosen. Es ist kaum vorstellbar, wie diese Pflanze mitten im Winter blühen kann! Wer die kürzere Variante nach Cadro hinunter vorzieht, kann noch etwas länger bei den Christrosen auf der Alpe Bolla verweilen. Wer der vorgestellten Route und damit dem Grat der Denti della Vecchia entlang weiterwandern möchte, hat noch eine lange Strecke vor sich und sollte die wenigen Stunden mit Tageslicht nutzen. Abwechslungsweise auf der italienischen, dann wieder auf der schweizer Seite schlängelt sich der Wanderweg dem Grat dentlang. Immer wieder leuchten die Blüten der Christrosen zwischen Laub und verdorrtem Gras hervor. Aussichtsreiche Weitblicke auf die Berge wechseln sich mit Tiefblicken ins Val Colla oder hinunter auf die Ebene von Lugano ab. Nach der Capanna Pairolo, die im Winter geschlossen ist (deren Schlüssel Wandernde aber vorgängig organisieren können), beginnt der Abstieg nach Sonvico. Allfälliges Eis und Kastanienblätter auf dem Boden fordern nochmals volle Konzentration.

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