Escursionismo nella Svizzera sud-orientale • Sentieri Svizzeri Home

242 sono state trovate delle voci
Über sieben Flimser Brücken Nr. 0887
Flims Dorf — Stn. Alp Naraus • GR

Über sieben Flimser Brücken

Der Trutg dil Flem wurde 2013 eröffnet, und er verbindet sieben kunstvoll gestaltete Brücken des berühmten Ingenieurs Jürg Conzett (*1956). Der Name bedeutet ungefähr Trottoir am Flimsbach, und solche Verspieltheit weckt Neugier auf den 2014 mit dem Prix Rando ausgezeichneten Weg. Steil bergauf geht es an einen schluchtartigen Graben, weiter oben durch ein wildes, märchenhaftes Labyrinth aus bemoosten Felsblöcken, das grösste Aufmerksamkeit erfordert. Hinter der Punt Gronda (Pt. 1297) sticht der Pfad hinunter an die Uferböschung, und hier bietet der Trutg den ersten Einblick in seine Geheimnisse: Die schlichte, filigrane Brücke Muletg überquert den Flem, gegenüber führt der steile Weg schon zur nächsten, zur Wasserfallbrücke, die sich in elegantem Bogen über das tosende Wasser schwingt. Von weiter oben fasziniert der Blick zurück auf die beiden Übergänge, deren verschiedene Bauweisen und Materialien einen Dialog führen. Bei der dritten Brücke, der Punt da Max, wieder anders gebaut, tritt die Brückenkunst in eine weitere Phase. Im tiefen Bachbett, auf der Punt Tarschlims, ist die Mitte der Symphonie erreicht. Bald führt der Pfad wieder steil hinauf zur Brücke Pilzfelsen, die wie eine umgekehrte Passerelle in die felsigen Uferböschungen hineingelegt ist, und nur einen Katzensprung darüber steht auf feinen Holzstelzen die Verweilbrücke. Den Abschluss der schönen Brücken bildet die kleine Oberste Brücke, so leicht und kühn hingehaucht wie ein Haiku-Gedicht. Auf dem letzten Stück Weg zur Station Naraus spüren die Wanderer, dass sie durch eine Symphonie gewandert sind, eine siebensätzige Brückensymphonie. Das ist also nicht bloss eine Wanderung, das ist auch reicher Kunstgenuss.
Durch drei Länder Nr. 0894
Älpli — Sareis • GR

Durch drei Länder

Die Tour über das Barthümeljoch bringt den Wanderer an einem Tag in drei Länder. Sie startet in der Schweiz bei der Bergstation Älpli. Der breite Alpweg wird beim ersten Wegschild Richtung Jeninser Obersäss verlassen. Der Weg führt nun einige Zeit entlang des Vilans. Holzstege erleichtern anfangs das Passieren mooriger Wiesenhänge. Auf dem Hochplateau geht es links auf einem Wiesenpfad weiter, über den Kamm am Fuss eines Kegels und hinab zur Alp Bad. Von dort ist der Unterst See mit seiner smaragdgrünen Farbe bald erreicht. Stünde nicht noch die Besteigung des Barthümeljochs an, wäre das tannenumsäumte Idyll der perfekte Picknickort. Nach einem kurzen Abstieg im felsigen Bachbett steigt ein Strässchen hinauf, das später durch einen kurzen Tunnel (Taschenlampe mitnehmen!) zur Alp Ijes führt. Weiter geht es ostwärts, bis der Wegweiser zum Barthümeljoch hinaufzeigt. Beim Barthümeljoch begrüsst einen eine alte Eisentafel mit den Lettern «Österreich». Hier lässt sich bei prächtiger Rundsicht das mitgebrachte Picknick geniessen, bevor der Liechtensteiner Höhenweg einen über einige steile und ausgesetzte Passagen zur Pfälzerhütte und damit ins Fürstentum leitet. Wer zwei Tage für die Tour vorgesehen hat, übernachtet in der gemütlichen Hütte mit Blick auf den Dreiländergipfel Naafkopf. Der Aufstieg zum Augstenberg, mit 2359 Metern der höchste Punkt der Tour, hat es in sich, doch die Aussicht vom Gipfelkreuz ins Ländle bis zum Rheintal lässt die Mühen rasch vergessen. Auf dem Fürstin-Gina-Weg, dem klassischen Liechtensteiner Panoramaweg, wird die Bergstation Sareis (Bim Chrüz) erreicht. Wer nur einen Tag unterwegs ist, lässt sich nur allzu gerne mit dem Sessellift nach Malbun hinuntertragen.
Kleinode im Nationalpark Nr. 0895
Il Fuorn P6 — Punt la Drossa P4 • GR

Kleinode im Nationalpark

Sie sind zahlreich, aber einfach zu übersehen. Doch die Ameisennester, die entlang der Wanderwege liegen, haben es sprichwörtlich in sich. Im Nationalpark wiegen die winzigen Tierchen mit 350 000 Kilo insgesamt gleich viel wie die Steinböcke. Aber nicht nur die Ameisen gehören zu den unbeachteten Wundern des Parks. Auch Spechtringe und Geissentannli erzählen vieles über die hiesigen Bewohner, wenn diese sich einfach nicht zeigen wollen. Aber Achtung: Um die Natur im Nationalpark weiterhin unberührt zu lassen, dürfen die Wege nicht verlassen werden. Die Wanderung auf die Alp La Schera beginnt beim Parkplatz 5, der von der Bushaltestelle Il Fuorn über einen Weg entlang der Passstrasse erreicht wird. Der Bergwanderweg führt alsbald in den Wald, vorbei an den vom Wild abgefressenen Tännlein und den vom Specht gehauenen Löchern, die in einer Linie um den Baumstamm herum verlaufen. Kurz nachdem der Wald endet, ist die Alp La Schera erreicht. Auf dem markierten Platz rund um das Steinhaus kann Rast gehalten werden, während sich rundherum Murmeltiere tollen. Manchmal suhlen sich hier auch Rothirsche im Dreck, zumindest sind ihre Spuren noch zu sehen. Der Rückweg führt einer Schneise gleich durch ein Meer umgestürzter Bäume, die von der Sonne während Jahrzehnten gräulich-weiss gebrannt worden sind. Wie Streichhölzer liegen sie verschachtelt zwischen den vor Grün strotzenden Lärchen, überwuchert von Heidelbeerstauden, Moos und Flechten. Nach der Abzweigung beim Punkt 1828 führt der Weg direkt zur Punt la Drossa (P4).
Auf dem Walserweg im Safiental Nr. 0918
Turrahus — Safien Platz • GR

Auf dem Walserweg im Safiental

Im einsamen Turrahus gibt es mehr zu erleben, als man auf den ersten Blick denken würde: Das Museum des Vereins Safier Ställe und das Gasthaus Turrahus geben einen Vorgeschmack auf die Safier Gastfreundschaft. Diese aussichtsreiche Wanderung führt talauswärts durch Wälder und Kuhweiden vorbei an den geschichtsträchtigen Safier Ställen. Die Wanderung beginnt bei der Postauto-Haltestelle Thalkirch-Turrahus und verläuft zunächst auf der Strasse, bevor man eine kleine Brücke überquert und dann der Rabiusa entlang am Rande der Kuhweide weitergeht. Ausgangs des Weilers Thalkirch sieht man nicht nur die Safier Ställe, sondern auch viele Kühe aus nächster Nähe. Die eigentümlichen Ställe prägen die Region seit dem 14. Jahrhundert, als sich die ersten Walser aus dem Rheinwald in Streusiedlungen niederliessen. Dieses pittoreske Bild begleitet die Wanderung fortan. Weiter geht es hoch durch Kuhweiden, auf welchen die Wandernden nicht nur auf ihre Tritte aufpassen, sondern auch darauf bedacht sein sollten, die Gatter hinter sich zu schliessen. Die Route führt durch ein Drehkreuz in den Bawald, wo ein kleiner See eine erste Rastmöglichkeit bietet. Mit seinen moosbewachsenen Steinen und hohen Bäumen umgibt den alten Wald eine besondere Atmosphäre. Nach einem kleinen Stück im Camaner Wald erreicht man die Camaner Hütta, wo sich mehr schmucke Safier Ställe in Reih und Glied präsentieren. Einige der Alphütten wurden zum Wochenendhäuschen ausgebaut. Hier erfreut die Aussicht übers ganze Tal. Der Abstieg führt nach Camanaboda, wo der Weg bis nach Hof einer Hartbelagstrasse entlangführt. Durch den Wald geht es wieder hinunter nach Safien Platz, wo man sich in der Spensa mit regionalen Produkten eindecken und im Gasthaus Rathaus oder im «Z’Cafi» einkehren kann, bis das Postauto (alle zwei Stunden) nach Versam zum Bahnhof fährt.
Winterzauber in Preda Nr. 0947
Preda • GR

Winterzauber in Preda

Startpunkt dieser Scheeschuhtour ist der Bahnhof Preda, der an der RhB Albulalinie liegt. Die Bahnfahrt von Chur aus ist sehr kurzweilig, denn auf der Albulalinie zwischen Thusis und St. Moritz sieht man zahlreiche Viadukte und Tunnel. Eine besondere Ingenieursmeisterleistung ist das 1901 bis 1902 erbaute Landwasserviadukt, welches in einer langgezogenen Kurve über das Landwassertal führt und direkt in einen Tunnel übergeht. Dessen Portal wurde inmitten einer Felswand gebaut. Die Streckenführung zwischen Bergün und Preda, wo die 400m Höhendifferenz mit zahlreichen Kehrtunnels und Viadukten überwunden werden müssen, ist ebenso eindrücklich. Von Preda führt die Schneeschuhroute nach Preda Dadains und von dort aus über eine verschneite Ebene. Es lohnt sich, für diese Wanderung auf einen schönen Tag zu warten, denn bei sonnigem Wetter ist das verschneite Albulatal herrlich. Dies besonders, wenn in den letzten Tagen ein wenig Schnee gefallen ist, so dass die Bäume schön weiss sind. Der Anstieg beginnt durch den Wald zum Grat von Crestas da Palpuogna. Oben angekommen präsentiert sich ein grossartiges Panorama über eine nahezu unberührte Winterlandschaft zum verschneiten Lai da Palpuogna. Die Albulapassstrasse ist im Winter nur schwer zu erkennen. Auf dieser befindet man sich jedoch bereits nach kurzer Zeit und folgt ihr einige Meter bis man sich im winterlich verschneiten Wald befindet. Die Wanderung führt an einem tollen Aussichtspunkt vorbei, wo sich ein schönes Winterfoto in Richtung Bergün machen lässt. Zurück in Preda kann die Wanderung mit einer Schlittenfahrt nach Bergün auf der 6km langen Schlittelbahn ergänzt werden. Schlitten können beim Bahnhof Preda gemietet werden.
Im Reich des Tannenhähers Nr. 0795
S-charl — Ofenpass • GR

Im Reich des Tannenhähers

Für die Rätoromanen ist er das Symbol ihrer Stärke und ihres Durchhaltewillens, für den Besucher ist er ein mystisch‑zauberhafter Ort: der God Tamangur. Hunderte von knorrigen, bis zu 800 Jahre alten Zirben stehen an der Nordwestflanke des Piz Murtera und lassen einen nur noch staunen. Ebenso faszinierend ist der Tannenhäher, der Zehntausende von Arvennüssen sammelt und als Wintervorrat vergräbt. Mit den vergessenen Nüssen sichert er zugleich die Verjüngung des Arvenwaldes. Zu Beginn und am Ende des Waldes können zudem Murmeltiere beobachtet werden. Im God Tamangur lassen sich gut und gerne einige Stunden verbringen, es lohnt sich also, in S‑charl genug früh aufzubrechen. Mit dem Verlassen des Waldes führt die Wanderung fortan durch eine karge, aber faszinierende Gebirgslandschaft. Bei Funtana da S‑charl biegt die Route ins Valbella ein. Hat man erst mal den ästhetisch störenden Skilift hinter sich gelassen, entschädigt einen eine karge Hochebene, dann ein Pfad am Steilhang mit Aussicht auf schöne Gebirgsformationen. Bei Chaschlot, kurz vor der Ankunft auf dem Ofenpass, beeindrucken schliesslich von der Erosion ausgewaschene Felsformationen.
Die Heimat der Fexer Platte Nr. 0797
Sils-Maria • GR

Die Heimat der Fexer Platte

Der Wanderer wird auf dem Weg auf den Muott’Ota ständig begleitet von einem weitreichenden Panorama. Ist der Weg durch den Wald God Laret bis zu Muotta da Güvè geschafft, wechseln sich die Ausblicke auf das Engadin, das Fextal und das benachbarte Fedoztal ständig ab. Auf dem höchsten Punkt des Muott’Ota, dem Punkt 2458, sind sogar alle drei Täler aufs Mal zu sehen. Während des Aufstiegs schlängelt sich der Weg geraume Zeit durch die herbstliche Natur: Gelbe Lärchen, grüne Alpenrosensträucher und die rot gefärbten Heidelbeerstauden bieten einen farbenfrohen Gegensatz zu den Seen unten im Tal. Bald folgt der Abstieg, vorbei an der Alp da Segl und dem etwas versteckten Steinbruch, wo bis vor fast 50 Jahren in Handarbeit Gneis, die sogenannten Fexer Platten, abgebaut wurde. Im Tal unten lockt eine Pause auf der Terrasse des Hotel Fex. Das Berghotel aus der Frühzeit des alpinen Tourismus wurde um 1900 in seine Einzelteile zerlegt und mit Pferdefuhrwerken aus St. Moritz Bad ins Fextal transportiert. Das autofreie Fextal hat sich dem Bauboom im Engadin entziehen und seine natürliche Schönheit behalten können – dank einer restriktiven Bauordnung sowie dem Verbot von oberirdischen Stromleitungen und Seilbahnen. Der Rückweg führt am Waldrand entlang, parallel zur Strasse, auf der Pferdekutschen die Weiler des Tales erschliessen. Bei Crasta bietet sich ein Abstecher zur kleinen Kirche an, dem Wahrzeichen des Tales. Von dort aus ist es nicht mehr weit bis nach Sils-Maria. Nach Platta führt der Weg auf der linken Seite des Flüsschens Fedacla durch eine romantische Schlucht.
Authentisches Unterengadin Nr. 0798
Ramosch, Fermada — Strada • GR

Authentisches Unterengadin

Die Gegend um Tschlin war einst die Kornkammer des Engadins. Heute gehört sie zu den trockensten Regionen der Schweiz, und Ramosch, der Startort der Wanderung, gilt als wärmstes Sonnendorf des Engadins. Die Erklärung ist in der Terrassenlandschaft an der nordwestlichen Talseite zu finden: Die Felder wurden hier einst bewässert, und Roggen wurde angebaut, der in dem milden Klima gut gedieh. Die Wanderung führt im ersten Teil durch diese Terrassenlandschaft und bietet während des ganzen Aufstiegs einen uneingeschränkten Ausblick aufs Unterengadin. Von den Terrassen gelangt man etwas später ins Val Ruinains in eine Waldpartie, später dann traversiert der Weg zwei Bäche. Ein sachte abfallender Weg bringt einen nach Tschlin, wo ein einheimisches Biera Engiadinaisa auf die durstigen Wanderer wartet. Unter dem Label «Bun Tschlin» (Gutes aus Tschlin) hat sich das Gewerbe des Dorfes zusammengeschlossen. Eine kompromisslose Ausrichtung auf regionale und biologische Produkte sowie ein modernes Marketingkonzept haben das authentische Unterengadiner Dorf zur kleinen, aber feinen Tourismusdestination gemacht. Als Rückweg ins Tal bietet sich der Warzenbeisserpfad an: Auf neun Infotafeln des familienfreundlichen Erlebnisweges erfahren Interessierte, was um sie herum so alles blüht, läuft, kriecht, fliegt und zwitschert. Der Weg ist einer Heuschrecke gewidmet, deren Biss Warzen zum Verschwinden bringen soll.
Naturerlebnis Greina Nr. 0800
Puzzatsch — Pian Geirètt • GR

Naturerlebnis Greina

Frühe Pläne, die Greina energiewirtschaftlich zu nutzen, gehen auf die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg zurück. Nach der erfolgreichen landesweiten Kampagne zum Schutz der Hochebene in den 1980er-Jahren steht die Greina heute als Symbol für den Paradigmenwechsel im Umgang mit der Natur: Die Pläne, das unberührte Plateau in einem Stausee versinken zu lassen, wurden aufgegeben. Seit 1996 ist die rund sechs Kilometer lange Ebene im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler aufgeführt. Wer unter der Woche unterwegs ist, kann in eine einsame, unverwechselbare Landschaft eintauchen: Eine grosse Vielfalt an einzigartigen Biotopen zeichnet das Schutzgebiet aus. Als Ausgangsort für die Durchquerung der Greina vom Bündnerland ins Tessin bietet sich Puzzatsch im Val Lumnezia an. Der Weg über den Pass Diesrut ist sanfter als der Zustieg aus dem Val Sumvitg, ist aber nur für Schwindelfreie geeignet. Über eine kleine Brücke über den Rein da Sumvitg und über eine mit Drahtseilen gesicherte Steinplatte führt der Bergwanderweg zur Terrihütte, dem Tagesziel. Anderntags setzt die Wanderroute die Umrundung des Muot la Greina fort. Knifflig, aber nicht ausgesetzt ist ein mit Ketten gesichertes Felscouloir. Ist dieses überwunden, führt der Weg ohne Schwierigkeiten durch die wildromantische Landschaft zum Passo della Greina und danach hinab zur Capanna Scaletta und nach Pian Geirett zur Haltestelle des Alpenbusses.
Feines aus dem Prättigau Nr. 0803
St. Antönien — Pany • GR

Feines aus dem Prättigau

Im Prättigau lassen sich Bündner Spezialitäten gut mit einer Winterwanderung verbinden. Während die Gerstensuppe im ganzen Kanton fast überall angeboten wird, ist das Chäsgätschäder eine Spezialität in der Region rund um St. Antönien. Das sogenannte Bauernfondue ist eine währschafte Speise aus knusprigem Brot, Milch und Alpkäse, die in mehreren Beizen in St. Antönien angeboten wird. Gegessen wird aus einer Bratpfanne, um die sich – gerüstet mit einer Gabel – alle Hungrigen scharen. So gestärkt, geht auch der anfangs für Kinder recht anstrengende Aufstieg von St. Antönien Platz bis Sagen etwas leichter, wo der in Pink ausgeschilderte Wanderweg beginnt. Zum Glück für die Kleinen kann auf der ganzen Strecke ein Schlitten gezogen werden. Der Weg führt durch eine verschneite Waldlandschaft einer Wildruhezone. Um Birk- und Auerhühner in ihren Schneelöchern nicht zu stören, ist es auch für Schneeschuh- und Tourengänger vorgeschrieben, beim Aufstieg bis Grossried auf dem Weg zu bleiben. Von dort verläuft der Weg am Fusse des Chrüz, einem beliebten Ziel für Wintersportler. Auf dem Capöllerbüel ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht, nun gehts nur noch bergab, was vor allem die Kinder auf dem Schlitten freut. Ein kurzer Zwischenhalt bietet sich an bei der Bodähütte, wo Schlitten gemietet oder einmal in der Woche eine Pferdeschleipffahrt gemacht werden kann. Bei Letzterer sitzen die Passagiere auf einem Baumstamm, der von einem Pferd einen Schneekännel hinuntergezogen wird. Wem das zu abenteuerlich ist, der macht sich lieber gestärkt mit einer Bündner Gerstensuppe oder einer Wurst-Käse-Platte zu Fuss auf den leicht abfallenden Weg nach Pany.
Dem Val Müstair entlang Nr. 0792
Ofenpass — Müstair • GR

Dem Val Müstair entlang

Wer gerne lange unterwegs ist und die Abwechslung schätzt, kommt auf der Panoramaroute zwischen dem Ofenpass und Müstair voll auf die Rechnung. Zuerst sind Herz und Kreislauf bei einem steilen, aber ungefährlichen Anstieg im Valbella gefordert. Mit dem Erreichen der Höhe ist genussreiches Höhenwandern durch eine faszinierende Stein‑ und Gerölllandschaft und Nadelwald garantiert. Die kurzen Zwischenanstiege sind jeweils rasch bewältigt, und schier das Anspruchsvollste folgt zum Schluss mit dem steilen Abstieg, der in die Beine fährt. Die Vielseitigkeit macht die Strecke hoch über dem Cologna‑Tal attraktiv – der Langlauf‑Olympiasieger und -Weltmeister Dario Cologna wuchs in Tschierv auf. Fauna und Flora sind prächtig. Der Blick ins Tal und auf die Dörfer ist ebenso reizvoll wie jener auf die Bergkette und vor allem auf den imposanten Ortler, das unverkennbare Wahrzeichen des angrenzenden Südtirols. Und auch die einzelnen Orte haben einiges zu bieten. Etwa Lü, das mit seinen 1920 Metern über Meer bis zur Gemeindefusion im Jahr 2009 – alle Münstertaler Gemeinden fusionierten zu Val Müstair – als höchstgelegene Gemeinde Europas galt. Lü ist ein Geheimtipp für Botaniker und Pflanzenkundler, weil hier seltene Orchideen, Braunwurzgewächse und Heilpflanzen gedeihen. Wegen des klaren Himmels und der Höhe befindet sich in Lü das «Alpine Astrovillage», ein Zentrum für Sternenbeobachtungen und Astrofotografie. Und auch Müstair, das östlichste Dorf der Schweiz, bietet Faszinierendes. Berühmtheit erlangt hat das Kloster St. Johann, das zum Weltkulturerbe der Unesco zählt.
Piz Languard Nr. 0832
Alp Languard — Bernina Diavolezza • GR

Piz Languard

Hoch über Pontresina thront die markante Pyramide des Piz Languard mit der kleinen Georgyhütte nahe am Gipfel. Von der Alp Languard an der Waldgrenze führt der gute Weg stetig aufwärts zur Abzweigung zum Gipfel. Steil und Schweiss treibend aber mit guter Aussicht gehts danach 250 Höhenmeter hinauf zur Georgyhütte, einer der höchstgelegenen Schweizer Wanderunterkünfte. Zum Gipfel selbst führt ein guter, kurz etwas ausgesetzter Pfad. Wow, welche Weitsicht: Von den Walliser‑, Berner und Glarner Alpen über Silvretta, Weisskugel, Ortler bis zur nahen Berninagruppe sind Hunderte Gipfel aufgereiht ‑ besonders spektakulär zu Sonnenauf‑ oder Untergang. Der bekannte Morteratschgletscher ist zwar immer noch ein attraktiver Eisstrom, doch schwindet seine Zunge derzeit rasch. Selbst der Biancograt am Piz Bernina, der Traum vieler Bergsteigenden, könnte an Glanz verlieren, drohen doch erste «ausschmelzende» Felsen die elegante Schneide zu unterbrechen. Über solche mit der Klimaveränderung zusammenhängende Phänomene informiert der interessante Klimaweg von Muottas Muragl via Segantinihütte zur Alp Languard. Er ist auch Teil zweier Varianten für den Rückweg: nach Muottas Muragl oder im Bogen zurück zur Alp Languard. Nach dem Abstieg vom Gipfel zieht sich der Weg den Fuss der Crasta Languard entlang zur flachen Schuttlandschaft von Fuorcla und Lej da la Pischa. Unterwegs sind oft Steinböcke der grossen Piz‑Albris‑Kolonie zu beobachten. Hoch über dem blumenreichen Val da Fain (Heutal) ist noch eine kurze leicht ausgesetzte Passage zu meistern. Danach, stets den mächtigen weissen Piz Alv vor Augen, führt der Weg im Zickzack ins Tal und über den Fahrweg hinaus zur Brücke über den Berninabach und zur Bahnstation Diavolezza der RhB.
Weinbau in der Bündner Herrschaft Nr. 0863
Malans — Fläsch • GR

Weinbau in der Bündner Herrschaft

Die Bündner Herrschaft – das ist nicht nur die historische Bezeichnung für den Kreis mit den vier Gemeinden Fläsch, Maienfeld, Jenins und Malans. Mit dem Namen verbindet man vor allem das wichtigste Weinbaugebiet Graubündens. Mit «Herr‑ schäftler» bezeichnet man nun aber nicht die Bewohner der Gegend, sondern die hier gekelterten Weine. Dabei ist die Vielfalt überraschend, nicht weniger als 45 Rebsorten gedeihen an den sanft geneigten Hängen. Diese profitieren nicht nur von einer optimalen Südwestausrichtung, sondern können Föhn sei Dank auch oft im Sonnenlicht funkeln und Wärme tanken, wenn andernorts Kälte und Nebel herrschen. Und wenn dieser Föhn im Oktober bläst, werden die Trauben förmlich «ge‑ kocht», wie man hier zu sagen pflegt, die Oechslegrade steigen noch höher und beschenken die Winzer und Weinliebhaber mit einem über‑ ragenden «Föhnwein». Die Wanderung führt durch die ganze Bündner Herrschaft und ist mit etwa drei Stunden angenehm kurz – das gibt einem genügend Zeit, hier und dort in einem Restaurant einen edlen Tropfen zu kredenzen oder gar einen Weinkeller, sie heissen hier Torkel, zu besuchen. Von April bis Oktober öffnet etwa in Maienfeld jedes Wochenende ein Kelterer seine Türen, weitere Anlässe findet man auf der Webseite www.graubuendenwein.ch. Und wer in Fläsch Lust auf mehr Wandern hat, kann dem Rhein bis nach Balzers folgen oder nach Lust und Laune auf einem anderen Weg wieder zurück Richtung Malans wandern. Daneben ist die Herrschaft auch Heimat der vielleicht bekanntesten Bündnerin, Heidi. Johanna Spyri liess sich vor 130 Jahren für ihren Weltbestseller von der Landschaft und von Ge‑ bäuden hier inspirieren, und oberhalb von Maienfeld führt die Wanderung direkt zu Heidis Wohnhaus und Geissenstall.
Auf dem Gletscherlehrpfad Nr. 0783
Alp Sardasca • GR

Auf dem Gletscherlehrpfad

Der Lehrpfad führt durch das Vorfeld des Silvretta‑Gletschers, der sich seit über 150 Jahren zurückzieht. Zum Vorschein gebracht hat er durch den Rückgang von mehr als 1500 Metern eine einzigartige junge Landschaft, die im Bundesinventar schützenswerter Auen und Gletschervorfelder verzeichnet ist. Entlang des vier Kilometer langen Rundwegs bieten 15 Informationstafeln viel Wissenswertes zu den Themen Gletscher, Klima und Mensch. Der Bergwanderweg führt fast bis zum Silvretta‑Gletscher und lässt die Besucher den rasanten Rückgang des «ewigen Eises» hautnah erleben. Der Rundgang dauert zwei Stunden, Pausen an den Infotafeln nicht mit eingerechnet. In der Nähe der Silvrettahütte laden mehrere kleine Bergseen mit Blick auf den Gletscher zum Baden ein. Eine Übernachtung in der Hütte empfiehlt sich, gilt es doch schon beim gut zweistündigen Aufstieg von der Alp Sardasca zur Hütte fast 700 Höhenmeter zu überwinden. Die Sonnenterrasse und die nahe Umgebung der Hütte bieten sich an zum Verweilen, und ausgeschlafen lässt sich der Lehrpfad, der eine regionale Route von Wanderland Schweiz ist, besser geniessen. Zurück auf der Alp Sardasca reicht die Zeit noch für ein gekühltes Getränk aus der Sirup‑Bar, bevor das Gotschna Taxi in Richtung Klosters abfährt.
Durch die Viamalaschlucht Nr. 0785
Zillis — Thusis • GR

Durch die Viamalaschlucht

Die Wanderung von Zillis nach Thusis führt durchs Herz der Viamala und ist in zwei Abschnitte gegliedert. Kürzer und einfacher ist das Stück zwischen Zillis und dem Viamala Kiosk, das neben dem Besuch der Kirche St. Martin mit schönen, alten Bauten in Zillis und Reischen überrascht. Ein Höhepunkt moderner Ingenieurskunst ist bei der Spannbandbrücke «Punt da Suransuns» unter der Nationalstrassenbrücke über den Hinterrhein erreicht. Kurz danach begeistert das Zentrum der Schlucht mit bis zu 300 Meter hohen Felswänden, spektakulären Tiefblicken, historischen Brücken und einer Treppenanlage (321 Stufen, kostenpflichtig), die ganz hinunter bis zu den Strudeltöpfen und den beeindruckenden Felsformationen führt. Entweder man beendet beim Viamala Kiosk die Wanderung und steigt ins Postauto in Richtung Thusis oder Zillis (Mitte April–Mitte Oktober), oder man setzt die Wanderung in Richtung Norden fort bis Thusis, zum Beispiel über die Veia Traversina: Dieses Bergwanderwegstück bietet einige ausgesetzte Partien und den über ein Tobel geschwungenen Traversinersteg. Die luftige Treppenleiter des Bündner Ingenieurs Jürg Conzett ist sein zweiter Geniestreich am Weg. Die elegante Konstruktion aus Stahlseilen mit einer dazwischen gespannten Holztreppe ist nicht jedermanns Sache. Im anschliessenden Auf und Ab sorgen ein Naturbrunnen, kurze ausgesetzte Wegabschnitte und ein verwunschenes Bachtobel für Abwechslung. Besonders romantisch ist die Lichtung von St. Albin mit der Ruine der alten Wegkapelle. Wer Zeit hat, soll der sehenswerten Burganlage Hohenrätien einen Besuch abstatten, bevor es via Sils i.D. nach Thusis geht.
Fornogletscher Nr. 0829
Maloja • GR

Fornogletscher

Der abgelegene Vadrec del Forno ist, obwohl zweitlängster Bündner Gletscher, ein wenig bekannter Eisstrom. Die lange Bergwanderung zu seiner Zunge beginnt an der Haltestelle Cad'Maté in Maloja. Sie liegt nahe einem Hochmoor und am imposanten Felsriegel zum Bergell, das für seine Gletschertöpfe bekannt ist. Der Weg führt blumenreich entlang der Ebene mit mehreren überwachsenen spätglazialen Moränenwällen zur Brücke über die Orlegna. Das dortige Rückhaltebecken ist als Hochwasserschutz für das Bergell sehr wichtig. Nach einer Stunde Wandern lädt der malerische Lägh da Cavloc zu einer Rast. Dieser See liegt in einer vom Gletscher ausgehobelten Mulde, umgeben von bewaldeten Rundhöckern, Flachmooren und Alpweiden. Danach gehts fast flach durch lockere Wälder taleinwärts. Entlang dem Fluss finden sich, dank dem geologisch sehr interessanten Einzugsgebiet am Rand des Bergeller Granitmassivs, verschiedenartige Flusskiesel. Typisch ist der Bergeller Granit mit den eingelagerten grossen Feldspäten. Bei Plan Canin trennen sich die Wege ins Val Muretto und zum Vadrec del Forno. War das Tal bisher vergleichsweise lieblich, so wird es nun schroffer und bald dominieren Schutt und Fels. Noch 1850 reichte die Gletscherzunge bis auf 2040 Meter herab, aktuell liegt sie über 2,5 Kilometer weiter hinten! Über der flachen Gletscherzunge erheben sich filigran die Granitnadeln der Torronegruppe und beeindruckend die vergletscherte Cima di Rosso. Der Schlussaufstieg vom Gletschertor zur Fornohütte SAC mit ihrer hochalpinen Aussicht führt etwas ausgesetzt (mit Stahlseilen abgesichert) durch plattige Felsfluchten. Von der Hütte ist als Rückweg der Höhenweg (T4) unter den Pizzi dei Rossi hindurch ins Val Muretto lohnend.
Mit Kindern zur Coazhütte Nr. 0796
Stn Murtèl — Roseg • GR

Mit Kindern zur Coazhütte

Die Höhenwanderung zur Coazhütte ist nicht nur für Familien eine attraktive, zweitägige Wanderung. Sie beginnt an der Mittelstation der Corvatschbahn, von wo aus die Kinder auf relativ flachen und breiten Wanderwegen voraus rennen können. Die erste Stunde verläuft unbeschwerlich mit einem letzten kurzen Aufstieg bis zum Berghaus Fuorcla Surlej, wo sich eine wunderbare Aussicht auf den Piz Bernina und die umliegenden Berge bietet. Ab da wird der Weg schmaler und führt über einige Bäche, meistens über Holzstege. Gerade wegen der vielen Bäche muss mit Kindern mehr Zeit als angegeben eingerechnet werden. Die Coazhütte, die erhaben über dem Roseggletscher thront, wird schon bald sichtbar, ab da geht es aber immer noch ein gutes Stück den Hang entlang. Am zweiten Tag folgt der Abstieg zum Gletschersee, der zeitweise beschwerlich über grosse Steine führt. Wirklich ausgesetzt oder gefährlich ist der Weg nie, jedoch gilt es auch da, genug Zeit einzuplanen. Wer am Vortag noch keine Murmeltiere gesehen hat, wird sie spätestens jetzt beobachten können. Es gibt hier sehr viele «Mungge». Am Ende des Gletschersees lädt eine Bank zu einer Rast ein, bis noch das letzte Stück zum Hotel Roseg folgt, das sich über das ausgetrocknete Flussbett in die Länge ziehen kann. Wie gut, dass vorne die Kutsche wartet, die die müden Wanderer nach Pontresina bringt.
Die Via Romantica im Parc Ela Nr. 0754
Hst. Wiesen — Filisur • GR

Die Via Romantica im Parc Ela

Zwischen der Walsersiedlung Jenisberg und Filisur wurde ein spektakulärer Wanderweg angelegt. Die Via Romantica führt durch den Parc Ela, den grössten Naturpark der Schweiz. Die Wanderung beginnt am Bahnhof Wiesen, unweit des Viadukts von Wiesen, der höchsten Mauerwerksbrücke der Rhätischen Bahn und führt durch Runsen, Schutthalden und Lawinenzüge. Nach dem lohnenden, fünfminütigen Abstecher zu diesem historischen Bauwerk führt der Weg zurück, am Bahnhof vorbei und in nördlicher Richtung über die Steinbrücke über der tief eingeschnittenen Landwasserschlucht und dann im Zickzack bergwärts. Das Rauschen und Toben des Wildbaches verfolgt einen bis weit hinauf. Nach rund einer Stunde Wanderzeit ist die ganzjährig bewohnte Walsersiedlung Jenisberg erreicht. Hier lockt die liebevoll gestaltete Gässälibeiz mit einfachem Mittagsimbiss und selbst gemachtem Kuchen. Ausgangs Weiler beginnt der schmale, aber gut ausgebaute Weg den Hang entlang nach Filisur. Wieder rauscht es aus der Tiefe und nochmals zeigt sich weit unten das Landwasser. Nach einem Wegstück zuerst im Wald und dann über eine rutschige Geröllhalde steht der Wanderer oberhalb des eindrücklichen Drostobels. Beim Durchqueren dieser ausgesetzten und spektakulären Passage kreisen die Gedanken ungewollt um die verwegenen Planer, Erbauer und Verantwortlichen für den Unterhalt dieses Wanderwegs. Hier zeigt sich der filigran wirkende Viadukt zum letzten Mal auf dieser Tour. Kurz nach diesem Höhepunkt der Wanderung bietet die Feuerstelle Älpelti mit Tisch und Bänken die Möglichkeit zur Rast. Bald ist auch der Rastplatz Schönboden mit weiteren Feuerstellen und Bänken erreicht. Vorbei an der Ruine Greifenstein und über den Kehrtunnel der Rhätischen Bahn führt das letzte Wegstück hinunter nach Filisur – wer mag, kann auch den direkten, steilen Weg wählen.
Der Freiberg Chärpf im Glarnerland Nr. 0757
Mettmen — Unter Ämpächli • GL

Der Freiberg Chärpf im Glarnerland

Zwischen den Flüssen Sernf und Linth im Glarnerland erhebt sich mit dem Freiberg Chärpf ein Bergmassiv, das nicht nur landschaftliche Reize bietet, sondern auch eine ganz besondere Geschichte bereithält. Diese Wanderung beginnt mit der Busfahrt von Schwanden nach Chis und von dort mit Luftseilbahn hinauf zur Mettmen-Alp. Der Wanderweg führt zuerst den Stausee Garichti entlang und hinauf zu den Kletterfelsen beim Widerstein; dann steigt er langsam an zum Wildmadfurggeli. Dort bietet sich der beste Einblick in das älteste Wildschutzgebiet von Europa, eben den Freiberg Chärpf. Bereits 1548 wurde erkannt, dass das Wild vor der Ausrottung bewahrt werden musste. Allerdings gab es zahlreiche Sonderbestimmungen, die das gültige Jagdverbot unterwanderten. Eine davon war der Brauch der Hochzeitsgämsen: Heiratete ein Glarner Paar zwischen Jakobi (25. Juli) und Martini (11. November), so hatte es Anrecht auf zwei Freiberg-Gämsen für das Hochzeitsessen. Weil der Wildbestand dezimiert war, wurden im Jahre 1792 jedoch alle Sonderbestimmungen fallen gelassen. Diese Geschich­te hat die Glarner Bildhauerin Tina Hauser zum Skulpturenweg mit elf Stationen inspiriert. Diese stehen zum Teil nun am Wanderweg oberhalb der Seenplatte von Wildmad – auch ein fantastischer Ort für das Picknick. Dort lässt sich die Aussicht auf die Tschingelhörner mit dem berühmten Martinsloch am besten geniessen. Der Abstieg erfolgt über den Gelbchopf und die Chüebodenalp, anschliessend durch lichten Bergwald und über Weiden bis Unter Ämpächli, wo Hungrige sich im modernen Bergrestaurant an verschiedenen Pasta, Suppen und Salate selber schöpfen können. Mit der Gondelbahn gehts schliesslich hinunter nach Elm, wo einst Ex-Skistar Vreni Schneider ihre unglaubliche Karriere begann und wo mit dem Elmer-Citro die wohl bekannteste Zitronen­brause der Schweiz herkommt.
Bergseen Nr. 0693
Splügen • GR

Bergseen

Splügen ist von Chur aus mit dem Postauto zu erreichen. Wanderer folgen dem Wegweiser Richtung Surettaseen und zweigen ausserhalb des Dorfs, bei der ersten Rechtskurve der Passstrasse, nach links ab. In mehreren Kehren führt dort der Wanderweg stetig ansteigend durch den Fugschtwald und erlaubt immer wieder Ausblicke auf das Dorf und die gegenüberliegende Hangseite. Nach anderthalb Stunden liegt die erste Steilstufe hinter einem; die Sitzbank kommt gerade gelegen. Ab hier findet auch der Übergang vom Waldgebiet in eine reizvolle Moorlandschaft statt. Weiter führt die Route bis zum Punkt 2066 (Räzünscher Alp). Dann verliert sich der Weg bisweilen in einer Steinwüste. Die Richtung ist aber dank Wanderwegmarkierungen stets gut zu erkennen, sodass man die Felsbrocken, die einem den Weg verperren, umgehen kann und in rund 40 Minuten die Surettaseen erreicht. Beim oberen See ist Picknick angesagt, vor der nicht bewirteten Hütte hat es Sitzgelegenheiten. Mutige können sogar mit dem Ruderboot eine Fahrt über den See wagen; die anderen erholen sich und geniessen die wohltuende Ruhe in dieser Bergidylle. Beim Abstieg geht es wieder am Wegweiser bei Punkt 2066 vorbei, dann nehmen wir den Weg Richtung Isabrüggli, wo sich eine Bushaltestelle an der Splügenpassstrasse befindet (allerdings nur wenige Kurse zwischen Splügen und Italien). Auf der anderen Strassenseite führt der Wanderweg in einer guten halben Stunde über Bodmenstafel, an der Marmorbrücke vorbei, zurück nach Splügen. Der Wanderweg folgt auf diesem Teilstück der 2001 eröffneten ViaSpluga. In Splügen angelangt, lohnt sich ein kleiner Dorfrundgang sowie die Einkehr im Hotel zum Weissen Kreuz, einer ehemaligen Säumerherberge¹.
Oberengadin Nr. 0695
Sils im Engadin/Segl — Furtschellas Mittelstation • GR

Oberengadin

Ausgangspunkt dieser Bergwanderung ist Sils-Maria, Ziel die Bergstation der Furtschellas-Luftseilbahn (in umgekehrter Richtung für jene, die lieber hinab als hinauf wandern). Der steile Zickzackweg durch den Tannenwald beginnt gleich hinterm Nietzsche-Haus beim Hotel Edelweiss. An Hochmooren und Wiesen vorbei, steigt der Pfad durch den Wald stetig an bis zum Aussichtspunkt Marmorè. Prächtig ist hier der Blick auf den Silsersee, die Halbinsel Chastè und Isola bis Maloja. Weiter folgt man dem links ansteigenden Hangweg zu den offenen Weiden der Alp Munt. Nach einem kurzen Aufstieg erblickt man auch schon den Lej Sgrischus. Schöner kann eine Mittagsrast an diesem «schauerlichen» See mit seiner grünblauen Farbe nicht sein. Vor dem Abmarsch Richtung Tagesziel sollte man unbedingt noch zum Piz Chüern hinauf (20 Minuten). Die Rundsicht übers ganze Fextal bis zu seinen Gletschern lohnt sich. Zurück zum See geht es auf gleichem Weg wie beim Aufstieg nochmals hinunter, aber nur bis zu den Wegweisern. Ab hier verläuft der Weg in nördlicher Richtung zur Plaun da las Furtschellas. An namenlosen Seelein vorbei und über Geröllfelder, steigt man nach dem dritten See weiter an. Unterhalb des Piz Grialetsch bietet sich einem ein fantastischer Tiefblick an, diesmal auf die Oberengadiner Seenlandschaft bis nach St. Moritz. Jetzt folgt ein stotziger Abstieg bis zu einer Weggabelung. In der Laufrichtung nordwärts um eine Hangkuppe weiterwandern, und schon taucht weit unten die Sonnenterrasse La Chüdera der Furtschellas-Station auf. In 5 Minuten befördert einen die Luftseilbahn ins Tal. Eine knappe Viertelstunde ist es zu Fuss bis zum Dorfplatz.
3. Rang Prix Rando 2012 Nr. 0752
Stn. Reichenau-Tamins • GR

3. Rang Prix Rando 2012

Was bisher der Rhätischen Bahn vorbehalten war, ist seit November 2010 auch Wandernden zugänglich. Die wilde Ruinaulta mit ihren bizarren und eindrücklichen Felsformationen kann nun im Abschnitt zwischen Reichenau und Trin Station auf einem rund 14 Kilometer langen Wanderweg begangen werden. Dem Flimser Bergsturz ist es zu verdanken, dass die Rheinschlucht heute zu einer der vielfältigsten Landschaften der Alpen gehört. Durch die neu erstellten Wanderweg‑Infrastrukturen wird die Rheinschlucht für Wandernde nun erst recht zu einem Naturerlebnis der besonderen Art. Die Rundwanderung startet entweder an der Bahnstation Reichenau‑Tamins oder bei der Bushaltestelle «Isla» Reichenau, wo Vorder‑ und Hinterrhein zusammenfliessen. Der Weg führt die Wandernden in die Gegenflussrichtung des Vorderrheins, über zwei hölzerne Viaduktstege direkt über dem Ufer des wilden Rheins, in Richtung Trin Station. Die 100 Meter lange Hängebrücke «Punt Ruinaulta» ermöglicht einem in Trin Station ein elegantes, leichtfüssiges Überqueren des Rheins, hinüber auf die Bonaduzer Seite, wo ein Rastplatz mit Grillstelle zum Verweilen einlädt. Danach erfolgt ein kurzer steiler Aufstieg und die Wandernden durchstreifen ein Naturreservat mit vielen imposanten Einblicken auf den unterliegenden Rheinverlauf bis hin zur Ruine Wackenau und der nahe liegenden Aussichtsplattform, die mit Fernsicht über die Rheinschlucht Wandernde für den Aufstieg belohnt. Durch den Bonaduzerwald geht es dann wieder zurück nach Reichenau.
Bädertourismus Nr. 0700
Stn. Scuol-Tarasp • GR

Bädertourismus

Scuol besitzt eine lange Bädertradition. Rund 20 Mineralwasserquellen sollen in der Gegend entspringen. Erstmals erwähnt wurde das begehrte Wasser bereits im 14. Jahrhundert, bevor der Arzt Paracelsus dafür sorgte, dass die Heilquellen von Scuol in ganz Europa bekannt wurden. Mit dem Bau der Fahrstrasse in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann eine erste Hochblüte des Bädertourismus. Aus jener Zeit stammen die Trinkhalle (Büvetta)¹ und das ehemalige Kurhaus Bad Tarasp¹, die nach 30 Minuten auf dieser Wanderung unten am Inn auftauchen. Die Büvetta, 1874-76 durch Bernhard Simon erbaut, ist wegen Felssturzgefahr geschlossen, kann aber vom andern Ufer aus gefahrlos betrachtet werden. In unmittelbarer Nähe steht das Kurhaus, das 1865 eröffnet worden war. Mit den beiden abgewinkelten Seitenflügeln und der Parkanlage hat es durchaus schlossähnlichen Charakter. So erstaunt es nicht, dass viele prominente Gäste aus Europa zur Kur kamen - unter anderem soll 1870 auch Königin Victoria von England hier logiert haben. Der grosse Bau bot Platz für 300 Kurgäste; zurzeit steht er leer, es gibt aber Pläne für eine neue Nutzung. Nach Überquerung des Inns führt die Route durch den Wald hinauf über Florins nach Tarasp. Vorbei am Wahrzeichen des Tals, dem von weither sichtbaren Schloss, zieht die Route an zwei Seen (Lai da Tarasp/Lai Nair) vorbei bergwärts. Über Vulpera und durch die wild‑romantische Clemgia‑Schlucht führt der Weg zurück nach Scuol. Von der imposanten Brücke (Punt Ota) blickt man auf die idyllisch gelegene reformierte Kirche¹ aus dem 16. Jahrhundert, die über dem Inn auf einem Hügel thront.
Wasserfälle Nr. 0684
Monstein — Sertig Dörfli • GR

Wasserfälle

Mit dem Bus Nr. 10 oder der RhB gelangt man von Davos nach Glaris. Dort führt Bus Nr. 7 die Besucher nach Monstein. Das typische Walserdorf weist noch zahlreiche Speicher sowie mit Schindeln bedeckte Hausdächer auf. Nachdem das Bier der höchstgelegensten Brauerei Europas, das Monsteiner Bier, in einer der Gaststätten gekostet wurde, wird es Zeit, den Weg Richtung Oberalp einzuschlagen, welche schön zwischen Lärchenwäldern eingebettet liegt. Über eine kurze Steilstufe geht es zur Alp Fanezmeder, die für ihren Blumenreichtum bekannt ist. Dann geht es, zum Teil weglos, hinauf zur Fanezfurgga, einem Übergang nördlich des Chrachenhorns. Nach einer Rast auf der Furgga senkt sich der Weg das Ducantal hinunter. Gegen Schluss ein kleiner Gegenanstieg, dann ein letzter steiler Abstieg ins Sertigtal, wo der Ducan‑ und der Chüealpbach zusammenfliessen. Dort lohnt sich der kurze Abstecher zum Wasserfall. Der Ducanbach stürzt in drei Stufen in einer schattigen Schlucht die Felswände hinunter, bevor er sich durch das Sertigtal windet. Nach der anstrengenden Tour kommt die angenehme Frische des stiebenden Wassers sehr willkommen. Vom Wasserfall aus ist das Ziel Sand oder noch ein wenig weiter Sertig Dörfli auf einer Güterstrasse bald erreicht. Sertig Dörfli ist zu Recht eines der meistbesuchtesten Ziele in der Umgebung von Davos. Das schmucke Kirchlein geht bis ins Jahr 1699 zurück, denn schon im 13. Jahrhundert besiedelten die Walser das Gletschertal. Das kleine Dorf, umrahmt von einer fantastischen Bergkulisse, lässt sich bei einer Erfrischung angenehm geniessen, bevor der Bus einen nach Davos Platz zurückbringt.