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Praktisch – Wanderschuhe

Trage- und Klimakomfort, Trittsicherheit und Robustheit, Leichtigkeit und Wetterschutz – wir erwarten viel von Wanderschuhen. Eine Einführung in die verschiedenen Schuhkategorien, ihre Funktionen und Einsatzgebiete.
19.02.2024 • Text: Jürg Buschor

1. Obermaterial

Für den Schuhschaft werden Leder, synthetische Gewebe oder Kombinationen aus beiden verarbeitet. Das Leder ist langlebig, stabil und passt sich dem Fuss an. Synthetische Materialien aus Polyester oder Polyamid sind dagegen weniger pflegeintensiv und deutlich leichter. Die überwiegende Mehrheit der Wanderschuhe ist mit einer wasserdichten Membran ausgestattet, die den Schweiss nach aussen transportiert.

2. Konstruktion

Gestrobelte Schuhe sind in der Regel billiger, leichter und weicher, aber auch weniger robust. Sie sind meist besonders flexibel, wenig torsionsfest und rollen gut ab. Gezwickte Wanderschuhe bieten in der Regel mehr Stabilität und Trittsicherheit. Sie sind robuster und auch langlebiger, weil sie wiederbesohlbar sind.

3. Zwischensohle

Für die Zwischensohle werden EVA- und Polyurethanschäume verwendet. Bei der Materialwahl wägen die Schuster ab: Eine weich gedämpfte Zwischensohle erhöht zwar den Gehkomfort, ein steifer, wenig gedämpfter Schuh bietet aber mehr Trittsicherheit in felsdurchsetztem Gelände oder beim Traversieren von Grashalden.

4. Laufsohle mit Profil

Damit die Laufsohle auf jedem Untergrund sicheren Halt findet, ist ein grobstolliges, gut verteiltes Profil unabdingbar. Im Ideal­fall bleiben weder Steinchen noch Erde zwischen den Profilel­ementen hängen  – man spricht von selbstreinigenden Eigenschaften. Entscheidend ist die Gummimischung: nicht zu weich, damit die Sohle nicht so schnell verschleisst, aber auch nicht zu hart, damit genügend Reibung und damit Grip entsteht. Bekannte und bewährte Hersteller sind Vibram und Michelin.

5. Geröllschutz

Wird der Wanderschuh auch im alpinen Gelände mit häufigem Felskontakt eingesetzt, sollte das Obermaterial entsprechend vor Verletzungen geschützt sein. Je höher der seitliche Geröllschutzrand und die Zehenkappe gezogen sind, desto mehr Schutz bieten sie. Gleichzeitig nimmt aber auch die Fähigkeit des Schuhs ab, Schwitzfeuchtigkeit nach aussen zu transportieren. 

6. Schnürung

Unabhängig davon, ob die Schnürsenkel durch Metall- oder Textilösen geführt werden, ist es wichtig, dass sie leicht durchgleiten. Eine blockierbare Öse  – oft ist es der Tiefzughaken  – ermöglicht eine Zweizonenschnürung, das heisst im Knöchelbereich und im Vorfussbereich kann wahlweise ein satter oder lockerer Sitz erzeugt werden. Die Ösen sollten so am Schaft platziert sein, dass die Vorwärtsbewegung des Schafts beim Gehen nicht eingeschränkt wird.

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