Escursionismo nella Svizzera sud-orientale • Sentieri Svizzeri Home

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Über den Dächern von Chur Nr. 1816
Maladers, Dorf — Castiel, Dorf • GR

Über den Dächern von Chur

Maladers ist das erste Dorf am Sonnenhang im Schanfigg, gehört aber unterdessen zur Gemeinde Chur. Einige neue Häuser zeugen davon, dass das Pendeln vom beschaulichen Maladers in die Kantonshauptstadt ein Katzensprung ist. Wer noch einen Startkaffee braucht, muss bei der unteren Haltestelle «Alte Post» aussteigen. Wer oben bei der Haltestelle «Dorf» aussteigt, wandert durch den älteren Dorfteil hinaus und zuerst in Richtung Montalin durch Weideland und Wälder aufwärts. Später ist auch das Fürhörnli auf den Wegweisern verzeichnet. Die Maladerser Heuberge mit ihren kleinen Baumgruppen und einzeln stehende Fichten in den Weidehängen erinnern ein wenig an Juralandschaften. Der sanfte Eindruck wechselt beim Fürhörnli abrupt. Ein ausgesetzter Pfad leitet zum Felsenbalkon des Fürhörnlis hinüber, wo es auf drei Seiten senkrecht hinuntergeht. Tief unten wirken die Dächer von Chur wie ein Spielzeugdorf. Ein Alpinwanderweg führt weiter durch eine steile Flanke auf den Montalin. Wer beim Fürhörnli keine weichen Knie bekommen hat, sollte auch diesen Aufstieg problemlos schaffen. Der Weg führt durch eine sehr steile Grasflanke. Hier sollte es vor allem trocken sein, sonst wird es auf dem erdigen Weg und auf den paar Felsplatten schnell rutschig. Auf dem Montalin öffnet sich dann eine prächtige Rundsicht über die Surselva, das Churer Rheintal und das Schanfigg. Der Abstieg ist wieder ein weiss-rot-weiss markierter Bergwanderweg, führt zu Beginn aber über einen Grat, der etwas Schwindelfreiheit verlangt, dann geht es auf immer flacheren Wegen talwärts. In Calfreisen unten gibt es ein Beizli und eine Postautohaltestelle. Weil die Verbindungen hier weniger gut sind, lohnt es sich oft, rund 20 Minuten nach Castiel weiterzuwandern.
Ein verdienter Gipfel Nr. 1812
Berghotel Obersee • GL

Ein verdienter Gipfel

Eigentlich bräuchte es keine Werbung für das Oberseetal mit seinem idyllisch gelegenen See: An schönen Wochenenden stauen sich Fahrzeuge bis fast nach Näfels, so dass das schmale Strässchen gesperrt werden muss. Beschaulicher geht es unter der Woche zu und her, und eine Fahrt mit dem Rufbus ab dem Bahnhof Näfels macht den Wandertag nochmals entspannter. Allein der Obersee ist eine Reise wert. Vor allem, wenn sich frühmorgens der Brünnelistock im Wasser spiegelt. Warum nicht schon am Vortag anreisen? Wer fit ist für 1300 Höhenmeter Aufstieg, dem sei der Rautispitz empfohlen. Einem Adlerhorst gleich thront der Gipfel hoch über Netstal und bietet eine Rundsicht in die Talebene und auf die vielen Gipfel, allen voran auf den imposanten Glärnisch mit dem Vrenelis Gärtli. Der weiss-rot-weiss markierte Bergwanderweg führt zuerst dem See entlang, dann auf einem steilen Alpweg den Wald hinauf zur flacher werdenden Grapplialp. Kurz nach dem Wald zweigt er links ab und führt über ein mit Ketten gesichertes Felsband via Geisschappel in die Nordflanke des Gumen. Die scharfen Kalkfelsen und lichter Föhrenbestand lassen mediterrane Gefühle hochkommen. Mit etwas Glück zeigen sich sogar Gämsen. Nach gut vier Stunden schweisstreibendem Aufstieg ist der 2283 Meter hohe Gipfel des Rautispitz erreicht und belohnt mit seiner Aussicht. Der Abstieg erfolgt südwärts zur Rautifurggel (Pt. 2168). Wer mag und schwindelfrei ist, kann in weiteren 30 Minuten den Wiggis anhängen (weiss-blau-weiss) und anschliessend die 1800 Höhenmeter direkt nach Netstal absteigen. Gemütlicher ist aber der Weiterweg zur Rautialp und hinunter zum Obersee, wo ein wunderbarer Wandertag seinen Ausklang findet.
Zur Arena der Wasserfälle bei Batöni Nr. 1903
Weisstannen, Oberdorf • SG

Zur Arena der Wasserfälle bei Batöni

Vom kleinen Walserdorf Weisstannen führt der Wanderweg Richtung Batöni ins zerklüftete Tal des Gufelbachs. Vor der Alp Sässli wird der Weg sehr steil, flacht jedoch bald wieder ab. Höher oben erfordert der abschnittsweise schmale Pfad bei Hangquerungen etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Das Tal verengt sich immer mehr, der Schnee bleibt hier im Schatten bis im Sommer liegen. Nach einer Wegbiegung öffnet sich die Wasserfall-arena Batöni. Elegant spannt sich die Hängebrücke vor den Wasserfällen über die rauschenden Wassermassen. Die 45 Meter lange Hängebrücke ersetzt drei Bachübergänge, die nach jedem Unwetter weggerissen und zeitintensiv wieder aufgebaut werden mussten. Die neue Brücke im tibetischen Stil sichert den beliebten Übergang auf dem Sardona-Welterbe-Weg vom Weisstannen- ins Calfeisental. Beim östlichen Brückenkopf wartet ein Brückenbuch auf die Einträge der Besucher. Von den Felswänden hallt das Rauschen der drei Wasserfälle und der fünf Wildbäche, die sich in dieser Felsenarena zum Gufelbach vereinen. Der Rückweg führt auf derselben Route und erfordert nach der Alp Sässli auf dem steilen Abschnitt mit losen Steinen nochmals etwas Konzentration.
Vom Bergell nach Bivio Nr. 1891
Casaccia, Villaggio — Bivio • GR

Vom Bergell nach Bivio

Auf dieser Wanderung folgt man den Spuren von Kolumban. Der Mönch war im Mittelalter zusammen mit anderen Mönchen von Irland nach Italien gepilgert, unter anderem durch die Schweiz. Seit 2020 gibt es auch hierzulande einen Kolumbansweg, und diese Wanderung verläuft zur Hälfte auf ihm. Sie beginnt im Bergell, im kleinen Dörflein Casaccia. Insgesamt stehen 800 Höhenmeter bis auf den Septimerpass an. Der Weg ist sehr sorgfältig und angenehm ausgebaut, zuerst mit tiefen Stufen, dann oft auf ehemaligen Säumerstrassen, deren in die Jahre gekommenen Pflästerungen auch optisch ansprechend sind. Es folgt ein flacheres Stück entlang des Baches Maira, bevor man weiter das Tälchen der sich als Wasserfall zeigenden Aua da Sett hinaufsteigt. Bald wird es flacher, der Weg ist auch hier gut ausgebaut, was aber oft auch Biker anzieht. Auf dem Septimerpass, wo es eine Tafel zu Ehren von Kolumbans gibt, verlässt man die Route der Biker und damit auch Kolumbans Spuren, die geradeaus durchs Tal Tgavretga nach Bivio führen. Der schmale Weg verläuft nun vorbei an den malerischen Leg da Sett und durch Bergwiesen mit Alpenblumen und Bächlein auf die Forcellina. Auf dem steinigen Pass sieht man mit Glück Steinböcke. Nun geht es weiter ins Tal Juferalpa mit Aussicht auf das Dorf Juf. Bald biegt man rechts ab auf die Fuorcla da la Valletta, um eine Viertelstunde später auf den Leg Columban zu treffen. Sein Wasser ist klar, er erscheint je nach Sonneneinstrahlung blau oder grün – ein schöner Ort für eine Rast, bevor der Abstieg durchs Valletta da Beiva ansteht. Der Bach führt durch eine Schlucht, dann friedlich auf Bivio zu.
Rundwanderung um die Schijenflue Nr. 1885
Partnun • GR

Rundwanderung um die Schijenflue

Die mächtigen und wild zerfressenen Felswände der Wiss Platte und der Schijenflue markieren den Abschluss des Tales, das sich von St. Antönien nach Nordosten zur österreichischen Grenze zieht. Mit etwas über 2600 Metern erreichen die beiden Gipfel zwar nicht die Höhe der nahen Sulzfluh, dafür gibt es die Möglichkeit einer relativ einfachen Rundwanderung um das ganze Felsmassiv. Besonders interessant ist, wie hier zwei komplett unterschiedliche geologische Zonen aufeinandertreffen. Manchenorts steht man auf zwei verschiedenen Gesteinen, deren Alter sich um Dutzende Millionen Jahre unterscheidet. Das Schijenfluemassiv besteht aus Kalk, der in der Jurazeit vor etwa 150 Millionen Jahren im damaligen Urmittelmeer abgelagert worden ist. Die Gipfelkette zwischen den Platinaköpfen und dem Rotspitz besteht hingegen aus viel älteren Amphiboliten, einem kristallinen Gestein. Am Ostfuss der Schijenflue gibt es zudem eine kleinere Gneiszone. Trotz der ausgedehnten Karstlandschaft führt die Route aber fast durchgehend über einfache Pfade in Weiden. Die Rundwanderung beginnt mit dem Aufstieg zur Weberlisch Höli und zum Plasseggenpass. Ab hier führt der mittlere Teil der Route über österreichisches Gebiet (ID oder Pass mitnehmen). Nach etwa zwei Dritteln der Wanderung erreicht man die Tilisunahütte des Österreichischen Alpenvereins ÖAV und hat einen schönen Weitblick auf den Tilisunasee und in die Montafoner Gipfelwelt. Nach dem Tilisunafürggli geht es hinunter zum Partnunsee und nach Partnun.
Den Piz Darlux GR besteigen Nr. 1801
Alp Darlux • GR

Den Piz Darlux GR besteigen

Auf über 2280 Metern über Meer liegt der Ausgangspunkt dieser Schneeschuhtour: die Alp Darlux. Erreichbar ist sie mit dem Sessellift von Bergün über Pros da Darlux. Zur Talstation spaziert man vom Bahnhof durch das im 12. Jahrhundert gegründete malerische Bündner Dörfchen, während man sich die Sage von den Zwergen und dem gespaltenen Felsen erzählt. Die geht so: Im Wald bei Bergün liegt ein riesiger gespaltener Granitblock. Am Ansatz des Risses stecken zwei Keile, die aussehen, als ob sie den Fels geteilt hätten. Früher, sagt man, bedeckte der Stein eine Zwergenhöhle. Wie Zwerge so gutmütig sind, halfen sie den Bergüner Bauern mähen und jäten. Als sie von zwei Jungen entdeckt wurden, war es mit Ruhe und Frieden im Zwergenreich vorbei. So mussten sie sich einen neuen Platz suchen. Bevor sie umzogen, zerstörten sie mit zwei Keilen den Stein und waren nie mehr gesehen. Oben angekommen geniesst man erst einmal die phänomenale Aussicht auf die Berglandschaft. Mit angeschnallten Schneeschuhen geht es der rechts liegenden Skipiste entlang zum Piz Darlux. Entgegengesetzt zu den ins Tal bretternden Wintersportler/innen gelangt man nach einigen Höhenmetern auf einen Sattel. Die erste Hälfte ist geschafft. Dem Grat folgend, nähert man sich Stück für Stück dem Bergüner Hausberg. Vorsicht ist mit Wechten geboten: bitte genügend Abstand zum Grat halten. Nach eineinhalb Stunden wird man auf dem Gipfel des Piz Darlux mit einem atemberaubenden Alpenpanorama auf den Piz Üertsch und den Piz Ela belohnt. Der Rückweg erfolgt auf gleicher Route. Die vorhin im Rücken gelegenen Piz Rugnux und Piz Spadlatscha sind jetzt zu sehen. Am Ende der Tour wärmt einen ein Getränk von der SnowHill Hütte wieder auf.
Zeitlos im Val Sinestra Nr. 1865
Vnà, Jalmèr • GR

Zeitlos im Val Sinestra

Über Jahrhunderte Lehenshof und Hospiz an der Handelsroute über den Fimberpass und bis ins 20. Jahrhundert auch Zollamt, zählt der Hof Zuort mit seinem Gasthaus zu den kleinsten Mitgliedern bei den Swiss Historic Hotels. Ein Idyll, wo selbst das Smartphone stumm bleibt. In aller Stille lässt es sich hier wunderbar entspannen. Allein schon ein Besuch im Restaurant bringt einen ins Schwärmen. Man speist in historischem Ambiente köstliche lokale Spezialitäten wie Capuns, Pizokel oder Cullas da Vnà, eine Art Knödel aus roh geraffelten Kartoffeln, Mehl, Speck und Engadiner Wurst. Das Val Sinestra zweigt bei Ramosch, nordöstlich von Scuol, vom Inntal ab und schneidet sich tief gegen Norden in die Grenzberge zum österreichischen Tirol hinein. In Vnà heisst es Endstation für den öffentlichen Verkehr. Ein Bummel durch das hübsche Dörfchen mit seinen typischen Engadiner Häusern macht den Anfang dieser Winterwanderung. Dann folgt man auf einem gepfadeten Weg dem Strässchen talein Richtung Zuort. Am Wegrand laden Bänke zum Verweilen ein. Eine jede ist mit Kehrschaufel und Besen ausgerüstet. Tolle Idee, um die Sitzfläche von allfälligem Schnee, Sand oder Wasser zu befreien. Nach einer knappen Stunde zweigt bei Pkt. 1741 rechts der Pfad nach Griosch ab. Dieser steigt sanft zum Maiensäss Pra S. Peder auf. Die weitläufige Höhenterrasse bricht westseitig abrupt ins Tal ab. Ein Abstecher zur Kante lohnt sich: Die Erosion hat aus dem Moränenschutt der einstigen Gletscher Erdpyramiden modelliert. Die Einheimischen nennen sie «ils Cluchers», die Kirchtürme von Zuort. Von Griosch führt die gepistete Spur zum Bach. Es geht über die Brücke und flach nach Zuort. Von dort kehrt man auf dem Zufahrtsweg nach Vnà zurück.
Einzigartiger Morteratschgletscher Nr. 1797
Morteratsch • GR

Einzigartiger Morteratschgletscher

Die Legende besagt, dass die arme Seele der Annetta den Tod ihres Verlobten Aratsch in einer Gletscherspalte mit den Worten: «Mort Aratsch» (Aratsch ist tot) beklagte. Die genervten Sennen auf der Alp setzten Annettas Spuk mit einem Fluch ein Ende. Da wälzte sich der Gletscher vom Berg hinunter durchs Tal und begrub alles unter seinen Eismassen . Heute scheint dieser Fluch gebannt, denn der Morteratschgletscher zieht sich schnell zurück (von 1900 bis 2017 um 2.5 km!). Beim Hotel Morteratsch lenkt einen der Winterwanderweg über das Gleis durch ein abstraktes Tor in Richtung eines offenen Waldes. Den Fluss Ova da Morteratsch stets zu seiner Linken, führt der Pfad ohne grosse Höhendifferenz ins Val Morteratsch. Die markanten, bis 4000 Meter hohen Bergformationen wie Piz Bernina, Piz Argient oder Piz Zupò und links auch Chapütschol, bleiben stets in Sicht. Näher bei den Eismassen bemerkt man, dass die Anzahl Bäume weiter abnimmt. Grund dafür ist der Rückzug des Gletschers: Je näher am Gletscher, desto weniger lang hat die Vegetation Zeit zu wachsen. Hier kommt es nicht selten vor, dass sich Winterwandernde und mit Langläufer den Weg teilen müssen. Auf dem letzten Teil der Winterwanderung entdeckt man in immer kleiner werdenden Intervallen Schilder mit Jahreszahlen. Diese repräsentieren den Standort der Gletscherzunge im jeweiligen Jahr. Das dramatische Ausmass des Gletscherschwundes in den letzten Jahrzehnten wird so anschaulich visualisiert. Nach insgesamt 127 Höhenmetern kommt man am finalen Aussichtspunkt auf das Gletschermassiv und die umliegenden Berge an. Übrigens war hier der Stand des Gletschers 2015. Auf der gleichen Route geht es zurück zum Hotel Morteratsch. Bei der Talstation Diavolezza in Pontresina gibt es seit Oktober 2020 eine Virtual Reality-Installation, welche den Klimawandel thematisiert und aufzeigt, wie die Zukunft der Gletscherwelt aussehen könnte.
Escursione circolare ai laghi di Flims Nr. 1852
Flims Waldhaus, Camping — Flims Waldhaus, Spielplatz • GR

Escursione circolare ai laghi di Flims

Questa escursione è affascinante per le numerose vedute spettacolari e piacerà a grandi e piccini. Sui sentieri gradevolmente ombreggiati da conifere si aprono di tanto in tanto vedute sulle cime delle montagne circostanti, sui laghi blu intenso e sugli impressionanti strapiombi della gola del Reno. Questo piacevole contrasto di bosco e acqua rende questa escursione particolarmente variegata. La prima tappa conduce al lago di Cauma, un gioiello di lago alpino, lungo le cui sponde vale la pena fare una sosta per ammirare l’impressionante gioco di colori. Il sentiero costeggiato da eriche viola prosegue poi verso la grande radura di Conn, dove i crocus fioriscono nei prati e dalla piattaforma panoramica «Il Spir» si apre una veduta a 180 gradi sul «Little Swiss Canyon»: la famosa gola di Ruinaulta. Appena 2 km più a nord si intravede già il lago di Cresta dall’acqua cristallina, nel quale si rispecchiano le formazioni rocciose del Flimserstein e sul cui fondo si può osservare la vita subacquea. La via di ritorno al Waldhaus di Flims si snoda su un sentiero di montagna lungo la selvaggia e impetuosa gola di Felsbach. Questo tratto può essere tuttavia aggirato senza problemi optando per una variante più semplice.
Spektakuläre Höhenwanderung durchs Bergell Nr. 1779
Casaccia, Villaggio — Soglio, Villaggio • GR

Spektakuläre Höhenwanderung durchs Bergell

Die Kastanie ist untrennbar mit dem Bergell verbunden. Die Römer brachten sie vor 2000 Jahren ins Bündner Südtal. Heute machen die Bergeller aus ihr so feine Sachen wie Kuchen, Brot, Honig und Teigwaren. Ein ordentliches Stück Kastanienkuchen verträgt, wer sich an die siebenstündige Tour von Casaccia durchs Val Maroz und Val da Cam nach Soglio wagt. Es locken eine nahezu unberührte, archaische Berglandschaft, ein verträumtes Seelein, weite Hochtäler und der Panoramablick auf Badile, Cengalo, Bondasca, Sciora und Co. Wie eine Trutzburg stehen die Bergeller Bergspitzen da. Steil, dunkel und abweisend. Eine unvergessliche Kulisse. Die Wanderung verlangt von Anfang an vollen Einsatz. Steil ist der Direktanstieg über der Schlucht des Wildbachs Maira nach Maroz Dora, wo die steinerne Bogenbrücke ein hübsches Fotosujet abgibt. Vorbei an der Alp Maroz Dent mit der fünfeckigen Steinmauer erklimmt man das Val da Cam, das einen mit einer Reihe lebensgrosser Steinmänner empfängt. Bis Plan Lö ist Genusswandern im weiten Hochtal angesagt, danach fordert der Weg die Aufmerksamkeit. Schmal und manchmal ausgesetzt ist der Pfad der Südflanke des Piz Duan entlang: Runsen werden gequert und steile Hänge durchstiegen. Dafür hat man nahezu das ganze Bergell im Blick. Auf Cadrin dann die Ernüchterung. Nach fünf Wanderstunden warten zwei weitere zum Abstieg nach Soglio. 1000 Höhenmeter. Und zwei hübsche Alpweiler, die zur Rast laden, bevor im letzten Licht das Dorf erreicht ist, das mit seinen engen Gassen und typischen Steinhäusern Künstler inspiriert und Besucher verzaubert.
Im Reich von Alpenmohn und Steinbock Nr. 1817
Alp Languard — Bernina Diavolezza • GR

Im Reich von Alpenmohn und Steinbock

Auf dieser Wanderung stehen die Chancen gut, am frühen Vormittag Steinböcke beobachten zu können. Denn in dieser Gegend um den Piz Albris lebt eine der grössten Steinbockkolonien der Alpen mit fast 1800 Tieren. Von der Bergstation des Sessellifts führt der Wanderweg über den schäumenden Bergbach Ovel da Languard und auf einem breiten Rücken mit paradiesischer Sicht in das Berninagebiet zur Chamanna Paradis. Von dort geht es ins Val Languard hinunter und am Lej Languard vorbei wieder aufwärts Richtung Suot Albris. In den weiten Geröllfeldern am Fuss des Piz Albris lohnt es sich am meisten, nach den Steinböcken Ausschau zu halten. Sogar in dieser unwirtlich scheinenden Landschaft finden die majestätischen Tiere noch Futter. Bei der Fuorcla Pischa ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Auf dem Abstieg leuchten ab Ende Juli die zarten gelben Blüten des Rhätischen Alpenmohns aus dem Geröll. Mit einer langen, elastischen Pfahlwurzel ist er im Schutt verankert und kann als eine der wenigen Arten im Geröll überleben. Weiter geht es fast flach auf der östlichen Seite des Piz Albris entlang bis zu einer steil abfallenden Geländekante. Von hier aus werden die Berninapasshöhe und der Lago Bianco sichtbar. Gegenüber präsentieren sich weiss vergletschert und verfirnt die Gipfel der Berninagruppe, unten liegt das grüne Val da Fain. Auf dem nun folgenden Abstieg ist der felsige oberste Teil mit Ketten gesichert. Wenige Meter weiter unten wird der Weg wieder breiter und führt in vielen Kehren den Südhang hinunter in Richtung Bernina-Diavolezza. Die kargen Fels- und Gerölllandschaften werden abgelöst von Zwergstrauchheiden und Weiden in allen Grüntönen.
Der Schamserberg und seine Kirchen Nr. 1824
Lohn GR, Dorf — Mathon, Muntsulej • GR

Der Schamserberg und seine Kirchen

Lohn, das Bündner Dorf am Schamserberg, zählt rund 50 Einwohner – und verfügt über ein Kuriosum: Die Kirche weist gleich zwei Türme auf, die in unterschiedlichen Epochen erbaut wurden. Man sieht den schmucken, auf einem Geländevorsprung stehenden Bau weitherum, was umgekehrt bedeutet, dass man vom kleinen Friedhof neben dem Doppelturm eine grossartige Aussicht hat. Eindrücklich ist das Panorama auch auf der Winterwanderung vom Dorf nach Libi hinauf. Der erste Teil verläuft zwar im Wald, doch schon bald ermöglichen Lücken zwischen den Bäumen Ausblicke zu den Gipfeln des Schamsertals. Oberhalb eines Tipizelts, in dem im Winter Fondueabende veranstaltet werden, verzweigt sich der Weg. Für diese Wanderung empfiehlt es sich, den Aufstieg rechts zu wählen und damit den Rundweg im Gegenuhrzeigersinn zu begehen. Bei Nutschias passiert man die Baumgrenze. Der Winterwanderweg ist jetzt ein Prachtboulevard, der eine kolossale Sicht zur Gipfelkette des Rheinwalds erlaubt. Nach zwei, drei weiten, aussichtsreichen Kurven erreicht man die Hochebene Libi. Wo im Sommer saftige Alpweiden einen lieblichen Bergsee umgeben, erstreckt sich im Winter eine weite weisse Ebene. Dahinter reihen sich die verschneiten Gipfel von Domleschg und Schanfigg aneinander. Kaum ein Laut ist in der Bergstille zu vernehmen. Allerlei Tierspuren verraten indessen, dass hier auch im Winter viel Betrieb herrscht. In leichtem Abstieg gelangt man bei herrlichem Ausblick zum Piz Vizan nach Dros. Danach geht es etwas steiler in den Wald und in einem weiten Bogen hinunter nach Mathon. Auch hier gibt es eine kleine, eigentümlich ausgestattete Kirche: Die Empore und die kleine Orgel sind mit geradezu wilder Bauernmalerei verziert.
Der Heinzenberg und seine Kirche Nr. 1825
Obertschappina, Skilift • GR

Der Heinzenberg und seine Kirche

Im Dörfchen Obertschappina begrüsst einen als Erstes die frei auf einer Anhöhe stehende Kirche mit ihrem schmucken Schieferplattendach. Ein guter Ort, etwas Energie zu tanken, denn die sechsstündige Winterwanderung braucht Kondition. Sie führt zum Glaspass und nach Obergmeind und quert einzelne Skipisten, verläuft aber mehrheitlich ausserhalb des Skigebiets. Zum Einstieg geht es auf der «Stutz-Runde» in einer weiten Kehre durch den stillen Bergwald sanft aufwärts nach Bruneir. Einem Skilifttrassee entlang wandert man nun mässig steil in die Höhe und erneut im Wald auf fast ebenem Weg in einem grossen Bogen zur Waldgrenze hoch. Jetzt öffnet sich eine grossartige Rundsicht talwärts ins Domleschg; im Süden ragt majestätisch der Piz Beverin in den Himmel. Zusammen mit seinem Nachbargipfel, dem Bruschghorn, prägt er von nun an das Panorama bis zum Zwischenziel Glaspass. In sanftem Auf und Ab schlängelt sich der gepfadete Winterwanderweg über verschneite Alpweiden bis zum Berggasthaus nahe der Passhöhe dahin. Statt auf gleicher Route zum Ausgangspunkt zurückzukehren, empfiehlt es sich, eine als «Höhenweg Glaspass» ausgeschilderte Variante zu nutzen. Der gepfadete Weg führt zunächst zum Alpweiler Obergmeind, dem Zentrum des kleinen Skigebiets. Hier kreuzen sich die Skilifte, zugleich gibt es mehrere Restaurants. Danach wird die Tour Richtung Oberurmein fortgesetzt. Erneut gibt es viel Weite und Aussicht. Kurz vor Oberurmein wird in grosszügigen Kurven Höhe abgebaut. Zurück nach Obertschappina geht es praktisch ohne Gefälle. Bei der reformierten Kirche oberhalb der Postautohaltestelle lädt eine lange Holzbank dazu ein, bis zur Rückfahrt ins Tal nochmals viel Sonne und Aussicht zu geniessen.
Schneeschuhtour auf der Mullernalp Nr. 1826
Naturfreundehaus Fronalp • GL

Schneeschuhtour auf der Mullernalp

Das Wintersportgebiet Mullern erstreckt sich auf einer Hochebene von der Mullern- bis zur Fronalp und liegt zwischen 1100 und 1400 m.ü.M. Es bietet nebst einem Skilift und einer Langlaufloipe auch Schneeschuhtrails und Winterwanderwege. Alle Schneeschuhtouren sind lawinensicher, aber leider rudimentär ausgeschildert. Der Höhepunkt dieses kleinen und unbekannten Gebietes bildet zweifellos die phänomenale Aussicht. Hier gehen die Alpen ganz unmittelbar ins flache Mittelland über. Der Blick schweift von den nahen Gipfeln der Glarner Alpen nahezu senkrecht ins Tal und hinaus in die Linthebene. Die kurze Schneeschuhrundtour beginnt beim Berggasthaus Naturfreundehaus Fronalp. Sie führt nordöstlich über offenes Gelände leicht hinunter an den Rand des Chummenwaldes. Die Tafeln 13, 12, 11 und 10 weisen den Weg zur Signalisation 8 beim Brunner. Ab der Tafel 7 folgt man im dichten Fichtenwald der linken Spur abwärts bis zur Tafel 6. Hier hält man sich rechts und steigt hinauf zur Tafel 3, dem Umkehrpunkt. Scharf rechts führt die Spur nahezu eben im Wald zurück zur Signalisation 7. Wieder auf offenem Feld, folgt man der eigenen Spur zurück zum Ausgangspunkt. Die Tafeln sind recht weit auseinander positioniert und es braucht etwas Übung, sie zu finden. Auch die Reihenfolge ist gewöhnungsbedürftig und darf einen nicht aus dem Konzept bringen. Das Berggasthaus «Naturfreundehaus Fronalp» am Start- und Zielort lockt mit einer schönen und gemütlichen Aussichtsterrasse. Ein Blick auf die Menükarte verführt zu hausgemachten Speisen. Wir sind im Glarnerland und wer ihn liebt, den Schabziger, sollte sich die Zigerhörnli nicht entgehen lassen.
Stille Ecke des Oberengadins Nr. 1686
La Punt-Chamues-ch — Cinous-chel-Brail • GR

Stille Ecke des Oberengadins

La Plaiv: So heisst die nordöstliche Ecke des Oberengadins. Die Bezeichnung bedeutet auf Deutsch «Pfarrei» und hat historische Wurzeln: Die heutige Tourismusregion dieses Namens ist nahezu deckungsgleich mit dem Gebiet der einstigen Pfarrei Zuoz, die seinerzeit in scharfer Konkurrenz zum Nachbarn Samedan stand. Noch heute ticken die Uhren hier etwas anders und gemächlicher als weiter oben in den mondänen Destinationen von St. Moritz, Sils oder Pontresina. Zwar gibt es auch in der «Pfarrei» einzelne Skilifte, doch in erster Linie kommen hier Langläufer und Wanderer zum Zug. La Plaiv: So heisst auch der Winterwanderweg, der das weite Tal des jungen Inn der Länge nach durchzieht. Aufgrund der Höhenlage ist es hier das ganze Jahr deutlich kälter als im Unterland, sodass sich die Landschaft auch in relativ schneearmen Wintern meist im weissen Kleid zeigt. Die gepfadete Route zieht sich von La Punt talabwärts von Dorf zu Dorf bis nach Cinuos-chel. Unterwegs geniesst man immer wieder wechselnde Aussichten. Tipp zur Zeitplanung: Im Hochwinter halten die Dreitausender im Südosten die Sonnenstrahlen bis in den späten Vormittag vom Talboden fern. Umso besser besonnt ist das Tal dafür am Nachmittag.
Das wundersame Mülibachtal GL Nr. 1814
Weissenberge — Engi, Weberei • GL

Das wundersame Mülibachtal GL

So etwa stellt man sich doch das Land vor, wo Milch und Honig fliessen: blauer Himmel, ein paar Schäfchenwolken über den Gipfeln, sattgrüne Wiesen mit farbigen Tupfen, Kuhglockengeläut, dunkelgrüne Tannen, und zu hinterst im Tal ein bezaubernder Wasserfall. Das Mülibachtal im Kanton Glarus scheint einem Bilderbuch entsprungen. Man erreicht es in ungefähr zwei Stunden zu Fuss von den Weissenbergen, oberhalb von Matt. Der Weiler Weissenberge ist mit der Seilbahn erreichbar und so spart man schon einmal die ersten Höhenmeter. Vor dem Start der Wanderung kann man sich auf der Terrasse der Wirtschaft Weissenberg noch einen Kaffee genehmigen. Das Haus aus dem 17. Jahrhundert sei das älteste Gasthaus im Glarnerland und sieht man das gemütliche und ziemlich schräge Stübli, glaubt man es dem Wirt sofort. Zurück in der Mitte des Weilers führt der Weg zunächst als Wanderweg aus der Siedlung und an einer Alp vorbei, wo man sich mit etwas Glück mit Köstlichkeiten eindecken kann. Steile Abschnitte auf Alpsträsschen wechseln sich mit schattigen im Wald ab. Beim Zindelchopf wandelt sich der Weg in einen Bergwanderweg und nun geht es stetig sanft hinauf. Bei den Figlerblanggen trifft man auf Kühe, die im Gebüsch Schutz vor der Sonne suchen oder sich an den von Bergbächen gespiesenen Tränken erfrischen. Danach ist das Heueggli erreicht, von wo man einen wunderbaren Blick ins Mülibachtal bekommt. In dieses schreitet man durch die Matten hinein und wer möchte, macht noch einen Abstecher zum Wasserfall. Lange möchte man hier verweilen, auf diesem verträumten Flecken Erde. Doch die Kräfte sollten für den Abstieg nach Engi noch gespart werden. Dieser zieht sich auf steilen, mit Kies belegten Alpsträsschen etwas in die Länge. Dieser Wermutstropfen wird durch das fröhliche Rauschen und Gurgeln des Mühlebachs allerdings sehr gemindert.
La bellezza dell’Altopiano della Greina Nr. 1796
Vrin, posta — Rabius-Surrein • GR

La bellezza dell’Altopiano della Greina

L’Altopiano della Greina è diventato famoso soprattutto perché è stato quasi inondato. Alla sua estremità più bassa, dove il Rein da Sumvitg (Reno di Somvix) si fa strada attraverso una stretta gola, negli anni '80 si sarebbe dovuto costruire una diga alta 60 metri. Gli ambientalisti hanno impedito che ciò accadesse, rendendo così la Greina un simbolo contro lo sfruttamento della natura. Oggi, su questo Altopiano unico nel suo genere agiscono forze idriche speciali: corsi d'acqua che serpeggiano liberamente, prati palustri idilliaci, torrenti glaciali selvaggi, pianure alluvionali poco profonde e tanti piccoli laghi e stagni. Molti definiscono la Greina un luogo magico; di sicuro è una fantastica meta escursionistica. Un sentiero particolarmente bello sulla Greina conduce da Vrin, attraverso il Passo del Diesrut, al rifugio Terrihütte/Camona da Terri. All'inizio si cammina lungo la strada attraverso le diverse contrade di Vrin fino in fondo alla Val Lumnezia, la «valle della luce». Poi si prosegue attraverso prati fioriti fino all'Alp Diesrut, percorrendo gli ultimi nevai fino all'omonimo Passo e si scende nuovamente verso il Reno di Somvix. Dal 2019, un ponte sospeso sulla gola, premiato con il Prix Rando dei Sentieri Svizzeri, facilita l'accesso al rifugio. Il rifugio Terrihütte/Camona da Terri è il luogo ideale per trascorrere la notte e poi concedersi un'altra giornata per una lunga escursione sull’Altopiano della Greina. La via del ritorno a valle verso Rabius si snoda dapprima lungo le ripidi e sassose falde del Piz da Stiarls e del Piz Miezdi. Più in basso, la Val Sumvitg diventa più verde e più amena. Un po' perso nel magnifico paesaggio è il Tenigerbad, un ex hotel termale chiuso da molti anni. Da qui ci vuole un'ora buona di cammino per raggiungere il fondovalle della Surselva presso Surrein e altri 40 minuti per arrivare alla stazione di Rabius.
Der goldene Herbst von Zuoz Nr. 1731
Zuoz • GR

Der goldene Herbst von Zuoz

In Gedanken daran, dass im Mittelland wieder der Nebel für sonnenlose Tage sorgen wird, lässt sich der Herbst im Engadin umso mehr geniessen. Nochmals durch eine Landschaft wandern, die schon bald für ein halbes Jahr von einer Schneedecke bedeckt sein wird. Während die Lärchen in unterschiedlichen Farbtönen die Täler Val Granda und Val Tscheps zieren, sind die Berge von einer frischen Schneedecke eingekleidet. So ergibt sich bei dem oftmals klaren Wetter der magische Kontrast, den der Herbst ausmacht. Die Bergwanderung führt von Zuoz durch einen herbstlichen Lärchenwald hinauf zur Baumgrenze, wo die nun einsamer wachsenden Lärchen schon einen dunkleren Farbton angenommen haben. Dort eröffnet sich ein traumhaftes Panorama übers Engadin. Der Bergwanderweg führt über Alpwiesen weiter hinauf zum Lej da Prastinaun, wobei beim Anstieg vor diesem See gut auf den Wegverlauf geachtet werden sollte. Der idyllische Bergsee liegt auf über 2400 m und lädt ein, zu rasten und zu picknicken. Nun geht es wieder hinunter nach Zuoz. Zuerst einem kleinen Bergbach entlang und dann auf einem etwas breiteren Weg nochmals durch den Lärchenwald hinunter ins Tal. Vor der Heimreise lohnt sich ein kleiner Rundgang durch das Bergdorf Zuoz, das sich durch sein schmuckes historisches Dorfzentrum auszeichnet.
Aussichtsreicher Schamserberg im Naturpark Beverin Nr. 1677
Wergenstein, Dorf — Lohn GR, Dorf • GR

Aussichtsreicher Schamserberg im Naturpark Beverin

Der Naturpark Beverin umfasst vier Täler und zwei kulturhistorisch und sprachlich verschiedene Regionen. Namensgeber für den Park ist der fast 3000 Meter hohe Piz Beverin, an dessen Fuss diese Wanderung auf schmalen Pfaden und Alpsträsschen am Schamserberg hoch über dem Val Schons verläuft. In diesem Tal wird das seltenste romanische Idiom Sutsilvan gesprochen, das nur noch etwa tausend Menschen beherrschen. Eines der Ziele des Naturparks ist deshalb unter anderem auch der Erhalt und die Förderung der romanischen Idiome. Schon bald nach dem Start in Wergenstein schweift der Blick über sorgfältig gepflegte Alpweiden mit sonnengebräunten Maiensässen. Nach der Traversierung des Val da Larisch wandert man auf einem Höhenweg zum Libisee. Im glasklaren Wasser spiegeln sich die Wolken und die Gipfel von der anderen Talseite. Vor dem Dorf Lohn liegen Stationen des Klangwalds «tùn resùn» am Weg. Bei verschiedenen Klangobjekten kann erlebt werden, dass Hören auch Fühlen bedeutet. «Tùn resùn» ist Sutsilvan und bedeutet «Ton Hall». Es lohnt sich, einen Abstecher zur sehenswerten reformierten Kirche von Lohn mit ihren zwei Türmen aus verschiedenen Epochen zu machen.
Herbstwanderung im Oberengadin Nr. 1789
Surlej, Corvatschbahn — Sils/Segl Baselgia • GR

Herbstwanderung im Oberengadin

Im Herbst verfärben sich Tausende von Lärchen im Oberengadin – und tauchen die Szenerie rund um den Silvaplaner- und den Silsersee, die zu erwandern ein Vergnügen sind, jedes Jahr während rund dreier Wochen zwischen Ende September und Anfang November in warme Goldtöne. Zu Beginn schlängelt sich der Weg oberhalb von Silvaplana-Surlej noch entlang von Masten und Schneekanonen den Nordhang hinauf, bald aber taucht er komplett in die Natur ein. Welche Farbenpracht! Neben feurig gelben Lärchen stehen tiefgrüne Arven, darüber der stahlblaue Himmel. Es lohnt sich, zwischendurch über kleine Trampelpfade vom Hauptweg weg zu gehen: Hinter einem Holzgeländer öffnet sich der Blick auf den türkisfarbenen Silvaplanersee. Auf einer Lichtung mit einem kleinen Sumpf kurz vor La Muotta lässt sich die Picknickdecke ideal ausbreiten. Nach der Überquerung des tosenden Bachs Ova da la Rabgiusa geht es erst in steilen Spitzkehren, dann etwas gemächlicher rund 200 Höhenmeter zum Seeufer hinunter, wo man auf einen breiten Spazierweg trifft. Nach einer gemütlichen halben Stunde im Flachen erreicht man Sils/Segl Maria. Beim abschliessenden Rundgang auf der Halbinsel Chastè kommen die Lärchen noch einmal voll zur Geltung: Hinter jeder Kurve wartet eine neue Bucht, umgeben von goldenen Bäumen. Mehr als 30 Sitzbänke befinden sich auf der Halbinsel: Schon Friedrich Nietzsche bezeichnete diesen Ort als «die schönste Stelle des Engadins» – anscheinend empfinden viele Leute ähnlich.
Wildes, sanftes Val Tuoi Nr. 1785
Guarda, cumün • GR

Wildes, sanftes Val Tuoi

Die Anreise nach Guarda ist lang. Zur Erkundung des Val Tuoi bietet sich daher eine Übernachtung zuhinterst im Tal in der Chamonna Tuoi an. Der erste Tag ist dem Aufstieg zur Hütte gewidmet. Vom östlichen Dorfteil aus führt der Weg auf einer befestigten Alpstrasse dem Schellen-Ursli-Weg entlang. Schon bald verlässt man ihn aber und steigt zum Bach La Clozza ab, um auf der rechten, wilden Talseite auf den Wanderweg in Richtung Alp Suot zu stossen. Auf der Alp wechselt der Weg auf die sanfte Talseite und führt gemütlich hinauf zur Hütte am Fuss des Piz Buin. Schellen-Ursli begleitet einen in Gedanken weiter. Denn wer kennt ihn nicht, den Buben mit der Zipfelmütze? Das Kinderbuch von Selina Chönz (1910-2000), illustriert vom Kunstmaler Alois Carigiet (1902-1985), erschien 1945 und wurde bisher über eine Million Mal verkauft. Der Schellen-Ursli erobert also bereits die vierte Generation von Kindern. Gewohnt hat Uorsin, so sein rätoromanischer Name, in Guarda. Genau wie Selina Chönz. Carigiet besuchte sie immer wieder und erstellte Skizzen für die Illustrationen des Buchs. Als Vorbild für Uorsins Elternhaus diente das Haus Nr. 51. Am zweiten Tag folgt man dem Höhenweg vorbei am Lai Blau. Der Weg startet hinter der Hütte steil bergwärts. Bei der Verzweigung hält man sich rechts in Richtung Lai Blau. Der Weg zurück nach Guarda ist nicht lang, und so bleibt Zeit für eine ausgiebige Rast beim See. Über teils sumpfige Alpen, aber auch durch prächtige Trockenblumenwiesen geht es nun stetig sanft bergab bis zur Alp Sura, von wo man steil durch lichten Bergwald hinunter nach Guarda absteigt. Bevor das Postauto zum Bahnhof fährt, bleibt Zeit für einen Rundgang durch Guarda, das Schellen-Ursli-Dorf.
Über die Fuorcla Grevasalvas ins Engadin Nr. 1786
Julier, La Veduta — Maloja, Capolago • GR

Über die Fuorcla Grevasalvas ins Engadin

Ihre Nachbarn gehören zu den bedeutendsten Bündner Pässen. Schon die Römer brachten über den Julier und den Septimer Waren über die Alpen. Im Mittelalter dann spielte sich hier der Handelsverkehr zu den Märkten Oberitaliens und ins Wirtschaftszentrum Mailand ab. Obere Strasse nannte man die Route, die Chur über Tiefencastel mit dem Engadin und dem Bergell verbindet. Zwischen den beiden Übergängen liegt ein dritter Pass – einer, von dem es nicht viel zu berichten gibt, ausser dass seine landschaftliche Schönheit eine Entdeckung wert ist. Die Rede ist von der 2687 Meter hohen Fuorcla Grevasalvas. Bis man sie erklommen hat, ist einiges an Einsatz nötig. Zwar startet man auf dem Julierpass auf gut 2200 Metern, doch der Weg über viel Geröll ist anstrengend. Perlen warten unterwegs einige. Der Leg Grevasalvas ist die erste. Frühmorgens spiegelt sich die Sonne in seinem tiefblauen Wasser, das Wollgras am Ufer wiegt sanft im Wind. Eine gute Stunde später auf der Passhöhe liegt sie dann vor einem, die Bilderbuchlandschaft mit den Oberengadiner Seen, dem vergletscherten Berninamassiv und den markigen Bergeller Zacken. Der weitere Weg ist lang und kräftezehrend. Im Abstieg nach Plaun Grand ist manch ein Geröllfeld zu queren, danach traversiert man zum zweiten Bergsee des Tages, dem Lägh dal Lunghin. Dieses Teilstück ist das anspruchsvollste. Erst gewinnt man durch ein weites Tal mit Mooren an Höhe, danach geht es auf schmaler und teils ausgesetzter Wegspur der Südflanke des Piz Grevasalvas entlang. Hat man sich am malerischen See sattgesehen, wartet der steile Direktabstieg nach Maloja Capolago. Immer dem jungen Inn entlang, der beim Pass Lunghin entspringt, Europas einziger Dreifachwasserscheide.
Auf dem Roggi’s Trail GR Nr. 1595
Parsonz • GR

Auf dem Roggi’s Trail GR

Ausgangspunkt dieser Schneeschuhwanderung ist das malerische Dörfchen Parsonz, nahe Savognin mit gut 300 Einwohnerinnen und Einwohnern. Bis 1970 wurde im Dorf fast ausschliesslich die Sprache Surmeirisch gesprochen, eine regionale Mundart des Rätoromanischen. Der Wandel und die deutschsprachigen Zuzüger haben diesen lokalen Dialekt aber fast komplett verdrängt. Den Besuchern offeriert sich vom Dorf Parsonz, am Westhang des Tales Surses, die prachtvolle Aussicht auf den stolzen über 3000 Meter hohen Piz Mitgel. Dieser mächtige Gipfel begleitet die Wandernden dann auf dem grössten Teil der aussichtsreichen Tour. Von Parsonz aus führt der Trail zunächst bis zur südlichen Dorfgrenze. Mit Schneeschuhen führt der nächste Wegabschnitt bergauf in Richtung Piz Martegnas, durch verschneite Wälder, über Hügel und vorbei an vielen idyllischen Maiensässen. Die ruhige und besinnliche Schneeschuhwanderung flacht kurz vor der Hälfte der Strecke ab und es folgt ein entspannter Abschnitt auf offenem Weg Richtung Tigias Davains. Dort trifft man auf ein hübsches Bergbeizli namens Roggis Baizli, welches zum Verweilen einlädt und mit einem Ausblick auf die Berge Piz Mitgel, Piz Ela und Tinzerhorn belohnt. Der Rückweg hinunter ins Dorf Parsonz geleitet die Wandernden von nun an bergab in Richtung Cresta da Lei, über schneebedeckte und aussichtsreiche Alpwiesen und durch romantische kleine Wäldchen. Der ganze Weg ist eher offen und die Bergwelt lässt einen staunen. Die Schneeschuhtour findet am südlichen Dorfrand von Parsonz ihr Ende.
Unterwegs beim ehemaligen Maiensäss Nr. 1594
Tgantieni — Lenzerheide/Lai, Post • GR

Unterwegs beim ehemaligen Maiensäss

Joachim Cantieni und Fidel Rischatsch-Bläsi gelten heute als «Gründer» des Ferienortes Lenzerheide. Im 19. Jahrhundert erbauten sie die ersten Hotels und öffneten so zunächst Kurgästen, dann allen Touristen Tür und Tor. Auch wenn der Name sehr deutsch klingt, liegt Lenzerheide im romanischen Sprachgebiet, eingebettet zwischen den markanten Piz Scalottas, Rothorn, Lenzerhorn und Piz Danis. Im Süden wandert der Blick von alleine in Richtung Albulatal. Diese prächtige Aussicht auf die landschaftsprägenden Berge und den zugefrorenen Heidsee kann man auf der gesamten Höhenwanderung geniessen. Am besten flaniert man zunächst durch das Dorfquartier Penasch seura mit seinen idyllischen Ferienhäusern. Dort befindet sich die Talstation der Sesselbahn, welche einen bequem zur Bergstation Tgantieni befördert, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Nach einer kleinen Steigung hoch zum Berghotel Tgantieni führt der Winterwanderweg in nördlicher Richtung gegen Valbella. Anschliessend geht es durch eine wunderschön verschneite Berglandschaft. Mehrere Male kreuzt der Winterwanderweg die Skipisten und gibt so Einblick in rasante Abfahrten. Praktisch ebenen Weges geht es weiter in der Flanke von Piz Danis nach Spoina. Dort bietet sich den Wandernden die Möglichkeit, sich in in einem gemütlichen Bergbeizli bei einer Erfrischung zu stärken. Die Hälfte ist nun geschafft! Der Weg leitet einen dann leicht talwärts durch Wäldchen, vorbei am Sessellift Pedra Grossa. Im Zickzack gelangt man zurück ins Dorfzentrum.