Wandern im Sommer

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Malerisches Wandern über dem Thunersee Nr. 2059
Mülenen — Därligen • BE

Malerisches Wandern über dem Thunersee

Seit exakt 70 Jahren ehrt auf der Meielisalp anlässlich seines 100. Geburtstags ein Denkmal den Schweizer Maler Ferdinand Hodler. An dieser Stelle schuf er das erste Bild seiner Reihe von Landschaften am Thunersee. Noch viel länger, nämlich seit mindestens 300 Jahren, steht gleichenorts eine mächtige Sommerlinde. Sie erhält einzig Konkurrenz durch die atemberaubende Aussicht, die bei Sonnenuntergang jeweils zu einem besonders intensiven Erlebnis wird. Aber bereits die Wanderung zu diesem kraftvollen Ort kann mit einigen Höhepunkten aufwarten.
Der einzige nennenswerte Anstieg ist schon nach einem halben Kilometer zu bewältigen. Von Mülenen führt der Weg zum Schlund des Suldgrabens und steigt durch einen Wald hoch nach Aeschiried. Nach einer guten Stunde öffnet sich der Blick ins Frutigtal, über den tiefblauen See und die ihn umgebenden Berg- und Hügelketten. Nun geht es auf dem Panoramarundweg Thunersee in pittoresker Landschaft weiter Richtung Därligen. Unterwegs laden gemütliche Grillplätze zum Verweilen ein. Kurz vor Ankunft auf der Meielisalp wird der Spissibach dank spektakulärer Hängebrücke mühelos überquert. Das Ziel der Wanderung ist schliesslich sanft über Weiden und durch Wald absteigend erreicht.

Zum Burgäschisee im Wasseramt Nr. 2046
Etziken, Dorf — Sunnhalde • SO

Zum Burgäschisee im Wasseramt

Diese Wanderung startet in Etziken Dorf, wohin man mit dem Bus gelangt. Auf der Hinfahrt fällt der Wasserturm mitten in einem kleinen Wäldchen auf. Er steht auf dem höchsten Punkt der Umgebung, dem 526 Meter über Meer gelegenen Gütsch. 1931 wurde der Turm mitsamt zwei Brunnenstuben erbaut, um die Wasserversorgung des Wasseramts sicherzustellen.
Den Wasserturm kann man auf Anmeldung besichtigen. Man erreicht ihn über ein Strässchen, das den Wanderweg nach 400 Metern verlässt und beim Wasserturm in einen Naturweg übergeht. Folgt man ihm, so gelangt man bei einer Hütte mit Spielplatz und Feuerstelle zurück auf den Wanderweg.
Nun geht es auf breiten Wald- und Landwirtschaftswegen Richtung Burgäschisee, wo es Stege gibt, auf denen man die Wasserflora und die Fauna beobachten kann. Diese Wanderung umgeht den See zur Hälfte im Uhrzeigersinn. Schön ist es, am Ufer zu sitzen oder an der Feuerstelle zu picknicken. Es gibt auch eine Bootsvermietung, am östlichen Ufer ein Strandbad mit Beizli und sogar eine Badestelle, wo man ins Wasser springen kann. Weiter geht die Wanderung durch den Wald oder dem Waldrand entlang hinauf zur Solothurner Exklave Steinhof. Ausgangs des Dorfs, etwas abseits des Wanderwegs, befindet sich ein gigantischer Findling, die Grossi Flue. Der Rhonegletscher hat ihn aus dem Val de Bagnes hierhergetragen. Kinder lieben es, darauf herumzuklettern. Von Steinhof führt der Weg durch einen besonnten Wald mit Stechpalmen zur Bushaltestelle bei Sunnhalde hinunter.

Runde zwischen Olten und Hauenstein Nr. 2045
Olten • SO

Runde zwischen Olten und Hauenstein

Von der Oltner Altstadt gibt der Bummel auf dem Amthausquai der Aare entlang ein gemütliches Entrée. Nach der Bahnhofbrücke biegt man links in die Belchenstrasse, durchquert dann den Stadtpark. Bald wird es steiler und rauer werden. Mal waldig, mal offen. Mal typischer Jura, mal exotischer Götterkult. Immer abwechslungsreich.
Oberhalb des Pflegeheims Stadtpark biegt der Walderlebnispfad Bannwald ab. Man passiert die prähistorische Wehranlage Dickenbännli und fädelt in den teils etwas exponierten Kretenpfad ein. Am Felstörli (P. 634) trifft man wieder auf den Wanderweg und folgt rechts dem Forstweg zur Rumpelhöchi. Um für eine Einkehr zum Naturfreundehaus zu gelangen wählt man am Wegschild Rumpelhöchi, wo auch die Öffnungszeiten des Lokals stehen, die rechte Route. Vom Naturfreundehaus steigt der Weg zur Homberglücke auf. Weht dort eine Fahne, bedeutet das: Es gibt Schiessübungen am Spittelberg. Dann steht jemand von der Schweizer Armee am Weg und klärt auf, wann man passieren darf. Die Route führt am General-Wille-Haus vorbei zur Challhöchi mit der Panzersperre aus dem Ersten Weltkrieg. Über Ifenthal steigt man zum Rankbrünneli ab und biegt in einen Waldweg. Es geht am Grabenbach, später den Gleisen entlang am Cheibenloch, am Hauenstein-Basistunnel und am Hindutempel Sri Manonmani Ampal vorbei. Beim Meierhof biegt die Route links ab, quert die Gleise und trifft am Restaurant Isebähnli auf die Landstrasse. Nur wenig abwärts fädelt man links in den Bahnlehrpfad nach Trimbach, wandert vom Bahnhof dann südöstlich zur Aare hinunter bis nach Olten.

Auf der Flue oberhalb Kleinlützel Nr. 2044
Challpass — Klösterli • SO

Auf der Flue oberhalb Kleinlützel

Die Familienwanderung in der solothurnischen Exklave Kleinlützel ist etwas für Geschichtsinteressierte. Aber nicht nur, denn auch Naturliebhaber kommen auf ihre Rechnung. Die Wanderung verläuft stets auf Grenzen, erst auf einer Gemeindegrenze, dann auf der Kantonsgrenze zwischen Solothurn und Basel-Landschaft, schliesslich auf der schweizerisch-französischen Landesgrenze. Immer wieder trifft man auf Grenzsteine mit den unterschiedlichsten Gravuren. Besonders interessant sind die Steine zwischen dem Remelturm und Klösterli: Die meisten von ihnen wurden 1817 aufgestellt und tragen auf der einen Seite ein Solothurner Wappen mit den Buchstaben S und O, auf der anderen Seite ein F. Wer gut hinschaut, bemerkt beim roten F eine farblose Rille, die aus dem F ein D macht, denn das an-grenzende Elsass gehörte von 1871 bis zum Ersten Weltkrieg zu Deutschland.
Diese Wanderung beginnt auf dem Challpass, führt auf Waldwegen über die Challhöchi bis unter den Remelspitz. Auf dem acht Meter hohen Turm – der ehemalige Beobachtungsposten während des Ersten Weltkriegs wird über zwei Leitern erklommen – lässt sich eine weitreichende Aussicht geniessen. Etwas weniger luftig zeigt sich dieses Panorama aber auch vom Fusse des Turms oder immer wieder auf der Wanderung. Der Weg führt dabei über die Fluh, immer mit genügend Abstand zum Abgrund, dessen steile Felsen eine stimmige Kulisse bieten. Auf der Roti Flue gibt es eine Feuerstelle, bis zum Klösterli gilt es zwei Höhlen zu entdecken.
Dieser Grenzverlauf ist eine Ausnahme in Solothurn, weil er mit dem Grat einer topografischen Begebenheit folgt. Die meisten der stolzen 380 Kilometern Kantonsgrenze resultieren aus dem jahrhundertelangen politischen Kräftemessen zwischen dem Stadtstaat Solothurn, dem Bistum und der Stadt Basel sowie Bern. Ein Grund auch für die ungewöhnliche Form des ganzen Kantons Solothurn.

Zwischen Pilatus und Bürgenstock Nr. 2055
Hergiswil NW — Alpnachstad • NW

Zwischen Pilatus und Bürgenstock

Die Wanderung steht ganz im Zeichen des Mittelalters und des 18./19. Jahrhunderts. Unzählige Menschen haben damals den Renggpass als kürzeste Landverbindung zwischen Luzern und dem Brünig überquert: Säumer, Römer, französische Invasionstruppen, aufständische Nidwaldner und andere sich rivalisierende Gruppen. Allerdings muss man sich diesen geschichtsträchtigen Ort erst einmal schweisstreibend verdienen.
Vom Bahnhof Hergiswil folgt man den Wegweisern Richtung Riedboden. Nach den letzten Häusern des Dorfs folgt der historische Saumpfad dem Steinibach entlang, zuerst gemächlich und dann steil bergauf. Kurz vor Schwandi stösst man auf den Waldstätterweg, auf dem es flach Richtung Renggpass geht. Wer vor dem steilen Schlussaufstieg noch mal durchschnaufen möchte, kann eine kurze Rast an der denkmalgeschützten Kapelle einlegen und den Blick über den Vierwaldstättersee schweifen lassen. Nach der erfolgreichen Passüberquerung geht es anschliessend fast nur noch abwärts: In Serpentinen schlängelt sich der Weg durch den Wald und vorbei an einem tosenden Wasserfall. Eine kleine Attraktion sind die Felsmalereien, die von den zuletzt dort ansässigen Truppen stammen. Kurze Zeit später ist das Ziel am See in Alpnachstad erreicht.

Entspannte Wanderung im Alpenrhein Nr. 2061
Trimmis, Gargällis — Landquart • GR

Entspannte Wanderung im Alpenrhein

Diese beschauliche Wanderung ist ideal als Einstieg in die Wandersaison nach dem Winter. Der Weg führt durch Wälder und Rebberge im Kreis Fünf Dörfer, wie die historisch gewachsene Region südlich der Bündner Herrschaft genannt wird.
Start der Wanderung ist die Bushaltestelle Gargällis in Trimmis. Von hier geht der Weg die ersten Meter der Strasse entlang, bevor man bei Chlei Rüfi abzweigt und an Kirschbäumen und Feldern vorbeiwandert. Nach leichtem Anstieg bietet sich ein schöner Blick zurück auf das Tal und den Haldensteiner Calanda. Von nun an wechseln sich Wald und Wiese ab, und man läuft angenehm abwechselnd im Halbschatten oder an der Sonne. Nach einem kurzen Anstieg über die Chessirüfi zum Dunkel Töbeli befindet man sich bereits auf dem höchsten Punkt der Wanderung.
Bei Birchholz verlässt man den Wald wieder, und es bietet sich ein schöner Blick auf das Rheintal und das Dorf Igis. Beim ehemaligen Wasserschloss Marschlins lohnt sich ein Halt, um die Szenerie auf sich wirken zu lassen und die Beine zu strecken.
Bei Ganda bietet sich ein Spielplatz mit Grillstelle für ein Picknick an. Ausgeruht unterquert man schliesslich die Prättigauerstrasse, biegt dem Wasser folgend nach links ab, um auf der revitalisierten Böschung der Landquart die letzten Meter der Wanderung zu gehen.

Idylle im hohen Norden Nr. 2060
Schaffhausen, Dachsenbüel — Thayngen • SH

Idylle im hohen Norden

Einen Gang runterschalten: Die Wanderung durch die frühlingshafte Landschaft im nördlichsten Zipfel von Schaffhausen ist entspannend. Im wohlklingenden Freudental beginnt der sanfte Aufstieg auf die Hochebene, auf der man entschleunigt unterwegs ist. Wie passend, dass man an einigen Stationen des Schaffhauser Dichterwegs vorbeikommt und sich die lyrischen Perlen inmitten der Natur einverleiben kann. Der Abstecher zum Jakobsfelsen parallel zur Grenze zu Deutschland lohnt sich: Der Blick reicht weit übers üppige Grün. Das ehemalige Ferienheim bei Büttenhardt ist nun ein Zentrum für betreutes Wohnen und eine Pferdepension. Am Waldrand bei Hohliflue ist eine gemütliche Grillstelle eingerichtet.
Der zweite Teil in Richtung Thayngen führt durch lichtgrüne Frühlingswälder und das Dörfchen Lohn. Bei Churzloch gibt es nochmals die Gelegenheit zum Grillieren, mit Ausblick über die Grenze auf die Vulkankegel im Hegau. Schwer vorzustellen, dass dieses Gebiet vor 150 Millionen Jahren unter dem Meeresspiegel lag. Zum Bahnhof nach Thayngen führt ein Themenweg der Biber entlang, wo man allerlei Wissenswertes über das Nagetier mit demselben Namen erfährt.

Zwischen Stadt und Berg Nr. 2057
Bellinzona — Giubiasco • TI

Zwischen Stadt und Berg

Auf dieser Wanderung oberhalb von Bellinzona lässt sich der Charme des Tessins spüren. Auf alten, mit Steinen gepflasterten Wegen entdeckt man die Höhen oberhalb von Bellinzona, wandert durch Kastanienhaine und idyllische Dörfer.
Vom Bahnhof Bellinzona aus windet sich der Weg durch enge Gässchen und Wohnquartiere. Der Aufstieg erfolgt direkt, und schon bald befindet man sich oberhalb von Bellinzona und geniesst die Sicht auf die Stadt und ihre Burgen. Von der Verzweigung in Artore kann man einen Abstecher zur Burg Castello di Sasso Corbaro machen. Kurz danach führt der Weg in den Wald. Auf einem gut unterhaltenen, mit Steinen gepflasterten Weg wandert man unter Kastanienbäumen in Richtung Monti di Artore.
Der höchste Punkt der Wanderung ist mit 974 m ü. M. in Monti di Ravecchia erreicht. Hier bieten ein Picknickplatz und das Grotto Rosetta Möglichkeit, zu verweilen und den Blick über die Piano di Magadino bis zum Lago Maggiore schweifen zu lassen.
Der Abstieg führt über Paudo nach Pianezzo. Hier bietet sich eine Sicht auf das tief gelegene Valle di Loro und den Fluss Morobbia. Wer sich den letzten Abschnitt hinunter nach Giubiasco sparen will, kann in Pianezzo den Bus besteigen.

Über das Bruederholz nach Basel Nr. 2056
Ettingen, Dorf — Basel, Margarethen • BL

Über das Bruederholz nach Basel

Die gut 50 Meter, die sich der Hügelzug Bruederholz erhebt, sind im Nu bezwungen. Doch sie er-zählen viele Geschichten: In den Steilhängen hausten einst «Waldbrüder» in den Gehölzen und Büschen, die dem Hügelzug den Namen gaben. Im Norden steht der Wasserturm, nicht unweit davon die Schanze, wo mit Kanonensalven die Kriegszüge Napoleons abgewehrt wurden, und die Klosterkirche St. Margarethen.
Die Wanderung beginnt in Ettingen. Gemächlich erklimmt man den sanften Rücken des Brueder-holz und folgt ihm auf der Ostflanke zum Predigerhof entlang der Kornfelder – gespickt mit knallro-ten Mohnblüten –, der Rebgärten und Waldlichtungen. Dort lädt der Baumgarten mit Buvette, Wollschwein- und Hühnergehege zum Verweilen ein. In der Ferne lockt der Wasserturm. Seine 164 Stufen zu bezwingen, lohnt sich allemal. Trotz seinen 50 Metern Starthilfe ist seine Aussichtsplatt-form immer noch 69 Meter tiefer als die höchste Turmspitze in Basel. Das Turmglöckchen der Kirche St. Margarethen läutet das Wanderziel ein. In der Ferne sieht man die Kapellen ihrer zwei Schwes-tern Ottilie (Tülligerhügel) und Chrischona (St. Chrischona). Wer noch mehr Glocken und «Schällen» hören will, verköstigt sich nebenan im ehemaligen Rinderstall und Hofrestaurant Schällenursli.

Vom Rhonetal hoch zum idyllischen Bergdorf Nr. 2054
Riddes — Isérables • VS

Vom Rhonetal hoch zum idyllischen Bergdorf

Gern würde man gleich länger am beschaulichen Ausgangsort Riddes verweilen und bei einem Kaffee die Aussicht von der Rhonetalebene auf die Bergkette geniessen. Aber für Pausen bieten sich auf dieser Wanderung auf der «Voie des Érables» (Ahornweg) noch einige Gelegenheiten. Immer wieder kommt man an Informationstafeln vorbei, wo man Wissenswertes über den Baum erfährt, der dem Dorf Isérables seinen Namen gibt.
Zunächst führt der Weg entlang der Weinhänge und über den Wildbach. Der historische Weg bis Isérables ist der steilste Abschnitt des Tages, der jedoch angenehm gleichmässig und gut begehbar ansteigt. Im mittleren 19. Jahrhundert legten die einstigen Erbauer jede Kehre so perfekt im Gelände an, dass sich Mensch und Tier sicher zwischen Berg und Tal bewegen konnten. 1942 brachte die Anlage der Seilbahn Erleichterung. Unterwegs lädt ein schattiger Aussichtspunkt mit Trinkbrunnen zu einer Pause ein. Beim Weiler Teur zweigt man scharf links ab, um zur Aussichtsplattform bei Punkt 1129 zu gelangen. Eine Haarnadelkurve später ist das Dorf Isérables erreicht.
Den anschliessenden Rundweg sollte man keinesfalls auslassen. Er führt abwechslungsreich zuerst taleinwärts und nach dem Umkehrpunkt entlang des kühlenden Wildbachs und auf schmalen, gemauerten Pfaden zurück.

Abwechslungsreicher Juragipfel Nr. 2053
Grandval — Corcelles BE • BE

Abwechslungsreicher Juragipfel

Das Waldreservat Raimeux wurde 2005 eingerichtet und ist Heimat einer vielfältigen Flora und Fauna. Föhren wachsen zwischen den zerklüfteten Kalksteinfelsen besonders gut und versprühen beinahe ein mediterranes Feeling. Mit etwas Glück lassen sich in den Felswänden Gämsen, Greifvögel oder auch Kletterer erblicken.
Die Frühlingswanderung startet an der Station Grandval, wo der Weg zuerst gemächlich in Richtung Mont Raimeux aufsteigt. Nach dem Aufstieg öffnet sich eine Jurahochweide mit typischen Trockensteinmauern. Via dem Weiler Raimeux de Grandval erreicht man den höchsten Punkt der Wanderung. Der flache Gipfel des Mont Raimeux bildet die Grenze der Kantone Bern und Jura und ist gleichzeitig Juras höchster Punkt. Schwindelfreien Personen ermöglicht der Aussichtsturm einen schönen Blick auf Delémont. Über ein Blütenmeer verläuft die Wanderung nach Raimeux de Crémines, wo sich besonders eine Feuerstelle als Zwischenhalt anbietet. Der Abstieg in Richtung Corcelles verläuft am Anfang steil und ist teilweise mit Stufen und Ketten gesichert. Der parallel verlaufende Bach Gore Virat stürzt immer wieder spektakulär als Wasserfall herab. Die Wanderung endet an der Station von Corcelles.

Auf dem Gürbetaler Höhenweg Nr. 2052
Kehrsatz — Kaufdorf • BE

Auf dem Gürbetaler Höhenweg

Diese einfache Wanderung vor den Toren der Stadt Bern bietet eine grossartige Fernsicht auf die Gantrischkette und die Berner Alpen. Sie führt durch eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit saftig grünen Wiesen, dunkelbraunem Ackerboden und stattlichen Bauernhäusern. Die Route verläuft mehrheitlich auf Naturstrassen; dazwischen hat es auch asphaltierte Abschnitte.
Nach einem kurzen Aufstieg vom Bahnhof Kehrsatz führt der Gürbetaler Höhenweg in sanftem Auf und Ab über den Längenberg. Am Waldrand in der Nähe von Winzenried steht der Teufelsstein, ein erratischer Block, der vor rund 20 000 Jahren vom Aaregletscher über 75 Kilometer hierhin transportiert und bei dessen Rückzug liegen gelassen wurde. Derselbe Gletscher hat das Gürbetal und den Längenberg während der letzten Eiszeit geformt.
Nach Oberfeld folgt ein kurzer, steiler Abstieg auf einem schmalen Pfad durch den Wald. Vor Guetebrünne erinnert eine Tafel an die beiden Mönche, die vor 900 Jahren im Pfaffenloch hausten, einer heute unzugänglichen Höhle in der steilen Felswand. Kurz nach Guetebrünne zweigt der Weg zum Ziel in Kaufdorf ab. Wer noch nicht genug hat, folgt weiter dem Gürbetaler Höhenweg und erreicht nach einer weiteren Stunde die Station Thurnen.

Rund um das Ruedertal Nr. 2043
Schiltwald, Wendeplatz • AG

Rund um das Ruedertal

Am Ausgangspunkt der Rundwanderung, in Schiltwald, steht erhaben, aber einsam das alte Schulhaus aus dem Jahr 1912. Der Steinbau mit Türmchen war Schauplatz im Roman «Schilten» des leider ein wenig in Vergessenheit geratenen Schriftstellers Hermann Burger (1942–1989). Im finsteren Roman voller abgründigem Humor aus dem Jahr 1976 berichtet ein junger Lehrer anlässlich der Inspektorenkonferenz über die Zustände im Schulbetrieb.
Ausgangspunkt der Wanderung rund ums obere Ruedertal ist die Postautoendstation Schiltwald. Hier steigt der Weg gleich steil hinauf auf den Hügelzug, der das Tal westlich abschliesst. Ab Ende März lohnt sich ein Abstecher kurz hinter Schiltwald in Richtung Kröschhof zu den Weihern in der Wolfgrueben. Hier haben sich Glöggli- frösche niedergelassen. Der eigentliche Wanderweg führt über ein Hochplateau mit Kiesgruben über die Krete des Höhenzugs zum Weiler Nütziweid. Hier beginnt der Abstieg ins Tal, nach Schmiedrued, vorbei an den schmucken Weilern Hochrüti und Löhren. Und gleich geht es wieder hinauf durch das Birchtobel auf die Höhen des östlichen Talabschlusses. Hinter der Klinik im Hasel zweigt der Weg rechts ab in Richtung Bründli- chrüz. Bald darauf taucht man in den Wald ein, um am anderen Ende rechts hinunter ins Tal zurück zum Ausgangspunkt Schiltwald abzuzweigen.
Die Wanderung über die Höhen bietet zahlreiche Aussichten auf die Jurahöhen und die Alpen, über das Suhrental, das Wynental und natürlich hinab ins Ruedertal. Sie ist ganzjährig gut begehbar. Im Winter können die oft überraschend steilen, aber kurzen Auf- und Abstiege etwas glitschig sein. Dafür wird man bei klarer Winterluft mit viel Weitsicht belohnt.

Winterwandern übers Eis Nr. 2040
Glacier du Sex Rouge • VD

Winterwandern übers Eis

Übers Eis führt diese Winterwanderung, über blankes Glatteis aber nicht. Vor Spalten oder anderen Gefahren muss man sich nicht fürchten - die Wanderung ist auf der ganzen Länge einfach zu gehen, gut präpariert und markiert und damit sicher. Sie beginnt mit drei Seilbahnfahrten vom Col du Pillon bis zum Col de Zanfleuron und führt dann ebenen Wegs westwärts. Bald schon sieht man den Quille du Diable, den Teufelskegel, über den eine gruselige Legende erzählt wird.
Vor langer Zeit lebten die hiesigen Hirten im Überfluss, sie hüteten ihr Vieh auf den fruchtbaren Wiesen. Eines Tages bat eine alte Frau einen Hirten, ihr beim Tragen ihres riesigen Sacks zu helfen, was er ihr verweigerte. Die Frau aber war eine Fee, und sie beklagte sich beim Teufel persönlich über die Hochnäsigkeit der Hirten. Dieser verwünschte den Ort, der sodann zu kargen Halden verkam. Schnee fiel, der Gletscher wuchs. Der Teufel und seine Kumpane fühlten sich hier wohl und kegelten – am liebsten nachts und bei Unwettern. Mit riesigen Felsbrocken versuchten sie, den Quille du Diable am Rande des Gletschers zu treffen, und manch ein Brocken verfehlte sein Ziel und fiel auf die über 1000 Meter weiter unten gelegene Alp Derborence. 1714 trieben sie es besonders wild, es kam zu einem grossen Bergsturz. Mehr als ein Dutzend Hirten starben. Seither blicken die Bauern bei Sturm sorgenvoll hinauf zum Quille du Diable und senden ein Gebet zum Himmel.
Heute sind die Zeiten friedlicher, und im Refuge l’Espace nur wenige Meter neben dem Quille du Diable – er heisst offiziell La Tour St-Martin – lässt es sich über einem steilen Abgrund gemütlich einkehren, bevor man auf demselben Weg wieder zurückwandert.

Winterlicher Gang dem Greifensee entlang Nr. 2042
Maur, See — Greifensee, Städtli • ZH

Winterlicher Gang dem Greifensee entlang

Der Greifensee ist eines der wertvollsten Naturschutzgebiete im Kanton Zürich und als Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung ausgeschieden. Im Winter nutzen Zugvögel aus dem Norden die offene Wasserfläche und die Riedgebiete, um dort die kalte Jahreszeit zu verbringen. Krick-, Knäk-, Schnatter- und Löffelente, Reiher-, Tafel- und Schellente sorgen für buntes Treiben auf dem See, der im Winter durch Vögel belebter ist als im Sommer. Ebenfalls ein Gast aus dem Norden ist die Rohrdommel. Rund 60 weitere Arten von Brutvögeln kann man am Greifensee antreffen.
Gleichzeitig ist der Greifensee ein beliebtes Naherholungsgebiet. Die Greifensee-Stiftung sorgt dafür, dass Natur und Mensch sich wohlfühlen und mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen aneinander vorbeikommen – zum Beispiel mit der Naturstation Silberweide und der Beobachtungsplattform, von der aus die Vogelwelt entdeckt werden kann. Bestens geeignet für Naturentdeckungen ist die Wanderung von Maur über Riedikon und Niederuster nach Greifensee. Die Tour führt an den Rand der für Vögel wertvollen Riedflächen beim Riediker- und Rällikerriet, zur Beobachtungsplattform und mit einem Abstecher dem Aabach entlang ans Seeufer bei Riedikon. Hier hat man gute Chancen, Hinweise auf Biber zu finden – etwa Frassspuren an Bäumen und Sträuchern – oder mit etwas Glück den Biber selbst zu treffen. Wichtig ist, gleich wie im Sommer, auf den Wegen zu bleiben und Hunde an die Leine zu nehmen. Wildtiere haben zur kalten Jahreszeit nur sehr begrenzte Energiereserven zur Verfügung, und die brauchen sie zum Überleben.

Rund um den Hegewald Nr. 1949
Ufhusen, Käserei Dorf — Eriswil, Station • LU

Rund um den Hegewald

Ausgangspunkt dieser Wanderung, die zwischen den Kantonen Bern und Luzern verläuft, ist das Dorf Ufhusen. Ein schmaler, ein Kilometer langer Pfad verläuft zunächst entlang eines plätschernden Bachs. Anschliessend führt er in den Wald, bevor steiler zu einem Bauernhaus hinuntergeht. Seine Holzfassade ist von Wind und Wetter gezeichnet. Von hier aus überblickt man die vielen Hügel, die diese Region charakterisieren. Auch der Hegewald ist nun in Sicht. Nach einer Abzweigung mit Picknickplatz führt der Waldweg hinunter ins Tal. Von hier aus geht es zunächst rechts am Hang entlang, dann nach einigen hundert Metern nach links den Abhang hinunter. Nach diesem Abstieg auf dem teilweise ins Gelände eingeschnittenen Weg gilt es, die Kräfte für den nächsten Aufstieg zu bündeln. Wieder oben angekommen bietet die Älbechegg freie Sicht auf die umliegende Landschaft. Der Weg führt nämlich auf einem Kamm abwechselnd auf- und wieder absteigend bis zum Endpunkt der Wanderung.
Huttwil und das Mittelland sind zur Rechten, das waldreiche Napfgebiet zur Linken. Neben der Landschaft mit Wiesen, Tannen und Bauernhöfen hält auch der Wanderweg einige Sehenswürdigkeiten bereit. So zum Beispiel den Älbacher Lochstein, ein alter Grenzstein, der die Kantonsgrenze markiert, oder ein Hügel, der bis 2025 mit Messinstrumenten zur Verbesserung der Wettervorhersage ausgestattet ist.
Nach diesem bedeutungsvollen Ort schlängelt sich der Weg zwischen Bauernhöfen hindurch und verliert dabei allmählich an Höhe. Der Abstieg wird kurz vor Eriswil noch steil. Im Ort erinnert eine Tafel daran, dass das Dorf am 8. Juni 2007 durch Sturzfluten eines heftigen Gewitters verwüstet wurde.

Historische Perlen im Basler Jura Nr. 1948
Frenkendorf-Füllinsdorf • BL

Historische Perlen im Basler Jura

Die Stadt Basel liegt nicht weit entfernt von Frenkendorf, dem Start und Ziel dieser Rundwanderung. So ist es nicht verwunderlich, dass die Gegend dicht mit Wohnsiedlungen bebaut ist. Gleich nach Frenkendorf steigt der Weg dem südlich vom Dorf gelegenen Hügel entlang hinauf. Vor allem nach Norden, in Richtung Deutschland, ist die Aussicht über den Rhein hinweg fantastisch. Nach dem ersten Anstieg führt ein flacher Weg am Waldrand entlang zum historischen Gebäude von Bad Schauenburg, wo sich im Mittelalter ein Kloster befand. Dank des Thermalwassers entstand dort ein Kurort und ein Hotel, das zwischen 1900 und dem Zweiten Weltkrieg seine Blütezeit erlebte. Da die Bäder jetzt geschlossen sind, kann die heilende Kraft des Wassers nicht mehr genossen werden. Wanderende können hier jedoch eine Pause einlegen und sich im Hotel stärken, bevor sie sich wieder auf den Weg machen.
Dieser führt zuerst teilweise durch den Wald. Nach einem letzten Aufstieg erreicht man einen unbewaldeten Hügel, auf dem die Ruinen von Neu Schauenburg thronen. Die Überreste aus dem 13. Jahrhundert wurden durch das Erdbeben in Basel 1356 stark beschädigt. Die Ruinen befinden sich heute in Privatbesitz und wurden kürzlich saniert.
Die Wanderung führt weiter durch die für den Basler Jura typische Hügellandschaft. Vereinzelte Waldschneisen erlauben einen Blick auf die nahe gelegenen städtischen Gebiete im Norden. Ein im Herbst und Winter gut besonnter und dadurch beliebter Weg am Waldrand bringt die Wandernden zurück nach Frenkendorf. Es bietet sich eine letzte Gelegenheit, noch einmal die Häuser mit landwirtschaftlicher Vergangenheit dieses mittlerweile sehr grossen Dorfes zu bewundern.

Über den Höhenrücken im Neuenburger Jura Nr. 2029
La Sagne — Le Locle, Communal • NE

Über den Höhenrücken im Neuenburger Jura

Die Region rund um La Chaux-de-Fonds mit den Hochtälern, Höhenrücken und Jurahochweiden eignet sich wunderbar zum Schneeschuhwandern. Weil im Jura wegen der Höhenlagen in der Regel nicht mehr den ganzen Winter über genügend Schnee liegt, lohnt es sich, die Verhältnisse abzuklären.
Der erste Abschnitt führt vom Dorfrand hinauf nach Le Communal, wo man ein erstes Mal auf die TJS, die «Traversée du Jura Suisse» stösst, die Langlaufloipe, die über 163 Kilometer durch den gesamten Jura führt. Nach einem kurzen mit der Loipe gemeinsamen Abschnitt beginnt der steile Anstieg entlang der bewaldeten Krete. Vor der Auberge Le Grand Sommartel führt die Route über eine riesige, offene Juraweide, von wo man – allerdings nur ganz knapp - über der vorgelagerten Kette des Mont Racine die Gipfel der Alpen sieht. Wer noch etwas mehr Panorama geniessen will, muss einen kurzen Abstecher auf dem signalisierten Trail zum vierzig Meter höher gelegenen Hügel machen, der gleich westlich der Auberge liegt.
Der Abstieg nach Le Locle führt zuerst auf einem schmalen, schattigen Pfad durch den Wald und dann durch Lichtungen zum Walrand. Auf dem letzten Abschnitt hat man einen wunderbaren Blick auf die Industriestadt Le Locle, die als Wiege der Uhrenindustrie gilt und deshalb 2009 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Zu Fuss vom Kanton Bern ins Wallis Nr. 1947
Selden, Gasthaus Steinbock — Ferden, Dorf • BE

Zu Fuss vom Kanton Bern ins Wallis

Das Gasteretal ist ein verwunschenes, abgeschiedenes und trotzdem einfach zugängliches Tal bei Kandersteg. Vom Bahnhof fährt ein kleiner Bus zum Ausgangspunkt Selden. Nach der Überquerung der Hängebrücke beginnt der lange, steile Aufstieg. Die Hochebene hinter der Gfelalp lädt zu einer ersten Pause ein. Weiter geht es dem Lötschengletscher entlang. Die ganzjährigen Schneefelder sind gut ausgetreten und markiert. Kurz darauf beginnt der schwierigste Teil des Aufstiegs, der mitten durch eine felsige Steilstufe verläuft. Der Weg ist zwar sehr gut mit Ketten abgesichert und klar markiert, Schwindelfreiheit ist aber Voraussetzung.
Kurze Zeit später ist bereits die Lötschenpasshütte in Sicht. Hühner flattern frei herum und aus Holz geschnitzte Trolle bewachen die Hütte. So kann man in aller Ruhe essen und schlafen.
Erholt startet man am nächsten Tag den Abstieg. Die Aussicht auf das Bietschhorn ist einmalig. Der Weg wird bald steiler, und im Zickzack werden schnell Höhenmeter vernichtet. Die Umgebung wechselt von steinig-alpin zu saftig-grün und entsprechend erscheinen schon bald die ersten Kühe.
Auf der Kummenalp kann man einkehren und das Panorama noch einmal einsaugen. Danach verläuft der Weg zu grossen Teilen im Wald, wunderschön entlang einem Bach. Schon bald erreicht man das Endziel Ferden, ein typisches Walliserdorf, in dem sich urchige Chalets aneinanderreihen.

 

Rund um den Göscheneralpsee Nr. 1946
Göscheneralp, D.gletscher • UR

Rund um den Göscheneralpsee

Auf dem Grund des türkisblauen Göscheneralpsees befand sich bis zum Bau des Staudamms im Jahr 1960 die Siedlung Göscheneralp. Die Wohnhäuser und die Kirche wurden damals rückgebaut, bevor das Tal geflutet wurde. Rund 100 Personen siedelten in den Weiler Gwüest um, der sich weiter unten im Tal befindet.

Direkt bei der Staumauer des Göscheneralpsees beginnt diese Wanderung. Auf der rechten Uferseite windet sich der Weg im steilen Zickzack in die Höhe. Hoch über dem Seeufer verläuft der Weg weiter ins Chelenalptal hinein.  Am Ende des Göscheneralpsees angekommen, folgt ein Richtungs- und Seeuferwechsel. Auf der linken Uferseite geht es zurück Richtung Göscheneralp bis zum Dammaboden. Dieser wird von der Dammareuss geteilt, die aber jetzt noch nicht überquert wird. Denn ab hier folgt nun der letzte, steile Anstieg bis zur Dammahütte, eine der kleinsten bewirteten SAC-Hütten der Schweiz. Die Gastfreundschaft ist grandios, die Aussicht einzigartig und der Kuchen absolut empfehlenswert. Die Aussicht auf das Gletscherplateau des Dammagletschers und die höchsten Zentralschweizer Gipfel mit den steil abfallenden Felswänden ist atemberaubend. Nach der Stärkung geht es auf demselben Weg zurück bis zum Dammaboden. Nun überquert man die Dammareuss, um den Rundweg auf der anderen Seeseite zu beenden. Ganz zum Schluss wartet noch ein Höhepunkt: die Überquerung des Göscheneralpsee Staudamms. Er wurde ausschliesslich mit Naturmaterialien aufgeschüttet und ist am Fundament 700 Meter breit. So fügt er sich viel besser ins Landschaftsbild ein als eine senkrechte Staumauer aus Beton. Was für ein Glück!

Alpinwanderung im Toggenburg Nr. 1944
Alp Sellamatt • SG

Alpinwanderung im Toggenburg

Die Bergkette der Churfirsten fällt auf der Südseite in einer steilen Felswand fast senkrecht zum Walensee ab. Auf der Nordseite hingegen führen Bergwanderwege vom Toggenburg über steile Rücken und Flanken auf die Gipfel. Auf den Zuestoll allerdings führt ausschliesslich ein Alpinwanderweg. Seine Besteigung gilt damit als Meisterstück unter den Churfirstengipfeln.

Die Wanderung beginn beim Berghotel Alp Sellamatt. Die markanten Gipfel der Churfirsten, Selun, Frümsel, Brisi, Zuestoll und Schibenstoll bilden ein eindrückliches Panorama. Über flache Alpweiden geht es gemächlich nach Zinggen. Dort zweigt man rechts ab und wandert auf einer Alpenstrasse in Richtung Lüchern, wo man sich aus einer Kühltruhe selbständig mit Getränken und diversen Eissorten bedienen kann.

Der Weg führt weiter über Alpweiden und durch offene Wälder mit einzelnen Bäumen. Nach dem Hof Langlitten erreicht man deutlich felsigeres und steileres Terrain. Bei Rüggli trennen sich die Wege; wir nehmen die rechte Abzweigung auf den weiss-blau-weiss markierten alpinen Wanderweg. Mit eingebauten Stufen im steinigen Weg erklimmt und erklettert man die erste Schlüsselstelle der Wanderung und gelangt auf den grasigen Rücken des Zuestolls. Nun steigt man mit einer stetigen Aussicht auf den Brisi im leichten Zickzack bis zu einem ausgesetzten Grat hoch. Gesichert mit Stahlseilen ist auch diese zweite Schlüsselstelle gut machbar. Auf einem ausgesetzten Wegabschnitt mit Aussicht auf den Schibenstoll bringt man die letzten Höhenmeter bis zum Gipfelkreuz des Zuestolls hinter sich. Der Tiefblick hinunter zum Walensee, der sich erst auf den allerletzten Metern offenbart, ist atemberaubend, ebenso die Aussicht in die Glarner und Bündner Alpen. Der Rückweg verläuft auf der gleichen Route.

Am Fuss der Dents du Midi Nr. 2007
Les Cerniers, restaurant — Champéry • VS

Am Fuss der Dents du Midi

Wie Wächter am Eingang zum Wallis ragen die sieben Gipfel der Dents du Midi über 3000 Meter in die Höhe, mit der Haute Cime (3257 m) als höchster Erhebung. Zu ihrem heutigen Namen – zu Deutsch Zacken des Mittags – ist die markante Bergkette wahrscheinlich gekommen, weil es sich die Einwohner des Val d’Illiez Ende des 19. Jahr- hunderts zur Gewohnheit gemacht hatten, an ihr die Zeit abzulesen. Gestützt wird diese Vermutung dadurch, dass die Dent de Bonavau im Südwesten des Massivs auf alten Karten den Namen «Dent-d’une-heure» trägt – die «Ein-Uhr-Spitze».
Um einen guten Blick auf die Dents du Midi zu haben, muss erst einmal etwas Höhe gewonnen werden. Ab Les Cerniers geht es über Les Jeurs hinauf bis zur Alp Chindonne und danach im Zickzack bis zum Gipfelkreuz der Dent de Valerette, dem mit 2058 Metern höchsten Punkt der Wanderung.
Anschliessend führt der Weg um die Dent de Valère herum, durchquert den Kessel von Chalin und mündet schliesslich in die grasbewachsenen Hänge der Anhöhe Chaux d’Antème. Während des Alpsommers weiden hier zahlreiche Schafe, aufmerksam bewacht von Herdenschutzhunden – den eigenen Vierbeiner sollte man deshalb besser zu Hause lassen. Wenig später ist das Tagesziel erreicht: die Cabane d’Antème am Fuss der Kalksteinwände der Haute Cime.
Gestärkt und ausgeruht geht es am nächsten Morgen in den langen Abstieg hinunter nach Champéry, mit einem Abstecher in den charmanten Weiler Barme. Diese grüne Oase zwischen den Dents Blanches und der Arête de Berroi war einst ein wichtiger Ort für den Schmuggel nach Frankreich.

Ruhige Insel im Chernwald Nr. 2011
Kerns, Post • OW

Ruhige Insel im Chernwald

Eine knapp zweistündige Rundwanderung vom Obwaldner Dorf Kerns aus? Tönt weder wild noch abenteuerlich. So kann man sich täuschen: Der völlig unbeschwerliche Rundweg im Chernwald führt durch ein natürliches Kleinod, das in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Landschaft wie eine romantische Insel wirkt.
Startpunkt ist die Haltestelle «Kerns, Post», von wo der Weg zuerst auf asphaltierten Strässchen Richtung Siebeneich führt. Was sofort auffällt: die teilweise haushohen Felsbrocken, die heute, von Vegetation überwuchert, auf den Weiden neben den Häusern pittoresk wirken, aber auf eine vergangene Katastrophe hinweisen. Vor 2200 Jahren stürzten vom Stanserhorn als Folge eines Erdbebens riesige Felsmassen in die Tiefe, und sie formten die wilde Landschaft, die den Untergrund des Chernwalds bildet. Der Wanderweg führt sanft durch dieses heute von einem dichten Wald bestockte Gelände.
Unter den Felsen gibt es Hohlräume, die einst als natürliche Kühlschränke genutzt wurden und heute auf Familienwanderungen beim Versteckenspielen gute Dienste leisten. Wer sich vertieft auf die natürliche Abenteuerlandschaft einlassen will, absolviert den Erlebnisparcours Chärwaldräuber, der den Wanderweg mehrfach kreuzt – und Sagen aufnimmt, die sich um das verwinkelte Gebiet ranken. Im Chernwald gibt es Möglichkeiten zum Picknicken oder Bräteln. Nach ungefähr 50 Minuten lichtet sich der Wald, als würde jemand einen Vorhang heben. Man tritt hinaus auf einen geländerfreien Steg über das Hochmoor an das schilfbestandene kleine Gerzenseeli. Es ist wie eine Anleitung zum Herunterfahren, ohne dass es jemand zu sagen braucht. Auf dem gemütlichen Weg zurück nimmt die Zivilisation wieder überhand, doch die Gelassenheit bleibt.

Tessiner Familiengipfel bei Ambrì Nr. 2003
Piora • TI

Tessiner Familiengipfel bei Ambrì

Diese Familiengipfelwanderung ist schon zu Beginn spektakulär: Mit der Standseilbahn Ritom fährt man ratternd von Piotta hinauf nach Piora – man hängt buchstäblich im Seil und blickt hinunter ins Tal, dass es einem schwindlig werden könnte. Von der Bergstation aus geht es steil im Zickzack bergauf, erst im dichten Wald, der immer lichter wird. Bald inspiriert ein mit einem Gitter geschlossener, dunkler Tunnel die Eltern zum Geschichtenerzählen. Der Weg ist anspruchsvoll, aber es gibt keine gefährlichen Stellen. Auf dem Föisc steht ein riesiges Kreuz, an dessen Fuss ein Gipfelbuch liegt. Etwas unterhalb des Gipfels steht das Rifugio Föisc, eine einfache Hütte, wo man in Selbstbedienung etwas trinken oder gar übernachten und kochen und kann. Ein echtes Erlebnis.
Der Abstieg zum Lago Ritóm führt durch Matten zu einem kleinen Bergsee. Von hier aus hört man die Murmeltiere pfeifen. Wer scharf beobachtet, sieht die putzigen Kerle auch. Auf Seehöhe ist über die Staumauer das Rifugio Lago Ritom erreichbar. Hier kann eingekehrt oder übernachtet werden. Wer noch nicht genug gewandert ist, macht am Tag darauf die Drei-Seen-Wanderung zu den Laghi Ritóm, di Tom und Cadagno. In den letzten zwei kann gebadet werden.