Wandern im Winter

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Auf und Ab in Tschiertschen Nr. 1384
Tschiertschen, Waldstafel — Parpan • GR

Auf und Ab in Tschiertschen

Trockenfleisch, Brot und Käse liefern wertvolle Energie für eine Wanderung. Im Lädeli von Adrian Hirt im bündnerischen Tschiertschen dreht sich alles ums Fleisch. Er produziert wie einst sein Urgrossvater Bündnerfleisch, Salsiz und Trockenwurst von Kühen, die mehrere Sommer auf der Alp verbracht, nur Biofutter gefressen und mehrmals Kälber geboren haben. Statt mit Zusatzstoffen macht er das Fleisch mit Rotwein, Berggewürzen und Alpensalz haltbar. Was Adrian Hirt unter der Marke «Alpenhirt» verkauft, ist mehr als ein Lebensmittel. Es ist die Philosophie einer nachhaltigen, ökologischen und tiergerechten Nah- rungsherstellung. Die Winterwanderung von Adrian Hirts Heimatdorf Tschiertschen nach Parpan startet bei der Station Waldstafel der Bergbahnen Tschiertschen und führt als Erstes in weiten Kehren zu den Hüenerchöpf. Der nächste Abschnitt zum Joch sollte unbedingt präpariert sein - es ist wichtig, sich vorgängig zu erkundigen und auf keinen Fall der Skipiste zu folgen. Die Strecke folgt den steilen Ausläufern des Gürgaletsch in munterem Auf und Ab und bietet hochalpines Flair. Nach dem Joch geht es aussichtsreich und mit der Sonne im Gesicht Parpan entgegen. Sollte im langen Abstieg die Energie ausgehen, hat der Alpenhirt noch ein nährstoffreiches Produkt auf Lager: Hanfsamen, Kraftfutter schlechthin. Die Bergwelt liefert die berauschende Wirkung dazu, Speisehanf hat praktisch kein THC.
Windiger Mont Crosin Nr. 1390
Mont-Soleil — Mont-Soleil • BE

Windiger Mont Crosin

An einem Wintertag kann man sich auf dem Hochplateau zwischen Mont-Soleil und Mont Crosin leicht im hohen Norden Europas statt im Berner Jura wähnen. Dies liegt nicht nur an den zuweilen ähnlich frostigen Temperaturen, sondern vor allem daran, dass hier der grösste Windpark der Schweiz steht - der bislang einzige hierzulande, der sich mit skandinavischen Anlagen dieser Art messen kann. Die 16 Windräder liefern jährlich so viel Strom, dass damit über 15 000 Haushalte versorgt werden können. Der erste stählerne Gigant zeigt sich schon kurz nach dem Start der Wanderung bei der Bergstation der Standseilbahn in Mont-Soleil. Der Schneeschuhpfad führt über das Hochplateau bis zum Mont Crosin, wo auf engem Raum gleich acht Windräder rund 150 Meter in die Höhe ragen. Von hier bietet sich ein schöner Blick über das Tal von St-Imier und auf den Chasseral, die höchste Erhebung im Berner Jura. Etwas weiter laden mehrere Gaststätten dazu ein, sich aufzuwärmen und zu stärken, bevor es zurück nach Mont-Soleil geht. Der Rückweg beginnt mit einem Anstieg durch ein Wäldchen, macht eine Schlaufe zurück zum Windkraftwerk und folgt ab da wieder dem Hinweg. Etwa 40 Gehminuten vor dem Ziel gabelt sich der Weg und führt entweder direkt zurück zur Seilbahnstation in Mont-Soleil oder zuerst noch am gleichnamigen Sonnenkraftwerk vorbei.

Im Reich der Schneehühner Nr. 1389
St-Martin VS — St-Martin VS • VS

Im Reich der Schneehühner

In den Alpen auf einer Höhe zwischen 1900 bis 2600 Metern liegt der Lebensraum des Alpenschneehuhns. Als einzige Vogelart lebt es auch im Winter oberhalb der Waldgrenze. Und noch etwas macht das Schneehuhn einzigartig: Es wechselt sein braungraues Gefieder für den Winter in ein weisses und bleibt damit auch auf Schnee gut getarnt. Bei schönem Wetter bunkert es so viel Nahrung wie nur möglich. Knospen und Samen findet es im Winter vor allem auf schneelosen Stellen, wenn nötig wird gescharrt. In kleinen Trupps trippeln die Schneehühner mit ihren dicht gefiederten Füssen über den Schnee und hinterlassen schneeschuhartige Spuren. Solche erblickt man mit etwas Glück nach Verlassen des Waldes in Richtung Alp Lovégno. Die Alphütten unter der dicken Schneedecke sind der Wendepunkt einer markierten Schneeschuhtour ab St-Martin im Val d’Hérens. Die Alp am Fuss des daumenartigen Gipfels La Maya drängt sich dank der Sicht in die Region der Viertausender rund um die Dent Blanche und dem Tiefblick ins Val d’Hérens als Rastort auf. Vollgetankt mit neuer Energie nimmt man den Abstieg unter die Schneeschuhe und verlässt mit dem Eintritt in den knorrigen Wald den Lebensraum der Schneehühner - hoffentlich ohne sie gestört zu haben. Am besten meidet man schneefreie Stellen und achtet darauf, in den frühen Morgenstunden und bei schlechtem Wetter nicht auf ihre Nachtlager zu treten. Kaum sichtbare Erhebungen könnten das Dach einer ihrer Höhlen sein. Sie buddeln sich im weichen Schnee ein oder lassen sich einschneien. In diesen Schneehöhlen verbringen sie die Nacht oder sitzen garstiges Wetter aus. Müssen sie fliehen, kostet das viel Energie. Passiert dies zu oft, sterben sie vor Erschöpfung.

Verschneite Alp in Engelberg Nr. 1388
Engelberg — Gerschni • OW

Verschneite Alp in Engelberg

Engelberg hat für Sportler im Winter viel zu bieten. Auf dieser Wanderung begegnet man Langläufern, Skispringern, Snowboardern, Skifahrern und Schneeschuhwanderern. Nichts für Ruhesuchende also. Und auch nichts für Sonnenanbeter, jedenfalls nicht in den Monaten Dezember und Januar, wenn diese Seite des Tals mehrheitlich im Schatten liegt. Die Wanderung beginnt beim Bahnhof und führt durch eine prächtige Allee am Sportzentrum vorbei zur Bänklialpbrücke. Hier beginnt der Aufstieg durch den Wald. Vorbei am Hotel-Restaurant Bänklialp geht es zuerst sanft ansteigend der präparierten Strasse entlang. Kurz vor der vierten Kurve führt ein Abzweiger zur Sprungschanze. Auch wenn gerade kein Skisprungbetrieb ist, lohnt sich der kurze Abstecher zum Schanzentisch. Bald ist das Ende der Strasse erreicht, und es geht auf einem schmalen, etwas steileren Pfad weiter. Nach der Waldgrenze wird das Gelände flach, und man gelangt ins Skigebiet Gerschnialp, wo sich Skifahrer, Langläufer und Winterwanderer die Pisten teilen. Im «Laub», dem mächtigen, steilen Hang, hinter dem der Titlis gerade noch hervorblinzelt, ziehen die Freerider ihre Spuren in den Schnee und malen so ein riesiges, abstraktes Gemälde. Nach einer Stärkung im Café Ritz geht es weiter Richtung Unter Trüebsee. Nach der Schlegi steigt die Route noch einmal bis zur Bergwirtschaft Untertrübsee an. Auf demselben Weg geht es zurück zur Schlegi und von dort zur Station Gerschnialp. Mit der Standseilbahn gelangt man zurück ins Dorf.

Verschneite Suone in Grächen Nr. 1387
Grächen, Post — Grächen, Post • VS

Verschneite Suone in Grächen

Den Weg von Grächen nach Gasenried läuft Paul Gruber noch vor dem Frühstück. Lange vor dem Frühstück. Jedenfalls wenn es in der Nacht geschneit hat. Um fünf Uhr morgens schnallt er sich dann die Schneeschuhe an und schultert seine Schaufel. Es herrscht eine friedliche Ruhe in dieser Frühe, und die geniesst er. Obwohl seine Aufgabe alles andere als erholsam ist. Er präpariert den Weg, planiert ihn mit den Schneeschuhen, einmal hin, einmal zurück. Wo es nötig ist, schaufelt er den Neuschnee weg, stopft Unebenheiten, füllt die Binerisuone - ihr entlang verläuft der Weg - mit Schnee, damit sich niemand den Fuss vertritt. Zwei Stunden später ist der Wanderwegverantwortliche von Grächen wieder zurück im Dorf und gibt den Weg für die Hündeler, die ihn als Erste dankbar unter die Füsse nehmen, frei. Später folgen die Touristen. Doch dann ist Paul Gruber schon längst weiter, präpariert die restlichen Wege rund ums Dorf. Auch ihm ist es zu verdanken, dass man sich auf dem Winterwanderweg fast nicht verlaufen kann. Der Weg führt durch einen zauberhaft verschneiten Wald, hält stets die Höhe, bis er in Gasenried endet. Auf der Sonnenterrasse des Riederstüblis wartet hier ein leckerer Heidelbeerkuchen, der schon längst kein Geheimtipp mehr ist. Wer danach immer noch Lust auf Suonenwandern hat, wählt denselben Weg zurück. Die anderen folgen der Strasse Richtung Grächen, bis linker Hand das öffentliche WC erscheint - rechts davon biegt der Winterwanderweg ab. Noch eine Zeitlang führt dieser durch den Wald, danach klingt der Wandertag auf einem kleinen Strässchen aus. Ein sonniger Tag endet in Grächen, auch für Paul Gruber. Bis zum Abend hat er alle Winterwanderwege präpariert, ist insgesamt etwa 25 Kilometer gelaufen. Wenn es in der Nacht trocken bleibt, wird er sich am nächsten Tag ausruhen können. Und sonst beginnt der Halbmarathon von vorne.

Von Arosa zur Lenzerheide Nr. 1386
Arosa, Prätschli — Lenzerheide, Rothornbahn • GR

Von Arosa zur Lenzerheide

Ohne Hilfsmittel kommt der Mensch in einer verschneiten Winterlandschaft nur schlecht voran. Schneeschuhe oder Ski mit Fellen müssen es schon sein, oder aber der Wanderweg wird gespurt und so trittfest gemacht. Der Heidi-und-Gigi-Weg, der Arosa mit der Lenzerheide verbindet, braucht dazu Technik und ist deshalb kein Weg für Wanderpuristen. Er wird nicht nur mit dem Pistenfahrzeug planiert, sondern wartet auch mit einem technischen Höhepunkt auf: der Urdenbahn vom Aroser Hörnli zum 1,7 Kilometer entfernten Urdenfürggli auf der Lenzerheidner Seite. Wer die sportliche Variante dieser Fernwanderung wählt, startet im mit dem Ortsbus erreichbaren Prätschli ob Arosa. Nach einem genüsslichen Aufwärmen durch die von der Wintersonne verwöhnten Hänge des Aroser Skigebietes folgt der steile und teilweise ruppige Anstieg auf das Hörnli - fast ein Konditionstest. Praktisch lautlos schwebt man anschliessend mit der modernen Seilbahn ohne einen einzigen Mast über das Naturschutzgebiet im oberen Urdental. Nach zwei kurzen absteigenden Sesselbahnetappen folgt ein entspanntes Bergabschlendern auf dem geschickt in die Schneelandschaft gelegten, trittfesten Weg. Immer hat man die weiten und lichtdurchfluteten Hänge der Lenzerheide im Blick. Nach der Alp Scharmoin führt der Weg durch den Wald hinunter zum Heidsee; auf einigen Abschnitten teilen sich Wanderer und Schlittler den Weg.
Ein Tee mit Aussicht Nr. 1385
Arosa, Prätschli — Arosa, Prätschli • GR

Ein Tee mit Aussicht

Ein Hüttenbesuch auf der Prätschalp bietet nicht nur ein wunderschönes Panorama, sondern auch kulinarisch vieles: Die reichhaltige Wurst-Käse-Platte ist nicht zu verachten, dazu ein feiner Weisswein oder auch ein Bündner Röteli. Oder warum nicht mal einen regionalen hausgemachten Eistee? In Arosa füllt die umtriebige Hoteliersfamilie Krause-Wüthrich ihren «Hustee» nach dem Rezept des Grossvaters in Flaschen und vertreibt ihn in ganz Graubünden. Der fruchtige, rote Tee aus Hagebutte, Fruchtschalen, Pfefferminze und Lindenblüten ist koffeinfrei, löscht den Durst auf süssem Wege und ist in Arosa vielerorts erhältlich, eben auch im Beizli auf der Prätschalp. Der Weg dorthin ist schwach ansteigend und breit, ideal also für eine kurze Familienwanderung mit Schlitten. Sie kann nach der Einkehr zu einer Rundwanderung ausgebaut werden: über Rot Tritt bis auf die Scheidegg und wieder zurück zum Prätschli. Erst zieht sich der Weg eben der Flanke entlang und bietet Aussicht übers ganze Schanfigg sowie über die unberührte Natur. Dann steigt er hinauf auf die Scheidegg. Oben trifft man auf die Skipiste - sie beeinträchtigt die Wanderung aber nicht. Die Rundwanderung schliesst sich unten bei der General-Guisan-Platz genannten Ebene. Hier sprach der General im Zweiten Weltkrieg seinen Leuten Mut zu - eine Tafel erinnert an den 1. August 1940. Auf Arosas Winterwanderwegen anzutreffen ist auch der bekannte «Gigi vo Arosa». Der Skilehrer aus dem Lied von Kabarettistin Ines Torelli ist im Alter zum Winterwanderer mutiert. Er zieht also sommers wie winters seine Runden und kehrt danach im Hotel Hold zu einem «Hustee» ein. Aus seinem Après-Ski ist ein Après-Hike geworden.
Alpenpanorama über dem Nebelmeer Nr. 1397
Weissenstein — Weissenstein • SO

Alpenpanorama über dem Nebelmeer

Im Winter ist der Weissenstein ein beliebtes Ausflugsziel für die Bewohner des Mittellands, die dem ewigen Nebel im Aaretal entfliehen wollen. Eine leichte Rundwanderung nach Hinter Weissenstein bietet grossartige Ausblicke in die Alpen. An Einkehrmöglichkeiten mangelt es auf dieser kurzen Tour über die vorderste Jurakette eindeutig nicht. Gleich neben der Bergstation der Gondelbahn liegt das Kurhaus Weissenstein. Hier befindet sich auch der Ausgangspunkt der winterlichen Rundwanderung über die Hochebene. In einem weiten Bogen geht es in leichtem Abstieg zuerst zum Restaurant Sennhaus. Nach wenigen Schritten zweigt man links ab und marschiert auf dem Planetenweg querfeldein durch die verschneite Ebene. Unterwegs geniesst man einen prachtvollen Ausblick über das Nebelmeer hinweg zu den Alpen. Vom Säntis bis zum Montblanc erstreckt sich die Gipfelkette. An nebelfreien Tagen gewinnt man zudem eindrückliche Tiefblicke ins Aaretal. In Hinter Weissenstein ist im Winter für Fussgänger Endstation: Beim gleichnamigen Bergrestaurant endet die präparierte Winterwanderroute. Spezialität des Hauses ist «Grosis lauwarmer Schoggikuchen mit Berg-Nidle». Auf dem Strässchen, über das der Gasthof versorgt wird, gelangt man direkt zum Sennhaus zurück und steigt von dort wieder zur Bergstation der Seilbahn hoch. Wer nicht mit der Bahn talwärts gondeln mag, kann einen Schlitten mieten und damit eine spritzige Abfahrt hinunter zur Talstation Oberdorf unternehmen.
Stille Wintertage im Averstal Nr. 1396
Avers, Juppa • GR

Stille Wintertage im Averstal

Wenn die alten Römer über die nördlichen Grenzen ihres Imperiums blickten, schauderten sie. Denn drüben hockten die Gallier - Barbaren mit furchterregenden Sitten und grässlicher Sprache. Das Grenzgebiet war bereits so etwas wie der Vorhof zu dieser fremdländischen Hölle. Prä-Gallien eben, oder wie es heute heisst: Bregaglia oder eingedeutscht Bergell. Nicht ganz im Bergell liegt das Bergalgatal, doch sein Name verrät die Nachbarschaft. Früher scheuten die Bergeller den langen Marsch über die hohen Pässe nicht und liessen ihre Kühe den Sommer hier verbringen. Im Winter, wenn die Alpwirtschaft ruht, herrscht im Tal vollkommene Stille. Unterwegs sind dort einzig Langläufer, Skitourenfahrer und natürlich Winterwanderer. Für sie besteht eine schön angelegte Winterwanderroute auf breitem Trassee. Ausgangspunkt der Wanderung ist die Postautohaltestelle Avers, Juppa. Das erste Teilstück der Wanderung verläuft völlig flach und führt unterhalb der Hütten von Vorder Bergalga taleinwärts. Bereits hier nimmt einen das prachtvolle Panorama gefangen. Das Bergalgatal ist ein weites Hochtal, das fantastische Ausblicke in die umliegenden Berge ermöglicht. Den Schlusspunkt der winterlichen Wanderung bildet ein schmucker Alpstafel: Auf der Ostseite des Bergalgabachs gelangt man bis zur Alp Hinter Bergalga (auf der Landeskarte mit dem Flurnamen Olta Stofel vermerkt). Vor dem Hüttchen stehen Bänke und Tische für ein aussichtsreiches und sonniges Picknick bereit. Der Weg zurück zum Ausgangspunkt Juppa verläuft auf gleicher Route wie der Hinweg.
Wunderbare Wintersperre im Urserental Nr. 1395
Realp — Realp • UR

Wunderbare Wintersperre im Urserental

Wanderer mögen Passstrassen nicht besonders - selbst wenn der Wanderweg abseits des Asphalts verläuft. Wer an der Grimsel oder am Nufenen an einem sonnigen Sommertag die Stille der Bergwelt geniessen möchte, wird das permanente Motorengeheul oft als nervtötende Beeinträchtigung erleben. Für die ersten sieben Kilometer der Passstrasse vom Urserental zur Furka können sich aber auch Wanderer begeistern, jedenfalls im Winter. Dann ist die Strecke nämlich für Autos und Motorräder gesperrt, für Wanderer und Schlittler aber offen. Die Wanderung beginnt bei der Kirche von Realp. Auf der Dorfstrasse hält man taleinwärts bis zum grossen Parkplatz am Ende des Dorfs, wo ein Verbotsschild verkündet, dass hier für Autos Endstation ist. Zu Fuss geht es jedoch problemlos weiter (es sei denn, die Strecke müsse ausnahmsweise wegen Lawinengefahr gesperrt werden). Von jetzt an wandert man auf der Passstrasse. Damit geht es gleichzeitig auch aufwärts, aber gemächlich und schön konstant. Für einen Winterwanderweg ist das maschinell gepfadete Trassee ausserordentlich breit. Nicht minder grosszügig ist die prachtvolle Aussicht ins hintere Urserental. In etlichen Kurven windet sich die Passstrasse langsam den Hang hinauf. In der obersten Kehre liegt der Alpstafel Galenstock. Die letzten anderthalb Kilometer weisen nur noch eine geringe Steigung auf und führen auf praktisch gerader Strecke ins Tal der jungen Furkareuss. Den höchsten Punkt der Wanderung erreicht man im Weiler Tiefenbach, der aus dem gleichnamigen Berghotel, einer schmucken Kapelle und einigen Alphütten besteht. Die Rückkehr ins Tal verläuft auf der Aufstiegsroute. Man braucht dabei nicht unbedingt zu Fuss zu gehen, sondern kann im Berghotel einen Schlitten mieten und mit diesem talwärts brausen.
Auf der Hochebene am Col des Etroits Nr. 1394
Col des Etroits — Col des Etroits • VD

Auf der Hochebene am Col des Etroits

Auf der Hochebene zwischen Ste-Croix und der Landesgrenze zu Frankreich ist eine abwechslungsreiche Rundtour angelegt. Sie führt durch winterliche Wälder, über verschneite Weiden und durch reizvolle Juradörfchen. Ausgangspunkt ist die Bushaltestelle auf dem Col des Etroits. Bei der Passhöhe steigt man auf dem nach Westen führenden Strässchen zuerst einige Schritte auf und wendet sich dann leicht absteigend dem Wald zu. Pinkfarbige Schilder und Stangen zeigen an, wo der Schneeschuhtrail die Loipe kreuzt. In sanftem Abstieg wird der Tannenwald in der Flanke des Mont des Cerfs durchquert. Zwischen den Bäumen hindurch erhascht man schöne Tiefblicke zur Hochebene von La Chaux. Beim Gehöft Vers le Bois erreicht man offenes Gelände. Die Route führt hinüber in eine Senke und auf deren anderer Seite hinauf nach L’Auberson. Von dort gelangt man querfeldein in einem weiten Bogen zum bewaldeten Hügel des Mont de la Chèvre und erreicht schliesslich das Dörfchen La Vraconnaz. In leichtem Auf und Ab geht es danach über verschneites Weideland und durch Waldgebiete zu einer Strassenkreuzung, bei der das Flüsschen Noiraigue überquert wird. Durch dichten Wald steigt man zurück zum Ausgangspunkt Col des Etroits. Wenn nur wenig Schnee liegt, lässt sich die Tour auch bloss mit Wanderschuhen unternehmen. Wenn aber die im Waadtländer Jura berüchtigte Bise weht, kann die idyllische Wanderung anspruchsvoll werden. Gegen den oft beissend kalten Nordostwind kann man sich mit geeigneter Kleidung zwar gut schützen. Doch wenn lockerer Pulverschnee liegt, werden die Spuren des Schneeschuhtrails oft innert kürzester Zeit verweht - dann ist guter Orientierungssinn hilfreich.

Panoramatour über dem Val d’Anniviers Nr. 1393
Tignousa — Tignousa • VS

Panoramatour über dem Val d’Anniviers

Der aussichtsreichste Planetenweg der Schweiz ist hoch über dem Val d’Anniviers angelegt. Als gepfadeter Winterwanderweg ist er auch in der kalten Jahreszeit begehbar. Wer ihn beschreitet, geniesst ein fantastisches Gipfelpanorama sowie schöne Tiefblicke ins Tal der Rhone. Gleichzeitig vermittelt die Strecke einen Eindruck von den gewaltigen Dimensionen unseres Sonnensystems - mit jedem Schritt legt man im astronomischen Massstab rund eine Million Kilometer zurück. Der Ausgangspunkt des Wegs liegt bei der Bergstation der Standseilbahn, die von St-Luc nach Tignousa fährt. Praktisch ebenen Wegs geht es zunächst dem Hang entlang via Chalet Blanc zum Alpstafel Le Chiesso. Am Horizont ist bereits das Ziel der Wanderung zu sehen: Das aus der Belle-Époque-Zeit stammende Hôtel du Weisshorn steht unübersehbar auf einer weiten Kuppe in der Flanke des Toûno. Die Aussicht von der Hotelterrasse ist kolossal. Gegen Norden hat man einen spektakulären Tiefblick ins Val d’Anniviers und ins Rhonetal; darüber erstreckt sich die weiss überzogene Kette der Berner Alpen. Im Süden prägen mehrere Vier- tausender das Panorama, darunter die Dent Blanche und natürlich das Weisshorn, der dritthöchste Berg der Schweiz. Wer Schneeschuhe dabei hat, kann vom Hôtel du Weisshorn direkt nach St-Luc absteigen. Die nicht gepfadete Route verläuft zunächst durch offenes Gelände, später durch den Wald hinunter nach Le Prilett. Vor allem im ersten Teil ist dieser Abstieg sehr steil; wer bloss mit Wanderschuhen ausgerüstet ist, kehrt daher besser nach Tignousa zurück und fährt von dort mit der Standseilbahn zurück ins Tal.
Panoramaweg am Adelbodner Sonnenhang Nr. 1392
Adelboden — Adelboden • BE

Panoramaweg am Adelbodner Sonnenhang

Markante Berge werden mitunter als «Horn» bezeichnet. Beim Hörnli in Adelboden (oder dem «Höreli», wie es im örtlichen Dialekt genannt wird) führt der Begriff allerdings in die Irre, denn man kommt auf Wanderwegen ganz leicht und bequem hinauf. Die Aussicht am Ziel ist dennoch echt gipfelwürdig. Ein gepfadeter Winterwanderweg führt am Sonnenhang vom Dorfzentrum her hinauf. Seinen Ausgangspunkt erreicht man nach einem kurzen Spaziergang nordwärts auf der Dorfstrasse. Nach der Überquerung des Schmittengrabens zweigt man hangwärts ab und schwenkt auf den Unteren Hörnliweg ein. Dieser führt in sanftem Anstieg aufwärts. Über verschneite Weiden und an stattlichen alten Holzhäusern vorbei gewinnt man zügig an Höhe und Aussicht. Immer wieder laden Holzbänke zum Ausruhen und zum Geniessen des Panoramas ein. Beim Höreli öffnet sich nach der eindrücklichen Sicht Richtung Süden auch der Blick nach Norden; er reicht bis zum Niederhorn am Thunersee. Nun führt die gepfadete Route zunächst zügig abwärts, anfänglich über offenes Weideland, danach durch stillen Bergwald. Der Abstieg nach Mösere lässt sich gut auch mit dem Schlitten bewerkstelligen. Auf einem deutlich weniger steilen Strässchen gelangt man über die idyllische Bütschegga nach Ausser Schwand. Hier schlägt man zunächst die Wanderroute Richtung Holzachseggen bzw. Blatti ein, zweigt aber nach wenigen Hundert Metern wieder taleinwärts ab und gelangt auf einem kaum befahrenen Strässchen in leichtem Auf und Ab erneut zum Schmittengraben (diesmal kreuzt man den Wildbach indessen rund 100 Höhenmeter weiter unten). Das letzte Teilstück der Wanderung führt in einem kurzen, aber recht steilen Aufstieg am Heimatmuseum an der Schönegg vorüber zurück ins Dorfzentrum von Adelboden.
Einsamer Wintertag im Greyerzerland Nr. 1391
Allières — Allières • FR

Einsamer Wintertag im Greyerzerland

Der südlichste Zipfel des Kantons Freiburg ist eine ausgesprochen einsame Gegend. Nach Montbovon kommt nur noch der Weiler Allières, der von einigen locker verstreuten Bauernhöfen und Scheunen umgeben ist. Immerhin gibt es eine Bahnhaltestelle und eine Beiz - damit sind für Wanderer schon einmal zwei Voraussetzungen für eine gelungene Tour erfüllt. Ein dritter Pluspunkt ist die Topografie: Das Terrain weist zwar happige Höhendifferenzen auf kleinem Raum auf und verfügt obendrein über eine unberührte Schlucht, daneben gibt es aber auch sanft geneigte Hänge und nahezu ebene Flächen. Das Tälchen des Hongrin eignet sich deshalb gut für eine leichte Schneeschuhtour. Die Rundstrecke nach Pra du Pont wird zwar nicht gepfadet, ihren Verlauf signalisieren aber Holzstangen mit pinkfarbigen Wegweisern. Im Hochwinter liegt der grössere Teil der Route vormittags noch im Schatten. Wer auf der Tour gerne auch einige Sonnenstrahlen geniessen möchte, startet deshalb mit Vorteil erst um die Mittagszeit. Von der Bahnstation Allières folgt man zunächst nordwärts einige Schritte dem Strässchen. Danach zweigt die Schneeschuhroute auf ein eigenes Trassee ab, das eine Weile unterhalb, dann wieder oberhalb der Strasse verläuft. Am Gehöft Les Planches vorbei geht es in mehreren Kehren in die Hongrin-Schlucht. Das Flüsschen wird auf einer alten Steinbrücke überquert. In sanftem Aufstieg gelangt man nach Pra du Pont und von dort weiterhin leicht ansteigend zum Gehöft Les Mosses. Hier wird abgezweigt und wieder Richtung Hongrin abgestiegen. Das Gelände ist in diesem Gebiet stärker geneigt, sodass man - sofern genügend Pulverschnee liegt - mit den Schneeschuhen herrlich talwärts pflügen kann. Auf einem Brücklein im Gebiet Villa wird der Fluss erneut überquert, danach geht es Richtung Allières hoch.

Ein Nachmittag in jurassischen Laubwäldern Nr. 1184
Beurnevésin, poste — Beurnevésin, poste • JU

Ein Nachmittag in jurassischen Laubwäldern

Diese Wanderung eignet sich gut für einen Nachmittag: die Umrundung mit Ausgangs- und Endpunkt Beurnevésin kann beliebig abgekürzt und verlängert werden. Zunächst geht es raus aus dem Dorf und etwas der Strasse entlang bis zum nächsten Bauernhof, wo die Kühe gemütlich wiederkäuen und sich angesichts der sich nahenden Menschen erheben. «Bleibt doch liegen!» ruft man ihnen zu, aber sie bieten ein neugieriges Empfangskomitee. Der Hofhund trottet den Wandernden noch einige Schritte hinterher, aber dann wird es ihm zu mühsam und er kehrt um. Flach geht es dem Waldrand entlang weiter. Hier kann man wählen, beide Wege - derjenige zwischen den Feldern und der im Wald - führen zur Kapelle St-Imier, dem ersten Zwischenziel. Ihr Standort zwischen mehrere Hundert Jahre alten Linden, lädt zum Verweilen ein. Nach diesem Abstecher ziehen die Wandernden wieder zurück in Richtung Wald. Die Hütte nahe des Waldrandes eignet sich für eine kleine Pause. Vielleicht mit einem Feuer an der Grillstelle? Wer noch nicht hungrig ist, kann die Pause getrost aufs Zwischenziel Borne des trois puissances verlegen, dort steht auch eine Hütte mit einer grossen Feuerstelle. Nun geht es kurz und sanft hoch, damit man den Hügel des Prinzenwaldes (Bois au Prince) auf der Grenze zu Frankreich durchqueren kann. Bei La Charbonnière geht es bergab und man durchquert nahe des Bächleins La Vendline eine Weide mit Elektrozaun. Kurz vor dem Zollhaus kommt der einzig wirkliche Aufstieg auf einem gut ausgebauten Wanderweg zu den nach dem Krieg 1870-71 errichteten Grenzsteinen. Damals wurde das Elsass vom Deutschen Reich annektiert und somit markierten diese Steine bis 1919 die Grenze zwischen der Schweiz («CS»), Frankreich und dem Deutschen Reich. Von dieser historischen Stätte ist es gar nicht mehr weit bis zurück nach Beurnevésin und seinen Bushaltestellen. Wer mag, dehnt die Wanderung nach Bonfol aus - zum Bahnhof.
Walserspuren im Fondei Nr. 1383
Langwies — Langwies • GR

Walserspuren im Fondei

Das Fondei ist ein Hochtal im Schanfigg. Vor 700 Jahren wanderten Walser von Norden her in dieses Hochtal ein und liessen sich nieder. Sie waren ein eigenes Volk, sehr auf Unabhängigkeit bedacht. Aber sie galten als fleissig. Da und dort hatten sie schon ganze Täler gerodet und urbar gemacht. Die Notablen, denen das Tal damals gehörte, liessen sie darum gewähren. Diese Schlittelwanderung führt auf den Spuren der Walser ins Fondei. Sie beginnt auf dem Dorfplatz von Langwies und verläuft auf dem Winterweg, der verschneiten Strasse. Der Sommerweg führt durch den engen Talgrund und ist im Winter wegen Lawinengefahr geschlossen. Steil geht es das erste Stück Weg durch den Wald die Strasse hinauf. Nach gut 20 Minuten verzweigt sie sich. Rechts geht es ins Fondei. Nach einer weiteren Dreiviertelstunde schützt eine Galerie vor Stein- schlag und Schnee. Dann öffnet sich das Tal und die Landschaft wird offen und weit. Da und dort stehen vereinzelt Häuser. Das ist das Fondei. Hier lebten die Walser früher das ganze Jahr. Doch dieses Leben ist vorbei. Im Sommer werden die Häuser für Ferien genutzt, im Winter ist das Tal verlassen. Nur das Skihaus Casanna hat dann offen und bewirtet die Gäste in der warmen Stube am Ofen. Die Schlittelfahrt führt auf dem gleichen Weg zurück, nur viel rasanter. Der Rekord für die fünf Kilometer lange Strecke liegt bei 3 Minuten und 54 Sekunden. Er wurde bei einem der jährlichen Langwieser Schlittelrennen Ende Februar erstellt.
Aussicht von den Sonnenhängen Nr. 1117
Mägisalp — Hasliberg Reuti • BE

Aussicht von den Sonnenhängen

Der Hasliberg ist nicht nur ein attraktives Skigebiet, sondern bietet auch vielfältige Möglichkeiten zum Winterwandern. Hoch über Meiringen im winterlich-schattigen Aaretal kann man stundenlang den sonnigen Hängen am Hasliberg entlang wandern und Sonne tanken. Begleitet wird man von inspirierender Aussicht zu den verschneiten Bergen ringsherum. Der auffälligste Gipfel ist das silbrig leuchtende Wetterhorn, das wie ein majestätischer Himalajariese auf der gegenüberliegenden Talseite thront. Wer sich bei der Ankunft auf der Mägisalp zwischen all den Skifahrern und Liftanlagen zuerst noch etwas verloren vorkommt, taucht schon nach ein paar wenigen Schritten in die beschauliche Welt des Winterwanderns. In angenehmer Steigung führt der Winterwanderweg nach Käserstatt hinauf. Auf einer Strecke von etwa 200 Metern ist etwas Vorsicht geboten, wenn man am Rand der Piste entlang hochsteigen muss. Höher oben steht ein kleines Häuschen, das an einen Strandkorb erinnert, und schützend vor dem hier oben fast immer wehenden Wind zu einer ersten Rast einlädt. Wenn man einen Schlitten mitziehen würde, könnte man die steile Strecke von Käserstatt zur Balisalp hinunter sausen. Von dort führt der Winterwanderweg sanft absteigend weiter durch Wald und an schneebedeckten Wiesen vorbei über Lischen nach Bidmi. Schon von weitem schwebt verführerisch der Duft von Pommes Frites, Bratwurst und Käseschnitte in der Luft. Auf dem letzten Wegabschnitt nach Reuti zeigen sich im Spätwinter oft schon erste Frühlingsblumen wie Huflattich an den Wegrändern.
Schneeschuhtour im Val d‘Anniviers Nr. 1203
St. Luc, Tignousa — St. Luc, Le Prilett • VS

Schneeschuhtour im Val d‘Anniviers

Für eine spektakuläre Schneeschuhtour im Val d‘Anniviers fährt man mit dem Postauto ab Sion nach St. Luc und anschliessend mit der Standseilbahn bis nach Tignousa. Bei der Bergstation werden die Schneeschuhe montiert und los geht es entlang dem Planetenweg auf der signalisierten Schneeschuhroute. Nach dem Jupiter biegt man ab und es wird etwas anstrengender. Vorbei an der Buvette Tsigère de la Cohà kommt man bis zur Bergstation des Skiliftes Pas de Boeuf ordentlich ins Schwitzen. Die einzigartige Aussicht über das ganze Val d’Anniviers entschädigt für die Strapazen. Entlang der Route sind immer wieder einige der imposanten Walliser Viertausender, wie das Zinalrothorn oder die Dente Blanche sichtbar. Durch tief verschneite Landschaften verläuft die Route weitab von Skipisten am Hangfuss des mächtigen Le Touno bis man in Le Chieso wieder auf den präparierten Weg gelangt. Ab hier wechselt die Routennummer und sie steigt noch einmal ordentlich, bis das altehrwürdige Hotel Weisshorn in Sicht ist. Eine Rast auf der sonnigen Terrasse lohnt sich schon wegen des bekannten Heidelbeerkuchens. Die müden Beine haben die Erholung verdient. Ab dem Hotel Weisshorn verläuft die Route sehr abwechslungsreich entlang eines wunderschönen Waldwegs hinunter bis nach Le Prilett. Dort fährt am Nachmittag jeweils der Skibus zurück nach St. Luc. Aufgrund der hohen Lage von bis fast 2700 Metern, sowie der Abgeschiedenheit der Strecke zwischen Pas de Boeuf und Le Chieso sollte die Route nur bei schöner und stabiler Wetterlage begangen werden. Nur so ist die Signalisation im Gelände einwandfrei erkennbar. Bei unsicherer Wetterlage wird der Auf- und Abstieg zum Hotel Weisshorn ab Le Prilett empfohlen.

Verträumte Schneelandschaft Nr. 1123
Ruogig — Biel • UR

Verträumte Schneelandschaft

Die Aussicht, die sich einem bietet, wenn man mit der Gondel aus der Nebelsuppe in Bürglen schwebt ist schlicht überwältigend: Unendlich weit erstreckt sich das Gipfelmeer in Richtung Urner Alpen und Klausenpass, während man noch etwas überrascht von all dem plötzlichen Licht und Blau in die Sonne blinzelt. Die Route im Schächental von Ruogig nach Biel trumpft mit einem grandiosen Bergpanorama, das man bei einer gemütlichen Winterwanderung geniessen kann. Die Sonnenterasse Biel bietet verschiedene präparierte Winterwanderwege an, darunter jener von der Bergstation der Luftseilbahn Brügg-Eierschwand-Ruogig zur Bergstation der Luftseilbahn Biel-Kinzig AG. Mit der Gondel gelangt man innerhalb weniger Minuten von Brügg in der Gemeinde Bürglen auf das 1730 m ü. M. liegende Ruogig. Die Wanderung dauert rund eine Stunde und führt durch eine wunderschöne, hügelige Winterlandschaft, vorbei an idyllischen Alphütten aus Holzschindeln und kleinen Tannenansammlungen. Viele Sitzbänke laden unterwegs zum Verweilen ein. Der Weg ist präpariert und mit normalen Wanderschuhen gut begehbar. Zudem verläuft er über weite Strecken flach. Erst am Schluss vor dem Skihaus und Restaurant Edelweiss geht es etwa hundert Meter leicht abwärts zur Bergstation Biel-Kinzig auf 1630 m. ü. M. Dort erwartet einen der Berggasthof Biel mit seiner Sonnenterasse: Der ideale Ort, um nach dem Spaziergang den Durst zu stillen, das Panorama weiter zu geniessen und Sonne zu tanken, bevor einem die Gondel bequem wieder nach unten unter die Nebeldecke bringt.
Tiefverschneite Bäderegg Nr. 1147
Jaunpass, Restaurant — Jaunpass, Restaurant • BE

Tiefverschneite Bäderegg

Auf dem Jaunpass wird sogar im Winter gecampt. Vor zahlreichen Wohnwagen stehen Snowboards und Skis. Dabei liegt der Campingplatz auf 1500 Metern. Für Schnee- und Campingfans scheint das jedoch eher ein zusätzlicher Antrieb, als ein Hinderungsgrund zu sein. Gleich nebenan lockt nämlich der Zügwegen-Skilift - und der ist an diesem Morgen bereits gut besucht. Natürlich kommt man auf dem Pass auch kulinarisch nicht zu kurz: Es gibt mehrere Restaurants und Imbisse. Gut gestärkt startet man auf dem Jaunpass die nicht allzu lange, aber beglückende Winterwanderung. Zuerst folgt man für kurze Zeit dem Skilifttrassee, biegt dann links ab und überquert die Skipiste. Die Skisportler hinter sich gelassen, folgt man den pinkfarbenen Pfosten. Sanft windet sich der mit dem Pistenfahrzeug gespurte Weg den Hang hoch. Bei guter Sicht eröffnet sich ein schöner Blick auf das Simmental und die beeindruckenden Gastlosen. Nachdem das kleine Wäldchen durchquert ist, folgt ein grosser Bogen beim Bädermoos. Herrlich ruhig ist es hier. Beim Chuchifang taucht man für kurze Zeit in einen tiefverschneiten Tannenwald. Man befindet sich nun auf dem Sattel und folgt ihm bis zur Bäderegg. Hier würde es eigentlich «umkehren» heissen, doch das Pistenfahrzeug hat für die Rückkehr bis zum Wald beim Chuchifang einen leicht anderen Weg geschaffen. Dieser führt an allein stehenden Tannen vorbei, deren Äste sich unter dem Druck des Schnees fast bis an den Boden biegen. Schliesslich erreicht man wieder dieselbe Route, auf der man aufgestiegen ist. Das macht aber nichts, denn die Sicht und die Ruhe hier sorgen ganz von allein für Glücksgefühle.
Auf Sonnensuche bei Sedrun Nr. 1293
Segnas, Bahnhof — Mumpé Tujetsch • GR

Auf Sonnensuche bei Sedrun

Eine einsame Bergterrasse mit Aussicht aufs Panorama und meterhoch verschneiten Meiensässen, angelehnt an dunkles, von der Sonne schwarz gebranntes Holz der Alphütte, das die Wärme der Sonne wiedergibt und den Rücken schön wärmt, dazu ein feines Picknick vor sich. Was will man mehr? Ein Glück, dass das Wetter mitspielt - so wie es das Zwiebelorakel vorausgesagt hat. Dieses ist eine Tradition in der Surselva. Dabei wird am Heiligen Abend um Mitternacht eine Zwiebel aufgeschnitten, deren Schalen werden im Kreis ausgelegt und jedem Monat des kommenden Jahres zugeteilt und mit etwas Salz gefüllt. Gutes Wetter sagt der Kalender in jenen Monaten voraus, in denen sich bis am nächsten Tag kein Wasser gebildet hat. Ist dies so, kann die Schneeschuhtour auf die Alp Prau Sura losgehen. Der Bahnhof von Segnas liegt etwas unterhalb des Dörfchens. Wer sich für den kommenden Aufstieg noch etwas stärken möchte, hat hier die einzige Einkehrmöglichkeit der ganzen Tour. Links an der Kirche vorbei und anfangs einige Zeit der Skipiste entlang erreicht man den Waldrand, wo der Wegweiser nach links in den Wald zeigt. Durch verschneite Tannen ist der Aufstieg verträumt und der Schneeschuhwanderer ist erfreut, sobald er den Wald verlässt und den Weiler Run Cunel sowie die Alp Prau Sura vor sich liegen sieht. Eine friedliche Landschaft, die zum Verweilen einlädt. Schliesslich steht aber doch noch die Rückkehr an, sie führt durch lockeren Wald hinunter, knapp am Dörfchen Mumpé Tujetsch vorbei, zum Bahnhof. Die Tour lässt sich danach noch bis Sedrun verlängern (+5,5 Kilometer).

Wandern zu Spektakeln 4 Nr. 1258
Brambrüesch — Mutta • GR

Wandern zu Spektakeln 4

Was macht eine schöne Landschaft aus? Und warum sprechen uns einige Landschaften mehr an als andere? WANDERN.CH hat sich mit drei Frauen auf Wanderschaft begeben, um das Wesen der Schönheit von Landschaften zu ergründen. Die Wahl des Orts fiel auf einen Berg bei Chur, der zwischen dem Domleschg und dem Churwalden-Tal steht, am nördlichen Fuss des Stätzer Horns, und der sich als weite, runde Kuppe zeigt. Obwohl der Berg keinen Namen hat, ist es nicht irgendein Ort. Denn hier, mit weiter und wunderbarer Sicht auf die Berge, steht der Dreibündenstein, die einstige March der rätischen Drei Bünde. Hier also sollte die Schönheit der Landschaft erkundet werden. Man lerne: Erste und wichtige Bedingung an die Schönheit einer Landschaft ist ihre Erreichbarkeit. Im diesem Fall gibt es nichts Leichteres als das. Mitten in der Stadt Chur steht die Talstation der Luftseilbahn Brambrüesch. Bei der Bergstation fängt der Weg schon an. Er führt über die Spundisköpf zur Sesselbahn Hühnerköpfe. Man nutzt sie mit Vorteil, da der Weg immer nahe oder sogar unterhalb der Bahn verläuft. Und schon ist man oben auf Furggabüel und sieht den Dreibündenstein, einen Obelisk aus Kalk, der am Rand der weiten Kuppe steht. Am Grenzstein vorbei geht es nun im weiten Bogen und sanft hügelig nach Westen, der Bergstation des Sessellifts Mutta und dem Bergdorf Feldis zu. Und, wie war das Resultat? Ist der namenlose Berg und ist die Landschaft beim Dreibündenstein schön? Die Antwort der drei Frauen fiel durchweg positiv aus, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Als ganz entscheidend stellte sich der persönliche Bezug zur Landschaft heraus. Doch Schönheit, das sagt ein Experte, ist nicht nur subjektiv, sondern auch kulturell bedingt. Und wo anders, als in einer wunderschönen Landschaft, hätten die Vertreter der rätischen Drei Bünde damals, vor Hunderten von Jahren, ihre gemeinsame March festlegen sollen?

Wandern zu Spektakeln 3 Nr. 1257
Tracouet — Talstation Plan de Fou • VS

Wandern zu Spektakeln 3

Sie sind stolze 300 bis 800 Jahre alt und offenbar fest entschlossen, ihren Platz mitten in einer beliebten Skiregion zu verteidigen: Die Lärchen der Alp Balavaux auf dem Gemeindegebiet von Isérables sind, nicht zuletzt für Familien, ein attraktives Ausflugsziel, und das zu jeder Jahreszeit. So lohnt sich ein Besuch gerade auch im Winter, wenn unter den schneebedeckten Ästen und zwischen den buckligen Stämmen eine geheimnisvolle Atmosphäre herrscht. Übrigens war das Harz der Lärchen einst für die lokale Bevölkerung über Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Rohstoff, aus dem man durch Destillation das insbesondere als Arzneimittel verwendete Terpentinöl sowie Pech gewann. Die Wanderung beginnt bei der Bergstation der Gondelbahn von Haute-Nendaz nach Tracouet. Die ersten Meter teilen sich die Wandernden noch mit den Skifahrern, lassen dann aber bald die Pisten hinter sich und drehen Richtung Osten ab. Der pink markierte Weg zum Lärchenwald - einem der letzten so ausgedehnten und gut erhaltenen in ganz Europa - ist leicht zu finden und gut präpariert. Nach Schneefällen kann er allerdings gesperrt sein, weshalb man sich im Zweifelsfall vorgängig über die aktuelle Situation informieren sollte. Die schnurgerade Passage über die Alp Balavaux bietet ausgiebig Gelegenheit, sich die altehrwürdigen Baumriesen genau anzusehen. Dabei fällt auf, dass die ältesten unter ihnen auf kleinen Erhebungen stehen, wo sie es im Vergleich zu ihren Artgenossen schwerer haben, Wasser aufzunehmen, und daher langsamer wachsen. Der Heimweg führt entweder über einen leichten Anstieg zur Seilbahn auf den Plan du Fou und von dort hinunter nach Siviez oder auf derselben Route zurück nach Tracouet und Haute-Nendaz.
Zuhinterst im Diemtigtal 1 Nr. 1259
Springebode — Springebode • BE

Zuhinterst im Diemtigtal 1

Das Diemtigtal ist im Winter ein wunderbarer Ort. Es gibt zwar Skigebiete, aber die sind sehr klein und überschaubar. Und es gibt viele von der Sonne schwarzgebrannte Alphütten, die jetzt aber leer stehen. In der kalten Winterzeit scheinen sie im tiefsten Winterschlaf versunken zu sein. Vielleicht gefällt es dem Wild deshalb so gut im Diemtigtal. Hasen, Rehe, Füchse, Gämsen - sie alle gibt es dort in grosser Zahl. Sie zeigen sich den Wanderern zwar eher selten, ihre Spuren sind aber gut auffindbar. Vor allem, wenn es frisch geschneit hat. Dann ist es ein Vergnügen, die ganz eigenen Spuren der Hasen oder die in den Schnee getrippelten und scheinbar ziellos verlaufenden Spürchen des Hermelins zu analysieren. Der Winterwanderweg Springebode eignet sich bestens dafür. Er startet bei der Talstation des Skiliftes und führt erst etwa 100 Meter zurück auf der geräumten Strasse. Dann biegt er ab auf ein zugeschneites kleines Alpsträsschen, das später leicht steigt bis zu Chüeweid. Unterwegs sieht man immer wieder die erwähnten Tierspuren. Und wer lieber nicht ständig in den Schnee schaut, kann auch einfach die Aussicht geniessen. Nach der Chüeweid, wo sich eine grosse Alphütte befindet, folgt bald eine weitere Hütte, die von zwei wunderbaren Bergahornen flankiert wird. Der Ort bietet sich für eine Rast an. Immer noch führt der Weg sanft dem Hang entlang, macht dann einen leichten Bogen und überquert einen Bach. Nun nähert man sich dem Skigebiet, und die Tierspuren werden seltener. Oder vielleicht nur weniger sichtbar? Denn nachts, wenn die Wintersportler längst drinnen im Warmen sitzen, gehört der Springebode wieder ganz den Tieren.