Wandern im Sommer

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Von Weinfelden nach Frauenfeld Nr. 1952
Weinfelden — Frauenfeld • TG

Von Weinfelden nach Frauenfeld

«O Land, das der Thurstrom sich windend durchfliesst, dem herrlich der Obstbaum, der Weinstock entspriesst. O Land mit den blühenden Wiesen besät, wo lieblich das Kornfeld der Abendwind bläht», heisst es im Thurgauerlied. Wandernde wissen es zu schätzen, dass tüchtige Bauern Sorge zur prächtigen Landschaft tragen. Doch zum Ostschweizer Kanton gehören auch die tüchtigen Kleinstädter, die in Frauenfeld, Kreuzlingen, Arbon, Amriswil, Weinfelden oder Romanshorn für viel Lebensqualität sorgen.
Dieser Wanderweg verbindet Stadt und Land auf fast ideale Weise. Er beginnt am Bahnhof von Weinfelden, führt dann durch das Industriegebiet zur Thur hinunter und folgt ihr bis ins Brückendorf Amlikon. Dann steigt er zum malerischen Weiler Leutmerken mit seiner prominenten, paritätisch genutzten Kirche auf.
Weiter geht es ganz im Sinne des Thurgauerliedes durch blühende Landschaften, vorbei am Schloss Griesenberg, wo einst Vogt Gessler residiert haben soll, und der ältesten Tilsiter-Käserei der Schweiz in Holzhof. Mit viel Aussicht auf den Hinterthurgau und das Toggenburg erreicht man schliesslich den Stählibuckturm. Wer die 148 Stu- fen erklimmt, erweitert seinen Blick über die liebliche Hügellandschaft hinaus bis zu den Innerschweizer und Berner Alpen.
Von hier aus ist auch schon Frauenfeld, der Hauptort des Kantons, zu sehen. Bis zum Bahnhof der mit gut 25 000 Einwohnern grössten Thurgauer Stadt sind es dann allerdings noch ein paar Kilometer. Der Weg führt dem hübschen Mühlitobelbach entlang fast bis ins Zentrum – vom Land direkt mitten in die Stadt.

Beschaulicher Spaziergang im Domleschg Nr. 1969
Tumegl/Tomils, Curschiglias — Fürstenau, Schloss • GR

Beschaulicher Spaziergang im Domleschg

Das Domleschg ist das Tor zu zwei wichtigen Alpenpässen. Hier musste immer schon durch, wer über Splügen oder San Bernardino wollte. Kein Wunder, dass das Tal sich zu einer der burgenreichsten Regionen entwickelte. Die einfache Wanderung ist eine Etappe des Burgenwegs mit einer lohnenden Variante für den ersten Abschnitt. Sie führt meist auf breiten Landwirtschaftsstrassen durch abwechslungsreiche Kulturlandschaft. Die Burgen und Schlösser am Weg bilden eine wunderbare Kulisse; sie sind alle in Privatbesitz und nicht öffentlich zugänglich.

Beim Dorfausgang von Tomils folgt man dem Wegweiser Richtung Dusch und steigt hinauf zur Kapelle St. Maria Magdalena, von wo man das ganze Tal überblicken kann. Unterhalb der Kapelle, beim Weiler Dusch, nimmt man den Weg Richtung Paspels, den auf beiden Seiten Trockensteinmauern säumen. Beim Biohof Dusch hat es einen verlockenden Hofladen. In Paspels stösst man auf den Burgenweg und erreicht bald den Canovasee (Leg da Canova), der im Sommer eine Badi mit Liegewiese und Kiosk aufweist. Etwas später dominiert das Schloss Rietberg, wo sich ein Blick hinter die mächtigen Mauern in den Hof lohnt. Am Ziel in Fürstenau kann man rund um die Casa Caminada mitten im Städtchen einen Apéro geniessen.

Einzigartige Blütenpracht im Turtmanntal Nr. 1968
Turtmann, Bini • VS

Einzigartige Blütenpracht im Turtmanntal

Die Wanderung beginnt mit einem Rundgang durch den gepflegten Dorfkern von Turtmann, der von prächtigen Patrizierhäusern geprägt ist. Es folgt ein steiler Anstieg über gewundene Waldpfade. Lichte Wiesen öffnen den Blick ins Rhonetal und auf die umliegenden Gipfel. Bald erscheinen üppige Büschel von Adonisröschen, die in ihrer goldgelben Pracht leuchten. Diese geschützte Art blüht schweizweit nur hier sowie in der Region Saxon in der Zeit von April bis Mitte Mai. Unterwegs entdeckt man weitere farbige Blüten von Schlüsselblumen, Veilchen, Leberblümchen und mehr. Nach dem Dorfkern von Unterems ziehen sich die Höhenmeter gemächlich durch zartgrünes Dickicht und über liebliche Wiesen bis Tuminen hinunter. Mit etwas Glück erblickt man Esel, die sich das frische Gras schmecken lassen. Ab dem Wendepunkt an der Brücke gelangt man auf einen historischen Saumweg, der 1842 erstmalig in Karten als Verbindung zwischen dem Rhonetal und dem Turtmanntal dargestellt wurde. Die Turtmänna rechts und die Chummuleitig zur Linken begleiten eine Weile den Weg mit ihrem frischen Rauschen, bis die Wanderung in die Weinhänge am Fusse des Chrizhubil übergeht. Ein Picknickplatz lädt zum Verweilen ein, bevor der restliche Abstieg mit weiteren Adonisröschen bezaubert.

Den See im Blick Nr. 1954
Häggenschwil-Winden — Arbon • TG

Den See im Blick

Gleich am Ausgangspunkt hat man eine weite Sicht auf den Bodensee. Unterwegs, vorbei an Wiesen und unzähligen Obstbäumen sowie ab und zu auf Asphalt, verschwindet er zwar vorübergehend aus dem Blickfeld, doch am Ende gelangt man direkt ans Ufer des «Schwäbischen Meers», wie das Gewässer seit dem Mittelalter auch genannt wird.
Heute wird die Bezeichnung meist nur noch scherzhaft verwendet. Dennoch ist es nicht gänzlich abseitig, diesen ausgedehnten See als Ozean zu betrachten. Das hat nicht zuletzt damit zu tun, dass man auf der Schweizer Seite eine ungewöhnliche Weite vor sich hat, wenn man über das Wasser blickt, denn anders als an anderen Seen der Schweiz schieben sich hier keine Berge vor das Panorama.
Vom Weiler Winden führt ein Kiesweg zum Wenderholz, durch den Wald und vorbei an langen Reihen von Apfelbäumen nach Esserswil und weiter nach Roggwil. Der Anbau von Kernobst hat in der Region eine lange Tradition und nimmt eine bedeutende wirtschaftliche Stellung ein. Die Bäume bieten von der Blüte im Frühling bis zur herbstlichen Fruchtreife während der ganzen Vegetationszeit einen schönen Anblick.
In Roggwil gelangt man am Schloss und am prachtvollen Riegelbau des ehemaligen Restaurants Traube vorüber zur Wanderwegkreuzung an der Hauptstrasse, schwenkt dort auf die in Richtung Mörschwil signalisierte Wanderroute ein, verlässt diese kurz vor dem Gehöft Baumühle wieder und zweigt zum Wanderweg nach Arbon ab. Durch Wohnquartiere gelangt man zum Bahnhof und an den See. Dort empfiehlt sich ein kleiner Bummel auf der Seepromenade bis zum Schlosshafen und von da aus in die verwinkelten Gassen der Altstadt.

In der Thurgauer Ländlichkeit Nr. 1953
Amriswil — Bischofszell • TG

In der Thurgauer Ländlichkeit

Auf dieser Frühlingswanderung zwischen Amriswil und Bischofszell geht es durch die Thurgauer Landschaft. Äcker und Obstplantagen, Dörfer und Bauernhöfe kontrastieren mit Naturschutzgebieten, der Sitter und Weihern. Langweilig wird es auf dem Thurgauer Panoramaweg also nie.
Diesem wird allerdings am Anfang noch nicht gefolgt. Von Amriswil geht es südwärts Richtung Hudelmoos, eines wunderschönen Feuchtgebiets mit leuchtenden Birkenstämmen, dichten Schilfgürteln, Tümpeln und vielfältigen Blumen. Es war ursprünglich ein See, verschilfte dann mit der Zeit, wurde schliesslich zum Sumpf, zum Moor. Weil früher Torf gestochen wurde, sind heute nur noch Reste des ursprünglichen Moores vorhanden. Das tut dem kleinen Paradies keinen Abbruch: Viele Weglein führen heute durch das Naturschutzgebiet, es gibt mehrere Feuerstellen.
Kurz nach dem Hudelmoos biegt man auf den Thurgauer Panoramaweg ein. Kurz vor der Sitterfähre in der Gertau trifft man auf die Kapelle Degenau. Danach steigt man in die Fähre, die einzige übrig gebliebene Fähre im Kanton Thurgau. Sie stammt aus der Pilgerzeit und fasst je nach Wasserstand bis zu zwölf Personen (unter der Woche auf Voranmeldung). Am anderen Ufer wartet der Hof Gertau, dessen Restaurant im Frühling 2022 neu eröffnet.
Bald erreicht man die fünf Hauptwiler Weiher. Sie sind künstlichen Ursprungs, wurden im 15. Jahr- hundert zur Fischzucht angelegt, fügen sich aber gut in die Landschaft ein. Am letzten Weiher liegt gar eine Badeanstalt, bevor es dann über den Bischofsberg nach Bischofszell geht.

Wanderidylle bei Winterthur Nr. 1965
Rämismühle-Zell — Elgg • ZH

Wanderidylle bei Winterthur

Winterthurs geschäftiges Treiben liegt nach ein paar Minuten Fahrt mit der S-Bahn hinter einem. Mitten in der Idylle beginnt die Wanderung mit einem ersten kurzen und knackigen Anstieg. Danach geht es ohne grosse Anstrengungen weiter nach Lettenberg, wo man sich im Studio Blade ein massgefertigtes Messer aneignen kann. Hier präsentiert sich bereits ein Vorgeschmack auf die Aussicht, die einen heute noch beglücken wird. Weit unten Turbenthal und in der Weite die Alpen. Wer kein Picknick dabeihat, lässt sich später im wunderschönen Garten des Gasthofs Gyrenbad verwöhnen. Von dort ist es nicht mehr weit zur Burgruine Schauenberg, wo eine Feuerstelle zur Rast einlädt. Das Panorama reicht bei guter Fernsicht bis zu den Berner Alpen mit Eiger, Mönch und Jungfrau. Kein Wunder, dass dieser Ort nach der Zerstörung der Burg im Jahr 1344 als ein Teil eines Warnsystems genutzt wurde, das Albis, Pfannenstiel, Uetliberg, Lägern, Zürichberg und Kyburg verband. Der Abstieg von diesem geschichtsträchtigen Ort ist sanft. Bevor es auf dem letzten Abschnitt nach Elgg durch ein schattiges, wildromantisches Tobel mit Wasserfällen geht, setzt man sich gerne in der Wirtschaft zur Guhwilmühle in den Garten und lässt die wunderbaren Eindrücke Revue passieren.

Zwischen Emmental und Berner Oberland Nr. 1964
Eriz, Säge • BE

Zwischen Emmental und Berner Oberland

Im Eriz ist Endstation, für den Bus und für den Privatverkehr. Nicht gerade einsam ist man hier, aber doch weit weg von den grossen Touristenströmen. Die Wanderung beginnt auf einer kurzen, asphaltierten Hofzufahrt. Durch ein Waldstück mit gemütlichen Rastmöglichkeiten führt der Weg zum Rotmoos – einem Naturschutzgebiet und eine dem Nadelwald entsprungene Moorlandschaft. Mit viel Glück ist hier das seltene Auerhuhn zu erblicken, das grosse Reviere und ungestörte Lichtungen bewohnt. Mit einem guten Auge findet man besondere Blumen und Pflanzen wie Fieberklee oder Sonnentau. Die Strecke zum Hängst wird vom Glockengeläute der Weidetiere begleitet und von den sanften Klängen eines Windglockenspiels, das an einem charmanten Bauernhaus hängt. Beim Abstieg zum Bödeli säumen imposante Nadelbäume den Weg. Nach dem Überqueren der Strasse wird man bald vom Rauschen der Zulg erfüllt. Dort startet ein Rätselweg mit kniffligen Fragen über die Region. Aber Achtung: Auf der Suche nach der richtigen Antwort ist der gut gepflegte Grillplatz am Flussufer schnell verpasst. Eine Pause vor dem Ziel lohnt sich, um sich für den letzten Abschnitt der Wanderung zu stärken.

Auf und ab im Goldauer Bergsturz Nr. 1963
Arth-Goldau • SZ

Auf und ab im Goldauer Bergsturz

Am 2. September 1806 brechen am Rossberg 30 bis 40 Millionen Kubikmeter Gestein ab und stürzen zu Tale. Drei Dörfer werden zerstört, 457 Menschen kommen zu Tode. 200 Jahre später sind die Spuren dieser Katastrophe noch sehr gut sichtbar. Die Abrisskante oben am Gipfel des Gnipen, Stein- und Felsblöcke am Hang und der Schutt unten im Tal, wo heute der Natur- und Tierpark Goldau beheimatet ist.

Die Wanderung beginnt beim Bahnhof Arth-Goldau. Dort folgt man dem Wanderweg Richtung Härzigwald. Er führt zuerst durch urbanes Gebiet und steigt dann immer steiler an. Immer mal wieder gibt der Wald einen Blick auf die Rigi und den Zugersee frei. Im Frühling wähnt man sich in einem Meer von Bärlauch; der grüne Blätterteppich und der intensive Knoblauchduft sind dann ein Erlebnis für Auge und Nase. Auf gut 1000 Meter über Meer ist der höchste Punkt erreicht, und man wandert seitlich ins Bergsturzgebiet hinein. Eine Gedenktafel erinnert an das Ereignis von 1806 und an die Opfer der Katastrophe. Botanik-Interessierte können hier eine kurze Zusatzschlaufe einlegen. Mit etwas Glück findet man den Frauenschuh, eine der prächtigsten Orchideenarten. Im Abstieg schlängelt sich der Weg durch grosse Felsblöcke Goldau entgegen.

Vom Wynental zum Sempachersee Nr. 1962
Beromünster, Flecken — Sempach • LU

Vom Wynental zum Sempachersee

Diese Wanderung ist geprägt von landschaftlichen Kontrasten, die von landwirtschaftlich genutzten Flächen und Obstgärten bis zu Naturschutzgebieten mit Weihern und einem Golfplatz reichen.

Kurz nach dem Start in Beromünster erwartet einen bereits ein Naturpfad im lauschigen Flusstal der Wyna. Mit einem sanften Aufstieg verläuft die Wanderung weiter durch blühende Obstgärten, bis der Hügelzug Erlose mit Ausblick auf den Baldeggersee erreicht ist. Die nächste Wegstrecke führt durch den Schatten spendenden Chüewald, wo mehrere Waldhäuser mit Feuerstellen zu einer Mittagspause einladen. Das Highlight der Waldpassage ist das Naturschutzgebiet Vogelmoos, das mit seinen Weihern vielen Vogelarten ein Zuhause bietet.

Ab dem Weiler Bromen lässt man den Wald hinter sich, und die Weitsicht mit Alpenpanorama begleitet einen von nun an bis ans Ende der Wanderung. Diese zweite Wegetappe führt grösstenteils über Hartbelag, hat aber mit der Querung von hügligen Landwirtschaftsflächen und des Golfplatzes Hildisrieden, eingebettet im Gormundermoos, viele landschaftliche Kontraste zu bieten. Bevor die Wanderung mit einem Fussbad im Sempachersee oder einem Besuch der Vogelwarte zu Ende geht, führt sie an einem weiteren idyllischen Vogelhabitat, dem Steinibüelweier, entlang.

Wilde Schlucht in den Freibergen Nr. 1960
Pré-Petitjean — Glovelier • JU

Wilde Schlucht in den Freibergen

Auf dieser Wanderung entlang des Bachs Le Tabeillon lässt sich die Vielfalt des Juras in gut vier Stunden erleben: Der Weg führt über saftige Weiden, entlang malerischer Weiher, vorbei an schroffen Kalkfelsen und durchquert dichte Nadelwälder.

Ausgangspunkt ist der unauffällige Bahnhof Pré-Petitjean. Bereits die Fahrt hierhin ist landschaftlich reizvoll und bahntechnisch spektakulär. Nur dank Spitzkehre und -schlaufe lassen sich auf kurzer Distanz 300 Höhenmeter überwinden. Zunächst wandert man auf breitem Weg mit Weitblick zum Naturschutzgebiet Plain de Saigne. Wer nicht bereits dort der Versuchung einer langen Rast erlegen ist, hat mit den Moorweihern Pré des Combes und Etang de Bollement zwei weitere Möglichkeiten zum Verweilen. Unterwegs verrät ein altes Wasserrad die ehemalige Existenz eines Sägewerks. Wie eine Kerbe in der Landschaft erstreckt sich nun die Combe Tabeillon von den Freibergen hinunter nach Glovelier. Nur der sanft abwärtsführende Wanderweg und die rote Eisenbahn führen durch die wilde, urwaldähnliche Schlucht. Das Feuchtgebiet begeistert mit reichhaltiger Flora und Fauna. So ist es unter anderem Heimat von Teichrohrsänger, Eisvogel und Geburtshelferkröte.

Von der mäandernden Saane zur wilden Ärgera Nr. 1961
Grangeneuve — Marly, Gérine • FR

Von der mäandernden Saane zur wilden Ärgera

Die Wanderung startet beim Institut Agricole Grangeneuve, auf dessen Grundstück sich ein öffentlicher Waldlehrpfad befindet, und führt bereits nach kurzer Gehzeit zum wunderschönen, in einer Saaneschlaufe eingebetteten Kloster Hauterive. Dieses wird von ca. 20 Zisterziensermönchen bewohnt und kann geführt besichtigt werden. Sorgfältig mit Figuren geschnitzte Zaunpfähle säumen den weiteren Weg dem Flussufer entlang und lenken die Kinder hervorragend vom Wandern ab. Immer wieder bietet sich die Möglichkeit, auf einer der zahlreichen Kiesbänke eine Rast einzulegen, die steil aufsteigenden Sandsteinfelsen zu bestaunen und am Wasser zu spielen. Später überquert man zum ersten Mal die Saane und biegt in ein Waldstück ab, auf dessen Strecke sich einige gemütliche Grillstellen befinden. Über eine Bogenbrücke, vorbei am Kraftwerk Hauterive, schlängelt sich der Weg weiter der Saane entlang bis zur Einmündung der Ärgera. Auch dort lässt es sich in den schönen Wäldchen und auf den Kiesbänken nochmals herrlich rasten und baden. Nach ein paar problemlos bewältigbaren, kurzen Steigungen führt das letzte Teilstück schnurgerade der Ärgera entlang. Am Zielort Marly befinden sich einige Restaurants, wo der Nachwuchs mit einer wohlverdienten Glace belohnt werden kann.

Rund um die Stadt Neuenburg Nr. 1810
Neuchâtel — Neuchâtel, Place Pury • NE

Rund um die Stadt Neuenburg

Viele kennen Neuenburg, das Schloss, die Altstadt und die Gebäude aus gelbem Sandstein. Aber wer kennt die Umgebung mit den Wäldern und den städtischen Seeufern? Die hier vorgestellte Wanderung, die sich perfekt eignet für den Winter, führt durch diese schöne Umgebung.
Vom Bahnhof aus bringt der Bus die Wanderer zur Haltestelle Vallon de l’Ermitage, ein Begriff, wenn es um die Höhen rund um Neuenburg geht. Vorbei am botanischen Garten führt die Route zum einzigen, dafür aber steilen Anstieg der Strecke. Das Centre Dürrenmatt mit dem vom Tessiner Architekten Mario Botta entworfenen Gebäude und die Ermitage-Felsen, von denen aus man den See und die Stadt bewundern kann, laden zum Verweilen ein.
Der mit Kalksteinfelsen durchsetzte Wald bietet nun eine lange flache Passage. Zwischen den kahlen Bäumen erahnt man eine Lichtung, wo die Abtei von Fontaine-André aus dem 12. Jahrhundert steht. Der Weg führt anschliessend unter der 1910 in Betrieb genommenen Standseilbahn durch, die von La Coudre auf den Chaumont fährt. Bei der für Freizeitaktivitäten beliebten Waldlichtung Prise Gaubet führt der Weg langsam hinunter nach Saint-Blaise.
Dort eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf die Felder, dann auf den östlichen Teil des Neuenburgersees und schliesslich auf die Weinberge. Nun wird das hübsche Weinbaudorf Saint-Blaise durchquert, bevor man wieder das Seeufer erreicht, eine Gegend mit Vorbildcharakter, was Renaturierung angeht. Sie bietet Buchten, Schilfflächen und einladende Wege. Nun erreicht man den Archäologiepark des Museums Laténium und den belebten Parc des Jeunes Rives. Am Ende der Wanderung entzücken der Hafen von Neuenburg und der Quai Osterwald im Stil der Belle Époque.

Im Val Terbi Nr. 1809
Courchapoix, village • JU

Im Val Terbi

Das Val Terbi liegt östlich von Delémont und ist ideal für Wanderungen im Spätherbst. Und das umso mehr, wenn hier die Sonne scheint und der Nebel das Mittelland bedeckt. Auf dieser schönen Rundwanderung, die von Courchapoix über Montsevelier und wieder zurück führt, kann man die Ruhe dieser Region in vollen Zügen geniessen.

Nachdem die Wandernden etwas höher gestiegen sind, um die Aussicht auf das Tal zu geniessen, und dann einige Felder überquert haben, folgen sie fast eben der Lichtung. Der Weg dringt hier und da in den Wald ein. In einer kleinen Geländefalte steht ein Schild, das die Legende der Hairodes, der kleinen Zwerge, erzählt. Hier kann man auch ihre Höhle besichtigen. Man erfährt zudem, dass der Ort früher von Köhlern und Eisenhandwerkern besiedelt war.

Sobald die bewaldeten Hänge an der Grenze zum Kanton Solothurn verlassen sind, führt die Route nach Süden und erreicht in einer hügeligen Landschaft das Dorf Montsevelier. Ein schmuckes Dorf ist es, mit seinen alten Bauernhöfen und der Kirche, deren Relikte aus dem Jahr 1635 stammen.

Nach einem kleinen, steilen Anstieg kann man den Ort von oben bewundern: Montsevelier liegt im Herzen der umliegenden Hügel. Der Weg führt nun in Richtung Westen weiter. Auch hier ist der Blick auf das Tal imposant. Linker Hand erscheint das Dorf Corban, rechts schweift der Blick auf den bewaldeten Hang. Noch ein paar Schritte, und der Ausgangspunkt Courchapoix ist erreicht.

 

Entschleunigung bei der Stadt Freiburg Nr. 1838
Abbaye de Hauterive • FR

Entschleunigung bei der Stadt Freiburg

Auf dieser knapp neun Kilometer langen Wanderung in Freiburg lassen sich die herrlichen Herbstfarben in vollen Zügen geniessen. Dieser sanft hügelige Rundweg ist nur ein Steinwurf von der Stadt Freiburg entfernt und gut zugänglich. Der Startpunkt ist bei der Abbaye de Hauterive. Nach 50 Metern geht es zunächst den Schotterweg hinauf nach Grangeneuve auf der rechten Seite. Nach der Käserei geht es weiter in Richtung des grossen Bauernhofs La Tioleyre, und mit der ersten Abzweigung auf der linken Seite wird die Wanderung fortgesetzt. Ein paar hundert Meter weiter nimmt man an der Kreuzung den Sentier de la Tuffière. Dieser Weg begleitet das Mäandern der Saane und ist gut ausgeschildert. Der Fluss entspringt kilometerweit entfernt am Sanetschpass im Wallis und mündet, nachdem er verschiedene Seen gespeist hat, in die Aare. Der idyllische Weg führt die Wandernden durch den schönen Herbstwald und lädt immer wieder zu kleinen Pausen auf den Waldbänken und Picknickplätzen ein. So kann die Farbpalette der Bäume, die den Weg meterhoch überragen, ausgiebig bewundert werden. Nach etwa 45 Minuten ist die Tuffière-Brücke erreicht und überquert. Nach 50 Metern geht es dem ausgeschilderten Weg nach auf die linke Seite. So gelangt man am rechten Ufer zurück zum Ausgangspunkt Hauterive. Dort sollte man sich die Zeit nehmen, die berühmte Abtei von Hauterive aus dem 12. Jahrhundert zu besuchen. Dieses geschichtsträchtige Gotteshaus ist ein Ort, um neue Energie zu tanken oder im herrlichen Garten auf einer Bank ein Sonnenbad zu nehmen. Im Klostershop gibt es eine Reihe von künstlerischen Werken der Mönche, wie Aquarelle, Holz- und Steinskulpturen. Auch kulinarische Produkte werden angeboten.

Weitsicht im Luzerner Hinterland Nr. 1931
Wauwil — Alberswil, Dorf • LU

Weitsicht im Luzerner Hinterland

Hier ist der Kanton Luzern am weitesten: Wo sich heute die riesige Ebene des Wauwilermooses ausdehnt, lag einst ein See. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er trockengelegt. Seither wird die Moorebene landwirtschaftlich genutzt. Ein Teil des Gebiets gilt als Wasser- und Zugvogelreservat von nationaler Bedeutung. Ein Beobachtungsturm bietet einen guten Einblick.
Einen noch umfassenderen Blick auf die Gegend geniesst man von der Burg Kastelen. An der Ruine kommt man auf der Wanderung von Wauwil nach Alberswil vorbei. Unterwegs geniesst man schöne Ausblicke zu Rigi und Pilatus, dahinter zeichnen sich die Gipfel der Glarner, Urner und Berner Alpen ab.
Die Tour führt zunächst quer durch das Wauwilermoos nach Schötz, von dort über sanft gewelltes Wiesenland zum bewaldeten Burghügel. Die einstige Wehr- und Wohnanlage der Grafen von Kyburg wurde im Bauernkrieg beschädigt und verfiel danach. Um die Jahrtausendwende hat man sie restauriert und konserviert. Bei dieser Gelegenheit wurde ein stählerner Aussichtsturm in den Steinturm eingezogen. Von dessen oberer Plattform öffnet sich eine eindrückliche Aussicht über die Mauerzinnen hinweg zum Wauwilermoos und zu den Alpen.

Am Sonnenhang des Bellinzonese Nr. 1928
Bellinzona — Gudo, Serta • TI

Am Sonnenhang des Bellinzonese

Das Tessin zählt zu den traditionsreichen Weinbaugebieten der Schweiz. Auf den überwiegend kleinräumig parzellierten und im Nebenerwerb bewirtschafteten Flächen wird hauptsächlich Merlot angebaut. Zu den bevorzugten Lagen gehört die Gegend um Bellinzona. Insbesondere die Hänge nördlich des Talflusses Ticino profitieren von hervorragender Besonnung.
Quer durch das Rebgebiet zieht sich die «Via delle vigne». Der Weinweg beginnt in Sementina und führt nach Gudo. Die Tour lässt sich aber gut bereits in Bellinzona starten; auf diese Weise ergibt sich eine einfache und abwechslungsreiche Wanderung für einen Tagesaufenthalt im Tessin.
Das erste Teilstück folgt dem Talfluss Ticino durch den Auenwaldpark Saleggi-Boschetti. Nach der Unterquerung der Autobahn geht es dem Wildbach Sementina entlang aufwärts, danach auf dem Weinweg in stetem Auf und Ab Richtung Westen. Zwischendurch werden Waldgebiete durchquert, doch immer wieder öffnen sich schöne Ausblicke zur Magadino-Ebene und zum Monte Tamaro. Dass hier ein ungewöhnlich mildes Klima herrscht, zeigt sich deutlich an der Vegetation: Neben Kakibäumen sieht man auch vereinzelte Olivenbäume und sogar Agaven.

Durch Solothurner und Aargauer Auenlandschaften Nr. 1927
Olten — Aarau • SO

Durch Solothurner und Aargauer Auenlandschaften

Dichte Verkehrsströme durchziehen das Schweizer Mittelland. Von Strassen und Bahnen bekommt man auch auf der Wanderung entlang der Aare etwas mit, jedenfalls aus Distanz. Mehrheitlich verläuft die Tour jedoch durch stille und idyllische Auenlandschaften.
Der wasserreichste Fluss der Schweiz ist auch im Winter ein lohnendes Wanderziel: Zwischen Olten und Aarau säumen ihn Uferwege fast durchwegs auf beiden Seiten. Kombiniert man links- und rechtsufrige Abschnitte, dann ergibt sich eine interessante Route, die durch viel intakte Natur führt und zugleich einige Überraschungen bietet.
Eines der schönsten Teilstücke liegt ausgerechnet bei einem eher beklemmenden Bauwerk: Am Fuss des Atomkraftwerks Gösgen plätschert die Aare munter wie ein junger Bergbach dahin – um wenig später zu einem veritablen Strom aufzulaufen. Reizvoll ist auch der Bally-Park in Schönenwerd, der geometrisch geordnete Weg- und Gehölzanlagen mit Elementen des englischen Landschaftsgartens vereint.
Ein Teil der Wanderroute verläuft auf dem «Solothurner Waldwanderweg». Informationstafeln vermitteln interessante Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Waldnutzung, Naturschutz, Kraftwerksbetrieb und Hochwasserschutz.

Relikte von früher im Calancatal Nr. 1916
Selma • GR

Relikte von früher im Calancatal

In erhabener Lage präsentiert sich Landarenca – ein autofreies Vorzeigedörfchen, in dem es sich auch gut speisen und übernachten lässt. Einst lebten an die 100 Menschen hier, heute sind es noch 12 ganzjährige Bewohner. Wald stockt auf einigen ehemaligen Ackerterrassen. Aus der ehemaligen Schule ist ein Ostello geworden, aus der ehemaligen Post eine Osteria.
Ausgangspunkt der Wanderung ist Selma. Praktisch, dass die Seilbahn nach Landarenca in Selbstbedienung funktioniert und man sich keine Öffnungszeiten merken muss. Nach der gemütlichen Anreise in die Höhe lohnt sich ein Bummel durch das Dorf. Den Wanderschildern nach Arvigo folgend, biegt man am südlichen Dorfrand links in den abwärtsführenden Weg. Erst etwas steiler abwärts, dann aber in einer flacheren Querung durch lockeren Waldbestand, der immer wieder schöne Ausblicke erlaubt. Bald passiert man die Kapelle San Lucio e Gottardo an einem Felssporn, und es geht wieder steiler abwärts. Erneut folgt ein flacher Abschnitt durch eine wilde Felsenlandschaft, bevor sich die Route vorbei am Maiensäss von Mont allmählich nach Arvigo senkt. Die Wanderroute führt an der Kirche vorbei zum Dorfplatz. Die Fassade der «Casa di Circolo» ist mit den Wappen aller Calancagemeinden geschmückt. Über eine Bogenbrücke wird ans linke Ufer der Calancasca gewechselt. Immer wieder laden kleine Sandbuchten und Badeplätze zum Verweilen ein. Spannend auch das Bergsturzgelände, durch das sich der Pfad schlängelt, wo riesige Felsbrocken kleine Tunnel und verzauberte Winkel bilden. Nach einem fast schluchtartigen Engpass weitet sich der Talgrund wieder etwas, und Selma taucht auf. Über die Brücke kehrt man zur Hauptstrasse und Bushaltestelle zurück.

Unterwegs in der wilden Natur des Oberwallis Nr. 1808
Giw — Simplon Hospiz • VS

Unterwegs in der wilden Natur des Oberwallis

Mit Muskelkraft von einer berühmten Ortschaft zur nächsten – das ist die Grundidee dieser Bergwanderung. Sie beginnt in Visperterminen, dem typischen Walliser Dorf, das für seinen Weisswein Heida berühmt ist. Bei der Ankunft am Simplonpass befindet man sich an der historischen Querung zwischen der Schweiz und Italien, die schon in der Steinzeit (also vor über 4000 Jahren) genutzt wurde. Die Tour beginnt gemächlich: Man steigt zunächst in einen kleinen Sessellift, der hinauf zum Giw fährt, dem eigentlichen Startpunkt der Bergwanderung. Noch ein Kaffee auf der Terrasse des Restaurants, ein Blick auf die umliegende Bergwelt, vor allem auf das Weisshorn – und los geht’s! Nach einem Aufstieg von 45 Minuten auf einem einfachen Weg ist der Gibidumpass erreicht. Mit einem (kleinen) Umweg nach links gelangt man zum bezaubernden See gleichen Namens. Dann folgt der Abstieg ins Nanztal. Die Bäume, von denen es oben am Gibidumpass nur noch wenige gibt, werden wieder zahlreicher. Tief im grünen Tal finden plätschert die Gamsa. Der Bach entsteht aus dem Schmelzwasser des Gamsagletschers und fliesst im Dorf Gamsen in die Rhone. Er wird auf einer Brücke überquert und der Anstieg zum Bistinenpass beginnt. Dieser ist mit seinen 2418 Metern der höchste Punkt der Wanderung. Die Schönheit der Lärchen und der Alpenrosen lässt einen alle Mühen vergessen. Nun wird der Weg enger und unregelmässiger, die Umgebung steiniger. Nach dem Überqueren des Passes folgt der Abstieg in Richtung Simplon. Schnell kommt das kleine Plateau mit dem Hospiz in Sicht, an dem diese Bergwanderung endet.

Urtümliche Natur südlich von Saas-Almagell Nr. 1815
Heidbodme — Mattmark • VS

Urtümliche Natur südlich von Saas-Almagell

Beim kleinen Bergrestaurant auf Heidbodme könnte man schon mal hängen bleiben. Zu schön ist die Aussicht auf das Saastaler Bergpanorama, zu gemütlich die Terrasse und zu entspannend die Ruhe über dem Furggtälli. Die lange Wanderung duldet jedoch keinen allzu späten Aufbruch.
Hoch in der Flanke zieht sich der Bergwanderweg hinein in das karge Furggtälli. An steilen Passagen sind hin und wieder Seilgeländer angebracht. Je weiter man in das Tal dringt, desto steiniger wird es. Beim Antronapass wandert man über ausgedehnte Felsplatten. Entlang der schweizerisch-italienischen Landesgrenze steigt der Weg in die Höhe, bevor er mit einem Abstecher nach Italien um das Jazzihorn herum zur Jazzilücke führt. Diese Strecke führt exponiert durch eine sehr steile Felsflanke. Sie ist zwar gut mit Halteseilen ausgerüstet, trotzdem braucht es hier unbedingt Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Mit etwas Glück segelt gerade ein Adler um die Felsen. Der Tiefblick geht zum Lago di Cingino. Die Bruchstein-Staumauer des Sees ist bekannt für die Steinböcke, die an der Staumauer herumklettern und Salz lecken.
Hinter der Jazzilücke betritt man das Ofental und damit wieder eine neue Welt mit eindrücklichen Bergen und Gletschern. Zuerst durch steinige Hänge, dann durch den wunderschönen Talboden mit rauschenden Bächen führt der Weg zum Mattmark-Stausee. Während des Baus des Damms brach 1965 ein Teil des Allalingletschers ab. 500 000 Kubikmeter Eis verschütteten die Baracken der Bauarbeiter. 88 Menschen, mehrheitlich italienische Gastarbeiter, kamen ums Leben. Kein anderer Stausee in der Schweiz forderte so viele Menschenopfer.

Zur Bocchetta di Val Maggia Nr. 1813
Robièi • TI

Zur Bocchetta di Val Maggia

Die Region zuhinterst im Bavonatal ist reich an Seen, mit einer vielfältigen Tier-, Pflanzen- und Mineralienwelt. Auf 1890 Metern lässt sich eine prächtige Aussicht auf den Gipfel des Basòdino, sowie auf das ganze Tal geniessen. Mit der Seilbahn von San Carlo in Robièi angekommen, geht es zunächst links auf einem Pfad zum ersten Aufstieg, welcher entlang eines Baches auf eine Hochebene führt. Dort wandert man nach dem Überqueren des Bergbaches auf einigen Steinen zum Ende dieser Ebene, um bei einem See rechts auf einem Alpinwanderweg in Richtung Lago dei Matörgn abzubiegen. Im Banne des Ghiacciaio del Basòdino, dem grössten Gletscher im Tessin, geht die Wanderung über Stock und Stein auf einem Bergwanderweg weiter, bis man nur wenig unter der Bocchetta di Val Maggia bei weiteren Bergseen ankommt. Besonders auf diesem Abschnitt lassen sich die Rundhöcker und Walrücken der vergangenen Gletscherüberdeckung gut erkennen. Ein weiterer kleiner Aufstieg über steiniges Gelände führt zur Grenze zwischen der Schweiz und Italien. Nur wenigen Leuten begegnet man hier, man ist gefühlt und auch wortwörtlich am Ende der Schweiz. Um einen besseren Ausblick auf die Seenlandschaft der italienischen Seite zu haben, empfiehlt sich für trittsichere Wandernde, beim Pass noch ein wenig hochzuwandern. Für den Rückweg über den Lago del Zött biegt man kurz nach dem kleinen Seelein unter der Flanke ab. Im Valletta di Fiorina wandert man zurück und hält sich beim Anfang des Alpinwanderwegs wieder rechts. Der anschliessende Abstieg zum Stausee Lago del Zött erfolgt in einem steilen Zickzack und führt anschliessend auf der rechten Seite der Staumauer entlang und auf Hartbelag zum Ausgangspunkt Robièi.

Über den Col des Rangiers Nr. 1920
Séprais — Asuel, Maison communale • JU

Über den Col des Rangiers

Diese Wanderung beginnt mit einem kurzen Abschnitt auf dem Skulpturenweg von Séprais, dessen Werke Wind und Wetter und damit der Vergänglichkeit ausgesetzt sind. Von der Haltestelle Séprais folgt man ihm hinein ins Dorf. Doch schon nach 100 Metern, bei einem Wegkreuz, verlässt dieser Weg dieses Freilichtmuseum. Denn nun geht es nach links über die Wiesen von Ravière zum Wald. Hier beginnt der Aufstieg zum Col des Rangiers. Ab und zu wandert man über Juraweiden, bis der Weg schliesslich nach links abbiegt und in einem Bogen La Caquerelle erreicht, das gleichnamige Hotel und Restaurant. Es ist nur eines von vielen Restaurants in der Ajoie, die um den 11. November «La Saint-Martin» servieren, die «Metzgete». Dabei wird in einem üppigen Mahl alles vom Schwein serviert, von der Blutwurst über Schinken und Speck bis zum Braten. Das Restaurant befindet sich im Westen der Hochebene, nahe dem Col des Rangiers, dem Pass, der den Schnittpunkt zwischen Clos du Doubs, den Freibergen, der Ajoie und dem Tal von Delémont bildet. Vom Restaurant führt der Weg direkt zur Passstrasse, der er auf 300 Metern Richtung Westen folgt. Beim Gîte Les Malettes nimmt man den Weg rechts und erreicht so Le Chételat, eine weitere Juraanhöhe, gleichzeitig der höchste Punkt der Wanderung. Dahinter, im Talkessel, liegt das Dorf Asuel, das Ziel der Wanderung. Steil geht es nun ostwärts durch Wald hinunter zum Ruisseau de l’Erveratte, an dessen Ufer man bis Asuel wandert. Wie man den Wald verlässt, sieht man links auf einem Hügel die Ruine des Château Asuel thronen, auf Deutsch Hasenburg. Die Geschichte der Burg aus dem 11. Jahr- hundert kann man im kleinen Dorfmuseum erfahren.

Streifzug durch das Grauholz bei Bern Nr. 1919
Habstetten, Rössli • BE

Streifzug durch das Grauholz bei Bern

Pilze haben ulkige Namen: Gedrungener Wulstling, Butterrübling oder Kahler Krempling. Auch die Farben- und Formenpracht bringt manch einen zum Staunen. Doch das sind nur die Fruchtkörper der Pilze. Erstaunliches spielt sich im Untergrund ab. Da bilden die Pilzfäden wahre Netze und verbinden Bäume miteinander, schützen deren Wurzelwerk und festigen die Böden. Ab Spätsommer lassen sich besonders viele Pilze entdecken.
Diese Entdeckungstour führt ins Grauholz, ein Naherholungsgebiet der Stadt Bern. Ausgangspunkt ist Habstetten, ein Weiler nördlich von Bolligen. Ab Haltestelle Rössli führt der Wanderweg in Richtung Forsthaus für kurze Zeit auf einer kleinen, asphaltierten Strasse hinauf zum Waldrand. Ab hier verläuft die Wanderung auf Waldsträsschen und -wegen. Nebst den Pilzen hat das Grauholz noch eine andere Überraschung parat: Die Aussicht vom Schwarzchopf über den Moossee bis in den Jura ist wunderschön. Vorübergehend hört man hier aber auch das Rauschen der nahen Autobahn. Ist man einmal hinter dem Grat, verstummt der Verkehr, und Stille umgibt einen. Vom Schwarzchopf geht es hinunter in Richtung Sädelbachhüttli. Gleich fünf Wanderwege treffen sich an dieser Kreuzung mit Picknicktischen, Feuerstellen und Waldhaus. Ab hier steigt der Weg in Richtung Habstetten nochmals an und verläuft dann flach zurück zum Ausgangspunkt.
Die Wanderung ist kurz. Das Bestaunen der Pilze jedoch braucht viel Zeit. Und wer sich noch ein Körbchen mit Speisepilzen füllen will – maximal zwei Kilogramm sind im Kanton Bern gestattet, und Schonzeiten gibt es keine –, der muss noch mehr Zeit einrechnen.

Durch den Camin de Biancalan Nr. 1914
Rossa — Landarenca • GR

Durch den Camin de Biancalan

Der Weg über den Camin de Biancalan, einen engen Durchlass am östlichsten Sporn des Piz da Termin, verbindet die Alpen von Rossa und Augio mit den Alpen ob Landarenca. Es ist ein alter Weg, den die Calanchini seit Jahrhunderten gehen. Im Herbst nimmt man ihn mit Vorteil frühmorgens unter die Füsse: Die Sonne steht tief und mag am Nachmittag schon bald nicht mehr über die 2600 und mehr Meter ü. M. hohen Berge scheinen. Die Wanderung startet in Rossa, wo man sich an der Bar des Restaurants Valbella einen letzten Espresso gönnen kann. Dann geht es taleinwärts, an der vom Künstler David Tremlett farbig bemalten Kirche vorbei, zur ebenso farbigen Kapelle des Calvario und über den Saumweg zum Alpweiler Pro de Leura. Die Kunst am Bau geht auf Rossarte zurück, eine Initiative von Einheimischen, welche die Rolle des Calancatals in der globalisierten Welt neu andenken wollen.
Nun steigt der Weg durch Wald zur Alp Stabiorell auf. Ab nun gehts talauswärts, immer nah an der Waldgrenze über zum Teil moorige Alpweiden zur Alp de Cascinarsa, dann wieder durch Wald zur Alp de Naucal. Von hier lässt sich schon die Felsrippe ausmachen, die vom Piz da Termin gegen Sta. Domenica abfällt. Bald schon ist der Camin de Biancalan erreicht. Von nun an geht es bergab, erst ausgesetzt über den Pianon de Piöv, dann durch lichten Lärchenwald zu den Alpen Piöv di Dent und Piöv di Fuori. Nachdem der Weg im dichten Wald einen Talkessel durchquert hat, erreicht man den Alpweiler Bolif, von wo es steil zum Dörfchen Landarenca und zur Station der Luftseilbahn geht.