Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Tessiner Familiengipfel bei Ambrì Nr. 2003
Piora • TI

Tessiner Familiengipfel bei Ambrì

Diese Familiengipfelwanderung ist schon zu Beginn spektakulär: Mit der Standseilbahn Ritom fährt man ratternd von Piotta hinauf nach Piora – man hängt buchstäblich im Seil und blickt hinunter ins Tal, dass es einem schwindlig werden könnte. Von der Bergstation aus geht es steil im Zickzack bergauf, erst im dichten Wald, der immer lichter wird. Bald inspiriert ein mit einem Gitter geschlossener, dunkler Tunnel die Eltern zum Geschichtenerzählen. Der Weg ist anspruchsvoll, aber es gibt keine gefährlichen Stellen. Auf dem Föisc steht ein riesiges Kreuz, an dessen Fuss ein Gipfelbuch liegt. Etwas unterhalb des Gipfels steht das Rifugio Föisc, eine einfache Hütte, wo man in Selbstbedienung etwas trinken oder gar übernachten und kochen und kann. Ein echtes Erlebnis. Der Abstieg zum Lago Ritóm führt durch Matten zu einem kleinen Bergsee. Von hier aus hört man die Murmeltiere pfeifen. Wer scharf beobachtet, sieht die putzigen Kerle auch. Auf Seehöhe ist über die Staumauer das Rifugio Lago Ritom erreichbar. Hier kann eingekehrt oder übernachtet werden. Wer noch nicht genug gewandert ist, macht am Tag darauf die Drei-Seen-Wanderung zu den Laghi Ritóm, di Tom und Cadagno. In den letzten zwei kann gebadet werden.
Einsame Wege über der Schwarzen Lütschine Nr. 2010
Burglauenen — Zweilütschinen • BE

Einsame Wege über der Schwarzen Lütschine

Auch in der Jungfrauregion, einem der bekanntesten Ausflugsgebiete der Schweiz, gibt es Gegenden, die wenig besucht sind. Dazu gehört die Flanke der Faulhornkette. Ein Bergwanderweg führt vom Tal der Schwarzen Lütschine den Sonnenhang hinauf, traversiert ihn auf halber Höhe und senkt sich danach wieder zum Talboden. Ausgangspunkt der Tour ist das Dörfchen Burg- lauenen. Die Landschaft auf den Höhenstufen ist wild und abgesehen von der alpwirtschaftlichen Nutzung weitgehend unberührt. Über Wiesenpfade, dann auf schmalen und steilen Strässchen und schliesslich im Wald geht es hinauf zum Vorsass Sengg. Lichtungen am Weg gewähren schöne Ausblicke ins Tal. Einen deutlich anderen Charakter weist das zweite Drittel der Tour von Sengg zur Alp Iselten auf. Zunächst geht es steil hinunter in den Graben des Louwibachs, danach führt ein schmaler, teilweise etwas ausgesetzter Pfad karg bewachsenen Felshängen entlang. Einige exponierte Passagen sind hangseits mit einem Seil bzw. mit Ketten ausgestattet. Am Ende eines von Blockschutt durchsetzten Waldgebiets gelangt man zum Inner Blatti. Hier öffnet sich der Blick gegen das Lauterbrunnental hin. Der letzte Abschnitt der Tour kennt nur noch eine Richtung: Von der Wegverzweigung Schwand, dem höchsten Punkt der Wanderung, geht es abwärts, und zwar auf einem sehr schönen, gut erhaltenen historischen Verkehrsweg. Der teilweise mit Natursteinen gepflasterte Serpentinenweg führt im Wald an senkrechten Felswänden, Runsen und Halden vorbei. Der Abstieg endet zwischen den Dörfern Lütschental und Gündlischwand. Die nächstgelegene Bahnstation ist Zweilütschinen.
Im Chablais zu den Cornettes de Bise Nr. 2004
Miex, Le Flon • VS

Im Chablais zu den Cornettes de Bise

Der Bus ab Vouvry fährt selten. Die Anreise am Abend zuvor mit einem gut einstündigen Aufstieg über den Chemin de Chevrier, den Geisshirtenweg, ab Le Flon hinauf zum Lac de Taney drängt sich fast auf. Auf dem Col de Taney sieht man den Lac de Taney zwischen den Bergen liegen. Es ist ein beliebter Ort, man ist hier nicht allein. Sobald man aber das Seelein hinter sich gelassen hat, ist es mit dem Tourismus vorbei. Bei den letzten Häusern von Taney verlässt man linker Hand die Alpstrasse, quert den Bach, steigt angenehm im Schatten auf und gelangt kurz vor 1661 Metern ü. M. wieder auf die Alpstrasse, der man bis zur Alp Loz folgt. Links vom Alpgebäude zweigt der Weg ab. Nun geht es über abwechslungsreiches Gelände, vorbei an Senken mit da und dort etwas Wasser, zu den Weiden von Les Crosets hoch, wo der Weg nach links in Richtung des Felsriegels des Tête de Lantsenaire abzweigt. Die Cornettes de Bise, das Ziel der Wanderung, kann man noch nicht sehen. Sie werden sich erst zeigen, nachdem man den Ausläufer des Tête umwandert und die Chaux du Milieu betreten hat, ein Hochtal mit weissen und ockerfarbigen Karstformationen. Bei den Cornettes de Bise handelt es sich um den Berg in Wanderrichtung vorne links. Der Aufstieg zum Gipfel erfolgt vom namenlosen Pass an der Grenze zu Frankreich zwischen den Cornettes und den Rochers de Chaudin und führt über steiniges, oft ruppiges Gelände. Auf dem Rückweg nach Le Flon geht es via Frankreich zum Col de Verne, von wo man durch das Schweizer Vallon de Verne bis zur Alp La Jeur absteigt. Bei Plan de l’Ortie nimmt man den Weg links, der zurück zum Lac de Taney und zum Geisshirtenweg hinunter nach Le Flon führt.
Zu den Quellen der Vièze Nr. 2005
Morgins, poste • VS

Zu den Quellen der Vièze

Die Familienwanderung ins Val de Morgins verspricht viel Farbe. Dies zeigt sich bereits nach einer Viertelstunde bei Eau Rouge, wo ein rotes Bächlein in die Vièze mündet. Man kann es etwas aufwärts bis in einen gemauerten Kanal zurückverfolgen und gelangt zu drei kleinen Steintoren, durch die das Wasser herauskommt. Die Steine im Bachbett sind überzogen von einer glitschigen, roten Schicht – ein wunderbarer Spielplatz. Das Wasser ist weiter oben in den Boden versickert, wobei sich Eisen gelöst hat. Sobald das Wasser an die Oberfläche tritt, bilden sich Eisenoxide und -hydroxide – diese färben es schliesslich rot. Das eisenhaltige Wasser war auch der Grund für den regen Kurtourismus in Morgins im 19. Jahr- hundert. Weiter geht es durch losen Wald. Nach dem Restaurant Cantine de They trifft man auf den Étang de Sassey. Algen schwimmen im Wasser und färben den Teich grün. Tannen und der Tête du Géant spiegeln sich auf der Oberfläche. Hier ist ein idealer Ort, um einen Cervelat über dem Feuer zu bräteln. Gut genährt geht es weiter, denn den letzten Höhepunkt muss man sich etwas verdienen. Am Talende, kurz vor Sassey, zweigt der signalisierte Wanderweg vom Strässchen nach rechts ab. Wer zum gelben Wasser will, bleibt aber noch einige Meter auf dem Strässchen, bis dieses eine Linkskurve macht. Hier führt ein kleiner Pfad geradeaus in den Wald, erst über ein Bächlein, dann der Vièze de Morgins entlang bis zum Ziel: Mitten im Wald liegt ein 80 Meter hoher, mächtiger gelb-schwarzer Kalkrücken, über den stets etwas Wasser fliesst. Aus diesem löst sich Kalk und verleiht dem Fels die gelbe Kruste. Ein eindrücklicher Ort. Schliesslich kehrt man auf demselben Weg zurück nach Morgins.
Auf den Spuren der Mufflons Nr. 2006
Torgon, La Jorette • VS

Auf den Spuren der Mufflons

Nicht alle ausländischen Besucher der Schweizer Berge sind Zweibeiner. Auch Wildtiere wagen sich immer wieder über die Grenze, und manche finden hierzulande sogar eine neue Heimat. Ein Beispiel dafür sind die ursprünglich aus Korsika stammenden Mufflons, entfernte Verwandte des Hausschafs, die in den 1970er-Jahren in das Gebiet oberhalb von Torgon im Walliser Chablais eingewandert sind. Die zurzeit etwa 250 Tiere umfassende Kolonie ist die einzige in der Schweiz – kein Wunder also, dass das Wildschaf mit den grossen gebogenen Hörnern, das ähnlich gut klettert wie ein Steinbock, zum Wahrzeichen der Region geworden ist. Die Mufflons von Torgon zu Gesicht zu bekommen, ist allerdings nicht ganz einfach, legt doch das scheue Tier seit der Ankunft des Wolfs in der Gegend noch mehr Vorsicht an den Tag. Mit etwas Glück – und einem guten Feldstecher – lässt sich jedoch durchaus das eine oder andere Exemplar erspähen, so etwa vom «Sentier des alpages de Vionnaz» aus, der neuen Route 225 von Wanderland Schweiz. Unweit der Bushaltestelle «Torgon, La Jorette» beginnt der Aufstieg, der durch Feld und Wald über die Alp Eusin und unter einer Seilbahn hindurch bis nach Croix führt. Noch etwas weiter oben bietet sich das Alprestaurant La Bourri für eine Imbisspause an. Es lohnt sich, den Feldstecher bereitzuhalten, denn auf den Felsen in Sichtweite zur Terrasse machen es sich manchmal Mufflons bequem. Nach der Rast geht es noch einmal etwas hinauf bis nach Conches, dem höchsten Punkt der Wanderung, von wo aus sich ein prächtiger Ausblick auf den Genfersee und die Alpen bietet. Ein letzter Höhepunkt – oder eine kleine Mutprobe, je nachdem – bildet die Überquerung der Hängebrücke hoch über dem Fluss Avançon.
Rundwanderung um Osterfingen Nr. 2008
Osterfingen, Lindenhof • SH

Rundwanderung um Osterfingen

Start und Ziel dieser Genusswanderung ist das Weinbauerndorf Osterfingen im Unterklettgau, westlich von Schaffhausen. Ausgangsstation ist die Haltestelle Lindenhof, von wo sich ein kurzer Abstecher durchs Dorf sehr lohnt. Es geht vorbei am hübschen Kirchlein und den liebevoll gestalteten Bauerngärten, die so schön sind, dass sie ins Inventar «Historische Gärten und Anlagen der Schweiz» Eingang gefunden haben. Zurück bei der Haltestelle und nun auf dem Wanderweg geht es über besonnte Rebberge hinauf zum Spitz, einem Felssporn, wo der Weg eine ebenso spitzige Wendung macht. Hier lädt übrigens eine Balme zur Pause mit Grillspass ein. Der Hunger aber will gespart sein. Der Weg führt weiter ostwärts entlang der Weinberge bis zum Stuel. Hier befindet sich eine Klanginstallation, und hier beginnen auch der Wald und der Abstieg über den Wannebärg ins Haartel, ein Tälchen, das den Wannebärg vom Rossberg trennt, dem nächsten Etappenziel. Wo das Haartel ausläuft, steigt der Weg sanft durch Wald an und führt dann zum Restaurant Rossberghof, das mitten auf einer Lichtung steht, die man quert. Und wieder geht es durch Wald. In einer Viertelstunde ist die Ruine Radegg erreicht. Von steilen Abhängen umgeben, thront sie auf einem Felssporn. Etwas steil ist auch der kurze Abstieg hinunter ins Wangetel – das Tal, wo das Gasthaus Bad Osterfingen im Herbst mit Wildmenü und Spätzli lockt. Nach dem Schmaus geht es zum Wanderweg zurück und nach Osterfingen zur Bushaltestelle.
Selvenwandern im Malcantone Nr. 2009
Arosio, Bassa — Agno • TI

Selvenwandern im Malcantone

Kastanienselven sind die charakteristischen Kulturlandschaften des Malcantone. Die parkähnlichen Gebiete lieferten der Dorfbevölkerung früher buchstäblich ihr tägliches Brot: Die getrockneten Edelkastanien wurden gemahlen und zu Backwaren, Teigwaren und weiteren Lebensmitteln verarbeitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg aber wurden die Bäume zusehends vernachlässigt, bis sie mit Buchen, Linden und Eschen zugewachsen waren. Seit den 1990er-Jahren sind etliche der Selven wieder rekultiviert worden. Die Kastanienbäume wurden freigelegt und ihre Kronen gepflegt, und man hat Gras ausgesät. Ein Streifzug durch die Welt der Kastanien führt von Arosio zunächst zur Selve Pian di Tenasca, dann weiter zum Grotto Sgambada und zur Alpe Agra. Dort lohnt sich ein kleiner Abschwenker vom signalisierten Wanderweg zu einem grossen Steinkreuz, wo man eine schöne Sicht nach Mugena und zum Monte Gradiccioli geniesst. Sanft absteigend und auf Asphalt geht es weiter zur Kastanienselve Squillin, wo mehrere Dutzend Kastaniensorten gedeihen. Das Dorf Cademario wird an seinem nördlichen Rand umgangen, danach geht es hinauf zur Kuppe des bewaldeten Hügels San Bernardo, wo ein hübsches Barockkirchlein steht. Durch die Lücken zwischen den Bäumen erblickt man den Luganersee und den Lago Maggiore. Noch umfassender ist die Aussicht vom zweiten Schmuckstück sakraler Baukunst am Weg: Von der Kirche Santa Maria oberhalb von Iseo überblickt man die Region Lugano und das Seebecken von Caslano. Durch Kastanienwälder und vorbei an Rebbergen gelangt man nach Cimo und steigt von dort bei schöner Aussicht auf den Luganersee und zum Monte San Salvatore nach Agno ab.
Ruhige Insel im Chernwald Nr. 2011
Kerns, Post • OW

Ruhige Insel im Chernwald

Eine knapp zweistündige Rundwanderung vom Obwaldner Dorf Kerns aus? Tönt weder wild noch abenteuerlich. So kann man sich täuschen: Der völlig unbeschwerliche Rundweg im Chernwald führt durch ein natürliches Kleinod, das in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Landschaft wie eine romantische Insel wirkt. Startpunkt ist die Haltestelle «Kerns, Post», von wo der Weg zuerst auf asphaltierten Strässchen Richtung Siebeneich führt. Was sofort auffällt: die teilweise haushohen Felsbrocken, die heute, von Vegetation überwuchert, auf den Weiden neben den Häusern pittoresk wirken, aber auf eine vergangene Katastrophe hinweisen. Vor 2200 Jahren stürzten vom Stanserhorn als Folge eines Erdbebens riesige Felsmassen in die Tiefe, und sie formten die wilde Landschaft, die den Untergrund des Chernwalds bildet. Der Wanderweg führt sanft durch dieses heute von einem dichten Wald bestockte Gelände. Unter den Felsen gibt es Hohlräume, die einst als natürliche Kühlschränke genutzt wurden und heute auf Familienwanderungen beim Versteckenspielen gute Dienste leisten. Wer sich vertieft auf die natürliche Abenteuerlandschaft einlassen will, absolviert den Erlebnisparcours Chärwaldräuber, der den Wanderweg mehrfach kreuzt – und Sagen aufnimmt, die sich um das verwinkelte Gebiet ranken. Im Chernwald gibt es Möglichkeiten zum Picknicken oder Bräteln. Nach ungefähr 50 Minuten lichtet sich der Wald, als würde jemand einen Vorhang heben. Man tritt hinaus auf einen geländerfreien Steg über das Hochmoor an das schilfbestandene kleine Gerzenseeli. Es ist wie eine Anleitung zum Herunterfahren, ohne dass es jemand zu sagen braucht. Auf dem gemütlichen Weg zurück nimmt die Zivilisation wieder überhand, doch die Gelassenheit bleibt.
Im Grand Canyon der Schweiz Nr. 1999
Laax GR, Demvitg — Versam-Safien • GR

Im Grand Canyon der Schweiz

Steinmännchen und Sandburgen bauen, verschiedene Blumen entdecken, aber auch Füsse baden im kalten Rhein – diese Wanderung ist reich an Höhepunkten für Familien. Die Wanderung ist einfach und geht mehrheitlich bergab. Sie eignet sich auch für kleinere Kinder sehr gut. Vom Start der Wanderung in Laax folgt die Route im ersten Teil dem Jakobsweg und führt vorbei an verschiedenen Aussichtspunkten hinunter in die Rheinschlucht. Eine erste grössere Pause bietet sich beim kleinen Seelein beim Punkt Mulin an. Hier befindet sich auch eine schöne Grillstelle, und die Füsse können zum ersten Mal gekühlt werden. Vom Bahnhof Valendas-Sagogn führt die Wanderung in die Rheinschlucht hinein. Gleich zu Beginn laden Sandbänke – wie riesengrosse Sandkästen – zum Spielen ein. Aus Steinen lassen sich Steinmandli bauen. Hier wird es schwierig, die Kinder fürs Weiterwandern zu motivieren. Der Glacetrick hilft wie so oft wieder auf die Beine. Durch die beeindruckende Rheinschlucht geht es weiter bis zum Bahnhof Versam-Safien. Hier gibt es ein schönes Café mit ausgezeichneten Kuchen und mit Glace für die Kinder. Mit etwas Glück erwischt man danach einen Panoramawagen der Rhätischen Bahn oder ab Valendas-Sagogn das Cabrio-Postauto zurück nach Laax.
Gipfelwanderung in den Churfirsten Nr. 2000
Starkenbach • SG

Gipfelwanderung in den Churfirsten

Der Selun zählt mit weiteren sechs Churfirsten zum Wahrzeichen des Toggenburgs und eignet sich gut für ein erstes Gipfelerlebnis mit Kindern ab acht bis neun Jahren. Das Wandererlebnis beginnt mit der abenteuerlichen Selunbahnfahrt. Die einzigartige Kistenbahn ist nichts für Höhenängstliche, bietet dafür aber spektakuläre Aussichten ins Säntis- und Alpsteingebiet. Der Anstieg beginnt sanft über den Vorderselun, wo es schöne Silberdisteln zu beobachten gibt. Der zerklüftete Karst gibt viele spannende Gesteinsformen preis. Oberhalb der Baumgrenze können sich die kleinen Wanderer und Wanderinnen im Erraten der umliegenden Gipfelnamen üben, das eindrückliche Panorama eignet sich ideal dafür. Auf den letzten 400 Höhenmetern verlangt der Selun den Kindern echten Bergsteigerwillen ab, denn es geht steil bergauf. Um die kleinen Gipfelstürmer bei Laune zu halten, kann die geheimnisvolle Geschichte des «Wild Mannli vom Selun» zum Besten gegeben werden, oder man kann sich gemeinsam ausmalen, was hinter der Flanke des Selun verborgen liegt. Denn das Gipfelpanorama wird alle Erwartungen übertreffen! Es ist atemberaubend und sogleich schwindelerregend, da die steilen Felswände der Churfirsten senkrecht zum Walensee abfallen. Nach der erfolgreichen Gipfelbesteigung wartet am Fusse des Selun ein weiteres Highlight: das Wildmannlisloch. Für die Höhlenerkundung lohnt es sich, eine Taschenlampe einzupacken.
Vom Schwarzwasser an die Sense Nr. 2012
Hinterfultigen, Post — Thörishaus Dorf • BE

Vom Schwarzwasser an die Sense

Auch wenn es im Mittelland so richtig heiss wird, garantiert das Schwarzwasser Abkühlung. Von den Hängen der Gantrischkette bringt das Flüsschen frisches Wasser in das Hügelgebiet des Schwarzenburgerlandes. Hier hat es sich tief in den Sandstein eingegraben und bildet einen eindrücklichen Canyon mit teils senkrecht aufsteigenden Flanken. Der Schwarzwassergrabe steht zwar unter Naturschutz, Schwimmen ist allerdings nicht verboten. Überall führen schmale Pfade zum Ufer hinunter. Besonders beliebt dafür sind der Abschnitt um die alte Schwarzwasserbrücke und das breitere Flussbett der Sense nach dem Zusammenfluss der beiden Gewässer. Doch Achtung: Auch im Sommer kann der Wasserstand nach Gewittern in den Bergen schnell ansteigen. Die Flusswanderung beginnt in Hinterfultigen und führt zunächst durch Felder und Wiesen, bevor sie steil in das Tobel des Bütschelbachs hinunter geht. Über einen gedeckten Holzsteg wird der Bach überquert, der wenig später in das Schwarzwasser mündet. Jetzt folgt der Weg immer nahe am Ufer den Windungen des Flusses bis zur alten Schwarzwasserbrücke. Hier hat das Wasser im Sandstein parallel verlaufende Kanäle gebildet, was ein schönes Fotosujet hergibt. Jenseits der alten Steinbrücke wandert man unter den riesigen neuen Bahn- und Strassenbrücken weiter bis zur Mündung in die Sense. In den natürlichen Pools wird hier nicht nur gerne gebadet, sondern an den steilen Felsen auch geklettert. Mit abwechslungsreichen Aussichten auf den Fluss führt der Weg der Kantonsgrenze zwischen Bern und Freiburg entlang bis nach Thörishaus.
Über den Sirwoltusattel nach Visperterminen Nr. 2013
Engeloch VS — Giw • VS

Über den Sirwoltusattel nach Visperterminen

Diese Ortsbezeichnung macht auf den ersten Blick neugierig: Sirwoltu. Sie gibt entlang dieser Wanderung einem Pass, einem Weiher, einem See, und einem Gipfel den Namen. Ist die Wanderung eine «sehr wohltuende», wie man den Begriff spontan aus dem Walliserdeutsch übersetzen möchte? Eher nicht, denn von Engeloch beim Simplonpass aus stehen 800 steile Höhemeter bis auf den Sirwoltusattel an. Der happige Aufstieg wird einem durch die liebliche Landschaft an der Baumgrenze und dem imposanten Wasserfall des Ritzibachs erleichtert. Auf einem kurzen Abschnitt in einem Felsband mit einer Leiter ist es etwas ausgesetzt. Dann erreicht man verschiedene Seen, jeder in einem anderen Blau- oder Grünton. Ein letzter Anstieg führt auf den Sattel mit Aussicht auf den Simplonpass und aufs Nanztal und – tief unten – die Gamsa, die man nun umwandert. Bei Obers Fulmoos wird es idyllisch: auf der Ebene fliessen mehrere Bäche, dazwischen wächst Wollgras und Moos. Über einige ausgesetzte Wegstellen folgt man nun lange Zeit der Heido-Suone. Immer wieder schrecken Murmeli auf und huschen durch die Flanke in ihre Löcher. Schliesslich ist der Gibidumsee erreicht, und eine eine gute halbe Stunde später Giw, die Bergstation der Luftseilbahn. Alles in allem trotzdem eine sehr wohltuende Wanderung, auch wenn Sirwoltu etwas ganz anderes bedeutet. Sir kommt von italienisch «Siero» und bedeutet Molke, «volto» heisst gewendet. Es ist also die Flüssigkeit, in welcher der Käse während der Herstellung gewendet wird. Ob auf Sirwoltu früher gekäst worden ist?
Panoramawanderung oberhalb von Grächen Nr. 1631
Hannigalp • VS

Panoramawanderung oberhalb von Grächen

Herrliche Ausblicke geniessen, ohne besonders weit gehen zu müssen – dadurch zeichnet sich diese Bergwanderung über die Höhen von Grächen aus. Seilbahnen sorgen dafür, dass man erst auf 2100 Metern Höhe die Wanderschuhe schnüren muss. Nach einem Kaffee auf der Terrasse des Bergrestaurants verlässt man die Hannigalp in Richtung Wannehorn, das im Walliser Dialekt Wannihoru genannt wird. Für den Aufstieg wird der direkteste Weg mit der kürzesten Wanderzeit gewählt. Zuerst folgt man dem schönen Pfad durch einen Wald, der im Wesentlichen aus Lärchen und Rhododendren besteht. Auch an der Kreuzung am Punkt 2348 wählt man wieder die schnellste Möglichkeit, zum Gipfel zu gelangen. Beim Erreichen einer Piste für Fahrzeuge mit Allradantrieb, die in einen kleinen Pfad mündet, wird das Ambiente karger. Doch auch hier erregen die vielen blühenden Blumen (Margeriten, Greiskraut, Glockenblumen usw.) unsere Aufmerksamkeit. Nach knapp zwei Stunden liegt er vor uns – der Gipfel des Wannehorns mit seinem grandiosen Ausblick! Am Horizont erheben sich so hohe Berge wie das Weisshorn, das Bishorn, das Lagginhorn oder das Aletschhorn. Zu sehen sind auch Gletscher wie der Aletsch- oder der Balfringletscher. Mit einem Fuss im Mattertal und dem anderen im Saastal kann man eine Rundumsicht von 360° geniessen! Für den Abstieg zur Hannigalp wählt man diesmal den Weg entlang des Gipfelgrats über die Grosse Furgge. Er führt teilweise über Blockfelder und ist damit technisch anspruchsvoll, dafür aber sehr gut markiert. Unterwegs laden mehrere Sitzbänke zu einer kleinen Pause mit erbaulichem Fernblick ein.
Aussichtsreiche Hügellandschaft im Baselbiet Nr. 2001
Buus, Buuseregg — Gelterkinden • BL

Aussichtsreiche Hügellandschaft im Baselbiet

Schon bald nach Beginn der Wanderung auf der Buuseregg kann man zwischen den Bäumen hindurch die Ruine auf dem Farnsberg sehen. Mit dem Ziel vor Augen ist der kurze Aufstieg rasch geschafft. Ist man am höchsten Punkt angekommen, erstreckt sich vor einem eine wahre Spielwiese – die Oberi Weid. Aber die Kinder drängen zur Ruine, die nur wenige Schritte entfernt auf dem Felsen thront. Auf die mittelalterlichen Überreste der einst stattlichen Farnsburg kann man über eine verwunschene steinerne Wendeltreppe hinaufsteigen und sich dort oben wie ein Burgherr fühlen, der den Blick über seine Ländereien schweifen lässt oder Ausschau nach Burgräubern hält. Auch für die Erwachsenen ist der Ort interessant: Aus der Ruine der 1330 erbauten Burg ragt eine gewaltige Schildmauer, die sie in der Schweiz nahezu einzigartig macht. Nach der Eroberung der Ruine kann man auf der grossen Wiese picknicken, herumtollen und Drachen steigen lassen. Oder in Ruhe die wunderbare Aussicht geniessen. Der Abstieg nach Gelterkinden führt anfangs durch den herbstlichen Wald und ist auch weiter in Richtung Wohngebiet trotz einigen Abschnitten auf Asphalt idyllisch. Vom Aussichtspunkt auf der Höhe des Hofs Oberer Homberg lässt sich schon eine weitere Entdeckung erahnen, die so manches Pferdeliebhaberherz höherschlagen lässt und für den restlichen Weg bis zum Bahnhof noch einmal beflügelt.
Auf historischen Pfaden am Mont Vully Nr. 2002
Sugiez — Môtier (Vully) • FR

Auf historischen Pfaden am Mont Vully

Verschlungene Pfade, Versteckspielen in Höhlen, ein Bad im Murtensee und zum Schluss noch eine Schiffsfahrt. Wenn da nur nicht der anstrengende Aufstieg auf den Mont Vully wäre … Die Wanderung startet beim Bahnhof in Sugiez, führt zuerst durch das Dorf und danach durch die Weinberge. Es lohnt sich, die Kinder bereits früh auf das Highlight mit dem Besuch der Grotten zu motivieren, zum Beispiel schon zu Hause mit der passenden Gutenachtgeschichte. So gross ist die Neugier nun, dass es sich fast von allein den Berg hochläuft. Beim Picknickplatz auf dem Gipfel des Mont Vully angekommen ist es Zeit für eine Pause. Ins Gepäck gehören unbedingt genug Getränke, unterwegs gibt es keine Wasserstellen. Vom Mont Vully folgt man dem Wegweiser zu den Roches Grises und erreicht kurz nach dem Restaurant Le Mont-Vully die Grotten La Lamberta. Diese stammen aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, als rund 200 Meter Gänge zur Verteidigung des Mittellandes in den weichen Sandstein gegraben wurden. Aber historische Fakten interessieren die Kinder kaum. Die Höhlen sind ein paradiesischer Spielplatz. Kleine Entdecker können jede Ecke erforschen oder stundenlang Verstecken spielen. Tipp: Taschenlampen mitnehmen. Zum Schluss folgt noch der Abstieg nach Môtier an den See, der oft noch bis spät in den Herbst zum Baden einlädt. Danach gehts mit Schiff oder Bus zurück nach Sugiez.
Unterwegs zwischen Bodensee und Säntis Nr. 1941
Rehetobel, Dorf • AR

Unterwegs zwischen Bodensee und Säntis

Der leuchtendgelbe doppelstöckige Bus schlängelt sich durch das Appenzeller Land; entlang saftiger, grüner Wiesen und über sanft geschwungen Hügel. Das Ziel: Die Ortschaft Rehetobel mit den typisch appenzellischen Schindelhäuschen. Die Wanderung durch die ebenso typische Appenzeller Hügellandschaft führt abwechslungsreich über Wiesen und Weiden. Zwischendurch gibt es auch Strecken auf Hartbelag. Von der Bushaltestelle folgt man für den ersten Abschnitt der Wanderung dem Alpenpanoramaweg Richtung Heiden. Nach einem kurzen Aufstieg erreicht man den Kaienspitz, den höchsten Punkt der Wanderung. Vom unscheinbaren Gipfel hat man eine wunderbare, kontrastreiche Aussicht: in der einen Richtung thront der im Frühling noch schneeweisse Säntis, in der anderen liegt der tiefblaue Bodensee. Am Kaienhaus vorbei geht es hinunter nach Riemen und auf der anderen Talseite wieder hinauf. Nach dem Hof Spitz verläuft der Weg gemütlich über den langgezogenen Rücken hoch über Eggersriet. Dann geht es bergab durch Bärlauchfelder bis zur Martinsbrücke. Ab hier wandert man ein Stück auf dem Pilgerweg und begegnet auch entsprechenden Pilgerinnen und Pilgern mit schwerem Gepäck, langem Bart oder gebräuntem Gesicht. Über Wiesen, an Kühen und Höfen vorbei, werden die letzten Tiefenmeter absolviert. Ein letztes Mal tief einatmen heisst es vor dem kurzen, aber knackigen Aufstieg zurück nach Rehetobel. Sobald jedoch die Anhöhe Neuschwendi erreicht ist, erscheint der Kirchenspitz von Rehetobel, wo man auf die Frühlingswanderung anstossen kann.
Vom Tösstal aufs Hörnli Nr. 1942
Steg — Bauma • ZH

Vom Tösstal aufs Hörnli

Mitten im Zürcher Oberland startet diese Wanderung zum bekannten Ausflugsziel Hörnli, das im Winter ein Schlittelparadies und im Sommer ein Treffpunkt für Wandernde und Bikende ist. Die Topografie der Route ist einfach zu beschrieben: ein steiler, kurzer Aufstieg, ein Gipfel und ein langer, flacher Abstieg. Abwechslungsreich ist die Wanderung trotzdem. Sie führt im mittleren Abschnitt zwischen Gfell und Höchstock über eine längere Strecke auf Hartbelag. Der Aufstieg von Steg hat es in sich, der Gipfel muss verdient werden. Belohnt wird man aber schon unterwegs: das Alpenpanorama wird mit jedem Schritt schöner. Der allerletzte Abschnitt zum Gipfel verläuft auf einem weiss-rot-weiss markierten Bergwanderweg, der hier aber keine besonderen Anforderungen stellt. Der atemberaubende Rundumblick vom Hörnli lässt die Strapazen dann rasch vergessen. Nach einem Kaffee auf der Restaurantterrasse oder einem Picknick aus dem Rucksack beginnt der Abstieg, den Wegweisern nach Gfell folgend. Der gut ausgebaute Weg führt vorerst noch über verwurzelte schmale Pfade, bevor er in die Teerstrasse nach Gfell übergeht. Bis nach Sternenberg wird diese nur selten verlassen, doch der motorisierte Verkehr hält sich in Grenzen. Der folgende Abschnitt führt mitten durch grüne Wiesen, an blühenden Kirschen- und Apfelbäumen vorbei, und endet im dichten Wald. Zu Beginn des Weges waren die Holzfäller am Werk und verbreiterten diesen. Kurz darauf wird er aber wieder schmaler und schlängelt sich durch den Wald hinunter nach Bauma. Bevor man mit dem Zug die Heimreise antritt, ist der Besuch der historischen Bahnhofshalle zu empfehlen, wo alte und gepflegte Dampfloks bestaunt werden können.
Rund um den Lag da Pigniu in der Surselva Nr. 1921
Andiast, vigt — Pigniu • GR

Rund um den Lag da Pigniu in der Surselva

Diese Wanderung beginnt in Andiast, einem charmanten Dorf in der Region Surselva. Wer sich vor dem Aufbruch stärken will, kann sich im Restaurant Postigliun von den Köstlichkeiten verwöhnen lassen. Ansonsten gibt es auf dieser Wanderung gleich drei schöne, eingerichtete Picknickplätze. Auf dem ersten Abschnitt führt der Weg an einem Bachufer mit vielen Pflanzen und Blumen entlang – die reinste Augenweide! Man durchquert saftige Weiden und erfrischend kühle Wälder. Die zwei letzten Kilometer vor dem Staudamm sind am schwierigsten, da es dort am steilsten ist und der Waldweg unebener wird. Der Stausee wird von einer eindrucksvollen Bergkulisse gesäumt. Sein türkisblaues Wasser erzeugt mit dem Smaragdgrün der Pflanzen ein reizvolles Farbenspiel. Beim Staudamm gibt es einen Picknickplatz mit einer Feuerstelle. Der Pfad am Ufer entlang ist angenehm und sicher. Je mehr man sich dem Ende des Tals nähert, desto beeindruckter ist man von der Höhe der Steilwände rund um den See. Erfrischendes Nass tost in imposanten Wasserfällen herab und demonstriert die Kraft der Elemente. Schliesslich mündet der Rundweg in die Alpstrasse, die zum Staudamm führt. Dieser hat zwei Besonderheiten: eine Kletterroute mit künstlichen Griffen und Tritten und ein Wandfresko des Künstlers Martin Valär. Es zeigt den russischen Marschall Suworow, der 1799 auf der Flucht vor der französischen Armee mit seinen Truppen den Panixerpass überquerte. Zum Dorf Pigniu gelangt man ganz einfach über die sanft abfallende Strasse. Der malerische Ort verzaubert uns mit seinen schmalen Gässchen und Häuschen. Wunderschön ist auch die kleine Kirche in der Dorfmitte. Durchquert man das Dorf, erreicht man an die Haltestelle des Postautos.
Zweitagestour zur Geltenhütte Nr. 1994
Lauenensee • BE

Zweitagestour zur Geltenhütte

Die Umgebung der Geltenhütte ist ein riesiger Spielplatz für Familien: Zwei Schwemmebenen laden zum Baden und Spielen ein, mehrere Wasserfälle können hautnah besucht werden. Im Herbst pflücken mutige Kinder gar erste Eiszapfen. Da lohnt es sich, genügend Zeit zu haben. Und das ist der Fall auf dieser Zweitageswanderung. Sie beginnt am berühmten Louwenesee bei Gstaad, folgt die ganze Zeit dem Gältebach. Langweilig wird es nie: Wasserfall folgt auf Wasserfall, Picknickplatz auf Spielplatz, und im unteren Teil hat es genügend Holz fürs Bräteln. Die Wanderung überwindet in zwei Stufen rund 600 Höhenmeter, dazwischen liegt ein flaches Tälchen, der Undere Feisseberg, an dessen Ende der imposante Gälteschutz stiebt. Besonders der zweite Aufstieg ist für Kinder konditionell anstrengend und auch technisch fordernd. Im oberen Drittel führt er hinter einem kleinen – manchmal aber auch ausgetrockneten – Wasserfall hindurch. Abschüssige Stellen gibt es kaum. Dafür sind die Ausblicke auf die Berge rundherum eindrücklich. Mehrmals beeindruckt der Bach, dessen Wasser sich tief in den Stein gefressen hat. Mit vielen Eindrücken im Kopf erreicht man schliesslich die Unterkunft. Die wunderschön gelegene Geltenhütte des Schweizer Alpen-Club ist gut für Familien eingerichtet.
Coole Höhle im Val de Travers Nr. 1995
Les Sagnettes, bif. Charbonni — Couvet • NE

Coole Höhle im Val de Travers

Der unterirdische Gletscher Glacière de Monlési im Val de Travers ist ein supercooles Entdeckerparadies für mutige Kinder. Das Eis bildet sich im Winter, wenn sich kalte Luft in der Höhle senkt und Wasser, das durch das Gestein eindringt, zum Gefrieren bringt. Im Sommer kann diese kalte Luft nicht entweichen, und das Eis schmilzt nicht. Der versteckte Eingang zur Gletscherhöhle liegt in einem 20 Meter tiefen Loch und ist über einen steilen Pfad und über eine Leiter erreichbar. In der Höhle geht man auf einer 10 Meter dicken Eisschicht und bestaunt natürliche Eisskulpturen. Tipp: Taschenlampe mitnehmen und lange Kleider anziehen, am besten auch Handschuhe. Es ist dunkel, kalt und rutschig in der Eishöhle. Ist man zurück an der Oberfläche, lassen sich an einer der umliegenden Feuerstellen wunderbar Cervelats bräteln. Gestärkt geht es auf demselben Weg zurück zur Strasse und danach über offenes Weideland hinunter Richtung Couvet. Der Weg führt nach ca. 1,5 Stunden wieder in den Wald. Ein Stück Schokolade hebt die Konzentration für den jetzt folgenden steilen Abschnitt, den Corridor au Loup. Der schmale Weg führt unter einem überhängenden Felsen der Wand entlang. Kleinere Kinder müssen hier an der Hand geführt werden. Durch den Wald geht es weiter bis zum Bahnhof von Couvet.
Märchenhafte Suonenwanderung bei Unterbäch Nr. 1996
Brand (Unterbäch) — Bürchen, Station • VS

Märchenhafte Suonenwanderung bei Unterbäch

Schiffchen bauen und die Füsse im kalten Wasser baden: Wanderwege entlang von Suonen sind wunderbare Spielplätze für Kinder und ein Klassiker für Familien. Die Alte Suon oberhalb von Unterbäch eignet sich besonders gut auch für kleine Kinder, weil sie kaum ausgesetzte Passagen enthält. Von der Seilbahnstation Unterbäch geht man am besten direkt zur Sesselbahn, die auf die Brandalp führt. Zwar würde der grossartige Wasserspielplatz im Dorf gut auf die Wanderung einstimmen, aber es besteht die Gefahr, dass die Kinder dann gar nicht mehr wandern wollen. Mit der Zweiersesselbahn gehts gemütlich hoch zur Brandalp. Für den Aufstieg zur Suone sind Motivationstricks gefragt. Oben angekommen ist es an der Zeit, die Schiffchen zu basteln. Dies könnte man auch bereits auf der Anreise tun. Ins Gepäck gehören also neben der Wanderausrüstung auch Korkzapfen, «Gummeli» und Zahnstocher für die Segel. Die Schifflein können auch vor Ort mit Holzrinde und Blättern gebaut werden. Schiff ahoi! Im Bereich des Löübbachs hat es einige Stellen, die Trittsicherheit erfordern. Hier empfiehlt es sich, die Kinder zur Vorsicht zu mahnen oder sie kurz an die Hand zu nehmen. Bald ist das Ziel in Bürchen erreicht. Hier gibts ein kleines Lädeli und verschiedene Restaurants. Diese laden zur wohlverdienten Glace ein.
Hochtalwanderung am Klausenpass Nr. 1997
Urnerboden, Dorf — Linthal, Bergli • UR

Hochtalwanderung am Klausenpass

Die Wanderung beginnt auf der grössten Alp der Schweiz, dem Urnerboden. Krimifans werden die Umgebung aus der ersten Staffel «Wilder» sofort wiedererkennen. Die erste Hälfte führt dem Fätschbach entlang, links stets die markante Bergkette der Jegerstöck im Blick. Im Spätherbst laden unzählige zugefrorene Pfützen zum Kaputttreten oder Kieselstein-Boccia-Spielen ein; bei warmem Wetter bieten sich Plätze zum Planschen und Bräteln an. Nach einem kurzen Abschnitt auf der Klausenpassstrasse führt ein Pfad in den Wald hinauf. Durch den grün überwachsenen Boden wähnt man sich fast wie in einem Märchenwald. Oft ist der richtige Weg etwas schwer auszumachen. So können sich die Kinder als Detektive beweisen und ihn anhand der Wanderwegmarkierungen ermitteln. Nach zweimaliger Überquerung der Passstrasse verläuft der Weg durch idyllische Wiesen abwärts, und man hat das eindrucksvolle Panorama des hinteren Glarnertals stets vor sich. Ein Abstecher zum tosenden Wasserfall Berglistüber darf natürlich nicht fehlen. Der Zugangsweg wurde mit Geldern aus dem Post-Förderpreis 2021 saniert. Im Spätherbst empfiehlt es sich, die Wanderung allenfalls in umgekehrter Richtung anzugehen, da die Sonne erst nach dem Mittag die ganze Hochebene des Urnerbodens bescheint.
Zur Wartburg hinauf Nr. 1998
Aarburg-Oftringen — Olten • AG

Zur Wartburg hinauf

Als die Eidgenossen im Jahr 1415 den Aargau eroberten, plünderten Berner Truppen beide Wartburgen und brannten sie nieder. Alt Wartburg zerfiel zur Ruine. Was für ein Glück für die Kinder, denn ihre Mauern laden heute zum Klettern ein. 200 Meter nördlich thront das Schlösschen Neu-Wartburg, besser bekannt als Sälischlössli. Die ehemalige Hochwacht wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in kitschig-historisierender Form erbaut und beherbergt heute ein Restaurant. Kleine Ritter und Prinzessinnen werden hier mit Glace verwöhnt. Ihre Gefolgschaft labt sich überdies am prächtigen 360-Grad-Panorama. Die Wanderung startet am Bahnhof Aarburg und führt in wenigen Minuten an den Waldrand. Von hier schweift der Blick über die imposante Festung Aarburg bis zu den Juraketten. Stetig sanft ansteigend führt der Weg zum Grillplatz im Wartburgwäldli. Auf halbem Weg der Tour, direkt an der Grenze der Kantone Aargau und Solothurn gelegen, befinden sich Alt und Neu-Wartburg. In Kehren erfolgt der Abstieg ins Müliloch und weiter zum Wildpark Mühletäli, Domizil für Hirsche, Ziegen, Walliser Landschafe und putzige Waschbären. Die verbleibenden 30 Minuten durch Siedlungsgebiet zum Bahnhof Olten können alternativ per Bus zurückgelegt werden.
Fünf Bahnen, eine Wanderung Nr. 1978
Wolfenschiessen • NW

Fünf Bahnen, eine Wanderung

Die Kleinseilbahnen in Nidwalden haben eine mehr als 100-jährige Tradition. Mehr als 40 Bahnen gab es einmal. Knapp zwei Dutzend sind geblieben. Sie sind oft die einzige Verbindung der Berggüter oder der Alp mit dem Tal. Auf dieser Wanderung fährt man mit fünf Bahnen. Dazwischen geht es zu Fuss auf schönen Pfaden etwas mehr als 1300 Meter hinauf und etwas weniger Höhenmeter hinunter. Die «Feyf-Bäändli-Tuir» startet mit der Fahrt in der Brändlenbahn. Von deren Bergstation geht es über einen Fahrweg und anschliessend auf einem Pfad durch den Wald Richtung Oberrickenbach. Beim Hof Schiltli steigt der Weg über Weiden zum Schmiedsboden an. Auch dieses Berggut ist nur durch eine Bahn erschlossen. Sie fährt nach Oberrickenbach hinunter. Nun folgt man der Strasse taleinwärts bis zum Weiler Fell im Talabschluss. Linkerhand – neben der Talstation der Bannalpbahn – sieht man die Kleinseilbahn zum Berggut Oberspies, wo man in die offene Bahn umsteigt zur Alp Sinsgäu hinauf. Es folgt das Herzstück dieser Wanderung: Bei der Alp Widderen führt der Weg nach links der steilen Flanke des Brisens entlang und steigt dann über einen Zickzackweg zum Grat an. Keine Frage, den Gipfel nimmt man mit. Zurück bei der Abzweigung, geht es zum Haldigrat und zur Sesselbahn hinunter zum Alpboden. Am Waldrand oberhalb der Talstation steht der nächste Wegweiser. Man folgt der Waldstrasse bis zur Abzweigung «Hütti». Hier nimmt man die Waldstrasse links. Die Strasse wird wieder zum Pfad, der zur Brändlen und zur Bahn zurückführt.