Waldbrand bei Leuk – einer der grössten in der Schweiz

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Waldbrand bei Leuk – einer der grössten in der Schweiz

2003 verheerte ein Brand am Hang oberhalb von Leuk 300 Hektar Wald und vernichtete dabei etwa 200 000 Bäume. Viele Wildtiere und Insekten kamen in den Flammen ums Leben. Die Spuren des Brandes sind bis heute sichtbar, und der nachwachsende Wald wird vermutlich nie wieder so aussehen wie zuvor. 

Für die Waldföhre, die damals in tiefer gelegenen Waldbereichen wuchs, sind die Bedingungen in der Zwischenzeit zu trocken. 

Auf der Wanderung bekommt man ausserhalb der Waldbrandzone eine Vorstellung davon, wie der frühere Wald ausgesehen hat: oben vorwiegend Lärchenwald, weiter unten ein Nadelmischwald mit Fichten und Waldföhren. 

Neue Artenzusammensetzung

Im nachwachsenden Wald überwiegen nun Zitterpappeln, verschiedene Weidenarten und Birken. Die flugfähigen Samen dieser Pionierarten wurden vom Wind in die vegetationslose Brandfläche eingeweht und konnten auf dem humusarmen, verbrannten Boden keimen.

Erstaunlicherweise stehen zwischen den nachwachsenden Jungbäumen bis heute noch viele der verbrannten Nadelbäume. Ihr Holz ist noch nicht verfault, und ihre Wurzeln sind noch im Untergrund verankert und schützen den Boden im Hang vor Erosion.

Natur- und Wetterereignisse

In dieser Artikelreihe bieten wir Ihnen detaillierte Einblicke in die Wetter- und Naturereignisse, deren Spuren Sie auf unseren Wandervorschlägen gefahrlos nachverfolgen können.

Brand als Chance

Forschende haben das Gebiet des Waldbrands untersucht und festgestellt, dass die Artenvielfalt der Pflanzen zehn Jahre nach dem Brand grösser ist als in den benachbarten, unversehrten Waldgebieten. Dazu gibt es dort neunmal mehr gefährdete und vom Aussterben bedrohte Insektenarten. Auch schweizweit bedrohte Vogelarten sind in dem durch Feuer verwüsteten Gebiet häufiger anzutreffen. Insekten und Spinnen profitieren von der Fülle an Totholz und Blüten, Vögel von den noch immer offenen Bodenflächen, weil sie Insekten leichter erbeuten können. Was für den Menschen eine Katastrophe darstellt, bietet für viele Tier- und Pflanzenarten neue Lebensräume mit idealen Bedingungen. Dominante Arten werden verdrängt, und es entsteht Raum für neue, konkurrenzschwächere Arten, die auf die Neubesiedelung von zerstörten Flächen spezialisiert sind, wie es sie nach Waldbränden, aber auch nach Stürmen und Überschwemmungen gibt.

Wandervorschlag

Durchs Waldbrandgebiet ob Leuk
Torrentalp — Guttet, Abzw. Umfahrung • VS

Durchs Waldbrandgebiet ob Leuk

Im Jahr 2003 brannten oberhalb von Leuk über 300 Hektaren Wald. Ein Brandstifter hatte das Feuer absichtlich gelegt. Inzwischen sind 20 Jahre vergangen, und im Waldbrandgebiet ist neues, anderes Leben zurückgekehrt.
Von der Bergstation Torrentalp führt die Wanderung als aussichtsreicher Höhenweg durch Lärchenwälder und an Alpweiden vorbei. Im Westen erhebt sich die imposante Felsarena von Leukerbad, im Süden reihen sich Drei- und Viertausender aneinander, und unten im Rhonetal breiten sich Häuser und Strassen in Spielzeuggrösse aus. Vom Waldbrand ist von hier aus noch nichts zu sehen. Nach einem kurzen Aufstieg ist beim Obere Guggerhubel der Rand des Waldbrandgebiets erreicht. Bis hier hinauf rasten damals die Flammen. Noch heute, 20 Jahre später, stehen viele verbrannte Bäume aufrecht wie Gerippe über den noch niedrigen, nachwachsenden Jungbäumen. Der Abstieg durch unversehrten Wald mit mächtigen Lärchen, Fichten und Waldföhren vermittelt einen Eindruck davon, wie es im Waldbrandgebiet früher ausgesehen hat. Weiter unten führt der Wanderweg nochmals durch den nachwachsenden Wald, den Zitterpappeln, Birken und Weiden im Herbst besonders farbenfroh schmücken.

Da möchte ich hin

Broschüre

Wetterereignisse waren schon immer Teil der Erdgeschichte, aber der Klimawandel zeigt sich deutlich, etwa beim Schwinden der Gletscher. Durch den Temperaturanstieg tauen zudem Permafrostböden vermehrt auf, wodurch Bergflanken ihren Halt verlieren, was wiederum die Wanderwege beeinflusst.

In unserer Herbstbroschüre lesen Sie, welchen Herausforderungen sich die Verantwortlichen in Zukunft stellen müssen. Ebenso haben wir in der Broschüre zehn Wandervorschläge zusammengestellt, auf denen Sie Naturereignisse der Vergangenheit gefahrlos erleben können.  Die Broschüre können Sie hier bestellen.

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Wallis Wetter Sicherheit Wald Herbst

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