Schwyzer Winter
Ausgabe 6/2021
Inhaltsübersicht
- Die Gersauer stemmen den Winter
- Ab in den tessiner Schnee
- In die Heimat der Tonhölzer
- Wandern und pinseln
- Bereit für Glatteis
Ob Berg oder Tal, ob Wander- oder Schneeschuhe: Der Kanton Schwyz bietet für alle Winterliebhaber etwas. Auf der Rigi Scheidegg gibts ausserordentlich feinen Käsekuchen, auf Sattel-Hochstuckli Glace aus Geissenmilch. Natur pur findet man auf der Ibergeregg – auf den Spuren des Auerwilds – und im Hochmoor Rothenthurm.
Die Gersauer stemmen den Winter

Seit jeher gehen sie ihre eigenen, manchmal unkonventionellen Wege. Der neuste Streich der Gersauer ist ein Schneeschuhtrail auf der Rigi Scheidegg. Er führt über die Gersaueralp zum Berggasthaus Rigi-Burggeist. Doch Schneeschuhtrails gibt es viele. Wie sonst noch können die Gersauer ihre Gäste locken?
«Einfach bleiben, mit beiden Füssen auf dem Boden», sagt Rita Baggenstos, «das ist unsere Tourismusstrategie. » Sie sitzt auf der Terrasse des Berggasthauses Rigi-Burggeist, das seinen Namen einem nahen Nagelfluhfelsen verdankt, und ha soeben Käsekuchen bestellt, «Original Gersauer Käsekuchen», präzisiert Rita Baggenstos und blickt in die Berge. An schönen Tagen, sagt sie, sehe man vom Säntis bis zu Eiger, Mönch und Jungfrau. Rita Baggenstos ist hier eine Institution. Sie hält den Tourismus verantwortungsvoll und fest in der Hand. Anerkennend wird die Leiterin des Dienstleistungszentrums Rigi-Burggeist darum «Direktorin» genannt. Der Schneeschuhtrail liegt ihr besonders am Herzen. Er führt wunderbar still und unaufgeregt über die Gersaueralp und mit einem Schlenker durch den Kanton Luzern zum Burggeist und dem Berggasthaus. Die Direktorin ist den Weg forsch gegangen, zwei Stunden durch den lockeren Schnee, den Hund Sämi wie immer dabei. «Einfach bleiben», wiederholt sie und schiebt 21 Papierseiten vollbedruckt mit prächtigen Bildern, klingenden Zitaten und bitteren Nachrichten zu mir über den Tisch. Es ist die Geschichte von Rigi Kulm und der Rigi Scheidegg. Sie beginnt 1816 mit den ersten Touristen und der Tatsache, dass die Rigi Scheidegg – passend zur Schneeschuhwanderung – eigentlich Schneealp heisst. Zumindest der Sage nach. Und die geht so: Regina und Florentin verbrachten den Sommer auf der Alp, Regina auf der sonnigen Gersaueralp im Süden, Florentin auf einer Alp ob Arth im Norden. Heimlich trafen sie sich in der Mitte. Richtig! Zuoberst auf der Schneealp, wo der Abschied, das Scheiden, ach, so schwerfiel. Ein bisschen mehr mit jedem Mal. Aus der Schneealp der Verliebten wurde irgendwann die Rigi Scheidegg der Touristen. Wann, das verraten die 21 Seiten nicht. Es dürfte spätestens in den 1830er-Jahren gewesen sein, als die Gäste zu Hunderten, später zu Tausenden von Luzern auf die Rigi reisten, als auf der Rigi Gasthaus um Gasthaus gebaut wurde und bald darauf die ersten Hotels. Warum sollte sich da Gersau, das Dorf am Vierwaldstättersee, nicht auch seinen Teil vom Erfolg abschneiden? Bald schon hegte Gersau Pläne. Grosse Pläne sogar. Angestossen von der Gersauer Hotelierfamilie Müller.
Ab in den tessiner Schnee

Oberhalb des Langensees liegt Cardada TI, das Wintereldorado der Locarnesi. Doch Skifahren ist passé. Heute schnallt man die Schneeschuhe an – und kehrt öfters ein.
In die Heimat der Tonhölzer

Auf einer Schneeschuhwanderung am Fusse des Niederhorns BE trifft man auf tief verschneite Bäume. Einige davon sind besonders: Ihr Holz verwendet man für den Bau von Alphörnern.
Wandern und pinseln

Der sechsjährige Livio greift öfters zum Pinsel, um Wanderwege zu markieren. Natürlich nicht alleine: Seine Familie gehört zu 1500 Freiwilligen, die sich für die Wanderwege engagieren.
Bereit für Glatteis

Schnell über den Schuh gestülpt, und kein Glatteis ist mehr zu rutschig: Spikes geben Halt beim Winterwandern. Der Praxistest.
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