Wandertraum Seeland

Ausgabe 2/2021

Inhaltsübersicht

  • Eigenwillig und selbstbewusst
  • Entspanntheit statt Seuchenplage
  • Vom Gespür fürs Familienwandern
  • «Nur wo Wege sind, ist auch Leben.»
  • Und täglich späht der Beobachter
  • Lunchbox mit Liebeskäfer
  • Das Smartphone wandert mit

Das Seeland war einst geprägt von Überschwemmungen. Tempi passati. Nach den Juragewässerkorrektionen wandert es sich hier vorzüglich: von Aarberg nach Dotzigen, von Hagneck nach Biel, gar in der Stadt Biel selbst. Oder von Chevroux nach Portalban am Neuenburgersee.

Eigenwillig und selbstbewusst

Zweisprachigkeit, Uhrenindustrie, eine dynamische Kulturszene, historische und moderne Architektur: Die Seelandmetropole Biel/Bienne ist eine offene und immer wieder mit Neuem aufwartende Stadt, die es zu entdecken lohnt.

Sie sind nicht zu übersehen: Die feingliedrigen Figuren des Bildhauers Schang Hutter, die, liegend, flehend oder fragend, den Besucher am Ausgang der Bahnhofshalle empfangen und einen Vorgeschmack darauf geben, was ihn in Biel erwartet. Die lebendige Industriestadt, Geburtsort des berühmten Schriftstellers Robert Walser, hat Höhen und Tiefen erlebt, ist von der Geschichte geprägt und hat sowohl charmante als auch raue und mitunter wenig reizvolle Seiten. Ob von Ost nach West oder von Nord nach Süd: Ein Spaziergang durch Biel ist reizvoll. «Ici c’est Bienne!», so lautet denn auch der selbstbewusste Slogan, den die deutsch- und französischsprachigen Einwohner/innen gleichermassen gerne verwenden, um den besonderen Charakter der Seelandstadt zu betonen.

A wie Architektur

Beginnen soll der Streifzug mit dem Buchstaben A wie Architektur. Sie ist überall in Biel präsent – in der Altstadt natürlich, aber auch in den Geschäfts- und Industriequartieren. Unter Guido Müller, Stadtpräsident von 1921 bis 1947, hielt das «Neue Bauen» und damit der Bauhausstil Einzug und verbreitete sich in der Folge so stark, dass Biel heute weltweit zu den Städten mit der grössten Dichte an von Walter Gropius und dessen Anhängern inspirierten Gebäuden zählt. Sofort ins Auge stechen einem diesbezüglich die Wartehäuschen der Bushaltestellen mit ihren abgerundeten Dächern, die an allen prominenten Orten der Stadt anzutreffen sind, so etwa am Guisanplatz unweit des Bahnhofs. Umrahmt wird dieser Platz von zwei wichtigen Zeitzeugen der Geschichte der Industrie- und Arbeiterstadt: dem Hotel Elite und dem Volkshaus. Deren Nebeneinander war einst alles andere als harmonisch, grenzten sich doch, wie der Historiker Julien Steiner schreibt, Bürgertum und Arbeiterklasse «nicht nur durch die Nutzung ihres jeweiligen Gebäudes, sondern auch durch deren Architektur» deutlich voneinander ab. Nur einen Steinwurf entfernt steht das auch über 50 Jahre nach seinem Bau unverändert beeindruckende Kongresshaus, ein Werk des Bieler Architekten Max Schlup.

1964 hatte Biel 64 848 Einwohnerinnen und Einwohner und damit fast 10 000 mehr als heute. Arbeit fanden sie insbesondere in der Uhren- sowie in der Automobilindustrie. So rollten im Werk von General Motors von 1936 bis 1975 nicht weniger als 330 000 Autos verschiedener Marken vom Band – von Chevrolet, Buick, Pontiac und vor allem von Opel (267 549 Stück, um genau zu sein). Diese glanzvolle Epoche ging dann allerdings in den 1980er-Jahren zu Ende und liess im Stadtzentrum viele Flächen und Gebäude ungenutzt zurück...

Entspanntheit statt Seuchenplage

Die Landschaft zwischen Neuenburger-, Murten- und Bielersee wurde mit den Juragewässerkorrektionen komplett verändert – leider nicht überall im Sinne aller Bewohner. Heute versucht man, die ökologischen Folgen zu mildern. Auf einer Wanderung wird das Ausmass der Generationenprojekte ansatzweise verständlich

Vom Gespür fürs Familienwandern

Die perfekte Familienwanderung zu finden, ist anspruchsvoll. Doch vielleicht braucht es sie gar nicht? Wer sich offen zeigt für die Ideen der Kinder und genug Zeit einplant, gewinnt. Zwischen Chevroux und Portalban zeigt der Wanderpapa der Schweizer Wanderwege, wie eine einfache Wanderung spannend wird.

«Nur wo Wege sind, ist auch Leben.»

Strassen und Wanderwege sollen gemeinsam geplant werden. Deshalb setzte sich Olivier Michaud Ende der 1990er-Jahre als Direktor des Bundesamts für Strassen dafür ein, dass das Wanderwegnetz seinem Amt angegliedert wurde. Warum sich dies für die Wandernden auszahlte, verrät er seiner Tochter auf dem Hundsrügg FR.

Und täglich späht der Beobachter

Seit 1755 wird in Basel-Binningen das Wetter von Auge beobachtet und von Hand gemessen. Dreimal pro Tag, ob es regnet, schneit, stürmt oder die Sonne scheint. Zu Besuch bei einer der ältesten Meteorologischen Stationen, die eine Klimareihe von unschätzbarem Wert besitzt.

Lunchbox mit Liebeskäfer

Kalter Fleischsalat mit Ei und Gurke, mit Liebe zusammengestellt – das macht die perfekte Lunchbox aus. Richtig komplett ist sie erst mit einer kleinen Liebeserklärung obendrauf: einem Glückskäfer aus Tomätchen und Olive.

Das Smartphone wandert mit

Apps wissen alles – oder fast alles: wie die Blume heisst, ob es bald regnen wird und wann das Postauto fährt. Doch welche App ist die geeignete? Zwölf Apps im Test, die bei der Planung, unterwegs oder nach der Wanderung nützlich sein können.