Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Über den Col des Rangiers Nr. 1920
Séprais — Asuel, Maison communale • JU

Über den Col des Rangiers

Diese Wanderung beginnt mit einem kurzen Abschnitt auf dem Skulpturenweg von Séprais, dessen Werke Wind und Wetter und damit der Vergänglichkeit ausgesetzt sind. Von der Haltestelle Séprais folgt man ihm hinein ins Dorf. Doch schon nach 100 Metern, bei einem Wegkreuz, verlässt dieser Weg dieses Freilichtmuseum. Denn nun geht es nach links über die Wiesen von Ravière zum Wald. Hier beginnt der Aufstieg zum Col des Rangiers. Ab und zu wandert man über Juraweiden, bis der Weg schliesslich nach links abbiegt und in einem Bogen La Caquerelle erreicht, das gleichnamige Hotel und Restaurant. Es ist nur eines von vielen Restaurants in der Ajoie, die um den 11. November «La Saint-Martin» servieren, die «Metzgete». Dabei wird in einem üppigen Mahl alles vom Schwein serviert, von der Blutwurst über Schinken und Speck bis zum Braten. Das Restaurant befindet sich im Westen der Hochebene, nahe dem Col des Rangiers, dem Pass, der den Schnittpunkt zwischen Clos du Doubs, den Freibergen, der Ajoie und dem Tal von Delémont bildet. Vom Restaurant führt der Weg direkt zur Passstrasse, der er auf 300 Metern Richtung Westen folgt. Beim Gîte Les Malettes nimmt man den Weg rechts und erreicht so Le Chételat, eine weitere Juraanhöhe, gleichzeitig der höchste Punkt der Wanderung. Dahinter, im Talkessel, liegt das Dorf Asuel, das Ziel der Wanderung. Steil geht es nun ostwärts durch Wald hinunter zum Ruisseau de l’Erveratte, an dessen Ufer man bis Asuel wandert. Wie man den Wald verlässt, sieht man links auf einem Hügel die Ruine des Château Asuel thronen, auf Deutsch Hasenburg. Die Geschichte der Burg aus dem 11. Jahr- hundert kann man im kleinen Dorfmuseum erfahren.

Streifzug durch das Grauholz bei Bern Nr. 1919
Habstetten, Rössli • BE

Streifzug durch das Grauholz bei Bern

Pilze haben ulkige Namen: Gedrungener Wulstling, Butterrübling oder Kahler Krempling. Auch die Farben- und Formenpracht bringt manch einen zum Staunen. Doch das sind nur die Fruchtkörper der Pilze. Erstaunliches spielt sich im Untergrund ab. Da bilden die Pilzfäden wahre Netze und verbinden Bäume miteinander, schützen deren Wurzelwerk und festigen die Böden. Ab Spätsommer lassen sich besonders viele Pilze entdecken.
Diese Entdeckungstour führt ins Grauholz, ein Naherholungsgebiet der Stadt Bern. Ausgangspunkt ist Habstetten, ein Weiler nördlich von Bolligen. Ab Haltestelle Rössli führt der Wanderweg in Richtung Forsthaus für kurze Zeit auf einer kleinen, asphaltierten Strasse hinauf zum Waldrand. Ab hier verläuft die Wanderung auf Waldsträsschen und -wegen. Nebst den Pilzen hat das Grauholz noch eine andere Überraschung parat: Die Aussicht vom Schwarzchopf über den Moossee bis in den Jura ist wunderschön. Vorübergehend hört man hier aber auch das Rauschen der nahen Autobahn. Ist man einmal hinter dem Grat, verstummt der Verkehr, und Stille umgibt einen. Vom Schwarzchopf geht es hinunter in Richtung Sädelbachhüttli. Gleich fünf Wanderwege treffen sich an dieser Kreuzung mit Picknicktischen, Feuerstellen und Waldhaus. Ab hier steigt der Weg in Richtung Habstetten nochmals an und verläuft dann flach zurück zum Ausgangspunkt.
Die Wanderung ist kurz. Das Bestaunen der Pilze jedoch braucht viel Zeit. Und wer sich noch ein Körbchen mit Speisepilzen füllen will – maximal zwei Kilogramm sind im Kanton Bern gestattet, und Schonzeiten gibt es keine –, der muss noch mehr Zeit einrechnen.

Hüttentour im Calancatal Nr. 1913
Rossa — Sta. Maria in Calanca • GR

Hüttentour im Calancatal

Der ganze Sentiero Alpino Calanca ist 45 Kilometer lang und führt vom Hospiz auf dem San-Bernardino-Pass bis nach Sta. Maria in Calanca. Dabei folgt er immer dem Hauptkamm der Bergkette zwischen den beiden italienischsprachigen südlichen Bündner Tälern, dem Misox und dem Calancatal. Obschon die Wanderung immer über bündnerisches Gebiet verläuft, kommt viel Tessinatmosphäre auf.
Wer nur zwei Tage Zeit hat, für den gibt es eine lohnende Alternative: Auf der Anfahrt nach Rossa erlebt man die ganze Schönheit der alten Weiler und steilen Felswände bequem vom Postautositz aus. Der Aufstieg zur Capanna Buffalora kann dann allerdings schon etwas schweisstreibend sein. Von Rossa steigt der Weg steil zur Alp de Calvaresc auf. Die Ziegenalp ist ein erster Höhepunkt der Tour. Bis zum Etappenziel Capanna Buffalora sind es nun nur noch rund 45 Minuten.
Der zweite Tag beginnt mit einem weiteren kurzen Anstieg zum Pass de Buffalora und zum Übergang an der Cima de Nomnom. Diese Schlüsselstelle ist zwar mit Ketten und Treppen gesichert, braucht aber dennoch genügend Schwindelfreiheit. Danach geht es immer knapp oberhalb der Waldgrenze über steil abfallende Alpwiesen und vorbei an uralten Lärchen bis zum Rifugio Alp di Fora.
Auf dem letzten Teil der Wanderung führt der Weg nach der idyllischen Waldlichtung Pian di Renten rund 900 Höhenmeter steil hinunter und dann dem Strässchen entlang bis nach Sta. Maria in Calanca.

Entlang der höchsten Suone von Nendaz Nr. 1807
Combatzeline — Siviez (Super-Nendaz) • VS

Entlang der höchsten Suone von Nendaz

In der Gemeinde Nendaz befinden sich acht Suonen, historische Bewässerungskanäle des Wallis, denen allesamt entlanggewandert werden kann. Die höchstgelegene dieser acht Suonen ist die Bisse de Chervé bei Siviez, Super-Nendaz. Sie führt heute kein Wasser mehr, doch der Weg entlang dieser Suone bietet eine wunderschöne Höhenwanderung von Combatzeline bis zum türkisfarbenen Stausee Lac de Cleuson.

Mit dem Sessellift «Novelli» geht es luftig hinauf bis nach Combatzeline. Nach einem stärkenden Kaffee im Restaurant Combatseline mit Aussicht auf das Rhonetal startet die Wanderung. Hoch über dem Tal folgt man der Suone. Mit Blick auf den strahlenden, türkisfarbenen Lac de Cleuson wandert es sich viel leichter, während im Rücken das wunderbare Rhonetal liegt. Stets hoch oben gelangt man tiefer in das Tal hinein während die mächtigen Walliser Berge näherrücken. Am Ende der Bisse de Chervé beginnt dann der Abstieg zum Stausee. Wer Glück hat, kann hier die imposanten, für das Wallis typischen, schwarzen Eringerkühe sichten. Am Ufer angelangt, folgt man diesem direkt entlang bis zur Staumauer. Unterwegs kann man am Ufer eine Pause einlegen und die Füsse im kalten Wasser abkühlen.

Die Staumauer des Sees gilt es dann zu überqueren, bevor ein enger und steiler Zickzack-Weg den Abstieg einläutet. Kurz danach fühlt man sich in eine andere Welt versetzt, denn der Wanderweg verläuft durch ein dschungelähnliches Dickicht aus einheimischen Pflanzen. Die Landschaft verändert sich auf dem Weg dem Ziel entgegen und statt dem Dickicht durchwandert man nun Moorlandschaften. Müde erreicht man schon bald wieder den Ausgangspunkt Siviez, wo auf einer der Terrassen der Restaurants auf die gelungene Wanderung angestossen werden kann.

 

Von Alp zu Alp im Rychenbachtal Nr. 1912
Grosse Scheidegg — Gschwantenmad • BE

Von Alp zu Alp im Rychenbachtal

Mit weiter Sicht über Grindelwald und das Rychenbachtal ist die Grosse Scheidegg mit dem Restaurant ein idealer Ausgangspunkt. Bald nach dem Start steigt der Weg hinauf zum idyllischen Hornseeli, in dem sich Eiger und Wetterhorn spiegeln können. Es folgt eine Höhen- und Panoramawanderung über mehrere Alpen, immer mit prächtiger Aussicht auf die Bergkette vom Wetterhorn bis zu den Engelhörnern, die zum Unesco-Welterbe Jungfrau-Aletsch gehört.
Ab Grindelfeld geht es dem Tal entgegen. Früher folgten die Bergwanderwege den Alpstrassen. Neulich wurden sie weg vom Hartbelag auf vergessene Alpwege verlegt. Das historische Wegtrassee musste teilweise wiederhergestellt werden, zum Teil ist es auch kaum zu erkennen, doch die Markierungen sind zuverlässig angebracht. Mit Entdeckungsfreude und etwas Trittsicherheit ist es ein Vergnügen, die abwechslungsreichen, neuen alten Wegführungen auszukundschaften und dafür auch eine oder zwei Wegschlaufen mehr zu erwandern. Direktere oder knieschonendere Varianten sind dank der guten Beschilderung problemlos zu finden. Wer vor der Heimreise gerne einkehren möchte, wandert von Gschwantenmad noch kurz dem Rychenbach entlang zum Hotel Rosenlaui.

Tieflick im Saastal Nr. 1911
Staldenried — Stalden VS • VS

Tieflick im Saastal

Von der Station der Gondelbahn in Staldenried führt die Route auf der Strasse zur Kurve bei Pt. 1104 hinunter und auf einem schmalen Pfad weiter hangabwärts. Der Weg mit eindrücklichem Tiefblick hinunter zur schäumenden Saaser Vispa verläuft nun stellenweise einer früheren Suone entlang und erfordert Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Später geht es über Geröllstufen hinunter zu einer alten Steinbogenbrücke über die Saaser Vispa und hinauf zum Weiler Raftgarten. Von hier bis Resti folgt der neue, fussgängerfreundlich eingerichtete Abschnitt, der eine letzte Weglücke schliesst, entlang des historischen Verkehrswegs zwischen Stalden und Macugnaga. Diese alte Handelsroute führte über den Monte Moropass auf die Südseite des Alpenhauptkamms. Ein Teil des Wanderwegs verläuft diesem geschichtsträchtigen Weg entlang, und der andere Abschnitt wurde gut gesichert in den Hang unterhalb der Kantonsstrasse verlegt. So ist es nicht mehr nötig, die Strasse zu überqueren. Auf der gegenüberliegenden Talseite ist zwischen den Birken der bereits zurückgelegte Weg erkennbar. Nach dem Überqueren der Matter Vispa und einem kleinen Gegenanstieg ist der Bahnhof Stalden erreicht.

Zu den majestätischen Rochers de Naye Nr. 1910
Paccot — Rochers-de-Naye, gare • VD

Zu den majestätischen Rochers de Naye

Von der Bahnstation Paccot aus scheint der felsige Gipfel der Rochers de Naye schroff und für Wanderer unerreichbar zu sein. Trittsichere und schwindelfreie Wanderer werden Stunden später jedoch oben stehen und über den Genfersee zum Jura und zu den Savoyer Alpen blicken können. Zuerst geht es jedoch mit dem Genfersee im Rücken und der Dent de Jaman vor Augen in angenehmer Steigung aufwärts zur einladenden Buvette de Jaman. Nach einem kurzen Zwischenabstieg geht es hoch zum Col de Bonaudon. Von hier zieht sich ein schmaler Pfad durchs Geröll an den Fuss der Felsen und zu den ersten Treppen, die wie eine Himmelsleiter in die Höhe führen. Durch den sicheren Ausbau dieses Abschnitts mit Treppen und Ketten ist der frühere Alpinwanderweg neu als Bergweg klassiert und für ein breiteres Wanderpublikum begehbar. Gleichzeitig ist er auch weniger anfällig für Schäden und Sperrungen nach Ereignissen im Winter.
Wer eine Taschenlampe dabeihat, kann unterwegs die «Grottes de Neige» erkunden und ein Stück im Innern des Bergs hochsteigen. Nach dem Felsriegel leitet der Wanderweg über Weiden hinauf, an der Bahnstation und am Hotel vorbei zum majestätisch über dem Genfersee thronenden Gipfel.

Im Galterengraben bei Freiburg Nr. 1906
Alterswil FR, Beniwil — Fribourg/Freiburg • FR

Im Galterengraben bei Freiburg

Wenige Minuten von Alterswil entfernt, taucht die Wanderroute in den überraschend unberührten Galterengraben. Obwohl vor den Toren von Freiburg gelegen, scheint die Zivilisation hier unten weit weg zu sein. Bei Nässe erfordert der stufenreiche Weg etwas Trittsicherheit. Alte, ehrwürdige Mühlengebäude und abwechslungsreiche Bachlandschaften lassen die Wanderstrecke viel kürzer erscheinen.
Der Wanderweg wurde bei St. Ursen immer wieder von Rutschungen beeinträchtigt. Um zukünftige Sperrungen zu vermeiden, wurde er auf das andere, flachere Ufer verlegt. Für diese neue Wegführung waren zwei Brücken erforderlich. Mit verlegten Brettern über dem Gitterboden überzeugen sie auch die vierbeinigen Mitwanderer.
Nach der Ameismühle folgen wilde Abschnitte mit überhängenden Sandsteinfelsen, Tuffquellen, Treppen, Brücken und kleinen Wasserfällen. Der Wald weicht zurück, und das von steilen Uferwänden gesäumte Tal wird wieder breiter. Nach den Fischzuchtbecken wird der Galterenbach zum Gottéron. Auf der Pont de Berne, einer alten, gedeckten Holzbrücke, überquert der Wanderweg die Saane und leitet durch die Altstadt mit ihren imposanten Sandsteinhäusern hinauf zum Bahnhof.

Rundwanderung mit Seeblick bei Flüeli-Ranft Nr. 1905
Flüeli-Ranft, Dorf • OW

Rundwanderung mit Seeblick bei Flüeli-Ranft

Von Flüeli-Ranft führt der Weg hoch über der Schlucht der Grossen Melchaa zur Hohen Brücke, der höchsten gedeckten Holzbrücke Europas. Auf der anderen Seite geht es über Strässchen und Pfade hinauf auf die liebliche Hochebene bei Bethanien, wo das Kloster der Dominikanerinnen steht. Von hier hat man eine schöne Aussicht über den Sarnersee und auf die umliegenden Berge. Über St. Niklausen kommt man zur Müsli-Kapelle. Von dort führen neue, bei Nässe rutschige Treppenstufen in Kehren hinunter zur Grossen Melchaa. Nach den Unwettern im Jahr 2005 rutschte der steile Hang so grossflächig ab, dass eine neue Wegführung nötig war. Die 2017 erbaute Stahlbrücke über den Wildbach ersetzt die alte Holzbrücke, die von den Fluten fortgerissen worden war. Damit ist der historische Wegabschnitt, auf dem auch die nationalen Routen Via Jacobi und Trans Swiss Trail verlaufen, für Pilger und Wanderer wieder begehbar.
Von der Unteren Ranftkapelle sind es nur wenige Schritte bis zur Oberen Ranftkapelle mit der Wohnstätte von Bruder Klaus, der im 15. Jahrhundert hier als Einsiedler und Ratgeber gelebt hat. Ein Zickzackweg führt vom Ort der Ruhe und der Einkehr wieder hoch nach Flüeli-Ranft und zurück in die Zivilisation.

Am Grenzfluss im Neuenburger Jura Nr. 1904
Biaufond, douane — La Chaux-de-Fonds, Chasseral • NE

Am Grenzfluss im Neuenburger Jura

Das Wasser des Doubs fliesst in Biaufond so still dahin, als wäre er ein verträumter See. Der Wanderweg in Richtung Maison Monsieur war früher eher laut und hektisch, denn er führte fast zwei Kilometer entlang der stark befahrenen Kantonsstrasse. Heute ist die Strecke durch die Verlegung der Route auf einen alten Waldweg viel attraktiver und sicherer. Der steile Abstieg nach La Maison Monsieur ist dank neu erstellten Stufen und Kettengeländern problemlos.
Ab hier folgt der Weg der Wanderlandroute Nummer 95. In leichtem Auf und Ab, mal um eine Felswand, dann wieder unter dick mit Moos behangenen Ästen hindurch windet sich der Weg am steilen Ufer des Doubs entlang. Hier braucht es hin und wieder sogar etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Bei einem Hangeinschnitt wurde der alte Steg immer wieder durch Erosion und Steinschlag beschädigt. Mit dem Ersatz durch eine 21 Meter lange Passerelle kann die Schlucht nun sicher überquert werden.
Bald ist Chez Bonaparte erreicht. Nun steigt der Weg steil hinauf durch die Combe à la Greffière und führt zum Abschluss über eine Anhöhe mit Sicht bis zum Chasseral zur Bushaltestelle bei den ersten Häusern von La Chaux-de-Fonds.

Rundwanderung im Val Malvaglia Nr. 1909
Dègro, stazione filovia • TI

Rundwanderung im Val Malvaglia

Die Wanderung beginnt bei der Bergstation der Gondelbahn, etwas erhöht über dem sehenswerten Dörfchen Dagro.
Mit Blick zu den herbstlich verschneiten Dreitausendern führt der von Trockensteinmauern gesäumte Wanderweg hoch Richtung Pianzéi und Alpe di Prou. Mit dem Wiederaufbau der Trockensteinmauern wurden historische Wegabschnitte wieder aufgewertet, die typisch sind für die Region. Nach Cascina di Dègro erfordert der steinige Zickzackpfad im Bergwald etwas Konzentration, damit man auf der richtigen Spur bleibt. Am besten hält man sich an die ausgetretenste Spur. Bald lichtet sich der Wald, und der nun wieder deutliche Bergweg führt an der Selbstversorgerhütte Capanna Prou vorbei und hinüber zur Alpe di Cióu. Neben den Steinhäusern starten oft Gleitschirmflieger zu ihren Flügen über dem Tal. Hier beginnt der Abstieg zurück nach Cascina di Dègro und von dort auf dem gleichen Weg, aber nun mit Aussicht Richtung Süden und Westen weiter hinunter zur Bergstation.
Vor dem Besuch des einladenden Restaurants wenige Schritte daneben lohnt sich ein etwa dreiviertelstündiger Abstecher den wiederaufgebauten Trockensteinmauern entlang hinunter ins Dörfchen Dagro.

Durch Moorlandschaften am Glaubenbielenpass Nr. 1908
Glaubenbielen — Flühli LU, Post • LU

Durch Moorlandschaften am Glaubenbielenpass

Zwischen dem luzernischen Entlebuch und dem Kanton Obwalden liegen die ausgedehntesten Moorlandschaften der Schweiz. Diese Wanderung führt mitten hindurch. Vom Glaubenbielenpass auf der Kantonsgrenze leitet nach kurzer Hartbelagsstrecke ein Pfad durch zauberhafte Moore mit lichtem Föhren- und Fichtenbestand. Die Weitblicke sind schön, etwa zur Brienzerrothornkette, hinter der die Gipfel der Berner Alpen zu erkennen sind, zu den Zentralschweizer Alpen mit dem Titlis und dem markanten Schlossberg und auch ins Tal zum Sarnersee und zum spitzen Stanserhorn dahinter.
Ab Sattelpass windet sich der Bergweg streckenweise recht steil hinunter zu den Schluchten des Rotbachs und des Seebachs. Es ist ein wildes Gelände mit steilem Wald und schäumenden Wildbächen. Nicht verwunderlich, dass die alte Holzbrücke immer wieder von Hochwasser und Hangrutschungen beschädigt wurde. Die neue, 62 Meter lange und 40 Meter hohe Hängebrücke bietet nun einen sicheren Übergang und zugleich attraktive Tiefblicke ins Chessiloch. Nach der Überquerung sollte man unbedingt noch den Abstecher ins Chessiloch zum Wasserfall machen. Danach führt ein gemütliches Auslaufen, zwischendurch auch auf Hartbelag, nach Flühli.

Beschauliche Rundwanderung im Glarnerland Nr. 1907
Glarus • GL

Beschauliche Rundwanderung im Glarnerland

Vom Bahnhof geht man durch den Volksgarten mit dem Springbrunnen und dann der Strasse entlang bis zu den letzten Häusern von Glarus. Dort biegt der Wanderweg nach rechts Richtung Westen ab. Ab Leimen führt die Route zunächst Richtung Mitlödi sehr schön über das Land und an Waldrändern entlang. Später ist Schwändi signalisiert, und bei der folgenden Wegkreuzung nimmt man die Variante via Fadenwald, die wunderschön durch Wald, mit der kurzen Querung eines Bachbetts, und über Feldwege nach Schwändi führt. Das hübsche, erhöht gelegene Dörfchen mit Einkehrmöglichkeit und Weitsicht talauf- und -ab ist der Wendepunkt auf dieser Rundwanderung. Nach Mitlödi überquert man die Linth und wandert auf der Wanderland-Route 55, der Via Suworow, zurück nach Glarus.
Auf einmal wird es eng, der Pfad wird schmaler, und eine Felsnase scheint den Durchgang an der Linth zu versperren. Früher ging der Weg knapp am Wasser um den Felskopf herum, wurde aber bei Hochwasser immer wieder beschädigt. Ein neuer Steg führt nun hoch genug der Felswand entlang, sodass ihm die wilde Linth nichts mehr anhaben kann. Nun geniesst man vom Steg aus den Blick über das schäumende Wasser und zu den eisgepanzerten Gipfeln.

Von Braunwald GL auf die Glattalp SZ Nr. 1899
Gumen — Glattalp • GL

Von Braunwald GL auf die Glattalp SZ

Sie ist eine der ältesten und mächtigsten ihrer Art, die Oberallmeindkorporation Schwyz (OAK). Ihre Wurzeln gehen zurück ins Jahr 1114, ihr Besitz umfasst mit 24'000 Hektaren Land, gut einen Viertel des Kantons Schwyz. Wälder, Alpen, Strassen, Naturschutzgebiete, Immobilien und Energieanlagen nennt die OAK ihr Eigen.
Wandert man im Kanton Schwyz, ist es also gut möglich, dass man Land der OAK betritt oder einem der rund 20'000 Korporationsbürgern begegnet. Die Charetalp zwischen dem glarnerischen Braunwald und der Glattalp gehört dazu. Hier sömmern 1000 Schafe und eine Handvoll Ziegen. Eine gute Stunde braucht man, um ihr lang gezogenes Weidegebiet zu passieren. Der Einstieg vom  Gumen  bis  zum  Bützi  zeigt  sich  rau, die 250 Höhenmeter Aufstieg erfordern unerwartet viel Energie. Anstrengend ist auch die Fortsetzung über die riesigen Karrenfelder. Auf dem stark zerfurchten Untergrund sind guter Tritt und Orientierungssinn gefragt. Schnell vorwärts kommt man nicht. Die anschliessende Querung der Weiden von Erigsmatt und der Charetalp mit viel Schafkontakt ist sodann purer Genuss. Und hat man das Ende des Weidegebiets erreicht, heisst es, im Alphüttli vorbeizuschauen. Auf der Charetalp stellt die Familie Betschart feinen Schaf- und Ziegenkäse her. Eine willkommene Energiequelle, denn zum Abschluss der Tour überquert man noch den Glattalpfirst beim Grossbodenkreuz, einem Aussichtspunkt erster Klasse über die wilde Glattalp.

Zur Arena der Wasserfälle bei Batöni Nr. 1903
Weisstannen, Oberdorf • SG

Zur Arena der Wasserfälle bei Batöni

Vom kleinen Walserdorf Weisstannen führt der Wanderweg Richtung Batöni ins zerklüftete Tal des Gufelbachs. Vor der Alp Sässli wird der Weg sehr steil, flacht jedoch bald wieder ab. Höher oben erfordert der abschnittsweise schmale Pfad bei Hangquerungen etwas Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Das Tal verengt sich immer mehr, der Schnee bleibt hier im Schatten bis im Sommer liegen. Nach einer Wegbiegung öffnet sich die Wasserfall-arena Batöni. Elegant spannt sich die Hängebrücke vor den Wasserfällen über die rauschenden Wassermassen.
Die 45 Meter lange Hängebrücke ersetzt drei Bachübergänge, die nach jedem Unwetter weggerissen und zeitintensiv wieder aufgebaut werden mussten. Die neue Brücke im tibetischen Stil sichert den beliebten Übergang auf dem Sardona-Welterbe-Weg vom Weisstannen- ins Calfeisental. Beim östlichen Brückenkopf wartet ein Brückenbuch auf die Einträge der Besucher. Von den Felswänden hallt das Rauschen der drei Wasserfälle und der fünf Wildbäche, die sich in dieser Felsenarena zum Gufelbach vereinen.
Der Rückweg führt auf derselben Route und erfordert nach der Alp Sässli auf dem steilen Abschnitt mit losen Steinen nochmals etwas Konzentration.

Ein verdienter Gipfel Nr. 1812
Berghotel Obersee • GL

Ein verdienter Gipfel

Eigentlich bräuchte es keine Werbung für das Oberseetal mit seinem idyllisch gelegenen See: An schönen Wochenenden stauen sich Fahrzeuge bis fast nach Näfels, so dass das schmale Strässchen gesperrt werden muss. Beschaulicher geht es unter der Woche zu und her, und eine Fahrt mit dem Rufbus ab dem Bahnhof Näfels macht den Wandertag nochmals entspannter. Allein der Obersee ist eine Reise wert. Vor allem, wenn sich frühmorgens der Brünnelistock im Wasser spiegelt. Warum nicht schon am Vortag anreisen?
Wer fit ist für 1300 Höhenmeter Aufstieg, dem sei der Rautispitz empfohlen. Einem Adlerhorst gleich thront der Gipfel hoch über Netstal und bietet eine Rundsicht in die Talebene und auf die vielen Gipfel, allen voran auf den imposanten Glärnisch mit dem Vrenelis Gärtli.
Der weiss-rot-weiss markierte Bergwanderweg führt zuerst dem See entlang, dann auf einem steilen Alpweg den Wald hinauf zur flacher werdenden Grapplialp. Kurz nach dem Wald zweigt er links ab und führt über ein mit Ketten gesichertes Felsband via Geisschappel in die Nordflanke des Gumen. Die scharfen Kalkfelsen und lichter Föhrenbestand lassen mediterrane Gefühle hochkommen. Mit etwas Glück zeigen sich sogar Gämsen. Nach gut vier Stunden schweisstreibendem Aufstieg ist der 2283 Meter hohe Gipfel des Rautispitz erreicht und belohnt mit seiner Aussicht. Der Abstieg erfolgt südwärts zur Rautifurggel (Pt. 2168). Wer mag und schwindelfrei ist, kann in weiteren 30 Minuten den Wiggis anhängen (weiss-blau-weiss) und anschliessend die 1800 Höhenmeter direkt nach Netstal absteigen. Gemütlicher ist aber der Weiterweg zur Rautialp und hinunter zum Obersee, wo ein wunderbarer Wandertag seinen Ausklang findet.

Über den Dächern von Chur Nr. 1816
Maladers, Dorf — Castiel, Dorf • GR

Über den Dächern von Chur

Maladers ist das erste Dorf am Sonnenhang im Schanfigg, gehört aber unterdessen zur Gemeinde Chur. Einige neue Häuser zeugen davon, dass das Pendeln vom beschaulichen Maladers in die Kantonshauptstadt ein Katzensprung ist. Wer noch einen Startkaffee braucht, muss bei der unteren Haltestelle «Alte Post» aussteigen. Wer oben bei der Haltestelle «Dorf» aussteigt, wandert durch den älteren Dorfteil hinaus und zuerst in Richtung Montalin durch Weideland und Wälder aufwärts. Später ist auch das Fürhörnli auf den Wegweisern verzeichnet. Die Maladerser Heuberge mit ihren kleinen Baumgruppen und einzeln stehende Fichten in den Weidehängen erinnern ein wenig an Juralandschaften. Der sanfte Eindruck wechselt beim Fürhörnli abrupt. Ein ausgesetzter Pfad leitet zum Felsenbalkon des Fürhörnlis hinüber, wo es auf drei Seiten senkrecht hinuntergeht. Tief unten wirken die Dächer von Chur wie ein Spielzeugdorf. Ein Alpinwanderweg führt weiter durch eine steile Flanke auf den Montalin. Wer beim Fürhörnli keine weichen Knie bekommen hat, sollte auch diesen Aufstieg problemlos schaffen. Der Weg führt durch eine sehr steile Grasflanke. Hier sollte es vor allem trocken sein, sonst wird es auf dem erdigen Weg und auf den paar Felsplatten schnell rutschig. Auf dem Montalin öffnet sich dann eine prächtige Rundsicht über die Surselva, das Churer Rheintal und das Schanfigg.

Der Abstieg ist wieder ein weiss-rot-weiss markierter Bergwanderweg, führt zu Beginn aber über einen Grat, der etwas Schwindelfreiheit verlangt, dann geht es auf immer flacheren Wegen talwärts. In Calfreisen unten gibt es ein Beizli und eine Postautohaltestelle. Weil die Verbindungen hier weniger gut sind, lohnt es sich oft, rund 20 Minuten nach Castiel weiterzuwandern.

Hoch über der Linthebene Nr. 1901
Amden, Dorf — Schänis • SG

Hoch über der Linthebene

Eigentlich dominiert der Speer die Szenerie. Zwar ist auch er nicht einmal 2000 Meter hoch, an der Grenze zwischen Linthebene und Voralpen bildet er aber eine unübersehbare Landmarke. Der benachbarte Federispitz hingegen macht aus der Ferne weniger Eindruck. Doch ist man einmal oben angekommen, bietet er eine mindestens so tolle Rundumsicht wie sein grosser Bruder.
Die Aussicht muss man sich allerdings mit mindestens 1000 Höhenmetern verdienen. Von Amden aus geht es zunächst dem Strässchen entlang durch die Wiesen nach Durschlegi, einem Rastplatz, der bei Gleitschirmfliegern auch als Startplatz beliebt ist. Hier bietet sich bereits ein prächtiger Blick auf den Walensee und die Glarner Alpen. Weiter führt der Weg durch den Wald und später über Ziegen- und Rinderweiden bis zur Alp Oberfidersche.
Danach wird es steil. Die gute Stunde, die der Wegweiser bis zum Federispitz vorgibt, ist kaum zu unterbieten. Kurz vor dem Gipfel gibt es aber schon die erste Belohnung: Auf dem Grat öffnet sich der Blick in Richtung Zürichsee, und das halbe Mittelland breitet sich unter den Wanderern aus. Ganz oben überblickt man dann auch noch das Toggenburg und das Appenzellerland und erspäht in der Ferne den Bodensee.
Hinunter führt der Weg über den teilweise schroffen Nagelfluhgrat via Plättlispitz auf die Undernätenalp und dann weiter über den Ziegelbach. Dank dem Mobiliar-Fonds «Brücken & Stege» kann der tiefe Einschnitt unterdessen problemlos überwunden werden. Nun folgt noch ein weiteres Stück steiler Abstieg und dann ein gemütliches Auslaufen bis zum ehemaligen Klosterdorf Schänis.

Zur Hochmatt über dem Jauntal Nr. 1900
Petit Mont • FR

Zur Hochmatt über dem Jauntal

Die Hochmatt wirkt wie eine Trutzburg mit ihren zwei Gipfeln, der Hochmatt und dem nur um fünf Meter kleineren Cheval Blanc. Die Wanderung zu diesen Gipfeln besticht durch ihre Ursprünglichkeit sowie die wechselnde Landschaft. Denn sie verläuft zwischen geologisch ganz unterschiedlichen Bergketten: den Gastlosen, den Vanils und den Freiburger Voralpen.
Sie beginnt auf dem Petit Mont, einer Hochebene zwischen der Hochmatt und den Gastlosen, zu der man vom Weiler Im Fang aus mit dem Auto oder dem Alpentaxi gelangt. Vom Parkplatz am Ende der öffentlichen Strasse wandert man zur nahen Alphütte Schänis. 20 Meter hinter der Hütte zweigt der Weg zur Hochmatt ab. Er steigt über eine Weide zu einem Waldstreifen auf und zur Hütte dahinter bei Punkt 1551. Nun hält man die Höhe, wandert 500 Meter dem Hang entlang, bis zu einem schmalen Einschnitt im Berg. Hier dreht der Weg nach links und steigt nun an, und zwar unerbittlich. 250 steile Höhenmeter gilt es bis zum Karrenfeld In den Löchern zu bewältigen, einer Art Mulde unter dem Cheval Blanc. Man quert sie vorsichtig – die Erosion hat scharfe Gesteinskanten hinterlassen – und geht hinüber zur Nordkante, auf der man, zum Teil etwas ausgesetzt, zur Hochmatt aufsteigt. Auf dieser Wanderung erklimmt man erst den einen Gipfel, die Hochmatt mit dem Kreuz, und quert dann über eine Senke zum Cheval Blanc, dem zweiten Gipfel der Hochmatt, wo auch der Abstieg beginnt. Entlang der Südkante der Löcher geht es nun wieder hinunter zu Punkt 1551 bei der Hütte. Unterwegs gilt es, mit einem langen Schlenker nach rechts ein Felsband zu vermeiden. Von der Hütte geht es auf dem gleichen Weg zurück zum Parkplatz.

Unterwegs im Jurapark Aargau Nr. 1898
Effingen, Dorf — Rüfenach AG, Dorf • AG

Unterwegs im Jurapark Aargau

Bözberg: Auch wenn man noch nie da war, kennt man den Ort aus den Verkehrsmeldungen. Diese Wanderung führt ganz ohne Stau oder stockenden Verkehr auf dem alten Römerweg zu Fuss über den Bözberg. Die ehemalige Passstrasse zeugt davon, dass der Bözberg-Pass bereits in der Antike ein wichtiger Übergang war, für die Römer etwa die logische Verbindung zwischen Augusta Raurica und Vindonissa, zwischen dem heutigen Basel und Windisch.
Von Effingen geht es umgeben von der Landschaft des Aargauer Juras zunächst in Richtung Altstalden, anfangs noch flach bis zum Wald und dann steil über Stufen und Wurzelpfade. Und plötzlich über einen steinernen Weg: den alten Römerweg, der teilweise direkt aus dem Kalkfels gehauen ist. Das war in der römischen Zeit eine gängige Praxis. Funde von Hufeisen und -nägeln - die es zu Römerzeiten nicht gab - deuten darauf hin, dass der Pass auch im Mittelalter intensiv benutzt wurde. Die Archäologen nehmen an, im 13. Jahrhundert.
In Altstalden ist der höchste Punkt der Wanderung erreicht. Ab hier geht es gemütlich entlang von Wiesen und Wald hinunter nach Kirchbözberg. Bei der Kirche verlässt man den offiziellen Wanderweg und biegt direkt vor dem Ithalenbach nach links ab, wodurch man zur alten Mühle gelangt. Bei der ersten Brücke geht es über den Bach in den Schatten spendenden Wald. Man folgt dem Bachlauf auf der rechten Seite. Nach dem Wald überquert man die Hauptstrasse, folgt dem Feldweg und nimmt die erste Abzweigung nach links. Diese führt zurück auf den offiziellen Wanderweg nach Rüfenach. Rundherum stehen die Remiger Rebhänge. Bereits die Römer haben hier Wein angebaut. Auf die Weinkultur der Antike lässt sich in der Gastwirtschaft Zum Blauen Engel anstossen, bevor es auf die Rückreise geht.

Auf schattigen Pfaden rund um Grimentz Nr. 1896
Grimentz, pl. du Mélèze • VS

Auf schattigen Pfaden rund um Grimentz

Die mindestens ein halbes Jahrtausend alte Bisse de St-Jean wurde gegen Ende der 1950er-Jahre stillgelegt. Nach einer zweijährigen Restaurierung im traditionellen Stil erhielt die Suone 2012 ein zweites Leben geschenkt – sehr zur Freude von Wanderern und Spaziergängern.
Von Grimentz aus überquert man auf dem Weg hinunter zur auch als Grand Bisse bekannten Suone zweimal den Wildbach La Gougra, der den Stausee Lac de Moiry speist. Der historische Bewässerungskanal folgt seinem ursprünglichen Verlauf bis zum Dorf St-Jean und windet sich dabei zwischen Lärchenwäldern und Wiesenlandschaften hindurch. Unterwegs gewähren Lichtungen immer wieder freie Sicht auf das Tal und auf einige der hohen Gipfel der Kaiserkrone von Zinal.
Die grösstenteils in den Boden gegrabene Suone erfüllt hier und da immer noch ihren ursprünglichen Zweck. So werden etwa oberhalb von Mayoux einige kleine Felder direkt mit Wasser aus dem Kanal versorgt, der in der Nähe des hübschen Wasserfalls La Puchotaz endet.
Der Rückweg führt zunächst erneut der Suone entlang und danach auf einem Waldpfad in Richtung St-Jean-d’en Haut. Zwischen St-Jean und Grimentz eröffnet ein interaktiver Lehrpfad interessante Einblicke in die regionale Tierwelt.

Einen Blick in den Illgraben werfen Nr. 1894
Chandolin, poste • VS

Einen Blick in den Illgraben werfen

Murgänge sind selten. Nicht so im Illgraben, dessen Trichter vom Rhonetal aus gut zu sehen ist. Bei starkem Regen und bei Gewittern kommt es hier zwei- bis dreimal jährlich zu Murgängen. Dann vermengt sich der brüchige und leicht erodierbare Zellenkalk von der Nordseite des Grabens mit dem Quarzit unterhalb des Illhorns. Der Zellenkalk verdichtet das Geschiebe, in das sich grosse Brocken von Quarzit mischen. Weil es so häufig zu Murgängen kommt, eignet sich der Illgraben ideal für die Forschung.
Imposant ist aber auch der Ausblick vom Rand des Illgrabens. Er ist einfach über ein Bergsträsschen zu erwandern. Oder aber man nimmt sich einen Tag Zeit und verdient sich den Ausblick mit einer anspruchsvollen, aber meist schattigen Tour wie dieser Wanderung. Durchs Dorf Chandolin geht es erst hinunter zur Kirche und Richtung Soussillon, steil abwärts über schuttbedeckte Hänge und entlang von Felswänden. Immer wieder fällt der Blick aufs Rhonetal. Richtung Ponchèt steigt der Weg wieder an. Hier ist man alleine im nach Fichten und Arven riechenden Wald, man spürt die Kraft der Natur hautnah. Bei Ponchèt beginnt ein weniger anstrengender Teil entlang der Bisse de Ponchèt. Am östlichsten Punkt der Suone, bevor diese in den Wald abbiegt, kann geradeaus ein erster Blick in den Illgraben geworfen werden, zur Sicherheit am besten auf dem Bauch liegend. Danach folgt man mehr oder weniger dem Kraterrand, steigt dabei nach dem Punkt 2049 sehr steil und etwas ausgesetzt auf, bevor der Weg den Illgraben verlässt und sich entlang der Waldgrenze durch eine märchenhafte Landschaft zieht. Am Horizont zeigen sich die weissen Berge und der Gletscher oberhalb von Zinal. Den Masten des Skilifts entlang steigt man ab zur Cabane Illhorn und zurück nach Chandolin.

Zuoberst im Valle di Muggio Nr. 1889
Bruzella, Paese — Scudellate, Paese • TI

Zuoberst im Valle di Muggio

Sie haben etwas ganz Besonderes, diese Dörfer, wo jeder jeden kennt. Es ist alles etwas kleiner und familiärer. So auch im südlichsten Tal der Schweiz, dem Valle di Muggio. Einen Katzensprung von Chiasso und der internationalen Nord-Süd-Handelsachse entfernt, betritt man in diesem scheinbar abgelegenen Seitental am Fusse des Monte Generoso einen eigenen Mikrokosmos. Die Leute empfangen die Besucher mit einer unaufgeregten Gastfreundschaft. «Woher seid ihr? Ah, ihr wollt zu Piera! Eine tolle Köchin!» Piera ist die Wirtin der Osteria Manciana in Scudellate, dem Dorf ganz zuoberst im Muggiotal, nahe der Grenze zu Italien. Das Ossobuco und die Polenta von Piera sind weit über das Tal hinaus bekannt.
Die Wanderung beginnt in Bruzella. Von der Hauptstrasse führt der Weg zur Breggia, wo eine alte Mühle steht. 1996 restauriert, wird sie regelmässig in Betrieb genommen und produziert etwa das einheimische Polentamehl Rosso del Ticino. Nach einem kurzen Waldabschnitt gelangt man zurück zur Hauptstrasse und wandert durch die Dörfer Cabbio und Muggio. Die letzten zwei Kilometer Wanderweg sind steiler. Nach Scudellate hinauf geht es 250 Höhenmeter, entlang der steilen bewaldeten Flanke. In den umliegenden Wäldern sollen sich einst Schmuggler herumgetrieben haben. Ihre Ware: Zigaretten. Nach ihren Einsätzen haben sie sich jeweils in der Osteria Manciana gestärkt, dem Ziel dieser Wanderung. Bei Piera fühlt man sich gleich wie zu Hause bei der Nonna. Es wird herzhaft aufgetischt. Umso schwerer fällt der Abschied vom Valle di Muggio. «Bleibt doch noch einen Tag! Morgen ist das Fest mit Musik und Essen.» A presto, ein zweiter Besuch lässt sicher nicht lange auf sich warten.

Neuenburg, die «gelbe Stadt» Nr. 1888
Neuchâtel — St-Blaise, CFF • NE

Neuenburg, die «gelbe Stadt»

Neuenburg ist eine Stadt, die Farbe bekennt. Gelb, um genau zu sein. Denn die Gebäude im Stadtzentrum sind aus dem Hauterive-Stein, einem ockerfarbenen Sedimentgestein. Geologen nennen ihn «Pierre Jaune». Bereits von den Römern verwendet, wurde das Material zunächst in Steinbrüchen mitten in der Stadt, später etwas weiter entfernt, in Hauterive und Saint-Blaise, abgebaut. Der letzte dieser Steinbrüche schloss 1972 seine Tore und ist für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Nach einem Stadtbummel können Besucher und Besucherinnen entlang des Sees nach Saint-Blaise spazieren und je nach Lust und Laune gar im See baden.
Der Place Pury ist mit zahlreichen ockerfarben schimmernden Fassaden geschmückt. Von dort geht es das Ufer entlang zum ehemaligen Expo-Gelände Jeunes-Rives mit seinen lebendigen Parks. Vorbei am Schwimmbad Nid-du-Crô kommt man schliesslich zur Anlegestelle von Hauterive und zum Museum Laténium. Nach dem Hafen folgt der Strand von Hauterive, der bei gutem Wetter zum Baden einlädt. Oder - ein paar Minuten weiter - der Strand von Saint-Blaise. Später warten im Dorfzentrum weitere schöne Gebäude aus dem gelben Stein. Je nach Wohnort geht   es   schliesslich   weiter   zum   Bahnhof «St-Blaise CFF» oder aber zurück zum Bahnhof «St-Blaise Lac», um von dort den Heimweg anzutreten.