Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Chellenchöpfli und Passwang Nr. 0567
Bergstation Wasserfallen — Bergstation Wasserfallen • BL

Chellenchöpfli und Passwang

Reigoldswil liegt im Kanton Basel-Landschaft, zuhinterst im Tal der Hinteren Frenke. Nach Reigoldswil gelangen Wandernde ab Liestal mit dem Bus Nummer 70 bis zur Haltestelle «Reigoldswil Dorfplatz». Markierungen führen zur Talstation der Wasserfallenbahn, von wo die fröhlich gelben Kabinen der Gondelbahn zur Bergstation Wasserfallen hochschweben. Und schon weilt man auf den Höhen der Basler Juralandschaft, einem beliebten Wandergebiet. Am Seilpark und an der Vorder Wasserfallen vorbei geht’s los über die Hintere Egg zum Chellenchöpfli. Durch Laubwald, der im Herbst wunderschön in allen Farben leuchtet, windet sich der Weg hoch auf den Aussichtspunkt, der zugleich der höchste Punkt des Kantons ist. Der Passwang, der mit ein paar Metern mehr auftrumpfen kann, gehört schon zum Kanton Solothurn. Auf dem Chellenchöpfli lässt sich die Rundumsicht geniessen, eine Panoramatafel benennt die Alpengipfel, die sich in weiter Ferne hinter Hügeln und dem Mittelland schüchtern präsentieren. Über eine Waldkrete führt der Weiterweg zum Passwang und damit zu einem weiteren Aussichtspunkt. Es lohnt sich, beim Sendemast innezuhalten und noch einmal die Ausblicke zu geniessen. Anschliessend geht’s über die typischen Juraweiden hinunter zur Bergwirtschaft Vogelberg, wo sich die Gelegenheit bietet, einzukehren. Nun steigt der Weg kurz an über Weideland, taucht in den Wald des Schattberges ein, wendet sich wieder zurück auf die Wiese und führt dann über die Hinter Wasserfallen zurück zum Ausgangspunkt. Hier trägt einen die Gondel wieder hinunter nach Reigoldswil, oder wer Kindheitserinnerungen wiederaufleben lassen möchte, kann bei der Bahn ein Trottinett mieten und nach Reigoldswil hinunterbrausen.
Romantische Hotels Nr. 0617
Sachseln — Sarnen • OW

Romantische Hotels

Diese Wanderung  führt an mehreren Orten vorbei, die mit dem Nationalheiligen «Bruder Klaus» eng verbunden sind. Hauptziel dieser Route, die ganzjährig begangen werden kann, ist das ehemalige Kurhaus Nünalphorn, das heutige Hotel Paxmontana. Nach einer umfassenden, von der Denkmalpflege eng begleiteten Restaurierung wurde es im Dezember 2011 wiedereröffnet. Schon von aussen ist die Bezeichnung «romantisches Hotel» zutreffend, aber die Jugendstil‑Interieurs verleihen dem Haus einen ganz speziellen Charakter. Die Wanderung beginnt am Bahnhof in Sachseln, und bereits nach wenigen Minuten erscheint die Pfarr‑ und Wallfahrtskirche St. Theodul aus dem 17. Jahrhundert im Blickfeld. Beidseits der Eingangspforte zeigen Mosaiken den Bruder Klaus, dessen Gebeine und Eremitenrock im Kircheninnern verehrt werden. An den Turm der Kirche angebaut ist die Grabkapelle des Heiligen. Durch ein neueres Wohnquartier steigt der Weg über Endi bergwärts nach Flüeli‑Ranft. Hier lohnt sich die Besichtigung der auf einem Hügel thronenden Kapelle St. Borromäus. Auch das Geburts‑ und das Wohnhaus von Bruder Klaus stehen hier (nur von April bis Oktober geöffnet). Ein Muss ist der Abstieg in die Ranftschlucht zur Eremitenklause und zur Oberen und Unteren Ranftkapelle. Nach dem Wiederaufstieg schlendert man durch die Pergola zum Hotel Paxmontana. Wer hier nicht übernachten will, kann zur Hohen Brücke weiterwandern. Sie wurde 1893 erstmals erbaut, die heutige Brücke stammt von 1943 und ist mit 100 Metern Höhe über dem Fluss angeblich die höchste Brücke Europas. Dem Rand der Melchaaschlucht entlang gelangt man zu einer Lourdesgrotte und erreicht kurz danach Sarnen.
Klewenalp Nr. 0592
Stn. Klewenalp — Emmetten • NW

Klewenalp

In knapp zehn Minuten trägt einen die Gondel von Beckenried hinauf auf das Klewenalp‑Plateau in 1600 Metern Höhe. Nach einem Kaffee auf der Sonnenterrasse des Berggasthauses wird der rollstuhl‑ und kinderwagentaugliche Wanderweg um den Klewenstock unter die Füsse genommen. Bereits nach fünf Gehminuten schmiegt sich als eines der letzten Häuser der Klewenalp das Alpstübli in die Wegkurve. Unter dem Sessellift durch, dann lediglich ein kurzes Wegstück weiter und schon taucht rechterhand das Naturfreundehaus Röten auf. Kaum dreht der Weg um den Klewenstock herum zeigt sich schon eine Fahne im Wind flattern: Weiss‑rot wie das Nidwaldner Wappen sind die Sonnenschirme, die auf der Terrasse des Berggasthauses Tannibüel Schatten spenden. In dem kleinen Tal, das sich hinter dem Klewenstock auftut, sind Wandernde nun endgültig in einer Welt angekommen, wo die Zeit langsamer läuft. Über blühende Alpwiesen führt der Weg weiter. Bald verengt sich das Tal. Wie eine nahezu biblische Raststätte präsentiert sich nach einem kurzen Aufstieg auf der Twäregg eine aus mächtigen Baumstämmen gezimmerte Picknicktafel. Von der Twäregg führt der Weg im Zickzack hinab zur Stockhütte. Kurz vor der Bergstation der Gondelbahn, die die Wanderung um den Abstieg nach Emmetten verkürzen kann, findet sich ein neu eingerichteter Rastplatz am Waldrand. Hier zweigt linkerhand ein steiler Weg ab hoch zum Stock. Lehrtafeln informieren über den Nutzen der Bäume zum Schutz vor Lawinen, Steinschlag, Rutschungen und Murgängen. Der Stock lohnt mit einem letzten Rundumblick, bevor der Abstieg hinunter nach Emmetten folgt.
Auf dem Klangweg Toggenburg Nr. 0472
Selamatt — Oberdorf • SG

Auf dem Klangweg Toggenburg

Wer weiss was ein Melodiegampfi ist? Eine Baumrätsche, ein Klangträmel oder ein Singstein? Und was machen Flipperkästen am Wanderweg? Es sind nur einige von vielen Instrumenten auf dem Toggenburger Klangweg. Dieser führt als einfache Panoramawanderung von der Alp Selamatt bei Alt St. Johann bis nach Oberdorf bei Wildhaus. Die vielen Klanginstallationen am Wegrand können im Verlauf der Wanderung von Kindern ausprobiert und bespielt werden. Flötenzaun, Glockenbühne oder Horchplatz. Die von bekannten Instrumentenbauern geschaffenen Installationen machen neugierig. Da kann man hören, wie ein Baum Töne transportiert, wie Wasser klingt und wie Kieselsteine auf dem Grund eines Flusses Melodien von sich geben. Auch die Felsen geben Töne von sich. Hierzu wurden verschiedene Löcher ins Gestein gebohrt, sodass sie als Blas-, Schlag- oder Resonanzinstrumente gespielt werden können. Und in die beiden Felsendidgeridoos können die Besuchenden flüs~ tern, singen oder hineinblasen. Texttafeln liefern bei jedem Instrument Hintergrundinformationen. Der Klangweg ist für Kinder jeden Alters geeignet. Drei Bergbahnen (Alt St. Johann-Selamatt, Unterwasser-Iltios und Wildhaus-Oberdorf) führen herauf; mit dem Klangwegbillet kann sich jede Familie ihre eigene Route zusammenstellen. In 2 Stunden lässt sich der ganze Weg erwandern oder nur Teilstücke davon, inklusive Pausen und dem Experimentieren mit den Instrumenten dauert es aber länger. Und was hat es nun mit den Flipperkästen auf sich? Bei den Flipperkästen auf dem Klangweg schlagen die Stahlkugeln Glocken und Kuhschellen an und sorgen so für ein besonderes Klangerlebnis.
Zum Sensorium in Rüttihubelbad Nr. 0471
Worb — Walkringen • BE

Zum Sensorium in Rüttihubelbad

Auf dem Barfussweg verschiedene Materialien spüren, Hölzer und Steine zum Klingen bringen, im Dunkelraum in eine andere Welt eintauchen ... diese und noch viele weitere sinnliche Erfahrungen warten im Sensorium in Rüttihubelbad auf interessierte Kinder. Dieser Ausflug eignet sich auch für kleine Kinder sehr gut. Von Worb folgt man dabei den gelben Wegweisern über den Worbberg und erreicht in einer Stunde das Rüttihubelbad. Einst wurde hier gekurt, heute macht man auf 40 spielerisch angelegten Stationen vielfältige Sinneserfahrungen. Wo nur beginnen? Vielleicht bei den Horchrohren, wo Schallwellen eingefangen werden, oder bei den Impulskugeln, wo Rhythmus und Kraft sichtbar werden? Faszinierend sind auch die Klangschalen und der grosse Gong. Kon~ zentration und Gefühl sind nötig um schöne Klänge entstehen zu lassen. Das Sensorium wurde nach den Ideen des deutschen Denkers Hugo Kükelhaus gestaltet. Der Pädagoge und Künstler entwickelte bereits in den 30er‑Jahren Holzspielzeuge. Holz ist daher auch im Sensorium ein wichtiges Element. Mit dem Dendrophon werden warme Klänge erzeugt, beim Lithophon klingen die Steine. Der Barfussweg wird ohne Schuhe, mit verbundenen Augen begangen, er führt über Felder, die mit verschieden Materialien gefüllt sind: mit Steinen, Holz~ stämmen, Wolle oder Sand. Die Aufmerksamkeit ist ganz auf die Begegnung von Fuss und Boden gerichtet. Um viele Sinneserfahrungen reicher verlassen die Besucher das Sensorium. «Walkringen 35 Min.» steht auf dem gelben Wegweiser. Es ist ein Spaziergang: die Allee entlang, eine Erinnerung an die Zeit des Kurwesens, hinab ins Wikartswilmoos und am Bach entlang nach Walkringen mit Bahn‑ und Busanschluss nach Worb und Bern.

Im Préhisto-Parc Nr. 0470
Réclère — Damvant • JU

Im Préhisto-Parc

In der Haute‑Ajoie, an der Grenze zu Frankreich, versteckt sich eine unterirdische Wunderwelt. Ein Rundgang durch die Grotten von Réclère gleicht einer Zeitreise, und im Préhisto‑Parc informiert ein Lehrpfad über die Entwicklung der Tierwelt auf unserem Planeten. Der Höhlenrundgang und der Weg durch den Dinosaurierpark sind für Kinder aller Altersgruppen geeignet. Aber aufgepasst Kinder: Hinter den Bäumen versteckt sich nicht der kleine Littlefood mit seinen vier Dinofreunden, die wir aus «einem Land vor unserer Zeit» kennen, sondern Dinosaurier und Raptoren in Lebensgrösse lauern dort. Schon die ersten Schritte der geführten Höhlentour versetzen in Erstaunen: ein beleuchtetes, unter~ irdisches Amphitheater empfängt die Besucher. Ein Gefühl fast wie bei Jules Vernes «Reise zum Mittelpunkt der Erde». Die Besucher erfahren, dass Stalagmiten und Stalaktiten Steingebilde von Kalkablagerungen sind und dass die spekta~ kulärsten Gebilde Namen haben. Der «Dom» zum Beispiel ist mit einer Höhe von 15 Metern der grösste bisher in der Schweiz entdeckte Stalagmit. Nach einer Stunde ist man wieder an der frischen Luft und was man dann nebenan im Préhisto‑Parc erlebt, erscheint wahrhaftig wie aus einem Land vor unserer Zeit. Gebannt starren die Kinder in den Jurawald und machen sich auf die Suche nach ihren Lieblingen: Wo steckt Littlefood, der kleine Brontosaurier? Am Weg steht dann tatsächlich ein Stegosaurus, in den Bäumen hängt ein Pteranodon und staunend blicken die Kinder auf zu einem riesigen Plateosaurus. Eine Hängebrücke führt über einen See mit zwei kämpfenden Fischsauriern und dann sind sie plötzlich da, die schaurig‑schönen Bestien die uns so faszinieren: ein Oviraptor, ein Deinonychus und ein fürchterlich aussehender Tarbosaurus. Zum Glück sind wir nur im Préhisto‑Parc und nicht im Jurassic Park.
Ein Tag im Tierpark Goldau Nr. 0478
Tierpark Goldau — Lauerz • SZ

Ein Tag im Tierpark Goldau

Der Bergsturz von Goldau im Jahre 1806 formte eine urtümliche von den Naturgewalten geprägte Landschaft. Mächtige Bäume ragen in den Himmel, und die übereinandergetürmten Felsbrocken sind von Moosen überwuchert. Im Jahre 1925 wurde in dieser Urlandschaft der Natur‑ und Tierpark Goldau gegründet. Rund 100 einheimische und europäische Wildtierarten leben hier in einem artgerechten Lebensraum. Fast wie in freier Wildbahn können Wölfe, Bären und Luchse, Steinböcke, Hirsche, Rehe und viele andere Tierarten beobachtet werden. Ein Aufenthalt im Tierpark Goldau ist für Kinder aller Alterstufen ein Erlebnis, ermöglicht doch die grosse Freilaufzone hautnahe Begegnungen mit den Tieren. Kein Gitter oder Zaun trennt die Besucher von den Sikahirschen und den Mufflons. Die zutraulichen Tiere lassen sich von Kindern gerne füttern und streicheln. Rechts und links des Rundweges befinden sich die naturnah gestalteten Gehege mit Bachläufen und Weihern. Im Park geben Infotafeln Auskunft über Lebensweise und Verhalten der Tiere, Tierpark‑Ranger beantworten Fragen und geben Tipps. Im Tierparkmobil geht es um die Rückkehr von Wolf und Bär und die Bartgeier‑Ausstellung informiert über Wiederansiedlungsprojekte in den Alpen. Die Stunden im Tierpark vergehen wie im Flug, der Aufenthalt macht hungrig. Grillstellen und Picknickplätze laden zum Bräteln und Verweilen ein. Danach spaziert man noch bis zum Goldseeli und auf lauschigen Pfaden durch die Ried‑ und Schilflandschaft bis zum Lauerzersee, wo die Insel Schwanau von einer mittelalterlichen Burgruine gekrönt wird.

Auf dem Grimsel-Kristallweg Nr. 0469
Grimsel Hospiz — Handegg • BE

Auf dem Grimsel-Kristallweg

Sie beginnt spannend, die Geschichte von den Kristallen die seit Millionen von Jahren, eng aneinandergedrückt, in ihren Höhlen leben. Einer der Kristalle ist der kleine Grims. Ihm ist es langweilig in seiner Kluft, er will raus an die frische Luft, die Sonne und den Wind spüren, Tiere und Blumen beobachten. «Grims - Ein Ausreisser auf dem Kristallweg» ist die literarische Vorlage für den Kristall-Erlebnisweg der von Grimsel Hospiz nach Handegg führt. Im Buch entdecken zwei Kinder mit ihrem Vater die Kristallkluft von Grims und seinen Freunden. Der pfiffige Kristall nützt die Gunst der Stunde und lässt sich an einem Rucksackbändel nach draussen ziehen. Sein Abenteuer auf dem Kristallweg beginnt, und auch wandernde Familien sind plötzlich mittendrin... Bei seinem Ausflug lernt der Grims die Murmeltiere kennen, nascht an Heidelbeersträuchern, befreit das Echo aus seiner misslichen Lage und einmal landet er gar auf dem Grund des Sees. Die Orte aus dem Buch entdecken wandernde Kinder auf dem Erlebnisweg wieder: das Chessibidmer Flachmoor, die Kristallklüfte (Werkzeug mitnehmen) und der Echostandort - allesamt sind es von der Natur geschaffene Erlebnisposten. An der Brätelstelle beim Säumerstein lässt sich der Erlebnishunger mit einer Cervelat stillen. Danach dauert es nur noch wenige Minuten bis zum Familienhotel Handeck. Hier endet der Kristallweg, und auch der Grims kehrt am Ende des Buches wieder zu seiner Familie zurück. Bis zur Abfahrt des Postautos können die Kinder sich noch auf dem Spielplatz mit Trampolin austoben oder nebenan beim Handeggfall eine Mutprobe wagen: eine Hängebrücke spannt sich in 70 Metern Höhe hinüber zur Talstation der Gelmerbahn.
Von Murten zum Papiliorama Nr. 0477
Murten — Papiliorama, Kerzers • FR

Von Murten zum Papiliorama

In Murten auf der mittelalterlichen Stadtmauer spazieren gehen, mit dem Schiff über den See und durch den Broyekanal fahren und danach durchs Grosse Moos wandern und im Papiliorama in Kerzers die Schmetterlinge besuchen. Welch ein ereignisreicher Ausflug im Kanton Fribourg. Der Tag beginnt im mittelalterlichen Städtchen Murten. Für Kinder ist die begehbare Ringmauer mit Türmen und Schiessscharten ein Erlebnis; ein luftiger Spaziergang auf den Spuren der Ritter und über den Dächern der Stadt. Anschliessend geht es zur Seepromenade und mit dem Schiff hinüber nach Sugiez. Das Schiff biegt ein in den Broye-kanal, der den Murtensee mit dem Neuen-burgersee verbindet. Bei der Haltestelle «Camping les 3 Lacs» spannt sich die Pont Rotary über den Kanal. Hier beginnt die Wanderung durch das Grosse Moos, einst Sumpf-, heute Gemüse-anbaugebiet. Der Weg verläuft abwechs-lungsreich bis nach Kerzers: dem Hauptkanal entlang, durch den Wald, dann wieder übers offene Feld mit Biotopen und Wasserläufen. Schwülwarme Luft schlägt einem dann im Papiliorama entgegen. Der Rundgang durch das 14 Meter hohe Amphitheater des Tropenhauses ist eine Entdeckungsreise. 1000 Schmetterlinge flattern in diesem grünen Garten umher, über 60 Schmetterlingsarten aus allen Tropengebieten der Welt sind vertreten. Die Schmetterlinge lassen sich aus nächster Nähe beobachten: bei der Nektarsuche in den bunten Blütenpflanzen oder wenn sie sich zur Freude der Kinder auf den Köpfen der Besucher niederlassen.
Den murmelnden Wassern entlang Nr. 0476
Haute-Nendaz — Haute-Nendaz • VS

Den murmelnden Wassern entlang

«Panta rhei», so sprach einst schon Heraklit. «Alles fliesst» könnte man auch in Nendaz sagen. Hoch über dem Rhonetal plätschern hier entlang den Wanderwegen kleine Bäche, auf Französisch heissen sie Bisses auf Deutsch Suonen. Deren Ursprung geht weit zurück: Um ihre Wiesen und Äcker mit Wasser zu versorgen, haben die Walliser Bauern vor Jahrhunderten ein spezielles Bewässerungssystem erschaffen. Gletscherbäche wurden angezapft und über ein kunstvoll angelegtes Netz an Wasserleitungen wurde und wird das lebensspendende Element auf die bewirtschafteten Hänge geleitet. Suonenwanderungen sind von Frühling bis Herbst möglich, sie führen meist durch wenig steiles Gelände mit geringen Höhenunterschieden, damit sind sie bestens für Familien mit Kindern geeignet. Rund um Nendaz sind noch viele Suonen in Betrieb und führen Wasser, so werden die Erdbeer- und Himbeerkulturen in unmittelbarer Dorfnähe von der Bisse Vieux und der Bisse du Milieu bewässert. Beide Suonen können auf einem schönen Rundweg erwandert werden. Hierzu folgt man von Haute Nendaz zunächst der Bisse du Milieu bis Planchouet. Das dortige Restaurant heisst passenderweise Les Bisses. Das Val de Nendaz und namentlich die Gegend um Planchouet ist für Familien ein Paradies. Mehrere Suonen haben hier, beim Bergbach Printse, ihren Ursprung. Eine prächtige Flora entwickelt sich entlang den Kanälen, und das Murmeln des Wassers hat auf Kinder und Erwachsene eine vitalisierende, entspannende Wirkung. Über Le Lavantier geht es abwechselnd durch Wald, über Wiesen und Weideland immer am offenen Wasserlauf der Bisse Vieux entlang zurück nach Nendaz. Eine Wanderung für alle Sinne.
Die Freiberge im Winter erleben Nr. 0534
Le Noirmont — Pré Petitjean • JU

Die Freiberge im Winter erleben

Der erste - und einzige nennenswerte - Anstieg des Tages bringt sogleich den Kreislauf in Schwung: Er führt vom Bahnhof Le Noirmont zum Sanatorium hoch über dem Juradorf, wo sich in gesunder Höhenlage um 1000 m.ü.M. Herzkranke nach ihrer Operation erholen. Das nächste Teilstück der ersten Etappe nach Saignelégier führt dann mit leichtem Gefälle zur Bahnhaltestelle von Muriaux. Unterwegs gibt es einen kurzen Abstecher zur Burgruine Spiegelberg. Der kurze Hin‑ und Rückweg auf aussichtsreicher Felsenkrete mit Treppenpassagen verlangt Trittsicherheit. Bei problematischen Wegverhältnissen, wie sie der raue Winter hier jederzeit mit sich bringen kann, verzichte man aus Sicherheitsgründen besser auf dieses Abenteuer. Zwischen der Bahnstation von Muriaux und Saignelégier, wo sich idealerweise Mittagsrast in einem der Restaurants halten lässt, zeigt sich dann das offene Gesicht der sanftgewellten Freiberger Hochebene. Hier begegnet man auch den Langläufern auf schmalen Latten, welche die Loipen rund um das Sport‑ und Freizeitzentrum bevölkern. Die zweite Etappe der Winterwanderung lässt erneut den Wechsel von parkartiger Waldlandschaft zur Weite der tief verschneiten Pferde‑ und Viehweiden erleben. Es geht zuerst in östlicher Richtung dem Weiler Les Rouges Terres entgegen. Kurz vor dieser Siedlung knickt der Wanderweg nach Nordosten um und folgt einem wenig befahrenen Flursträsschen zur Bahnstation von Pré Petitjean. Als Ergänzung zum Zugsangebot der Chemin de fer du Jura CJ verkehren vom nahen Montfaucon Autobusse nach Saignelégier und Glovelier.
Die Burgen von Bellinzona Nr. 0475
Bellinzona — Bellinzona • TI

Die Burgen von Bellinzona

Die Burgen von Bellinzona sind Zeitzeugen mittelalterlicher Befestigungsbaukunst, und sie sind Teil des Unesco‑Weltkulturerbes. Schmale Gassen und verschlungene Pfade verbinden die drei Burgen miteinander. Es ist eine spannende Exkursion auf den Spuren der Ritter und Burgfräuleins, die für Kinder aller Altersgruppen geeignet ist. Das Castelgrande oder Castello Grande ist die älteste der drei Burgen; sie thront als Zentrum der Wehranlagen auf einem markanten Felsklotz. Von den beiden Türmen kann der weisse Turm, die Torre Bianca, besichtigt werden. Westlich des Castelgrande zieht sich eine mächtige Doppelmauer, hinunter zur Stadt. Da macht es Spass, durch den überwölbten Gang im Innern zu schleichen und über Treppen wieder hinauf zum Befestigungswall zu steigen. Die Altstadtgebäude Bellinzonas zwängen sich in den engen Raum zwischen den Burghügeln. Nach einer Glace geht es auf schmalem Weg hinauf zum Castello di Montebello. Für Kinder ist dies ein prächtiger Abenteuerspielplatz. Rundtürme, Ringmauern mit Schwalbenschwanzzinnen, Wehrgänge und Zugbrücke. Montebello ist noch eine echte Ritterburg. Weiter geht die Zeitreise, mit dem Aufstieg zum Castello di Sasso Corbaro. 230 Meter thront die Burg über der Stadt. Das Castello wurde 1479 erbaut und steht idyllisch auf einem bewaldeten Bergvorsprung, von dem der Blick bis zum Lago Maggiore reicht.
Auf Schneeschuhen durchs Kiental Nr. 0533
Kiental — Kiental • BE

Auf Schneeschuhen durchs Kiental

Fünf Schneeschuhrouten sind im Kiental signalisiert, eine davon führt als zwölf Kilometer lange Rundwanderung von Kiental‑Dorf bis zum Tschingelsee und wieder zurück. Startort ist der Parkplatz bei der Sesselbahn Ramslauenen, von dort aus folgt man den pinkfarbenen Wegweisern mit Schneeschuhgänger‑Pikto drauf. Die Route gewinnt etwas an Höhe und trifft nach kurzer Zeit auf die Schneeschuhroute, die von Ramslauenen herabführt. Nach etwas mehr als der Hälfte der Strecke verzweigt sich der Weg bei Fulbrunni und bietet bereits Ermüdeten die Gelegenheit, umzukehren, alle andern erreichen bald den unter Naturschutz stehenden Tschingelsee. Im Sommer fährt hier das Postauto vorbei und weiter auf die Griesalp. Während der Wintermonate besteht die Möglichkeit, vom Dorf aus mit dem Privatauto auf der gebührenpflichtigen Fahrstrasse bis zu den Parkplätzen im Tschingel und beim Tschingelsee fahren. Für Einsteiger/innen sind beide gute Ausgangspunkte, um rund um den See mit den ersten Schritten auf Schneeschuhen zu beginnen. Zudem ist das offene Gelände rund um den Tschingelsee sonniger, als es weiter vorne im Tal der Fall ist. Der Parkplatz im Tschingel ist Wendepunkt der Rundwanderung. Die Route führt nun nahe der Fahrstrasse dem See entlang und erreicht kurz darauf die Abzweigung bei Fulbrunni. Talauswärts bis zum Dorf beeindrucken nun wieder die stillen Waldpartien und das murmelnde Gornerewasser. Die markierten Schneeschuhrouten im Kiental stehen unter dem Motto «Respektiere deine Grenzen». Ein Übersichtsplan mit wildverträglichen Schneeschuhrouten ist beim Tourismusbüro erhältlich oder von dessen Website herunterladbar.

Auf dem Kinderpfad Champlönch Nr. 0474
Champlönch P1 — Il Fuorn P6 • GR

Auf dem Kinderpfad Champlönch

«Willst du Dinge sehen, die du normalerweise nicht siehst?» Die Frage auf dem Plakat vor dem Nationalparkzentrum in Zernez klingt rätselhaft. Doch der Kinderpfad Champlönch klärt auf. Seit Juni 2009 ermöglicht er Familien interaktive Erlebnisse im Schweizerischen Nationalpark. Zuvor ist ein Besuch im Nationalparkzentrum ratsam. Hier wird einem zum Preis von 5 Franken der digitalen Wanderführer mit GPS ausgehändigt, dazu ein Buch inklusive Audio‑CD. Die Wanderung auf dem Kinderpfad dauert gerade mal 2,5 Stunden, das lässt einem Zeit, das Besucherzentrum zu erkunden. Filmsequenzen aus dem Nationalpark werden gezeigt und ein Geländemodell mit Touchscreen, Laserstrahl und Grossbildschirm hilft bei der Planung der Wanderrouten. «Ich zeige dir, was du nicht siehst», ist das Motto des Kinderpfades, und kaum beginnt man die Wanderung, bittet auch schon Parkwächter Marchet um Unterstützung. Das GPS‑Gerät meldet sich mit einem akustischen «Kuckuck»‑Signal, und die auf dem Display erscheinende Figur erzählt jeweils eine Geschichte, die in Zusammenhang mit der unmittelbaren Umgebung steht. An zehn verschiedenen Standorten entlang dem Weg melden sich diese virtuellen Begleiter wie Anna, die Forscherin, Tumasch, der Rothirsch, oder Tina, die Gämse. Die einfache Wanderung bis zum Hotel Il Fuorn eignet sich für Kinder zwischen sieben und zwölf Jahren. Mit dem Postauto geht es zurück nach Zernez, um im Besucherzentrum den «Webparkguide» zurückzugeben.
Von Murten nach Avenches Nr. 0532
Murten — Avenches, Théâtre romain • FR

Von Murten nach Avenches

Vor dem Beginn der Wanderung lohnt sich ein Rundgang durch das gut erhaltene mittelalterliche Städtchen Murten, wo eine mit Laubengängen gesäumte Hauptgasse mit vielen Geschäften und gemütlichen Restaurants zum Bummeln einlädt. Die imposante Ringmauer mit zwölf Türmen, die sich schützend vor den Ort stellt, gilt als die besterhaltene Stadtbefestigung der Schweiz. Der Wanderweg führt zuerst einmal der Strasse entlang zum Murtensee hinunter. Nach den letzten Villen gelangt man zu einer bewaldeten Landzunge. Viele Trampelpfade führen zum sandigen Ufer des Murtensees, das im Sommer viele lauschige Badeplatzchen bereitet. Doch im Moment baden nur die Stockenten. An seiner tiefsten Stelle ist der Murtensee 45 Meter tief. Ein Wassertropf verweilt theoretisch 1,6 Jahre lang im See, bevor er durch den Broyekanal Richtung Neuenburgersee weiterfliesst. In Richtung Neuenburgersee, auf der anderen Uferseite, erheben sich die Hänge des reizvollen Mont Vully. In Faoug, oder auf Deutsch Pfauen, führt der Wanderweg durch gepflegte Quartiere und am Bahnhof vorbei. Wer gerne etwas Bootsluft schnuppert, ist in wenigen Schritten beim Hafen vorne. Nach mehreren Campingplätzen zweigt der Wanderweg nach links ab zur Hauptstrasse, überquert diese und führt an Baumbeständen und weiten Feldern vorbei. Schon von Weitem ist das Städtchen Avenches sichtbar, das etwas erhöht in der Ferne auf einem Hügel thront. Nach der Kläranlage muss man die Autobahn unterqueren und wird zum Bahnhof geleitet. Statt gleich in den Zug zu steigen, lohnt sich der kurze Aufstieg ins Städtchen hinauf.

Von der Römerstadt ins Erlebnisbad Nr. 0473
Augst — Aquabasilea, Pratteln • BL

Von der Römerstadt ins Erlebnisbad

Von Augusta Raurica, der grössten archäologischen Freilichtanlage der Schweiz, führt die Wanderung ins 2010 eröffnete Aquabasilea in Pratteln ‑ eine unterhaltsame Kombination aus Geschichte und Spass vor den Toren der Stadt Basel. Der Besuch in Augusta Raurica ist eine Zeitreise zurück in die Antike, warten doch viele Monumente einer einstigen römischen Stadt auf entdeckungsfreudige Kinder. Blickfang ist das Theater, das einst Platz für rund 8000 Zuschauer bot. Im Römermuseum bestaunen die Besuchenden den Silberschatz von Kaiseraugst und im Römerhaus die typischen, bunt bemalten Räume wie Küche, Bad und Bankettsaal. Nebenan tummeln sich im römischen Haustierpark Perlhühner, kleinwüchsige Rinder und sogar wollhaarige Weideschweine. «Familien willkommen» heisst es jährlich bei spannenden Angeboten für die ganze Familie. Die Kinder freuen sich, sie dürfen töpfern, Brot backen wie die Römer, bei Ausgrabungen mitmachen oder römische Spielnachmittage besuchen. Nach dem Rundgang wird gewandert, ganz flott geht es hinüber nach Pratteln, der Bahnlinie entlang und über die Autobahn. Viel Industrie liegt am Weg, aber wen stört das schon? Ab dem Bahnhof von Pratteln fährt ein kostenloser Shuttlebus bis zum neuen Erlebnisbad Aquabasilea, und dann heisst es: Bahn frei! Sieben Wasserrutschbahnen sorgen für reichlich Action. Zwischen Wellenbad, Wildbach und Wasserfall saust man auf Reifen hinab, bei den Black‑Hole‑Rutschbahnen begeben sich Mutige in die Dunkelheit, derweil sich Tempobegeisterte auf der grünen Turborutsche in die Tiefe stürzen. Steigerung ist dann nur noch die Farbe Gelb: Die 16‑Meter‑Freifallrutsche wäre selbst für römische Legionäre eine echte Mutprobe.
Durchs Tösstal wandern Nr. 0531
Bauma — Kollbrunn • ZH

Durchs Tösstal wandern

Ab Winterthur fährt ein moderner Triebzug nach Bauma, mitten ins Herz des Tösstals. Vor der Wanderung der Töss entlang lohnt sich ein Rundgang durch das Dorf. Vom Bahnhof gelangt man dann zum Fluss und folgt ihm auf einem angenehmen Weg bis zum Ziel in Kollbrunn. Der Wanderweg gilt ebenfalls als Veloweg, doch während der Winterzeit sind Wandernde hier ungestört. Nach dem ehemaligen Stauwerk bei Rittweg, der Textilfabrik Junkern, vereint sich die Route mit dem Jakob‑Stutz‑Weg, der dem Volksschriftsteller gewidmet ist. Turbenthal besitzt ein kleinstädtisches Dorfbild, im Schloss wurde ab 1654 Gericht gehalten. Zwei Textilwerke mussten auch hier ihre Tore schliessen, genau so wie das Industriedenkmal in der Rämismühle. Die Wanderung erreicht Zell, dessen berühmtester Sohn der Komponist Paul Burkhard war. Sein «Oh mein Papa» ist noch heute ein Begriff. Ebenso ein Begriff sind die Dampfkochtöpfe von Kuhn in Rikon, dem nächsten Zwischenziel dieser Wanderung. Nebst der Pfannenfabrik hat sich dort eine bekannte Tibetersiedlung mit dazugehörigem Institut niedergelassen. Nur ein kurzes Wegstück bleibt bis zum Tagesziel Kollbrunn. Unterwegs dorthin präsentiert sich ein Aquädukt, eine genietete Stahlröhre; durch die das Wasser des Gewerbekanals über die Töss geleitet wird zu den Turbinen der ehemaligen Textilfabrik von Jakob Bühler. Eine weitere Spinnerei Bühlers steht im Sennhof, es ist die letzte Grossspinnerei in der Schweiz, die ihren Betrieb bis in die heutige Zeit retten konnte. Sie stach die Konkurrenz in Billiglohnländern aus dank einem Weltrekord für feinste gekämmte Baumwollgarne von höchster Qualität.
Engelbergertal Nr. 0523
Engelberg — Talstation Fürenalpbahn • OW

Engelbergertal

Für die lange und anspruchsvolle Rundwanderung von Engelberg über die Fürenalp braucht es genügend Zeit. Sieben Stunden reine Gehzeit mit jeweils 800 Höhenmetern im Auf‑ und Abstieg sind wahrlich kein Spaziergang. In Engelberg folgt man zunächst den Wegweisern dorfauswärts in Richtung Horbis. Der Weg führt am Kloster und an der Lourdesgrotte vorbei und trifft kurz darauf auf die Horbisstrasse. Mit dem «Ende der Welt» ist glücklicherweise nur das Restaurant am Ende des Horbistales gemeint. Eine Gelegenheit zur Einkehr, dann beginnt der steile 500‑Meter‑Aufstieg durch den Bergwald bis nach Ober Zieblen. Es ist das anstrengendste und auch monotonste Wegstück der gesamten Wanderung. Bei der Alphütte von Ober Zieblen, wo eine Transportseilbahn verankert ist, ändert sich die Szenerie. Auf dem Höhenweg wandert man hinüber nach Dagenstal, quert den Bergbach und steigt am Gegenhang entlang aufwärts bis zur Fürenalp mit Restaurant und Seilbahnstation. Bei der Fürenalp folgen Wandernde den Wegweisern in Richtung Usser Äbnet und Stäuber. Bei der Äbnetalp bietet sich die Möglichkeit, mit einer kleinen Seilbahn bis nach Stäfeli hinabzuschweben und so die Wanderung abzukürzen. Wer weiterwandert trifft dann auf den Stäuberfall, hier zweigt der Weg rechts ab und trifft auf die ViaAlpina, die nationale Route Nummer 1 von SchweizMobil, die vom Surenenpass herabführt. Angenehm geht es nun am Stierenbach entlang talauswärts, am Weg liegen die Berggasthäuser Stäfeli und Alpenrösli und künigen das baldige Ende dieser langen Wanderung an. Ein letztes Stück geht's noch weiter, über Herrenrüti zur Talstation der Fürenlpbahn: ab hier fährt zum Glück ein kostenloser Shuttle‑Bus bis ins Zentrum von Engelberg.
Bierwandern Nr. 0522
Saignelégier — Saignelégier • JU

Bierwandern

Saignelégier ist Verkehrsknotenpunkt und kulturelles Zentrum der Freiberge/Franches Montagnes im Kanton Jura. Zur Kultur gehört hier auch das Brauen einer ganzen Palette regionaler Biere in der Brasserie des Franches Montagnes, kurz BFM genannt. Die Anlage im Ortszentrum besteht seit 1997 und hat sich seither, gerade auch bei Wandernden, mit ihren würzigen Produkten in originell etikettierten Flaschen einen guten Ruf geschaffen. «La Torpille» etwa, das Torpedo, bringt es nach Dreifachgärung auf 7,5 Prozent Alkohol und hat an den Solothurner Biertagen von 2006 eine Goldmedaille errungen. Der Durst auf solchen Gerstensaft will verdient sein - mit einer Rundtour durch Wald und Weiden des Wanderparadieses Freiberge. Die Route führt im Gegenuhrzeigersinn zuerst via Les Pommerats hinunter in die schluchtartige Talung des Doubs zur einstigen Mühle Moulin Jeannottat, heute ein Ausflugsrestaurant. Dann geht es eine Weile auf schattigem Pfad dem angenehm badewarmen Grenzgewässer entlang flussaufwärts nach Goumois. Die Rast im Doppeldorf - der Osten gehört zur Schweiz, der Westen zu Frankreich - gibt Energie für die nun folgende Gegensteigung zurück nach Saignelégier. Wer sich vorzeitig ermattet fühlt oder bereits etwas viel Freiberger Bier genossen hat, kann auch die Postautoverbindung von Goumois hinauf nach Saignelégier nutzen. Ob das Tagesziel zu Fuss oder im gelben Wagen erreicht wird: Vor der Rückfahrt (empfohlen seien die Schmalspurzüge der Chemins de fer du Jura CJ) darf gebechert werden, etwa im stimmungsvollen Café du Soleil von 1788 neben der Pferdesporthalle. Ein herzhaftes «santé» zum Wohl!
Bierwandern Nr. 0521
Tschlin — Ramosch • GR

Bierwandern

Von Scuol Tarasp fährt das Postauto via Strada nach Tschlin. Wer genügend Zeit hat, dem sei ein Besuch des Museums Stamparia in Strada empfohlen. Das Haus aus dem 16. Jahrhundert, das die Geschichte des Buchdrucks thematisiert, ist ein Kulturgut von nationaler Bedeutung im KGS-Inventar 2009. In einem alten Engadiner Haus in Tschlin wird seit 2004 das Biera Engiadinaisa gebraut; es ist fast ein Muss, das malzige Getränk zu Beginn der Wanderung kurz zu testen, beispielsweise im heimeligen Gasthaus Macun («zum Steinbock»). Auch die Besichtigung des alten Dorfkerns mit der Käserei und der Brauerei lohnt sich. Das BE ausgezeichnet mit der Schweizer Bioknospe hat sich im Engadin längst etabliert, zurecht, denn die sympathische Firma aus Tschlin verwendet Gerste, wächst in der Höhenlage viel langsamer als im Unterland und erhält entsprechend mehr Sonne, die sich im Geschmack zeigt. Die Wanderung nach Vnà ist Teil der Via Engiadina, die von Vinadi nach Maloja führt. Das Teilstück führt in leichtem Auf und Ab dem Hang entlang, umgeben von Lärchenwäldern. Eine kleine Steilstufe gilt es bei der Querung des Ruinains-Tobels zu bewältigen. Über einen Holzsteg und eine Steigung mit Treppenstufen gelangt man auf die Höhe und anschliessend auf die Gegenseite, wo der Weg grösstenteils wieder dem Waldsaum entlang nach Vnà führt. Eine Dreiviertelstunde hangabwärts liegt Ramosch, wo weitere Kulturgüter von nationaler Bedeutung zu entdecken sind: etwa die Burgruine Tschanüff, die zurzeit restauriert wird, oder die reformierte Kirche S. Flurin. Wer den steilen Abstieg vermeiden will, kann in Vnà auch auf das Postauto warten und in zehn Minuten zur Hauptstrasse hinunterfahren, wo Anschluss an die Busroute nach Scuol Tarasp besteht.
Bierwandern Nr. 0520
Hohtenn — Ausserberg • VS

Bierwandern

Vom Bahnhof Hohtenn führt der Weg ein Stückchen der asphaltierten Strasse entlang abwärts, dann geht es auf Naturboden links hoch und bald schon in sanftem Auf und Ab dem sonnigen Südhang entlang. Schwindelfreie Wandernde entscheiden sich beim Wegweiser Lidu für den Abstieg zum lohnenswerten, schattigeren Weg über die moderne Hängebrücke. Besonders schmale Stellen sind hier mit Drahtseilen gesichert. Man wandert entlang den Suonen, den historischen Bewässerungskanälen. Bei der Rarnerkumme trifft der Weg wieder auf die Bahngeleise. Im gemütlichen Gartenbeizli bietet sich Gelegenheit zum Einkehren. Hier wird auch das Ausserberger Bier ausgeschenkt. Der Weg führt jetzt teilweise durch angenehm kühle Tunnels, dann auf der schwindelerregenden Eisenbahnbrücke über das Tal des Bietschbachs. Am Aussichtspunkt Riedgarten vorbei und bis nach Ausserberg führt der Wanderweg immer wieder den Suonen entlang. Passend zur Wanderung heisst das lokale Bier denn auch Suonen Bräu. Es wird in der ehemaligen Sennerei im Dorfzentrum in drei Sorten gebraut: So gibt es das helle Suonen Gold, das dunkle Suonen Perle und das Suonen Kräuter. Das Bierbrauen ist hier auch Hobby. Führungen werden auf Voranmeldung angeboten. Kosten können durstige Wandernde das Bier unten an der Bahnlinie, im Restaurant Bahnhof. Auch wer das Bittere im Bier nicht so mag, wird es gern haben, denn es ist mild und leicht süsslich.

Les Pléiades Nr. 0507
Fayaux — Lally • VD

Les Pléiades

Der «Train des Etoiles» bringt Wandernde ab Vevey an den Start des Ausflugs, die Haltestelle Fayaux. Es beginnt mit einem steilen Anstieg. Wer sich den steilen Start ersparen möchte, bleibt noch etwas länger im Zug sitzen und steigt erst bei der nächsten Haltestelle aus. Bald zwinkern einem auf einer Weide erste Weisse Berg-Narzissen zu. Bei L'Aplayau quert der Weg zwischen den Ferienhäusern ein kleines Wiesenstück mit zahlreichen duftenden Narzissen, die sich nun auch von Nahem zeigen. Bald trifft die Route auf ein Strässchen, dem folgen die Wandernden Richtung Station Lally und biegen dann links Richtung Wald hinauf ab. Wer den Blühzeitpunkt trifft, steht nach dem Wald plötzlich in einem Feld voller schneeweisser Narzissen. Beim Anblick der blühenden Narzissenfelder versteht man den Ausdruck «Neige de Mai». Auf dem Gipfelplateau laden Picknickbänke zum Verweilen ein. Im Sitzen geniesst sich die wunderbare Aussicht über den Genferseee und auf die umliegenden Bergketten am besten. Unübersehbar ist auch die interessante astronomische Anlage Astro-Pléiades. Anhand verschiedener Installationen werden unser Sonnensystem und des Universums erklärt. Nach einem kleinen Gegenaufstieg führt der Wanderweg dem Höhenrücken entlang nach Norden und beim Hof Prantin vorbei wieder südwärts. Interessierte können beim Wegweiser links zum Hochmoor Les Tenasses abzweigen. Ein langer Holzplankenweg führt durch den Wald und über eine feuchte Weide zur Strasse. Auf Asphalt wandert man aufwärts und erreicht bald die Station Lally, wo das Bahnhofbuffet Les Sapins das Warten auf den «Sternenzug» verkürzt.

Der Appenzeller Alpenweg Nr. 0566
Schwägalp — Kronberg • AR

Der Appenzeller Alpenweg

Die Appenzeller staunten nicht schlecht, als sie im April 1999 gleich unterhalb des Gipfels rekordverdächtige acht Meter Schnee massen. Wirklich überrascht waren sie aber nicht. Denn der Säntis ist ein unberechenbarer Geselle. Unspektakuläre 2500 Meter hoch, bietet er aufgrund seiner exponierten Lage dennoch alles, was es für das perfekte Hochgebirgserlebnis braucht: extreme Wetterbedingungen, atemberaubende Schneemassen und eine grenzenlose Aussicht. So hoch hinauf geht der Appenzeller Alpenweg zwar nicht, denn er startet am Fuss des Säntis auf der 1350 Meter hoch gelegenen Schwägalp. Aber der markanteste Gipfel des Alpsteinmassivs dominiert die zweistündige Blumentour auf den Kronberg. In munterem Auf und Ab führt der Weg erst hinauf zur Chammhaldenhütte, von der aus die Säntiswand besonders eindrücklich zu erleben ist. Danach gehts über eine reizvolle Moor‑ und Waldlandschaft rüber zum Schotzenälpli und hinauf zur Dorwees, von der aus der Kronberg nur noch einen kurzen Aufstieg entfernt ist. Man erzählt sich hier die Geschichte, dass in früher Zeit ein Riese mit einem Sack voller Häuschen über den Alpstein gestiegen sei. Der Säntis war es natürlich, dessen Gipfel ein Loch in den Sack gerissen hat. Der Riese verlor daraufhin hier ein Haus und da ein Haus, und so entstand die typische Streusiedlung des Appenzellerlands. Wer vom Kronberg auf 1663 Metern Höhe über die Hügellandschaft bis zum Bodensee schaut, muss gestehen, dass dies mit Abstand die hübscheste Geschichte zur Entstehung des Appenzellerlandes ist ‑ und nicht einmal die unglaubwürdigste. Jedenfalls präsentiert sich die Gegend jederzeit märchenhaft, bis hin zur Fahrt mit der Luftseilbahn vom Kronberg nach Jakobsbad.
Der Grand Canyon der Schweiz Nr. 0565
Flims Waldhaus, Camping — Il Spir • GR

Der Grand Canyon der Schweiz

Alles begann vor 10 000 Jahren. Zwischen dem Flimserstein und Piz Grisch brachen über 10 000 Millionen Kubikmeter Fels ab und donnerten zu Tale. Das Vorderrheintal verschwand bis hinunter nach Reichenau unter einer gigantischen Schuttmasse. Dann machte sich der Rhein an die Arbeit, frass sich gierig durchs Gestein und schuf den spektakulären Schweizer «Grand Canyon»: die Ruinaulta. Diese ist so etwas wie das Sahnehäubchen der Genusswanderung von Laax zur 12,5 Meter hohen Aussichtsplattform «Il Spir», was so viel bedeutet wie Mauersegler. Ein passender Name, denn «Il Spir» schwebt über dem 400 Meter tiefer liegenden Vorderrhein und bietet einen atemberaubenden Blick aus der Vogelperspektive in die Schlucht. Gestartet wird die Senda Ruinaulta, die eine vollkommene Verbindung von Gaumenfreuden und Naturwundern verspricht, beim Sportcenter Prau la Selva in Laax. Ein leichter Spaziergang führt, vorbei am Tuleritgsee, der den etwas tiefer liegenden Caumasee unterirdisch mit Wasser versorgt, durch den zauberhaften Bergwald von Flims‑Laax‑Falera. Mit seiner türkisgrünen Farbe und den idyllischen Buchten sorgt der Caumasee schon bald für mediterranes Ambiente und wird seinem Ruf als einer der beliebtesten Badeseen offensichtlich gerecht. Es gibt keinen Grund, an einem heissen Sommertag auf eine Abkühlung zu verzichten. Denn das nächste Ziel ist kaum eine Stunde entfernt: das Restaurant Conn. Serviert werden lokale Leckereien wie die Hausspezialität Trinser Birnenravioli. Wer den kulinarischen Versuchungen zu wenig widerstehen kann, macht am besten einen grossen Bogen um die Pferdekutsche, die vor dem Restaurant wartet und müde Ausflügler bequem zurück nach Flims chauffiert.