Wandern im Winter
Von Chavannes-de-Bogis nach Versoix
Mit ihren 27 km Länge erscheint die Versoix als ein ziemlich bescheidener Zufluss der Rhone. Doch weil sie in ihrem Quellgebiet am Fuss des französischen Juras grossflächige Karstgebiete entwässert, führt sie oft auch im Hochsommer erstaunlich viel Wasser. Deshalb zeigt sie sich in der Regel nicht als bescheidendes Bächlein, sondern als stattlicher Fluss. Weil die Versoix auch bei Trockenheit relativ konstant Wasser führt, wurde sie schon zu römischer Zeit für die Versorgung der Region Nyon mittels eines Aquädukts angezapft. Vom Mittelalter an trieb sie Mühlen an und diente der Bewässerung. Trotz solcher Nutzungen zeigt sich ihr Flussbett bis heute auf weiten Strecken in einem weitgehend natürlichen Zustand. Die Wanderung dem Wasserlauf entlang gliedert sich in zwei Teile. Gestartet wird beim Grenzübergang Chavanne-de-Bogis. Von der Bushaltestelle hält man erst einige Schritte Richtung Genfersee zurück und zweigt dann auf einen bekiesten Feldweg ab. Von der Versoix bekommt man auf diesem ersten Abschnitt noch kaum etwas mit, da der Wanderweg meist mehrere hundert Meter vom Auenwald entfernt durch offenes Gelände führt. Das ändert sich in Chavanne-des-Bois. Nun geht es direkt dem Wasser entlang durch das Naturschutzgebiet Combes Chapuis. Mit verschlungenen Wurzeln stehen die Bäume dicht am Fluss, manchenorts werden kleine Gehölze sogar wie Inseln vom Wasser umströmt. Im Gebiet des Weilers La Bâtie ist die Route auf einer Strecke von etwas mehr als einem Kilometer abseits des Flusses angelegt. Danach kann man aber schon bald wieder auf Uferpfade zurückkehren. Kurz nach der Unterquerung der Autobahn ist definitiv Schluss mit dem kühlen Auenwald: Nun steigt man zum Siedlungsgebiet von Versoix auf und erreicht nach kurzer Zeit die Bahnstation des Städtchens.
Sonnenbaden im Angesicht der Churfirsten
Der Flumserberg ist eine Sonnenterasse mit Aussicht: Majestätisch thronen die sieben Gipfel der Churfirsten auf der anderen Talseite, fast senkrecht erheben sich diese Felswände aus dem Walensee. Behaglicher geht es auf dem Flumserberg zu und her. Hier sind die Berge flacher, die Täler breiter, die hügelige Landschaft lieblicher. Der ideale Ort also, um bei einer gemütlichen Winterwanderung die Sonne und die Aussicht zu geniessen. Mit dem Postauto geht es vom Bahnhof Flums hinauf nach Tannenheim. Von dort an wandert man in rund eineinhalb Stunden bergauf zur Prodalp. Der Weg führt zunächst durch die Feriensiedlung Angettlin. Danach betritt man eine wildromantische Waldlandschaft, die dick verschneit einen ganz besonderen Reiz hat. Bachläufe schlängeln sich durch die beschauliche Landschaft, dichter Wald und helle Lichtungen wechseln sich ab und bieten immer wieder neue Ausblicke auf entweder die Churfirsten oder in Richtung Spitzmeilen. Einmal überquert man die Schlittelpiste. Die lautstarken und nicht immer jugendfreien Begeisterungsrufe der Jugendlichen, die hier in Schulklassen schlitteln, durchbrechen die sonst fast schon andächtige Stille. Viele Holzbänke laden unterwegs zum Verweilen ein - und auch zum Verschnaufen, denn es geht - wenn auch sanft - doch stetig bergauf. Kurz vor dem Ziel lichtet sich der Wald, die Ebene der Prodalp wird sichtbar. Hier angekommen, kann man sich im Restaurant stärken, Abenteuerlustige können den Klettergarten «CLiiMBER» erkunden und Höhenfreudige können entweder weiter zum Prodkamm wandern oder bequem den Sessellift dorthinauf nehmen. Bequem geht es auch zurück ins Tannenheim - eine Gondel führt von der Prodalp direkt zur Busstation.
Von Wil AG über den Laubberg nach Remigen
Winterfrühling über Davos
Im Frühling ist der Schnee auf dem Rückzug. Die Bergwelt um Davos lädt aber auch dann noch zum Winterwandern. Insbesondere am Jakobs- horn sind dank dessen Nordausrichtung die Hänge lange schneebedeckt. Von der Mittelstation Ischalp führt ein markierter Weg durch stimmungsvolle Wälder und über sanft geneigte Alpen zur Clavadeleralp. Zu Beginn quert man das wilde Carjöler Tobel, und vor der Clavadeleralp laden an bester Aussichtslage Sitzbänke zur Rast. Beim folgenden Abstieg nach Clavadel macht man Bekanntschaft mit der Walser Vergangenheit um Davos: Sonnengebräunte Holzhäuser säumen den Weg. Am Horizont öffnet sich derweil der Blick auf das immer noch tief verschneite Sertigtal. In Clavadel spürt man bereits die Nähe zu Davos, und nach einer letzten Waldpassage ist man ab Islen definitiv zurück in der Zivilisation. Dem Landwasser entlang geht es zurück nach Davos Platz; der Fluss ist so laut, dass Strasse und Bahn kaum stören. Es ist typisch für den Frühling, dass der Schnee am Morgen gefroren ist und gegen Mittag weich wird. Ist die weisse Decke zu nass, kommt sie ins Rutschen. Wintersportler brechen dann zeitig auf und beobachten die Verhältnisse genau. Für die Winterwanderer in Davos übernehmen dies die Fachleute des Skigebiets: www.davos.ch zeigt, welche Wege offen sind.
Zwischen Bettmeralp und Fiescheralp
Zum Denkmal auf der Belalp
John Tyndall war ein englischer Naturgelehrter. Ihm verdanken wir die Erkenntnis, dass der Lichtstrahl im trüben Medium bricht. Doch Tyndall war auch ein Bergsteiger. Er liebte die Alpen, und er liebte die Belalp, wo er viel Zeit verbrachte. Wohl auch darum, weil man von hier aus eine so ungetrübte, weite Sicht in die Berge hat. Die Schneeschuhwanderung führt aussichtsreich über den Tyndall-Trail von der Belalp in Richtung Sparrhorn zum Denkmal zu Ehren des Naturgelehrten und weiter zur Bergstation der Sesselbahn Hohbiel. Der Rückweg erfolgt mit der Sesselbahn. Doch von vorne: Von der Bergstation der Belalpbahn geht es auf einer Winterwanderung bis zum Hotel Sparrhorn, wo der Tyndall-Trail beginnt. Er steigt stetig und sanft Richtung Nordost bis zum Denkmal. Unweit davon kann man ausgiebig auf den Aletschgletscher schauen. Weiter geht es nun wie zuvor angenehm ansteigend in Richtung Nordwest bis zur Bergstation der Sesselbahn. Die Schneeschuhroute ist den ganzen Winter über ausgesteckt. Wer sie im späten Winter begeht, sollte zeitig unterwegs sein. Denn spätestens ab Mittag wird der Schnee nass und schwer. Wer sich trotz den schon blühenden Sträuchern im Tal in den Winter hochwagt, wird ein paar wohltuend frische und doch warme Stunden erleben und zur Überzeugung gelangen, dass der Frühling zwar schön ist, der Winter da oben in den Bergen aber ruhig noch etwas länger dauern darf.
Wo einst der heilige Martin wanderte
Panoramaweg durch Mürren
Durch das Hochmoor zum Kloster Einsiedeln
Das Rothenthurmer Hochmoor erlangte 1987 als erstes Moorgebiet der Schweiz nationalen Schutzstatus und damit grosse Bekanntheit. Auf der Wanderroute entdeckt man mit etwas Aufmerksamkeit einheimische Bodenbrüter wie etwa den Wiesenpieper oder das Braunkehlchen. Weil Bodenbrüter ihre Brut auf dem Boden ausbrüten, sind einzelne Wanderwege durch das Hochmoor im Frühjahr gesperrt. Der strenge Schutz des Moores kommt auch der vielfältigen Flora zugute, gerade in den Frühlingsmonaten steht die Natur in voller Blütenpracht. Rundum zwitschert, zirpt, summt und brummt es, gut ist das Fernglas fester Bestandteil des Rucksackinhalts und erleichtert nun unsere Naturbeobachtungen. Mit Geduld und etwas Glück kann man in der intakten Naturlandschaft sowohl Rehe wie auch Füchse beobachten. Der Start der Wanderung bis Innere Altmatt verläuft wenig attraktiv auf Asphalt. Für den folgenden Abschnitt durchs Moorgebiet sollte für die Tierbeobachtung etwas mehr Zeit eingeplant werden. Bei Äussere Altmatt verlässt der Weg das Moorgebiet, und die Wanderer treffen wieder auf eine bewirtschaftete Kulturlandschaft. Welch grosser Kontrast! Entlang von bewirtschafteten Weiden führt der Weg zum Katzenstrick. Vor der Maria-End-Kapelle geniesst man im kühlen Schatten eine wunderbare Aussicht auf Einsiedeln und das umliegende Bergpanorama. Hier ist der ideale Ort für ein Picknick. Gestärkt geht es an den Abstieg, der auf direktem Weg ins Dorf Einsiedeln und weiter zum Kloster führt. Das Benediktinerkloster Einsiedeln mit seiner Klosterkirche ist der bedeutendste Wallfahrtsort der Schweiz. Wer an der Führung durch die Klosteranlage teilnehmen möchte, muss in Rothenthurm früh starten.
Thurgauer Rebenweg
Als 1848 im Kanton Thurgau die Klöster aufgehoben wurden, bedeutete dies das Ende der Kartäusergemeinschaft in Ittingen. Dank erfolgreicher Zusammenarbeit von Staat, Wirtschaft und Bevölkerung besteht die Klosteranlage aber immer noch und ist heute nebst Hotel ein lebendiges Kultur- und Tagungszentrum. Mit dem integrierten Kunstmuseum Thurgau und dem Ittinger Museum kommen auch kulturell Interessierte auf ihre Kosten. Ausgangspunkt der Wanderung ist das Dorf Oberneunforn mit seinen hübschen Riegelbauten. Nach einer halben Stunde erreicht man die Weinberge entlang des Iselisberg. Modellhaft reiht sich hier Rebstock an Rebstock, und die kleinen Rebhäuschen machen dem grossartigen Ausblick auf das Thurtal und die fernen Alpen Konkurrenz. Auf Schafferetsbuck befindet sich unter einer mächtigen Eiche ein genial konzipierter Alpenzeiger. Weit über 100 Gipfel zwischen Säntis und Eiger können - gute Fernischt vorausgesetzt - mit Kimme und Korn präzise anvisiert und identifiziert werden. Durch botanisch reichen Wald wandert man weiter zur eindrücklichen Kartause Ittingen mit Möglichkeit zur Einkehr. Im Klosterladen kann der Rucksack mit allerlei köstlichen Produkten aus den eigenen Betrieben gefüllt werden. Die letzte Stunde der Wanderung führt entlang der Murg durch den gleichnamigen Auenpark in den Kantonshauptort Frauenfeld. In den letzten Jahren wurde das einst unattraktive Militärareal in ein Naherholungsgebiet verwandelt, das vielfältige Entdeckungen wie zum Beispiel Eichelhäher und Biberspuren ermöglicht. Die Anliegen der Erholungsuchenden, der Biodiversität und des Hochwasserschutzes sind hier vorbildlich vereint, was der Schweizer Heimatschutz mit dem Schulthess-Gartenpreis 2017 auszeichnete. Alternativ verkehrt ab Kartause Ittingen stündlich ein Postauto nach Frauenfeld.
Auf den Fähnerenspitz
Wer Ruhe und Erholung sucht, der reist ins Appenzell - genauer gesagt nach Brülisau. Bei der Seilbahn Hoher Kasten beginnt die Schneeschuhroute auf den Fähnerenspitz. Die mit pinken Wegweisern signalisierte Route verläuft zunächst entlang der schneebedeckten Strasse, bis sie Ausgangs Bürlisau links abzweigt und den Horstbach quert. Nun beginnt die erste Steigung bis zum Punkt 1071 und weiter hoch zum Ferienhaus-Weiler Bachers. Rechter Hand geht es den pinken Pfosten nach, hoch bis zum Resspass. Von Bäumen, die mit Puderzucker überzogen scheinen umgeben, geniesst man eine wunderbare Sicht auf den Hohen Kasten. Vor den Wandernden präsentiert sich ein märchenhafter Winterwald. Am Resspass zweigt die Route scharf links ab und verläuft nun entlang der Krete in Richtung des höchsten Punktes des Tages. Der Grat ist dem Wind stark ausgesetzt und es folgen Passagen mit mehr oder weniger Schnee. Dank der dichten Markierung mit pinken Bändern an den Bäumen ist die Route stets klar. Hier oben erhascht man spektakuläre Blicke ins Sankt Galler Rheintal, zum Alpstein, ins Vorarlberg-Gebiet und sogar bis zum Bodensee. Etwas überraschend lichtet sich der Wald und plötzlich stehen die Wandernden direkt vor dem Gipfelkreuz am Fähnerenspitz. Vom hier geht es nun direkt nach unten nach Guggeier und zurück nach Bachers. Auf derselben Route gelangt man von dort zurück zum Ausgangspunkt nach Brülisau.
Immer der Sonne entgegen
Runden drehen im Lenker Schnee
Bergbeizlitour rund um Urnäsch
Winterfreuden im Turbachtal
Im Herzen des Thurgaus
Auf der südlichen Bahnhofseite folgt die Route zuerst den Gleisen, dann am Industriegebiet vorbei und überquert die Bahnlinie nach Wil. Kurz nach dem Pferdehof beim «Ganggelisteg» warten tolle Rastplätze auf Gäste. Den Steg passiert, wandert man flussaufwärts zur Strassenbrücke bei Rothenhausen. Auf der anderen Flussseite führt der Wanderweg zum Stauwehr des Weinfeldener Kanals. An der Badi und dem ehemaligen Exerzierplatz entlang erreicht man das Kraftwerk, welches das Wasser des Bürglenkanals nutzt. Danach lockt der Abenteuerspielplatz bei der Istighofener Brücke, wo der Bahnhof Bürglen wenige Minuten entfernt liegt. Im Heiligenschächt folgt man dem Waldrand, bis der gelbe Pfeil in den Wald zeigt. Ein kurzes Stück später stösst die Route wieder an den Kanal, der deutlich höher als der Wanderweg liegt. Der über 140-jährige Fabrikkanal trieb früher die Maschinen der Kammgarnspinnerei an. 2015 war er samt dem späteren Kraftwerk sanierungsbedürftig. Bei diesem Vorhaben wurden vier Biber evakuiert, die den Kanal als Heimat auserkoren hatten. Sie wurden für ein halbes Jahr in der Wildstation Landshut betreut, bis sie wieder an ihren angestammten Platz zurückkehren durften. Bei der nächsten Brücke kann die Tour nach Sulgen abgekürzt werden. Die Wanderung folgt dem Wasser bis zum Stauwehr bei Underau. Das nahe Dorf Kradolf ist jedes Frühjahr Ziel des bekannten Flossrennens auf Sitter und Thur, das stets zahlreiche Schaulustige anzieht. Nach dem Bahnhof steigt der Weg ein kurzes Stück bergan. Beim Kreuz geniesst man einen schönen Ausblick über das Thurtal, während die ersten Häuser von Sulgen das Ende der Tour ankünden. Bald wird der Bahnhof erreicht und der Zug fährt uns nach Weinfelden zurück.
Durch verschneite Jurahöhen
Wer auf dem Mont des Cerfs nach Hirschen sucht, tut dies vergebens. Es gibt nämlich keine. In der Gîte du Mont des Cerfs werden Christophe und Béatrice Seydoux dem Namen ihrer Hütte jedoch gerecht und servieren Hirschsteak auf heissem Stein und Fondue bourguignonne mit Hirschfleisch. Es stammt aus dem Neuenburger Jura, aus einer Zucht in Les Brenets. Doch die eigentliche Spezialität sind die hausgemachten Rösti und die Glacen, die weitherum bekannt sind. Die Seydoux servieren Erstere in unterschiedlichen Varianten: mit Schinken, Tomme, Wurst oder mit Hirschpfeffer. Die Glacen macht die Wirtin ebenfalls selber. Neben kommunen Sorten wie Erdbeer und Mokka gibt es auch Meringue- und Absinthglace. Und wer nicht genug bekommen kann, lässt sich noch eine Portion Doppelrahm dazu servieren. Doch erst will die Hütte erwandert werden. Bei grossem Hunger ist dieser Weg kurz und führt vom Col des Etroits direkt über den Bergrücken. Wer sich eine Rösti aber erst verdienen will, biegt kurz nach dem Pass rechts ab, steigt durch den Wald ab und wandert durch den Talboden unterhalb des lang gezogenen Dorfes L’Auberson mit seinen grossen, für den Jura typischen Häusern. Kurz vor dem Weiler Les Grangettes steigt der Weg wieder an. Der Aufstieg zur Gîte ist anschliessend mehrheitlich im Wald auf einem Forststrässchen und dadurch moderat. Wer bei der Gîte noch nicht genug hat, steigt hinter dem Haus noch etwas durch den verschneiten Wald auf und erreicht bald das Restaurant de la Gittaz. Der Weg führt dann wieder zurück zur Gîte und von dort - gestärkt nach der Einkehr - über den wald-, aber auch aussichtsreichen Bergrücken zurück zum Pass. Wer gegen den Abend unterwegs ist, trifft dabei vielleicht noch ein Reh an.
Entlang der Gastlosen zum Soldatenhaus
Mit dem Jauner Gastlosenexpress überwindet man die ersten 550 Höhenmeter schwebend. Es bleiben 300 bis zum Ziel, dem Chalet du Soldat auf 1751 m ü.M. Soldatenhaus wird es in Jaun auch genannt, dem einzigen deutschsprachigen Dorf des welschen Vallée de Jogne. Ab der Bergstation auf Mauzes Bergle folgt man den senkrechten, hellen Zacken der Gastlosen Richtung Süden bis zum Gustiweidli, macht hier eine enge Kurve talwärts und wandert auf dem Weg unterhalb der Hütte weiter geradeaus und leicht ansteigend bis zu einer Abzweigung mitten im Stillwasserwald. Die Spur rechts wird man auf dem Rückweg nehmen, die Spur links führt zum Soldatenhaus. Kurz nach der Abzweigung kann man in den Felsen der Gastlosen ein Loch in der Felswand entdecken: das Grossmutterloch. Der Sage nach soll der Teufel in der Wut seine Grossmutter gegen die Wand geschleudert haben - worauf sie in Abländschen weich zu liegen kam. Auf der Höhe von Ober Sattel verlässt der Trail den Wald. Er führt den Waldrand entlang und im sicheren Abstand zu den steilen Flanken zum Soldatenhaus hinauf. Für den Rückweg nimmt man die Aufstiegsspur bis zur Abzweigung im Stillwasserwald. Nun folgt der Weg der dritten Spur Richtung Westen und steigt hinunter zur im Winter geschlossenen Buvette des Sattels. Kurz vor dem Sattelbach zweigt der Wanderer nach rechts ab und überquert eine Weidefläche. Der weitere Weg führt auf schmalem Pfad immer durch Wald bis hinunter nach Jaun.
Unter den Freiburger Dents Vertes
Diese Schneeschuhwanderung ist Teil des Schneeschuhpfad-Wegnetzes von Charmey. Sie kombiniert die Trails jedoch zu einer eigenen Rundtour. Der Vorteil: Die Hänge unter den Dents Vertes erweisen sich dann als relativ schneesicher. Die Schneeschuhwanderung ist auch dann möglich, wenn im nach Südwesten ausgerichteten Javro-Tal kaum mehr Schnee liegt. Mit dem Auto ist der Ausgangspunkt von Charmey aus über die Strasse nach Pré de l’Essert erreichbar. Bei Pt. 1024 ist ein Parkplatz eingerichtet und sind die Schneeschuhpfade ausgeschildert. Von hier geht es zu Fuss weiter. Kurz nach Pt. 1043, Forêt des Reposoirs, überquert der Schneeschuhpfad den Rio de l’Essert und folgt einem ungeräumten Strässchen. Bei La Scie dann geht er in eine Spur über, auf der man bis zur Alphütte La Gissetta aufsteigt. Hier ändert die Spur die Richtung. Sie geht nun durch einen Märchenwald, der übersät ist mit grossen Blöcken. Es folgt eine zauberhafte Lichtung mit einem Auenwald entlang dem Rio de Tissineva, den es zu überqueren gilt. Dann verlässt die Spur den Wald, steigt zur Alphütte Tissiniva Derrey auf, dem höchsten Punkt dieser Wanderung. Nun geht der Schneeschuhpfad zum Ausgangspunkt zurück. Er folgt dabei der waldfreien Schneise, die in Richtung Plan Paccot verläuft. Kurz davor betritt man wieder Auenwald. Es folgt ein letztes Stück abwechslungsreichen, abenteuerlichen Schneeschuhpfads entlang dem vielfach verzweigten Rio de l’Essert. Ab La Scie auf demselben Weg zurück zum Auto oder mit der Sesselbahn auf den Vounetse und mit der Gondelbahn hinunter nach Charmey.
Winterzauber im Saanenland
Grenzwandern in Schaffhausen
Windiger Mont Crosin
An einem Wintertag kann man sich auf dem Hochplateau zwischen Mont-Soleil und Mont Crosin leicht im hohen Norden Europas statt im Berner Jura wähnen. Dies liegt nicht nur an den zuweilen ähnlich frostigen Temperaturen, sondern vor allem daran, dass hier der grösste Windpark der Schweiz steht - der bislang einzige hierzulande, der sich mit skandinavischen Anlagen dieser Art messen kann. Die 16 Windräder liefern jährlich so viel Strom, dass damit über 15 000 Haushalte versorgt werden können. Der erste stählerne Gigant zeigt sich schon kurz nach dem Start der Wanderung bei der Bergstation der Standseilbahn in Mont-Soleil. Der Schneeschuhpfad führt über das Hochplateau bis zum Mont Crosin, wo auf engem Raum gleich acht Windräder rund 150 Meter in die Höhe ragen. Von hier bietet sich ein schöner Blick über das Tal von St-Imier und auf den Chasseral, die höchste Erhebung im Berner Jura. Etwas weiter laden mehrere Gaststätten dazu ein, sich aufzuwärmen und zu stärken, bevor es zurück nach Mont-Soleil geht. Der Rückweg beginnt mit einem Anstieg durch ein Wäldchen, macht eine Schlaufe zurück zum Windkraftwerk und folgt ab da wieder dem Hinweg. Etwa 40 Gehminuten vor dem Ziel gabelt sich der Weg und führt entweder direkt zurück zur Seilbahnstation in Mont-Soleil oder zuerst noch am gleichnamigen Sonnenkraftwerk vorbei.
Im Reich der Schneehühner
In den Alpen auf einer Höhe zwischen 1900 bis 2600 Metern liegt der Lebensraum des Alpenschneehuhns. Als einzige Vogelart lebt es auch im Winter oberhalb der Waldgrenze. Und noch etwas macht das Schneehuhn einzigartig: Es wechselt sein braungraues Gefieder für den Winter in ein weisses und bleibt damit auch auf Schnee gut getarnt. Bei schönem Wetter bunkert es so viel Nahrung wie nur möglich. Knospen und Samen findet es im Winter vor allem auf schneelosen Stellen, wenn nötig wird gescharrt. In kleinen Trupps trippeln die Schneehühner mit ihren dicht gefiederten Füssen über den Schnee und hinterlassen schneeschuhartige Spuren. Solche erblickt man mit etwas Glück nach Verlassen des Waldes in Richtung Alp Lovégno. Die Alphütten unter der dicken Schneedecke sind der Wendepunkt einer markierten Schneeschuhtour ab St-Martin im Val d’Hérens. Die Alp am Fuss des daumenartigen Gipfels La Maya drängt sich dank der Sicht in die Region der Viertausender rund um die Dent Blanche und dem Tiefblick ins Val d’Hérens als Rastort auf. Vollgetankt mit neuer Energie nimmt man den Abstieg unter die Schneeschuhe und verlässt mit dem Eintritt in den knorrigen Wald den Lebensraum der Schneehühner - hoffentlich ohne sie gestört zu haben. Am besten meidet man schneefreie Stellen und achtet darauf, in den frühen Morgenstunden und bei schlechtem Wetter nicht auf ihre Nachtlager zu treten. Kaum sichtbare Erhebungen könnten das Dach einer ihrer Höhlen sein. Sie buddeln sich im weichen Schnee ein oder lassen sich einschneien. In diesen Schneehöhlen verbringen sie die Nacht oder sitzen garstiges Wetter aus. Müssen sie fliehen, kostet das viel Energie. Passiert dies zu oft, sterben sie vor Erschöpfung.
Verschneite Alp in Engelberg
Engelberg hat für Sportler im Winter viel zu bieten. Auf dieser Wanderung begegnet man Langläufern, Skispringern, Snowboardern, Skifahrern und Schneeschuhwanderern. Nichts für Ruhesuchende also. Und auch nichts für Sonnenanbeter, jedenfalls nicht in den Monaten Dezember und Januar, wenn diese Seite des Tals mehrheitlich im Schatten liegt. Die Wanderung beginnt beim Bahnhof und führt durch eine prächtige Allee am Sportzentrum vorbei zur Bänklialpbrücke. Hier beginnt der Aufstieg durch den Wald. Vorbei am Hotel-Restaurant Bänklialp geht es zuerst sanft ansteigend der präparierten Strasse entlang. Kurz vor der vierten Kurve führt ein Abzweiger zur Sprungschanze. Auch wenn gerade kein Skisprungbetrieb ist, lohnt sich der kurze Abstecher zum Schanzentisch. Bald ist das Ende der Strasse erreicht, und es geht auf einem schmalen, etwas steileren Pfad weiter. Nach der Waldgrenze wird das Gelände flach, und man gelangt ins Skigebiet Gerschnialp, wo sich Skifahrer, Langläufer und Winterwanderer die Pisten teilen. Im «Laub», dem mächtigen, steilen Hang, hinter dem der Titlis gerade noch hervorblinzelt, ziehen die Freerider ihre Spuren in den Schnee und malen so ein riesiges, abstraktes Gemälde. Nach einer Stärkung im Café Ritz geht es weiter Richtung Unter Trüebsee. Nach der Schlegi steigt die Route noch einmal bis zur Bergwirtschaft Untertrübsee an. Auf demselben Weg geht es zurück zur Schlegi und von dort zur Station Gerschnialp. Mit der Standseilbahn gelangt man zurück ins Dorf.