Wandern in der Westschweiz

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Zur Hochmatt über dem Jauntal Nr. 1900
Petit Mont • FR

Zur Hochmatt über dem Jauntal

Die Hochmatt wirkt wie eine Trutzburg mit ihren zwei Gipfeln, der Hochmatt und dem nur um fünf Meter kleineren Cheval Blanc. Die Wanderung zu diesen Gipfeln besticht durch ihre Ursprünglichkeit sowie die wechselnde Landschaft. Denn sie verläuft zwischen geologisch ganz unterschiedlichen Bergketten: den Gastlosen, den Vanils und den Freiburger Voralpen. Sie beginnt auf dem Petit Mont, einer Hochebene zwischen der Hochmatt und den Gastlosen, zu der man vom Weiler Im Fang aus mit dem Auto oder dem Alpentaxi gelangt. Vom Parkplatz am Ende der öffentlichen Strasse wandert man zur nahen Alphütte Schänis. 20 Meter hinter der Hütte zweigt der Weg zur Hochmatt ab. Er steigt über eine Weide zu einem Waldstreifen auf und zur Hütte dahinter bei Punkt 1551. Nun hält man die Höhe, wandert 500 Meter dem Hang entlang, bis zu einem schmalen Einschnitt im Berg. Hier dreht der Weg nach links und steigt nun an, und zwar unerbittlich. 250 steile Höhenmeter gilt es bis zum Karrenfeld In den Löchern zu bewältigen, einer Art Mulde unter dem Cheval Blanc. Man quert sie vorsichtig – die Erosion hat scharfe Gesteinskanten hinterlassen – und geht hinüber zur Nordkante, auf der man, zum Teil etwas ausgesetzt, zur Hochmatt aufsteigt. Auf dieser Wanderung erklimmt man erst den einen Gipfel, die Hochmatt mit dem Kreuz, und quert dann über eine Senke zum Cheval Blanc, dem zweiten Gipfel der Hochmatt, wo auch der Abstieg beginnt. Entlang der Südkante der Löcher geht es nun wieder hinunter zu Punkt 1551 bei der Hütte. Unterwegs gilt es, mit einem langen Schlenker nach rechts ein Felsband zu vermeiden. Von der Hütte geht es auf dem gleichen Weg zurück zum Parkplatz.
Urbane Wanderung in Montreux VD Nr. 1880
Château-de-Chillon — Auditorium Stravinsky • VD

Urbane Wanderung in Montreux VD

Keine andere Schweizer Stadt wird so oft mit Musik in Verbindung gebracht wie Montreux, dessen Jazz Festival globale Strahlkraft hat. Wer also die Stadt an der Riviera zu Fuss erkundet, wandelt auch immer auf den Spuren der Musik. Zum Beispiel auf dem Weg zum Auditorium Stravinsky, dem ehemaligen Tonstudio der legendären Band Queen oder dem Casino Montreux, an dessen Brand Deep Purples legendärer Song «Smoke on the Water» erinnert. Start- oder Endpunkt ist eines der bekanntesten Schweizer Schlösser: das Château Chillon. Wie ein gestrandetes Schiff steht es auf einer kleinen Felseninsel. Schon Victor Hugo, Jean‑Jacques Rousseau und Alexandre Dumas haben der wehrhaften Anlage aus dem 11. Jahrhundert die literarische Ehre erwiesen. Doch wohl kein Werk wurde so bekannt wie Lord Byrons Gedicht «Der Gefangene von Chillon». Byron liess sich dafür von der Geschichte des François Bonivard, Prior von Genf, inspirieren. Bonivard, der die Genfer Unabhängigkeit befürwortete, verbrachte sechs Jahre Haft in Chillon. Bei einer Schlossbesichtigung taucht man ins Mittelalter ein. Für Gänsehaut sorgen die unterirdischen Gewölbe, einst Bonivards Gefängnis. Von den dunklen Kellerräumen tritt man hinaus an die frische Luft. Die einfache urbane Wanderung vom Schloss nach Montreux – entlang des Genfersee-Ufers und vorbei an gepflegten Gärten und mondänen Hotelpalästen aus der Belle Époque – ist zu jeder Jahreszeit ein Genuss. Dafür sorgen nicht nur die zahlreichen gepflegten Einkehrmöglichkeiten, sondern auch die fantastische Aussicht vom Genfersee bis zu den markanten Zacken der Dents du Midi.
Am Ufer des Neuenburgersees Nr. 1870
Chevroux, port — Portalban, village • VD

Am Ufer des Neuenburgersees

An einem Seeufer eine Wanderung zu finden, die nicht stets auf Fahrstrassen und pfeilgerade verläuft, ist schwierig. Diese Familienwanderung beginnt in Chevroux und führt über einen gewundenen Holzsteg durch einen Teil des Naturschutzgebietes Grande Cariçaie. Es ist ein wilder Wald, und Tafeln erzählen von seinen Bewohnern und von der Geschichte des Ortes. Einst wohnten Pfahlbauer hier, heute sind es vor allem allerlei Getier und vielfältige Pflanzen. Kaum ist der Steg fertig, folgt ein Höhepunkt: Ein Picknickplatz am Fusse eines kleinen Wasserfalls lädt zur Rast ein. Es lohnt sich, hier genug Zeit einzuplanen, denn der Ort bietet vielfältige Möglichkeiten, um zu spielen. Nun folgt ein Abschnitt auf einem dieser langen und breiten und somit eher langweiligen Wege. Bald ist aber Ostende erreicht. Hat man Glück, verkaufen die Bewohner an einem Stand lokale Produkte wie Zopf oder Nidlechueche. Wenig später trifft man auf das Pfahlbauerdorf von Gletterens (Village Lacustre), wo einige nachgebaute Häuser besucht werden können. Danach führt ein Steg durchs Schilf an den Strand. Sind die Kinder nach dem Baden noch zum Wandern zu motivieren, steigt man etwas in die Höhe. Der Weg verläuft nun aussichtsreich Portalban entgegen. Unterwegs lassen sich die zahlreichen ferngesteuerten Rasenmäher der Luxusvillen bestaunen, bevor man in Portalban erneut baden kann.
Vom Waadtländer Mittelland ins Lavaux Nr. 1855
Palézieux — Mont-Pèlerin station • VD

Vom Waadtländer Mittelland ins Lavaux

Der 122 Meter hohe Fernsehturm auf dem Gipfel des Mont Pèlerin ist bereits von Weitem sichtbar und weist den Weg. Über einen Lift gelangt man auf die Aussichtsplattform. Wer auf den Besuch verzichtet, wird trotzdem am Ziel der Wanderung mit einer wunderbaren Aussicht belohnt. Der Ausgangspunkt der Wanderung ist ausgesprochen einfach und schnell erreichbar, denn im kleinen Ort Palézieux hält der Schnellzug Genf-Lausanne-Bern-Luzern. Bis zum Waldrand oberhalb von Granges verläuft die Route auf Hartbelag. Ein Aufstieg durch den Wald führt zum unscheinbaren Gipfel des Mont Chesau. Von hier hat man zum ersten Mal Sicht auf den Genfersee. Über eine grosse Wiese, die im April mit dem Löwenzahn gelb-weiss und danach im Mai mit den Narzissen weiss ist, führt der Weg hinunter zur gemütlichen Buvette du Mont-Cheseaux. Entlang von Wiesen und durch den Wald steigt der Weg zum Mont Pèlerin auf. Der Abstieg führt durch einen zauberhaften Wald. Die letzte Steilstufe hinunter zum Dorf überwindet man über Treppen, die spektakulär in den Fels gebaut sind. Wenig später steht man bei der Bergstation der Standseilbahn, die hinunter nach Vevey fährt. Auf der Restaurantterrasse nebenan geniesst man zum Apéro den tollen Blick auf den tief gelegenen Genfersee.
Sonne geniessen vor den schattigen Diablerets Nr. 1802
Col-du-Pillon, Glacier 3000 • VD

Sonne geniessen vor den schattigen Diablerets

In längst vergangenen Zeiten war der Sanetschpass als Übergang von Bern ins Wallis eine wichtige Verbindung. Als im 19. Jahrhundert der Strassenbau aufkam, galten jedoch andere Kriterien: Das Gelände am Col du Pillon ist deutlich flacher, und die Scheitelhöhe liegt auf 1546 Metern rund 700 Meter tiefer als diejenige des Sanetschpasses. So wurde von 1840 bis 1885 die Strasse von Aigle her bis ins bernische Gsteig gebaut. Der Col du Pillon hat heute vor allem touristische Bedeutung. Die meisten, die auf dem Pass aus dem Postauto steigen, eilen mit ihren Skis gleich zur Luftseilbahn, um ins Diablerets-Gebiet weiterzureisen – zum Glück für alle Schneeschuhwandernden. Etwa hundert Meter müssen auf der Strasse in Richtung Les Diablerets zurückgelegt werden, dann beginnt der Schneeschuhtrail «Parcours du Rard». Nach ein paar Kehren auf einem schneebedeckten Strässchen biegt er nach rechts auf einen Sommerweg ab. Durch Wald, einige Bachläufe querend und mehr und mehr über Lichtungen strebt die gut markierte Route der Alp Le Rard entgegen. Die Lage des Trails ist ideal: Auf der sonnigen Seite des Col du Pillon lässt sich gut aufgewärmt die Sicht auf die schattige Talseite mit dem mächtigen Diablerets-Massiv geniessen. Bei Le Rard wendet sich der Trail schon wieder in die andere Richtung. Wem dies zu schnell geht, kann bis zur Alp Iserin zu den Alphütten wandern, die in Sichtweite und in wenig steilem Gelände, aber nicht auf markierten Routen liegen. Der Rückweg führt zum Lac Retaud. Das Restaurant am zugeschneiten See bewirtet seine Gäste auch im Winter. Zurück zum Col du Pillon geht es wieder über das Strässchen, das man mit Winterwandernden teilt.
Panoramawanderung zwischen Freiburg und Waadt Nr. 1806
Jaman • VD

Panoramawanderung zwischen Freiburg und Waadt

Berge, Seen und Blumen erwarten die Wandernden in dieser alpinen Entdeckungswelt. Diese Rundwanderung bietet eine landschaftliche Vielfalt. Ausgangspunkt ist die Zahnradbahn-Haltestelle Jaman. Da die Bergwanderung in der Höhe mit frischeren Temperaturen beginnt, ist sie ideal, um der Sommerhitze zu entfliehen. Zunächst geht es in Richtung Col de Bonaudon. Nach einem kurzen Abstieg führt ein schöner Weg direkt zum Pass oberhalb des Intyamon-Tals. Hier entspannt der Blick auf die Freiburger Voralpen, bevor die Wanderung in Richtung Naye d’en Haut fortgesetzt wird. Vor dem Aufstieg über die lange Treppe können Mutige die berühmten Höhlen Grottes de Naye besuchen. Eine Stirnlampe wird dazu benötigt.In Naye d’en Haut bieten sich zwei Möglichkeiten, zum höchsten Punkt der Wanderung zu gelangen: Entweder den Weg, der direkt zur Haltestelle und zum Restaurant Rocher de Naye führt oder man wandert dem Grat entlang über den Gipfel und steigt dann in Richtung Station ab. Hier empfiehlt sich unbedingt ein Besuch im botanischen Alpengarten!Der darauffolgende Abstieg in Richtung Sautodoz ist stark abschüssig und erfordert Konzentration. Bei der ersten Weggabelung geht es nach rechts. Bei der folgenden Gabelung, nach der steilen Geländerinne, schlägt man den Weg in Richtung Chamossale ein. Auf der Alp führt ein angenehmer und schattiger Weg mit einer fantastischen Aussicht zu Dent de Jaman und Genfersee an den Ausgangspunkt zurück.Wandernde, die noch genug Energie haben, machen den Abstecher auf den Dent de Jaman. Ansonsten können sie sich in der Buvette de Jaman stärken, bevor die Zahnradbahn zurückfährt.
Wintersonne im Chablais Nr. 1689
Villars-sur-Ollon — Villars-sur-Ollon Golf • VD

Wintersonne im Chablais

Die Passstrasse über den Col de la Croix ist im Winter für den motorisierten Verkehr gesperrt. Ein Teilstück dient jedoch als Winterwanderroute. Sie führt in einem weiten Bogen durch den sonnigen Südosthang oberhalb von Villars-sur-Ollon und ermöglicht einen wenig anstrengenden Aufstieg vom Dorf zur Bergbahn-Zwischenstation Golf. Der pinkfarbig signalisierte Winterwanderweg beginnt im Quartier Roches Grises oberhalb des Dorfzentrums. Man erreicht den Ausgangspunkt, indem man vom Bahnhof Villars-sur-Ollon zehn Minuten auf der gelb signalisierten Wanderroute Richtung Col de la Croix bzw. Col de Soud aufsteigt. Die Winterwanderroute verläuft teilweise im Skigebiet. Sie kreuzt zwei-, dreimal eine Piste und ein Sesselbahntrassee, doch meist bewegt man sich abseits des Pistenraums. Einzig Langläufern begegnet man regelmässig, denn das Trassee wird hälftig als Loipe genutzt. Bei schöner Sicht zum Diablerets-Massiv und zum Grand Muveran wandert man weiter nach La Verneyre. Dort wird es etwas steiler, auch die Perspektive ändert sich: Nun rücken die Gipfel des Unterwallis und Savoyens ins Blickfeld. Prachtvoll glänzen die Dents du Midi im klaren Licht der Wintersonne, links davon ist gar der Mont Blanc zu erkennen.
Kiwis und Weinreben am Genfersee Nr. 1795
Allaman — Rolle • VD

Kiwis und Weinreben am Genfersee

Voller Vitamin C, entwässernd, wundheilend und entzündungshemmend: Die Kiwi ist eine wahre Wunderfrucht – und keineswegs so exotisch, wie gemeinhin vermutet wird. Tatsächlich gedeiht sie am besten in Ländern mit gemässigtem Klima, wie Neuseeland ... oder auch der Schweiz. Auf der Plantage der Domaine de la Pêcherie et de la Frésaire im waadtländischen Allaman reifen jedes Jahr über 300 Tonnen der kleinen grünen Kugeln heran, was 80 Prozent der gesamten einheimischen Produktion entspricht. Die biologisch zertifizierten Kiwis werden ab Mitte Oktober geerntet und sind bis etwa Ende Februar in den Läden zu finden. Die Wanderung von Allaman nach Rolle, die zu einem grossen Teil auf Asphalt verläuft, gibt einen guten Einblick in den Anbau des leckeren Vitaminspenders, der sich in Europa seit den 1990er-Jahren zunehmend verbreitet hat. Vom Bahnhof aus geht es zuerst einen knappen Kilometer weit bis zum Château de Rochefort und danach auf einem von Vaud Rando neu markierten Hohlweg. Dieser führt entlang der Kiwiplantage, deren Bäume im Herbst in sattem Grün erstrahlen, bis man bei Pt. 376 wieder zur Aubonne stösst. Wer mag, kann etwa 200 Meter weiter den markierten Pfad verlassen und am Seeufer ein Picknick geniessen. Wieder zurück auf dem Wanderweg folgt ein wenig attraktives Teilstück bis zur Kreuzung mit der Hauptstrasse. Danach steigt die Route in Richtung Perroy an, zwischen Weinreben hindurch und mit einem herrlichen Ausblick auf den Genfersee und den Montblanc. Nach der Durchquerung des hübschen Winzerdorfs bleibt nur noch der Abstieg hinunter zum Strand von Rolle, von wo aus man dann auch schon bald am Bahnhof ist.
Gipfelwanderung in den Freiburger Voralpen Nr. 1678
Les Paccots, Les Rosalys — Semsales • FR

Gipfelwanderung in den Freiburger Voralpen

Alpgebäude mit sorgfältig gedeckten Schindeldächern sind ein Kulturgut der Freiburger Voralpen. Die Herstellung der Schindeln erfordert viel Können und Geschick! Das Holz muss zur richtigen Zeit gefällt und verarbeitet werden, und die Schindeln müssen in der richtigen Wuchsrichtung von der Krone zu den Wurzeln aufs Dach verlegt werden. Nur so läuft das Wasser gut ab und verrotten die Schindeln nicht. Schindeldächer, wie man sie auf dieser Wanderung auf den Niremont mehrmals sieht, sind langlebig, brauchen kaum Unterhalt, regulieren die Innentemperatur des Gebäudes und sind meist nachhaltig aus regionalem Holz hergestellt. Die Wanderung beginnt mit einer Aufwärmstrecke auf der Asphaltstrasse. Nach der Brücke über den Ruisseau de Rathvel steigt die Route auf schmaleren Wegen über die herbstlich verlassenen Alpweiden Richtung Niremont an. Der breite Gipfelrücken bietet eine grossartige Aussicht über den Genfersee zu den Walliser und Savoyer Alpen und zu den Jurahöhen. Auch die nahe Molésonkette mit ihren schroffen Gipfeln ist beeindruckend. Dem nordseitigen Grasrücken entlang wandert man an der sehenswerten Kapelle Notre-Dame du Niremon vorbei und zuletzt auf einem steilen, aber angenehmen Holzschnitzelpfad hinunter nach Semsales.
Auf dem Gipfel von Le Folly Nr. 1791
Lally — Les Avants • VD

Auf dem Gipfel von Le Folly

Bauten aus Lärchenholz sind in der Schweiz so beliebt geworden, dass die Nachfrage mittlerweile das Angebot übersteigt. Das langlebige, strapazierfähige Material wird dabei vor allem für Hausteile verwendet, die besonders stark der Witterung ausgesetzt sind, wie Fassadenverkleidungen oder Terrassen. Aufgegriffen wurde dieser Trend auch von den Initiatoren des 2017 eröffneten Zentrums «Espace Régional des Pléiades» im waadtländischen Blonay. Sie entschieden sich schliesslich für eine hinterlüftete Fassade aus Lärchenholz. Das Mehrzweckgebäude, zu dem ein Restaurant mit Aussichtsterrasse gehört – das «Le 1209» –, ist der ideale Ort für einen letzten Kaffee, bevor man die Wanderung in Angriff nimmt. Vom Bahnhof von Lally sind es auf dem markierten Wanderweg nur wenige Gehminuten bis zum «Le 1209». Nach der Kaffeepause führt die Route weiter bis zum Naturschutzgebiet von Les Tenasses, bevor es rechterhand hinunter zum Refuge des Pautex geht. Beim Punkt 1153 beginnt der Wiederaufstieg – zuerst durch den Wald, danach über offenes Gelände – in Richtung des Chalet de Montbrion. Hinter einem Pass folgt ein kurzes Stück entlang der Flanke von Le Folly, und ab Punkt 1612 führt ein steiler Weg bis auf den Gipfel, von wo aus sich ein schöner Ausblick auf den Genfersee bietet. Der Abstieg erfolgt auf dem nicht markierten Pfad nach La Forcla. Zurück auf dem offiziellen Wanderweg gelangt man via den See Goille aux Cerfs nach La Cergniaule und ab da, nun leider auf Asphalt, nach Sonloup. Hier nimmt man entweder das letzte, steile Wegstück durch den Wald hinunter nach Les Avants unter die Füsse oder lässt sich bequem mit der Standseilbahn ins Tal transportieren.
Freiburger und Waadtländer Voralpenland Nr. 1668
Châtel-St-Denis — Oron-la-Ville • VD

Freiburger und Waadtländer Voralpenland

Das Wanderwegnetz im Grenzgebiet der Kantone Waadt und Freiburg ist dünn, die Auswahl entsprechend klein. Gleichwohl lässt die vorliegende Route kaum Wünsche offen. Sie führt durch einsames Weideland und über aussichtsreiche Höhen. Allerdings gibt es zu Beginn längere Strecken auf Hartbelag und auch später einige Abschnitte auf Strässchen. Über sanft hügeliges Wiesland und durch stille Wälder geht es zunächst von Châtel-St-Denis nach La Rogivue; hier hat man den Strassenverkehr hinter sich. Das nahe Moorgebiet Les Mosses wartet mit zauberhaften Weihern und weiten Riedgrasflächen auf. Kurvenreich führt die Wanderroute danach am Weiler Le Jordil vorbei, senkt sich ins Tälchen der Mionne und steigt wieder hoch nach St-Martin. Bei Chesalles-sur-Oron breitet sich eine landschaftliche Szenerie aus, die wie ein Bühnenbild wirkt: Hinter dem etwas tiefer liegenden stattlichen Schloss Oron ziehen sich sanft gewellte Hügel mit Wäldern, Feldern und Dörfern bis an den Horizont. Dem Flüsschen Flon entlang gelangt man von Oron-le-Châtel nach Oron-la-Ville. Munter sprudelt das Wasser über Stock und Stein. Geschützte Plätzchen mit ruhigerer Strömung laden zur Rast und zum Planschen ein.
Bäumige Gemeinde Galmwald Nr. 1721
Gurmels — Ulmiz • FR

Bäumige Gemeinde Galmwald

Der Staatswald Galm zwischen Laupen und Murten ist eine eigene Gemeinde, seine Einwohner sind die Waldtiere, Blumen und Bäume. Revierförster Thomas Oberson amtet quasi als Gemeindeschreiber. Und der Galmwald ist eine stolze Baumgemeinschaft, bis zu 300 Jahre alte Eichen bilden seine Seele. Sein eigenartiger Status geht auf Napoleon zurück. Er schlug das Gebiet dem Kanton Freiburg zu, weil die umliegenden Gemeinden den Wald zu stark nutzten. Für Wanderer ist der Galmwald eine Entdeckung. Er strahlt viel Kraft und Ruhe aus. Ein Erlebnisweg führt zu den schönsten Plätzen mit den ältesten und charakteristischsten Eichen. Der Rundweg lässt sich gut in eine Tour von Gurmels nach Ulmiz einbauen. Bald nach dem Start im kleinen Dorf empfängt einen die Bibere, ein Bach, dessen Name Programm ist. In Liebistorf lässt man die Bibere rechts liegen und steigt durchs Dorf auf zum Galmwald. Mal auf breiten, mal auf schmalen Wegen taucht man ein ins Meer von Bäumen. Bis zur Galmhütte gibt es mehrere weisse Schilder mit einer bunten Fee. Galmeline heisst sie, und sie nimmt einen mit auf den Erlebnisweg durch den Galmwald. Die Plätze, zu denen sie einen führt, sind zauberhaft. Zurück auf dem Wanderweg ist bald die Galmhütte mit ihrer grossen Feuerstelle erreicht. Eine gute Stunde Waldwanderung auf mehrheitlich breiten Forstwegen ist nun noch zu bewältigen, dann taucht plötzlich Ulmiz auf, ein Dorf ebenso klein und beschaulich wie Gurmels zum Beginn der Tour.
Wintermärchen in den Freiburger Voralpen Nr. 1641
Buvette des Amis de La Chia • FR

Wintermärchen in den Freiburger Voralpen

Der 5 km lange Rundweg bietet eine wunderbare Aussicht auf die Freiburger Voralpen, den berühmten Moléson, den Greyerzersee und den Höhenzug Gibloux. Die märchenhafte Wanderung ist dank der sanften Steigungen für alle geeignet. Ausgangspunkt ist La Chia. Von diesem kleinen Skilift aus folgt man den Schildern der Route Nr. 2, «Petit Tour de la Chia». Geht man im Uhrzeigersinn in Richtung La Grosse-Oubèca, hat man zuerst einen Blick auf die Stadt Bulle, dann auf die Bergkette der Vanils und schliesslich auf das Schloss Greyerz. Danach führt die Route durch Wälder und über Weiden. Entlang den rosa Markierungen kommt man an für das Greyerzerland typischen Chalets vorbei, mit Namen im Freiburger Patois wie «La Savarisa» und «Le Schimbre». Ist man beim Chalet «Ou Chimbo» angelangt, führt ein gewundener Weg zum Gipfel von La Chia. Die romantisch-verschneiten Lichtungen und die malerischen kleinen Holzbrücken schaffen eine Atmosphäre wie aus einem Wintermärchen. Auf dem Gipfel angekommen, bietet sich ein Ausblick auf das Westschweizer Mittelland. La Chia ist das höhenmässig am tiefsten gelegene Skigebiet der Region, doch es zieht viele verschiedene Wintersportler an. Für den Abstieg bieten sich zwei Möglichkeiten. Entweder geht man den Weg zurück, auf dem man aufgestiegen ist, oder man geht eine Schleife und steigt über den Nordwesthang ab. Dieser Weg ist zuerst ziemlich steil. Dann überquert er Weiden und durchquert den Wald, bis man schliesslich einen wunderbaren Ausblick auf den Jura hat. Man gelangt dann auf den mit einem Holzwegweiser gekennzeichneten «Sentier des Pauvres», der zum Ausgangspunkt zurückführt. Eine wohlverdiente Erfrischung im «Buvette des Amis de la Chia» ist der optimale Ausklang für diesen Ausflug.
Zu den Quellen der Venoge Nr. 1730
L'Isle • VD

Zu den Quellen der Venoge

Die Venoge, der vom Waadtländer Dichter Jean «Gilles» Villard 1954 ein literarisches Denkmal gesetzt wurde, hat ihre Quelle im beschaulichen Dorf L’Isle (VD). Korrekter wäre hier allerdings die Mehrzahl, liegen doch nicht weniger als sechs Quellen des nur 38 Kilometer langen Flüsschens - das bei Lausanne in den Genfersee mündet - auf dem Gebiet der kleinen Gemeinde. Die beiden wichtigsten, Le Chauderon und Le Puits, lassen sich auf einem hübschen Spaziergang erkunden. Vom Park des anmutigen Châteaus de L’Isle aus führt die Route zunächst durch das Dorf hindurch und bald danach zur Hauptquelle Le Chauderon. Dabei handelt es sich um eine Karstquelle, also den Austritt eines unterirdischen Flusses. Besonders deutlich zeigt sich dieses Phänomen während der Schneeschmelze oder nach starken Regenfällen, wenn an kleinen Wirbeln auf der Oberfläche des entstandenen Teichs leicht zu erkennen ist, wo das Wasser aus dem Untergrund zutage tritt. Dem Wald entlang geht es weiter bis zu Le Puits, einer weiteren Karstquelle, die bei Hochwasser als Überlauf von Le Chauderon fungiert. Einen Besuch ist die Umgebung der Höhle jedoch auch dann wert, wenn die Quelle nicht sprudelt. Einige Meter flussabwärts verbirgt sich ein schlichter Staudamm im Schatten der Bäume, erbaut vermutlich zu Zeiten des Römischen Reichs, um Bewässerungskanäle zu speisen. Zum Abschluss des Spaziergangs geht es auf demselben Weg zurück bis Le Chauderon und anschliessend dem kanalisierten Teil der Venoge entlang.
An den Hängen des Moléson Nr. 1612
Plan-Francey — Neirivue • FR

An den Hängen des Moléson

Die Wanderung beginnt in Plan-Francey (1518 m) am Fuss des Moléson, dem hoch über Gruyères und dessen Schloss thronenden König der Freiburger Berge. Über den botanischen Pfad mit seinen 150 voralpinen Pflanzenarten geht es dem Hang entlang bis zur Alphütte von Gros-Moléson. Danach folgt die Route einem gewellten Grat bis zur Vudalla. Auf der Erhebung verlief einst eine bekannte Skipiste, und auch wenn die Anlagen mittlerweile abgebaut wurden, sind ihre steilen Nordhänge immer noch ein beliebtes Ziel für Tourenskifahrer. Nach dem Genuss des herrlichen Rundblicks über das Greyerzerland gilt es, die fast 1000 Höhenmeter hinunter nach Neirivue in Angriff zu nehmen. Der Weg dorthin führt durch ein Waldstück, quert die auf einer stark geneigten Lichtung gelegene Alp von Les Dovalles und mündet schliesslich in eine befahrbare Strasse. Diese teilweise bewaldete, trockene und sonnige Hangseite des Intyamontals ist von grosser Bedeutung für die regionale Biodiversität, sind hier doch besonders viele Tier- und Pflanzenarten heimisch. Kurz vor Neirivue kommt man an einer auf Forellen spezialisierten Fischzucht vorbei. Gespeist wird die Anlage von Quellwasser, das vom Hongrintal im Südwesten her etwa sieben Kilometer weit durch unterirdische Karstgänge fliesst, bevor es unweit oberhalb des Dorfs zutage tritt. Neirivue wurde 1904 durch einen Brand fast vollständig zerstört. Nach dem Wiederaufbau erlebte das Dorf im späteren Verlauf des 20. Jahrhunderts einen Aufschwung, getragen insbesondere von der Holz- und der Textilindustrie – beides bis heute wichtige Wirtschaftszweige der Gemeinde.
Schneeschuhtour am Mont Pèlerin Nr. 1658
Stn. Mont Pèlerin • VD

Schneeschuhtour am Mont Pèlerin

Der Mont Pèlerin (Pilgerberg) ist zwar nur wenig mehr als 1000 Meter hoch, doch wegen der erhabenen Lage hoch über dem Genfersee gilt der Hausberg der Stadt Vevey gleichwohl als richtiger Berg. Im Winter sind auf dem Höhenrücken zwei Schneeschuh-Rundwege ausgeschildert, die sich gut zu einer Tagestour kombinieren lassen. Bei der Standseilbahn-Bergstation folgt man zunächst der gelb signalisierten Wanderroute und erreicht schon bald den Wald. Bei der Lichtung Mivy beginnt die eigentliche Schneeschuhroute. Der längere der beiden Rundwege, die hier im Winter für Schneeschuhläufer signalisiert sind, trägt die Nummer 1, nördlich davon schliesst sich Nummer 2 an. Bei Pré de Joux treffen die beiden Runden aufeinander. Wer mit einer dreistündigen Tour genug hat, schlägt hier die links abgehende Route ein. Es lohnt sich jedoch, eine Zusatzschlaufe einzulegen. Unterhalb der Maison Blanche gelangt man zu einem Wasserlauf und in den Wald, erreicht dann die Lichtung Bois-de-Ban und von dort in kurzem, aber steilem Aufstieg den Gipfel des Mont Chesau. Hier öffnet sich eine grossartige Aussicht auf den Genfersee und zu den Savoyer Alpen. In sanftem Abstieg geht es über den Weiler Chesau nach La Mollie und in einem grossen Bogen sanft aufwärts zur Pré de la Demoiselle. Die Route liegt hier oft im Wald, doch immer wieder gewähren Abschnitte auf offenem Gelände schöne Ausblicke ins nahe Freiburgerland und zum Genferseebecken. Über Mivy geht es auf dem gleichen Strässchen wie beim Hinweg zurück zur Bergstation Mont Pèlerin.
Von Bulle bis Semsales FR Nr. 1638
Bulle, Saucens — Semsales • FR

Von Bulle bis Semsales FR

Wer sich 1,5 km Asphaltstrasse durch die Häuser ersparen will, nimmt den Bus Nr. 2 ab Bahnhof Bulle bis zur Haltestelle Saucens. Es geht zwar noch weiter auf dem asphaltierten Weg, aber die hügelige Landschaft entspricht dem Wanderherzen schon besser auf seiner Route zum höchsten Punkt des Hügelzuges Les Alpettes auf 1402 m Höhe. Die Wanderung bietet viel Aussicht auf das 5 km entfernte, imposante Moléson-Massiv. Ein angenehmer Waldweg führt dem von der Trême gegrabenen Flussbett entlang bis zum Aufstieg, der es in sich hat. Am Ausgang des Waldes öffnet sich der Blick im Osten auf Bulle, die Voralpen und den Dent de Broc. Die Alphütte in Les Portes d’en Haut lädt zu einer Verschnaufpause ein. Danach führt der Weg wieder durch den Wald und immer höher hinauf, durch ein wildes, von Bächen durchzogenes Relief, dessen feuchte Umgebung die Vegetation üppig gedeihen lässt. Dann lassen die Bäume nach und beim Überqueren des Weidelands lässt sich der höchste Punkt, Les Alpettes, erahnen. Kurz vor dem Ziel steht ein Bergchalet, das mit seinem Schindeldach und Turmkamin die typische Bauweise der Region aufweist. Die Aussicht ist ergreifend: rechter Hand das Mittelland und die Jurakette, linker Hand der Moléson und weiter entfernt der Vanil Noir und die ersten Spitzen des Pays-d’Enhaut. Geradeaus zeichnet sich die Region um Châtel-St-Denis und Oron ab. Der Abstieg nach Semsales ist teilweise ziemlich steil, aber auch schön. Nach Les Alpettes folgt ein asphaltierter Abschnitt. Danach schlängelt sich der Pfad zwischen Weiden und Tannen dem Hang entlang. Im Dorf lohnt es sich, den Weg zum Bahnhof zu wählen, der an der älteren der beiden Kirchen vorbeiführt. Von der 1632 gebauten Kirche bleibt nur noch der Kirchturm übrig.
Zur Alp Urqui FR Nr. 1500
Allières • FR

Zur Alp Urqui FR

L’Urqui! Der Name inspiriert, macht neugierig. L’Urqui: eine Alp im hinteren Greyerz. Eine urige, wilde, steinige Landschaft, entrückt und dennoch berührend. Hierhin führt diese Bergwanderung. Sie beginnt mit einer Zugfahrt ab Montbovon nach Allières durch Wälder und Schluchten. Nur 50 Meter in Fahrtrichtung vom kleinen Bahnhof entfernt führt eine Strasse den Berg hoch. Man verlässt sie nach 200 Metern, um dann auf schmalen Pfaden über Weiden und durch den Wald zur Alp Orgevau aufzusteigen. Der Name verrät: Hier wurde früher einmal Gerste angebaut. Weiter geht es unterhalb des Vanil des Artses in Richtung eines Laubmischwaldes. Eine schmale Spur führt zwischen niedrigen Bäumen und Sträuchern in den Wald hinein. Nach einem steilen Stück Weg mit engen Kehren erreicht man L’Urqui. Es ist eine Karstlandschaft ist mit stark verwitterten Felsen und Weideflächen. Eine Quelle gibt es hier nicht. Die Rinder werden aus einer Zisterne versorgt. In den Ruinen eines Alpgebäudes ist der wohl wunderlichste Alpengarten untergebracht. Aber er ist längst mit Weideröschen überwuchert. Von hier geht es über Alpweiden zum Einschnitt zwischen den Gipfeln Le Pila und dem Cap au Moine, wo sich die Sicht auf den französischen Chablais und den Genfersee auftut. Entlang der steilen Flanke des Cap au Moine erreicht man den Col de Jaman. Urplötzlich befindet man sich mitten im Strudel des Tourismus. 100 Meter weiter hat man sich ihm schon entzogen. Der Weg führt nun angenehm und stetig fallend durch ein weites Tal. Erst folgt er der Alpstrasse. Bald jedoch gibt es Möglichkeiten, die weiten Kehren abzukürzen, um dann von Les Cases gemütlich und beinahe geradeaus zum Bahnhof von Allières zurückzuwandern.
Von Gimel ins Weinbaugebiet La Côte Nr. 1648
Gimel, bas du village — Gilly • VD

Von Gimel ins Weinbaugebiet La Côte

Von der Bushaltestelle «Gimel, bas du village» muss man zuerst ca. 100 Meter Richtung Dorfzentrum gehen, wo man bei der Kirche auf den Wanderweg stösst. Der Start verläuft nach Süden. Bei der ersten Verzweigung, kurz nach der Überquerung des Bachs, nimmt man den Weg nach rechts in Richtung Longirod. Nach Longirod führt der Wanderweg hinunter in das kleine Tal Prévondavaux, das während der Eiszeiten von einer Schmelzwasserrinne am Rand des Gletschereises geformt wurde. Hier befindet sich das Naturschutzgebiet «Marais des Inversins», europaweit einer der wenigen Orte, an denen die seltenen Wiesenknopf-Ameisenbläulinge vorkommen. Die Schmetterlinge leben in blütenreichen Feuchtwiesen, in denen der Grosse Wiesenknopf vorkommt, der für die Raupen die wichtigste Futterpflanze ist. Noch im Raupenstadium werden sie von den Ameisen in ihren Bau geschleppt und wie ihre eigene Brut den Winter durch gepflegt und gefüttert. Die Raupen übernehmen dabei den Duft ihrer Wirtsameisen und werden deshalb nicht getötet. Auf der Anhöhe vor Maison Rouge sieht man eindrücklich, wie sich die Wolken an den Jurahängen stauen und auftürmen. Der Weiterweg folgt dem «Sentier des Pierres», einem interessanten Findlingspfad mit Blöcken, die vom Rhonegletscher hierhin transportiert wurden. Am Hof Le Molard vorbei steigt man hinunter zu den goldenen Rebhängen im Weinanbaugebiet La Côte. Hier an den Ufern des westlichen Genfersees werden 50 Prozent der waadtländischen Weiss- und Rotweine produziert. Bald erreicht man die ersten Häuser von Bursins und wandert durch die Rebberge weiter Richtung Gilly, wo direkt bei der Postautohaltestelle ein einladendes Gasthaus steht.
Auf dem Bauernpfad nach Charmey Nr. 1615
La Valsainte — Charmey • FR

Auf dem Bauernpfad nach Charmey

Liebhaber natürlicher und vom Menschen gestalteter Landschaften kommen auf dieser gemütlichen Wanderung gleichermassen auf ihre Kosten. Los geht es bei der imposanten Kartause La Valsainte, bestehend aus einer Vielzahl von harmonisch angeordneten Gebäuden. Im Waldstück hinter der Klosteranlage beginnt ein Bauernpfad, angelegt vom Regionalen Naturpark Gruyère Pays-d’Enhaut in Zusammenarbeit mit den Landwirten der Region und Teil eines ökologischen Netzwerks, über das man auf den unterwegs angebrachten Lehrtafeln mehr erfahren kann. Eine Holzbrücke führt über den Javro, der sich durch das gleichnamige, idyllische Tal schlängelt, und zu einem Picknickplatz mit Blick auf den Fluss. Über einen kurzen Anstieg erreicht man die Gemeindestrasse und wenig später einen lauschigen Pfad, dem man bis nach Charmey folgt, zuerst alles geradeaus und dann nach einer Abzweigung über Weiden und durch Wälder bis zur Alp Montminard. Die Route bietet zahlreiche schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge, das Tal und seine charakteristischen Agrarlandschaften mit Wiesen, Scheunen, Höfen, markanten Einzelbäumen, Obstgärten, Hecken und vielem mehr. In Charmey angekommen, sollte man vor der Heimreise unbedingt noch etwas Zeit im hübschen Voralpendorf verbringen, zum Beispiel mit einem Besuch der Bäder, des Museums oder eines der Restaurants, die typische Greyerzer Spezialitäten servieren. Sehenswert sind auch die alte Schmiede von La Tzintre und der örtliche Käsekeller, in dem bis zu 1500 Laibe Freiburger Vacherin und 6000 Laibe Gruyère AOP lagern.
Rund um die Gastlosen Nr. 1616
Gastlosen, Mauzes Bergle • FR

Rund um die Gastlosen

Die Wanderung mit Start und Ziel in Jaun ist äusserst abwechslungsreich und insbesondere für Naturliebhaber hochinteressant. Im Zentrum stehen die im Zuge der Alpenbildung entstandenen, bis zu fast 300 Meter senkrecht in die Höhe ragenden Kalksteinwände der Gastlosen, einer majestätischen, als Landschaft und Geotop von nationaler Bedeutung eingestuften Bergkette. Zunächst geht es mit dem Sessellift von Jaun hoch aufs Mauzes Bergle. Der Weg zum ersten Etappenziel, dem Chalet du Soldat, führt durch den geheimnisvollen Stillwasserwald, vorbei an mächtigen Arven, die auf grossen Felsbrocken am Fuss der Steilwände thronen. Vom Pfad aus sieht man das Grossmutterloch, eine Öffnung in der Wand der Pfadflue. Der Legende nach soll hier der Teufel im Zorn seine Grossmutter gegen die Felsen geschmettert haben. Tatsächlich dürfte das Naturphänomen nach Ansicht von Geologen auf Erosion zurückzuführen sein, ausgelöst durch Spalten im Gestein. Nach dem Chalet du Soldat mit seiner schönen Südterrasse folgt ein technisch etwas anspruchsvolleres Stück bis zum Wolfs Ort (1915 m), dem höchsten Punkt der Wanderung. Ab hier verläuft die Route der Südflanke der Gastlosen entlang, vorbei an Trockenweiden und einigen Geröllfeldern. Die Gegend ist ein wahres Paradies für Kletterer, die sich auf den von abrinnendem Wasser geformten und von der Sonne beschienenen Kalksteinplatten geschickt nach oben arbeiten. Am Nordende der Bergkette lädt das Bergbeizli Chalet Grat zu einer Rast ein, bevor ein abschüssiger Pfad in eine Schleife durch den kühlen Mattenwald führt. Bald danach ist man zurück beim Mauzes Bergle, von wo es wahlweise per Sessellift, mit dem Trottinett oder zu Fuss wieder hinunter nach Jaun geht.
Von Les Mosses ins Pays-d’Enhaut Nr. 1605
Col des Mosses — Château-d'Oex • VD

Von Les Mosses ins Pays-d’Enhaut

Start der Wanderung, die zu einem grossen Teil auf Hartbelag verläuft, ist bei der Postautohaltestelle «Col des Mosses». Das erste Stück führt über die Hochebene von Les Mosses bis nach La Lécherette. Das Gebiet wurde 1996 ins Bundesinventar der Moorlandschaften von nationaler Bedeutung aufgenommen und beherbergt zahlreiche Biotope von hohem Wert für die Umwelt und die Artenvielfalt. Ein kantonaler Plan gewährleistet seinen Schutz und regelt die landwirtschaftliche und touristische Nutzung. Nach La Lécherette schlängelt sich der Weg der Bergflanke der Monts Chevreuils entlang, im Winter ein beliebter Ort für Ski- und Schneeschuhwanderungen. Vom Nordhang aus bietet sich ein herrlicher Ausblick auf das Pays-d’Enhaut, vom Saanetal über die Bergkette «chaîne des Vanils» bis zum Gummfluhmassiv, und mit Les Moulins und Château-d’Œx sind auch schon die nächsten Etappenziele in Sicht. Über Weiden, Wiesen und eine ehemalige Skipiste geht es hinunter bis nach Les Moulins, wo sich Feinschmecker in der Biokäserei mit einem Stück Gruyère AOP oder Raclettekäse eindecken. Ihr gegenüber sticht die kunstvoll verzierte, mit Inschriften und Sommerblumen geschmückte Holzfassade des Restaurants La Croix d’Or ins Auge. Die weitere Route führt der Saane und duftenden Kräuterwiesen entlang und schliesslich durch Felder hinauf zum Tagesziel in Château-d’Œx. Der dortige Bahnhof der Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB) wurde 2017 mit dem FLUX-Preis für überzeugend und ansprechend konzipierte Verkehrsknoten ausgezeichnet, wobei dessen Jury insbesondere die als wahres Kunstwerk gestaltete Gleisunterführung lobend erwähnte.
Quer durchs Pays-d’Enhaut Nr. 1606
Rossinière — Rougemont • VD

Quer durchs Pays-d’Enhaut

Gleich neben dem Bahnhof von Rossinière thront das majestätische Grand Chalet. Die stolzen Ausmasse des Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert sind auf den riesigen Keller zurückzuführen, der ursprünglich für die Lagerung von über 600 Käselaiben vorgesehen war. Heute beherbergt das Grand Chalet die Familie des Malers Balthus (1908–2001), dessen Atelier und die gleichnamige Stiftung. Vorbei an den schmucken alten Holzhäusern rund um den Dorfplatz geht es hinaus aus Rossinière und hinein in den sanften, von Weiden gesäumten Anstieg in Richtung Pâquier au Lièvre und Château-d’Œx. Nach der Überquerung der Saane auf der Turrian-Brücke, der ältesten bis heute genutzten Hängebrücke der Schweiz (1883), verläuft der Weg einem Auengebiet von nationaler Bedeutung entlang, eingerichtet zum Schutz der natürlichen Dynamik des Flusses sowie seiner Flora und Fauna. Ein besonderer Blickfang ist der sprudelnde Ramaclé-Wasserfall. Nach einem kurzen Aufstieg zum Weiler Gérignoz und der erneuten Überquerung der Saane ist schon bald Les Combes erreicht. Hinter der Kantonsstrasse führt der Weg hinauf zur in der Sommersaison geöffneten Buvette des Serpenteys, bekannt für ihre Käsegerichte. Weiter geht es durch das kleine Tal von Les Ciernes Picat bis nach Rougemont. Auf dem Schlussabstieg durch das Dorf gibt es viele alte Holzhäuser zu bestaunen, deren Fassaden mit detailreichen Schnitzereien, Malereien und Inschriften dekoriert sind. Ein berühmter Einwohner von Rougemont war der Scherenschnittkünstler Louis Saugy, dem ein interessanter Lehrpfad gewidmet ist.
Die Weiden und Kalkwände von La Pierreuse Nr. 1607
Les Granges-Gérignoz — L'Etivaz • VD

Die Weiden und Kalkwände von La Pierreuse

Das Gebiet von La Pierreuse steht seit 1945 unter Naturschutz und wird heute von Pro Natura verwaltet. Seit 1946 werden die auf über 1500 Metern Höhe liegenden Waldbestände sich selbst überlassen. Im mit 34 Quadratkilometern grössten Naturschutzgebiet der Westschweiz herrscht ein harmonisches Nebeneinander von traditioneller Alpwirtschaft und Naturschutz: Während die unteren Alpen moderat beweidet und so vor Verbuschung bewahrt werden, fungieren die höheren, unbewirtschafteten Lagen als störungsarme Lebensräume für Wildtiere. Ab der Haltestelle der Montreux-Berner Oberland-Bahn in Les Granges-Gérignoz wird das Landschaftsbild von den steilen Kalkwänden einer Bergkette dominiert, deren höchste Erhebung, die Gummfluh, wie ein Pfeil in den Himmel ragt. Hier, im kleinen Tal der Gérine, beginnt die Wanderung mit dem Abstieg zum Weiler Gérignoz und führt danach hinauf zum Plan de la Douve, einem Wiesenplateau auf über 2000 Metern Höhe. Den Anstieg, zunächst durch Wälder und später über Weideland, säumen mächtige, an die Dolomiten erinnernde Felswände – das Reich von Adlern, Falken, Gämsen und Steinböcken. Vorbei am Col de Base geht es via La Case hinauf zum Plan de la Douve. Auf dem Abstieg nach L’Etivaz, bekannt für den gleichnamigen Käse, ist Trittsicherheit gefragt (Wanderstöcke empfohlen). Nach einer wohlverdienten Erfrischung im Restaurant des Hôtel du Chamois lässt sich die Zeit bis zur Abfahrt des Postautos mit einem Besuch des Maison de L’Etivaz überbrücken, wo man alles über die kleinen und grossen Geheimnisse der Herstellung und Reifung des Etivaz AOP erfahren kann.