Der heilige Wendelin ist Schutzpatron der Hirten und Landleute. Das althochdeutsche Wort «Wendelin» steht für Wanderer beziehungsweise Pilger, und das sind wir ja alle irgendwie. Wir umgehen den fast einstündigen Aufstieg von Fahrwangen her und fahren mit dem Postauto nach Bettwil. Dessen Name ist nicht etwa von «Bett» abgeleitet, sondern bedeutet «Hofsiedlung des Peto». Bettwil ruht in einer sanften Mulde auf der Hochebene des Lindenbergs und ist mit seinen 688 Metern über Meer stolz darauf, die höchstgelegene Aargauer Gemeinde zu sein. Die Pfarrkirche St. Josef, eine schlichte Saalkirche mit drei Achsen aus Stichbogenfenstern und spätbarockem Innern, empfängt uns. Auf dem Rücken zwischen Reuss- und Seetal wandern wir auf Natursträsschen nach Oberschongau LU. Hier fällt die rote Zwiebelkuppel der Wallfahrtskirche St. Maria und Ulrich auf. Weiter geht’s durch den Rüedikerwald nach Hämikon Berg und zum Schloss Horben, das in Privatbesitz ist und früher als Erholungsheim für die Mönche des Klosters Muri diente. Fürstabt Gerold I. Haimb liess später südlich des Schlosses die heutige Kapelle errichten, die 1730 zu Ehren der Heiligen Wendelin und Ubaldus geweiht wurde. Die Alpwirtschaft Horben ist ein beliebter Ausflugsort mit atemberaubender Rundsicht. Panoramatafeln erklären uns den Alpenkranz: Albis, Säntis, Glarner Alpen, Zugersee, Titlis, Rigi und gar der Pyramidenkranz der Jungfrau sind zu sehen. Der Wanderweg führt uns hinab zur Pfarr- und Wallfahrtskirche des heiligen Burkard in Beinwil im Freiamt. Bestimmt haben wir noch kurz Zeit, die Kirche und deren Herzstück, die Krypta, zu besichtigen, bevor unsere Wanderung in Benzenschwil endet.
Route
Bettwil (689) - Oberschongau (743) - Hämikon Berg (826)
- Horben (805) - Beinwil im Freiamt (574) - Benzenschwil (456)
Route auf der Karte
Essen
aus dem Rucksack
Treffpunkt
07:59h Zürich HB
Startpunkt
19.08.2023 09:45h Bettwil
Ende der Wanderung
16:35h
Benzenschwil
Zusätzliche Information
Verschiebedatum
20.08.2023
Leitung
Hansueli Scheidegger, Monika Hollenstein
Organisation
Zürcher Wanderwege