Schweizer Wanderwege | Wandervorschläge • Schweizer Wanderwege

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Vom Klosterdorf Bellelay auf den Montbautier Nr. 2135
Bellelay, Le Domaine — Tramelan • BE

Vom Klosterdorf Bellelay auf den Montbautier

Bellelay befindet sich im nördlichsten Zipfel des Kantons Bern. Das ehemalige Barockkloster aus dem 11. Jahrhundert prägt den kleinen, verschlafenen Ort bis heute. Die Gebäude der ehemaligen Abtei werden jetzt als psychiatrische Klinik genutzt. Der Tête de Moine, ein Halbhartkäse, der noch heute in Rosetten geschabt wird, soll erstmals von den Mönchen des Klosters hergestellt worden sein. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, sich am Ausgangspunkt der Wanderung im Maison de la Tête de Moine mit einer kleinen Stärkung für unterwegs einzudecken.
Die Wanderung nach Tramelan ist gleichzeitig die erste von 20 Etappen der Via Berna, die durch den ganzen Kanton zum Sustenpass führt. Sie startet beim Kloster und führt zuerst entlang von Wiesen und Weiden zu einem im Wald versteckten Hochmoor. Weiter geht es über saftige Weiden, wo eine Begegnung mit den einheimischen Kühen nicht ausgeschlossen ist. Der Aufstieg auf den Montbautier kann in den warmen Frühlingsmonaten etwas schweisstreibend sein, wird aber mit einer herrlichen Aussicht auf das umliegende Hügelpanorama belohnt. Eine Feuerstelle lädt zu einer kurzen Rast und Stärkung mit Blick auf den Chasseral ein. Vom Hochplateau führt der Weg wieder durch viele blühende Wiesen und Waldgebiete über den Hügelrücken der Prés de la Montagne nach Tramelan.

Vom Simmental zum Thunersee Nr. 2134
Oey-Diemtigen — Gwatt, Moos • BE

Vom Simmental zum Thunersee

Diese Wanderung ist ideal für heisse Tage. Die Route führt mehrheitlich unter einem Schatten spendenden Blätterdach der Simme entlang. Wem es dann immer noch zu warm ist, hat unterwegs viele Gelegenheiten, die Füsse im Wasser zu kühlen. Und am Ziel wartet der Thunersee mit Bademöglichkeiten.
Die Wanderung beginnt in Oey und führt idyllisch dem Simmeufer entlang bis zum Stauwehr Simmenporte. Wenn die Simme viel Wasser führt, dann schiesst sie mit ohrenbetäubendem Getöse über das Wehr in die Tiefe. Nach einem kurzen Stück entlang der Hauptstrasse und unter der Autobahnbrücke hindurch erreicht man bei Wimmis die Feuerstelle Herrenmätteli, wo ein grosser Spielplatz zum Verweilen und Picknicken einlädt. Ein weiterer Höhepunkt ist die Überquerung der längsten freitragenden Holzbrücke der Schweiz, die nur für Velofahrende sowie für Fussgängerinnen und Fussgänger gebaut wurde. Nach der Brücke führt der Weg wieder hinunter zur Simme, die hier in die Kander mündet.
Die letzte Etappe der Wanderung führt bei Hani weg vom Wasser und hinauf auf eine sanfte Anhöhe mit herrlicher Aussicht auf den Thunersee. In Gwatt endet die Wanderung. Wer sich abkühlen will, findet im Bonstettenpark ideale Badegelegenheiten.

Winteridylle bei Gstaad Nr. 1945
Lauenen b. Gstaad, Rohrbrücke • BE

Winteridylle bei Gstaad

Eine Winterwanderung rund um den zauberhaften Louwenesee verspricht ein unvergessliches Erlebnis in einer märchenhaften Umgebung. Der idyllische See am Ende des Louwenetals präsentiert sich im Winter inmitten einer zauberhaften Kulisse aus verschneiten Berggipfeln und Wäldern.
Ausgangspunkt dieser Wanderung ist das charmante Dörfchen Lauenen bei Gstaad. Die Route führt zunächst dem malerischen Louwibach entlang, gesäumt von Tristen – sorgfältig erstellte Heuhaufen mit anmutigen Kegelspitzen, die aus der Ferne wie schneebedeckte Zelte wirken. Am Waldrand fällt Schnee von den Bäumen und ploppt auf die dicke weiche Schneedecke. Nach einem kurzen Aufstieg durch den Wald stösst man auf den Weg, der am Osthang direkt zum Louwenesee führt. Hier befindet sich das heimelige Wanderbeizli Bochtehus - ein 300 Jahre altes Bauernhaus - das mit urchigen Gerichten aufwartet. Der knisternde Ofen sorgt für wohlige Wärme und lädt zum Aufwärmen und Geniessen der regionalen Spezialitäten ein.
Gestärkt geht es weiter - sanft ansteigend - vorbei an imposanten Felswänden, von denen lange Eiszapfen herabhängen. Am Ende des Tals angekommen, schweift der Blick über den zugefrorenen Louwensee, der im Winter eine unwirkliche Ruhe ausstrahlt. Hier, im tief verschneiten Talkessel, kann man die Stille der Natur in vollen Zügen genießen, nur das Knirschen der eigenen Schritte im Schnee durchbricht die Stille. Am rechten Seeufer entlang geht es vorbei an Schilf und Zäunen, auf deren Pfählen jeweils ein Schneehäubchen sitzt. Der Weg führt sanft fallend an der westlichen Talflanke entlang nach Launen, wo sich die Winterlandschaft nochmals in ihrer ganzen Pracht zeigt.

Winterlicher Schwarzwassergraben Nr. 2110
Mittelhäusern — Oberbalm, Dorf • BE

Winterlicher Schwarzwassergraben

In den Schwarzwassergraben abzusteigen, fühlt sich an wie ein Abschied von der Zivilisation. Ausgangspunkt ist die S-Bahn-Station Mittelhäusern. Via zwei Bauernhöfe kommt man zur Treppe, die hinabführt zum Heitibüffel, einem mächtigen Felsen am Ufer der Sense. Der Weg verläuft flussaufwärts bis zur Stelle, an der Sense und Schwarzwasser zusammenfliessen. Entlang Letzterem geht es unter der Eisenbahnbrücke hindurch zur alten Schwarzwasserbrücke. Dort lohnt sich ein Blick über das Geländer: Das Wasser hat eindrückliche Rillen in den Sandstein gefräst.
Der breite Weg führt flach entlang des mäandrierenden Schwarzwassers in das enger werdende Tal. Bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt entstehen an den Felswänden pittoreske Eisformationen. Je weiter man nach hinten kommt, desto einsamer wird es – auch das Handysignal verlässt einen. Gut möglich, dass man von einem Reiher begleitet wird und die ersten Spuren in den Schnee zieht.
Beim Bütschelbachstäg beginnt das Pièce de Résistance: Der Weg wird schmal und steil. Weil man sich im Wald befindet, ist der Aufstieg auch im Winter begehbar. Gutes Schuhwerk vorausgesetzt – und eventuell Spikes.
Wenn das Mittelland unter dem Nebel liegt, schmiegt sich dieser oft wie ein Kragen an den Rand des Schwarzwassergrabens. In Borisried, dem kleinen Weiler mit Käserei, einst berühmt für die leider aufgegebene währschafte Wirtschaft, scheint deshalb oft die Sonne. Der weitere Weg via Oberflüh hinüber zum Balmberg und am Schluss hinunter nach Oberbalm verläuft nun weitgehend entlang der asphaltierten Strasse. Das stört bei winterlichen Bedingungen nicht, weil man sich nach dem deftigen Aufstieg darauf konzentrieren kann, den berauschenden Rundblick zur Gantrisch- und Alpenkette vorne und zum Chasseral hinten zu geniessen.

Die alten Lärchen des Saastals Nr. 2109
Kreuzboden — Saas-Grund, Unter dem Berg • VS

Die alten Lärchen des Saastals

Schon auf der Fahrt mit der Gondelbahn von Saas-Grund hinauf auf den 2400 Meter hoch gelegenen Kreuzboden wird einem klar: Hier hat die Natur mit grosser Kelle angerichtet. Wie eine breite Wand ragen die Pyramiden und Zacken der Mischabelgruppe hoch über Saas-Fee in den blauen Himmel: Mit dem Dom und seinen 4546 Metern als höchster Erhebung und links davon mit dem breiten Alphubel und dem Allalinhorn.
Die Schneeschuhwanderung beginnt auf dem geschäftigen Kreuzboden, und nach einer langen Anreise kann man sich im Restaurant mit dem riesigen Panoramafenster nochmals stärken. Dann aber geht es los, und das so richtig genüsslich: Es geht durchgehend abwärts, und dies nirgends zu steil. Bis zur Mittelstation Trift ist der Weg in der Regel auch für Winterwanderer präpariert; waren schon viele Schneeschuhläuferinnen oder andere Winterwanderer unterwegs, ist auch die zweite Hälfte nach Saas-Grund mit Wanderschuhen begehbar.
Neben der Bergsicht sind die uralten Lärchen und Arven besonders eindrücklich. Gleich unterhalb des Kreuzbodens stehen bereits einige mächtige Exemplare, aber auch unterhalb der Triftalp, im geschlossenen Wald, trifft man auf eindrückliche Methusalems. Ein wunderbares Plätzchen für ein Picknick ist die Triftalp. Bei den etwa einem Dutzend Häuschen und Hütten steht die pittoreske Triftkapelle. Im Zentrum des kleinen Altars steht eine Statue von Mönchsvater Antonius, und während der Alpzeit wird hier ein Bittgottesdienst abgehalten. Gleich unterhalb der Triftalp gibt es die Gelegenheit, sich im Café Triftalp bei einem Kaffee aufzuwärmen – oder gleich ein Fondue zu geniessen. Schliesslich geht es im Zickzack hinunter durch den Wald nach Saas-Grund.

Auf der Sonnenseite des Bleniotals Nr. 2106
Campra, Bivio • TI

Auf der Sonnenseite des Bleniotals

Dötra ist ein kleiner Alpweiler. Er liegt auf einer sanft nach Süden geneigten Geländeterrasse. Es gibt hier eine Kapelle und etliche Rustici. Ausserdem eine Capanna und ein Grotto. Kurz: Dötra ist ein Ort, in dem man gerne den Winter geniesst.
Man erreicht Dötra von der Valle Santa Maria aus, die ab Olivone zum Lukmanierpass hochführt. Bei der Bushaltestation «Campra, Bivio» beginnt der Weg. Er steigt durch Wald zügig hinauf: Mit dem Aufstieg zur Alp wollte man schon früher keine Zeit verlieren.
Zu Beginn führt der Weg über ein Moor, dann geht es durch Wald zum Älplein Ronco Fichètt. Kurz darauf quert man den südlichsten Arm des Ri di Piera. Eine Furt hilft bei wenig Schnee. Bald schon erreicht man die untersten Gebäude von Calzanígh. Schön ist es, nun in der Sonne über offenes Gelände zu wandern, und nur wenig später sind die ersten Häuser von Dötra in Sicht mit der Capanna Dötra, die man an der Fahne erkennt. Man isst hier lokal, die Produkte stammen aus der Region. Die Aussicht auf die Berge im Bleniotal mit dem höchsten Gipfel des Tessins, der Adula, ist atemberaubend.
Ein zweiter Alpweg steigt vom Weiler Piera zur Alp Dötra auf. Auch er ist als Schneeschuhpfad ausgesteckt und verbindet Dötra auf schnellstem Weg mit dem Tal. Doch gerne nimmt man sich etwas mehr Zeit und wählt die Alpstrasse. Auf ihr kann man winterwandernd etwas länger die Sonne geniessen. Via die Alpweiler Anvéuda und Oncedo führt sie nach Piera und der Bushaltestation hinunter.

Kulturbummel im untersten Val Müstair Nr. 2111
Müstair, posta • GR

Kulturbummel im untersten Val Müstair

«Das Kloster im Schnee, eine helle Festung, die zu schweben schien, ein Schloss, hoch über der Welt», schreibt Constance Hotz in ihrem lesenswerten Krimi «Vier Tage im März» und stellt darin das geheimnisvolle Müstair in den Mittelpunkt.
«Hoch über der Welt» ist denn auch genau die richtige Beschreibung für diese Winterwanderung, bei der nicht erst ein stattlicher Anstieg zum Ausblick führt. Auf der gemütlichen Talrunde lässt sich die offene Landschaft in vollen Zügen geniessen. Welche Talseite man zuerst wählt, hängt ein wenig von der Jahreszeit ab. Ist man beispielsweise schon im Januar unterwegs, geht man besser zuerst auf der nach Süden ausgerichteten linken Seite nach Sta. Maria und kann dann, wenn die rechte Talseite gegen Mittag Sonne bekommt, hinüberwechseln. Bei der Post von Müstair biegt man in die mit pinken Schildern markierte Senda Val Müstair. Dann steigt man in den oberen Dorfteil hinauf und biegt in den gespurten Winterwanderweg ein, der in nur leichter Steigung durch den nordseitigen Hang Richtung Sta. Maria führt. Kurz vor der Brücke ins Dorf folgt man den Wegweisern der Senda Rom. Nach Überquerung des Flusses geht es an Pferdekoppeln vorbei zum Dorfeingang, wo man durch die Fenster der Muglin Mall spähen kann. Die alte Mühle aus dem 17. Jahrhundert mit dem ältesten funktionstüchtigen Mühlenwerk der Schweiz öffnet im Sommer an bestimmten Tagen, im Winter nur auf Anfrage. Erreicht man die Hauptstrasse von Sta. Maria, wendet man sich nach links, biegt am Hotel Alpina rechts in ein Seitensträsschen ein, steigt kurz auf und folgt dann links dem Winterwanderweg bald aussichtsreich talabwärts. An der Weggabelung Plazzöl kann man über die Brücke direkt nach Müstair wandern oder schöner rechts auf der Senda Rom weitergehen und sich in einem ausladenden Schwenk von hinten dem berühmten Kloster nähern.

Schlaufe durch die Gommer Talsohle Nr. 2108
Biel (Goms) — Gluringen • VS

Schlaufe durch die Gommer Talsohle

Ein guter Plan für einen gemütlichen Wintertag: zwei Stunden mit den Schneeschuhen auf dem Rotten-Trail ab Biel eine Runde drehen und anschliessend via Feldkapelle nach Gluringen spazieren, wo das gastronomische Ziel dieser Genusswanderung liegt. Der Einstieg in den Rotten-Trail befindet sich in der Nähe des Bahnhofs, gleich rechts des Schopfs, der vor der Brücke am Rotten liegt. Mit den Schneeschuhen geht es dem verschneiten Flussufer entlang. Während das eisige Wasser vorbeirauscht, lösen sich die mystisch anmutenden Nebelschlieren langsam auf, die an manchen Morgen über den Bäumen hängen. Immer der pinken Markierung folgend und ohne grosse Höhenunterschiede zu überwinden, ist nach knapp einer Stunde Blitzingen erreicht. Wer dort in der Gade-Bar bei Olympia Sport rastet, roste nicht, heisst es. Denn der kuschelige Imbiss gilt als Treffpunkt für Langläuferinnen, Mountainbiker und Wandernde. Durch den Weiler Bodme, der sich mit seinen wunderschönen traditionellen Häusern eine besondere Ausstrahlung bewahrt hat, nimmt der Rundweg seine Wendung und führt auf der anderen Seite des Rottens wieder zurück nach Biel. Weiter geht es auf etwas erhöhter Lage mit weitem Blick ins Tal, vorbei an alten Ställen und wuscheligen Eselchen, bis sich beim Bahnhof Biel der Kreis wieder schliesst.
Ohne Schneeschuhe folgt zum Ausklang ein Spaziergang durch das Dorf und über einen Winterwanderweg in östliche Richtung zum wohl beliebtesten Fotosujet der Gegend: zur frei stehenden Ritzingerfeldkapelle. In Gluringen, dem nächsten Dorf, lernen Kids ihre ersten Skischwünge, während gleich gegenüber die «Tenne» hungrige Wintersportlerinnen und -sportler begrüsst.

Viel Zeit haben im Bedrettotal Nr. 2107
All'Acqua • TI

Viel Zeit haben im Bedrettotal

Diese kurze Hüttenwanderung eignet sich wunderbar für einen sonnigen und nicht allzu strengen Abstecher in den Tessiner Winter. Zwar sind etwas mehr als 350 Höhenmeter zu meistern, doch hat man dazu genug Zeit, und der Weg ist technisch einfach, verläuft er doch auf dem Sommerwanderweg.
Der Schneeschuhtrail zur Capanna Piansecco beginnt in All’Acqua, hinten im Bedrettotal, dort, wo die Nufenenpassstrasse weiter talaufwärts im Winter nicht mehr geräumt wird. Der Aufstieg führt durch leichten Wald stetig bergauf und dauert für eine Familie gut eineinhalb Stunden. Fitte Tagesgäste schaffen ihn natürlich schneller. Oft ist der Weg deshalb auch hart getrampelt und kann gut ohne Schneeschuhe gemeistert werden.
Durch die lange Anreise ins Tessin lohnt es sich, in der Hütte zu übernachten. Sie wurde 2020 renoviert. Der Standard ist hoch, kleine Zimmer und ein gut ausgebautes Restaurant lassen einen den Hüttenmief nicht vermissen. Das Hüttenteam ist  aufmerksam  und  herzlich –  die  Capanna  Piansecco wird von einer Genossenschaft in Freiwilligenarbeit betrieben.
Wer am nächsten Tag Lust auf eine kleine Zusatztour hat, kann mit den Schneeschuhen zum zugeschneiten Lago delle Pigne laufen. Die Tour führt auf einer Geländeterrasse in leichtem Auf und Ab hin und zurück. Auf der Ebene ganz am Anfang können Kinder aber auch formidabel spielen – von Verstecken bis Frisbeewerfen ist zwischen den vereinzelt stehenden Felsbrocken vieles möglich. Und mit der fantastischen Kulisse von Poncione di Cassina Baggio und Chüebodenhorn und dem stahlblauen Himmel ist auch für die Eltern für Erholung gesorgt, bevor der Abstieg ins Bedrettotal auf demselben Weg wie am Vortag ansteht.

Die Schneeinsel oberhalb von Airolo Nr. 2105
Nante — Pesciüm • TI

Die Schneeinsel oberhalb von Airolo

Selbst wenn im Tessin schon längst kein Schnee mehr liegt, überrascht auf der Schattenseite von Airolo eine Winterlandschaft, wie man sie nicht erwartet hätte. Das nördlichste gilt zugleich als schneesicherstes Skigebiet des Tessins. Umso erstaunlicher, dass man die Anlagen schon vor Ostern bereits stilllegt.
Diese Tour startet in Nante, allein schon deshalb, um sich mit dem Käse der Caseificio Togni einzudecken. Danach schlägt man den Winterwanderweg zur Mittelstation Pesciüm ein. Es geht zunächst auf einem Strässchen westlich bergwärts zur Siedlung Culiscio. Weiter geht es in gleicher Richtung unter der Seilbahn hindurch und auf einer Forststrasse durch Wald. Der Bach- graben des Riale dei Sassi wird gequert und nach einer ausladenden Kehre weiter oben ein zweites Mal, bevor der Weg die Höhenterrasse von Pesciüm erreicht. Hier biegt die Route in den Winterwanderweg nach rechts ein. Dieser folgt der Höhenlinie nach Westen, quasi dem Sentiero degli alpi, der im Sommer von Käsealp zu Käsealp führt. Er bietet einen grossartigen Blick zur Gotthardpassstrasse, zum Pizzo Lucendro, zum Pizzo Rotondo und zum Chüebodenhorn – stolze Gipfel über dem Bedrettotal. Schliesslich macht der Winterwanderweg einen grossen Schwenk ins Val Pozzuolo unter den eindrücklichen Wänden des Poncione di Vespero, um zur Weggabelung zurückzukehren, an der man sich rechts hält. Es geht leicht bergan, dann am Gehöft Cascina Nuova vorbei und über die kupierte Höhenterrasse im Auf und Ab zur Mittelstation der Seilbahn.

Durch das wilde Lavizzaratal Nr. 2104
Mogno, Colonia Pazzalino • TI

Durch das wilde Lavizzaratal

Die Wildheit spürt man schon auf der Anreise, wenn sich das Postauto enge Serpentinen hinaufwindet und in der Schlucht kurz vor Mogno zwischen den Felsen stecken zu bleiben droht, würde der Fahrer nicht Millimeterarbeit leisten. Zur Schneeschmelze schäumt hier fauchend die Maggia durch. Und später auf der Schneeschuhtour wird man den Ri di Vacarisc kennenlernen, dessen Gurgeln auch unter einer ordentlichen Schneedecke hörbar ist. Mal diesseits, mal jenseits des Bachgrabens folgt die mittelschwere Route uralten Alpwegen in die Höhe und gibt schöne Ausblicke auf den rauen Talschluss des Val Lavizzara preis. Im Winter liegt das Ziel verlassen, die Alpe Vacarisc di Fuori. Im Sommer wird dort der typische Maggiatalkäse hergestellt. Die Mischung aus 70 Prozent Kuhmilch und 30 Prozent Ziegenmilch verleiht dem Formaggio Valle Maggia einen unvergleichlichen Geschmack.
Gestartet wird von der Postautohaltestelle «Mogno, Colonia Pazzalino». Man folgt den rosa Stangen östlich durch das kleine Skigebiet. Am gewaltigen Lawinendamm biegt man zum Dorf ab. Die meisten werden sich sicherlich die von Weitem sichtbare Botta-Kirche anschauen wollen. Nach der Kirche geht es dann in den Weg rechts. Vorbei an den Häusern von Mogno folgt die Schneeschuhroute einem Weg mal durch Wald, mal durch freie Flächen nördlich bergwärts über Vacarisc di Dentro zu den Rustici von Vacarisc di Fuori. Die Alpgebäude sind erst weiter oberhalb an der im Sommer beliebten Tour zum Lago di Mognòla. Auf dem gleichen Weg zurück lässt sich dann am Bach des Ri di Vacarisc bei Pir di Sopra in den oberen Weg nach Mogno einfädeln. Zu gerne hätte man vielleicht den unverwechselbaren Maggiakäse gekauft, doch da im Winter hier oben alles geschlossen ist, müsste man im tiefer unten gelegenen Prato-Sornico einen Zwischenstopp einlegen. Ein sehenswertes Dorf mit dem vielleicht urchigsten Dorfladen des Tessins.

Die Selven von Alto Malcantone Nr. 2119
Arosio, Paese — Miglieglia, Paese • TI

Die Selven von Alto Malcantone

Früher kam im Malcantone die Kastanie fast täglich auf den Tisch. Sie bewahrte die Menschen vor Hunger. Die Früchte wurden in den Selven, in den an die Dörfer angrenzenden Kastanienhainen, geerntet. Über die Jahrhunderte hinweg entstand durch die Nutzung und Pflege der Selven eine einzigartige Kulturlandschaft. Bereits auf der Fahrt über die kurvenreiche Strasse hinauf nach Arosio kann man sie bewundern.
Der Kastanie ist der Sentiero del Castagno gewidmet. Er ist mit einer Kastanie auf gelbem Hintergrund ausgeschildert und eigentlich ein Rundwanderweg. Unterwegs wird auf Paneelen die Kultur rund um die Kastanie erzählt, vom Baum und von der Frucht und wie man sie nutzte.
Diese Wanderung folgt dem Kastanienweg von Arosio bis Breno. Es sind hübsche Dörfer mit engen Gassen. Im Winter ist es ruhig hier. Wer einkehren will, tut gut daran, sich vorab nach den Öffnungszeiten zu erkundigen. In Breno verlässt der Wanderweg den Kastanienweg und führt über die Via Tortoglio nach Miglieglia. Der Kastanienbaum ist nun eine von vielen Baumarten. Kurz vor Miglieglia quert der Weg die Hauptstrasse. Statt dieser zu folgen, führt er in ein Tobel hinunter und quert hier den Bach. Ein Anstieg zum Schluss, und schon ist die Kirche von Miglieglia, die Chiesa di Santo Stefano al Colle, in Sicht.

Im Seilbahnland Nidwalden Nr. 2121
Wirzweli • NW

Im Seilbahnland Nidwalden

Im Sommer ist auf der Dürrenbodenalp viel Betrieb. Kühe weiden, es wird Alpkäse produziert. Im Winter liegt die Alp unter einer Schneedecke. Das Alpleben aber hat sich nicht von der Alp verabschiedet. Auf zwei Alphütten werden bis ins neue Jahr hinein Dutzende Rinder mit dem Heu von der Alp gehirtet. Eine Frage der Ökonomie: damit das Heu im Tal für die Winterfütterung der Kühe reicht.
Auf die Dürrenbodenalp gelangt man im Winter am einfachsten via die Gummenalp, und zwar wie folgt: Nach der Fahrt mit der Gondel zum Wirzweli folgt der kurze Weg geradeaus über die im Winter weiss geräumte Strasse bis zur Talstation der Gummenalpbahn. Als Erstes lockt oben der kurze Abstecher zum Kreuz. Titlis und Walenstöcke sind hier zum Greifen nah. Die Wanderung führt dann am Berggasthaus Gummenalp vorbei über die verschneite Alpstrasse hinunter zur Dürrenbodenalp, wo man vielleicht die Rinder sehen oder hören kann.
Ein Ahornbaum weist nun die Richtung. Der Weg trifft hier auf die ganzjährig geöffnete Wiesenbergstrasse. Der Winterwanderweg lässt diese links liegen und führt hinunter über verschneite Matten zum Berggut Hinter Huismatt und quert wenig später auf der Wirzwelistrasse den Steinibach. Bei der Talstation der Gummenalp schliesst sich der Kreis.

Winterzauber im Lötschental Nr. 2120
Lauchernalp — Wiler (Lötschen), Talstation • VS

Winterzauber im Lötschental

Die Lauchernalp befindet sich im Kerngebiet des Unesco-Weltkulturerbes Jungfrau-Aletsch und ist bekannt für ihre schneesicheren und sonnigen Skipisten. Die breite Fahrstrasse hinunter nach Wiler dient im Winter gleichzeitig als Winterwanderweg, Talabfahrtspiste für die Skifahrer und Schlittelbahn. Das hat den Vorteil, dass sie immer perfekt präpariert und offen ist. Allerdings teilt man sich den Weg mit den anderen Nutzern. Wer den Skifahrern aus dem Weg gehen will, kommt am besten nicht vor 11 Uhr zur Talstation und startet den Abstieg am frühen Nachmittag, bevor die Skifahrer aus dem Skigebiet ins Tal hinuntersausen. Vorher bietet sich der Besuch einer der Restaurantterrassen in dieser hochalpinen Gegend an, die vom majestätischen Bietschhorn dominiert wird.
Die Wanderung beginnt an der Bergstation und führt entlang der Ferienhäuser zum Weiler Fischbiel. Danach verläuft die Route mehrheitlich im lichten Lärchenwald, der besonders nach Neuschneefällen zauberhaft ist. Immer wieder bieten Lichtungen freie Sicht auf die Berge und auf die Lötschenlücke am Ende des Tals.
Wer vor der Heimreise noch Zeit hat, kann einen Rundgang im Bergdorf Wiler unternehmen. Hier hängen an vielen Hausfassaden geschnitzte Masken aus Arvenholz, die an die «Tschäggättä» erinnern, die wilden Gestalten des Lötschentaler Fasnachtsbrauchtums.

Im Baselbieter Tafeljura von Dorf zu Dorf Nr. 2118
Anwil, Dorf — Tecknau • BL

Im Baselbieter Tafeljura von Dorf zu Dorf

Posamentendörfer nannte man diese Dörfer im Baselbieter Tafeljura früher. Weil hier in Heimarbeit Posamenten, Seidenbänder, gewoben wurden. Sie liegen für Nicht-Basler versteckt hinter der ersten Jurakette. Erst der Bau des Hauenstein-Basistunnels (1912–1916) zwischen Olten und Tecknau machte sie einfach und schnell erreichbar.
Und die Reise lohnt sich! Der als «Erlebnispfad passepartout» grün ausgeschilderte Weg führt von Dorf zu Dorf. Er startet in Anwil und führt hinab über das Naturschutzgebiet Tal zu den Talweihern. Nun folgt er der noch jungen Ergolz aufwärts nach Oltingen. Ein Rundgang lohnt sich. Es ist ein hübsches, lebendiges Dorf. Weiter geht es durch einen Hohlweg hinauf zu landwirtschaftlichen Monokulturen. In der Ferne ist die Dunstwolke des Atomkraftwerks Leibstadt zu erkennen. Das Dorf Wenslingen besticht durch seine Obstgärten zwischen den Häusern. Überhaupt sind die Dörfer hier bekannt für ihre Hochstammkulturen. In Anlehnung an ihre frühere Geschichte werden die Produkte aus Steinobst unter der Marke «Posamenter» verkauft. Der letzte Abschnitt dieser Wanderung hinunter nach Tecknau führt noch einmal durch Naturschutzgebiet. Ein zwanzig Meter hoher Wasserfall und die Karsthöhle Bruderloch bilden den Abschluss dieser Baselbieter Wanderung.

Winterruhe am Hallwilersee Nr. 2116
Boniswil — Mosen • AG

Winterruhe am Hallwilersee

Im Winter ist es am Hallwilersee still. Die meisten Restaurants und Hotels haben geschlossen. Die Schiffe verbleiben in der Werft. Auch das Schloss Hallwil macht Winterpause. Keine Menschenseele weit und breit. Doch der See hat darob seinen Reiz nicht verloren. Im Gegenteil. Diese Wanderung bietet drei Stunden stilles Vergnügen.
Sie startet in Boniswil. Man quert das Dorf und erreicht schon bald das Boniswiler Ried, an dessen Rand das Schloss Hallwyl steht. Ab hier folgt diese Wanderung dem rechten Seeufer aufwärts, immer der Sonne entgegen. Man kommt dabei an weiteren Rieden vorbei, später an Rebbergen, die vom milden Klima am Wasser profitieren … und immer wieder an Badehäuschen. Doch jetzt im Winter sind sie von Möwen besetzt, und am Ufer entlang schwimmen die Enten ungestört.
Kurz nach dem Wellnesshotel Seerose verlässt der Weg für eine ganze Weile das Seeufer. Der Blick weitet sich nun und reicht bis in die Alpen. Nach Unteräsch führt der Weg wieder hinunter an den See und über das Altmoos nach Mosen und seinem Campingplatz, der gegenüber dem Bahnhof von Mosen liegt.

Abseits der Pistenhektik auf der Lenzerheide Nr. 2117
Parpan, Post • GR

Abseits der Pistenhektik auf der Lenzerheide

Die Lenzerheide ist eine der beliebtesten Wintersportdestinationen mit unzähligen Skipisten, einer Biathlon- und einer Langlaufarena sowie einem dichten Netz an präparierten Winterwanderwegen und Schneeschuhrouten. Abseits des Trubels, gleich nebenan liegt der Rundweg 207 bei Parpan, ideal für eine gemütliche Winterwanderung bei nicht optimalen Pistenverhältnissen oder zur Erholung nach intensiven Skitagen.
Die Winterwanderung beginnt in Parpan und führt über das Langlaufzentrum zur Alpkäserei Parpan. Während im Sommer durch die grossen Panoramafenster dem Käser bei der Arbeit zugesehen werden kann, bleibt das Käsekessi im Winter kalt. Infotafeln, das Fenster zum Käsekeller und der Selbstbedienungskühlschrank machen die Alpkäserei aber trotzdem zu einem lohnenden Zwischenstopp. Nach einem kurzen Aufstieg zum Tschuggen erreicht man ein kleines Plateau. Bei der Abzweigung Innerberg geht es durch kurze Waldstücke nach Mittelberg, wo der Winterwanderweg auf die Langlaufloipe trifft. Der folgende Abschnitt ist ein gutes Beispiel für die Koexistenz verschiedener Wintersportarten, die vor allem durch gegenseitige Rücksichtnahme funktioniert. Entlang der Loipe geht es zurück zum Langlaufzentrum und nach Parpan.

Appenzeller Panorama vom Kronberg Nr. 2115
Kronberg — Jakobsbad • AI

Appenzeller Panorama vom Kronberg

Die Gipfel der Berge, von der Rigi bis in die Allgäuer Alpen, und gleichzeitig den Alpstein zum Greifen nah: Dieses ganz besondere Panoramaerlebnis bietet der Kronberg. Nicht umsonst ist dieser Gipfel im Kanton Appenzell Innerrhoden bekannt für seine Fernsicht und darum ein beliebtes Reiseziel. Der Ausflug ist besonders an Wintertagen, an denen der Nebel zäh im Tal hockt, eine Reise wert. Sie darf der attraktiven Eisenbahnfahrt mit den Appenzeller Bahnen und womöglich mit dem Voralpenexpress wegen durchaus etwas länger sein.
Den Ausflug zum Kronberg auf der Winterwanderung hinunter nach Jakobsbad zu beenden, setzt dem ganzen Vorhaben erst recht die Krone auf. Der Weg ist auch bei nebligen Verhältnissen gut sichtbar ausgeschildert. Der Abstieg beginnt beim Gipfelkreuz, das man vom Bergrestaurant in nur fünf Minuten erreicht. Er folgt dann der Krete weiter nach Osten, vorbei an der Kapelle St. Jakob, vorbei auch am Berggasthaus Scheidegg mit der wunderbaren Sonnenterrasse, hinunter zur Gallishütte und weiter zum ganzjährig bewohnten Berggut Ros. Ab hier folgt der Weg, vorbei an Appenzeller Bauernhäusern, der Strasse. Diese führt hinunter zur Talstation der Kronbergbahn. Die Bahnstation Jakobsbad liegt gleich gegenüber.

Winterliche Freiberge Nr. 2114
Les Breuleux • JU

Winterliche Freiberge

Diese Schneeschuhwanderung führt im leichten Auf und Ab über jurassische Wytweiden. Es handelt sich dabei um die für die Freiberge typische Kulturlandschaft. Wald und Weiden wechseln sich hier ab, und in den Weiden stehen solitäre, mächtige Tannen, die den Tieren im Sommer Schatten spenden. Wytweiden sind meist Gemeineigentum, auf das die Bauern im Sommer ihre Tiere, Kühe und Pferde, zum freien Auslauf treiben.
Die Wytweiden, die man auf der Wanderung südlich von Les Breuleux durchstreift, könnten schöner nicht sein. Da gibt es keinen Hof und keinen Weiler, stattdessen eine weite, schöne Winterlandschaft. Unterwegs fallen die Windräder auf dem Mont Crosin auf. Von Weitem schon kann man sie sehen und hören. Und man trifft auch auf die dorfeigene kleine Skistation Les Breuleux mit einer Buvette, wo man einkehren und von dort aus den Kindern beim fröhlichen Schlitteln und Skifahren zusehen kann. Alles ganz ohne Beschallung.
Hier ist auch schon die Hälfte der Wanderung erreicht. Der zweite Teil des Schneeschuhtrails führt wieder über Wytweiden. Diesmal sind sie mit Dolinen übersät. Sie sind mit Holzlatten eingezäunt, damit sich kein Tier verletzen kann. Nach einem letzten kurzen Aufstieg erreicht man den Dorfrand von Les Breuleux.

Beatenberg und die verschneiten Berner Alpen Nr. 2113
Beatenberg — Beatenberg, Waldegg • BE

Beatenberg und die verschneiten Berner Alpen

Es ist, als würde man über eine fast endlos lange Aussichtsterrasse wandern, mit Blick entweder auf die Niesenpyramide und auf das Dreigestirn mit dem Schreckhorn links daneben, je nachdem, in welche Richtung man sieht, und den dazwischen ebenso schönen Bergen: Sulegg, Lobhörner, Schwalmere, Doldenhorn, First und Dreispitz. Dieser zehn Kilometer lange Winterwanderweg hoch über dem Thunersee verdient unumwunden die Prädikate «grossartig» und «erhaben».
Die Wanderung beginnt bei der Bergstation der Standseilbahn in Beatenberg. In drei Kehren geht es hinauf zur Alp Bode und zu der Waldstrasse, die nach Waldegg führt. Der Winterwanderweg ist angenehm präpariert, es wandert sich auf ihm durch den stillen, weissen Wald fast wie von selbst. Ab und zu lässt er den Blick auf die Berge zu, aber auch auf die Weiler von Beatenberg, dem Dorf, das sich über fünf Kilometer Länge an die Hänge des Niederhorns schmiegt und sich das längste Dorf der Schweiz rühmt. Erst bei Rischere Bödeli verlässt man den Wald und quert den Sundbach, um nach Rischere Änderbort zu gelangen. Kurze Zeit später erreicht man Waldegg, den östlichen Dorfteil von Beatenberg.

Waadtländer Bergwinter Nr. 2112
Col de Bretaye • VD

Waadtländer Bergwinter

Der Zug lässt Meter um Meter die Zivilisation hinter sich, je höher er sich emporwindet, bis zum Col-de-Bretaye, wo er in eine aufgeregt fröhliche Wintersportwelt eintaucht. Diese Schneeschuhwanderung zum Lac des Chavonnes aber verspricht stille Natur. Sobald das Mayen Morgex und die Piste des Petit-Chamossaire gequert sind, ist man in einer einsamen Winterwelt, und spätestens am Lac des Chavonnes erliegt man ihrem Reiz. Es ist der grösste der vier Bergseen am Col-de-Bretaye, die dem tonigen Untergrund geschuldet sind. Im Hochwinter legen die Berge kalte Schatten auf das Eis. Doch im gleichnamigen Hôtel-Restaurant ist es warm, und die gepflegte Speisekarte lockt.
Weiter geht es auf schmalem Pfad dem Ufer entlang und dann in der Sonne hinauf zur Alpstrasse. Man folgt ihr bis zum Sattel Pt. 1795. Er trennt das Becken des Lac des Chavonnes von der nächsten Geländekammer. Der Schneeschuhtrail zweigt hier nach rechts ab auf den Rückweg.
Zurück auf dem Col-de-Bretaye, bleibt hoffentlich vor der Rückfahrt Zeit, die grandiose Aussicht zu geniessen. Sie reicht von den Waadtländer Alpen, mit Les Diablerets und dem Grand Muveran, bis zum Mont-Blanc-Massiv mit seinen spitzen Bergen und mittendrin der weissen Kuppe, seiner Majestät, dem Mont Blanc, dem höchsten Berg der Alpen.

Betriebsamkeit und Ruhe am Grimselpass Nr. 2019
Handegg, Gelmerbahn — Grimselpass • BE

Betriebsamkeit und Ruhe am Grimselpass

Im Naturschutzgebiet Grimsel herrscht derzeit geschäftige Betriebsamkeit. Schwere Lastwagen bringen Baumaterial den Berg hinauf, Motorräder rasen durch die Kurven und erzeugen dröhnende Geräusche. Unterhalb der Staumauer des Räterichsbodensees arbeiten Bagger und Förderbänder und sortieren Kies nach Grösse. Weiter oben bei der Staumauer Spitallamm stehen zwei riesige Baukräne, die den ganzen Tag Beton in eine Schalung gießen. Die Wanderung von Handegg auf den Grimselpass führt vor Augen, welche Themen die Menschheit derzeit stark beschäftigen: Naturschutz, Energie und Verkehr. Die Wanderung führt immer wieder in ruhige und abgeschiedenen Ecken in einer grossartigen Gebirgslandschaft.

Der Weg von Handegg führt leicht ansteigend über Geröll und durch einen lichten Wald bis zu einer ersten Steinbogenbrücke. Bald wird die noch junge Aare ein zweites Mal überquert, und es folgt eine steile Stufe, die zum Räterichsbodensee führt. Zusammen mit dem Gelmer-, Grimsel-, Oberaar- und Totesee liefert er seit Jahrzehnten Wasser zur Gewinnung von wertvollem Winter- und Sommerstrom. Gelegentlich sind Rufe von Kletterern auf den geneigten, vom Gletscher glattpolierten Granitplatten zu hören. Eine weitere Stufe führt zum Grimselsee, wo das Hospiz auf dem markanten Spittelnollen thront. Eine neue Staumauer wird bis 2025 direkt vor der bestehenden gebaut, da eine Sanierung zu aufwändig gewesen wäre. Der Wanderweg verläuft weiter zwischen See und Passstrasse, bis er schließlich in einigen Kehren den Wasserscheide auf dem Grimselpass auf 2164 m ü. M. erreicht. 

Gipfelerlebnis im Diemtigtal Nr. 2023
Achseten, Kirche — Grimmialp • BE

Gipfelerlebnis im Diemtigtal

«Atemberaubende Aussicht», «überwältigendes Panorama», «Aussichtspunkt erster Klasse»: Zahlreiche Gipfel passen zu diesen Beschreibungen und machen sich in den Herzen der Wandernden und in den sozialen Medien die Goldmedaille um den schönsten Ort zum Bestaunen der Landschaft streitig. Da es keine rein objektiven Kriterien für die Wahl des schönsten Gipfels einer Region gibt, warum nicht den höchsten nehmen? Mit 2652 Metern über Meer überragt die Männliflue den Naturpark Diemtigtal im Kanton Bern. Aber Achtung: Um diese unglaubliche Aussicht geniessen zu können, braucht man einiges an Kondition. Der Aufstieg von Achseten auf die Grimmialp überwindet nämlich ganze 1700 Höhenmeter. Nicht fit genug dafür? Kein Problem. Man kann sich auch mit dem Otterepass «zufriedengeben» und von dort direkt absteigen. So spart man fast 400 Höhenmeter.
Die Wanderung beginnt in Achseten, von wo aus die Route rasch über das Entschligetal steigt. Zu Beginn geht man auf einer Strasse, dann auf einem Weg, der teilweise durch den Wald führt. Auf der Höhe der Otterealp ist es an der Zeit, die Zivilisation mehr und mehr hinter sich zu lassen und aufsteigend in die immer wildere, aber dennoch grüne Landschaft einzutauchen. Beim Überqueren vom Otterepass hilft ein Blick nach oben zur Männliflue, um sich zu entscheiden, ob man den steilen und bei nassem Wetter rutschigen Weg hoch zum Gipfel noch in Angriff nehmen möchte oder lieber direkt zur Alp Mittelberg absteigt. Das einzig Unglückliche dabei ist, dass der letzte Teil des Wegs zur Grimmialp auf hartem Belag verläuft, was für die ohnehin schon ziemlich beanspruchten Beine nicht ganz ohne ist.

Panoramaweg zur Grossen Scheidegg Nr. 2103
Schwarzwaldalp — Grosse Scheidegg • BE

Panoramaweg zur Grossen Scheidegg

Bereits die Anreise löst Glücksgefühle aus: Vorbei am Belle-Époque-Hotel Rosenlaui und den imposanten Felswänden der Engelhörner kriecht das Postauto von Meiringen aus die engen, steilen Kurven hinauf zur Schwarzwaldalp. Im Chalet-Hotel Schwarzwaldalp am Ausgangspunkt der Wanderung darf man sich dann durchaus schon eine Stärkung gönnen – zum Beispiel eine der legendären Cremeschnitten –, bevor es dann auf dem sogenannten Romantikweg in Richtung Hornseewli und Grosse Scheidegg geht.
Nach einem kurzen Stück zurück auf der Passstrasse zweigt der Wanderweg zur Brochhütte ab und steigt gehörig an. Auf den Alpweiden fallen die mächtigen Bergahorne auf, die sich im Herbst spektakulär verfärben und in warmem Gelb zu leuchten beginnen. Je weiter man auf dem Alpsträsschen die Südhänge hinaufsteigt, desto schöner wird auch die Aussicht auf die gegenüberliegenden Bergriesen und Gletscher.
Für einen Abstecher zum Hornseewli verlässt man bei Pfanni den Romantikweg und nimmt noch ein paar Höhenmeter unter die Füsse. Für eine Rast am einsamen Seeli inmitten wunderbarer Blumenwiesen lohnen sich diese alleweil. Danach geht es wieder hinunter zur Alp Scheidegg Oberläger und über eine Kuppe bis Gratschärem. Hier wird der Blick frei auf die Kleine Scheidegg und die bedrohlich-schwarze Eigernordwand. Bis zur Passhöhe der Grossen Scheidegg, wo sich schwitzende Velofahrer gegenseitig auf die Schulter klopfen, ist es nun nicht mehr weit, und die folgende Fahrt mit dem Postauto hinunter ins Gletscherdorf ist mindestens ebenso spektakulär, wie es die Anfahrt war.