Die Planung – was wirklich wichtig ist
Zu definieren, was eine Familienwanderung ausmacht, ist nicht ganz einfach. Zumal es sehr auf das Alter der Kinder ankommt: Kleinkind oder Pubertierender, Rucksacktrage oder iPod? Was es braucht, damit eine Familienwanderung gelingt.

Zeit haben
Das Wichtigste überhaupt. Gestresste Eltern sind unangenehm und uncool für die Kinder. Und auch sich selbst erweisen Eltern einen Bärendienst, denn so ist auch für sie der Wandertag kein glücklicher. Bei der Planung verdoppelt man also grosszügig die reine Wanderzeit für Erwachsene. Damit ist alles miteingerechnet: das Stauen des Bergbachs, der Zwischendurch-Snack, die Pinkelpause. Ein ausgiebiges Picknick soll zusätzlich eingerechnet werden.
Gute Ausrüstung

Wer mit Kindern wandern will, tut gut daran, deren Ausrüstung durchzudenken. Am wichtigsten sind die Wanderschuhe. Ist eine Blase mal da, wird es sehr mühsam – froh ist, wer Blasenpflaster dabeihat, auch wenn das nur eine Notlösung ist. Also besser: Schuhe müssen passen – und idealerweise hat sie das Kind schon mal auf einer kürzeren Strecke eingetragen.
Bei der Bekleidung empfiehlt sich das Zwiebelprinzip. Mehrere Schichten, die nach Bedarf an- und ausgezogen werden können. Schnell trocknende Wanderhosen und eine wirklich wasserdichte Regenjacke lohnen sich. Alles andere können sie auch aus dem Alltagskleiderschrank nehmen.
Eine ausführliche Packliste findet ihr hier
Essen und Trinken

Kein Motor läuft ohne Energie. Kinder wie auch Eltern brauchen Wasser und Zwischenverpflegung – und ein feines Picknick. Unterwegs immer wieder ein bisschen essen und trinken, sorgt einer Blutunterzuckerung vor. Und schliesslich können Gummibärchen oder ähnliches bei einem akuten Motivationsabfall helfen.
Wanderdauer inkl. Pausen
Es gibt folgende Faustregel:
- 0 bis 3 Jahre: unterschiedlich, eher kurze Dauer, abhängig auch von der Energie und Tragbereitschaft der Eltern
- 4 und 6 Jahre: höchstens vier Stunden
- 7 bis 9 Jahre: bis fünf Stunden
- Ab 10 Jahren: sechs bis sieben Stunden
Wichtig sind auch für die Keinsten die Pausen, weil sie sich in der Trage nicht gross bewegen können und viel schneller frieren oder schwitzen als Erwachsene. Also, immer wieder mal pausieren und herumkrabbeln lassen.
Planung

Um Wanderungen schnell und einfach zu planen, bieten die Schweizer Wanderwege ein Planungswerkzeug in Ihrem Benutzerkonto an: Mit diesem kann ein ganzer Wandertag von der Anreise im öV über die Wanderung bis zu den Wanderpausen geplant werden.
Auf unserer Serviceplattform finden Sie auch über 1000 Wandervorschläge für Sommer wie Winter, fast die Hälfte ist für Familien geeignet.
Man findet sie, wenn man im Filter die Einstellungen unter Eignung auf für Familien geeignet setzt.
Technische Schwierigkeit
Der Verband Schweizer Wanderwege empfiehlt, beim Wandern auf den markierten Wanderwegen zu bleiben. Das gilt auch für Familienwanderungen. Die gelb gekennzeichneten Wege erfordern keine speziellen Fähigkeiten. Für die weiss-rot-weiss markierten Bergwanderwege hingegen müssen die Wanderer trittsicher und schwindelfrei und körperlich gut beisammen sein. Für ältere und erfahrene Kinder dürfen es auch mal weiss-blau-weiss markierte Alpinwanderweg sein. Sie führen durch felsige Gebiete, der Weg ist nicht immer gleich ersichtlich, vor allem beim Eindunkeln oder bei Nebel. Eine gut vorbereitete und vorher rekognoszierte Alpinwanderung ist ein schöner Höhepunkt des Wanderjahres.
Weiter zu
Gut vorbereitet bis ganz nach oben
Ideen für die nächste Wanderung
Was alles mit muss: Die Checkliste